Castro zieht sich zurück - was wird nun aus Kuba? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Castro zieht sich zurück - was wird nun aus Kuba?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Mr.Viola
    antwortet
    Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
    Hoffentlich wird es genauso passieren, langsam und Schritt für Schritt. Demokratie und Marktwirtschaft kann man einem Volk nicht über Nacht verordnen
    Wer sagt, dass immer Demokratie und freie Marktwirtschaft das absolut Beste ist? Am Beispiel Kuba sah man ja sehr gut, dass es den Menschen da durchaus besser ging als auf den Nachbarinseln. Und wenn ich zwischen einer sozialistischen Diktatur oder einer westlich orientierten Diktatur, wo die gesamte Bevölkerung nur ausgebeutet wird, wählen kann, ist auch klar wofür ich mich entscheide. Und du glaubst wohl kaum, dass es den Menschen in den 90igern besser gegangen wäre, wenn da eine westlich orientierte Regierung an der Macht gewesen wäre? Die Kommunisten haben aufgrund der amerikanischen Aushungerungspolitik immer noch das Beste fürs Volk herausgeholt, auch wenn es sicherlich eine ganz schwere Zeit war.

    Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
    Das ersetzen einer Diktatur durch eine andere würde ich nicht unbedingt als Befreiung bezeichnen. Aber Menschenrechtsverletzungen im Namen von Marx und Engels werden in diesem Forum ja gerne schön geredet oder schlicht ignoriert....
    Damals gab es aber leider keinen anderen Weg, Batista zu verjagen. Oder glaubst du die Amis hätten ihn darauf gedrängt, freie Wahlen abzuhalten? Diese Revolution war vom Volk gewollt und darum hat eben Castro gewonnen, weil er sich fürs normale Volk eingesetzt hat, nicht eine Dikatur der Reichen errichtet hat.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Oberst-Snake
    antwortet
    Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
    Das ersetzen einer Diktatur durch eine andere würde ich nicht unbedingt als Befreiung bezeichnen. Aber Menschenrechtsverletzungen im Namen von Marx und Engels werden in diesem Forum ja gerne schön geredet oder schlicht ignoriert....

    Das behauptet jede Diktatur in der es kein Recht auf freie Meinungsäußerung gibt. Aber die Option "weiter so" ist nun definitiv (und zum Glück) die unwahrscheinlichste, schon alleine die Einflüsse durch den Massentourismus werden früher oder später dafür sorgen, das die Kubaner ihre Freiheit einfordern.

    Als Kuba von Castro 1953 befreit wurde sah es übrigens so aus
    „1.) 700.000 Cubaner ohne Arbeit.
    2.) 500.000 Landarbeiter, die in miserablen Schuppen leben, vier Monate Arbeit haben und acht Monate hungern.
    3.) 400.000 Industriearbeiter, denen Rente und Löhne gestohlen werden...
    4.) 100.000 kleine Bauern, die leben und sterben auf einem Land, das ihnen nicht gehört.
    5.) 30.000 Lehrer und Professoren, die schlecht behandelt und bezahlt werden.
    6.) 20.000 kleine Geschäftsleute, die von Schulden niedergedrückt werden.
    7.) 10.000 junge Akademiker, die von der Schule kommen und keine Perspektive haben“ (zit. Nach Conrad Schuler (2002): Die unmögliche Revolution, S. 31. Aus: Wolfgang Schneider: Cuba libre).

    Und daraus hat Castro trotz US-Embago und Putchversuche von Exilkubaneren (von dennen viele Anhänger des Batista Regims sind) viel gemacht.

    Kuba ist heute das Land mit der höchsten Lebenserwartung in ganz Latein-Amerika. Und alle Bürger haben ein Recht auf Schulbildung (die übrigens sehr gut ist) und freie Gesundheitliche Versorgung. Das sind Errungenschaften, von dennen viele Entwicklungs und Schwellenländer nur Träumen können.

    Zum anderen Steht die Mehrheit der Kubanische Bevölkerung hinter Castro.

