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Leiharbeiter, moderne Sklaven?

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Ich habe nie behauptet, dass es genügend freie Stellen gibt und in der Tat ist das für die Diskussion irrelevant. Es ist nunmal ein ArbeitsMARKT und die Arbeitnehmer sind die Anbieter, dadurch entsteht eine Wettbewerbssituation. Wer sich von der Masse abheben will, muss halt was dafür tun.

    Wäre der Arbeitsmarkt flexibler und gäbe es nicht diese kulturelle Idiotie von "Lernen, Arbeiten, Sterben", wäre das Problem nicht so drastisch und (Weiter)Bildung hätte einen viel höheren Beliebtheitsgrad.

    @Kid

    Dass ein Studium ein gewisses Risiko birgt ist klar, aber man kann ohne Risiko auch nie einen Profit machen. Dann eben weiter arbeitslos sein. Ich meine JEDES Studium ist mit Fleiß zu schaffen - bei Selbstfinanzierung natürlich ungleich schwerer, aber machbar. Die Qualität des Arbeitslosen steigt mit nem Hochschulabschluss enorm an und ein Studium ist auch immer etwas gutes für die Person an sich. Die stetige Beschäftigung mit intellektuellen Dingen formt den Geist zu etwas besserem.

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Zitat von Kid Beitrag anzeigen
    Weiterbildung wird in diesem System aber nicht honoriert. Wenn man studieren geht verfällt der Hartz-Anspruch. D.h. ein Arbeitsloser überlegt sich zweimal ob er nicht doch lieber Bewerbungen schreibt als dann ein Studium anzufangen, mit dem Risiko dies nicht zu packen.
    Außerdem haben viele auch nicht das Geld und vor allem nicht, wenn sie öfter arbeitslos waren. Woher denn auch?

    Die Weiterbildungen der ARGE selbst sind allesamt lächerlich. PC-Kurs, "Wie schreibe ich eine Bewerbung"-Kurse, Kaufmannsladen-Spielchen (das gibt es wirklich! in Hamburg)...
    Das kann ich bestätigen und mit dem Kaufmannsladen auch, wo eine kleine Halle gebaut wurde, wo die Arbeitslosen lernen sollen, wie man beim Verkauf arbeitet. Autsch.

    Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
    Letztenendes ja. Ganz besonders die Langzeitarbeitslosen sind ja die schlimmen. Ich behaupte nicht, dass die kein Bock haben zu arbeiten oder so. Aber wenn man die wirklich guten Bildungsmöglichkeiten in Deutschland nicht wahr nimmt, dann ist das nicht die Schuld des Staates oder der bösen Kapitalisten, die Stellen wegrationalisieren.
    Wenn aber Stellen abgebaut werden, kann die auch keiner besetzen.

    Es ist Fakt, dass wir momentan rund 500.000 freie Arbeitsplätze (die mal mehr, mal weniger sind, aber es sind immer andere Stellen, also nichts festes) haben (das meiste davon Leiharbeit und Call Center) und dem gegenüber stehen 4 Mio und mehr Arbeitslose.

    Und dann sollen die Arbeitslosen schuld sein, dass sie nichts haben?

    Wie gesagt Weiterbildung wird subventioniert. Der Staat sollte die Föderungsmöglichkeiten aber nicht so restriktiv halten. Mehr Zugeständnisse machen und z.B. beim Bafög einen sinnvolleren Weg der Beitragsbemessung suchen.
    Klar, sieht man, wenn man bei der Arge um eine wichtige Weiterbildung bittet. Entweder kriegt man nur Schrott angedreht (also Kurse, die nix bringen) oder man kriegt zu hören, dass man die selber zahlen soll von den 359 Euro. Und wenn so ein Kurs ne drei- oder gar vierstellige Summe kostet, kannste dir das Endergebnis ja vorstellen.

    Das Problem bei Langzeitarbeitslosen ist ja gerade, dass sie lange Zeit arbeitslos sind. Angenommen sie schreiben fleißig Bewerbungen, dann folgt daraus, dass die Langzeitarbeitslosen einfach unterqualifiziert sind. Da hilft nur Bildung und nichts anderes.
    Aha, das erkläre mal einer ReNo oder einem IT Fachmann, der nur nichts mehr findet, weil er über 40 ist und damit für alle Unternehmen zu alt (und zu teuer).

    Aber nach Deiner Aussage müsste es ja auch genug freie Stellen geben.

