Neues Wahlsystem - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Neues Wahlsystem

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Z.B. könnte es verschiedene Bereiche wie Wirtschaft, Arbeit, Soziales,Umwelt, Finanzen, etc. geben, und auf jeden dieser Positionen kann man dann verschiedene Gruppierungen wählen.
    Das funktioniert nicht weil dann zum Beispiel immer die Gruppierung gewinnt, die das Finanzministerium, das Kanzleramt etc kontrolliert. Vetospielerpositionen schalten das völlig aus.

    Jetzt kommt ne Kommunistische Partei ins Arbeitsministerium, die Grünen in die Umwelt und die FDP in die Wirtschaft. Was machen die? Die werden versuchen ihre eigene Agenda durchzudrücken und sich gegenseitig ausschalten.

    Letztlich braucht es radikale Direktdemokratie. Also Imperatives Mandat und Volksabstimmungen wären ein guter Weg.
    Dann landest du bei Regierungen, die keine verbindlichen Entscheidungen mehr treffen können. Nicht gegenüber anderen Staaten und auch nicht gegenüber den eigenen Bürgern. Da es ja durch das Volk jederzeit wieder kassiert werden kann bzw jede Entscheidung nur vorläufig ist. Auch nicht wirklich brauchbar.

    Ausserdem werden Menschen das tun, was ihnen selbst nutzt. Das heisst in diesem Szenario dass jede Menge unpopulärer aber letzlich nützlicher Gesetze geschmissen werden. Wir haben nicht die politische Kultur der Schweiz, die Übergangsphase würde Deutschland an den Rand des Bankrotts und eines Bürgerkriegs treiben.

    Die Masse ist wankelmütig. Das wusste schon Hobbes und von daher sollte man schon sehen, dass sich das indirekte System bewährt hat. Die Verantwortung von einzelnen Entscheidungsträgern gegenüber dem Wähler, eine Umstellung des Wahlrechts um kleinere Parteien zu stärken und mehr Transparenz sollten schon ausreichen. Es wird sowieso extrem überwertet wer regiert. Wichtig ist nur, dass jemand regiert und die Spielregeln eingehalten werden.

    wie wäre es mit einer abgespeckten Variante? Zusätzlich zu den Bundestagsmitgliedern erhalten auch, zufällig aus einem Register ausgewählte, Bürger ein Stimmrecht bei bestimmten Entscheidungen. In das Register kann sich jeder Bürger freiwillig eintragen lassen.
    Mandate per Lotterie sind interessant aber es gibt einen Grund warum eine Jury nicht auf Anmeldelisten basiert. Der Rekrutierungseffekt würde wahrscheinlich das Verhältnis gegenüber der Gesamtgesellschaft stark verschieben. Dazu kommt, dass diese Bürger eigentlich keine Berechtigung haben das zu entscheiden.. Wäre ich vorsichtig mit sowas.
    Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
    Antiker,Galaxie,Hive

    Kommentar


      #17
      Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
      wie wäre es mit einer abgespeckten Variante? Zusätzlich zu den Bundestagsmitgliedern erhalten auch, zufällig aus einem Register ausgewählte, Bürger ein Stimmrecht bei bestimmten .
      Mhh, Nachteil wäre auch, dass die Politiker vielleicht dann einfach häufiger abstimmen lassen. Also d.h., wenn der Beschluß einmal nicht durchging, versuchen sie 's nochmal mit anderen "Geschworenen".
      So ähnlich wie in Irland, wo die EU - Verfassung durchs Volk abgelehnt wurde, und sie einfach nochmal abstimmen lassen wollen.

      Kommentar


        #18
        Zitat von tsuribito Beitrag anzeigen
        Dann landest du bei Regierungen, die keine verbindlichen Entscheidungen mehr treffen können. Nicht gegenüber anderen Staaten und auch nicht gegenüber den eigenen Bürgern. Da es ja durch das Volk jederzeit wieder kassiert werden kann bzw jede Entscheidung nur vorläufig ist.
        Die Regierung würde in einer direkten Demokratie auch nicht die Entscheidung treffen. Das ist auch nicht auf die Aufgabe der Exekutive! Eine Regierung hat die Entscheidungen umzusetzen! Die Entscheidungen trifft die Legislative und das wäre in einer direkten Demokratie eben jeder. Die Mehrheitsverhältnisse entscheiden und an die wäre dann die Exekutive gebunden.
        Zitat von tsuribito Beitrag anzeigen
        Ausserdem werden Menschen das tun, was ihnen selbst nutzt. Das heisst in diesem Szenario dass jede Menge unpopulärer aber letzlich nützlicher Gesetze geschmissen werden.
        Das würde eben genau bedeuten, dass die Gesellschaft im Interesse der Mehrheit funktioniert und nicht irgendwelche Typen Entscheidungen, die im Gegensatz zu den Interessen der Mehrheit sind, durchsetzen können. Warum sollte ein Gesetz nützlich sein, aber unpopulär? Im Regelfall nützt dieses Gesetz den meisten Menschen eben gar nichts, sondern schadet ihnen sehr konkret.
        Zitat von tsuribito Beitrag anzeigen
        Die Masse ist wankelmütig.
        Das hatten wir oben schon: elitäres Geschwätz. Warum sollten Politiker bessere Menschen sein? Woher kommt diese Verachtung deiner Mitmenschen?
        Resistance is fertile
        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
        The only general I like is called strike

