Leiharbeiter, moderne Sklaven? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Leiharbeiter, moderne Sklaven?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Sie müssen sich nicht darum kümmern, was der Wähler will, sie müssen sich erstrecht nicht darum kümmern, was die richtige Politik ist.
    Natürlich müssen sie sich darum kümmern. Tolle Listenplätze nützen auch nichts, wenn man immer nur in der Opposition landet oder gar aus dem Parlament fliegt, weil man keine Stimmen bekommt.

    Was wir bräuchten wären stärke demokratische Sanktionsmechanismen nicht nur gegen die Parteien sondern auch die Politiker, stärkere Übergehung der Repräsentanten durch direktdemokratische Elemente, so dass die Staatsgewalt wirklich vom Volk ausgeht, und eine stärkere Entflechtung politischer und wirtschaftlicher Macht, so dass die Politik auch wieder das Interesse hat auf die Wirtschaft regulierend einzuwirken.
    Ein guter Anfang wäre schon, wenn die Wähler nicht nur die Listen als Paket, sondern einzelne Kandidaten auf den Listen wählen könnten - eben wie auf Kommunaler Ebene. In Hamburg ist das Wahlrecht ja dahingehend geändert worden. Dort hat jeder nun fünf Erst- und fünf Zweitstimmen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
    Ziemlich akademische Diskussion. Ich als PoWi(dl) schmeisse noch meine Sichtweise in den Topf, dass hier "idealerweise" von 2 Faktoren gesprochen wird, eben auf der einen Seite Staat und auf der anderen Seite Wirtschaft. mE kommt es aber zu einer Vermengung beider Faktoren, welche dazu führt das "der Staat" nicht mehr wirklich autonom gegenüber der Wirtschaft auftritt. Auch gar kein Interesse hat, weil Politiker auf die eine oder andere Weise mit der Wirtschaft mittlerweile verbandelt sind. Im Gegensatz von vor 100 Jahren, vertreten Parteien mE nicht mehr die Menschen, sondern Programme, die mal im Jahre Schnee verfasst wurden.
    Das Problem, dass du beschreibst, besteht m.E. außerdem noch darin, dass Politiker nicht Politik sondern sich selbst vertreten.
    Die repräsentative Demokratie hat sich so weit entwickelt, dass zwischen Staat und Wirtschaft, zusätzlich zu der Vermengungen zwischen Parteien und Wirtschaft auch der Faktor des einzelnen Politikers zu bedenken ist. Schließlich sind Abgeordnete unabhängig und die Position hochraniger Politiker in den großen Parteien durch ihre Listenplätze abgesichert. Sie müssen sich nicht darum kümmern, was der Wähler will, sie müssen sich erstrecht nicht darum kümmern, was die richtige Politik ist. Sie müssen sich darum kümmern, dass sie in den Listen im sicheren Bereich bleiben, und können darüberhinaus frei ihre eigenen Interessen verfolgen.

    Was wir bräuchten wären stärke demokratische Sanktionsmechanismen nicht nur gegen die Parteien sondern auch die Politiker, stärkere Übergehung der Repräsentanten durch direktdemokratische Elemente, so dass die Staatsgewalt wirklich vom Volk ausgeht, und eine stärkere Entflechtung politischer und wirtschaftlicher Macht, so dass die Politik auch wieder das Interesse hat auf die Wirtschaft regulierend einzuwirken.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Eye-Q
    antwortet
    Ziemlich akademische Diskussion. Ich als PoWi(dl) schmeisse noch meine Sichtweise in den Topf, dass hier "idealerweise" von 2 Faktoren gesprochen wird, eben auf der einen Seite Staat und auf der anderen Seite Wirtschaft. mE kommt es aber zu einer Vermengung beider Faktoren, welche dazu führt das "der Staat" nicht mehr wirklich autonom gegenüber der Wirtschaft auftritt. Auch gar kein Interesse hat, weil Politiker auf die eine oder andere Weise mit der Wirtschaft mittlerweile verbandelt sind. Im Gegensatz von vor 100 Jahren, vertreten Parteien mE nicht mehr die Menschen, sondern Programme, die mal im Jahre Schnee verfasst wurden. Daher zB auch die oft genannte Verdrossenheit und der Frust der Wähler, weil die Parteien/Politiker dieses und jenes versprechen, sagen etc, aber ganz anders handeln, sogar u.U. komplett gegensätzlich.

