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    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    "Wir rauchen nicht und trinken keinen Alkohol."
    > Ah ja, sicher die wichtigste Aussage im wichtigen Dokument. Da haben sich alle dran gehalten.
    Noch besser hat mir gefallen, dass der Körper sauber und gesund zu sein hat, regelmäßig Sport getrieben werden soll und alle fröhlich zu sein haben. Oder, dass scheinbar nur die arbeitende Bevölkerung geehrt werden soll. Ich kann mich erinnern, dass es sehr schwierig war Abitur oder ein Studium in der DDR zu absolvieren. Entweder man war sehr gescheit und hat einen 1er-Durchschnitt gehabt oder man war als Erwachsener in der Partei. Somit wurden vielen der Zugang zu Bildung verwehrt, die aber befähigt gewesen wären, während andere besser nicht studiert hätten sollen.

    Arbeitslosigkeit herrschte nicht, das stimmt sogar, nur wurden für einen Arbeitsplatz mehrere Personen eingestellt. Ich kann mich erinnern, dass mein Vater ziemlich wenig zu tun hatte in seiner offiziellen Arbeit, da seine Arbeit mehrere Personen übernommen haben.

    Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen

    Der Gruß von deinem gewähltem Avatar war vermutlich schon vergeben
    Ich hoffe jetzt nicht, dass du den militärischen Gruß meines Avatars meinst. Oder willst du damit etwa andeuten, dass die Thälmann-Pioniere eine militärische Organisation waren?


    ____________________

    Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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      Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
      Ich hoffe jetzt nicht, dass du den militärischen Gruß meines Avatars meinst. Oder willst du damit etwa andeuten, dass die Thälmann-Pioniere eine militärische Organisation waren?

      Nun ja, die Thälmann-Pioniere gelobten immerhin für Frieden und Sozialismus zu "kämpfen", was allerdings für 9 bis 14-Jährige merkwürdig klingt.

      Mit den Pimpfen, Jungvolk und der HJ kann man die SED-Jugendorganisationen sicher nur in einigen Prinzipien vergleichen, v.a. dem Heranführen an die herrschende Ideologie.
      Bei einer wirklichen Kriegsgefahr könnte ich mir allerdings vorstellen, dass die Pläne, die Organisationen zu prämilitärischen Verbänden zu machen in den Tresoren lagen.
      Sicher hat man aber auch versucht, geeignete Jugendliche, dazu zu bewegen, sich freiwillig zur Volksarmee oder Volkspolizei zu melden, wobei das ja auch an sich nicht verwerflich ist.
      Slawa Ukrajini!

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        Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
        Ich hoffe jetzt nicht, dass du den militärischen Gruß meines Avatars meinst. Oder willst du damit etwa andeuten, dass die Thälmann-Pioniere eine militärische Organisation waren?
        Wenn du das denkst, verdrehst du ganz schön viel, und mir erschließt sich noch nicht einmal, warum. Ich schrieb, das der Gruß deines Avatars vermutlich schon vergeben war, dabei spielts keine Rolle, von welcher Organisation oder Armee der schon verwendet wird. Also werden sich die Pioniere DIESEN Gruß schonmal nicht nehmen können, sondern einen anderen, ausser sie wollten Verwechslungsgefahr etc riskieren.
        Und sie haben einen anderen genommen, einen der noch nicht verwendet wurde.

        Wie kommst du jetzt von dieser Aussage darauf (und ich sagte noch extra, das es nur eine begrenzte Anzahl von möglichen Grüßen gibt, die man verwenden könnte), das ich die Thälmann Pioniere zu einer militärischen Organisation umdeuten will? Mir kommts eher so vor, als wolltest du das machen, warum auch immer, und mir noch was andichten :/
        Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

        Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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          Ich kann mich erinnern, dass es sehr schwierig war Abitur oder ein Studium in der DDR zu absolvieren. Entweder man war sehr gescheit und hat einen 1er-Durchschnitt gehabt oder man war als Erwachsener in der Partei.
          So formuliert sabsoluter Schnulli. Das sind nachträgliche Reflexionen und keine Erinnerungen. Die Wahheit ist: Wer die schulischen Leistung (also die Mindesanforderungen*) für das Gymnasium nicht brachte hatte die Möglichkeit eine 3-jährige Berufsausbildung mit Abitur in einem guten Duzend von Berufen zu absolvieren. Abitur war unabhängig vom Geldbeutel aber wie alles in der DDR vom persönlichen gesellschaftlichen Engagement (nicht von Parteizugehörigkeit, das ist nicht das Gleiche) abhängig. Das galt auch für ein Studium. Mein Vater und meine große Schwester haben ohne Parteizugehörigkeit studiert. Meine Schwester hatte auf Grund ausgezeichneter Leistungen ihre Lehre ein halbes Jahr vorzeitig beenden können. Daraufhin sprach sie ihr Betrieb an (so was war durchaus üblich) ob sie nicht studieren wolle. In diesem Falle delegierten Betriebe junge Menschen und sicherten sich so qualifizierten Nachwuchs. Bei männlichen Studiumwilligen wurde oft das gesellschaftliche Engagement in Form der Bereitschaft als Unteroffizier auf Zeit (3 Jahre Dienst** im Gegensatz zu den 1 1/2 Jahren Wehrpflicht). Auch negativ gewertet wurden die aktive (hierauf liegt die Betonung, nicht weil man durch Taufe zu einer Kirchgemeinde gehörte) Arbeit in Kirchenkreisen, Verweigerung der Jugendweihe (nicht allein die Tatsache das man auch die kirchlichen Weihen empfing), Verweigerung einer Mitgliedschaft in der FDJ. Abitur und Studium waren also immer an die Erwartung geknüpft das man was an die Gesellschaft, die das ganze finanzierte zurück zu geben. Ein Auslandsstudium galt sogar als staatliche Anerkennung überdurchschnittlicher Leistungen für die Gesellschaft. Bundeskanzerin Merkel war parteilos und war dennoch im ausländischen Studentenaustausch in der UdSSR. Kann sich jetzt jeder selber seinen Reim drauf machen.

          *) Die lagen bei 2,0, dabei wurden die Kinder aus der Arbeiter- u. Bauernklasse bei gleicher Eignung denen aus der Schicht der Intelligenz und des (privaten) Handwerks bevorzugt. Das entsprach dem Primat der sozialistischen Gesellschaft (-> "Arbeiter und Bauernstaat")
          **) diente als Vorraussetzung um in Verbindung mit einem abgeschlossenen Zivielstudium als Offizier der Reserve im Verteidigungsfall genutzt werden zu können
          Zuletzt geändert von Holger58; 14.01.2020, 07:12.

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            1.5 Jahre Militärdienst? Happig.

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              Grundwehrdienst anderthalb Monate (Volksmarine, Fallschirmjäger 2 Jahre), Zeitsoldaten 3 Jahre (Volksmarine, Fallschirmjäger 4 Jahre), Berufsunteroffiziere 10 Jahre, Fähnriche 15 Jahre und Berufsoffiziere mindestens 25 Jahre. - Um aus einem Zivilisten einen Soldaten zu machen benötigt man ein gutes viertel Jahr und ein weiteres um ihn in seiner Spezialfunktion (z.B. Funkorter) einzuarbeiten. Dann hast Du für ein Jahr einen vollwärtigen Soldaten. Da die Einberufung halbjährlich erfolgte war sichergestellt das 2/3 der Grundwehrdienstleistenden* voll Einsatzbereit waren.

              Heute dauert in Deutschland eine normale Berufsausbildung im Schnitt 3 Jahre (in der DDR 2 Jahre). Meinst Du wenn Du für 7 Monate Leute 'von der Straße' holst sie dann top Soldaten sein können (?)

              *) In der Regel wurde der Soldat am Ende des 2. Diensthalbjahres zum Gefreiten befördert, vorzeitige Beförderung war frühstens 1/4 Jahr früher möglich. Nach Abschluß des Wehrdienstes wurden die Soldaten als Gefreite d.R entlassen (auch die meisten die in der aktiven Zeit nicht Gefreite wurden), bei vorblidlicher Pflichterfüllung auch als Unteroffizier d.R.

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                Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen

                Nun ja, die Thälmann-Pioniere gelobten immerhin für Frieden und Sozialismus zu "kämpfen", was allerdings für 9 bis 14-Jährige merkwürdig klingt.

