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SPD wieder auf Linkskurs

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  • Mondkalb
    antwortet
    Der Postillon hat vor einigen Jahren schon die eigentliche Taktik der SPD erkannt:
    Die rot-grüne Regierungskoalition hat die umstrittenen Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 in den Jahren 2003 bis 2005 nur eingeführt, damit die SPD heute die Möglichkeit hat, gegen Niedriglöhne und Altersarmut zu kämpfen. Das ergaben Recherchen des Postillons. Offenbar hatten Schröder und seine damaligen Weggefährten Angst, es gäbe für künftige Sozialdemokraten keine Themen mehr, wenn sie selbst sozialdemokratische Politik gemacht hätten.

    Leider stimmt das auch heute noch ...

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  • Infinitas
    antwortet
    Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    . Er hat sich immer hinter das Projekt Agenda 2010 gestellt, das für mich der Kardinalfehler der SPD war. Das er irgendetwas ändern will, ist bisher nicht erkennbar. Ein Wahlprogramm existiert noch nicht, wobei das bei der SPD üblicherweise ja nicht die Tinte wert ist, mit der es geschireben wurde.
    Ich sehe das im Punk Herr schulz und SPD genauso. Besonderer Kritikpunkt ist auch bei mir die Agenda 2010. Das bis bis jetzt fehlenden Inhalte des Wahlprogramms der SPD, bzw auch die ausweichenden oder unkonkreten Äußerungen lassen die SPD für mich momentan auch in keinem besseren Licht erstrahlen, obwohl ich dem Grundgedanken der Sozialdemokratie nicht abgeneigt bin.


    Frank Walter Steinmeier ist ja nun Bundespräsident, wir werden sehen ob es tatsächlich ein letztes aufbäumen ist.Jedenfalls wurden banale Weckrufe, auch von Seiten der SPD wohl nicht vernommen. Wie von Vere Athor bereits erwähnt hat die SPD seit z:B Agenda 2010 sämtliche Vertauensvorschüsse aufgebraucht auch gehe ich aus dem momentanen stand nicht von einem Linkskurs der SPD aus.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    "Die lügen alle und sind gegen uns" ist zwar ein wichtiges rhetorisches Aushängeschild der AfD, aber umgekehrt ist nicht jeder, der Sprüche, die in diese Richtung gehen, gleich mal AfD-Wähler. Also mal etwas langsam mit den jungen Pferden (oder wie der Spruch geht). Das ist doch generell eines sehr beliebte Ansicht über unsere Volkstreter.
    So ist es
    Zuletzt geändert von Infinitas; 14.02.2017, 21:05.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Ich kann den Popularitätsschub für die SPD überhaupt nicht nachvollziehen. Gut, jeder Kandidat ist besser als Gabriel, aber Schulz ist in meinen Augen nur um Nuancen besser. Er hat sich immer hinter das Projekt Agenda 2010 gestellt, das für mich der Kardinalfehler der SPD war. Das er irgendetwas ändern will, ist bisher nicht erkennbar. Ein Wahlprogramm existiert noch nicht, wobei das bei der SPD üblicherweise ja nicht die Tinte wert ist, mit der es geschireben wurde.
    Das ist wohl mehr ein Griff nach dem Strohhalm, ein letztes Auflodern vor dem Verlöschen ...

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  • Vere Athor
    antwortet
    Tibo dafür diskutieren wir ja Ich gebe zu, eine so negative Auflistung ist provokant und auch in direkten Diskussionen wird mir vorgeworfen, ich sehe alles immer nur negativ. Und in der Tat scheine ich wieder der Muffi-Schlumpf zu sein, wenn ich die sehr positive Aufnahme von Schulz in meiner Umgebung so ansehe.

