3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit oder was?

[Ace Azzameen]

Das ist woll Kompletter Schwachsinn, ich als Ossi zahele den Soli genau so wie die Wessis.

Ja und? Die Ausschüttung des Solis geschieht dafür hauptsächlich im Osten und nur zu geringen Teilen im Westen.
Darum dreht sich doch die ganze Sache. Deswegen gibt es überhaupt erst einen Soli.

Vielleicht sollten wir ja mal die Löhne im Westen senken.

Damit man dann noch mehr Westgelder in den Osten fließen lässt?

Na was sagst du dazu, würde dir nicht passen oder.

Wenn ich zu den Löhnen auf Ostniveau auch die Lebenserhaltungskosten auf Ostniveau kriege.

Viele Firmen können höhere löhne zahlen tun es aber nicht.

Und was hat das dann bitte mit Ost-West zu tun?
Das ist doch ein internes Problem und hat mit der Wiedervereinigung gar nix zu tun.

[newman]

Was? in den 3 Jahren nach der sog Wende wurden von der Treuhand die Betriebe verschachert und zerschlagen. Da lief dermaßen viel Korruption ab das es mir übel wird nur daran zu denken.

Ja, insbesondere am Anfang wurde in der Tat angefangen bei der 1:1 anstatt 1:4 Währungsunion und vieles andere die Wirtschaft im Osten ziemlich kaputt gemacht. Leider war man da zu naiv.

Allerdings sah es am Anfang trotzdem nicht ganz so schlecht aus. Um aufzuholen geht man davon aus, dass das Wirtschaftswachstum des Aufholenden zumindest 2% über dem des Aufzuholenden liegen muss. Das war von 1991 bis 1997 tatsächlich der Fall. Das BIP pro Kopf ist in der Zeit bis etwa 70% des Westniveaus angestiegen. Danach ist dieser Trend jedoch ins Stoppen geraten, bis es jetzt anstatt eines Aufholens sogar wieder ein Auseinanderdriften gibt.

Der nur kurzzeitig geplante Solidaritätszuschlag existiert immmer noch

Der Soli ist nichts als eine versteckte Steuererhöhung.
Wie für Steuern üblich existiert auch beim Soli keine Zweckbindung, er wandert gemeinsam mit den anderen Steuern lediglich in den Haushalt.

[Darth-Xanatos]

Ja und? Die Ausschüttung des Solis geschieht dafür hauptsächlich im Osten und nur zu geringen Teilen im Westen.
Darum dreht sich doch die ganze Sache. Deswegen gibt es überhaupt erst einen Soli.

So ein Schwachsinn. Der Solli fließt wie alle Steuern in einen Topf, namens Staatshaushalt.

Damit man dann noch mehr Westgelder in den Osten fließen lässt?

Welche Gelder denn? Es fließen nicht mehr Gelder in den Osten als in den Westen.

Wenn ich zu den Löhnen auf Ostniveau auch die Lebenserhaltungskosten auf Ostniveau kriege.

Glaubst du ernsthaft das die Waren hier billiger wären. Die Lebenshaltungskosten sind nicht anders als im Westen.

Im übrigen sind Wohn, Energie und Wasserkosten von der Umgebung abhängig. Gerade du als Friesse dürftest dich am wenigsten darüber beklagen. In Berlin oder München ist das alles weit teurer.

[Ace Azzameen]

So ein Schwachsinn. Der Solli fließt wie alle Steuern in einen Topf, namens Staatshaushalt.

Und wird von diesem nach bestimmten Kriterien an die Länder verteilt.
Dabei fließt nunmal das ein Großteil des Geldes vom Westen in den Osten.

Welche Gelder denn? Es fließen nicht mehr Gelder in den Osten als in den Westen.

Äh. Klar.
Daher ja auch Projekte für Aufbau Ost etc.
Die sind wohl alle rein aus den neuen Bundesländern finanziert worden.

Glaubst du ernsthaft das die Waren hier billiger wären. Die Lebenshaltungskosten sind nicht anders als im Westen.

Rofl.
Ich bin auch schon ab und an "drüben" gewesen.
Glaub mir, hier sind die Dinge doch "etwas" teurer.

In Berlin oder München ist das alles weit teurer.