    Die gibt es aber nicht.

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
    Aha, also alle 4+ Mio Arbeitslosen sind selbst schuld, dass sie arbeitslos sind und nichts finden.
    Letztenendes ja. Ganz besonders die Langzeitarbeitslosen sind ja die schlimmen. Ich behaupte nicht, dass die kein Bock haben zu arbeiten oder so. Aber wenn man die wirklich guten Bildungsmöglichkeiten in Deutschland nicht wahr nimmt, dann ist das nicht die Schuld des Staates oder der bösen Kapitalisten, die Stellen wegrationalisieren.

    Wie gesagt Weiterbildung wird subventioniert. Der Staat sollte die Föderungsmöglichkeiten aber nicht so restriktiv halten. Mehr Zugeständnisse machen und z.B. beim Bafög einen sinnvolleren Weg der Beitragsbemessung suchen.

    Das Problem bei Langzeitarbeitslosen ist ja gerade, dass sie lange Zeit arbeitslos sind. Angenommen sie schreiben fleißig Bewerbungen, dann folgt daraus, dass die Langzeitarbeitslosen einfach unterqualifiziert sind. Da hilft nur Bildung und nichts anderes.

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  • Kid
    antwortet
    Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
    Stattdessen aber lieber 100 Bewerbungen schreiben und 100 Absagen erhalten. Selbst schuld.
    Weiterbildung wird in diesem System aber nicht honoriert. Wenn man studieren geht verfällt der Hartz-Anspruch. D.h. ein Arbeitsloser überlegt sich zweimal ob er nicht doch lieber Bewerbungen schreibt als dann ein Studium anzufangen, mit dem Risiko dies nicht zu packen.

    Die Weiterbildungen der ARGE selbst sind allesamt lächerlich. PC-Kurs, "Wie schreibe ich eine Bewerbung"-Kurse, Kaufmannsladen-Spielchen (das gibt es wirklich! in Hamburg)...

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
    Ich meine das Problem ist einfach, dass man nach Schule/Ausbildung/Studium zu unflexibel wird. Die meisten Leute denken dann "Ausbildug ist abgeschlossen - also Geld verdienen und nie wieder lernen". Wenn ich entlassen werde und in Deutschland nichts finde, dann wäre es ja gar nicht mal so dumm zu ner VHS zu gehen und ne Sprache zu lernen. So erweitert man seinen in Frage kommenden Arbeitsmarkt. Man kann in jedem Alter noch studieren gehen. Man kann sich in der Regel bis 55 einschreiben und für >55 gibt es spezielle Seniorenstudien. An der VHS kann man auch das Abi nachmachen. Und soweit ich weiß wird Weiterbildung als Arbeitsloser sogar vom Staat "belohnt".
    Da würde ich dir zustimmen, wenn die Kurse an der VHS kostenlos oder sehr viel billiger wären.

    Stattdessen aber lieber 100 Bewerbungen schreiben und 100 Absagen erhalten. Selbst schuld.
    Aha, also alle 4+ Mio Arbeitslosen sind selbst schuld, dass sie arbeitslos sind und nichts finden.

    Der Arbeitsmarkt muss dirngend flexibler werden und dieses kollektive Verständnis von Bildung, dann Arbeit muss auch zerschlagen werden. Was ist so schlimm daran mit sagen wir mal 40 studieren zu gehen? Eigentlich besser als mit 20. Man hat Berufserfahrung und ne Ausbildung, also sollte man kein Problem haben das Studium durch nen netten Job als Werkstudent finanzieren zu können. Zudem hat man in der Regel Ersparnisse. Und man kriegt von der Uni ne Sonderbehandlung, wenn man Kinder hat.
    Aha, man hat also Ersparnisse.

    Gib mal dafür bitte eine Quelle. Und jetzt sag bitte nicht, weil jeder doch so gut verdient.

