Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
    Bezüglich des Arguments der zivilen Opfer bei den Gefächten ist es ganz interessant, dass die Afghanen rund um Kundus nicht verstehen, weshalb die deutschen Truppen nicht ähnlich wie Amerikaner das schon lange machen, gegen Aufständische militärisch vorgehen.
    Wer sind den "die Afghanen"? Und deine einzige Quelle ist ein Kriegsbefürworter der SPD?

    Es gibt in Afghanistan regelmässig Proteste gegen die Bombardierungen durch das US-Militär im Süden und Osten. Selbst die Marionetten-Regierung von Karsai protestiert ab und zu gegen die Aktionen der Besatzungstruppen!

    Im Süden und Osten, wo die Besatzungstruppen laufend gegen die Taliban kämpfen, wie du es forderst, ist nicht etwa ein Paradies geschaffen worden, in der alle Mädchen zu Schule gehen können und auch sonst alle in Frieden, Wohlstand und Freiheit leben - dort herrscht Krieg und viele Regionen sind zumindest zeitweise unter der Kontrolle der Taliban. Von dort breitet sich der Krieg inzwischen wieder in alle Regionen Afghanistans aus, u.a. auch in den Norden - und nicht etwa umgedreht, wie es laut deiner Argumentation sein müsste!

    Und was ist die Perspektive? Woran misst du Erfolg? Im Süden und Osten gehen die Besatzungstruppen seit Jahren genau so vor, wie du es forderst - dort sind die Bedingungen aber nicht besser als im Norden, sondern umgedreht! (der Umkehrschluss ist aber trotzdem nicht richtig)

    Afghanistan ist seit 2001 besetzt. D.h. seit bald acht Jahren. Wann wollen die Kriegsbefürworter akzeptieren, dass dort etwas schief läuft?
    Resistance is fertile
    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
    The only general I like is called strike

    Kommentar


      Zitat von Oberst-Snake
      Frauen sind dort voll verschleiert und dürfen weder Studieren noch Auto fahren.
      Es stimmt zwar, das Saudi-Arabien ein fundamentalistischer Staat ist, tatsächlich dürfen Frauen aber studieren und mittlerweile sind sogar die Mehrzahl der Proffessoren und Studenten weiblich.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

      Kommentar


        Zitat von max Beitrag anzeigen
        Die Realität des Kriegs in Afghanistan ist aber nicht so, dass reine CAS oder Artillerieunterstützung das Problem vermindern würde, dass die Zivilbevölkerung regelmässig getroffen wird. Das ist keine offene Feldschlacht, sondern ein Guerilla-Krieg. Entsprechend stellen sich die Taliban auch nicht auf ein freies Feld und sind klar identifizierbare Ziele.

        Natürlich werden da wieder welche damit argumentieren, dass Zivilisten als Schutzschilde missbraucht würden - und dass man Geiseln doch dann umbringen dürfe, weil das ja nur ungewollte Kollateralschäden seien. Aber derartige menschenverachtende sollte ja nur klar machen, was die Politik derer, die diese Argumente benutzen, für Folgen hat: eben Barbarei (das bezieht sich jetzt nicht auf die oben zitierte Aussage!).

        Die Befürworter des Kriegs sollten sich schon mal anfangen zu fragen, warum die russische Armee 1989 zurück gezogen wurde. Oder warum die US-Armee aus Vietnam 1973 abgezogen wurde.

        Für die Befürworter des Kriegs zwei Fragen:

        1.) Was wollen sie überhaupt erreichen? Das Gelaber von Frieden, Bekämpfung des Terrorismus, Befreiung der Frau etc. ist ja Blödsinn, wenn man einen Krieg führt und islamistische Warlords (die schon im Bürgerkrieg ab 1989 durch Kriegsverbrechen laufend aufgefallen sind) als Verbündete hat. Und woran würde bewertet werden, ob dies auch erreicht wird? Die Situation in Afghanistan hat sich in den letzten Jahren ja weiter verschlechtert!

