Wehrpflicht / Zivildienst

[Jack Crow]

Bei meinem Wehrdienst als Grenni wurde stets erzählt, dass die durchschnittliche Überlebensdauer im zweiten Weltkrieg für einen Panzergrenadier bei gut 7 Sekunden lag. Keine Ahnung ob man sich dieser Wert durch "moderne" Kriegsführung und Technologie erhöht oder verringert hat.

Naja den genauen Wert weiss ich nicht mehr, koennen also auch deine 7sec sein. Erhoeht hat sich dieser Wert wohl eher nicht, das bezieht sich ja auf Schuetze Arsch in forderster Front. Also: Schnell losballern und hoffen dass man selbst derjenige ist der den durchschnitt nach oben zieht

[Eye-Q]

Ich grabe das hier mal aus Gründen der Information aus.
Hier sind ja einige Österreicher untwegs und eventuell haben einige davon Zivildienst geleistet und keinen Bezug mehr dazu haben? Es geht im speziellen um jene die zwischen 2001 und 2005 Dienst abgeleitet haben, jedenfalls ist es nun vom VfGH seit Feber durch, dass die Essensgeldregelung Verfassungwidrig (niedrig) war und man nun die eine Forderung nach einer angemessenen Entschädigung stellen kann!
Infos dazu gibt es unter www.zivildienst.at oder fragen, bei mir ists grad am laufen.

[Sandswind]

Infos dazu gibt es unter www.zivildienst.at oder fragen, bei mir ists grad am laufen.

Viel Erfolg dabei. Ich kenne den Fall in A nicht, aber uns in D haben sie ja auch beschissen, wo sie nur konnten. Warum ein Zivildienstleistender einen/mehrere Monat(e) länger ran muß(te), konnte mir bis heute auch noch keiner beantworten.

[Eye-Q]

Danke. Haben werde ich ihn, kommt nur drauf an wie lange sich das Rote Kreuz zieren wird zu zahlen bzw versucht das zu drücken.
Um das kurz darzustellen (weil vielleicht doch etwas interesse besteht):
ich kam 2001 (nachdem ich über 2 Jahre gewartet hatte) zum ÖRK. Musste auch deswegen so lange warten, weil der Zivildienst quasi "ausgelagert" wurde bzw sich der Staat der Verantwortung entzog und die Sache (Bezahlung und Verpeflegung den Einrichtungen überliess. Da kam es natürlich zu grosser Verwirrung, weil gerade beim essen nicht klar war wieviel nun "genug" wäre.
Alles in allem bekam ich (alle RK Zivis) zB 80öS/Tag (5,81€). Manche woanders noch weniger, manche bisschen mehr.
Von anfang an wurde das als (realistisch gesehen) viel zu niedrig wäre und Antrag eingebracht und bis das durchs VfGH kam dauerte es ja wie schon geschrieben 5 Jahre...
Festgelegt wurde, dass als angemessen und Höchstsatz 13,60€s sind. Davon können unter verschiedenen Bedingungen % abgeschlagen werden (leichte Körperliche Tätigkeit, Dienstort beim Hauptwohnsitz, Kochgelegenheit beim Dienstort), maximal aber 35%. Das RK bringt zB bei mir 2 Punkte zum Abzug (Dienstort am gleichen Wohnort, was aber nicht der Fall war, und Kochgelegenheit - ist auch vorhanden gewesen) zusammen -25% und das wären dann 10,20€. Wie sie mir ja auch mitteilten, dass ich sogar 6€ pro Tag bekam, was ich aber widerlegen kann (zum Glück schwarz auf weiss).

Mir geht es eigentlich nicht darum nun rauszupressen was geht, weil ich wirklich eine super Zeit beim RK hatte, aber sind knapp 6€ echt nicht viel gewesen und sehe ich generell als eine "Anerkennung" (auch wenns ums Essensgeld) der Dienstzeit!

[Harmakhis]

Der Zivildienst ist bei euch kein Teil mehr des Staatsapparates?

Das finde ich ja eigenartig, wie klappt das denn dann mit der Finanzierung. Bei uns in Deutschland zahlt ja der Bund die Hälfte der Ausgaben für die Zivis. Wenn die Zivistellen da aufeinmal alles zahlen müssten, würde das glaube ich ganz schön böse Auswirkungen haben.