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  • VincentLaMort
    antwortet
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Ich habe sehr viel schlechtere Erfahrungen mit einer Festanstellung gemacht, als mit der Leihfirma.
    Im Gegenteil, in einer Leihfirma zu arbeiten war sehr entspannend. Ich hatte eben den Eindruck, weniger Druck zu haben, als die dortangestellten.
    Weniger Druck? Weil von Dir vielleicht als Leiharbeiter nicht das abverlangt wurde als von den Festangestellten. Die Festangestellten hatten Angst um ihren Job und wer hat das Heut zu Tage nicht... Angst um den Job. Ich habe auch mal in einer Leihfirma gearbeitet. Ich sag nur nie wieder!!! Ich war Packer. Commisionier heißt das glaub ich. In einer Großen Handelskette. Ich war der Karl-Arsch, ich mußt die unglaublichsten Sachen machen. Fast alles was nicht zu mein Aufgabenbereich gehörte. Ich fand es ja auch mal schön in diesem oder jenem Betrieb mal rein zuschnuppern. Es ist aber nicht das was ich wollte. Ich wollte eine Zukunft haben und als Leiharbeiter hat mann keine. Es gibt wohl ausnahmen, wie ich sehe. Ich habe ein Tag bis 22:00 Uhr Arbeiten müssen aber am Nächsten Tag müsste ich bei einer anderen Firma um 06:00 Uhr wieder auf der Matte stehen. Und das nicht nur einmal, öfter sogar. Das zieht ganzschön an den Nerven. Wochende hatte ich auch nicht fast ein ganzes Jahr lang. Nee Danke. Ich Lebe nicht nur um zu Arbeiten..... Es gibt noch mehr als das! Jedenfalls habe ich mich Entlassen lassen. Geht als Leiharbeiter ganz Einfach. " Sie sind für unsere Firma nicht mehr Tragbar" wurde mir dann Erzählt.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Komischerweise kriegen Muslime auch dann Kinder, wenn sich Arbeitszeiten etc. nicht so gut damit vereinbaren lassen. Kann natürlich daran liegen, dass die (und das meine ich positiv) im großen Familienverband leben und letztlich Großeltern, Tanten, Onkel oder wer auch immer sich eines kleinen Kindes annehmen können und auch ohne staatliche Einrichtungen für es gesorgt wird.
    Wer eine Großfamilie im Rücken hat, ist natürlich gesegnet.
    Die Realität sieht aber so aus, dass diese Großfamilien häufig nicht mehr existieren und man oft schon froh sein kann wenn zwei Brüder sich nicht verkrachen und einander wenigstens zu Weihnachten besuchen.

    Das kann man nun natürlich stundenlang bejammern, die Wirklichkeit verändert sich durchs Jammern aber nicht. Die Realität ist eine Tatsache, die man entweder ignorieren kann oder sie als Tatsache hinnehmen und offensiv überlegen wie man mit ihr umgeht. Sich in die guten alten Zeiten zurückzuwünschen bringt die guten alten Zeiten auch nicht mehr zurück. Man kann die Leute ja schlecht zwingen miteinander zusammenzuleben und füreinander zu sorgen, obwohl sie sich hassen. Wenn die beste Alternative unerreichbar ist, muss man eben die nächst beste Alternative wählen.

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
    Wenn man gewisse Regeln einführen würde könnte man ja sowas auch unterbinden. Mir gehts ja nicht um Arbeitnehmer die entlassen werden sollen wenn sie RICHTIGE scheisse abliefern, sondern um die und das betrifft heute schon sehr viele, die alles richtig machen aber trotzdem ohne Vorankündigung wegen angeblichen Einsparungen des Unternehmens GRUNDLOS entlassen werden und die da oben stecken sich die Millionen in die Taschen. Ich wette dass die Mehrheit der Arbeitslosen heutzutage nicht durch eigenverschulden ihren Job verloren haben. Außerdem würde ein verstaatlichtes Unternehmen einen älteren Arbeitnehmer (40+) eher einstellen als ein profitorientiertes Unternehmen. Heute darf man ja nichtmal mehr krank sein und musst Angst haben.
    Ich meine das Problem ist einfach, dass man nach Schule/Ausbildung/Studium zu unflexibel wird. Die meisten Leute denken dann "Ausbildug ist abgeschlossen - also Geld verdienen und nie wieder lernen". Wenn ich entlassen werde und in Deutschland nichts finde, dann wäre es ja gar nicht mal so dumm zu ner VHS zu gehen und ne Sprache zu lernen. So erweitert man seinen in Frage kommenden Arbeitsmarkt. Man kann in jedem Alter noch studieren gehen. Man kann sich in der Regel bis 55 einschreiben und für >55 gibt es spezielle Seniorenstudien. An der VHS kann man auch das Abi nachmachen. Und soweit ich weiß wird Weiterbildung als Arbeitsloser sogar vom Staat "belohnt".

    Stattdessen aber lieber 100 Bewerbungen schreiben und 100 Absagen erhalten. Selbst schuld.

