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Tibet-Debatte:Doppelte Wahrheit

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    #76
    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass sich daran eine Legitimation der Besetzung Tibets ableiten lässt.

    Es geht nur darum, dass man nicht einfach behauptet kann, die Ansprüche wären deshlab nicht legitim, da es ja keine nach heutigen ethnischen maßstäben "chinesischen" Dynastien waren (die Defintion des chinesischen Ethnos steht im Übrigen hier noch aus).

    Ich möchte eigentlich auch nur darauf hinaus, dass gerade die Mandschu-Dynastie nicht als Fremd-Dynastie gelten kann, da sie bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts sowohl sich selbst as chinesisch betrachtete, als auch von außen als solche betrachtet wurde. Ich bin kein China-Kenner, aber vermutlich betrachtete auch die Mehrheit der Untertanen die Mandschu-Dynastie als legitime chinesische Herrschaft.

    Ich zweifle auch nicht daran, dass es zeitgenössisch Dissenz darüber gab, gerade in der Zeit des Wechsels.

    Um zu Tibet zurückzukommen: Es natürlich auch unsinnig mit historischen Grenzen eine Besetzung eines States zu rechtfertigen.






    Zur Zeit des Ming Reiches gab es kaum Kontakte zwischen China und dem Westen.Natürlich kannte man im Westen den Unterschied nicht.


    Dass das Mandschu Reich nicht China war,kann man auch aus der Sicht der benachbarten Länder Chinas sehen:

    Die Japaner,Koreaner und sogar Vietnamesen haben nach der Eroberung Chinas durch die Mandschu den kulturellen Respekt zu China verloren.Fortan betrachteten sie China als ein Land,das von den Barbaren besetzt wurde.Sie betrachten sich selbst als die Nachfolger der chinesischen Zivilisation,nannten sich „Kleines China.“

    Natürlich mussten diese Länder offiziell noch Respekt zum Mandschu Reich zeigen,da das Mandschu Reich militärisch stark war.Aber wenn man die zeitgenössige Literatur über China in Korea und Japan liest,wird man schnell bewusst,wie sehr diese ehemaligen Schüler Chinas das Mandschu Reich verachteten.(wie gesagt,seit Besetzung Chinas durch die Mandschu)

    Ein ausfürlicher Text dazu:

    小ä¸*華思想 - Wikipedia

    (Ist leider auf Chinesisch)


    Ob die Mehrheit der Untertanen die Mandschu-Dynastie als legitime chinesische Herrschaft betrachtete,ist mehr als fragwürdig.Die meisten Mongolen mochten das Mandschu Reich auf jeden Fall,weil sie nach Mandschu die größte Volksgruppe war,die Privilegien im Reich hatte.

    Ob die Han-Chinesen denn loyal zu Mandschu Reich waren,ist mehr als fragwürdig.Nicht umsonst rebellierten sie durch die gesamte Mandschu Periode gegen die Mandschu.

    Nicht ohne Grund gab es durch die gesamte Mandschu Periode bis ins 20. Jahrhundert hinein massive Untergrundbewegungen,die ein einziges Ziel hatte:das chinesische Ming Reich wiederherzustellen.


    Nicht ohne Grund wurden viele chinesische Gelehrten und Intellekuelle die ganze Zeit verfolgt.

    Nicht ohne Grund misstrauten die Mandschu Herrscher und Adligen Han-Chinesen und Han-chinesische Beamte durch die gesamte Mandschu-herrschaft.

    Einem Han-Chinesen durfte eigentlich nie zu große Macht vergeben werden.Wenn ja,dann nur mit einem Mandschu Kollege zusammen.
    Zuletzt geändert von mzhu; 09.04.2008, 17:38.

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      #77
      1. Eine Wikipedia Artikel auf chinesisch nützt mir herzlich wenig

      2. Richteten sich die meisten Geheimgesellschaften in China, zumindest gegen Ende des Kaisereiches, vor allem gegen den Einfluss der Ausländer und der Missionare. Man machte auch die kaiserliche Führung, vor allem aber die Beamten (die oftmals Han waren), für die Nideralge gegen die westl. Kolonialmächte und das Eindringen der Missionare verantwortlich.

