Sonntagsfrage oder: Welche Partei würdet ihr wählen? - SciFi-Forum

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Sonntagsfrage oder: Welche Partei würdet ihr wählen?

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    Das ist aber nicht die Erklärung für "Ausbeutung". Ausbeutung beruht darauf, dass ein Arbeiter mehr Werte schafft, als er/sie an Lohn erhält.

    Die Aufgabe des Wertgesetz ist einer der Faktoren, der heutige bürgerliche Wirtschaftswissenschaften zu reinen Apologeten des status quo macht und die ihre Vorhersagekraft auf das Niveau der Astrologie sinken lässt.
    Diese Aussagen, die noch von Marx und Engels persönlich stammen könnten, zeigen, dass deine Sicht der Dinge ein so gravierende Verinfachung darstellt, dass es verzerrend wirken muss.
    Das "Wertgesetz" ist völliger Humbug. Es beschreibt vlt. eine mittelalterliche Wirtschaft aber niemals die moderne Dienstleistungsgesellschaft. Die Konzentration aufs verarbeitende Gewerbe ist geradezu lächerlich. Welchen Wert "erschafft" zB ein Metzger, der Schweinekotteletts schneidet? Wenn er in einer Stunde, sagen wir 100 Schweine verarbeitet, hat er deiner Theorie ja dem Schweinefleisch einen "Mehrwert" hinzugefügt, oder? Wenn aber in der gleichen Zeit ein Zwischenhändler die Schweinekotteletts verkauft, fügt er dem ja keinen Wert hinzu, also darf er nichts verdienen? Oder müsste er den kompletten Gewinn behalten dürfen, weil er den Wert um seine Gewinnmarge gesteigert hat? Aber sollte das nicht der Metzger bekommen?
    Das ganze geht so weiter. Was ist mit Professoren? Friseuren? Wer beutet da wen aus?

    Bisher kamen aber von Leuten wie dir nur Vorschläge, wie die Umverteilung in Richtung der Reichen (und damit die Zunahme der Armut) noch beschleunigt werden kann, aber kein einziger Vorschlag, wie die Probleme gelöst werden könnten.
    Bisher kam von dir nur "Nehmen wirs den Reichen und geben es den armen!", aber kein Vorschlag, wie die Probleme gelöst werden können.

    Ausserdem habe ich Vorschläge gemacht. Die Kapitalerstragssteuer zB.
    können wir nicht?

    macht nix! wir tun einfach so als ob!

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      Zitat von blueflash
      Diese Aussagen, die noch von Marx und Engels persönlich stammen könnten, zeigen, dass deine Sicht der Dinge ein so gravierende Verinfachung darstellt, dass es verzerrend wirken muss.
      Das ist doch kaum ein Argument. Die heute in der Union/FDP/SPD/Grünen dominierenden wirtschaftspolitischen Vorstellungen beruhen auf Theorien des frühen 18. Jahrhunderts.
      Zitat von blueflash
      Das "Wertgesetz" ist völliger Humbug. Es beschreibt vlt. eine mittelalterliche Wirtschaft aber niemals die moderne Dienstleistungsgesellschaft.
      Man sollte vielleicht eine solche Behauptung nicht aufstellen, wenn man es nicht verstanden hat oder? Deine Aussagen lassen auf jeden darauf schliessen, dass du keine Ahnung hast. Informier dich erst einmal, bevor du unsinnige Fragen stellst.
      Zitat von blueflash
      Die Kapitalerstragssteuer zB.
      Und was soll die ändern?
      Resistance is fertile
      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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        Man sollte vielleicht eine solche Behauptung nicht aufstellen, wenn man es nicht verstanden hat oder? Deine Aussagen lassen auf jeden darauf schliessen, dass du keine Ahnung hast. Informier dich erst einmal, bevor du unsinnige Fragen stellst.
        Gut. Dann erklär mir doch bitte, wer in dem Fallbeispiel den Wert "erschafft". Der Händler? Oder der Metzger?
        können wir nicht?

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          Zitat von blueflash
          Gut. Dann erklär mir doch bitte, wer in dem Fallbeispiel den Wert "erschafft". Der Händler? Oder der Metzger?
          Deine Aussagen war doch schon deshalb unsinnig, weil du gefragt hast, ob der Händler nichts verdienen darf. Kannst du mir erklären, was diese Aussage mit dem Wertgesetz zu tun haben soll?