    Der Arbeitsmarkt muss dirngend flexibler werden und dieses kollektive Verständnis von Bildung, dann Arbeit muss auch zerschlagen werden. Was ist so schlimm daran mit sagen wir mal 40 studieren zu gehen? Eigentlich besser als mit 20. Man hat Berufserfahrung und ne Ausbildung, also sollte man kein Problem haben das Studium durch nen netten Job als Werkstudent finanzieren zu können. Zudem hat man in der Regel Ersparnisse. Und man kriegt von der Uni ne Sonderbehandlung, wenn man Kinder hat.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Du warst doch einer derjenigen, die der Deutschland schafft sich ab These zustimmen.
    Dagegen kommst du nur mit einem an, Kindern
    Komischerweise kriegen Muslime auch dann Kinder, wenn sich Arbeitszeiten etc. nicht so gut damit vereinbaren lassen. Kann natürlich daran liegen, dass die (und das meine ich positiv) im großen Familienverband leben und letztlich Großeltern, Tanten, Onkel oder wer auch immer sich eines kleinen Kindes annehmen können und auch ohne staatliche Einrichtungen für es gesorgt wird.

    Ich bin selbst mein erstes Lebensjahr über bei meiner Oma aufgewachsen und war am Wochenende bei meinen Eltern, die beide da Vollzeit gearbeitet haben. Später war meine Mutter dann zu Hause und ich habe meine Oma dafür jeden Tag gesprochen und war sehr oft bei ihr und sie bei uns.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Dann muss sie verbessert werden .
    Ja wie schön wäre die Welt, wäre der Mensch ein Roboter, auf dem man einfach nur ein neues Betriebssystem installieren kann


    Finde ich nicht. Ich denke eher, dass Kinder zu haben nichts mit der Arbeit zu tun haben sollte. Mich regt es auch jedesmal wieder auf, wenn ich höre, dass "mehr Kinderfreundlichkeit" eingefordert wird. Als ob die Arbeit plötzlich nicht mehr gemacht werden muss, weil bei Frau X oder Herr Y das Kind krank geworden ist. Dann muss halt Kollege A oder Kollegin B ran. Wenn sich das dann irgendwann häuft, wird aber Kollege A oder Kollegin B sich schlicht weigern, die Mehrarbeit ohne Mehrbezahlung auf sich zu nehmen, nach dem Motto: Ich muss für zwei arbeiten, also will ich auch entsprechend Geld kriegen. Seien wir doch ehrlich: Wir lassen uns doch alle nicht gern ausnutzen. Wenn es dann passiert, wehren wir uns.
    Du warst doch einer derjenigen, die der Deutschland schafft sich ab These zustimmen.
    Dagegen kommst du nur mit einem an, Kindern


    Also beim Thema Kindergärten geht es doch vor allem um eine bessere Vereinbarung von Beruf und Kindern. D.h. eben einen Weg zu schaffen im Beruf nicht zu viele Probleme zu bekommen (weil man einen Kindergarten hat, der sich derzweil kümmert)

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Das stimmt solange man die Wahl hat Nein zu sagen, wenn einem die Arbeit nicht gefällt.
    Richtig.

    Wobei die Verhandlungsmacht im Niedriglohnsektor praktisch nicht vorhanden ist und nicht unbedingt in Zukunft besser wird, wenn jeder AG auf 3 Meilen riecht, dass man den Job braucht.
    Dann muss sie verbessert werden .