        2.) Kann man dies mit den eingesetzten Methoden, d.h. militärischen Methoden egal mit welcher Taktik überhaupt erreichen? Warum hat die französische Armee den Algerienkrieg verloren? Warum hat die französische und US-amerikanische Armee den Krieg in Indochina/Vietnam verloren? Warum die russische den in Afghanistan? Warum die israelische im Libanon zwei Mal? Können mit solchen Mittel überhaupt die gewollten Ziele erreicht werden? D.h. ist mit solchen Methoden Demokratie und Freiheit erreichbar, insbesondere, wenn in allen der genannten Fälle rechtsradikale Befürworter autoritärer Gesellschaften die Verbündeten waren bzw. sind?
        Du und Leute wie du,machen es sich sehr einfach. Immer wieder das gleiche: 100000000000000000000 Gründe warum ein solcher einsatz nicht funktioniert,ein solcher Krieg nicht geführt werden soll/darf.
        Aber was ist die Alternative? Wo sind die Gegenvorschläge die ebenfalls zu einem brauchbaren Ergebniss führen?? Genau diese vermisse ich (nicht nur bei dir). Es ist immer sehr einfach zu sagen "So gehts nicht,das funktioniert nocht" etc...aber wie bitte solls denn anders gehn??
        Was wäre die Alternative?? Alle Truppen abziehen und damit ein ganzes Land als Stützpunkt für Religiöse Fanatiker bereitstellen??
        Darauf warten das sie dann ihren Einfluss auf Pakistan ausdehnen und sich dann die Inder und Pakistaner anfangen Atombomben an den Kopf zu werfen??

        Was also ist die Alternative???
        .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

        Kommentar


          Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
          Darauf warten das sie dann ihren Einfluss auf Pakistan ausdehnen und sich dann die Inder und Pakistaner anfangen Atombomben an den Kopf zu werfen??
          Irgendwie ist das eine verquere Logik. Pakistan zB IST bereits in Turbulenzen TROTZ des Feldzuges in Afghanistan! Was nun aber in Afghanistan passiert wäre wenn man nicht eingefallen wäre, kann man schlicht und einfach nicht sagen. Es hätte sowohl "schlimmer", als auch komplett gar nichts weiter passieren können. Woher nehmen die Verfechter des Einsatzes immer die Gewissheit, dass nach Afghanistan die ganze Region dann "gefallen" wäre?!
          Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
          Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

          Kommentar


            Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
            Du und Leute wie du,machen es sich sehr einfach.
            Nee, ich mache es mir nicht einfach. Ich unterstütze nicht einfach die Regierung bei ihrer Politik und übernehme deren Argumente. Ich mache es mir nicht einfach und befürworte, dass mittels militärische Gewalt dort Leute umgebracht werden - und fordere dann von anderen, die dies ablehnen, dass sie doch gefälligst erst Alternativen bieten sollen. Ich mache es mir nicht einfach und schicke andere Leute, die ihr Leben riskieren sollen - während ich meines natürlich nicht riskiere.

            Du bist es, der einen Krieg befürwortet und befürwortet, dass a) also dort von deutschen Soldaten und mit Hilfe von deutschen Soldaten Menschen umgebracht werden und b) das Leben dieser Soldaten selbst riskiert wird.

            Du bist in der Pflicht zu beantworten, warum also hier Menschen umgebracht werden. Also:

            1.) was ist das Ziel dieses Kriegs?

            2.) kann dieses Ziel überhaupt erreicht werden?

            Zumindest die erste Frage musst du beantworten, bevor du überhaupt nach Alternativen fragen kannst - schliesslich ist es ja vollkommen unklar, für was du überhaupt eine Alternative willst.

            Bevor du dann weiter nach Alternativen schreist: die Verbündeten der Besatzungstruppen dort sind islamistische Warlords. Das Argument, dass man das Land beim Abzug religiösen Fanatikern überlassen würde, ist Blödsinn, da auch die Gebiete, die von den Besatzungstruppen gehalten werden, bereits religiösen Fanatikern überlassen hat.

            Und wo liefert die aktuelle Politik brauchbare Ergebnisse? Die Bedingungen dort haben sich seitdem Einmarsch noch verschlechtert, in den letzten Jahren hat sich der Krieg sowohl verschärft als auch regional ausgeweitet - und zwar sowohl in Afghanistan, als auch in Pakistan.

            Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan existierte lange vor dem Konflikt in Afghanistan und die Taliban sind in Pakistan auch schon lange vor dem Einmarsch der westlichen Besatzungstruppen in Afghanistan aktiv gewesen. Seitdem Einmarsch ist deren Aktivität in Pakistan auch nicht zurück gegangen.