[Eye-Q]

Nicht direkt. Früher war wie gesagt der Staat für Bezahlung und Verpflegung verantwortlich. Ich glaube 1998/99 wurde der Zivildienst eine GmBH und der Staat kümmerte sich nur mehr um:
* Rechtsverordnung und Durchführungserlässe
* Koordinierung der behördlichen Überwachung
* Auslandsdienst
* Controlling
* Führung der Geschäfte des Zivildienstbeschwerderates
* Entscheidung über Berufungen gegen Bescheide
* Aufsicht über die Zivildienstserviceagentur

Ist also no halbstaatliche Angelegenheit. Wie das nun aber genau abläuft ->

[Sandswind]

Mir geht es eigentlich nicht darum nun rauszupressen was geht, weil ich wirklich eine super Zeit beim RK hatte, aber sind knapp 6€ echt nicht viel gewesen und sehe ich generell als eine "Anerkennung" (auch wenns ums Essensgeld) der Dienstzeit!

Ich sehe das auch nicht so. Du warst als Zivi ja auch eine günstige Arbeitskraft, dafür soll man auch das bekommen, was einem zusteht. Ich nehme an, daß das in Österreich nicht anders ist, als in Deutschland, und da sind die Zivis ein (nicht nur finanzieller) Riesengewinn für die Hilfsorganisationen.

Ich habe übrigens auch so meine Erfahrungen mit dem Roten Kreuz im Zivildienst (und danach) gesammelt - das schadet überhaupt nicht, wenn man da mal die Zähne zeigt. Der Mantel der Barmherzigkeit und Gemeinnützigkeit ist meiner Meinung nach pure Fassade.

Wenn die Zivistellen da aufeinmal alles zahlen müssten, würde das glaube ich ganz schön böse Auswirkungen haben.

Momentan treten sie lediglich mit dem Sold in Vorleistung, wenn ich da richtig informiert bin. Wenn sie das selbst zahlen müßten, würden sie wohl aber auch nicht dichtmachen und auf Zivis verzichten, denn die sind immer noch viel billiger als vollwertige Arbeitskräfte. Wenn man sieht, wie oft Zivis reguläre Jobs übernehmen, rechnet sich das sicher auch.

[Eye-Q]

Ich sehe das auch nicht so. Du warst als Zivi ja auch eine günstige Arbeitskraft, dafür soll man auch das bekommen, was einem zusteht. Ich nehme an, daß das in Österreich nicht anders ist, als in Deutschland, und da sind die Zivis ein (nicht nur finanzieller) Riesengewinn für die Hilfsorganisationen.
Ich habe übrigens auch so meine Erfahrungen mit dem Roten Kreuz im Zivildienst (und danach) gesammelt - das schadet überhaupt nicht, wenn man da mal die Zähne zeigt. Der Mantel der Barmherzigkeit und Gemeinnützigkeit ist meiner Meinung nach pure Fassade.

Allerdings! Da wo ich war war das System (zum Glück) anders, weil wir (ein Zivi) IMMER mit einem Hauptberuflichen fuhren und deswegen komplett alles durch hatten, von der Dialysefahrt über normale Sportverletzungen bis zum Notfalleinsatz (inkl Toten). Das ist eigentlich eher ungewöhnlich bei Zivis im RK, weil sie dort hauptsächlich dazu verdonnert sind Krankentransporte etc zu machen.
Wir haben auch immer die Protokolle ausgefüllt und gesehen was den Kassen da in Rechnung gestellt wird... Aber auch innert der Organisation geht nicht immer alles korrekt zu! Wenns zum eigenen Vorteil gereicht wird da schon "intern" auch was gemacht.

Momentan treten sie lediglich mit dem Sold in Vorleistung, wenn ich da richtig informiert bin. Wenn sie das selbst zahlen müßten, würden sie wohl aber auch nicht dichtmachen und auf Zivis verzichten, denn die sind immer noch viel billiger als vollwertige Arbeitskräfte. Wenn man sieht, wie oft Zivis reguläre Jobs übernehmen, rechnet sich das sicher auch.

Beides. Deswegen muss ich derzeit bei der Nachforderung mit dem Träger selbst feilschen.
Billig(er) sind sie allemal!

[Harmakhis]

Momentan treten sie lediglich mit dem Sold in Vorleistung, wenn ich da richtig informiert bin. Wenn sie das selbst zahlen müßten, würden sie wohl aber auch nicht dichtmachen und auf Zivis verzichten, denn die sind immer noch viel billiger als vollwertige Arbeitskräfte. Wenn man sieht, wie oft Zivis reguläre Jobs übernehmen, rechnet sich das sicher auch.

