Bundestagswahl 2009

[endar]

Das mit den Studis st sicherlich richtig, aber die meisten Sprachen stehen ja eben nur auf dem Papier. Eine Übersetzungsklasur ist ja oft auch ausreichend dafür - das hat aber mit Sprachpraxis nichts zu tun. Westerwelle hätte ich auch ein etwas besseres Englisch zugetraut, aber das wird die Praxis schon bringen. Ein Grundstock scheint ja da zu sein und die Praxis verbessert dann recht rasch.

[Mondkalb]

Vielleicht verkrachen sie sich ja auch bei den Koalitionsverhandlungen so gründlich, dass Frank Walter wieder ran muss.
Obwohl ich gar nicht weiß, wie es mit dess Sprachkünsten aussieht.

[endar]

Der muss zudem nicht Außenminister werden, wenn er nicht will. Das ist nur eine Tradition, nichts sonst. Wenn er meint, dass er als Wirtschaftsminister besser punkten kann, wird er eben das. Da ist das englisch nicht ganz so wichtig.

[newman]

Vergleich das mal mit Fischers ersten englischen Reden als Außenminister. Dagegen kann sich Westerwelle Professor für Anglistik nennen.

Und inzwischen hält er sogar Vorträge auf Englisch.
YouTube - Redefining the European Union: Why it Matters to the US

[endar]

Der ist doch, wenn ich mich recht entsinne, eh Professor in den Staaten oder Kanada. Der wird das schon können.

[KennerderEpisoden]

Er spricht doch ganz ordentlich Englisch. Das ist besser als der Standard, den ich von der Oberstufe gewöhnt bin- nach 8 Jahren Englischunterricht.

Obama spricht übrigens auch keine Fremdsprache, obwohl er im Wahlkampf sogar (vorausschauend) gefordert hatte, dass man zumindest Spanisch lernen sollte. Guido ist also in guter Begleitung, was das Messen mit zweierlei Maß angeht.

[Richy]

Ich kann trotzdem nicht nachvollziehen, warum diese Partei so viele (potentielle) Wähler anzieht. In Anbetracht der großen Probleme vor denen wir stehen (Klimawandel, Zunahme von Armut, Desintegrationsprozesse), ist das Thema der Piratenpartei tendenziell schwach. Ob Killerspiele verboten werden oder nicht, ist doch gesellschaftlich völlig irrelevant. Und es wird immer suggeriert, wir würden zum gläsernen Bürger werden. Aber tatsächlich verfügt die Polizei kaum über Kapazitäten, um der Bevölkerung wirklich großflächig nachstellen zu können.
Fazit: Die Folgen von Armut, Klimawandel und Destabilisierung der Gesellschaftsordnung werden wir alle zu spüren bekommen – die Legalisierung von Raubkopien und solche Sachen nicht unbedingt.

Ja es stimmt schon, es gibt schlimmere Probleme als das Verbot von Killerspielen.
Solange Horrorfilme nicht verboten werden, ist sowieso noch alles im grünen Bereich

Aber was die Legalisierung von Raupkopien anbelangt.
Für den konsumierenden Endbenutzer ist eine solche Legalisierung ja ein Vorteil, wenn er z.B. sämmtliche Alben für umsonst bekommt.
Aber was ist denn mit den Musikern, Produzenten, Labeln usw. die davon leben müssen?
Irgendwie müssen ja auch die Produktionskosten gedeckt werden.
Einem riesigen Major-Label tun ein paar illegale Downloads ja nicht weh.
Aber es gibt ja auch kleinere unbekanntere Indie-Labels, denen eine Legalisierung von Raupkopien möglicherweise das Genick brechen würde.
Von daher sollte man da unbedingt auch beide Seiten der Medalie beleuchten und nicht nur auf seinen eigenen Vorteil drauf aus sein (gerade als Partei).
Dies leitet mich dann auch zu einer anderen Frage: Sollte man als Musiker der mit seiner Musik Geld verdienen will überhaupt die Piratenpartei wählen?
Das könnte ja dann auch eher kontraproduktiv sein.