                Mit den Pimpfen, Jungvolk und der HJ kann man die SED-Jugendorganisationen sicher nur in einigen Prinzipien vergleichen, v.a. dem Heranführen an die herrschende Ideologie.
                Bei einer wirklichen Kriegsgefahr könnte ich mir allerdings vorstellen, dass die Pläne, die Organisationen zu prämilitärischen Verbänden zu machen in den Tresoren lagen.
                Sicher hat man aber auch versucht, geeignete Jugendliche, dazu zu bewegen, sich freiwillig zur Volksarmee oder Volkspolizei zu melden, wobei das ja auch an sich nicht verwerflich ist.
                Ab der genannten Altersklasse gab es einmal monatlich die sogenannte "Vormilitärische Ausbildung". D.h., da kam ein Offizier(?) in die Klasse und hat über Militär und Politik doziert. Dazu gab es während der Schulzeit und der Lehre auch noch mehrtägige Militärcamp-Aufenthalte. Dort wurde man in allem unterrichtet, was bis heute noch in der Grundausbildung der BW gelehrt wird. Leben im Feld, Karte/Kompass,Geländeformen, Bewegung im Gelände etc. Dazu ABC-Ausbildung. Alles außer Schießen. Der Vorteil war - viel konnten die mir in der BW dann nicht mehr beibringen und deshalb war die Grundi ein Klacks. Es ging auch damals schon darum, Schüler beizeiten für die Streitkräfte zu gewinnen. Als idiotischer 13jähriger war ich der (lauten) Meinung 20 Jahre Armee klängen erstrebenswert. Als meine Mutter dagegen intervenierte, stand abends sogar der Klassenlehrer auf der Matte. Hatte aber keine Chance. Danke Mutti
                Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
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                  Vormilitärische Ausbildung war während der Berufsausbildung auch Pflicht. Die Jungen im Rahmen der GST, die Mädels bei der ZV (Zivielverteidigung). Dazu gab es zu Beginn eines jeden Lehrjahres eine Woche Komplexausbildung im Lager und vierteljährlich einen Ausbildungs- Trainingstag. Im 2. Lager wurde dann eine Sparten/Laufbahnausbildung bei den Jungen durchgeführt, d.h. wahlweise* eine Infantrieausbildung, eine Nachrichtenausbildung oder eine Militärkraftfahrerausbildung*. Viele nutzten die Kfz.-Ausbildung um kostenlos (!) an die Fahrerlaubnis für Motorrad und LKW zu kommen. Geschadet hat es in Hinblick auf die uneingeschränkte Wehrpflicht keinem. Beliebt, wie vieles was mit Pflicht belegt ist, war sie dennoch nicht.

                  *) entsprechend den vorhandenen Kontingenten.
                  **) es gab darüber hinaus noch die Möglichkeit außerhalb der "Pflicht" also privat: Taucher, Seesport, Segelflug, Motorflug, Fallschirmsport und Modellbau zu betreiben.

                  -----------------------------------------------------------------------------

                  Hier spiegelt sich auch ein Übel bzw. ein Wiederspruch der die gesamte Gesellschaft durchzog wieder: Vieles wurde nicht angenommen oder gar abgelehnt nicht weil es im Grunde schlecht war, sondern weil oft die Freiwilligkeit fehlte und es staatlich verordnet war. Sich dagegen zu sträuben liegt einfach in der Natur des Menschen in seinem Streben nach Individualität. Einsichten in gesellschaftliche Notwendigkeiten müssen erst wachsten, die kann man nicht verordnen.
                  Zuletzt geändert von Holger58; 15.01.2020, 07:55.

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                    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen

                    Nun ja, die Thälmann-Pioniere gelobten immerhin für Frieden und Sozialismus zu "kämpfen", was allerdings für 9 bis 14-Jährige merkwürdig klingt. Mit den Pimpfen, Jungvolk und der HJ kann man die SED-Jugendorganisationen sicher nur in einigen Prinzipien vergleichen, v.a. dem Heranführen an die herrschende Ideologie.
                    Bei einer wirklichen Kriegsgefahr könnte ich mir allerdings vorstellen, dass die Pläne, die Organisationen zu prämilitärischen Verbänden zu machen in den Tresoren lagen.
                    Das sehe ich ähnlich. Die sogenannten "Gesetze der Thälmann-Pioniere" wirken aggressiv auf mich. Aber von einer Diktatur kann man eben auch nicht viel anderes erwarten. Die Beeinflussung der Bevölkerung fängt eben bei den Kindern an, denn sie können aufgrund ihres Alters einfach keine rationalen und verantwortungsbewussten Entscheidungen treffen. Das ist dann die Aufgabe der Eltern, Dinge, die ein Staat vorgibt, nicht einfach mit blindem Gehorsam anzunehmen, sondern kritisch zu hinterfragen. Aber auch in meiner damaligen Klasse gab es Mitschüler die einfach alles was das DDR-Schulsstem vorgegeben hat kritiklos hingenommen haben. Eigene Denkprozesse fanden in deren Gehirnen leider nicht statt, weil die Eltern ihnen kein besseres Vorbild waren.