Neee, also die Zivildienststellen und das BAZ teilen sich den Sold 50:50. Ich weiß das noch genau, weil meine Zivildienststelle ziemlich knapp mit Geld war und da habe ich das öfters mitbekommen.

EDIT: Das Zivis billige Arbeitssklaven sind ist schon klar. Eigentlich gibt es dagegen ja Gesetze, aber da wehrt sich kaum ein Zivi und ist auch fragwürdig, wie durchsetzungsfähig das wäre.

[Sandswind]

Allerdings! Da wo ich war war das System (zum Glück) anders, weil wir (ein Zivi) IMMER mit einem Hauptberuflichen fuhren und deswegen komplett alles durch hatten, von der Dialysefahrt über normale Sportverletzungen bis zum Notfalleinsatz (inkl Toten). Das ist eigentlich eher ungewöhnlich bei Zivis im RK, weil sie dort hauptsächlich dazu verdonnert sind Krankentransporte etc zu machen.

Bei uns gab es beides. Leider sollten Zivis gar nicht alleine einen KTW besetzen, was aber keinen interessiert hat. Wenn es denn zu Notfällen kam, war keine hauptamtliche Kraft in der Nähe. Ich weiß nicht, ob das immer noch so läuft, aber eigentlich ist das unverantwortlich, denn wenn was schiefgeht ist der Zivi der Dumme. Daher waren mir die Dienste auf dem RTW mit hauptamtlichen (typischerweise dicklichen und etwas "langsamen" ) RettAss lieber als die Dienste auf dem KTW mit einem anderen Zivi.

Und Geld, das da in irgendwelche Kanäle fließt... DOCH NICHT BEIM ROTEN KREUZ!

Neee, also die Zivildienststellen und das BAZ teilen sich den Sold 50:50.

Naja, selbst wenn die Zivistelle alles zahlen müßte, wäre das immer noch ein Witz, wenn Du es mit einer festangestellten Vollzeitkraft vergleichst.

EDIT: Hab gerade Deinen EDIT gelesen. Stimmt schon, wenn das ein Zivi durchboxen würde, säße er aus "ganz anderen" Gründen auf einer unangenehmeren Stelle bis zum Ende seines Dienstes. Für die anderen Zivis würde sich dann auch nichts ändern, da man es auf einen erneuten Prozeß sicher ankommen lassen würde - den ja keiner führt...

[JaggerSky]

Wer von euch hat schon Wehr- bzw. Zivildienst geleistet und warum ausgerechnet dies und nicht das andere?
Wo habt ihr den Dienst abgeleistet?
Findet ihr es gut, dass in der heutigen Zeit in den meisten Ländern der Wehr- bzw. Zivildienst verpflichtend sind? Sollte man nicht eine freiwillige Berufsarmee gründen?

Postet hier eure Meinungen rein.

Ich finde es absolut besch*****, dass man gezwungen wird, entweder Wehr- oder Zivildienst zu leisten!

ich freue mich richtig darauf eingezogen zu werden, dann bin ich endlich vin zuhause weg und kann was für den vater staat tun, vllt lass ich mich ja auch verpflichten oder ich geh weiter zur schule, jetzt erstmal die prüfungen abwarten und dann schau ma mal wie's aussieht zur fragen ob ich es gute finde was wir verpflichtet sind wehr- oder zivildienst zu machen, meine antwort lautet: JA! wenn wir jetzt aufeinmal auf berufsarmee umstellen würden, hätten wir nur eine mickrig kleine "armee" und dann würde sich nicht einmal eine berufsarmee lohnen und das, glaub ich zumindest, weiss auch die regierung und belässt die Wehrpflicht!

[Sandswind]

wenn wir jetzt aufeinmal auf berufsarmee umstellen würden, hätten wir nur eine mickrig kleine "armee" und dann würde sich nicht einmal eine berufsarmee lohnen und das, glaub ich zumindest, weiss auch die regierung und belässt die Wehrpflicht!

Wieso soll sich eine Berufsarmee nicht lohnen? Frankreich hat schon seit ewigen Zeiten eine, die USA auch...

Außerdem ist das mit dem Einziehen so eine Sache: Die Wehrpflicht ist, abgesehen davon, daß es eine geschlechtsspezifische Diskriminierung gibt, sehr bedenklich: Es werden ja faktisch nur noch 65 % eines Jahrgangs eingezogen (Zivil- und Wehrdienst; der Rest macht gar nichts!). Das ist doch keine Wehrgerechtigkeit mehr.