      3. Zumindest im Falle Japans hängt diese Betrachtung vermutlich mit der Meji-Restauration zusammen, in der der (neue) japanische Nationalismus shauvinistische Züge annahm.

      Ich habe bisher noch nichts gesehen, dass mich davon überzeugen würde, dass die Mandschu vornehmlich als Besatzer zu betrachten sind, zumal während der Qing-Dynastie bereits eine starke Vermischung von Mandschu und Han stattgefunden hat.

      (der Artikel zu den Mandschu auf Wikipedia, dem Deutschprachigen ist ganz übersichtlich)
      Möp!

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        #78
        Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
        Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass sich daran eine Legitimation der Besetzung Tibets ableiten lässt.

        Es geht nur darum, dass man nicht einfach behauptet kann, die Ansprüche wären deshlab nicht legitim, da es ja keine nach heutigen ethnischen maßstäben "chinesischen" Dynastien waren (die Defintion des chinesischen Ethnos steht im Übrigen hier noch aus).
        Ich möchte eigentlich auch nur darauf hinaus, dass gerade die Mandschu-Dynastie nicht als Fremd-Dynastie gelten kann, da sie bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts sowohl sich selbst as chinesisch betrachtete, als auch von außen als solche betrachtet wurde. Ich bin kein China-Kenner, aber vermutlich betrachtete auch die Mehrheit der Untertanen die Mandschu-Dynastie als legitime chinesische Herrschaft.
        Aus deutscher Sicht ist jeder, der einen Asia-Imbiss besitzt, ein "Chinese", egal ob er aus Thailand oder sonstwo kommt. Aber Scherz beiseite, für eine differenzierte Beurteilung der chinesischen Geschichte bin ich nicht qualifiziert.
        Aber unabhängig davon kann das Selbstbild eines Herrschaftssystems für seine wissenschaftliche und historische Beurteilung nicht entscheidend sein, selbst wenn die Angehörigen dieses Systems noch so davon überzeugt waren und sind. Natürlich spielt das Selbstverständnis auch eine Rolle, aber in meinen Augen zumindest nicht die entscheidende.
        Letztendlich ist das auch eine akademische Frage, die aber ganz reale Bedeutung hat.

        Ich zweifle auch nicht daran, dass es zeitgenössisch Dissenz darüber gab, gerade in der Zeit des Wechsels.

        Um zu Tibet zurückzukommen: Es natürlich auch unsinnig mit historischen Grenzen eine Besetzung eines States zu rechtfertigen.
        Solange du nicht Chef der kommunistischen Partei bist...
        Republicans hate ducklings!

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          #79
          Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
          1. Eine Wikipedia Artikel auf chinesisch nützt mir herzlich wenig

          2. Richteten sich die meisten Geheimgesellschaften in China, zumindest gegen Ende des Kaisereiches, vor allem gegen den Einfluss der Ausländer und der Missionare. Man machte auch die kaiserliche Führung, vor allem aber die Beamten (die oftmals Han waren), für die Nideralge gegen die westl. Kolonialmächte und das Eindringen der Missionare verantwortlich.

          3. Zumindest im Falle Japans hängt diese Betrachtung vermutlich mit der Meji-Restauration zusammen, in der der (neue) japanische Nationalismus shauvinistische Züge annahm.

          Ich habe bisher noch nichts gesehen, dass mich davon überzeugen würde, dass die Mandschu vornehmlich als Besatzer zu betrachten sind, zumal während der Qing-Dynastie bereits eine starke Vermischung von Mandschu und Han stattgefunden hat.