                    Zitat von Holger58
                    Hier spiegelt sich auch ein Übel bzw. ein Wiederspruch der die gesamte Gesellschaft durchzog wieder: Vieles wurde nicht angenommen oder gar abgelehnt nicht weil es im Grunde schlecht war, sondern weil oft die Freiwilligkeit fehlte und es staatlich verordnet war. Sich dagegen zu sträuben liegt einfach in der Natur des Menschen in seinem Streben nach Individualität. Einsichten in gesellschaftliche Notwendigkeiten müssen erst wachsten, die kann man nicht verordnen.
                    Bei dir fehlt mir grds. ein kritischer Ansatz was dieses Thema angeht. Aber ich denke genau das ist es, was eine Dikatur braucht. Mitläufer.
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                    Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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                      Wenn ich dieses Schwarz/Weiß-Denken nicht mitmache und auch Grautöne wahrnehme ist das irrwitzig mir grundsätzlich unkritische Ansätze vorzuwerfen. Denn Einseitigkeit wie in Deiner Argumentation ist dann das Pendants. Allein schon meine Formulierung "Hier spiegelt sich auch ein Übel bzw. ein Wiederspruch der die gesamte Gesellschaft durchzog wieder.." kann wohl schlecht als unkritisch bezeichnet werden. In keinem meiner Posts habe ich die Diktatur und die Verwerfungen in der Gesellschaft der DDR gut geheißen oder verteidigt, wenn ich argumentiert habe dann gegen die Einseitigkeit, den Blick von außen oder von oben herab.

                      Wenn Du mich einen Mitläufer nennst, vergisst Du anscheinend wie angepasst Du selber in dieser Gesellschaft bist die Dich umgibt, die Dich manipuliert und Deine Werte und Vorstellungen bis hin zum Komsumverhalten prägt. Und das seit Deinen Kindesbeinen an. Wer auf rohen Eiern steht sollte einfach nicht hopsen. Ich bin nie ein Mitläufer gewesen, dann wäre aus mir wohl eher ein Wendehals geworden. Nein, ich war sowohl bewußtes und aktives Mitglied der Gesellschaft in der DDR als auch vereinnahmt und mißbraucht. Ich war und ich bin meinen eigenen Überzeugungen (nicht nur den politischen) treu geblieben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt das sich das Zusammenleben der Menschen in die Richtung entwickeln muss die der deutsche Philosoph Karl Marx aufgezeigt hat und was zur Erfindung der Sozialdemokratie führte. Ansonsten wird die weitere Anbetung des Kapital diese Welt sozial und unsolidarisch zerreißen.

                      Das was sich seit der Oktoberrevolution in Rußland und nach dem letzten Krieg gesellschaftlich im sog. Ostblock entwickelt hat und tatsächlich nur eine mit dem Begriff Sozialimus verbrämte Diktatur einer Ideologischen selbsternannten Führungselite war hat mit der Marx'schen Zukunftsvision nicht mehr viel gemein. Mein persönlicher Fehler ist das zu spät erkannt zu haben. Dazu stehe ich. Grade aus dieser persönlichen Erfahrung bin ich sehr kritisch: zu mir selbst, zum Regime in der DDR, aber auch zu dem was mich hier täglich umgibt..
                      Zuletzt geändert von Holger58; 15.01.2020, 11:41.

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                        Zitat von Holger58
                        In keinem meiner Posts habe ich die Diktatur und die Verwerfungen in der Gesellschaft der DDR gut geheißen oder verteidigt, wenn ich argumentiert habe dann gegen die Einseitigkeit, den Blick von außen oder von oben herab.
                        Von welcher Einseitigkeit sprichst du da konkret? Und welchen Blick von oben herab meinst du da genau?