            D.h. die Frage, was dieser Krieg überhaupt erreichen soll und ob dieser Krieg dies überhaupt erreichen kann, ist schon wesentlich - bevor du überhaupt anfängst nach Alternativen fragen zu können. Schliesslich ist der Krieg in allen Punkten, die du genannt hast, keine Alternative - sondern diese existieren entweder trotz des Kriegs weiter oder wegen des Kriegs.
            Resistance is fertile
            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
            The only general I like is called strike

            Kommentar


              Zitat von max
              Wer sind den "die Afghanen"? Und deine einzige Quelle ist ein Kriegsbefürworter der SPD?
              Er ist im Gegenteil zu fast allen hier schon einige Male in Afghanistan gewesen. Jeder der einmal dort war hat definitiv einen Beurteilungsvorsprung vor uns Forums-Diskutanten?

              Er ist außerdem kein Kriegsbefürworter, sondern fordert aufgrund der Ttsache, dass man seit 8 jahren dort engagiert ist ein Umdenken und ein damit verbundenes kosequenteres Vorgehen. Übrigens ist dieser Einsatz mit UN-Mandat bis mind. 2012 ein Anliegen der Vereinten Nationen und damit ist es uns nicht möglich uns aus der Verantwortung zu ziehen. Das ist kein Einsatz, den die deutsche Bevölkerung diktieren sollte, sondern vielmehr ein dafür geeignetes Gremium.

              Jeder kann einen Abzug aus verrschiedensten Gründen fordern. Keiner kann allerdings velangen, dass man dies wegen 30 toten Soldaten tut. Das hätte man sich schon 2001 überlegen müssen. Jetzt müssen wir mitziehen.


              Es gibt in Afghanistan regelmässig Proteste gegen die Bombardierungen durch das US-Militär im Süden und Osten. Selbst die Marionetten-Regierung von Karsai protestiert ab und zu gegen die Aktionen der Besatzungstruppen!
              Richtig, aber genauso gibt es Afghanen, die sich vewundert die Augenreiben, weshalb die deutschen Soldaten nur zusehen, wie sich die Taliban wieder breit macht.

              Außerdem ist Karsai und dessen Regierung hier kein gutes Argument. Die müssen sich doch teilweise gegen die Besatzer stellen, da sie sonst ihre Macht verlieren. Damit kalkulieren die Besatzer doch. Er muss sich auch mit Kritik an den Besatzern gegen aufstrebende Warlords profilieren. Was denn wenn so ein Warlord der taliban nahe steht? Das untergräbt doch in Windeseile das ganze aufgebaute System.
              Dazu komt noch, dass man sich in Afghanistan so ziemlich alles mit Geld erkaufen kann. Sogar Übersetzer übersetzen vorsätzlich falsch wenn man ihnen mehr zahlt als es die Besatzer tun.
              Und an Geld mangelt es denn Terroristen ja wahrlich nicht.
              Das ist alles nicht so leicht wie es scheint.

              Einfach pauschal sämtliche Erfolge mit den toten Soldaten oder mit der steigenden Anschlagsgefahr niederzumachen und deshalb einen Abzug zu fordern ist der ersten Lage nicht angemessen.
              Vielmehr muss man sich umorientieren und die Strategie anpassen.

              Nochmal: Wir sind drin: Wir haben Verantwortung!
              „Dass man diesen Arschlöchern immer die Welt erklären muss." (Helmut Schmidt)

              Kommentar


                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Er ist außerdem kein Kriegsbefürworter, sondern fordert aufgrund der Ttsache, dass man seit 8 jahren dort engagiert ist ein Umdenken und ein damit verbundenes kosequenteres Vorgehen.
                Was ist dein ein konsequenteres Vorgehens nach acht Jahren Beteiligung an einem Krieg anders als eine Befürwortung des Kriegs?!
                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Das ist kein Einsatz, den die deutsche Bevölkerung diktieren sollte, sondern vielmehr ein dafür geeignetes Gremium.
                Aha, d.h. ein solcher Krieg soll diktatorisch durchgesetzt werden oder was?
                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Jeder kann einen Abzug aus verrschiedensten Gründen fordern. Keiner kann allerdings velangen, dass man dies wegen 30 toten Soldaten tut. Das hätte man sich schon 2001 überlegen müssen. Jetzt müssen wir mitziehen.
                Blödsinn! Erstens kann man seine Meinung ändern, wenn man sieht, was in den acht Jahren passiert ist - und zweitens hatten viele auch schon 2001 die Meinung, dass dieser Krieg falsch ist!