    Aus meiner Sicht ist die Personalie Schulz als Kanzlerkandidat wie schon erwähnt ein Verzweiflungsakt der SPD, um vor allem Merkel-Unzufriedene zu ziehen. In der Bundespolitik hat Schulz schon geraume Zeit keine Rolle mehr gespielt und ist damit ein "blank slate", dem man wieder etwas positives abgewinnen (bzw. darauf projizieren) kann. Politik lebt ja primär davon, dass die Wahrnehmung in die richtige Richtung läuft. Zu seiner Haltung: Er scheint immer ein harter Befürworter der Agenda 2010 gewesen zu sein (selbst in Interviews von 2013 äussert er sich noch so).

    Dass hier Strategie dahinter ist, ist nichts aussergewöhnliches. Es wäre ja enttäuschend, wenn eine Partei keinen Plan hat. Und Schulz als Person hat ja auch Karriereziele. Aber ich muss diesen Plan nicht gut finden. Und der Person selbst bringe ich keine gesteigerte Sympathie entgegen, denn einen "Vorschuss" bekommt gerade in der Politik bei mir nur jemand, der mehr bringt als die üblichen lauwarmen Sprechblasen. Wie schon erwähnt hat die SPD bei mir einen schlechten Stand, den "Linkskurs" nehme ich dieser Konstellation von massgeblichen Personen nicht ab.

    EDIT: Übrigens ist selbst die Konkordanzverwöhnte Schweiz nicht vor so etwas gefeit: Es wird hier ob dem "fatalen Versagen" bei der Unternehmensteuerreform III offen gemunkelt, dass hier Frau Widmer-Schlumpf mit einer Kampagne zum rechten Zeitpunkt dem Herrn Maurer eins reinwürgen konnte für vergangene Kränkungen.
    Zuletzt geändert von Vere Athor; 14.02.2017, 12:11. Grund: EDIT eingefügt

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    "Die lügen alle und sind gegen uns" ist zwar ein wichtiges rhetorisches Aushängeschild der AfD, aber umgekehrt ist nicht jeder, der Sprüche, die in diese Richtung gehen, gleich mal AfD-Wähler. Also mal etwas langsam mit den jungen Pferden (oder wie der Spruch geht). Das ist doch generell eines sehr beliebte Ansicht über unsere Volkstreter.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Was klingt da bitte nach AfD?
    .
    Zunächst einmal, lag ich ja falsch mit der Annahme. Also sorry Vere Athor, hab das falsch interpretiert.
    Aber die Enttäuschung über "die Politiker" und das pauschale Misstrauen klingen für mich in der Undifferenziertheit bes Vortrags sehr nach Lügenpresse, "die da oben" und Allparteienkartell. Die "Tagegeldaffäre" wird eigentlich nur in völkischen Foren diskutiert. Da ist es 2014 dem Report aus Mainz gelungen, den von mir sehr geschätzten von Arnim sagen zu lassen, dass Schulz evtl. Geld bezogen hat, dass ihm nicht zusteht (ethisches Problem) und er evtl. nicht rechtskräftig verzichtet hat und das dann ein Täuschung wäre (weiteres ethisches Problem). Dass Schulz das Geld legal bezogen hat, weil ein EU-Parlamentspräsident eben jeden Tag Tagegeld beziehen darf und das (anders als bei allen anderen EU-Parlamentariern) unabhägnig von der Parlamentsarbeit oder -Präsenz legal ist, wird da natürlich verschwiegen. Es geht bei der "Tagegeldaffäre" um zwei Spekulationen, darüber ob Schulz evtl. legal was gemacht, das ein Geschmäckle hat.
    Es ist im Prinzip nicht der Rede wert, dass Schulz nun auf Übergangsgeld verzichtet hat, passt zudem zu seiner Behauptung er habe schon im April 2014 im Wahlkampf auf Tagegeld verzichtet. Der Hinweis auf die Agenda 2010 kommt mir auch komisch vor. Wo hat Schulz denn da zu gestimmt?
    Auch die Darstellung er hätte die SPD Spitzenfunktionen angestrebt, nachdem er in Europa nichts mehr werden konnte ist grenzwertig. Schulz ist sicher nicht der Machiavellist, der im Hintergrund gegen Gabriel was gemacht hat. Gabriel hat die Spitzenämter an Schulz herangetragen. Schulz hat nie vergessen, dass Schröder 2003 den Martin durch den Siggi ersetzen wollte, nachdem der Siggi Niedersachsen an den Freund vom Herrn Maschmeier verloren hat. Gabriel hat Schulz damals informiert und Schröder gesagt, dass er sowas nicht mache. Schulz ist nicht blöd.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    So wie das darüber klingt AfD.
    Was klingt da bitte nach AfD?