                        Einsichten in gesellschaftliche Notwendigkeiten müssen erst wachsten, die kann man nicht verordnen.
                        Wenn ich das richtig verstanden habe, kritisiert du nur die Art wie die DDR ihre Weltanschauung durchsetzen wollte, durch Verordnungen und Zwang. Die DDR hätte somit nur mehr Geduld aufbringen müssen, bis die Einsicht der Bevölkerung irgendwann von allein kommen würde,dass der marxistischen Weg, der einzig wahre im gesellschaftlichen Zusammensein ist?

                        Am Anfang sind sie ja auch diesen Weg gegangen, bis sie dann einsehen mussten, dass die Bevölkerung zum Teil zwar in der russischen Besatzungszone gelebt und gearbeitet hat, das Geld ausgeben, wollten sie dort aber eben nicht (es gab ja auch nichts), sondern sind lieber in der amerikanischen, englischen oder französischen Besatzungszone rüber. Deshalb dann auch die Mauer. Zumindest war das in Berlin so, wo meine Großeltern gelebt haben. Sie haben den Mauerbau (erst Stacheldraht), der in einer Nacht hochgezogen worden ist, miterleben müssen.

                        Du kritisiert leider nicht, die, wie du schreibst, gesellschaftliche Notwendigkeiten, die der Staat damals vorgegeben hat. Du sagst einfach, dass den Bürger der ehemaligen DDR die Einsicht fehlt, weshalb die Diktatur DDR handelte, wie sie eben gehandelt hat. Es sei denn, ich habe deine Aussage falsch verstanden.
                        So ähnlich hat mein ehem. Lehrer für Politik argumentiert, indem er sagte, dass die Mauer notwendig war, weil die DDR sonst wirtschaftlich zugrunde gegangen wäre. Wirtschaftliche betrachtet mag er Recht gehabt haben, aber niemand hat das Recht Menschen einzusperren, nur weil es eine Diktatur verlangt.

                        Wenn Du mich einen Mitläufer nennst, vergisst Du anscheinend wie angepasst Du selber in dieser Gesellschaft bist die Dich umgibt, die Dich manipuliert und Deine Werte und Vorstellungen bis hin zum Komsumverhalten prägt.
                        Da ich mich nicht über die Gesellschaft in der ich momentan lebe geäußert habe, kannst du auch keine Behauptung dahingehend aufstellen,wie mich was prägt, ob Manipulation in meinem gesellschaftlichen Umfeld stattfinden, noch wie oder ob ich mich anpassen würde.
                        ____________________

                        Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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                          Du kritisiert leider nicht, die, wie du schreibst, gesellschaftliche Notwendigkeiten, die der Staat damals vorgegeben hat. Du sagst einfach, dass den Bürger der ehemaligen DDR die Einsicht fehlt, weshalb die Diktatur DDR handelte, wie sie eben gehandelt hat. Es sei denn, ich habe deine Aussage falsch verstanden.
                          Ich kritisiere nicht gesellschafliche Notwendigkeiten, da der Mensch nun mal ein gesellschafliches Wesen ist und auch etwas für das Gemeinwohl tun muss und nicht nur individuell in den blauen Tag hinein leben kann und gleichzeitig zum Nulltarif von der Gesellschaft profitieren kann. Soweit hast Du mich verstanden. Und diese Einsicht war in der DDR (noch) nicht ausreichend entwickelt.

                          Das ich damit gutheiße wie die DDR-Führung darauf 'reagiert' hat ist genau das Gegenteil meines Kredos. Hier hast Du mich wieder mißverstanden. Meine Aussage ist das sie genau das versäumt hat, nämlich die Bevölkerung auf den Weg in eine visionäre Gesellschaft mit zu nehmen und statt dessen die (noch nicht gewachsene) Einsicht über eine Diktatur zu erzwingen.