                Nur weil andere den Krieg weiter befürworten, muss man da noch lange nicht diese militaristische Politik unterstützen!
                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Richtig, aber genauso gibt es Afghanen, die sich vewundert die Augenreiben, weshalb die deutschen Soldaten nur zusehen, wie sich die Taliban wieder breit macht.
                Nur machen sich die Taliban in Regionen, in denen keine deutschen Soldaten stationiert sind, sondern z.B. US-amerikanische und britische, die viel massiver vorgehen, noch viel stärker breit! (erneut, der Umkehrschluss ist deshalb nicht richtig)
                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Dazu komt noch, dass man sich in Afghanistan so ziemlich alles mit Geld erkaufen kann.
                Das gilt insbesondere für die ganzen Lakaien, die im Auftrag der Besatzungstruppen oder deren Marionnetenregierung arbeiten!
                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                Einfach pauschal sämtliche Erfolge mit den toten Soldaten oder mit der steigenden Anschlagsgefahr niederzumachen und deshalb einen Abzug zu fordern ist der ersten Lage nicht angemessen
                Das macht hier niemand! Das Argument waren eben nicht alleine die toten Soldaten oder die steigende Anschlagsgefahr, sondern die anhaltende Armut, die islamistischen Warlords als Bündnispartner der Besatzungstruppen, die regelmässige Bombardierung und Terrorisierung der Zivilbevölkerung durch die Besatzungstruppen, die undemokratische Herrschaft der Besatzungstruppen und ihrer verbündeten Warlords etc. etc.

                Du hast übrigens auch nicht die beiden Fragen beantwortet!

                Was ist das Ziel, was erreicht werden soll? Verbunden damit, woran wird festgemacht, dass es erreicht wird? Die Besatzungstruppen sind seit fast acht Jahren dort und die Situation verschlechtert sich noch!

                Ist die verwendete Strategie dafür überhaupt geeignet? Wie gesagt: im Süden und Osten verwenden die Besatzungstruppen exakt die Strategie, die du hier forderst und dort ist die Situation noch schlimmer als im Norden!
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

                Kommentar


                  Zitat von Tobi
                  Das hätte man sich schon 2001 überlegen müssen. Jetzt müssen wir mitziehen.
                  Ich denke man hätte bereits 2001 keine demokratische Zustimmung zum Krieg bekommen.
                  Ich jedenfalls hielt ihn schon damals für einen Fehler und bislang überzeugt mich nichts vom Gegenteil.

                  Ich denke auch nicht, dass der Terrorismus ohne Soldaten in Afghanistan großartig anders werden würde als er ohnehin schon jetzt ist. Genauso wie die Welt nicht kommunistisch wurde, nur weil man Nordvietnam nicht besiegte und besetzte. Es gibt genug Länder, in denen Terroristen Unterschlupf finden können, weil sie in der Bevölkerung eben nicht auf Ablehnung stoßen. Mit Afghanistan lügt man sich da denke ich nur selbst in die Taschen, blinder Aktionismus.

                  Kommentar


                    Zitat von newman Beitrag anzeigen
                    Ich denke man hätte bereits 2001 keine demokratische Zustimmung zum Krieg bekommen.
                    Ich jedenfalls hielt ihn schon damals für einen Fehler und bislang überzeugt mich nichts vom Gegenteil. ...
                    Am Anfang gings ja auch nur um Kabul und um die Absicherung der Wahlen, den Schutz der Hauptstadt und um einen scheinbar relativ kurzen Einsatz. 2001 hat fast niemand gesagt das die BW 10 Jahre oder mehr dableiben müsste (außer ein paar Skeptiker, die aber kein Gehör fanden). Der Einsatz ähnelte Anfangs Einsätzen auf dem Balkan und der Großteil der Deutschen hatte sicher auch nichts gegen einen solchen Einsatz.

                    Anfangs lag der Fokus ja auch klar auf dem Kampf gegen Al-Kaida. Heute sind die Taliban der Hauptgegner, Al-Kaida wird, wenn überhaupt, nur noch in Nebensätzen erwähnt. Wahrscheinlich richtet sich der Fokus demnächst irgendwann direkt auf die Drogenbarone/Warlords.
                    "Vittoria agli Assassini!"