Natürlich ist es das. Dort sind die Einkommen aber auch wieder höher.

[Oberst-Snake]

Ja und? Die Ausschüttung des Solis geschieht dafür hauptsächlich im Osten und nur zu geringen Teilen im Westen.
Darum dreht sich doch die ganze Sache. Deswegen gibt es überhaupt erst einen Soli.

Nur fliest der Soli meistens wieder zurück an die Westdeutschen Firmen die damit ihre nicht mehr lebensfähigen Stammwerke subventionieren. Von dem restlichen Soli kommt kaum was bei uns an, da er einfach im Bundeshaushalt versickert.

Wenn ich zu den Löhnen auf Ostniveau auch die Lebenserhaltungskosten auf Ostniveau kriege.

Schwachsinn bis auf auf vielleicht die Mieten und die Preise beim Friseur sind die Lebenhaltungskosten im Osten mindestens genau so hoch wie im Westen. Und wenn ich sehe was sich im Westen die Arbeiter und Angestellten erlauben frag ich mich wieso die nicht nur die Hälfte eines Ostlohns bekommen.

Daher ja auch Projekte für Aufbau Ost etc.
Die sind wohl alle rein aus den neuen Bundesländern finanziert worden.

Ja echt jeder sollte alles selber Finanzieren. Da würde es in ganz Ostfriesland heute noch keine einzige Autobahn oder Bundesstraße geben. Friesland hängt doch noch mehr am Subventionstropf als wir Ossis.

Rofl.
Ich bin auch schon ab und an "drüben" gewesen.
Glaub mir, hier sind die Dinge doch "etwas" teurer.

Seltsam wenn ich im Westen mal in eine Kaufhalle oder irgendeinen Laden gehe sind dort die Wahren keinen Cent teurer als hier in Leipzig. Vor allem haben die Ladenketten Bundesweit einheitliche Preise.

[Ace Azzameen]

Nur fliest der Soli meistens wieder zurück an die Westdeutschen Firmen

Äh.. man schaue auf den letzten Bericht der Soli-Nutzung durch die Bundesländer.

Schwachsinn bis auf auf vielleicht die Mieten und die Preise beim Friseur sind die Lebenhaltungskosten im Osten mindestens genau so hoch wie im Westen.

Klick mich

Friesland hängt doch noch mehr am Subventionstropf als wir Ossis.

Erstens wohne ich nicht in Friesland. Das ist ein anderer Kreis. Das zum Thema Geografie.
Und zwotens bin ich da mal auf deine Statistik gespannt. Und komm jetzt nicht mit einem Vergleich Leipzig-Leer.

Seltsam wenn ich im Westen mal in eine Kaufhalle oder irgendeinen Laden gehe sind dort die Wahren keinen Cent teurer als hier in Leipzig.

s.o.

[Gast]

Seither stagniert die Entwicklung allerdings und die Kluft vergrößert sich eher sogar noch. Man hat es versäumt die Weichen für ein kleines Ostwirtschaftswunder in die Wege zu leiten.

Nun mal es mal nicht schwarzer, als es ist.

Konjunktur: Ostdeutsche Wirtschaft holt weiter auf

@Ace Azzameen

Klick doch mal das:

Strompreise in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen (Pressemitteilung 272650)

Hunderte Euro Differenz: Drastische Unterschiede beim Wasserpreis | RP ONLINE

Deutsche zahlen höchsten Wasserpreis

Gruß, succo

[Astrofan80]

Also was hier manche "Wessis" (sorry) für Vorstellungen über den Osten haben das ist gelinde gesagt Stammtischniveau unterster Kajüte und nichts als Polemik. Die Wasserpreise in manchen Städten im Osten sind stellenweise höher als im Westen. Und der Preis für Lebensmittel und Energie (Strom, Gas, Kraftstoffe) ist ja wohl in beiden Landesteilen gleich bzw. ähnlich.

[Largo]

Findest du es fair, dass der Westen für den Osten mitarbeitet damit dieser schneller auf das gleich Niveau kommt?
Schließlich wird jedes Jahr massig Geld vom Westen in den Osten gepumpt.
Trotzdem wird sich noch beschwert, es würde erst genug Geld in den Osten fließen, wenn die genauso viel verdienen würden.