          (der Artikel zu den Mandschu auf Wikipedia, dem Deutschprachigen ist ganz übersichtlich)

          zu 2)ja,das ist wahr,aus gutem Grund.Die Han-Chinesen zur Ming-Zeit haben sich mit der Schußwaffe und Kanonenführung technisch ganz gut entwickelt.Leider wurde diese Entwicklung im Mandschu Reich unterbrochen,da die Mandschu die Feuerwaffen aus dem Prinzip weinig schätzten als die Chinesen.

          Auch vor den Konflikte mit den Kolonialmächte gab es viele
          geheimgesellschaften wie Tiandihui,die China unbedigt von den Mandschu befreien wollte.

          zu3)

          Die japanische Literatur mit "Kleines China" Gedanke,und dass die Japaner das Mandschu Reich kulturell verachteten und nicht als China betrachteten,stammen vor der Menji zeit.Es hat eigentlich unmittelbar begonnen nach der Eroberung Chinas durch die Mandschu.


          Eine starke Mischung zwischen Han-Chinesen und Mandschu hat während der Mandschu Herrschaft niemals stattgefunden,da die Ehe zwischen den Mandschu als "höherwertige Rasse" und den Chinesen strikt per Gesetz untersagt war.

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            #80
            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Aber unabhängig davon kann das Selbstbild eines Herrschaftssystems für seine wissenschaftliche und historische Beurteilung nicht entscheidend sein, selbst wenn die Angehörigen dieses Systems noch so davon überzeugt waren und sind. Natürlich spielt das Selbstverständnis auch eine Rolle, aber in meinen Augen zumindest nicht die entscheidende.
            Letztendlich ist das auch eine akademische Frage, die aber ganz reale Bedeutung hat.
            Das ist klar (sonst würd ich mich zum chinesischen Kaiser ernennen und den nächsten China Imbiss besetzen). Aber eben auch die innere Perzeption und die äußere Perzeption sprechen gerade im Mandschu Fall dafür.



            Solange du nicht Chef der kommunistischen Partei bist...
            NOCH bin ich das nicht....
            Möp!

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              #81
              Machtergreifung der Mandschus aus der Mandschurei über China
              1644 besetzen die Mandschu-Armeen aus dem Tartarenreich das Reich der Han-Chinesen mit der Hauptstadt Peking und errichten mit der Zeit eine Mandschu-Dynastie der Ching / Qing als Fremdherrschaft über ganz Han-China.
              (North, S.11; Mandschu – Wikipedia, Dez 2005).

              Die Ming-Dynastie ist endgültig gestürzt.
              (Qing-Dynastie – Wikipedia)

              Mandschus zuoberst, Chinesen immer in zweiter Reihe
              Die Mandschus regieren durch die Kooptation [nachträgliche Aufnahme] der chinesischen Oberklasse. Die chinesische Oberklasse besetzt die örtlichen Regierungen (Fairbank, S.363).

              Die Qing-Kaiser spielen in Sinkiang die Volksgruppen gegeneinander aus (Fairbank, S.174).

              China vereint Literatur, Philosophie, Politik und Kaiserkult in einer Person (Fairbank, S.190).

              Noch bis 1661 kann sich in den südlichen Provinzen aber ein Ming-Gegenkaiser halten.
              (Shunzhi; – Wikipedia Dez 2005)


              Kurzzusammenfassung: China von der Ching-Dynastie bis zur Industrialisierung

              Der letzte Ming-Kaiser erhängt sich. Die Chinesen rufen ausländische Mandschu-Soldaten aus der Mandschurei ins Land, um die Ordnung wieder herzustellen. Als sich Widerstand entwickelt und die Mandschus den Widerstand unterdrücken, konfiszieren sie Gebiete und erklären im Jahr 1673 eine neue Dynastie, die Ching-Dynastie / Qing-Dynastie.

              Die Ching-Kaiser sind autokratisch und kontrollieren fast die gesamten bürokratische Verwaltung. Wie die Ming-Kaiser und die Kaiser anderer Dynastien sind die Ching-Kaiser landhungrig und besetzen mit der die Nachbargebiete oder machen sie zu "Protektoraten".


