Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • Chloe
    antwortet
    Hermes hat aber gar keine rechtliche Beziehung zu den Fahrern. Es geht ja drum, wer muss ggf. Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Das wäre auf keinen Fall Hermes, sondern der Subunternehmer. Der ist fein raus, weil der Fahrer nicht ausschließlich für ihn arbeitet. Und das lässt er sich natürlich auch vertraglich zusichern.

    Übrigens dürfte das Scheinselbständigkeitsgesetz die Ursache sein, warum die Leute ihr eigenes Auto verwenden müssen. Von wegen "Arbeitsplatz nicht vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt" und so.

    In dieser ganzen Geschichte "prekäre Selbständigkeit" und soziale Absicherung von Selbständigen mit geringen Einkommen muss meines Erachtens dringend etwas passieren. Dringender als bei den Mindestlöhnen. In so einigen Branchen wird jeder Mindestlohn ohnehin durch solches Verdrängen in die Selbstständigkeit unterlaufen werden, wenn sich da nichts tut.

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  • Suthriel
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Die Umsatzgrenze liegt allerdings bei 5/6 (zumindest war das noch vor ein paar Jahren so), also 83 Prozent, die von einem Unternehmen kommen dürfen. Und selbst das lässt sich durch diese Subunternehmer-Struktur umgehen. Im Endeffekt braucht so einer nur für zwei verschiedene Subunternehmer von Hermes fahren, schon ist er raus aus der Geschichte.
    Bei dem Punkt könnte man ja prüfen, ob das nicht nur genau dazu dient, denn wenn der Fahrer zwar für zwei oder mehr verschiedene Subunernehmer fährt, aber diese dann doch nur wieder direkt oder indierekt für Hermes arbeiten, fährt der Fahrer in allen Fällen ja doch wieder nur für eine Firma, für Hermes, auch wenn er die Weisungen und Aufträge von verschiedenen Subunternehmern bekommt... die reichen das ja aber quasi nur weiter durch.

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  • Chloe
    antwortet
    Diese Checkliste ist tatsächlich nur eine Richtschnur, sie wird schon lange nicht mehr pauschal angewandt, sondern es wird immer der Einzelfall geprüft. Das ist auch sinnvoll, denn zu Beginn dieser Scheinselbständigkeitsdebatte gab es Fälle, in denen jemand z.B. zwei Jahre lang nur durch ein EU-Projekt finanziert war und sich daraufhin in einer Scheinselbständigkeitsuntersuchung wieder fand.

    Prinzipiell sind diese Fahrer natürlich schon ein Fall fürs Scheinselbständigkeitsgesetz. Der Ausgangspunkt für die ganze Verschärfung war ja die Fahrerei für Eismann, also ein ganz ähnlicher Sachverhalt. Die Umsatzgrenze liegt allerdings bei 5/6 (zumindest war das noch vor ein paar Jahren so), also 83 Prozent, die von einem Unternehmen kommen dürfen. Und selbst das lässt sich durch diese Subunternehmer-Struktur umgehen. Im Endeffekt braucht so einer nur für zwei verschiedene Subunternehmer von Hermes fahren, schon ist er raus aus der Geschichte.

    Ob diese anderen Klauseln was helfen weiß ich nicht, denn vor dem Problem, dass er einen Lieferplan seiner Kunden einhalten muss, steht ja auch jeder Spediteur.

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  • Suthriel
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Es sieht danach aus. Allerdings ist dem schwer beizukommen, wenn sie nicht ausschließlich für dieses eine Unternehmen arbeiten.
    Gibts da nicht vielleicht noch eine Klausel, das man zwar für mehrere Unternehmen ausliefert aber den Hauptumsatz, der den Betrieb quasi am Leben hält, von einer einzigen Firma kommt, während der Rest nur ein besseres Taschengeld ist?