          In deinem Beispiel fügt der Händler keinen Wert hinzu, sondern sorgt nur dafür, dass der Mehrwert realisiert werden kann, d.h. das Fleisch verkauft wird. Dafür ist er am Mehrwert beteiligt. Wie hoch dieser Anteil ist hängt z.B. vom Kräfteverhältnis ab, z.B. ist der Händler eine grosse Kette, die die eigentlichen Fleischproduzenten gegeneinander ausspielen können, was bedeuten würde, dass der Anteil des eigentlichen Fleischproduzenten am Mehrwert sehr gering sein würde.

          Wie gesagt: informier dich erst einmal.
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            Ich kann mich nur wiederholen: Wer hat denn nun welchen Wert geschaffen? Du behauptest doch, dass jede Bezahlung unterhalb der Wertschöpfung Ausbeutung sei. Dies impliziert aber, dass jedweder Handel, jedweder Service, Entwicklung, sprich: alles, was keinem produkt irgendeinen messbaren Wert hinzufügt, Ausbeutung ist.

            Anders ausgedrückt: Du kritiserst das kapitalistische Modell mit dem Argument, ein Arbeiter müsse schließlich in Höhe seiner Wertschöpfung bezahlt werden, gibtst aber andererseits zu, dass moderner Handel (vom kreditwesen ganz zu schweigen) völlig unverinbar ist mit dieser Forderung.
            können wir nicht?

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              Zitat von max
              Was hat der Generationenwechsel zum Anstieg des Reichtums beigetragen? Und was hat der Aktienboom beigetragen? Der Aktienboom hat doch im wesentlichen zur Vernichtung von Kapital geführt. Und wie begründest du, dass der Anstieg des Reichtums nur "bedingt" wäre? (s. Zahlen oben).
              Der Generationenwechsel hat insofern damit zu tun, weil das Erbe anders berechnet wird als der Kaufwert. Wenn jemand in den 50ern ein Haus für 50000 Euro gebaut hat ist es heute vielleicht 500000 Euro Wert, dieser Wert wird aber erst verbucht, wenn ein Übergang/Erbe stattfindet. Beim Alteigentümer steht es bis dahin mit 50.000 in den "Büchern".
              Der Aktienboom hat einige sehr reich gemacht und andere haben dafür geblutet. Im großen und ganzen haben aber sind einige wenige daran viel reicher geworden.

              Zitat von max
              Das ist keine Antwort auf die Frage, weil du hier von einer Umverteilung innerhalb der Arbeiterklasse sprichst. Diese leidet unter einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, der Reduktion der Sozialleistungen, der Erhöhung der Abgaben und Verbrauchssteuern und sinkenden Reallöhnen. Der entscheidende Punkt ist aber, dass der insgesamt vorhandene Reichtum pro Person steigt. Die Frage, die du beantworten müsstest, wäre, warum die Verteilung des vorhandenen Reichtums immer ungünstiger wird. Und diese Frage stellt sich die FDP überhaupt nicht.
              Es ist vielleicht nicht die Antwort, die du dir erhoffst. Die Sozialleistungen werden deshalb Reduziert, weil nur eine gewisse Menge da ist, die verteilt werden kann. Die Frage die ich für dich beantworten soll, ist die Antwort auf dies was ich bereits geschrieben habe. Die Antwort die ich dir darauf geben kann ist, dass du zu den Leuten gehörst die die soziale Marktwirtschaft falsch verstehen bzw. sich ein ganz anderes System erhoffen. Du konzentriest dich auf das "sozial" zu stark, wir sind aber auch eine Marktwirtschaft. Dazu gehört das einige mehr haben als andere. Sei es durch Arbeit, Erbe usw. Diese Leute geben ihren Beitrag zur sozialen Marktwirtschaft durch höhere Steuern. Was du aber gerne hättest das all das Geld in einen Topf geschmissen wird und dann in gleiche Teile wieder ausgegeben. So leid es mir tut, aber das wird es nicht geben.