    Einen Kommentar schreiben:


  • max
    antwortet
    Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
    Ich hoffe für Kuba, dass jetzt freie Wahlen stattfinden werden und die USA Kuba nicht mehr mit einer Blockade belasten muss.
    Es wäre zu hoffen, dass dort die Diktatur der kubanischen Stalinisten gestürzt wird - aber die US-Blockade hat mit dem Fehlen von "freien Wahlen" herzlich wenig zu tun. Schliesslich gibt es zahlreiche Diktaturen, gegenüber denen die USA keine Boykott verhängt haben, sondern die auch noch mit Waffen und Geld unterstützt werden.

    Es gibt in Kuba viele Zeichen, dass es wie in China läuft. Keine Aufgabe der Diktatur, aber eine "normale" kapitalistische Wirtschaft (d.h. die Produktionsmittel sind überwiegend im Privatbesitz). Schon heute operieren zahlreiche europäische Konzerne in Kuba, in erster Linie im Tourismus.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Kopernikus
    antwortet
    Zitat von Oberst-Snake Beitrag anzeigen
    Schade das Castro zurück tritt, ich dachte immer der würde noch in locker 50 Jahren dort regieren.

    Auch wenn er seinem Land nicht die Demokrati gebracht, so wurde es dennoch von eine üblen Diktator gerettet. Und das Gesundheits und Schulsystem ist das beste in ganz Lateinamerika. Teilweise sogar besser als bei Kuba's unwichtigen nördlichen Nachbarn wie heißt der noch mal? Das unwichtige Land was Südlich an Kanada grenzt *g*
    Das ersetzen einer Diktatur durch eine andere würde ich nicht unbedingt als Befreiung bezeichnen. Aber Menschenrechtsverletzungen im Namen von Marx und Engels werden in diesem Forum ja gerne schön geredet oder schlicht ignoriert....

    Zitat von Leto Beitrag anzeigen
    Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie in Kuba einfach mit dem Sozialismus weitermachen. Das Volk steht schließlich, im Gegensatz zum Ostblock, hinter dem System.
    Das behauptet jede Diktatur in der es kein Recht auf freie Meinungsäußerung gibt. Aber die Option "weiter so" ist nun definitiv (und zum Glück) die unwahrscheinlichste, schon alleine die Einflüsse durch den Massentourismus werden früher oder später dafür sorgen, das die Kubaner ihre Freiheit einfordern.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Leto
    antwortet
    Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie in Kuba einfach mit dem Sozialismus weitermachen. Das Volk steht schließlich, im Gegensatz zum Ostblock, hinter dem System.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Oberst-Snake
    antwortet
    Schade das Castro zurück tritt, ich dachte immer der würde noch in locker 50 Jahren dort regieren.

    Auch wenn er seinem Land nicht die Demokrati gebracht, so wurde es dennoch von eine üblen Diktator gerettet. Und das Gesundheits und Schulsystem ist das beste in ganz Lateinamerika. Teilweise sogar besser als bei Kuba's unwichtigen nördlichen Nachbarn wie heißt der noch mal? Das unwichtige Land was Südlich an Kanada grenzt *g*

    Einen Kommentar schreiben:


  • matrix089
    antwortet
    Du meinst es wird ähnlich wie in China laufen? Öffnung zum Turbokapitalismus, aber mit den diktatorischen Restriktionen?

    Naja auch eine Möglichkeit. Die Welt hat ja bei China auch schon zugesehen. So ein kleiner Staat fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Leto
    antwortet
    Warum sollten die kubanischen Genossen nach Castros Rückzug aus der aktiven Politik, sich plötzlich dem Kapitalismus verkaufen?

    Ich würde eher damit rechnen, dass es bald zu einem Generationenwechsel kommen wird, die Partei jedoch im Sattel bleibt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Ich kann mir gut vorstellen, dass Kuba sich nun doch mehr öffnen wird. So gesehen hat es sich doch eh schon geöffnet. Denke da an den Tourismus.

    Das Ganze hat für mich eher so eine Art "Das Gesicht wahren dabei"-Haltung.