    Mal wieder die alte Nummer "Mehr soziale Gerechtigkeit" ausgraben, ist zumindest rhetorisch nicht verkehrt. Das hat man in den letzten drei Wahlkämpfen irgendwie nicht mehr gehört. Inhaltlich klingen Forderungen nach höheren Löhnen vernünftig. Aber da muss man sehen, was dahinter steckt. Im Moment scheint der Schulz-Effekt vor allem auf Kosten des bevorzugten Koalitionspartners B'90/Grüne zu wirken, was nicht im Sinne der SPD sein kann.

    Das mittelfristige strategische Ziel der SPD sollte sein, mit aller Macht die Linkspartei totzutreten. Andernfalls wird es keine Mehrheit gegen die Union geben und auf Dauer-GroKo können wir alle verzichten. Da hat auch die SPD erkennbar keinen Bock drauf, selbst wenn sie mal den Senior-Partner stellen dürfte.

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  • Vere Athor
    antwortet
    @Tibo: "Das darüber" meint mich? In diesem Fall: Wenn das für dich so klingt, ist das ein Thema für deine Wahrnehmung.

    @Seether: Ist in der Tat schwierig auf Bundesebene etwas zu finden. Die Linke war brauchbar, ist im derzeitigen zerfledderten Zustand aber nicht in der Lage, einen stringenten konstruktiven Wahlkampf zu führen. Da ich aber in der angenehmen Situation bin, seit >10 Jahren im Ausland zu leben, sehe ich das inzwischen etwas lockerer (quasi "Aussensicht"), als ich das noch zu den politisch aktiven Zeiten gesehen hätte. Dafür setze ich mich mit den lokalen politischen Gegebenheiten auseinander, was ebenso fordernd ist.

    Eine Ergänzung noch: Der Erfolg der "neuen" SPD im Wahlkampf wird weitgehend davon abhängen, wie die Medien über Partei und Personen berichten werden. Über Schulz sehe ich derzeit insgesamt eine recht neutrale bis wohlwollende Berichterstattung. Spannend finde ich, dass im nicht ganz direkten Kontext z.B. die ZEIT gerade auch das Thema Bundespräsident personalisiert: Gauck bekommt eine verhalten-negative Bilanz wegen "Selbstverliebtheit statt Grösse", und "einer wie Steinmeier wird jetzt gebraucht".
    Zuletzt geändert von Vere Athor; 10.02.2017, 10:29. Grund: letzter Absatz ergänzt

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  • Tibo
    antwortet
    So wie das darüber klingt AfD.

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  • Seether
    antwortet
    Was wählt man auf Bundesebene denn für eine Partei, wenn man derart gegen die SPD ist - als "vorbelasteter" SPDler? Das ist keine rhetorische Frage, es interessiert mich wirklich.

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  • Vere Athor
    antwortet
    - Alles Wahlkampfgetöne - ich glaube ihm (und fast allen anderen Politikern) kein Wort mehr
    - Politstrategie der SPD - Schulz wollte eigentlich den Job von Juncker bei der EU, hat ihn nicht bekommen, also kommt er wieder zurück nach Hause, weil er als EU Apparatschik nicht weiterkommt
    - Schulz hatte für die Agenda 2010 gestimmt
    - Über die Tagegeldaffäre wird schön der Mantel des Schweigens gebreitet
    - er ist ein "reliable ally" der Soros Stiftungen
    - Inhaltlich steht er für Leere, aber einen Vertrauensvorschuss will er haben (Anne Will)