              Zitat von max
              Welche Änderungen? Die FDP ist doch für eine radikalisierte Fortsetzung der Politik der letzten Jahrzehnte, die zu einer immer höheren Staatsverschuldung und steigender Armut und Arbeitslosigkeit geführt hat. Also welche Änderungen?
              Die Politik der letzten Jahrzehnte war nicht annähernd so radikal wie das was uns bevorsteht wenn es so weiter geht. Dabei ist es egal welche Partei an der Macht ist. Ich muss es mit einem Computer vergleichen der über Jahre neue Programme aufgespielt bekommen hat, die teilweise wieder gelöscht wurden. Einige wurden verändert. Die Folge ist das das System immer häufiger Fehler hat und langsamer wird. Einige Programme sind auch veraltet und schaffen die heutigen Aufgaben nicht mehr.
              Die einzige Möglichkeit dieses System wieder zum laufen zu bringen ist ein kompletter Neuaufbau des Systems. Ein paar Updates tun es da nicht mehr.
              Nun wenn dieses System neuaufgespielt wird ist es durchaus denkbar ein paar alte Programme in neuer Version aufzuspielen, so das das ganze System besser und effektiver zusammenarbeitet und jedes Programm seine Ressourcen bekommt. Dagegen müssen einige Programme ausgetauscht werden.

              Dies ist der Grund warum vielen die Politik radikal vorkommt. Im strengen Sinne ist es das auch. Wenn ich mein System neu installieren muss ist es für mich auch ein radikaler schnitt, weil es viel Arbeit bedeutet. Ein radikaler Schnitt muss aber nicht bedeuten das das Endergebnis schlecht ist. Das ist es nur, wenn man die selben Programme neuaufspielt, weil dies das System wieder lahm macht.

              Das ist was ich mir wünschen würde. Das man das System gemeinsam verbessert, nachdem man erkannt hat, dass es so nicht weiterarbeiten kann.

              *******
              Was die Staatsverschuldung betrifft, wünscht Du dir doch das der Staat wieder mehr eingreift und z.B. in konjunkturschwachen Zeiten Aufträge vergibt.

              Was die Arbeitslosigkeit betrifft, 1 Mio mehr seit 1998, seit die SPD an der Macht ist. Was hat da die FDP mit zu tun? Die Armut ist doch durch wesentlich größere Dinge gestiegen, als durch die FDP. Die Welt verändert sich. Wenn man sich nicht anpasst bleibt man zurück. Damit ist nicht gemeint das man sich unterordnen oder aufgeben soll. Nein man muss sich der Veränderung bewusst sein, sie akzeptieren und sich anpassen. Nur wenn man aktiv mitwirkt kann man was dagegen tun und nicht wenn man den Kopf in den Sand steckt und sagt es wird schon wieder so werden wie es einmal war.

              Zitat von max
              In der Realität ist es aber so, dass der insgesamt vorhandene Reichtum steigt und deshalb theoretisch mehr jeden vorhanden ist. Und zwar mehr unabhängig davon, ob jemand arbeitslos, in Rente oder noch zu jung ist. Der Reichtum steigt pro Person und in einem funktionierenden System würde der Lebensstandard für Alle entsprechend steigen. Verzicht trotz mehr Reichtum ist eine Forderungen, die der Realität widerspricht und nur den Reichen nützt, zu deren Gunsten Schmidt, Kohl und Schröder umverteilt hat - und die FPD hat jedes Mal nach noch krasserer Umverteilung zu den Reichen geschrien.
              ..in einem funktionierenden System..- Wie bereits erwähnt das System das theoretisch das fairste wäre gibt es nicht, gab es noch nie in der Menschheitsgeschichte. "In einem funktionierenden System" klingt fast nach VWL. Diese Leute rechnen mit einem theoretischen System. Sie nehmen sachen an, lassen manche Sachen aussen vor und berücksichtigen eigentlich nie alle Einflüsse.
              Ich gebe Dir Recht. In einem perfekten System müsste der Reichtum aller wachsen und nicht nur von einigen. Man würde es vielleicht für ein paar Jahre auch schaffen, wenn man wie früher in der DDR alle Großgrundbesitzer enteignet und alles aufteilt. Aber wie wir wissen ist dieses System zusammengebrochen. Ich bin mir sicher auch der Kapitalismus wird irgendwann zusammenbrechen und sich in ein anders System verändern, weil ich wie gesagt der Meinung bin, dass es ein perfektes System nicht gibt.

