Leiharbeiter, moderne Sklaven? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Leiharbeiter, moderne Sklaven?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • [OTG]Marauder
    antwortet
    Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
    Ja das Wort sollte Nett mit doppel T heißen und wahr zynisch gemeint.

    Wenn du mit Beruf frei wählen meinst das ein arbeitsloser Harz 4 Empfänger dieses Recht in Anspuch nehmen kann so muss ich leider sagen - dem ist nicht so. Ein Harz 4 Empfänger muss sogar mit Sanktionen rechnen wenn er Arbeitsstellen den öffteren ablehnt.Ich glaube das steht sogar in der sogenannten Eingliederungsvereinbarung zwischen ARGE und Arbeitssuchenden.

    Natürlich muss man dem zu Bedenken geben das es tatsächlich Menschen gibt die lieber von der sogenannten Stütze Leben als zu arbeiten.

    und ja in den meisten ( aber nicht allen) Fällen, die mir bekannt sind. Grenzt dies schon an einem Modernen Sklavenhandel.

    LG Infinitas
    Es steht so in den Eingliederungsvereinarungen und jemand der wirklich am ALG2 "hängt" hat so gut wie keine Chance aus dieser Art "moderner Leibeigenschaft" bei einer Leihfirma wieder rauszukommen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Infinitas
    antwortet
    Ja das Wort sollte Nett mit doppel T heißen und war zynisch gemeint.

    Wenn du mit Beruf frei wählen meinst das ein arbeitsloser Harz 4 Empfänger dieses Recht in Anspuch nehmen kann so muss ich leider sagen - dem ist nicht so. Ein Harz 4 Empfänger muss sogar mit Sanktionen rechnen wenn er Arbeitsstellen den öffteren ablehnt.Ich glaube das steht sogar in der sogenannten Eingliederungsvereinbarung zwischen ARGE und Arbeitssuchenden.

    Natürlich muss man dem zu Bedenken geben das es tatsächlich Menschen gibt die lieber von der sogenannten Stütze Leben als zu arbeiten.

    und ja in den meisten ( aber nicht allen) Fällen, die mir bekannt sind. Grenzt dies schon an einem Modernen Sklavenhandel.

    LG Infinitas
    Zuletzt geändert von Infinitas; 02.12.2009, 23:34.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
    Es scheint in Deutschland schon einen Tarifvertrag zu geben der allerdings nichts mit den Tarifen zu tun hat die der Zeitarbeitskunde seinen Angestellten bezahlt.

    Ferner existieren sogar TüV geprüfte Programme der Arbeitsagenturen die meinetwegen einen Staplerschein plus Grundwissen der Lagerlogisik anbieten.
    Der Arbeitssuchende der den Kurs als bester (oder relativ gut ) abschneidet hat anschließend einen Job in einer Zeitarbeitsfirma in Aussicht.Wobei der Kurs auch von ihr unterstützt wird.
    Das ist doch net oder ? Harz 4 - ich glaube der Aktuelle satz für einen Alleinstehenden mit 30 m² Wohnung liegt bei ca 750 Euro monatlich.Für ca einhundert bis einhundertfünfzig Euro mehr verlässt anschließend ein Arbeitssuchender die Statistiken der Arbeitsagenturen um bei einer Zeitarbeitsfirma zu Arbeiten.Der Rest bleibt erstmal auf der Strecke. Mich würde mal interessieren was so ein Kurs die ARGEn und die Arbeitsagenturen kostet.

    Ein Kunde meines Arbeitgebers beschäftigt sich mit dem Bau von Druckmaschinen.Dort wurden (und werden auch noch ) ebenso Leiharbeiter eingesetzt die in ihrem Berufsbild Arbeiten konnten.Also Metallschlosser etc.
    Der Lohn ist gar nicht mal so schlecht , das stimmt dennoch verdienen sie sehr viel weniger als ihre Festangestellten Kollegen.