Die Transferzahlungen sind vollkommen angemessen. Man muss immer schön mit bedenken, dass das heutige Ost-Deutschland die Hauptlasten des Zweiten Weltkrieges zu übernehmen hatte. Während die westlichen Besatzungszonen einen Marshall-Plan spendiert bekommen haben, wurden in der sowjetischen Besatzungszone weite Landstriche entschädigungslos de-industrialisiert. D.h. man hat Betriebe im großen Stil demontiert und auf Zügen abtransportiert. Zudem verlagerten viele Betriebe ihren Standort vom heutigen Ostdeutschland nach Westdeutschland (z.B. Audi). Für die DDR stellte dies eine große Schwächung dar, während die westdeutschen Provinzen (vor allem Bayern und Baden-Württemberg) unmittelbar von der Teilung Deutschlands und deren Folgen profitierte (so war Sachsen bis 1945 die wohlhabendste Region im Deutschen Reich, während Bayern ein völlig rückständiges Agarland war). In den Transferzahlungen seitens der reichen Bundesländer sehe ich daher nur eine Art Ausgleich – und kein Almosen.

[Valdorian]

Zitat von Astrofan80
Also was hier manche "Wessis" (sorry) für Vorstellungen über den Osten haben das ist gelinde gesagt Stammtischniveau unterster Kajüte und nichts als Polemik. Die Wasserpreise in manchen Städten im Osten sind stellenweise höher als im Westen. Und der Preis für Lebensmittel und Energie (Strom, Gas, Kraftstoffe) ist ja wohl in beiden Landesteilen gleich bzw. ähnlich.

Das gilt ja genauso für die Vorstellungen macher Ossis hier. Da könnte man glatt den Eindruck gewinnen, dass die böse BRD es mit irgendeinem heimtücksichen Trick geschafft hätte, die eigentlich wirtschaftliche blühende DDR zu assimilieren, anstatt dass hundertausende bettelnder Ossis plötzlich über unsere Grenzen geströmt wären und bei uns mitmachen wollten, weil bei ihnen daheim alles kaputt und marode war.

[newman]

Nun mal es mal nicht schwarzer, als es ist.

Konjunktur: Ostdeutsche Wirtschaft holt weiter auf

Naja ich gebe zu, meine Daten reichen nicht ganz bis zur Gegenwart. Schön, dass es wieder zumindest ein wenig aufwärts geht.

Was Strom- und Wasserpreise angeht, kennt da vielleicht irgendwer Aussagen vom Kartellamt. Die sind ja allgemein ziemlich überteuert und steigen sogar in der Krise weiter an. Das riecht doch nur so nach unlauterem Missbrauch.

[Ace Azzameen]

Klick doch mal das:

Das sind Einzelwerte. Die Gesamtzahl zählt am Ende und da schneidet der Osten nunmal günstiger ab.

Also was hier manche "Wessis" (sorry) für Vorstellungen über den Osten haben das ist gelinde gesagt Stammtischniveau unterster Kajüte und nichts als Polemik.

Ja, in etwa wie die "Ossis", die gerne dreist behaupten der Soli hätte nix mit den Kosten der Wiedervereinigung zu tun oder noch besser, es gäbe eben jenen gar nicht!

Man muss immer schön mit bedenken, dass das heutige Ost-Deutschland die Hauptlasten des Zweiten Weltkrieges zu übernehmen hatte.

Und weil der Osten mehr an seine Besatzungszone zahlen musste, ist es jetzt an uns das wieder auszugleichen?!

Zudem verlagerten viele Betriebe ihren Standort vom heutigen Ostdeutschland nach Westdeutschland (z.B. Audi).

Sowas nennt sich "Wettbewerb".
Porsche würde auch kein Geld an Ferrari abdrücken, nur weil deren Autos eher gekauft werden und Polen zahlt uns auch kein Geld, wenn dorthin deutsche Firmen abwandern.

In den Transferzahlungen seitens der reichen Bundesländer sehe ich daher nur eine Art Ausgleich

Ausgleich für was? Wir sind für die ostdeutsche Wirtschaftslage überhaupt nicht verantwortlich.