    Ich frag nur, weil hier zb in dieser groben Checkliste was davon erwähnt wird, und auch solche Punkte wie "Ist die Art und Weise der Auftragsabwicklung des freien Mitarbeiters vom Auftraggeber vorgegeben?" oder "Sind Termine des freien Mitarbeiters vom Auftraggeber vorgegeben? "

    Arbeitsrecht Arbeitszeugnis Kündigung Arbeitsvertrag Abfindung Urlaub Zeugnis

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Und ohne jetzt viel von der Thematik zu verstehen, wirkt das für mich eher nach Scheinselbstständigen, denn mir kann niemand erzählen, dass es im Sinne des Erfinders ist, wenn da haufenweise Leute unter derartigen Bedingungen Pakete für ein Unternehmen mit Milliardenumsatz austragen.
    Es sieht danach aus. Allerdings ist dem schwer beizukommen, wenn sie nicht ausschließlich für dieses eine Unternehmen arbeiten.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Amazon hat angefangen, mit Hermes zu arbeiten, als die DHL bestreikt wurde.
    Selbst wenn sie da aus Sicherheitsgründen weitere Zustelldienste wollten, und nicht nur um bessere Preise aushandeln zu können, hätte es aber nicht unbedingt Hermes sein müssen. UPS hätte sich sicherlich auch erbarmt ein paar Millionen Pakete im Jahr auszuliefern.

    Und ohne jetzt viel von der Thematik zu verstehen, wirkt das für mich eher nach Scheinselbstständigen, denn mir kann niemand erzählen, dass es im Sinne des Erfinders ist, wenn da haufenweise Leute unter derartigen Bedingungen Pakete für ein Unternehmen mit Milliardenumsatz austragen.

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  • Chloe
    antwortet
    Amazon hat angefangen, mit Hermes zu arbeiten, als die DHL bestreikt wurde.

    Im Endeffekt ist Hermes außer bei kleinen Paketen nicht viel billiger als DHL, bei großen sogar teurer (jedenfalls für den Normalabnehmer. Die großen haben aber auch bei DHL Sonderkonditionen).

    Das Problem scheinen die vielen Sub-Kontrakte zu sein. Zuviele, die herumverwalten und da dran mit verdienen.

    Edit: @Mondkalb, dir ist aber schon klar, dass das zumeist Selbstständige sind, von denen wir hier reden, nicht Arbeitnehmer?

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  • Mondkalb
    antwortet
    "Die Politik muss vor allem die Augen aufmachen. Sie verschließt die Augen vor einem Missbrauch. Der wird stillschweigend hingenommen und der wird auch schöngeredet mit Hinweis auf das Beschäftigungswunder. Und es werden überhaupt die versteckten sozialen Kosten in solchen Systemen werden überhaupt nicht erkannt. Man erhofft sich einen kurzfristigen Vorteil durch sinkende Preise im Paketbereich und übersieht völlig, dass man eigentlich die Finanzkraft des Staates und der Sozialversicherungssysteme systematisch untergräbt."
    Meine Rede!

    Seit vielen Jahren steigen die Anteile der Unternehmensgewinne und der Gewinne aus Vermögenswerten usw. am Bruttosozialprodukt während der Anteil der Arbeitnehmer an diesem Kuchen immer kleiner wird.
    Gleichzeitig wurde ein sich stetig ausweitender Bereich von Minilöhnen und Teilzeitbeschäftigungen eingerichtet.
    Der Anteil der Arbeitgeber an den Sozialversicherungen wurde gesenkt, der der Arbeitnehmer erhöht. Zusätzlich wurden Zuzahlungen eingeführt.
    Das führt dazu, dass ein immer kleinerer Anteil weniger Arbeitnehmer, die man die Mittelschicht nennt, mit seinen Beiträgen die Sozialsysteme finanzieren muss.

    Die Politik spricht von Kostenexplosion im Gesundheitswesen weil die Beiträge für diese wenigen natürlich ansteigen, während in Wahrheit der Anteil der Gesundheitskosten am BSP keineswegs so dramatisch gestiegen ist.