              ************************
              Es ist schon witzig mit anzusehen wo man hingedrängt wird mit der Aussage, dass man denkt das die FDP am ehesten fähig ist das zu beheben was schief läuft.

              Da ich leider derzeit nicht allzuviel Zeit habe wegen meiner Abschlussarbeit, werde ich auch nicht weiter versuchen einen Kompromiss zwischen unseren Meinungen zu finden. Ich heisse ja nicht "Don Quichote" Wir werden sehen wie die Wahl ausgeht und wie es danach weitergeht. Vor allem interessiert mich inwiefern die Wahl der PDS die Politik in Deutschland beeinflussen wird, ob zum guten oder zum schlechten.
              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
              Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
              Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                Um mal bei der Computer-Analogie zu bleiben: das System läuft instabil weil Windoof installiert ist. Die Parteien wollen jetzt ganz radikal eine Formatierung und anschließende Neuinstallation durchführen. Doch was machen sie? Sie installieren wieder Windows und die Scheiße geht weiter...

                ...anstatt mal Linux zu installieren.
                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                Makes perfect sense.

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                  Zitat von max
                  Das ist doch kaum ein Argument. Die heute in der Union/FDP/SPD/Grünen dominierenden wirtschaftspolitischen Vorstellungen beruhen auf Theorien des frühen 18. Jahrhunderts.

                  Man sollte vielleicht eine solche Behauptung nicht aufstellen, wenn man es nicht verstanden hat oder? Deine Aussagen lassen auf jeden darauf schliessen, dass du keine Ahnung hast. Informier dich erst einmal, bevor du unsinnige Fragen stellst.
                  Informier dich doch besser selber mal bevor du solche Töne spuckst. Die klassische Theorie, die auf Adam Smith und David Ricardo zurückgeht und damit auf das frühe 19te Jahrhundert (!), hat heute noch ihre Bedeutung, da sie sich bereits mit einigen fundamentalen Zusammenhängen befasst haben. Ausserdem eignen sich ihre Theorien für Grundstudiums- oder Lehramtsvorlesungen, da sie verhältnismäßig einfach sind und kaum mathematisch ausformuliert wurden. Dennoch haben sie mit dem "State of the Art" der VWL nicht mehr viel gemein.

                  Um in der Computeranalogie zu bleiben, sie stellen ein frühes MS Dos dar, was aber nicht unbedingt so furchtbar viel mit dem aktuellen XP zu tun hat.


                  @Harmarkis
                  Das dumme an der Analogie ist nur, das noch niemand ein entsprechendes Linux erfunden hat... die wirren Ideen, die beispielsweise von einer frisch umbenannten Partei vertreten werden sind im besten Fall IBM OS2 1.0
                  Zuletzt geändert von Direwolf; 10.08.2005, 09:27.
                  LANG LEBE DER ARCHON

                  Kommentar


                    Wenn ich das Ergebnis richtig deute, dann kann es nur zu einer großen Koalition zwischen der Linkspartei und der SPD

                    Bundeskanzler Gysi klingt aber noch etwas gewöhnungsbedürftig
                    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                    endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                    Klickt für Bananen!
                    Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                      Zitat von Harmakhis
                      Um mal bei der Computer-Analogie zu bleiben...

                      ...anstatt mal Linux zu installieren.
                      Guter Konter! Wenn wir das Ganze nicht ins lächerliche ziehen wollen, so sollten wir bei dem Betriebssystem bleiben.
                      --> Schließlich dürfen wir und unsere föderale Bundesrepublik auch nicht einfach wegwerfen und z.B. einen zentralistischen Staat einrichten.
                      Also was sagst du wirklich zu diesem Vergleich, der ist doch gar nicht so falsch?
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        @Max: Werden zu den Reallöhne auch die Ostlöhne hinzugezählt? Die sind ja viel niedriger. Dann müßte es ja logisch sein das die Reallöhne ingesamt nach unten gegangen sind oder?

                        Und was sagst du zu Tariflöhnen? Das Gewerkschaften immer wieder Lohnerhöhungen in allen Bereichen aushandeln?

                        Naja, ich will ja nicht abstreiten das die Menschen weniger Geld in der Tasche haben. Aber ich denke eher durch zusätzliche andere Belastungen. Z.B Steuern oder Versicherungen.