    Auch Arbeiten Freund von mir in verschiedenen Druckereien in meiner umgebung der eine als Festangestellter, der andere als Leiharbeiter. Der Unterschied macht sich sichtlich bei den Gehältern bemerkbar. Gut davon abgesehen hat der Festangestellte immer 4 Schicht Betrieb a 6 Stunden (ich glaube derzeit auch mit einem Ausgleich via Kurzarbeit).Der Andere arbeitet regulär 3 schichtig.


    LG Infinitas
    Falls das "nett" mit doppel-t heißen soll, hoffe ich doch sehr, daß das zynisch gemeint ist. Gemessen an Möglichkeiten, die jemand hat, der sich seinen Job frei suchen kann sind derartige Angebote nämlich die sprichwörtliche Sklavenjagd der Moderne.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Infinitas
    antwortet
    Es scheint in Deutschland schon einen Tarifvertrag zu geben der allerdings nichts mit den Tarifen zu tun hat die der Zeitarbeitskunde seinen Angestellten bezahlt.

    Ferner existieren sogar TüV geprüfte Programme der Arbeitsagenturen die meinetwegen einen Staplerschein plus Grundwissen der Lagerlogisik anbieten.
    Der Arbeitssuchende der den Kurs als bester (oder relativ gut ) abschneidet hat anschließend einen Job in einer Zeitarbeitsfirma in Aussicht.Wobei der Kurs auch von ihr unterstützt wird.
    Das ist doch net oder ? Harz 4 - ich glaube der Aktuelle satz für einen Alleinstehenden mit 30 m² Wohnung liegt bei ca 750 Euro monatlich.Für ca einhundert bis einhundertfünfzig Euro mehr verlässt anschließend ein Arbeitssuchender die Statistiken der Arbeitsagenturen um bei einer Zeitarbeitsfirma zu Arbeiten.Der Rest bleibt erstmal auf der Strecke. Mich würde mal interessieren was so ein Kurs die ARGEn und die Arbeitsagenturen kostet.

    Ein Kunde meines Arbeitgebers beschäftigt sich mit dem Bau von Druckmaschinen.Dort wurden (und werden auch noch ) ebenso Leiharbeiter eingesetzt die in ihrem Berufsbild Arbeiten konnten.Also Metallschlosser etc.
    Der Lohn ist gar nicht mal so schlecht , das stimmt dennoch verdienen sie sehr viel weniger als ihre Festangestellten Kollegen.

    Auch Arbeiten Freund von mir in verschiedenen Druckereien in meiner umgebung der eine als Festangestellter, der andere als Leiharbeiter. Der Unterschied macht sich sichtlich bei den Gehältern bemerkbar. Gut davon abgesehen hat der Festangestellte immer 4 Schicht Betrieb a 6 Stunden (ich glaube derzeit auch mit einem Ausgleich via Kurzarbeit).Der Andere arbeitet regulär 3 schichtig.


    LG Infinitas
    Zuletzt geändert von Infinitas; 29.11.2009, 18:24.

    Einen Kommentar schreiben:


  • cybertrek
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    bei Bindung an die jeweiligen gewerblichen Tarif-Löhne würde die Kostensituation eben keine finanziellen Vorteile mehr bringen.
    Naja, in manchen Branchen sehe ich auch so einen deutlichen finanziellen Vorteil. Gerade im Bau ist die Fluktuation und die Anzahl der Krankenstände relativ hoch. Ok, nehmen wir die Krankenstände weg und nehmen nur die Fluktuation. Wenn eine Baufirma statt einem fixen Arbeiter einen Leiharbeiter anstellt der für eine Saison arbeitet zahlt er durchgehend für Anwesenheit. Fällt der Huber Franz aus weil er kündigt, wird ein anderer von der Leihfirma bereitgestellt den diese in der Datenbank hat. Und die Firmen sind bemüht so schnell wie möglich Ersatz hinzuschicken weil sonst der Auftrag an einen Mitbewerber geht der schneller ist. Wen ein Fixangestellter kündigt muss erst mal auf eigene Faust ein neuer gesucht werden. Das mag in der heutigen Zeit auch nicht mehr das große Problem sein aber die Zusatzkosten für die Neusuche fallen bei einer Leihfirma weg. Diese muss im Konkurrenzdruck die Ersatz-Suche kostenlos durchführen wenn ihr Mitarbeiter einfach so kündigt ohne dass sich der Beschäftiger Verfehlungen geleistet hat.