              Übernahme von Traditionen - und gleichzeitig strenger Rassismus
              Wie andere Eindringlinge vor ihnen sind die Mandschu-Herrscher bereit, traditionelle chinesische Denkweisen und Philosophien, einschliesslich des Konfuzianismus, zu übernehmen, um ihre Herrschaft zu festigen. Andererseits aber wollen sie das chinesische Volk unterjochen und sich als Herrenrasse etablieren.

              Die beiden Onkel Dorgon und Dsirgalang des Kindkaisers Shunzhi (* 15. März 1638; gest. 5. Februar1661, Kaiser ab 30. Oktober 1644) üben das Rassisten-Regime aus.
              (Shunzhi – Wikipedia, Dez 2005)

              Sie ordnen statt der landesüblichen Kleidung die seitlich geschlossene Kleidung der Tataren an, die einen hohen steifen Kragen hat. Die chinesischen Männer müssen sich den Kopf scheren, einen Zopf tragen und die Tataren als Elite anerkennen. Selbst wenn ein Mandarin denselben Rang wie sein Mandschu-Kollege bekleidet und den gleichen orangenfarbenen Knopf an seinem Hut tragen darf, ist die gesellschaftliche Kluft zwischen den beiden unüberbrückbar.
              1645
              Rassismus der Mandschus gegen Han-Chinesen
              -- Mandschus werden speziell gefördert
              -- Mandschus besetzen die meisten Führungspositionen
              -- Ehen zwischen Mandschus und Chinesen sind offiziell verboten
              -- Chinesen müssen als Zeichen der Unterwürfigkeit einen Zopf tragen:

              "... hinten einen langen Schwanz, wodurch die Chinesen zu Tieren wurden" (North, S.12; Haydt u.a., S.40).

              Chinese mit Zopf zur Unterscheidung von der zopflosen mandschurischen Führungsschicht. Auf das Nicht-Beachten des Zopf-Gesetzes von 1645 steht die Todesstrafe. Im Laufe der Jahrhunderte wird es für Chinesen zur Selbstverständlichkeit, dass Männer Zöpfe tragen. Erst als es im 19. Jahrhundert zu den gegen die mandschurische Fremdherrschaft gerichteten Bewegungen kommt, wird der Zopf zum Symbol der Unterdrückung.
              (Zopf – Wikipedia, Dez 2005)

              Den Mandschu-Frauen ist es gleichzeitig verboten, ihre Füsse zu binden. Da chinesische Männer ungebundene Füsse abstossend finden, sollen auf diese Weise Mischehen verhindert werden...
              (Cixi, Dez 2005)

              Taiwan: Zwischen 1644 und 1911 emigrieren viele Chinesen aus der Region Fukien auf die zu diesem Zeitpunkt nur wenig bevölkerte Insel Taiwan und bauen dort neue Tempel auf. Die Überfahrt ist für diese Zeit gefährlich. Zur Besänftigung der Götter werden u.a. Räucherstäbchen mitgeführt.
              (Taipeh Tourismusbüro (Taipei Tourism Office) - Informationen rund um Ihre Reise nach Taiwan, Dez 2005)

              Taiwan: Der Emporkömmling Koxinga vertreibt die Holländer aus Taiwan und knüpft mit den Engländern Handelsbeziehungen (Haydt u.a., S.40).

              Süd-China: Dauernder Unruheherd - Diskriminierung
              Der Süden Chinas bleibt während der gesamten Mandschu-Herrschaft der Ching / Qing ein potentieller Unruheherd und Ausgangspunkt nationalistischer Geheimgesellschaften. Der Hof reagiert mit einer Diskriminierung des Südens, z.B. durch geringere Beamtenquoten oder Vernachlässigung der Flotte (Haydt u.a., S.40).

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                #82
                Zu Unruhen, Diskriminierung und Verfolgung kam es auch zur Zeit der Han-Dynastie, die die vorherige Qin-Dynastie durch einen Aufstand ablöste, elche ebenfalls mit Härte und Unterdrückung regierte....
                Möp!