    Es wird Zeit, dass endlich mal wirklich ALLE für Aufgaben herangezogen werden, die derzeit nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung bezahlt werden müssen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Jetzt ist mir auch klar, warum Amazon neuerdings auch mit Hermes und nicht mehr nur mit DHL verschickt. Mir war zwar von Anfang an klar, dass es da um die Kosten und nicht, wie vorgeschoben, um die Zustellqualität geht, aber dass es da so übel zugeht, ist schon arg.
    Zuletzt geändert von Gast; 04.08.2011, 12:22.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Für alle sozial eingestellten Mituser, die mal wieder ein bischen Anreiz zum Kotzen brauchen:

    ARD Mediathek: Reportage / Dokumentation - ARD-exclusiv: Das Hermes-Prinzip - Ein Milliardär und seine Götterboten - Mittwoch, 03.08.2011 | Das Erste

    Unbequem sein, irritieren, provozieren - Monitor will Hintergrund liefern, Diskussionen anstoßen, Themen setzen.


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  • QDataseven
    antwortet
    Kürzungen
    Auf kosten der sozial schwachen Sparen....

    Kürzungen
    Bei den Politikern?
    da kann man doch auch 5 Milliarden sparen?

    also deutsches Volk wer kontroliert das?
    wer legt los?

    HAHAHA
    das wird ein kampf lass das volk bluten und alles wird besser und viel dreck wird gut dafür belohnt.

    arm... armes... ärmstes... am ärmsten... mist wie steigere ich mich jetzt ist ja voll arm .... naja erbärlich armselig


    lg

    Qdataseven

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  • prince
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Erstens könnten die Gewerkschaften natürlich auch mit der Regierung verhandeln - auch wenn sie da kein vernünftiges legales Druckmittel haben, da politische Streiks verboten sind.
    .
    Das ist wirklich zu drollig..einfach so verboten.
    Ich hoffe das wir bald an dem Punkt sind das die Regierung sich gar nicht mehr wagt so zu argumentieren.
    Die müssen endlich ANGST vor dem Bürger kriegen.

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Ach die sind doch bis dahin alle tot. Entweder, weil die Nahrung nicht mehr bezahlt werden kann oder weil sie sich keine Gesundheitsversorgung mehr leisten können.

    Niedrige Löhne = wenig Kaufkraft
    Hohe Löhne = viel Kaufkraft

    Dass unsere BWL Politiker das nicht kapieren wollen und die Wirtschaftsheinis das natürlich auch anders drehen, ist selbst jedem klar, der IQ unter Gefrierpunkt hat.

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  • Astrofan80
    antwortet
    Wann kapiert denn nun auch der letzte Tor, dass die ganze hirnrissige Strategie mit dem Niedriglohnsektor auf lange Sicht einfach nach hinten losgehen muss, besonders wenn die Niedriglohnbezieher irgendwann mal in Rente (vielleicht mit 80 ) gehen und dann dem Staat weiter auf der Tasche liegen, da die Rente zum Leben einfach nicht ausreicht. Spätestens dann geht der gesamte Mittelstand, besonders in ländlichen Gegenden und durch den demographischen Wandel (arme "Rentnerschwemme"), vor die Hunde.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Dazu muss man aber sehen, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland etwa zu 70% durch den Dienstleistungsbereich erbracht wird. In anderen Ländern liegt dieser Anteil noch höher, was auch Nachteile haben kann, wie aktuell in Großbritannien.

    Trotzdem würde eine Kaufkraftstärkung damit auch direkt die deutsche Wirtschaft stärken und nur zu einem kleinen Teil ins Ausland abfließen. Wahrscheinlich würde sich der Anteil am BIP sogar eher erhöhen, wenn die Leute mehr Geld zur Verfügung hätten, weil sie dann öfter zum Friseur gehen oder eher eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen würden, öfter ins Restaurant oder Kino gingen oder andere Dienstleistungen in Anspruch nähmen.

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