        Kommentar


          #19
          Warum sollte ein Gesetz nützlich sein, aber unpopulär? Im Regelfall nützt dieses Gesetz den meisten Menschen eben gar nichts, sondern schadet ihnen sehr konkret.
          Weil es vielleicht Unterschiede zwischen morgen und in zehn Jahren gibt und an übermorgen denken meistens bedeutet für morgen etwas unpopuläres zu tun?
          Dein Einwand muss vielmehr lauten warum eine Regierung in einer vierjährigen Legislaturperiode rein kurzfristige Entscheidungen besser umgehen können soll. Das funktioniert meistens bis ein Jahr vor der Wahl und dann sind plötzlich alle Vorhaben an übermorgen zu denken wieder passe.

          Kommentar


            #20
            Zitat von newman Beitrag anzeigen
            Weil es vielleicht Unterschiede zwischen morgen und in zehn Jahren gibt und an übermorgen denken meistens bedeutet für morgen etwas unpopuläres zu tun?
            Dein Einwand muss vielmehr lauten warum eine Regierung in einer vierjährigen Legislaturperiode rein kurzfristige Entscheidungen besser umgehen können soll. Das funktioniert meistens bis ein Jahr vor der Wahl und dann sind plötzlich alle Vorhaben an übermorgen zu denken wieder passe.
            Exakte Beschreibung der Situation wie wir sie jetzt gerade wieder in unserer Bananenrepublik Deutschland vorfinden. Und die wenigen, die da oben jetzt versuchen, den Kurs "möglichst keine Neuverschuldung" und "Altlastenabbau" weiterzufahren, werden zu den Verlierern der nächsten Wahl gemacht. Ein grundsätzlicher Mangel jeder Demokratie ist: Die Doofen bestimmen immer mit und ab dem Zeitpunkt, an dem die Klügeren nachgeben, regieren sie sogar allein.
            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

            Kommentar


              #21
              Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
              wie wäre es mit einer abgespeckten Variante? Zusätzlich zu den Bundestagsmitgliedern erhalten auch, zufällig aus einem Register ausgewählte, Bürger ein Stimmrecht bei bestimmten Entscheidungen.
              Das ändert doch nichts an der Problematik der repräsentativen Demokratie. Diese Bürger können abstimmen wie sie wollen. Ich bin für Volksentscheide bei wichtigen Angelegenheiten. Da muss man sich am besten Kategorien für Entscheidungen in den Bereichen einfallen lassen, die auch zeitgemäß sind.

              Kommentar


                #22
                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Und die wenigen, die da oben jetzt versuchen, den Kurs "möglichst keine Neuverschuldung" und "Altlastenabbau" weiterzufahren, werden zu den Verlierern der nächsten Wahl gemacht.
                Das ist meiner Meinung nach ein typisches Beispiel für eine Politik, die vollkommen zurecht unpopulär ist. Diese Sparpolitik bedeutet, dass die Infrastruktur kaputt gespart wird - und das hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft. Wenn man jetzt nicht richtig für den Erhalt und Modernisierung investiert, werden die dafür notwendigen Investitionen in Zukunft noch sehr viel höher sein. Wenn man jetzt das Bildungssystem unterfinanziert, werden die heute aufwachsenden Generationen mit diesem Problem noch Jahrzehnte zu kämpfen haben. Wenn man jetzt das Gesundheitssystem unterfinanziert, dann wird die Gesundheit sich in Zukunft weiter verschlechtern. Sparpolitik bedeutet genau, dass dies alles und noch mehr unterfinanziert ist. Richtig wäre, wenn man dafür sorgt, dass die Infrastruktur auch ausreichend finanziert ist. Das erreicht man aber nicht durch Einsparungen!

                Man könnte hier übrigens sehr ähnliche Argumente bringen, wenn es um Privatisierung der Infrastruktur geht, um die Haushalte zu finanzieren. Das ist genauso wenig nachhaltig, sondern dadurch entstehen in Zukunft hohe Kosten. Wie man jetzt schon an den Gemeinden sieht, die Teile der Infrastruktur an Finanzdienstleister in den USA verkauft haben.

                Im übrigen wird mit dem Hinweis auf zukünftige Generationen oft Blödsinn getrieben. Man denke an die von den "jungen Wilden" vorangetrieben Rentenkürzungen für die Generationen, die heute jung sind. D.h. mit dem Hinweis auf zukünftige Generationen wird genau für diese gesetzlich Altersarmut angestrebt.
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

                Kommentar


                  #23
                  Das ist meiner Meinung nach ein typisches Beispiel für eine Politik, die vollkommen zurecht unpopulär ist. Diese Sparpolitik bedeutet, dass die Infrastruktur kaputt gespart wird - und das hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft.
                  Es ist leider nicht einfach hier eine entweder oder Position einzunehmen.