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                          Zitat von Skymarshall
                          Werden zu den Reallöhne auch die Ostlöhne hinzugezählt? Die sind ja viel niedriger. Dann müßte es ja logisch sein das die Reallöhne ingesamt nach unten gegangen sind oder?
                          Nein, weil die Löhne seit 1991 gesunken sind. Die niedrigeren Ostlöhne also schon im Basisjahr eingerechtnet sind.
                          Zitat von Skymarshall
                          Und was sagst du zu Tariflöhnen? Das Gewerkschaften immer wieder Lohnerhöhungen in allen Bereichen aushandeln?

                          Naja, ich will ja nicht abstreiten das die Menschen weniger Geld in der Tasche haben. Aber ich denke eher durch zusätzliche andere Belastungen. Z.B Steuern oder Versicherungen.
                          Das Problem sind zu niedrige Tarifabschlüsse und Umverteilung durch die Regierungen Kohl und Schröder durch Erhöhung der Verbrauchssteuern und der Abgaben.
                          Zitat von Direwolf
                          Informier dich doch besser selber mal bevor du solche Töne spuckst. Die klassische Theorie, die auf Adam Smith und David Ricardo zurückgeht und damit auf das frühe 19te Jahrhundert (!), hat heute noch ihre Bedeutung, da sie sich bereits mit einigen fundamentalen Zusammenhängen befasst haben. Ausserdem eignen sich ihre Theorien für Grundstudiums- oder Lehramtsvorlesungen, da sie verhältnismäßig einfach sind und kaum mathematisch ausformuliert wurden. Dennoch haben sie mit dem "State of the Art" der VWL nicht mehr viel gemein.
                          Erstens lebte Adam Smith von 1723 bis 1790 und David Ricardo von 1772 bis 1823. Also konnte Smith überhaupt nicht im 19. Jahrhundert publizieren Und im übrigen habe ich selbst geschrieben, dass die heutige bürgerliche Wirtschaftswissenschaft nicht identisch mit den Ideen von Smith und Ricardo ist, sondern in vielen Bereichen sogar hinter diese zurückgefallen ist.
                          Zitat von matrix089
                          Der Generationenwechsel hat insofern damit zu tun, weil das Erbe anders berechnet wird als der Kaufwert.
                          Und wie kommst du darauf, dass die irgend etwas mit dem Anstieg des insgesamt vorhandenen Reichtums zu tun hat?
                          Zitat von matrix089
                          Die Sozialleistungen werden deshalb Reduziert, weil nur eine gewisse Menge da ist, die verteilt werden kann.
                          Das ist eben die falsche Frage, da heute mehr vorhanden ist und deshalb rein von der Menge des vorhandenen Kapitals die Sozialleistungen (und die Löhne, Renten etc.) erhöht werden könnten.
                          Zitat von matrix089
                          Ein radikaler Schnitt muss aber nicht bedeuten das das Endergebnis schlecht ist.
                          Das Problem ist aber einfach, dass es keine Lösung für die heutigen Probleme des Kapitalismus gibt. Es gibt nur Vorschläge, die keine Lösung darstellen, sondern die Probleme meist noch verschärfen - oder nur Lösungen für die Reichen auf Kosten der Mehrheit sind. Wenn du behauptest, dass es eine Lösung gibt, musst du schon zeigen, dass es diese gibt. Die Aufzählung von ein paar winzigen Korrekturen ist noch lange kein Lösungsansatz.
                          Zitat von matrix089
                          Man würde es vielleicht für ein paar Jahre auch schaffen, wenn man wie früher in der DDR alle Großgrundbesitzer enteignet und alles aufteilt.
                          Die DDR beruhte auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse (sehr deutlich wird dies, wenn man die Ursachen für den Arbeiteraufstand von 1953 betrachtet) und daran ändert auch die Landreform, die es so in vielen kapitalistischen Staaten gab, nichts.
                          Zitat von blueflash
                          Du behauptest doch, dass jede Bezahlung unterhalb der Wertschöpfung Ausbeutung sei. Dies impliziert aber, dass jedweder Handel, jedweder Service, Entwicklung, sprich: alles, was keinem produkt irgendeinen messbaren Wert hinzufügt, Ausbeutung ist.
                          Warum sollte Handel automatisch Ausbeutung sein? Es gibt z.B. theoretisch die Möglichkeit das zwei Produzenten ihre Produkte austauschen. Du verstehst das Wertgesetz von Marx nicht und ich habe ehrlich gerade keine Zeit diese Wissenslücke von dir zu schliessen. Ich kritisiere übrigens das kapitalistische System nicht nur wegen der Ausbeutung, sondern insbesondere die Art und Weise, wie die gesellschaftliche Basis (die Wirtschaft) undemokratisch organisiert ist und deshalb die ganze Gesellschaft auf Unterdrückung und Ausbeutung beruht.