                    - Caterina Sforza, Rom, 1503

                    Kommentar


                      Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                      Das ist kein Einsatz, den die deutsche Bevölkerung diktieren sollte, sondern vielmehr ein dafür geeignetes Gremium.
                      Kein sehr demokratischer Ansatz.
                      Warum darf das Volk nicht selbst entscheiden ob es in einen Krieg zieht?

                      Kommentar


                        Zitat von max
                        Was ist dein ein konsequenteres Vorgehens nach acht Jahren Beteiligung an einem Krieg anders als eine Befürwortung des Kriegs?!
                        Die Frage ist die Sichtweise. Natürlich können wir aus Afghanistan raus.
                        Ich vertrete hier auch keinen Anti-Demokratischen Ansatz, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass wir in einer repräsentativen Demokratie leben. das heißt das Parlament entscheidet. Und das hat den Einsatz verlängert. Ca. 80% der MdB sind Pro-Afghanistan.

                        Die Frage ist auch nicht ob es ein Krieg ist, sondern wie wir mit dem "Konflikt" richtig umgehen.

                        Nur weil andere den Krieg weiter befürworten, muss man da noch lange nicht diese militaristische Politik unterstützen!
                        Nein, aber wir tun es. Auch aus verantwortung gegenüber unserern Bündnispartnern. Wir können unser Engagement jederzeit beenden. Aber wir fühlen uns und das ist in meinen Augen auch unsere Pflicht zumindest bis 2012 in der Verantwortung.

                        Und damit heißt die Frage nicht ob wir in Afghanistan sind, sondern wie wir dort vorgehen. Wenn die Vorgehensweise der Amerikaner und Briten auch Fehler hat, und das hat sie, dann müssen wir uns gemeinsam an einen Tisch setzen und versuchen das Beste draus zu machen. Das hat Obama ja auch versucht.

                        Was ist das Ziel, was erreicht werden soll? Verbunden damit, woran wird festgemacht, dass es erreicht wird? Die Besatzungstruppen sind seit fast acht Jahren dort und die Situation verschlechtert sich noch!
                        Es ist natürlich was dran an dem Argument dass wir A. nicht demokratisieren können geschweigedenn "Sicherheit" im europäischen Sinn schaffen können.
                        Und vielleicht wird es derzeit auch eher schlechter als besser.
                        Um Öl ins Feuer zu gießen: 2005 waren 77% de Afghanen der Meinung dass sich ihr Land in die richtige Richtung entwickelt, heute sind es 40%.
                        Heißt das jetzt wir sollen gehen? Es heißt wir müssen uns mehr anstrengen.
                        Zumindest bis 2012.

                        Immerhin gibt es einigermaßen demokratische Wahlen und auch die Persepektive für junge Leute lässt sich nicht wegdiskutieren.

                        Der Grund für die Verschlechterung der Lage liegt ja primär in den Rückzugsgebieten an der Grenze zu Pakistan. Hier haben sich die taliban-Kämpfer leider reorganisieren können und das war der große Fehler. Hier ist man viel zu spät eingeschritten. man hat es in den Zeitungen in Deutschland schon vor einem Jahr lesen können, dass das so nicht gut gehen kann.
                        Die Lage verschlechtert sich aber nicht weil die Truppen da sind, sondern weil sie teilweise falsch vorgehen.

                        Ist die verwendete Strategie dafür überhaupt geeignet? Wie gesagt: im Süden und Osten verwenden die Besatzungstruppen exakt die Strategie, die du hier forderst und dort ist die Situation noch schlimmer als im Norden
                        Ich fordere in erster Linie das Vertrauen in die Menschen, die dort ihrer Arbeit nachgehen, vom General über den Politiker bis hin zum Aufbauhelfer und Polizeiausbilder.

                        Die verwendete Strategie ist leider nach 9/11 alternativlos. Die Welt musste auf diesen Anschlag auf die Menschheit reagieren, oder nicht?