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                  #83
                  Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                  Zu Unruhen, Diskriminierung und Verfolgung kam es auch zur Zeit der Han-Dynastie, die die vorherige Qin-Dynastie durch einen Aufstand ablöste, elche ebenfalls mit Härte und Unterdrückung regierte....

                  während der Han-Dynastie wurden die ethischen Chinesen nicht rassistisch diskriminiert.

                  Natürlich gab es da auch ethnische Unterdrückungen,aber sie waren nicht gegen die ethnischen Chinesen gerichtet.

                  Beispiel: Die deutschen Monarchien waren vor der Invasion von Napoleon auch nicht gerade nett zu dem Volke,aber sie diskriminierten das Volk nicht aus ethnischen Gründen.

                  Es kann sogar sein dass die deutsche Bevölkerung unter Napoleon besser gelebt hat als vorher.Aber warum wurde die französische Besetzung damals als"nationale Demütigung" empfunden?

                  Ein Staat,der die ethischen Chinesen rassistisch diskriminiert, kann kein chinesischer Staat sein.
                  Das ist einfache Logik.


                  .
                  EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                  mzhu schrieb nach 29 Minuten und 49 Sekunden:

                  Eine Frage an euch alle:

                  Also ich bin eigentlich für die Tibeter.Ich finde es nicht richtig was die chinesische Regierung da macht.Ich mag vor allem die chinesische Propaganda nicht.Ich ärgere mich darüber dass die KPCh die chinesischen Bürger durch ihre Zensur und die Sperre gegen die ausländischen Medien unwissend macht

                  Aber viele Chinesen denken dass in dieser Tibet-Krise alle Chinesen sich zusammenhalten sollen,denn in Europa wird Feindbild aufgebaut,das nicht nur gegen die chinesische Regierung ausgerichtet ist,sondern auch gegen die Chinesen allgemein.

                  Nun habe ich eine Frage an euch.Nachdem ihr gesehen habt wie brutal China sein kann wie China die Menschenrechte mit Füßen tritt,habt ihr dann Probleme mit den ethischen Chinesen?Wenn ihr sehr wütend auf die chinesische Regierung seid,seid ihr gleichzeitig auch wütend auf die Chinesen allgemein?

                  Bisher habe ich mich immer zwischen Chinas Regierung und den Chinesen klar unterschieden.Aber langsam taucht mir Zweifel auf.Denn wenn das gesamte Klima in Europa gegen China ist,können sich die ethnischen Chinesen hier auch nicht wohl fühlen,wegen der Hautfarbe und dem Gesicht.

                  Eigentlich sollte ich für Chinas Regierung sprechen.Denn ich habe auch viele Verwandte in China.
                  Wie ihr wisst,sind da alle Beamte und viele Geschäftsleute Mitglieder der KPCH.

                  Meine Großeltern sind Mitglieder der KPCH,meine beiden Onkel sind Mitglieder der KPCH(ein Polizist und ein Lehrer).

                  Also wenn ich die KPCH kritisiere,kritisiere ich indirekt auch meine Familie selbst.

                  Das sind Dinge die mich lächerlich machen,wenn ausgerechnet ich die KPCh kritisieren soll.

                  In China sind wirklich so viele in der Mitgliedschaft der KP.das lässt sich nicht vermeiden.
                  Zuletzt geändert von mzhu; 09.04.2008, 20:29. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                  Kommentar


                    #84
                    Zitat von mzhu Beitrag anzeigen
                    Nun habe ich eine Frage an euch.Nachdem ihr gesehen habt wie brutal China sein kann wie China die Menschenrechte mit Füßen tritt,habt ihr dann Probleme mit den ethischen Chinesen?Wenn ihr sehr wütend auf die chinesische Regierung seid,seid ihr gleichzeitig auch wütend auf die Chinesen allgemein?
                    Nein, überhaupt nicht. Man kann ein Volk nicht mit den Handlungen seiner Regierung identifizieren. Und wer nicht ganz dumm ist, weiß das auch.