@Valdorian: Ich weiß wirklich überhaupt nicht, was du meinst. *unschuldig pfeif*

[Valdorian]

Das Zitat war nicht von mir, lieber Ace Azzameen, sondern von Largo.

[Laeg mac Morcze]

Ganz und gar nicht. Die von dir vorgebrachte persönliche Einstellung ist mE die gesündeste, die man überhaupt haben kann. Gemeinschaftsdenken und Zukunftsorientierung in Verbindung mit jugendlichem Feuer und Idealismus. Das solltest du dir bewahren und andere damit anstecken. Leider ist beides nicht so einfach.

Das sehe ich auch so, auch wenn ich selbst kein "junger Hüpfer" mehr bin, es bringt nicht sehr viel "nur" zu diskutieren, man muß auch manchmal agieren.
Vor 10 Jahren bin ich aus Hamburg zurückgekommen nach Mecklenburg, nicht nur aus dem Westen in den Osten, nein auch von der Großstadt in die Provinz. Ich arbeite seit 1999 in einem Zeitungsverlag (ein "Westverlag") in Mecklenburg, habe also Arbeit und der Lohn wird pünktlich gezahlt, aber teurer wird (ich wohne zur Miete) hier trotzdem vieles, wenngleich unsere Löhne kaum erhöht werden, aber es hat mich ja schließlich auch niemand gezwungen wieder in "meine alte Heimat Mecklenburg" zu gehen.

Ansonsten denke ich wir sollten "warten", bis das Thema (3. Oktober) wieder aktuell wird, im Oktober...

PS: Ich war gerne in HH und habe mich da auch wohl gefühlt, es gibt immer noch gute Kontakte, sogar von ehemaligen Kollegen, obwohl die Firma gar nicht mehr existiert, da finden immer noch Treffen statt, wo ich als sogenannter "Ossi" immer noch eingeladen werde, also es geht auch anders und das ist gut so.

Gruß Laeg

[Largo]

Und weil der Osten mehr an seine Besatzungszone zahlen musste, ist es jetzt an uns das wieder auszugleichen?!

Der Zweite Weltkrieg wurde von Gesamtdeutschland begangen, also ist auch anzunehmen, dass die Folgen des Krieges von Gesamtdeutschland übernommen werden müssen (Österreich vielleicht mal ausgenommen). Das ist doch nur konsequent, oder?

Sowas nennt sich "Wettbewerb".

Die Situation in den ersten Jahren nach Kriegsende hatte nicht viel mit Wettbewerb im heute verstandenen Sinne zu tun, denn das würde ja bedeuten, dass von zwei Rivalen der weniger effizientere ausselektiert wird. Das heutige Ostdeutschland (vor allem Mitteldeutschland) war aber ein hochproduktiver Industriestandort, während man in Bayern oder Baden-Württemberg noch mit Pferdekutschen umherfuhr.
Firmen wie Schaeffler oder Audi mussten nach Kriegsende um ihre Existenz bangen (Stichworte: Verstaatlichung, Demontage) und sind daher kurzerhand nach Bayern umgezogen. Die wussten nicht, wo sie sonst anders hin sollten. Insofern haben die westdeutschen Bundesländer vom Krieg und der Teilung Deutschlands profitiert. Wenn der Krieg nicht gewesen wäre, dann hätten Audi, Schaeffler und wie sie alle heißen ihren Firmensitz heute immer noch in Ostdeutschland.

Ausgleich für was? Wir sind für die ostdeutsche Wirtschaftslage überhaupt nicht verantwortlich.

Ein Ausgleich für die Ungleichverteilung der Lasten der Kriegsfolgen. Ostdeutschland hatte u.a. keinen Marshallplan, dafür aber überproportional große Reparationen (Maschinen, Rohstoffe, Fertigprodukte, Lokomotiven usw.) zu zahlen, was die weitere wirtschaftliche Entwicklung der DDR nachhaltig beeinträchtigt hat. Zu Zuschlagung der SBZ/DDR zum sowjetischen Einflussbereich (ebenfalls eine Kriegsfolge) brachte für die Betroffenen zudem weitere Problemlagen (z.B. eingeschränkte Meinungs- und Reisefreiheit) mit sich.

Kurzum: die Transferzahlungen stehen uns zu.