Und zum Thema Fremdsprachen.
Ein deutscher Muttersprachler muß nicht perfekt Englisch sprechen können (egal ob es sich nun um einen Politiker oder um einen Ottonormalbürger handelt).
Wenn wir perfekt englisch sprechende Politiker haben wollen, dann sollten wir uns entweder einen Engländer/Amerikaner holen.
Oder wir müssen alle Parteien in die USA schicken, damit sie von dort aus unser Land regieren können und dabei erstmal richtig Englisch lernen
Denn perfektes Englisch lernt man ja eher, wenn man es auch im alltäglichen Leben ständig anwenden muß (und sowas schreit ja förmlich nach einer Auswanderung)
Englische Texte zu verfassen ist ja auch wieder was anderes als englische Reden zu halten.
Und außerdem wären Dolmetcher ja arbeitslos wenn plözlich alle deutschen Berühmtheiten perfekt Englisch sprechen würden
Somit ist es schon mal die erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme als Politiker nicht perfekt Englisch zu sprechen

[blueflash]

Dies leitet mich dann auch zu einer anderen Frage: Sollte man als Musiker der mit seiner Musik Geld verdienen will überhaupt die Piratenpartei wählen?
Das könnte ja dann auch eher kontraproduktiv sein.

Du solltest dich mit dem Programm der Piraten auseinandersetzen. Niemand hat vor, Raubkopien zu legalisieren (es ist zweifelhaft, ob das überhaupt möglich wäre). Es dreht sich um die Frage in wie weit Rechteinhaber das Recht haben, per Strafrecht zu bestimmen, auf welchen Geräten (z.B. nur Apple Hardware) und wie lange (bis der DRM Server abgeschaltet wird) (möglicherweise bald auch: wie oft und wo) man Musik oder andere Medien konsumieren darf, die man nicht etwa mietet, sondern kauft. Nach derzeitigem Recht darf man nichtmal eine DVD auf einen Computer kopieren, um sich den Player zu sparen oder sich vor Verlust zu schützen. Macht natürlich trotzdem fast jeder, ist aber illegal.

[prince]

Lange Rede, kurzer Sinn - ich sehe keine Grundlage für die Behauptung, die Grünen seien eine Partei derer, die es geschafft hätten und sich eine derartige Meinung "leisten" können. (Meine persönlichen Erfahrungen im Bekanntenkreis sprechen im übrigen auch gegen diese These.)

Guck dir mal den Link an den du gepostet hast.
Leider wird das nicht genauer aufgeschlüsselt, aber die Grünenwähler sind wohl doch meist Beamte und Angestellte, ich vermute mal oft im öffentlichen Dienst.
Also alles Leute die von anderer Leute Arbeit leben.
Klar, solchen Leuten ist es zur zwangsweise Weltverbesserung schon egal ob der Strom nun 20 Cent mehr kostet oder nicht und ob man in fremden Ländern einfällt um ihnen unsere Lebensart aufzuwingen ( was auch Geld kostet )
Normalverdiener können sich so was nicht leisten.

[Makrovirus]

Jetzt übertreib es mal nicht. Wenn man sich die Daten auf der Seite anguckt, dann gehört die Mehrheit der Grünen-Wähler der ganz normalen Mittelschicht an und da kann ich nichts negatives dran sehen. Wie du hier jeden, der nicht gerade auf Harz IV Niveau verdient als Ausbeuter darstellst, ist doch echt zum Kotzen.
Guck dir einfach mal an, was man mt einer vernünftigen Ausbildung in der Industrie Verdienen kann (also da wo man tatsächlich mit den Händen arbeitet), weniger ist das auch nicht.

