Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • Astrofan80
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Die Produkte, in denen deutsche Firmen wettbewerbsfähig ist, sind Qualitätsprodukte oder Produkte für die Industrie. Luxusautos, Industriemaschinen, Lasertechnik, ...
    Das sind Produkte, die nicht bei Aldi gekauft werden, die nicht vom normalen Konsumenten gekauft werden, die nicht durch den Binnenmarkt befriedigt werden können.
    Stärkt man den Binnenmarkt, stärkt man vor allem außländische Firmen. Daher die damaligen Empfehlungen.
    Durch was wurde denn dieser Wettbewerbsvorteil erkauft? Durch Lohnverzicht, so dass heutzutage (auch inflationsbedingt und durch die steigenden Preise - Stichwort T€uro) die Leute weniger Geld in der Tasche haben als noch vor einigen Jahren.

    Die Chinesen machen es uns ja vor und haben nahezu lächerliche Löhne. Deshalb sind sie auch Export-Weltmeister und wir nur Vize. Leider ist das nicht immer gleichbedeutend mit Qualität.

    Allerdings wenns weltwirtschaftmäßig dann so richtig kracht, werden wir leider auch unsere schönen Autos nicht mehr los. Auf längere Sichtz wäre es deshalb besser, wenn sich jeder von uns einen Benz leisten könnte.

    Wer den Binnenmarkt ignoriert und nicht stärkt, muss hinterher die Kohlen aus dem Feuer holen was sich als sehr schwierig erweisen wird.

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  • newman
    antwortet
    Die Sache ist nunmal die, dass deutsche Firmen keine Produkte für den Binnenmarkt produzieren bzw. diejenigen, die sie einst produzierten sich als nicht wettbewerbsfähig erwiesen und schon lange pleite sind.

    Der normale Konsument kauft einfach Produkte, bei denen ein sehr starker Preiswettbewerb herrscht. Textilien z.B.

    Die Produkte, in denen deutsche Firmen wettbewerbsfähig ist, sind Qualitätsprodukte oder Produkte für die Industrie. Luxusautos, Industriemaschinen, Lasertechnik, ...
    Das sind Produkte, die nicht bei Aldi gekauft werden, die nicht vom normalen Konsumenten gekauft werden, die nicht durch den Binnenmarkt befriedigt werden können.
    Stärkt man den Binnenmarkt, stärkt man vor allem außländische Firmen. Daher die damaligen Empfehlungen.

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  • [OTG]Guy de Lusignan
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Insbesondere da diese "Wirtschaftsweisen" ja selbst lange eine Politik gefordert haben, die auf Sparen im Inland und Lohnsenkungen für den Export gesetzt haben. Genau die gleiche Politik, die die EU jetzt Griechenland aufgezwungen hat - und noch einer Reihe von anderen Staaten, z.B. Estland, was dort bereits zu einer deutlichen Zunahme der Armut geführt hat (siehe hier).
    Ironisch nicht wahr?
    ahrelang sollen wir sparen, die arbeitende Bevölkerung zurückstecken, was eh unlogisch ist, weil der Binnenmarkt nunma viel Geld bringt udn unsere Lohnkosten für den Export niedrig gehalten, bis hin zu Lohndumping etc blabla.
    und jetzt quaken die selbe 5 Pfeifen ein anders Lied.
    und das vorher ist nie passiert..bzw. nicht deren Schuld/rat/ANregung.
    Ich frag mich eh seitahren, wmot in gewissen Kreisen dieser nation gedacht wird.
    Vermutlich mit einem Toastbrot.
    Manchmal glaube ich, selbst die Flöhe meienr kater sind schlauer. DIe richten ihren Wirt wenigstens nicht zu grunde...wie unsere führenden Gersellschaftselemente.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
    Aber um das zu erkenen muss ich kein Wirtschaftsweiser sein.
    Insbesondere da diese "Wirtschaftsweisen" ja selbst lange eine Politik gefordert haben, die auf Sparen im Inland und Lohnsenkungen für den Export gesetzt haben. Genau die gleiche Politik, die die EU jetzt Griechenland aufgezwungen hat - und noch einer Reihe von anderen Staaten, z.B. Estland, was dort bereits zu einer deutlichen Zunahme der Armut geführt hat (siehe hier).