                        Man hat vielleicht überreagiert, aber im großen und ganzen steh ich hinter dem Vorgehen was A. besitzt. Beim Irak schaut das schon anders aus.
                        „Dass man diesen Arschlöchern immer die Welt erklären muss." (Helmut Schmidt)

                        Kommentar


                          Zitat von Tobi
                          Die verwendete Strategie ist leider nach 9/11 alternativlos. Die Welt musste auf diesen Anschlag auf die Menschheit reagieren, oder nicht?
                          Musste man das wirklich?
                          Hätte man sich nicht ersteinmal hinsetzen können und die Situation im Detail analysieren müssen?
                          Es ist ja nicht so als habe Afghanistan die USA angegriffen. Die Terroristen waren keine Afghanen und wohnten in Deutschland.
                          Es gab da lediglich förderliche Tendenzen und Einrichtungen in Afghanistan, Dinge, die für die gewählten militärischen Mittel meiner Meinung nach zu wenig statisch und zu wenig national begrenzbar sind. Wäre der Rest des Nahen Ostens mit den Terroristen auf Kriegsfuß und nur Afghanistan ein sicherer Hafen... Aber so...

                          Kommentar


                            Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                            ... Die verwendete Strategie ist leider nach 9/11 alternativlos. Die Welt musste auf diesen Anschlag auf die Menschheit reagieren, oder nicht? ...
                            Ja, man musste reagieren. Und mal kräftig draufknüppeln ist nicht immer verkehrt. Doch nach Zerstörung der Terrorcamps und dem Sturz der Taliban war die Arbeit soweit möglich halt erledigt. Die Finanziers des Terrors, die Rekrutierungszentren und die Attentäter selbst findet man eben nicht in Afghanistan.

                            Und den jetzigen Kleinkrieg können die Afghanen bzw die Paschtunen noch ewig weiterführen. Alle afghanischen Regierungen seit Jahrhunderten hatten große Probleme mit ihren jeweiligen Bergrebellen.

                            Wir, d.h. die westliche Welt, wurde aber von Al Kaida angegriffen und Al Kaida ist schon längst weitergezogen bzw war in Afghanistan ja sowieso nur die Führungsriege untergetaucht. Finanzquellen, Rekrutierungszentren und Nachschubbasen bzw unterstützende Organisationen waren ja nie in Afghanistan.
                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

                            Kommentar


                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Die Frage ist auch nicht ob es ein Krieg ist, sondern wie wir mit dem "Konflikt" richtig umgehen.
                              Es ist ein Krieg.

                              Du hast übrigens die beiden Fragen nicht beantwortet.

                              Was soll das Ziel sein?

                              Und kann es mit dem Methoden erreicht werden?
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Auch aus verantwortung gegenüber unserern Bündnispartnern.
                              Verantwortung? Kriegsverbrecher sind nicht meine Bündnispartner und Leute, die einen Angriffskrieg führen, Folterlager aufbauen und Kriegsgefangene abschlachten, sind Kriegsverbrecher.
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Um Öl ins Feuer zu gießen: 2005 waren 77% de Afghanen der Meinung dass sich ihr Land in die richtige Richtung entwickelt, heute sind es 40%.
                              Und was ist die Konsequenz? Ich sehe nicht, dass du dir darüber Gedanken gemacht hast. Du forderst mehr Anstrengungen. Welche? Was soll man machen? Und was will man überhaupt erreichen?

                              Du kritisierst die Vorgehensweise der britischen und US-amerikanischen Truppen - und forderst weiter oben im Endeffekt sich wie diese zu verhalten. Wo ist die Konsequenz?
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Immerhin gibt es einigermaßen demokratische Wahlen und auch die Persepektive für junge Leute lässt sich nicht wegdiskutieren.
                              Welche Wahlen? In Afghanistan herrschen die Besatzungstruppen und Warlords - beide mit Gewalt. Gewählte Funktionäre haben nichts zu sagen - wobei die Wahl ja sowieso keine freie war, weil die Warlords mit ihren Milizen ja die Wähler einschüchtern konnten.

                              Und welche Perspektive, wenn sich die Situation verschlechtert und die Mehrheit der Afghanen, wie du selbst zitierst, dies auch so sieht!?
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Der Grund für die Verschlechterung der Lage liegt ja primär in den Rückzugsgebieten an der Grenze zu Pakistan. Hier haben sich die taliban-Kämpfer leider reorganisieren können und das war der große Fehler.
                              Die Frage ist doch nicht, warum sie sich reorganisieren können, sondern warum sie weiter unterstützt werden. Das liegt daran, dass die Besatzungstruppen eben den Taliban wieder eine Perspektive gegeben haben, die davor ja total abgewirtschaftet hatten und deshalb auch kaum mehr Rückhalt hatten. Jetzt können sie sich als Widerstandskämpfer gegen die Besatzung aufführen.