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Zitat von Prix Beitrag anzeigen
    *newman*

    Ein Studium der politischen Ökonomie und der Gesellschaftswissenschaften lassen sich , bei allem bei mir vorhandenen, guten Willen nicht in diesem Rahmen abhanden.
    Sorry!
    Es ist ja nicht so als wäre man als Student der Wirtschaftswissenschaften unwissend. Nur hypothetische, alternative Systeme sind nun nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit, insbesondere wenn die VWL nicht DER Schwerpunkt ist.

    Das Bildung zum "Wohle" des "Staates" definiert wird.
    Was soll das denn bedeuten?
    Was ist bitte das "Wohle" des Staates. Der Staat selbst ist doch nur Mittelsmann zum Wohle des Bürgers und kein Selbstzweck.

    Und was soll Bildung sein, die nicht dem Wohle des Staates dient?

    Hört sich nicht gerade nach einer Bildung im Sinne Humboldts an, auch nicht nach einer Bildung im Sinne wissenschaftlicher Erkenntnisfindung, eher nach einer dogmatischen Einteilung in gute und schlechte Bildung.

    Das "Staat" DER Kapitalgeber bleiben muss.
    Was für einen Unterschied macht es woher das Kapital kommt, wichtig ist doch vielmehr wofür es eingesetzt wird, wie verteilt, wie die Bedingungen der Kapitalvergabe sind...
    Außerdem ist es ja nicht so, dass der Staat Kapital vergibt und dieses dann statisch dort verweilt bis es verschimmelt. Vielmehr wird der Kapitalempfänger es weiterverwerten und weiterreichen, u.U selbst für einen weiteren Kapitalgeber werden...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Prix
    antwortet
    *newman*

    Ein Studium der politischen Ökonomie und der Gesellschaftswissenschaften lassen sich , bei allem bei mir vorhandenen, guten Willen nicht in diesem Rahmen abhanden.
    Sorry!

    mal im Kurzen und bei einer Radeberger (königlicher Hoflieferant).*g*
    Es geht nicht darum,das "Staat" alles besser kann.
    Es geht darum das "Staat" über die Mittel verfügt dem "Kapital" zu sagen :"Ja,ja oder Nein,nein!

    Das Schlüsselversorgungen beim "Staat" bleiben und nicht Profit bringen sollen (Privatisierung).
    Das Bildung zum "Wohle" des "Staates" definiert wird.
    Das Eigeninitiative gefördert und begleitet wird.
    Das "Staat" DER Kapitalgeber bleiben muss.
    usw. und so weiter.
    Also eine ganz andere Strategie der Marktwirtschaft.
    Das "Staat" dabei auch mal den"schwarzen Peter" hat, sah schon Marx.
    Er sah damals schon einen gewissen "Bodensatz" an Proletariat (Lumpen-proletariat) das trotz allen Bemühungen dem "Staat" auf der Tasche liegen würde.
    Deshalb war schon damals ein "Sozialstaat" geplant.
    Bitte nicht zu verwechseln mit den periodisch Arbeitslosen - die ein "Staat" sinnvoll einsetzten sollte.
    (Ende - das Bier ist Alle!)
    mfg

    Prix

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Zitat von Prix
    Bei allem Respekt, Deine theoretischen Grundlagen der Gesellschaftswissenschaften stehen in einem ählichen Verhältnis wie die DDR zum Sozialismus.
    Dann bitte ich dich um eine griffige Aufklärung über der angestrebten Organisationsstrukturen.

    Ich kenne all die Probleme, die bereits bei bloßen Unternehmen, mit zunehmendem Wachstum auftreten und von Managern nur zu gern unterschätzt werden. Daher nehme ich mal ganz böse an, dass sich diese bei noch größeren Monopolstrukturen um ein Vielfaches multiplizieren.


    Die korruptesten /ahnungslosesten Politiker, aller Couleur schreien laut und lauter nach noch weniger Staat, der "Markt" soll es Richten.
    Starker Staat heißt NICHT, Kapital zu bremsen sonder zu regulieren.
    Ich fordere nicht per se mehr Markt und habe auch nichts gegen Regulierung.
    Der Staat kann es sich natürlich herausnehmen bestimmte zentrale Ressourcen und Aufgaben sich vorzubehalten, Infrastruktur, Energieversorgung, etc. z.B.
    Ich sehe nur nicht, welchen Vorteil ein verstaatlicher Porsche bringen soll, außer dass ein paar Politiker ein neues Prestigeobjekt zum Spielen haben.
    Mit welchem wirtschaftlichen "Sachverstand" Politiker oft ans Werk gehen sieht man nur wenige Topics weiter, im Stuttgart 21 Topic.