                  Du hast Recht, es braucht Investitionen für eine gute Infrastruktur und die Privatisierung bestimmter Kernbereiche des Staats ist purer Unsinn. Der Markt kann nicht überall übernehmen. Was hat man denn z.B. bitte davon wenn anstelle des Staats ein privates Monopol tritt? Und an gewissen Stellen braucht es nunmal eine flächendeckende Versorgung anstelle einer Angebot=Nachfrage Regelung.

                  Ranseier und Anhänger eines ausgeglichenen Haushalts haben aber auch Recht, nicht zu jedem Preis.

                  Aber ein noch schöneres Beispiel hat man in Streitigkeiten wo das Geld zu verwenden ist. Es wird z.B. immer populärer sein Geld in jetzige Sozialprogramme zu investieren, oder andere Dinge, die bereits jetzt vom Wähler spürbar sind als unsichere und erst in 20 Jahren sich rentierende Bildungsprogramme oder sonstige langfristige Investitionen zu stecken. Es brauchte erst einen zweifelhaften PISA Test ein bereits lange bekanntes Problem nach vorne zu hieven.

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von newman Beitrag anzeigen
                    Ranseier und Anhänger eines ausgeglichenen Haushalts haben aber auch Recht, nicht zu jedem Preis.
                    Das Problem ist nicht der ausgeglichene Haushalt, sondern die Methode, diesen zu erreichen: Einsparungen, Privatisierungen etc.

                    Staatliche Monopole sind kein grundsätzliches Problem. Sie sind dann ein Problem, wenn sich die Bürokraten, die diese kontrollieren, genauso aufführen, wie die Bürokraten (Manager) von privaten Konzernen. Ein Beispiel hierfür ist die Bahn. Das eigentliche Problem, was hier aber nur mal wieder deutlich ist - passend zum Thema! - ist die mangelnde Möglichkeit des Wählers, auf den Staat in einer repräsentativen Demokratie Einfluss zu nehmen. Ansonsten könnten sich diese Bürokraten auch nicht so aufführen, weil sie sofort abgesetzt würden.
                    Zitat von newman Beitrag anzeigen
                    Es wird z.B. immer populärer sein Geld in jetzige Sozialprogramme zu investieren, oder andere Dinge, die bereits jetzt vom Wähler spürbar sind als unsichere und erst in 20 Jahren sich rentierende Bildungsprogramme oder sonstige langfristige Investitionen zu stecken.
                    Das kann ich nicht nachvollziehen. Sowohl der heutige Sozialstaat, als auch das Bildungssystem sind unterfinanziert. Verantwortlich hierfür sind die gleichen Leute.

                    Ich habe noch nie von Leuten, die mehr Geld für die Armen ausgeben wollen, gehört, dass sie dafür sind, dass das Geld z.B. aus dem Bildungssystem nehmen wollen oder Zukunftsinvestitionen einschränken wollen. Das scheint mir ein falscher Gegensatz zu sein, der ignoriert, wie viel Kapital vorhanden ist und wo das liegt.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von max Beitrag anzeigen
                      Das ist meiner Meinung nach ein typisches Beispiel für eine Politik, die vollkommen zurecht unpopulär ist. Diese Sparpolitik bedeutet, dass die Infrastruktur kaputt gespart wird - und das hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft. Wenn man jetzt nicht richtig für den Erhalt und Modernisierung investiert, werden die dafür notwendigen Investitionen in Zukunft noch sehr viel höher sein. Wenn man jetzt das Bildungssystem unterfinanziert, werden die heute aufwachsenden Generationen mit diesem Problem noch Jahrzehnte zu kämpfen haben. Wenn man jetzt das Gesundheitssystem unterfinanziert, dann wird die Gesundheit sich in Zukunft weiter verschlechtern. Sparpolitik bedeutet genau, dass dies alles und noch mehr unterfinanziert ist. Richtig wäre, wenn man dafür sorgt, dass die Infrastruktur auch ausreichend finanziert ist. Das erreicht man aber nicht durch Einsparungen!

                      Man könnte hier übrigens sehr ähnliche Argumente bringen, wenn es um Privatisierung der Infrastruktur geht, um die Haushalte zu finanzieren. Das ist genauso wenig nachhaltig, sondern dadurch entstehen in Zukunft hohe Kosten. Wie man jetzt schon an den Gemeinden sieht, die Teile der Infrastruktur an Finanzdienstleister in den USA verkauft haben.

                      Im übrigen wird mit dem Hinweis auf zukünftige Generationen oft Blödsinn getrieben. Man denke an die von den "jungen Wilden" vorangetrieben Rentenkürzungen für die Generationen, die heute jung sind. D.h. mit dem Hinweis auf zukünftige Generationen wird genau für diese gesetzlich Altersarmut angestrebt.
                      Willkommen an deinem Stammtisch
                      Der Großteil der Infrastruktur in der BRD ist inzwischen privatisiert - und das sollte auch heißen, daß die wirtschaftlichen Gewinner dieser Übernahmen sich um den Erhalt der zB Energieversorgungsnetze kümmern. Aber hier scheint man nach dem Prinzip "Die Gewinne werden privatisiert, die Lasten bleiben der Allgemeinheit" vorzugehen.