                          Ich weiß nicht warum man mir immer halb unterstellt wird das ich das Regime in irgendeiner Form entschuldigen will. Nein will ich nicht. Es ist folgerichtige von den Menschen auf den geschichtlichen Müll geworfen wurden. Ich trauere in keiner Form um diesen Verlußt. Ich trauere um den Verlußt einer Idee, einer Vision, um das Hin- und Zurückwenden zur alten Gier, hin zu Wohlstand des einen Teils auf dem Rücken und Elend des anderen Teils. Diktatur und Regime in der DDR und die Vision einer besseren, sozialen Gesellschaft sind 2 paar Schuhe. Das ich mich streite das weil angeblich alles schlecht, böse und nicht lebenswert in der DDR war liegt daran das Ansätze der Vision bereits verwirklicht waren. Aber statt das Böse und Schlechte das es gab über Bord zu werfen und die guten Ansätze weiter zu verfolgen hat sich die Mehrheit für ein Zurück entschieden. Ich habe das akzeptiert und lebe in einer Gesellschaft die ich so nicht wollte. Um hier zu überleben muss ich mich bei einem Kapitaleigner auf Gedeih und Verderb verdingen solange der denkt aus mir Nutzen ziehen zu können statt für die Gemeinschaft und damit auch für mich selbst wirken zu können. - Langsam muss ich doch mal verstanden werden. Unwichtig dabei ob meine Überzeugungen geteilt werden oder nicht. Aber mir laufend zu unterstellen ich verteidige jetzt noch Honnecker, Mielke & Co. ist Schwachsinn und nervt einfach.

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                            So ähnlich hat mein ehem. Lehrer für Politik argumentiert, indem er sagte, dass die Mauer notwendig war, weil die DDR sonst wirtschaftlich zugrunde gegangen wäre. Wirtschaftliche betrachtet mag er Recht gehabt haben, aber niemand hat das Recht Menschen einzusperren, nur weil es eine Diktatur verlangt.
                            Nein du irrst, die Mauer sollte die Republik vor "Räubern" schützen. Soweit zumindest Honeckers Ausführungen 1989



                            Und diese Einsicht war in der DDR (noch) nicht ausreichend entwickelt.
                            Nee, das war nicht das Problem.


                            und auch etwas für das Gemeinwohl tun muss und nicht nur individuell in den blauen Tag hinein leben kann und gleichzeitig zum Nulltarif von der Gesellschaft profitieren kann.
                            Ach so lief das Leben im Westlichen Europa ab...

                            Meine Aussage ist das sie genau das versäumt hat, nämlich die Bevölkerung auf den Weg in eine visionäre Gesellschaft mit zu nehmen und statt dessen die (noch nicht gewachsene) Einsicht über eine Diktatur zu erzwingen.
                            Wenn der Weg falsch ist, nützt auch das Marketing auf Dauer nix..

                            Ich habe das akzeptiert und lebe in einer Gesellschaft die ich so nicht wollte. Um hier zu überleben muss ich mich bei einem Kapitaleigner auf Gedeih und Verderb verdingen solange der denkt aus mir Nutzen ziehen zu können statt für die Gemeinschaft und damit auch für mich selbst wirken zu können.
                            Nö, musst du nicht. Gibt genug Harzes? Du kommst hier nicht mal in den knast wenn du keine Lust auf Erwerbsarbeit hast. Aber gut die Freiheitliche eigenverantwortliche Gesellschaft ist nicht für jedne, was, das hat gewisse Herausforderungen


                            ber mir laufend zu unterstellen ich verteidige jetzt noch Honnecker, Mielke & Co. ist Schwachsinn und nervt einfach.
                            Du benutz nur eine ähnliche Sprache beim Bewerten der Marktwirtschaften Europas.



                            Ich weiß nicht warum man mir immer halb unterstellt wird das ich das Regime in irgendeiner Form entschuldigen will.
                            Das weißt du echt nicht?


                            ch trauere um den Verlußt einer Idee, einer Vision, um das Hin- und Zurückwenden zur alten Gier, hin zu Wohlstand des einen Teils auf dem Rücken und Elend des anderen Teils.
                            Du trauerst einer Vision nach die aber auch keiner in irgendeinem Ostblockregime so ausgegeben hätte. Und schon haben wir das Problem mit der Entschuldigung, wie so häufig unterstellst du den ganzen Regimen doch nur gute absicht die "irgendwie" in die falsche Richtung gelaufen sind.