    Und da rede ich noch gar nicht von Großprojekten wo 20 Mitarbeiter auf einmal gesucht werden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    So wie in Österreich wäre es wohl richtig - aber das wird man in Deutschland nicht durchsetzen. Denn allgemeinen Sinn solcher Firmen streitet ja auch niemand ab - (echte) saisonale Produktionsspitzen, Ausfälle durch Krankheit usw.

    Nur in Deutschland ist Leiharbeit inzwischen ein Kuhhandel zur schönung der Arbeitslosenstatistik - bei Bindung an die jeweiligen gewerblichen Tarif-Löhne würde die Kostensituation eben keine finanziellen Vorteile mehr bringen. Effektiv ist Leiharbeit in Deutschland - von dem Zuckerguß der immer wieder zur Begründung vorgeschobenen und auch anständig bezahlten Spezialisten mal abgesehen - eine (schwach) verdeckte Senkung des allgemeinen Lohnniveaus, was billige Arbeitsplätze schafft. Rot-grün hat's mehr oder weniger verbrochen, schwarz-rot billigend (und gern) übernommen und schwarz-gelb wird's mit Sicherheit nicht ändern.

    Einen Kommentar schreiben:


  • cybertrek
    antwortet
    Die Leiharbeiter sind nie mit unserem Tarif gekoppelt gewesen sondern hatten ihren eigenen Tarif, eben die 7,38.
    Da liegt der Fehler aber an den eigentümlichen gesetzlichen Regelungen in Deutschland und nicht am Prinzip der Leiharbeit an sich wie es erfolgreich in zig Ländern der Welt eingesetzt wird.

    Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
    So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht
    Wie gesagt, Leiharbeit hat schon seinen Sinn - wie bereits von mir auf der vorigen Seite dargelegt. Es müssen nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen passen damit die Leiharbeiter nicht benachteiligt werden. Warum das in Deutschland nicht der Fall ist, ist mir ein Rätsel und finde ich ehrlich gesagt schockierend. In Österreich klappt es ja auch, dass man den Mitarbeitern den jeweiligen Kollektivverttragslohn auszahlt den die jeweilige Firma auch für ihre Fixmitarbeiter verwendet.

    siehe auch:

    §2 (3) AÜG: Durch den Einsatz überlassener Arbeitskräfte darf für die Arbeitnehmer im Beschäftigerbetrieb keine Beeinträchtigung der Lohn- und Arbeitsbedingungen und keine Gefährdung der Arbeitsplätze bewirkt werden.

    §10 (1) AÜG: Die Arbeitskraft hat Anspruch auf ein angemessenes, ortsübliches Entgelt, das mindestens einmal monatlich auszuzahlen und schriftlich abzurechnen ist. Normen der kollektiven Rechtsgestaltung, denen der Überlasser unterworfen ist, bleiben unberührt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit ist für die Dauer der Überlassung auf das im Beschäftigerbetrieb vergleichbaren Arbeitnehmern für vergleichbare Tätigkeiten zu zahlende kollektivvertragliche oder gesetzlich festgelegte Entgelt Bedacht zu nehmen.

    §10 (3) AÜG: Während der Überlassung gelten die arbeitszeitrechtlichen Vorschriften des im Beschäftigerbetrieb auf vergleichbare Arbeitnehmer anzuwendenden Kollektivvertrags und einer auf vergleichbare Arbeitnehmer anzuwendenden gesetzlich festgelegten Regelung auch für die überlassene Arbeitskraft.