                      Das Bildungssystem ist nicht unter-, sondern fehlfinanziert. ZB eine Horde Abiturienten pflichtweise auf Texte deutscher Dichter und Denker loszuhetzen, während der Großteil von ihnen noch nichtmal Ortographie und Grammatik in ausreichendem Maße beherrscht, ist ein inhaltlicher, nicht finanzieller Fehler. Überhaupt die übermäßige Fixierung auf die deutsche Sprache im Zeitalter der Globalisierung statt auf englisch und spanisch (ja, auch französisch wird zunehmend unbedeutender, egal, wie "schön" so viele diese Sprache finden) ist inhaltlich falsch. Diskussionen wie "Lehrinhalte mehr an Anforderungen der Wirtschaft koppeln" laufen übrigens auch in die inhaltlich falsche Richtung - zusammengenommen mit dem Atomausstieg hieße dies nämlich in letzter Konsequenz, daß in Deutschland keine Atomwissenschaftler mehr ausgebildet werden. Im Falle von Durchbrüchen zB bei der kalten Fusion heißt das dann, diese Technik muß teuer importiert werden und im Land versteht keiner mehr auch nur das kleinste bisschen davon.

                      Das Gesundheitssystem ist eher überfinanziert. Da wird Verwaltung mit zu hohem Aufwand betrieben, die Kassen sparen aber lieber am Versicherungsnehmer als im eigenen Haus. Kosteneffizienz ist bei den eigenen Verwaltungsvorgängen für Krankenkassen ein Fremdwort. Mit hohem Aufwand wird den Gesundheitsunternehmen vor Ort (Arztpraxen) ein Verwaltungssystem aufgezwungen (Lebenslange Arztnummer, Betriebsstättennummer, Nebenbetriebsstättensysteme in vorgegebenen Formen .....), auf das die Ärzte sich einlassen müssen, um überhaupt mit den Kassen abrechnen zu dürfen. Die meisten Verwaltungssysteme/Abrechnungssysteme sind hoch ineffizient und fehleranfällig, und im Moment wird obendrein noch versucht, Ärzten einen sogenannten "sicheren", bestimmten Internetprovider pflichtweise vorzuschreiben - das Geld versumpft in Ecken und Enden, die mit "Gesundheit" an sich gar nichts mehr zu tun haben.

                      Ich denke, diese Systeme zu entschlacken und wieder ordentlich auf die Beine zu stellen, sollte Vorrang haben - und das geht über weniger Geld, nicht über mehr. "Sparen" grundsätzlich zu "kaputtsparen" diffamieren hilft genauso wenig weiter, wie in einen überalterten und zu Recht todkranken Moloch weiter Unmengen von Steuergeldern zu versenken. "Gesundschrumpfen" ist angesagt. Einfach weiter mehr Geld in ein System pumpen, in dem es krank verteilt wird - Bildung, Gesundheit, Verluste von unfähigen/übermäßig gierigen Wirtschaftlern auffangen und so verstaatlichen - ist nichts weiter, wie jemandem mit Grippe eine Tasse Motoröl zu verschreiben. Hilft nicht?

                      "Haben sie nur noch nicht genug davon gehabt. Trinken sie noch 'ne Tasse...."
                      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                      Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Der Großteil der Infrastruktur in der BRD ist inzwischen privatisiert - und das sollte auch heißen, daß die wirtschaftlichen Gewinner dieser Übernahmen sich um den Erhalt der zB Energieversorgungsnetze kümmern. Aber hier scheint man nach dem Prinzip "Die Gewinne werden privatisiert, die Lasten bleiben der Allgemeinheit" vorzugehen.
                        Wie du richtig festgestellt hat, werden diese Investitionen eben nicht von den Konzernen getragen, sondern immer noch über die Allgemeinheit. U.a. über sehr viel höhere Kosten (was für die meisten Fälle zutrifft. Ausnahme sind die, in denen es durch die technische Entwicklung zu starken Kostensenkungen kam), u.a. durch fehlende Investitionen, z.B. im Stromnetz.
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Das Bildungssystem ist nicht unter-, sondern fehlfinanziert.
                        Das Bildungssystem ist unterfinanziert. Das fängt mit dem Erhalt und Bau der Gebäude an, geht über die Lehrmittel, über die Einkommen der Lehrenden (die stark gesunken sind) bis hin zu mangelhafter finanzieller Unterstützung der Schüler und Studenten.