    Frage mich grade, in welchen dunklen CIA Kellern nun endgültig die Lichter ausgehen und verstaubte Akten bei Seite gelegt werden?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Kopernikus
    antwortet
    Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
    Selbst wenn sein jüngerer Bruder nicht übernimmt wird das alles noch viele Jahre brauchen. Der Weg vom Sozialismus zum Kapitalismus ist noch sehr lang, auch wenn sich das Verhältnis zu den USA schon mit der Zeit sehr entspannen wird.
    Hoffentlich wird es genauso passieren, langsam und Schritt für Schritt. Demokratie und Marktwirtschaft kann man einem Volk nicht über Nacht verordnen, das geht im Regelfall nicht gut. Aber mit einer Amnestie für politische Häftlinge, Schrittweise Verbesserungen bei den Menschenrechten (Folter und Todesstrafe für den Anfang) und einem Gesprächsangebot an die USA wäre ja schon mal ein Weg in die Richtige Richtung eingeschlagen. Insgesamt bin ich aber vorsichtig optimistisch das der kalte Krieg auch auf Kuba endlich beendet wird, das Volk hat definitiv schon viel unter der Kommunistischen Diktatur leiden müssen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bynaus
    antwortet
    Ja klar ist es das beste, wenn die Amis das Embargo fallen lassen würden. Jetzt wäre eine wunderbare Gelegenheit dafür, immerhin ist ihr langlebigstes politisches Feindbild abgedankt, egal wie die neuen Machtverhältnisse auf Kuba nun aussehen werden, die Amis können einen Schritt auf Kuba zugehen.
    Ich glaube nicht, dass das die USA unilateral tun werden. Dazu braucht es wohl erst eine offizielle Ankündigung freier Wahlen sowie Verhandlungen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Embargo darauf bis zu den Wahlen erst gelockert wird und, falls diese demokratischen Standards genügen, schliesslich auch aufgehoben wird.

    Einen Kommentar schreiben:


  • MMK
    antwortet
    Selbst wenn sein jüngerer Bruder nicht übernimmt wird das alles noch viele Jahre brauchen. Der Weg vom Sozialismus zum Kapitalismus ist noch sehr lang, auch wenn sich das verhältnis zu den USA schon mit der Zeit sehr entspannen wird.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Mr.Viola
    antwortet
    Ja klar ist es das beste, wenn die Amis das Embargo fallen lassen würden. Jetzt wäre eine wunderbare Gelegenheit dafür, immerhin ist ihr langlebigstes politisches Feindbild abgedankt, egal wie die neuen Machtverhältnisse auf Kuba nun aussehen werden, die Amis können einen Schritt auf Kuba zugehen. Spätestens, bis der unterbelichtete Cowboy ausm Weißen Haus rausgeworfen wurde, sollte dies geschehen.
    Nur meine Sorgen sind eben, dass bei einem politischen Wandel die ganzen sozialen Errungenschaften, wo sich jeder Staat der Welt was von Kuba abschauen kann, verloren gehen. Wenn zB ein paar reiche Exil Kubaner die Wirtschaft übernehmen, und nur auf Gewinnmaximierung aus sind.

    Einen Kommentar schreiben:


  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Der Mann (Castro) ist ja ne Wucht:

    Nach seiner Erkrankung sei es seine Aufgabe gewesen, das Volk "psychologisch und politisch" auf seine Abwesenheit vorzubereiten.
    "Leute, ihr müßt jetzt stark sein. Papa kann auch nicht für immer für euch sorgen." Wer glaubt deutsche Politiker seien anmaßend... .

    Einen Kommentar schreiben:


  • matrix089
    antwortet
    Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
    Glaube ich auch, wenn sich die Amis in Sachen Handelsembargo weiterhin so stur stellen wie momentan, werden die Unterstützer der Demokratie auf Kuba sicher keinen besonderen Rückhalt haben in der Bevölkerung. Immerhin haben die kommunistischen Machthaber, seit 50 Jahren das Maximum an Lebensqualität unter den gegebenen Umständen für die Bevölkerung rausgeholt. Außerdem hat man ja in Russland gesehen, was ein übereilter Übergang zum Kapitalismus der Normalbevölkerung bringt, das sollte ein abschreckendes Beispiel sein.
    Ich meine das wäre das Beste was jetzt die USA tun könnten, oder? Das Touristenembargo aufheben. Das bringt Devisen und Arbeit. Ganz nebenbei bringt es die Leute näher und sicher auch den Wunsch ein paar (nicht alle) Sachen von den Amis übernehmen zu wollen, wie z.B. freie Wahlen. Wobei sie ja solche Dinge sicher schon von europäischen Touristen kennen.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X