                    Meine Großeltern sind Mitglieder der KPCH,meine beiden Onkel sind Mitglieder der KPCH(ein Polizist und ein Lehrer).

                    Also wenn ich die KPCH kritisiere,kritisiere ich indirekt auch meine Familie selbst.
                    Eigentlich nicht, es sei denn, deine Großeltern und Onkel sind für die Politik der KPCh verantwortlich oder gestalten sie bestimmend mit. Und das ist ja wahrscheinlich nicht so. Dass die Leute in Diktaturen dann in die jeweilige Staatspartei eintreten, ist ja nichts ungewöhnliches.
                    Republicans hate ducklings!

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                      #85
                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Nein, überhaupt nicht. Man kann ein Volk nicht mit den Handlungen seiner Regierung identifizieren. Und wer nicht ganz dumm ist, weiß das auch.



                      Eigentlich nicht, es sei denn, deine Großeltern und Onkel sind für die Politik der KPCh verantwortlich oder gestalten sie bestimmend mit. Und das ist ja wahrscheinlich nicht so. Dass die Leute in Diktaturen dann in die jeweilige Staatspartei eintreten, ist ja nichts ungewöhnliches.
                      Danke für deine Antwort.

                      Ich hoffe dass die meisten Europäer auch deiner Meinung sind.

                      nein,meine Großeltern und Onkel sind nicht verantwortlich für die Politik der KPCh.

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                        #86
                        @mzhu

                        Als erstes ich habe deswegen kein Problem mit Chinesen. Handlungen eines Staates auf einzelne Mitglieder einer Volksgruppe zu übertragen. Zeugt meiner Meinung nach von einem recht beschränkten Weltbild.
                        Auch bin ich nicht wütend auf China, gerade bei so komplexen Situationen wie in Tibet. Hat es keinen Sinn, das aus dem Bauch heraus zu bewerten. Gerade die zunehmende Emotionalisierung der Tibet-Frage in den Medien, wirkt sich kontraproduktiv aus. Hier steuert man auf einen Kulturkampf zu, der jeden konstruktiven Dialog verhindert. Das sich Mitglieder einer Gesellschaft gegen äußere Kritik zusammenschließen, ist bei weiten kein rein chinesisches Phänomen. Das lässt sich auch sehr gut in Deutschland, Frankreich oder den USA beobachten.
                        Was ich bei der ganzen Tibet-Krise vermisse, sind vermittelnde und konstruktive Vorschläge. Wer glaubt das man die chinesische Regierung nur durch ausländische Proteste zu einer Veränderung ihrer Politik bewegen kann, ist doch recht Naiv.
                        Was mich zur Frage bringt, welche Geschwindigkeit von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen verträgt China eigentlich? Mit einer Destabilisierung von Staat oder Gesellschaft Chinas, wäre nun wirklich Niemand geholfen. Dazu fällt mir Russland in den 90ziger Jahren als abschreckendes Beispiel ein.
                        Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                        Dr. Sheldon Lee Cooper

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                          #87
                          @mzhu

                          Erstmal steht immer noch die Definition des "Chinesen" als Ethnie aus. Sind nur die Han als Chinesen zu sehen?
                          Zweitens gab es natürlich auch während der Han Zeit ethnische Diskriminierung zum Beispiel von Yuan.
                          Drittens kann ich mir nicht vorstellen, dass die Han aus rassistischen Gründen diskriminiert würden, dies würde auch der Tatsache widersprechen, dass die Mandschu sich kulturell assimilierten und im Norden Han und Mandschu sich sprachlich und kulturell vermischten. Viel eher ist eine Diskriminierung der vorherigen Herrscherschicht eine durchaus normale machtpolitische Maßnahme.
                          Möp!