                        Du kritisierst, dass Sachen gelehrt werden, die deiner Meinung nach nicht so notwendig sind. Das sehen aber viele bekanntlich ganz anders, z.B. wenn es um Deutsch geht. Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass auf Deutsch so viel Wert gelegt wurde. Das war ein Fach unter vielen und der Fremdsprachen-Unterricht war deutlich umfangreicher.
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Diskussionen wie "Lehrinhalte mehr an Anforderungen der Wirtschaft koppeln" laufen übrigens auch in die inhaltlich falsche Richtung
                        Ja, weil sie in der Regel dazu führen, dass den Leuten weniger beigebracht werden und sie mehr zu Fachidioten gemacht werden. Das wird aber damit begründet, dass sich damit auch Einsparungen erzielen liessen. Das stimmt auch. Es wird ja weniger unterrichtet.
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Das Gesundheitssystem ist eher überfinanziert.
                        Nee, nee, nee. Viele Krankenhäuser verkommen, die Einkommen der Beschäftigten sinken immer mehr und die Verantwortlichen überlegen sich, wie sie noch mehr Kosten auf die Patienten ("Eigenverantwortung") abwälzen können, was die Tendenz, dass Arme eine kürzere Lebenserwartung haben, noch verstärkt.
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Einfach weiter mehr Geld in ein System pumpen, in dem es krank verteilt wird
                        Das hilft nicht. Sicher. Aber der hohe Verwaltungsaufwand in manchen Systemen ist z.B. dadurch begründet, dass möglichst viel Geld eingespart werden soll, z.B. bei Arbeitslosen oder im Gesundheitssystem.

                        Aber das ändert nicht daran, dass zu wenig Geld fliesst. Man muss ich schon überlegen, wie man heute die Infrastruktur finanzieren kann. Mit dem heutigen Steuersystem funktioniert es nicht. Deswegen sind diese ja unterfinanziert, während gleichzeitig laufend Schulden gemacht werden.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          ....Das Bildungssystem ist unterfinanziert. Das fängt mit dem Erhalt und Bau der Gebäude an, geht über die Lehrmittel, über die Einkommen der Lehrenden (die stark gesunken sind) bis hin zu mangelhafter finanzieller Unterstützung der Schüler und Studenten.

                          Du kritisierst, dass Sachen gelehrt werden, die deiner Meinung nach nicht so notwendig sind. Das sehen aber viele bekanntlich ganz anders, z.B. wenn es um Deutsch geht. Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass auf Deutsch so viel Wert gelegt wurde. Das war ein Fach unter vielen und der Fremdsprachen-Unterricht war deutlich umfangreicher.
                          Wenn ich kritisiere, daß Schüler Abschnitt A nicht richtig beherrschen und dann auf Objekt B losgelassen werden, um das gelernte aus Abschnitt A anzuwenden, ist daß mehr Kritik am Vorgehen als an der Notwendigkeit. Daß ich Deutsch zweimal als Beispiel verwendet hab, hilft da leider dem Mißverständnis. Unterm Strich verlassen mir aber immer noch zu viele junge Menschen das Schulsystem mit der inneren Grundeinstellung, sich nach der Schule nie wieder mit Englisch auseinanderzusetzen. Und daß ist in der heutigen Zeit schlicht falsch, und mit dem Festlegen von Deutsch als Pflicht-Abiturfach wird da auch das falsche Signal von unseren politischen Traditionalisten gesendet. Vielleicht so verständlicher. Dennoch: Das Bildungswesen ist eher fehl- als unterfinanziert. An vielen Hochschulen wird immer noch dem einen oder anderen renomierten Prof sein Hobby als "Hauptstudienfeld" von der Uni mitfinanziert - Geld, das woanders sinnvoller eingesetzt werden kann.

                          Der organisatorische Aufwand zum Durchpauken des Einheitsabiturs hätte auch woanders eingesetzt werden können. Die Generation mit den freieren Abituren der 80er und 90er Jahre ist nicht der Verursacher der Probleme, vor denen wir jetzt stehen, sondern nur damit überfordert, Wahlversprechen, die seit Adenauer auf Kosten der Allgemeinheit finanziert worden sind und fortgeführte Politikverfehlungen seit ungefähr der selben Zeit weiterhin zu schultern. Verteilungssystem mit zentralen Töpfen, Umlagen und Nebenkonton sind verschwenderisch - liegt in der Natur ihrer Struktur.

                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          Ja, weil sie in der Regel dazu führen, dass den Leuten weniger beigebracht werden und sie mehr zu Fachidioten gemacht werden. Das wird aber damit begründet, dass sich damit auch Einsparungen erzielen liessen. Das stimmt auch. Es wird ja weniger unterrichtet.
                          Nein, es wird nicht weniger unterrichtet, nur anderes, bzw die Anteile der Inhalte werden zueinander verkehrt. Für aus dem Lehrplan gehende Fächer wie "Afrikanistik" oder eben "Atomphysik" würden neue Wirtschaftslehren/-fächer (Wirtschaftsmathematik zB ist ein noch recht junges Studienfach, auch wenn's jetzt 20 Jahre oder so studiert werden kann) und physikalische Forschung mit Schwerpunkten auf erneuerbaren Energien Einzug in den Lehrplan finden. Die Masse der Studenten wurde ja auch nicht über Einschränken der Fächer reduziert, sondern über hohe Studiengebühren - die übrigens an einigen Unis gar nicht so zweckgebunden eingesetzt werden, wie vorgschrieben. Strukturen, die Geldfluß über mehrere Ecken institutionalisieren, fördern diese Form von "Verschwendung". Umstrukturierung statt mehr Geld - aber ordentlich, nich "Einheitsabitur" und so'n Quatsch.