    Und Regulierung ist natürlich eine der Hauptaufgaben des Staats. Ganz besonders in einem Gesellschaftsmodell, in dem politische und wirtschaftliche Macht nicht bei denselben Personen liegen. In einem Modell, in dem beides verschmolzen ist, gibt es keine Regulierung, dann ist die politische Macht auch gleichzeitig Entscheider über die Kapitalflüsse.


    Weder Markt noch Staat sind einander überlegen. Letztlich wird ein Staatsbeamter unter denselben Bedingungen, Zielen und eigenen persönlichen Interessen wie ein Privatmann wahrscheinlich nicht sehr viel andere Entscheidungen treffen als ein Privatmann.
    Die Frage ist, ob wir autoritäre Strukturen mit gebündelter Macht wollen und dies ist m.E. logische Folge von Zentralisierung.


    Was auch ganz vergessen wird, es gibt noch Institutionen jenseits von Markt und Staat, die u.U. sowohl Staat wie auch Markt überlegen sein können. Siehe z.B. Elinor Ostroms Arbeiten.
    Zuletzt geändert von newman; 30.12.2010, 16:55.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Prix
    antwortet
    *newman*

    Bei allem Respekt, Deine theoretischen Grundlagen der Gesellschaftswissenschaften stehen in einem ählichen Verhältnis wie die DDR zum Sozialismus.
    Gerade weil in der BRD das so ist, sehen wir doch was los ist.
    Die korruptesten /ahnungslosesten Politiker, aller Couleur schreien laut und lauter nach noch weniger Staat, der "Markt" soll es Richten.
    Starker Staat heißt NICHT, Kapital zu bremsen sonder zu regulieren.


    mfg


    Prix

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Die höchste Form des Kapitalismus, dass ich nicht lache.
    Was soll daran denn gut sein, dass ein Bürokratenstab mit korrupten Politikern an der Spitze Wirtschaftsentscheidungen oder Wirtschaftsfunktioniere politische Entscheidungen treffen, je nach dem wer bei der Verschmelzung poltischer mit wirtschaftlicher Macht das Sagen haben wird.

    Der Mensch ist ein Primat, seine Art mit Macht umzugehen stammt aus Gruppen mit 20 - 30 anderen Primaten. Absolute Macht korrumpiert absolut.

    Macht muss dezentralisiert werden, nicht zentralisiert.
    D.h. Ziel muss eine stärkere Demokratisierung, Gewaltenteilung und die Verhinderung markbeherrschender wirtschaftlicher Macht sein. Wir brauchen auch keinen totrationalisierten, "schlanken" Staat, sondern einen demokratisierten Staat, der von außen auf die Wirtschaft einübt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Prix
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Wirtschaftsmacht zu zentralisieren und Monopolstrukturen zu schaffen kann aber wohl kaum ein ernsthafter Vorschlag sein, mit der man die Welt verbessern möchte.

    Im Gegensatz zur unversuchten, womöglich nie verwirklichbaren Idee einer kommunistischen Gesellschaft, ist der Staatskapitalismus überall mit fliegenden Fahnen gescheitert und das nicht sonderlich überraschend.
    Was soll denn bitte aus einer Monopolstruktur Gutes entstehen? Bereits in der Marktwirtschaft sind marktbeherrschende Großkonzerne nicht gerade für ihre effiziente, sozial-gerechte, integre Handlungsweise bekannt.

    StaaMoKap stellt ja vielmehr das Horrorszenario dar, das Endprodukt des Kapitalismus sein könnte.
    Leider sagt da die Gesellschaftswissenschaft was ganz anderes. Die höchste Form des Kapitalismus ist und bleibt nun mal der StaaMoKap.

    Die in Deutschland "vergötterte" Form des Gesellschaftssystems ist eine Spielart des liberalen Kapitalismus, der auf Dezentralisierung und "schlanken" Staat setzt - mit allen Folgen - , die wir "genießen" dürfen.

    mfg

    Prix

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Wirtschaftsmacht zu zentralisieren und Monopolstrukturen zu schaffen kann aber wohl kaum ein ernsthafter Vorschlag sein, mit der man die Welt verbessern möchte.