Im Übrigen hat die Sache mit den Stromkosten sehr wohl auch etwas mit Verteilungsgerechtigkeit zu tun. Glaubt man nämlich dem IPCC-Bericht und diversen Ökonomen, wird der Klimawandel extrem hohe Kosten nach sich ziehen, die wir verursachen, für die dann aber die nächste Generation zahlen muss. Das darf nicht sein. Die Gerechtigkeit zwischen den Generationen ist genauso wichtig, wie die innerhalb einer Generation.

[Mayan]

Guck dir mal den Link an den du gepostet hast.
Leider wird das nicht genauer aufgeschlüsselt, aber die Grünenwähler sind wohl doch meist Beamte und Angestellte, ich vermute mal oft im öffentlichen Dienst.
Also alles Leute die von anderer Leute Arbeit leben.
Klar, solchen Leuten ist es zur zwangsweise Weltverbesserung schon egal ob der Strom nun 20 Cent mehr kostet oder nicht und ob man in fremden Ländern einfällt um ihnen unsere Lebensart aufzuwingen ( was auch Geld kostet )
Normalverdiener können sich so was nicht leisten.

Warum Du es für sinnvoll erachtest, aus den Daten zu den Beschäftigungsverhältnissen fragwürdige Rückschlüsse auf die Einkommensverhältnisse zu ziehen, obwohl es direkt Daten zum Einkommen selbst gibt, muß sich mir sicher nicht erschließen.

[Gast]

Warum Du es für sinnvoll erachtest, aus den Daten zu den Beschäftigungsverhältnissen fragwürdige Rückschlüsse auf die Einkommensverhältnisse zu ziehen, obwohl es direkt Daten zum Einkommen selbst gibt, muß sich mir sicher nicht erschließen.

Davon abgesehen frage ich mich, warum jeder, der nicht selber am Hungertuch nagt, automatisch ein Assozialer/Ausbeuter/Lohndrücker/Whatever ist.

[Slowking]

Guck dir mal den Link an den du gepostet hast.
Leider wird das nicht genauer aufgeschlüsselt, aber die Grünenwähler sind wohl doch meist Beamte und Angestellte, ich vermute mal oft im öffentlichen Dienst.
Also alles Leute die von anderer Leute Arbeit leben.

Das musst du mir jetzt aber genau erklären, wie Angestellte von anderer Leute Arbeit leben. Erledigt die Akten ein Bauarbeiter? Fährt ein Stahlarbeiter in den Außendienst, macht Beurteilungen von potentiellen Tagesmüttern, gibt Familien Hilfestellung und holt auch mal Kinder aus misshandelnden Familien? (Jugendamt)
Denn wenn das als Beamter/Angestellter alles für mich von anderen leuten gemacht wird, dann muss ich mir dringend auch so einen Job suchen!

[Karl Ranseier]

prince nimmt vielleicht den reißerischen Spruch "Wenn du deinen Porsche mal wieder ausfahren willst, wähl Grün, die machen dir die Autobahnen schon wieder frei" zu ernst

Im Kern hat er aber recht: Die Mittelschicht ist lange nicht mehr so breit wie früher (und schmilzt weiter) und Leute aus den unteren sozialen Schichten können sich das Ergebnis von "Grün wählen" (im Erfolgsfall) nicht leisten. Energie-Verteuerung (und die wurde von den Grünen nunmal vorangetrieben) ist einer der Hauptpreistreiber der Lebenshaltungskosten - ausserdem macht das Vorgehen beim Umweltschutz der Grünen wenig Sinn: in Deutschland alleine die Luft reinhalten, oder aus der Atomkraft aussteigen? Wenn in Frankreich ein AKW hochgeht, ist der Strahlung die Landesgrenze egal Auf internationaler Ebene lassen deutsche Politiker aller Parteien sich haltzu 80% auf die Rolle des Zahlmeisters degradieren. Mal gucken, wo Merkel diesmal zum Amtsantritt die bundesdeutsche Geldbörse zückt....