                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          Nee, nee, nee. Viele Krankenhäuser verkommen, die Einkommen der Beschäftigten sinken immer mehr und die Verantwortlichen überlegen sich, wie sie noch mehr Kosten auf die Patienten ("Eigenverantwortung") abwälzen können, was die Tendenz, dass Arme eine kürzere Lebenserwartung haben, noch verstärkt.
                          Der radikalste Ansatz dazu wäre "Die Erde ist eh überbevölkert" Sinkende (real-)Einkommen hat jede Branche auf den unteren und mittleren Ebenen zu beklagen - Kfz-Schrauber, EDVler, medizinisches Pflegepersonal, Dachdecker .... - während nur das obere Viertel noch echte Zuwächse hat (=Geld, daß einem nicht am anderen Ende der Abrechnung wieder abgenommen wird, sondern unterm Strich wirklich "mehr" vorhanden ist). Wie funktioniert das? Richtig, das obere Viertel verwaltet ja diese undurchsichtigen Konten-, Topf- und Zahlungsstrukturen In den "verkommenden" Krankenhäusern fährt der Chefarzt trotzdem mit dem Sportwagen vor und diese Krankenhäuser rechnen ihre im "verkommenen" geleisteten Dienste trotzdem "steril" mit den Krankenkassen ab. Ja, die Last tragen die Armen. Ja, die Mehrlast für mehr Geld in diesen Systemen würden zur Masse auch die Armen tragen. Daß mehr Geld würde aber trotzdem in den kaputten Strukturen versumpfen - und nicht den Armen nutzen. Und das mehr Geld würde gar nicht benötigt, würde das vorhandene nicht schon in den gleichen Strukturen enden.

                          Man kann einem Patienten mit innerer Blutung eine Fusion zum kurzfristigen am Leben erhalten geben - helfen kann man dem Patienten aber nur, wenn man bereit ist, in der neugewonnenen Zeit, die innere Blutung zu beseitigen. Und bei all den "Steuergeschenke"-Rufern im Wahljahr ist von dieser Bereitschaft einfach nichts zu spüren.

                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          Das hilft nicht. Sicher. Aber der hohe Verwaltungsaufwand in manchen Systemen ist z.B. dadurch begründet, dass möglichst viel Geld eingespart werden soll, z.B. bei Arbeitslosen oder im Gesundheitssystem.

                          Aber das ändert nicht daran, dass zu wenig Geld fliesst. Man muss ich schon überlegen, wie man heute die Infrastruktur finanzieren kann. Mit dem heutigen Steuersystem funktioniert es nicht. Deswegen sind diese ja unterfinanziert, während gleichzeitig laufend Schulden gemacht werden.
                          Nein, es heißt nur, daß die Entscheidungsträger in ihren Gedankenmodellen zu sehr in den alten Bahnen denken, die uns überhaupt erst hierhergebracht haben. Daran ändert auch ein neues Wahlssystem nichts. Gebraucht werden uverbrauchte, frische Leute mit neuen Ideen, Ansätzen und der Bereitschaft, Filz und Tradition über Bord zu schmeißen - nicht das Material, daß uns in der politischen Landschaft angeboten wird: Politiker ohne Reste von Individualität, die beim Durchlaufen ihrer Vor-Karriere bis zum ersten Aufstellen bei einer Wahl schon zwanzig mal in irgendwelche Ärsche kriechen mußten und dabei feststellen mußten, daß Rückgrat bei diesem Vorgang arg hinderlich ist. Wie weit dieses festgefahrene Denken sich fortsetzt, sieht man leider auch schon bei dir: Man muß sich nämlich nicht überlegen, wie man heute die Infrastruktur finanzieren kann. Man muß sich stattdessen überlegen, wie man den Gewinnlern aus der Privatisierung dieser Infrastruktur (die ja schon stattgefunden hat) klar macht, daß sie als Nutznießer auch die Kosten tragen - wer den Nutzen hat, trägt die Kosten. Ist übrigens ein viel älteres Prinzip als das hin- und hergeeier, das unsere Politik heute vorträgt. Müssen die wohl vergessen haben.
                          Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                          "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                          Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Staatliche Monopole sind kein grundsätzliches Problem. Sie sind dann ein Problem, wenn sich die Bürokraten, die diese kontrollieren, genauso aufführen, wie die Bürokraten (Manager) von privaten Konzernen.
                            Äh nein, das ist in den letzten Jahren vielleicht auch ein Problem geworden. Aber das klassische Problem des Staats ist das langsame, kundenunfreundliche und meistens hinterherhinkende Leistungsangebot.