                          Aber wie gesagt: es ging darum, dass ihr Lösungen für die Verteilungsprobleme bringen wolltet, weil ja eurer Meinung der reformistische Ansatz der Linkspartei falsch sei. Ich habe noch keine Antwort gefunden, sondern meist Aussagen, die von Mangel ausgingen, während es tatsächlich Überfluss gibt.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            Zitat von max
                            Erstens lebte Adam Smith von 1723 bis 1790 und David Ricardo von 1772 bis 1823. Also konnte Smith überhaupt nicht im 19. Jahrhundert publizieren Und im übrigen habe ich selbst geschrieben, dass die heutige bürgerliche Wirtschaftswissenschaft nicht identisch mit den Ideen von Smith und Ricardo ist, sondern in vielen Bereichen sogar hinter diese zurückgefallen ist.
                            Lol man könnte jetzt natürlich darüber diskutieren, wann der Wealth of Nations wirklich eine Breitenwirkung erzielte und so weiter.
                            Man könnte auch zu der Aussage das die heutige Wirtschaftswissenschaft hinter die klassische Theorie zurückgefallen ist ne Menge anführen, aber weißt du was das lassen wir mal.

                            Mit dir zu diskutieren ist in etwa so erfolgversprechend wie George Bush zum Islam zu missionieren. Also ich gestehe dir zu du bist ein wahrer Gläubiger des "Kapitals" bist und Karl Marx ist dein Prophet. Ich beneide ja so tief gläubige Menschen wie dich, denn die Welt ist vermutlich sehr viel schöner wenn man die ultimative Wahrheit für sich gefunden hat.

                            Also in dem Sinne, nen schönen Tag noch und träume weiter vom sozialistischen Schlaraffenland. Ich als neoliberaler Ökonom muß ja dem Profitmaximierungsgedanken folgen und meine Zeit produktiver nutzen, zB indem ich über die Schlagkraft von imperialen Sternenzerstörern diskutiere.
                            LANG LEBE DER ARCHON

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                              Zitat von max
                              Und wie kommst du darauf, dass die irgend etwas mit dem Anstieg des insgesamt vorhandenen Reichtums zu tun hat?
                              Das hat was mit Buchführung zu tun. Deshalb steigt statistisch gesehen auch das Vermögen. Nochmal das Beispiel wenn 1950 ein Haus gebaut wurde, war es mit einem Wert von 50.000 Euro im Grundbuch gestanden und steht es heute immer noch. Wenn nun der Besitzer verstirbt und es weitervererbt muss es aber mit dem heutigen Wert angesetz werden (damit der Staat mehr Steuern kassiert). Nun sagt der Staat du hast ein Haus mit Grund bekommen. Das ist aber heute 500.000 Euro Wert oder 1.000.000 Euro. So wird nun das Haus mit 1.000.000 ins Grundbuch eingetragen und der Erbe muss darauf die Steuern zahlen. Et Voila -> ein gewaltiger Wertzuwachs.

                              Zitat von max
                              Das ist eben die falsche Frage, da heute mehr vorhanden ist und deshalb rein von der Menge des vorhandenen Kapitals die Sozialleistungen (und die Löhne, Renten etc.) erhöht werden könnten.
                              Ich stell da keine falsche Frage. ich habe eigentlich überhaupt keine Frage gestellt!
                              Das worauf du hinwillst würde in einer höheren Besteuerung Enden, wo letztenendes auch die kleinen Leute Zahlen müssen. Überleg mal wenn der Staat um mehr Steuern zu bekommen den Spitzensatz anhebt, hebt sich auch die Staffelung an. Dann muss zwar jemand der 500.000 Euro im Jahr verdient vielleicht 48% Steuern zahlen (% ist fiktiv), das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass der, der 100.000, der 50.000 und der 25.000 Euro auch mehr zahlen muss.
                              Ich habe von den Steuereinnahmen geredet, die der Staat zur Verfügung hat. Du redest aber von dem privat "Vermögen" der Bevölkerung, dass kann nur durch Steuern "entzogen" werden.