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  • [OTG]Guy de Lusignan
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Klingt sogar sehr überzeugend..besodners derteil mit Investitionen im Inland, dattalles isn AUsland zu karrenudn den binenmarkt zustärken. Aber um das zu erkenen muss ich kein Wirtschaftsweiser sein.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Ein sehr lesenswerter Beitrag von Peter Bofinger in der SZ: Wirtschaftspolitik - Deutschland lebt unter seinen Verhältnissen - Wirtschaft - sueddeutsche.de

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  • max
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Der Träger von Kranken und Arbeitslosenversicherung ist doch nicht der Arbeitgeber, sondern der Staat. Also hätten die Gewerkschaften auch keinen Spielraum, da irgendwas besseres auszuhandeln.
    Erstens könnten die Gewerkschaften natürlich auch mit der Regierung verhandeln - auch wenn sie da kein vernünftiges legales Druckmittel haben, da politische Streiks verboten sind.

    Zweitens könnten die Gewerkschaften natürlich über zusätzliche Leistungen verhandeln, die dann die "Arbeitgeber" zahlen müssten.

    Das ändert alles nichts daran, dass man zwei Probleme realisieren muss und darauf Antworten finden muss:

    1.) die letzten Regierungen, insbesondere die Regierung Schröder, haben durch ihre Politik bewusst darauf hingearbeitet, die Löhne zu senken. Dazu gehören einerseits die Massnahmen, die die Unsicherheit der "Arbeitnehmer" erhöhen, wie Leiharbeit, befristete Stellen etc. und andererseits die Massnahmen, die den Druck auf Arbeitslose erhöhen, jede Stelle, also auch jede noch so schlecht bezahlte, anzunehmen.

    2.) die Gewerkschaften sind in den letzten Jahrzehnten unfähig gewesen, sich gegen die Massenentlassungen und Lohnsenkungen vernünftig zu wehren. Der letzte Teilerfolg war die 35-Stunden-Woche - und die ist auch schon wieder faktisch Geschichte. Die Gewerkschaften konnten in den letzten Jahrzehnten nicht das Sinken der Reallöhne verhindern. Verdi hat gerade erst wieder mit dem Bund und den Kommunen einen Abschluss vereinbart, der auf eine Reallohnsenkung hinauslaufen wird.

    1.) bedeutet, dass die SPD als Unterstützer für die Gewerkschaften zumindest so lange ausfällt, bis sie die Konsequenzen aus der Politik Schröders gezogen haben. Dazu gehört einerseits, dass man sich eingesteht, dass diese Politik vollkommen falsch war und andererseits, dass man sich eingesteht, dass es nicht reicht, einfach zu der Politik von vor Schröder zurück zu gehen. Diese hat durch ihre Wirkungslosigkeit (s. Anstieg der Arbeitslosigkeit schon unter Schmidt) ja den Weg für Leute wie Schröder bereitet.

    Schröders Politik - und das gilt noch verstärkt für die Politik der Union und FDP! - hatte die Grundlage, dass die Löhne in der BRD zu hoch seien und deshalb die Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigt wäre (die zuvor nie auf niedrigen Löhnen beruhte, sondern auf einer höheren Produktivität, die wiederum auf einer besseren Technik beruhte). Die zweite Annahme war, dass für die Ungelernten nur der Weg in den Niedriglohnsektor noch offen war - der deshalb gefördert werden müssen. Rhetorisch hat man behauptet, man bräuchte als Antwort auch mehr Bildung. Aber da wurde kaum was gemacht, da dies deutlich mehr staatliche Investitionen benötigt hätte, was aber wegen den Steuersenkungen für Reiche und Konzerne (die Schröder wie seine Vorgänger und Nachfolger gemacht hat) nicht möglich waren.

    Dazu kommt eben, dass die Gewerkschaften jahrelang auf Zugeständnisse setzten - und dafür nur weitere Angriffe geerntet haben. Jedes Zugeständnis bei Löhnen und Arbeitszeit wurde in ein paar Jahre später mit weiteren Zugeständnissen beantwortet - wieder um angeblich Arbeitsplätze zu sichern.