                            Das kann ich nicht nachvollziehen. Sowohl der heutige Sozialstaat, als auch das Bildungssystem sind unterfinanziert.
                            Das stimmt nicht. Der Sozialstaat ist der größte Posten des Haushalts. Das Problem ist nicht die Finanzierung, sondern die Umsetzung.

                            Deutschland gibt nach Schweden, Dänemark und Frankreich in Europa anteilig am BIP am viert meisten für Soziales aus, steht in Europa aber irgendwo ganz hinten der Liste wie gut man tatsächlich den Armen und Bedürftigen damit hilft. Man verbrennt viel Geld, trifft aber nur selten die wirklichen Problemstellen.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Wenn ich kritisiere, daß Schüler Abschnitt A nicht richtig beherrschen und dann auf Objekt B losgelassen werden, um das gelernte aus Abschnitt A anzuwenden, ist daß mehr Kritik am Vorgehen als an der Notwendigkeit.
                              Das gibt es sicher auch, aber dann sollte klar sein, dass es ein Problem in Abschnitt A gibt. Wahrscheinlich kam der zu kurz, wurde also nicht ausführlich genug behandelt. D.h. es gab zu wenig unterricht, es wurde da zu viel gespart.

                              Der Punkt mit dem Deutschen ist anders - aber da kann ich deinen Eindruck aus eigener Erfahrung auch nicht nachvollziehen. Ich kann höchstens nachvollziehen, dass der Fremdsprachen-Unterricht nicht gut läuft.
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              An vielen Hochschulen wird immer noch dem einen oder anderen renomierten Prof sein Hobby als "Hauptstudienfeld" von der Uni mitfinanziert - Geld, das woanders sinnvoller eingesetzt werden kann.
                              Da geht es aber um die Forschung und nicht um Bildung. Die Frage, welches Forschungsfeld notwendig ist, ist nicht einfach zu beantworten. Die Bezeichnung eines Forschungsfelds als Hobby hilft aber sicher nicht weiter
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              die übrigens an einigen Unis gar nicht so zweckgebunden eingesetzt werden, wie vorgschrieben. Strukturen, die Geldfluß über mehrere Ecken institutionalisieren, fördern diese Form von "Verschwendung". Umstrukturierung statt mehr Geld
                              Die Unis haben durch die Studiengebühren auch nicht mehr Geld zur Verfügung Es ist klar, dass das Geld also auch in andere Bereiche fliesst. Übrigens gibt es da auch andere Form der Falschverwendung. Z.B. werden Mittel, die für die Forschung über Drittmittelagenturen eingeworben wurden, für die Lehre verwendet, da über die staatlichen Haushalte nicht die notwendigen Stellen finanziert werden können.
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Die Generation mit den freieren Abituren der 80er und 90er Jahre ist nicht der Verursacher der Probleme, vor denen wir jetzt stehen, sondern nur damit überfordert, Wahlversprechen, die seit Adenauer auf Kosten der Allgemeinheit finanziert worden sind und fortgeführte Politikverfehlungen seit ungefähr der selben Zeit weiterhin zu schultern. Verteilungssystem mit zentralen Töpfen, Umlagen und Nebenkonton sind verschwenderisch - liegt in der Natur ihrer Struktur.
                              Das mit der Verschwendung kann ich nicht nachvollziehen...
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Der radikalste Ansatz dazu wäre "Die Erde ist eh überbevölkert" Sinkende (real-)Einkommen hat jede Branche auf den unteren und mittleren Ebenen zu beklagen
                              Sicher gibt es sinkende Einkommen auch in anderen Bereichen, im öffentlichen Dienst sind die Einkommen aber besonders stark gesunken, während die Arbeitszeit besonders stark gestiegen und die Anzahl der befristeten Stellen stärker zugenommen hat. Das mit der überbevölkerten Erde ist sowieso nicht hilfreich
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Wie funktioniert das? Richtig, das obere Viertel verwaltet ja diese undurchsichtigen Konten-, Topf- und Zahlungsstrukturen
                              Sicher, das Geld ist da. Wobei das Geld da nicht an das oberste Viertel geht, sondern an ein viel kleineren Bereich der Bevölkerung. Diese nutzen ihn zu ihren Gunsten - auf Kosten der Allgemeinheit. Die Sparpolitik der letzten Jahrzehnte ist dabei ein Mittel, den produzierten Reichtum zu den Reichsten umzuverteilen. Diese werden entlastet, während die Mehrheit stärker belastet wird und weniger an Einkommen und Leistungen erhält. Beispiele ist das unterfinanzierte Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystem.
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Ja, die Mehrlast für mehr Geld in diesen Systemen würden zur Masse auch die Armen tragen.
                              Wenn man so weiter macht, wie bisher ja. Aber das wird auch nicht funktionieren. Die Armen können dieses Geld nicht aufbringen. Es funktioniert ja schon seit längerem nicht mehr, die Staatsverschuldung steigt ja auch entsprechend, weil die staatlichen Einnahmen nicht sich wie notwendig entwickeln. Diese beruhen ja primär auf Steuern und Abgaben der Arbeiterklasse, aber deren Anteil am produzierten Reichtum sinkt ja, weshalb die Finanzierung natürlich immer mehr in Probleme gerät.
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Nein, es heißt nur, daß die Entscheidungsträger in ihren Gedankenmodellen zu sehr in den alten Bahnen denken, die uns überhaupt erst hierhergebracht haben. Daran ändert auch ein neues Wahlssystem nichts.
                              Sicher, das würde eben die alten Entscheidungsträger rauswerfen
                              Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                              Wie weit dieses festgefahrene Denken sich fortsetzt, sieht man leider auch schon bei dir: Man muß sich nämlich nicht überlegen, wie man heute die Infrastruktur finanzieren kann. Man muß sich stattdessen überlegen, wie man den Gewinnlern aus der Privatisierung dieser Infrastruktur (die ja schon stattgefunden hat) klar macht, daß sie als Nutznießer auch die Kosten tragen - wer den Nutzen hat, trägt die Kosten.
                              Natürlich muss man sich überlegen, wie man die Infrastruktur finanzieren kann. Man kann nicht einfach so weiter machen und erwarten, dass die Kapitalisten das richten werden. Die werden ihre durch die Privatisierung gewonnen zusätzlichen gewonnene Macht nutzen, ihre Interessen durchzusetzen. Man wird ihnen da also nicht klarmachen können Die Idee, dass man Kapitalisten zu sozialer Verantwortung zwingen könnte, ist uralt - und hat noch nie funktioniert.