                              Das Problem ist aber einfach, dass es keine Lösung für die heutigen Probleme des Kapitalismus gibt. Es gibt nur Vorschläge, die keine Lösung darstellen, sondern die Probleme meist noch verschärfen - oder nur Lösungen für die Reichen auf Kosten der Mehrheit sind. Wenn du behauptest, dass es eine Lösung gibt, musst du schon zeigen, dass es diese gibt. Die Aufzählung von ein paar winzigen Korrekturen ist noch lange kein Lösungsansatz.
                              Ich habe niemals behauptet das ich eine perfekte Lösung habe. Hätte ich die wäre ich schon längst selbst reich, weil ich als Berater für die Bundesregierung tätig wäre.
                              Was ich versuche die ganze Zeit dir zu erklären ist, das um ein Problem zu lösen muss man es erstmal erkennen und sich dann gemeinsam hinsetzen um es zu lösen.

                              Die DDR beruhte auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse (sehr deutlich wird dies, wenn man die Ursachen für den Arbeiteraufstand von 1953 betrachtet) und daran ändert auch die Landreform, die es so in vielen kapitalistischen Staaten gab, nichts.
                              Sie startete aber mit der selben Idee, mit dem selben Wunsch der dich beflügelt.
                              -->Nehmt das Geld von den Reichen und verteilt es unter dem Volk. Jeder soll gleich sein. (Ist das nicht dein Wunsch? Wenn ich mir den 2. Quote von oben so ansehe, denke ich schon!)
                              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                              Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                              Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                                Zitat von Direwolf
                                Lol man könnte jetzt natürlich darüber diskutieren, wann der Wealth of Nations wirklich eine Breitenwirkung erzielte und so weiter.
                                Man könnte auch zu der Aussage das die heutige Wirtschaftswissenschaft hinter die klassische Theorie zurückgefallen ist ne Menge anführen, aber weißt du was das lassen wir mal.
                                Du hast bisher hier doch kein einziges Argument gebracht. Also kannst du schlecht behaupten, dass man mir nicht diskutieren kann. Also wo sind deine wirtschatspolitischen Argumente? Über den religiösen Glauben brauchen Anhänger der "Unsichtbaren Hand des Marktes" oder des "Glaubens an den Kapitalismus als das einzige funktionierende System" ja kaum reden oder?
                                Zitat von matrix089
                                Das hat was mit Buchführung zu tun. Deshalb steigt statistisch gesehen auch das Vermögen.
                                Du willst also behaupten, dass das gesamte Wachstum nur auf Buchhaltung beruht? Sorry, aber das halte ich nun wirklich für nicht glaubwürdig.
                                Zitat von matrix089
                                Das worauf du hinwillst würde in einer höheren Besteuerung Enden, wo letztenendes auch die kleinen Leute Zahlen müssen.
                                Wie kommst du darauf?
                                Zitat von matrix089
                                Was ich versuche die ganze Zeit dir zu erklären ist, das um ein Problem zu lösen muss man es erstmal erkennen und sich dann gemeinsam hinsetzen um es zu lösen.
                                Wie gesagt: das Problem ist kein Mangel. Und dies versuche ich die ganze Zeit zu erklären
                                Zitat von matrix089
                                Sie startete aber mit der selben Idee, mit dem selben Wunsch der dich beflügelt.
                                Nein, die DDR war ein Vasallenstaat von Stalin und ein Teil des Versuchs seine Eroberungen zu festigen. Die DDR war NICHT das Produkt einer Arbeiterrevolution und es gab dort nie eine Demokratie - also auch nie etwas, was man als Sozialismus bezeichnen konnte. Die Stalinisten haben übrigens die DDR anfangs als "antifaschistische Republik" bezeichnet und waren gemeinsam mit der FDP die einzigen politischen Organisationen, die für den Kapitalismus in Deutschland waren. Mit meinen Ideen hat auf jeden Fall die DDR nichts zu tun.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

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