[Harmakhis]

... ausserdem macht das Vorgehen beim Umweltschutz der Grünen wenig Sinn: in Deutschland alleine die Luft reinhalten, oder aus der Atomkraft aussteigen? Wenn in Frankreich ein AKW hochgeht, ist der Strahlung die Landesgrenze egal Auf internationaler Ebene lassen deutsche Politiker aller Parteien sich haltzu 80% auf die Rolle des Zahlmeisters degradieren. Mal gucken, wo Merkel diesmal zum Amtsantritt die bundesdeutsche Geldbörse zückt....

Hä? Das ist doch eine sehr komische Argumentation. Das Vorgehen der Grünen beim Umweltschutz macht schon Sinn - vor allem im Vergleich zu gar keinem Umweltschutz.

Dieses lächerliche Argument mit den Länder-Grenzen ist doch echt aus den 80ern. Es ist doch vielmehr so, dass irgendein Land anfangen muss.
Warum nicht wir? Deutschland ist ein vergleichsweises rohstoffarmes Land und wird immer weniger wettbewerbsfähig bei "billiger" Industrie. Traditionelle Einnahmequelle brechen immer mehr weg.
Ein Ausweg ist eben die Investition in Umwelttechnologie der nächsten Generation. Das schafft Arbeitsplätze, macht unabhängig von ausländischen Importen und ist eine Branche, die so schnell (mehrere Generationen) nicht aus der Mode kommen wird.

Auch ist es ganz falsch zu sagen, dass die Pläne der Grünen zu einer Verteuerung der Energie führen. Zwar wird der Aufbau einer alternativen Infrastruktur kurzfristig einige Investitionen erfordern, aber langfristig ist Energie aus regenerativen Quellen sehr viel günstiger als fossile Energieträger. Steht so eine Solaranlage mal, muss ich sie halt nur noch warten. Sonst nichts. Da klingelt die Kasse, anstatt dass ich für Kohle zahlen muss, oder dass ich Angst haben muss, dass der Ölpreis steigt.

Und diese Investitionen sollte man tätigen, solange diese noch vergleichsweise günstig zu haben ist. Und das ist jetzt, selbst mitten in einer Wirtschaftskrise. In wenigen Dekaden werden wichtige Energieträger immer seltener und der ökologische Druck auf die Wirtschaft nimmt zu. Dann wird es sehr viel teurer sein umzusteigen, als jetzt. Und wenn man zu lange wartet, kann man es sich gar nicht mehr leisten.

Es spricht nichts dagegen einzelne Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Aber halt auch nur, wenn die Energieversorger wirklich alle Kosten tragen. Ich kriege meinen Müll ja auch nicht gratis von der Kommune weggefahren.

Mir ist klar, dass die Pläne der Grüne in vielen Punkt schwer gegen die Interessen der Menschen in diesem Land gerichtet sind und gegen die Interessen einzelner Unternehmen. Aber halt auch nur in einem Zeitraum von 5-10 Jahren. In einem Zeitraum von 10-100 Jahren werden wir froh sein, wenn wir schon in den Neunzigern auf die Grünen und diese ganzen "verrückten Naturwissenschaftler" gehört hätten.

Ich meine der Zug ist abgefahren, aber irgendwie hätte ich es ja ganz cool gefunden, wenn meine Kinder, wenn sie mal in meinem Alter sein werden auch eine Uni-Exkursion in die Arktis machen können oder im Winter einen Schneemann bauen. Von günstigem Wasser aus der Leitung und überall Strom ganz zu schweigen.

Umweltschutz ist eben nicht im Interesse der Gutverdiener. Die haben Geld - die kommen mit jedem Scheiß zurecht. Als Hartz IV-Empfänger oder gar als Obdachtloser schau ich aber doof aus der Wäsche, wenn dann 2030 sich der Wetterumschwung vollzogen hat, Essen sauteuer ist und ich mir nicht mal im Traum irgendein elektrisches Gerät leisten kann.

Oder anders ausgedrückt: Jeden Cent Strom den man jetzt dank Kohle und Atomkraft spart, zahle ich später als Rentner 10- und 100fach.