    Im Gegensatz zur unversuchten, womöglich nie verwirklichbaren Idee einer kommunistischen Gesellschaft, bei dem man wohl nie wissen wird was bei raus kommt, ist das zum Scheitern verurteilt und wird in autoritären Strukturen enden.
    Was soll denn bitte aus einer Monopolstruktur Gutes entstehen? Bereits in der Marktwirtschaft sind marktbeherrschende Großkonzerne nicht gerade für ihre effiziente, sozial-gerechte, integre Handlungsweise bekannt.

    StaaMoKap stellt ja vielmehr das Horrorszenario dar, das Endprodukt des Kapitalismus sein könnte.
    Zuletzt geändert von newman; 30.12.2010, 15:45.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Prix
    antwortet
    Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen

    Unternehmen verstaatlichen? Das gabs ja auch schon mal im 20.igsten Jahrhundert. Das nennt sich dann kommunitsiche Diktatur, in der alle Leute, die nicht für den Staat arbeiten wollen, "dezimiert" werden.
    Schon mal was vom StaaMoKap gehört?
    Von (du meinst doch kommunistisch, oder?) ist das weit weg.

    Ein starker Staat ist kein Widerspruch zu einer gewinnorientierten Gesellschaft.
    Nur in Deutschland wollte oder will man eine andere Philosophie "reiten".
    Das ist natürlich für "Das Kapital" sehr bequem.

    mfg

    Prix

    Einen Kommentar schreiben:


  • DJSun1981
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Ich denke es gibt nur zwei Möglichkeiten damit es fast keine Arbeitslose und zufriedene Arbeitnehmer gibt.

    1) Bevölkerung dezimieren wie ich bereits damals im Überbevölkerungsthread geschrieben habe. Denn dann herrscht wenig Konkurrenz am Arbeitsmarkt (siehe 50er Jahre)
    2) Unternehmen verstaatlichen und alle Leute für den Staat arbeiten lassen.
    Bevölkerung dezimieren? Das gabs doch schon mal im 20.igsten Jahrhundert. Wir befinden uns bereits wieder mitten in dieser Entwicklung. Wo bestimmte Leute, die nicht "gleich" sind "dezimiert werden sollen. - die Einheimischen. Und die "Führer" entscheiden dann, wer "dezimiert" werden soll.

    Unternehmen verstaatlichen? Das gabs ja auch schon mal im 20.igsten Jahrhundert. Das nennt sich dann kommunitsiche Diktatur, in der alle Leute, die nicht für den Staat arbeiten wollen, "dezimiert" werden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bethany Rhade
    antwortet
    Die Bevölkerung schrumpft aber nicht überall.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Ich denke es gibt nur zwei Möglichkeiten damit es fast keine Arbeitslose und zufriedene Arbeitnehmer gibt.

    1) Bevölkerung dezimieren wie ich bereits damals im Überbevölkerungsthread geschrieben habe. Denn dann herrscht wenig Konkurrenz am Arbeitsmarkt (siehe 50er Jahre)
    2) Unternehmen verstaatlichen und alle Leute für den Staat arbeiten lassen.
    1) Merkwürdigerweise beklagen unsere Politiker einen Kindermangel. Dabei ist die Bevölkerung schon seit den 60er Jahren am Schrumpfen. Allerdings dauert das noch lange.

    2) Dann bleibt das Problem, dass du nicht genug Arbeit für alle hast.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Infinitas
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Ich denke es gibt nur zwei Möglichkeiten damit es fast keine Arbeitslose und zufriedene Arbeitnehmer gibt.

    1) Bevölkerung dezimieren wie ich bereits damals im Überbevölkerungsthread geschrieben habe. Denn dann herrscht wenig Konkurrenz am Arbeitsmarkt (siehe 50er Jahre)
    2) Unternehmen verstaatlichen und alle Leute für den Staat arbeiten lassen.

    1)"Sicher" - gegenteilig wird aber anders verfahren es wird genau das eingekauft was die erforderte Leistung zum günstigsten Preis bringt.
    Außerdem glaube ich kaum das du dir wirklich wünscht das die Bevölkerung radikal dezimiert wird z.B. durch einen Krieg.

    2) Oh Kommunismus toll - wieder so eine glänzende Idee, wobei ich zugestehen muss bei Stromversorgern, der Post und der Bahn würde das Sinn machen.

    LG Infinitas

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X