    Ich bin familiär vorbelastet ein SPDler gewesen - bis und mit zur Schröder-Ära, seither gilt: "Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten". Schulz ist ein EU Bürokrat mit aus meiner Sicht untragbaren verquickungen. Dass die SPD ihn aufstellt, zeugt davon, dass sie a) verzweifelt sind und b) dass sie darauf vertrauen, dass die Schafherde pünktlich zur Wahl alle Sauereien ausblendet, wenn nur genügend "Soziale Gerechtigkeit" auf dem Papier steht.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Alius Beitrag anzeigen
    Hmm, ich hatte das in der Klasse 10 Wirtschaft an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium.
    war noch G9 in Bayern

    Ich hatte nur eine VWL-Vorlesung (hab Wirtschaftsinformatik studiert), und da hat der Prof uns
    ständig erklärt, wenn die Löhne niedrig genug wären, würde die Arbeitslosigkeit verschwinden
    und die Industrie würde von selbst investieren, wenn das Geld billig genug sei
    unabhängig davon, ob es Nachfrage gebe. Den Rest habe ich erfolgreich verdrängt.

    Bei den älteren politisch interessierten Menschen im meinen Umfeld reicht das Stichwort Magischen Viereck
    und die wissen, worum es geht.
    Etliche davon waren zwar auf dem Gymnasium, haben aber nie studiert.
    Ich war auch auf'm naturwissenschaftlichen Gymnasium in Bayern (G9)... kann also sein, dass ich das da schon mal wo gehört hab.

    Puh, da waren meine Makro-Vorlesungen ja noch richtig gut. Jedenfalls wurde nicht ganz so krass einseitig eine bestimmte Denkschule propagiert, wobei es immer noch genug zu verbessern gäbe imo. Allerdings habe ich erst nach der Finanzkrise angefangen zu studieren und seitdem hat sich doch einiges getan bei den Makroökonomen.

    So richtig die hard Neoklassik wurde natürlich weiterhin in Mikro und Finanzwissenschaft (Lehrstuhl Sinn) verbreitet. Die haben die letzten zehn Jahre hinter'm Mond verbracht und werden es auch nicht mehr lernen.

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  • Alius
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Das Gesetz stammt aber schon von 1967.

    Ich kann mich auch nicht daran erinnern, in der Schule was davon gehört zu haben. Das erste Mal war, glaube ich, im zweiten Semester in Makro I.
    Hmm, ich hatte das in der Klasse 10 Wirtschaft an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium.
    war noch G9 in Bayern

    Ich hatte nur eine VWL-Vorlesung (hab Wirtschaftsinformatik studiert), und da hat der Prof uns
    ständig erklärt, wenn die Löhne niedrig genug wären, würde die Arbeitslosigkeit verschwinden
    und die Industrie würde von selbst investieren, wenn das Geld billig genug sei
    unabhängig davon, ob es Nachfrage gebe. Den Rest habe ich erfolgreich verdrängt.

    Bei den älteren politisch interessierten Menschen im meinen Umfeld reicht das Stichwort Magischen Viereck
    und die wissen, worum es geht.
    Etliche davon waren zwar auf dem Gymnasium, haben aber nie studiert.

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  • xanrof
    antwortet
    Auch hier, in diesem Thread, die dringende Bitte, zum Thema zurückzukommen!

    Wer über Alkohol diskutieren möchte, kann das zB hier:
    http://www.scifi-forum.de/forum/off-...tliche-aspekte
    oder hier:
    http://www.scifi-forum.de/forum/off-...ellenerweicher

    Mehrere Beiträge von Tibo und Doctor_H_Morgan wurden in den zweitgenannten Thread (ab hier) verschoben.
    Weitere OT-Kommentare werden nicht mehr verschoben, sondern gelöscht.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    Nö - nicht zu meiner Zeit. Da gab's ja noch nicht mal den Euro.

    Danke für die Nachhilfestunde.
    Das Gesetz stammt aber schon von 1967.

    Ich kann mich auch nicht daran erinnern, in der Schule was davon gehört zu haben. Das erste Mal war, glaube ich, im zweiten Semester in Makro I.

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