                            Diktatur und Regime in der DDR und die Vision einer besseren, sozialen Gesellschaft sind 2 paar Schuhe.
                            Genau Visionen haben recht wenig mit der DDR oder dem Thema allgemein zu tun. Es ging mitnichten seit 1917 um "Visionen einer besseren Gesellschaft"

                            Aber statt das Böse und Schlechte das es gab über Bord zu werfen und die guten Ansätze weiter zu verfolgen hat sich die Mehrheit für ein Zurück entschieden
                            Welches Zurück? Den realen Sozialismus zu entsorgen ist vieles, aber kein Schritt zurück. Die Menschenrechte würde ich auch nicht als Schritt zurück bezeichnen


                            Langsam muss ich doch mal verstanden werden.
                            Das du einfach mal pauschal das böse in der Marktwirtschafts sieht... das blöde ist das man im bösen dem Indivium scheinbar besser dient als bei allen varianten des Sozialismus. Sogar Maos Erben haben das erkannt.

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                              Zitat von Feydaykin Beitrag anzeigen

                              Nein du irrst, die Mauer sollte die Republik vor "Räubern" schützen. Soweit zumindest Honeckers Ausführungen 1989

                              War das so schwer -> http://www.berlinermaueronline.de/ge...au-gruende.htm

                              Es ist Dein abfälliger Tonfall, der hier die Musik macht und den Eindruck hinterlässt, dass Dein östlichster Reisepunkt im Leben Kassel war.


                              @Holger58: Hast Du hier nicht schon genug Spott, Häme und Belehrungen geerntet? Was willst Du eigentlich erreichen? Absolution? Mitleid? Anerkennung?
                              Bsp.: Ich gehe mit meiner Frau in Berlin ins DDR-Museum. Sie wurde Mitte der 1980er Jahre im tiefsten Westen geboren. Sicherlich, sie schaut sich Tempo-Erbsen, Pionierhalstuch und Trabbi fasziniert an, aber sie kann keinerlei Beziehung dazu aufbauen.
                              Niemals wirst Du jemandem Dein Lebensgefühl vergangener Zeiten in untergegangenen Ländern vermitteln können. Alle möglichen Erklärungen und Entschuldigungen und Rechtfertigungen verhallen. Genauso wenig kannst Du jemandem das Lebensgefühl der 1960er oder das auf der ISS erklären, der es nicht selbst erlebt hat oder in irgendeiner Form nachvollziehen kann. Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben, also nimm es mit einem Schulterzucken hin, denn Du reitest Dich (und den Osten) hier immer tiefer in die Shice.
                              MfG






                              Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                              Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                                War das so schwer -> http://www.berlinermaueronline.de/ge...au-gruende.htm

                                Es ist Dein abfälliger Tonfall, der hier die Musik macht und den Eindruck hinterlässt, dass Dein östlichster Reisepunkt im Leben Kassel war.
                                Wieso? Keinen Sinn für Geschichte oder Ironie? Ich zitiere doch nur den letzten großen Visonär des realsozialistischen Staates geannt DDR.

                                Die Mauer ("antifaschistischer Schutzwall") schütze die DDR-Bürger vor Ausplünderung, Drogen und den Machenschaften des Westens. Davon zeigte sich Erich Honecker noch Anfang des Jahres 1989 überzeugt. Wenn sich der Westen nicht ändere, werde die Mauer noch in 100 Jahren stehen. So Honecker auf der Tagung des Thomas-Müntzer-Komitees in Ostberlin. Er spricht im folgenden Redeauszug über den Frieden, und den Beitrag, den die DDR dazu leistet. Der USA und Deutschland wirft er Doppelzüngigkeit vor.



                                Keine Sorge ich kenne die Geschichte, weswegen ich ja ihre Relativiere so gerne darauf anspreche


                                Genauso wenig kannst Du jemandem das Lebensgefühl der 1960er oder das auf der ISS erklären, der es nicht selbst erlebt hat oder in irgendeiner Form nachvollziehen kann. Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben, also nimm es mit einem Schulterzucken hin, denn Du reitest Dich (und den Osten) hier immer tiefer in die Shice.
                                Nur wenn die Realitäten ausgelendet werden. Im überigen viele von das was angeblich hier vorgeworfen wurde, finde ich so gar nicht? Vor allem nicht den Dualismus.

                                Wie gesagt ist interessant wie sehr die "Visonen" noch verhaftet sind.



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