    Was den Kindergarten angeht, so könnte das daran liegen, dass du männlich bist.
    Finde ich nicht. Ich denke eher, dass Kinder zu haben nichts mit der Arbeit zu tun haben sollte. Mich regt es auch jedesmal wieder auf, wenn ich höre, dass "mehr Kinderfreundlichkeit" eingefordert wird. Als ob die Arbeit plötzlich nicht mehr gemacht werden muss, weil bei Frau X oder Herr Y das Kind krank geworden ist. Dann muss halt Kollege A oder Kollegin B ran. Wenn sich das dann irgendwann häuft, wird aber Kollege A oder Kollegin B sich schlicht weigern, die Mehrarbeit ohne Mehrbezahlung auf sich zu nehmen, nach dem Motto: Ich muss für zwei arbeiten, also will ich auch entsprechend Geld kriegen. Seien wir doch ehrlich: Wir lassen uns doch alle nicht gern ausnutzen. Wenn es dann passiert, wehren wir uns.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Ich weiß, ich meine lediglich, dass auch Niedriglohnempfänger weiterhin Unternehmer in eigener Sache sind. Bewerbungen sind ja auch letztlich nur Selbstvermarktungen. Ich vermarkte meine Fähigkeiten und meine Intelligenz, um Gewinn zu machen. Ich stelle sie letztlich dem zur Verfügung, bei dem ich die für meine Erwartungen besten Bedingungen finde. Für mich ist z. B. nicht allein die Gehaltshöhe relevant, sondern auch die Vielseitigkeit der Arbeit, das Arbeitsklima. Als wenig relevant sehe ich dagegen den Grad betrieblicher Mitbestimmung an. Ich interessiere mich in erster Linie für meine Arbeitsergebnisse und dass sie gut sind. Mich kümmert es relativ wenig, ob der Betrieb einen Kindergarten oder eine Kantine hat.
    Das stimmt solange man die Wahl hat Nein zu sagen, wenn einem die Arbeit nicht gefällt.
    Wobei die Verhandlungsmacht im Niedriglohnsektor praktisch nicht vorhanden ist und nicht unbedingt in Zukunft besser wird, wenn jeder AG auf 3 Meilen riecht, dass man den Job braucht.

    Was den Kindergarten angeht, so könnte das daran liegen, dass du männlich bist.

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  • Knörf
    antwortet
    @Kosmoaffe: Ich wäre generell für die Abschaffung bzw. das Verbot von Leiharbeit und Praktikum, da das einfach Ausbeuterei ist. Und genauso wäre ich für ordentliche Mindestlöhne und höheren Pensionen. Wie es schon @Bethany Rhade geschrieben hatte bedeutet mehr Geld in der Tasche auch mehr Kaufkraft. Und statt der Staat Milliarden an Geld für Banken oder Griechenland ausgibt sollte der Staat lieber einige große Unternehmen verstaatlichen lassen damit es auch die Mitarbeiter besser haben und viel Geld in Lehrlingen reingesteckt wird.

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  • kosmoaffe
    antwortet
    ich hab in den letzten 10 Jahren für mehrere Zeitarbeitsfirmen gearbeitet.Klar,der Lohn ist niedriger,man muss öfters ne Schicht einspringen,aber schlecht behandelt wurde ich nie...der Lohn war immer pünktlich.
    Das einzige was mir alle versprochen haben war das ich mit Sicherheit übernommen werde,aber bei allen Firmen war nach 6 Monaten schluss...zurück zum Arbeitsamt.Und hier kommt das was ich an Zeitrarbeit kacke finde...das man dann aufgrund des niedrigeren Lohns nur entsprechend wenig Arbeitslosengeld bekommt und man evtl.auch noch aufstockendes Harz 4 beantragen muss.
    Ich kenne aber auch Extrembeispiele...ein Bekannter war 4 Jahre bei einer Zeitarbeitsfirma,der Betrieb hatte nie vor Leute zu übernehmen,dort drehte sich alles nur um Rekordumsatz und Kostenreduzierung.Der "Leiher" war einfach die bequemste Variante...meckert nicht,minimale Kündigunsfristen (also schnell auswechselbar),lässt sich leichter unter Druck setzten.

    ich denke das früher die Leiharbeit eine wirkliche Möglichkeit weg aus der Arbeitslosigkeit bot,aber heute sind fast alle Jobs nur noch über Zeitarbeitsfirmen zu bekommen,zumindest die Helferstellen.

    Ich persönlich würde es begrüssen wenn man Zeitarbeit gesetzlich auf einen gewissen Zeitraum reduziert.z.B. 1 Jahr,danach sollte jede Firma wissen ob sie den Leiher übernimmt oder nicht.Letztenendes solllte Leiharbeit ja eine Übergangslösung sein,kein Dauerzustand.

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Du vergisst: Geiz ist geil. Der Kunde kann nicht beides haben, also guten Service und niedrige Preise.
    Also speziell bei der DB AG ist es alles andere als billig.

    Und wenn die Kunden (also die Arbeitnehmer) nicht zu Hungerlöhnen arbeiten und dann aufstocken müssten, könnten sie auch mehr ausgeben.

    Je mehr gespart wird, desto weniger Geld für den Binnenmarkt und desto mehr Geld für die Cheffes.

    Das Geld muss im Umlauf bleiben, was es so aber nicht tut.

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