                              Im Übrigen ist es nicht neu, dass Verbindungen zwischen den Taliban und Pakistan gibt - die Taliban sind in pakistanischen Flüchtlingslagern in den 1990ern entstanden und haben dann von dort mit Hilfe der pakistanischen Militärdiktatur, dem fundamentalistischen Saudi-Arabien und den USA versucht Afghanistan zu erobern - was ihnen nicht gelungen ist, weshalb sie dann auch fallen gelassen wurden.
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Ich fordere in erster Linie das Vertrauen in die Menschen, die dort ihrer Arbeit nachgehen, vom General über den Politiker bis hin zum Aufbauhelfer und Polizeiausbilder.
                              Du forderst das Vertrauen? Von wem forderst du dies? Und warum sollte man in Folterknechte Vertrauen haben?
                              Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                              Die verwendete Strategie ist leider nach 9/11 alternativlos. Die Welt musste auf diesen Anschlag auf die Menschheit reagieren, oder nicht?
                              "Die Welt" hat gar nichts gemacht, sondern einzelne Staaten. Diese haben nicht versucht die Hintergründe aufzuklären und die Hintermänner vor Gericht zu bringen, sondern den 11.9. als Ausrede genutzt, um mittels militärischer Gewalt ihren Einfluss in Zentralasien zu vergrössern. Die afghanische Bevölkerung war ihnen dabei immer egal - deshalb hat man ja auch auf islamistische Warlords als Verbündete gesetzt und so gut wie nichts in den Aufbau Afghanistans investiert.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

                              Kommentar


                                Zitat von max
                                Es ist ein Krieg.
                                Ja, das ist unstrittig. Aber das hat die deutsche regierung noch nicht begriffen. Und der Bevölkerung versucht sie die Mär von einem zivilen Wiederaufbau-Einsatz mit militärischer Sicherung zu verkaufen.

                                Und was ist die Konsequenz? Ich sehe nicht, dass du dir darüber Gedanken gemacht hast. Du forderst mehr Anstrengungen. Welche? Was soll man machen? Und was will man überhaupt erreichen?
                                Es gibt 2 mögliche Kosequenzen: Der Abzug ALLER, nicht nur der deutschen Truppen oder eine schon vor mindestens 1 1/2 Jahren notwendig gewesene generelle Umstrukturierung des Einsatzes. Naja aber das ist natürlich schwierig. Dank Obama wird es zumindest versucht.

                                Wie soll aber der Abzug aller Truppen funktionieren wenn man sich bis 2012 verpflichtet hat dort zu bleiben? Nochmal ich bin der Meinung wir müssen zumindest bis 2012 alles tun um die Lage zu stabilisieren. ich glaube derzeit nicht an eine Nicht-militärische Alternative. Dafür hat man zu lange geschlafen. Aber Ziel sollte es sein den Afghanen die Souveränität durch Militär und Polizei zu einem sinnvollen Zeitpunkt zu übergeben. Das ist ein Ziel,dass durchaus erreichbar ist.

                                Diese haben nicht versucht die Hintergründe aufzuklären und die Hintermänner vor Gericht zu bringen, sondern den 11.9. als Ausrede genutzt, um mittels militärischer Gewalt ihren Einfluss in Zentralasien zu vergrössern. Die afghanische Bevölkerung war ihnen dabei immer egal -
                                Ich will ja gar nicht ausschließen, dass Bush Junior das Ganze mit dem Hintergedanken Greater Middle East angegangen hat und 9/11 missbraucht hat. Trotzdem nützt es nichts diese Situation nicht als Realität anzuerkennen und jetzt mit Obama und einer neuen Strategie das best mögliche im Sinne der Afghanen zu erreichen.

                                Glaubst du eigentlich, dass es Obama, den Deutschen, den Kanadiern usw. wirklich nur um macht und Einfluss, oder um Rohstoffe geht?

                                Kann man nicht auch sagen, dass es für das Land Afghanistan ein rießiger Fortschritt ist wenn es geregelte Beziehungen mit westlichen Ländern bekommt und dadurch vielleicht auch zur Stabilität beigetragen werden kann?

                                Diese Möglichkeit wäre ohne den Einsatz sicher nicht möglich gewesen.
                                „Dass man diesen Arschlöchern immer die Welt erklären muss." (Helmut Schmidt)

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X