    Die Folge ist ein sinkender Lebensstandard für die große Mehrheit und eine zunehmende Armut - und ein massive Umverteilung zu den Reichsten. Die Folge ist eine Stagnation der Binnennachfrage, während das die Reichen nicht mehr wissen, wie sie das zusätzliche Kapital, was ihnen Kohl, Schröder und Merkel geschenkt haben, noch investieren können. Worauf es in die Spekulation fliesst, was dann - zusammen mit den gelockerten Regeln ("Bürokratieabbau") - zu regelmässigen schweren Finanzkrisen geführt hat, die die konjunkturellen Krisen noch verschärft haben.

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von blueflash
    Die Gewerkschaften hätten natürlich genauso den Spielraum, bessere Kranken- und Arbeitslosenversicherungsbedingungen auszuhandeln (war ja auch schonmal so). Tun sie aber nicht!
    Der Träger von Kranken und Arbeitslosenversicherung ist doch nicht der Arbeitgeber, sondern der Staat. Also hätten die Gewerkschaften auch keinen Spielraum, da irgendwas besseres auszuhandeln.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die Gewerkschaften hätten natürlich genauso den Spielraum, bessere Kranken- und Arbeitslosenversicherungsbedingungen auszuhandeln (war ja auch schonmal so). Tun sie aber nicht!
    Die Gewerkschaften sind seit einiger Zeit allgemein in der Defensive - einerseits wegen der Massenarbeitslosigkeit, andererseits, weil die diverse Regierungen massiv auf Lohnsenkungen hingearbeitet haben.

    Natürlich haben Gewerkschaften auch schon zusätzliche Sozialleistungen durchgesetzt. Aber das war in einer Zeit, in der sie insgesamt noch mehr durchsetzen konnten.

    Ein Mindestlohn könnte - wenn er hoch genug ist - die Tendenz der Lohnsenkungen zumindest an einer bestimmten Grenze bremsen. Und das ist dringend notwendig, weil insbesondere im Dienstleistungssektor inzwischen oft nur noch Armutslöhne gezahlt werden.

    Die Tendenz der sinkenden Löhne wird dadurch alleine nicht zu stoppen sein. Dafür müssten die Gewerkschaften wieder schauen, dass sie gegen den Klassenkampf von oben nicht mit laufenden Zugeständnissen, sondern mit Gegenwehr beantworten.

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  • blueflash
    antwortet
    Die Gewerkschaften hätten natürlich genauso den Spielraum, bessere Kranken- und Arbeitslosenversicherungsbedingungen auszuhandeln (war ja auch schonmal so). Tun sie aber nicht!

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von blueflash
    Die Gewerkschaften verhandeln grundsätzlich nicht mehr über Sachen, die von Staats wegen garantiert werden, siehe z.B. Kranken- und Arbeitslosenversicherung.
    Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das bei Lohnuntergrenzen anders wäre.
    Im Falle von Arbeitslosen und Krankenversicherung haben die Gewerkschaften doch auch überhaupt keinen Spielraum zu verhandeln. Im Falle eines Mindestlohn hätten sie ja die Möglichkeit, weiterhin höhere Löhne durchzusetzen. Das ist ja auch ihre Aufgabe.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Der Mindestlohn würde ja nur da gelten, wo die Gewerkschaften nicht höhere Löhne aushalten. Von daher halte ich das für wenig gefährlich, zumal ich bezweifle, dass die Gewerkschaften einfach so darauf verzichten würden, ihre Aufgabe wahrzunehmen, nur weil es plötzlich eine absolute Untergrenze gibt.
    Die Gewerkschaften verhandeln grundsätzlich nicht mehr über Sachen, die von Staats wegen garantiert werden, siehe z.B. Kranken- und Arbeitslosenversicherung.
    Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das bei Lohnuntergrenzen anders wäre.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Tarifverträge?
    Ein Tarifvertrag, der ungelernten Hilfskräften einen Stundenlohn von 10,50 vorschreibt? Sowas mag es in der Auto- oder Mikrotechnikindustrie geben, aber bestimmt nicht in mittelständischen Firmen. Trotzdem interessiert mich das und werde bei Gelegenheit einen der alten Kumpane danach befragen.

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von Sinclair
    Woran soll es dann liegen?
    Tarifverträge?

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Eherlich gesagt bezweifle ich ziemlich, dass die Firma die 10,50 bezahlt, weil sie so... nett ist.
    Woran soll es dann liegen?

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