                              /edit:
                              Zitat von newman
                              Äh nein, das ist in den letzten Jahren vielleicht auch ein Problem geworden. Aber das klassische Problem des Staats ist das langsame, kundenunfreundliche und meistens hinterherhinkende Leistungsangebot.
                              Das liegt an der repräsentativen Demokratie - oder gar keiner Form von Demokratie. Die staatliche Infrastruktur ist eben nur mangelhaft demokratisch kontrolliert, wie der gesamte Staat. Der Wähler hat kaum Einfluss auf Sachentscheidungen, die Abgeordneten und damit auch die Bürokraten können praktisch machen, was sie wollen.
                              Zitat von newman
                              Der Sozialstaat ist der größte Posten des Haushalts.
                              Und? Das sollte im Kapitalismus normal sein, der ja notorisch mangelhaft in der Verteilung des produzierten Reichtums ist. Jemand, der dies im Kapitalismus durch nachgeschaltete Verteilung ausgleichen will, muss massiv Geld dafür ausgeben. Natürlich kommt da in der BRD viel bei den Armen nicht an. Hartz IV ist ja z.B. die bewusste Subventionierung des Niedriglohnsektors. Das Geld dient zu einem grossen Teil der Entlastung der "Arbeitgeber", die sich Lohnkosten sparen.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

                              Kommentar


                                #30
                                Mannomann ! Wo fängt man da an ?

                                Es brauchte erst einen zweifelhaften PISA Test ein bereits lange bekanntes Problem nach vorne zu hieven.
                                Unser Schulsxstem kränkelte bereits kurz nachdem es sich aus der Nachkriegszeit gerettet hatte. Ich meine, der seliger Möllemann hatte das mal recht gut auf den Punkt gebracht (bin mir aber nicht sicher). Jedenfalls gingen etliche Reförmchen an der Realität vorbei, wenn sie es denn überhaupt am Föderalismus vorbei schafften.

                                Zitat:
                                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                                Diskussionen wie "Lehrinhalte mehr an Anforderungen der Wirtschaft koppeln" laufen übrigens auch in die inhaltlich falsche Richtung

                                Ja, weil sie in der Regel dazu führen, dass den Leuten weniger beigebracht werden und sie mehr zu Fachidioten gemacht werden. Das wird aber damit begründet, dass sich damit auch Einsparungen erzielen liessen. Das stimmt auch. Es wird ja weniger unterrichtet.
                                Ihr habt sicher beide recht. Möchte aber etwas ergänzen. Die Wirtschaft auf die Lehrpläne loszulassen, dieser Gedanke ist ja doch schon älter. Er führte u.a. dazu, dass Wirtschafter mit Schulen ähnlich verfuhren wie an der Börse. Schätzen wir doch mal: Was könnte demnächst eine nützliche Bildung sein ?
                                Da verhielten sich manche Herrschaften ebenso verantwortungsbewußt, wie es Banker im letzten Jahr taten.
                                Ich meine nicht, dass es leicht vorhersehbar sei, mit welcher Bildung man in drei oder fünf Jahren übergangslos in Lohn und Brot stehen kann, dass kann man aber doch auch gleich zugeben.

                                Zum Gesundheitssystem fehlt mir vermutlich das nötige Hintergrundwissen. Wieviel mag da einzusparen sein, wären die Pharmakonzerne in echtem Wettbewerb und verkauften Medikamente, die nur zu Therapiezwecken nötig sind, nicht solche, die den höchsten Profit abwerfen. Der Großteil der Ärzteschaft schweigt darüber. Einige wenige beschweren sich aber über mafiöse Methoden. Wer blickt da wirklich durch, im System ?

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X