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                            #88
                            Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                            @mzhu

                            Erstmal steht immer noch die Definition des "Chinesen" als Ethnie aus. Sind nur die Han als Chinesen zu sehen?
                            Zweitens gab es natürlich auch während der Han Zeit ethnische Diskriminierung zum Beispiel von Yuan.
                            Drittens kann ich mir nicht vorstellen, dass die Han aus rassistischen Gründen diskriminiert würden, dies würde auch der Tatsache widersprechen, dass die Mandschu sich kulturell assimilierten und im Norden Han und Mandschu sich sprachlich und kulturell vermischten. Viel eher ist eine Diskriminierung der vorherigen Herrscherschicht eine durchaus normale machtpolitische Maßnahme.
                            Ändert aber noch immer nichts daran, dass die Yuan Chinesen per se diskriminiert haben, und das nur, weil sie eben Chinesen sind. Bei den Mandschu ist die Sache ja auch in der Tat ein wenig Komplexer -aber weder empfinden die heutigen Chinesen die Nachfahren der Mandschu als Chinesen, noch haben sich die Yuan ihrerseits kulturell assimiliert. Wie denn auch? Sie haben ja keine Vermischung GEWOLLT... Wie oft denn noch? -.-

                            Yuan = KEINE Chinesische Dynastie

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                              Ändert aber noch immer nichts daran, dass die Yuan Chinesen per se diskriminiert haben, und das nur, weil sie eben Chinesen sind. Bei den Mandschu ist die Sache ja auch in der Tat ein wenig Komplexer -aber weder empfinden die heutigen Chinesen die Nachfahren der Mandschu als Chinesen, noch haben sich die Yuan ihrerseits kulturell assimiliert. Wie denn auch? Sie haben ja keine Vermischung GEWOLLT... Wie oft denn noch? -.-

                              Yuan = KEINE Chinesische Dynastie
                              Ok, sehen wir die Yuan mal als Fremdokkupation Chinas (ich bin weder Sinologe, noch habe ich mich mit den Yuan beonders beschäftigt, deshalb ist die Diskussion in der Sache für mich erstmal zu komplex).

                              Bei den Mandschu liegt der Fall meiner Meinung nach aber anders. Die wurden erst mit dem Aufstieg des chinesischen Nationalismus gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts "entchinesisiert".

                              Interessant ist dabei, dass der Widerstand alten Mustern follgt, nämlich erst mit Versagen dr kaiserlichen Dynastie aukommt. Nur wird er zu dieser Zeit ideologisch mit westl. Idenn unterfüttert.

                              Weiterhin ist übrigens interessant, dass die chin. Republik ihre anti-mandschurische Haltung schnell wieder aufgab zum Zwecke der Integration der Mandschu in die Republik (man wollte ja da Gebiet durchaus behalten).
                              Möp!

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                                #90
                                Nun habe ich eine Frage an euch.Nachdem ihr gesehen habt wie brutal China sein kann wie China die Menschenrechte mit Füßen tritt,habt ihr dann Probleme mit den ethischen Chinesen?Wenn ihr sehr wütend auf die chinesische Regierung seid,seid ihr gleichzeitig auch wütend auf die Chinesen allgemein?
                                Ich sehe hier eher den Widerspruch anschwellen wie man den Staat China auf der einen Seite und die Kultur oder die Menschen Chinas auf der anderen Seite sieht, als dass ernsthaft die Mehrheit vom Staat auf die Bevölkerung schließen würde.
                                Ich denke dafür gibt es zu viele Europäer/Westliche, für die von der chinesischen Kultur eine gewisse Faszination ausgeht und daran wird sich denke ich kaum viel ändern, die aber durch die Unruhen in Tibet wieder daran erinnert werden, dass der chinesische Staat im Gegensatz dazu kaum etwas mit ihrem Gefühl von richtig und falsch gemein hat.
                                Natürlich besteht immer die Gefahr, dass vor allem von allen, die kaum mehr über China nachdenken als die paar Sekunden der Tagesschau, eine undifferenzierte Freund - Feind Stimmung aufgebaut wird. Aber spätestens wenn die am China Imbiss vorüber oder in ihn hineingehen dürfte eine Trennung Chinesen - China schnell wieder etwas einleuchtender werden

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