    Quelle: http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFas...ummer=10008655

    Der Punkt mit der Gefährdung der Arbeitsplätze ist natürlich schwerer zu kontrollieren und wird auch in vielen Fällen nicht eingehalten aber zumindest die Gehälter und Löhne sind sehr streng kontrolliert und reglementiert.
    Zuletzt geändert von cybertrek; 29.11.2009, 10:35.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Oliver Hansen
    antwortet
    So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht.
    Ja, das fällt mir auch auf, weil ich derzeit eine neue Stellung suche, aber ich bin sicher, dass Leiharbeit in ein paar Jahren keine Rolle mehr spielen wird.

    Einen Kommentar schreiben:


  • -Matze-
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.
    So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht.

    Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
    Nochmal damit ich es richtig verstehe: Bei euch bekommen Leiharbeiter weniger als ihnen laut Tarifvertrag/Kollektivvertrag mindestens zusteht? Eigenartige gesetzliche Regelung die in Österreich nicht möglich ist.
    Die Leiharbeiter sind nie mit unserem Tarif gekoppelt gewesen sondern hatten ihren eigenen Tarif, eben die 7,38.

    Einen Kommentar schreiben:


  • cybertrek
    antwortet
    Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
    Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.
    Nochmal damit ich es richtig verstehe: Bei euch bekommen Leiharbeiter weniger als ihnen laut Tarifvertrag/Kollektivvertrag mindestens zusteht? Eigenartige gesetzliche Regelung die in Österreich nicht möglich ist.

    Deine 7,38 pro Stunde sind in AUT laut dem Kollektivvertrag den ich da ausgegraben habe nur möglich, wenn der unter 18jährige Leiharbeiter als Helfer in der untersten Stufe bzw. ein über 18jähriger in den ersten 6 Wochen für Putzdienste eingesetzt wird. Und selbst dann nur, wenn er 40,8 Std. reguläre Arbeitszeit hat.

    (EDIT: Hab jetzt auf die Schnelle nur die 2005er Version gefunden aber laut hier gibts laut Kollektivvertrag nur 37 Std. wöchentliche Arbeitszeit. Also Mindestgehalt in der untersten Helfer-Stufe (unter 18jährige bzw. Putzdienste) von EUR 8,13. Und je nach Betriebszugehörigkeit verlängert sich ja die Dauer in dem Aufgabenbereich wodurch selbstverständlich auch Sprünge in eine höhere Stufe möglich sind. Egal ob Leiharbeiter oder nicht.)

    Unter Kollektivvertrag spielt sich einfach nichts ab. Und wie die Einstufung ist bestimmt die bisherige Berufserfahrung. Egal ob bei der Leihfirma oder sonstwo. Deshalb ist es ja auch so wichtig sich immer Dienstzeugnisse geben zu lassen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Leiharbeiter sind effektiv sogar teurer als normale Arbeitnehmer, weil nämlich das Leiharbeitsunternehmen Geld damit verdienen will, Arbeitnehmer zu "verleihen". Leiharbeit ist nur in 2 Situationen überhaupt nützlich: Wenn man kurzfristige Auftragsspitzen hat und die Stammbelegschaft mit der Arbeit nicht fertig wird oder wenn man nicht selbst auf Mitarbeitersuche gehen will. Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.
    Deine übermäßig optimistische Einstellung in Ehren und mit dem aufrichtigen Wunsch, daß du recht behälst - ich denke, du siehst das Konzept "Leiharbeit" zu einfach, womit deine Kosten/Nutzen-Rechnung auch zu einfach ausfällt und die Schlußfolgerung falsch ist.

    Außer den beiden ausgewählten Beispielen (Gewerkschaftseinfluß und Bilanzschönung) profitieren gerade die Heuschrecken von Leiharbeitern enorm: Keine Zeitverschwendung bei der "Entsorgung" unfähiger Arbeitnehmer, Druck auf die Stammbelegschaft ("Wenn das nicht klappt, ersetzen wir euch mit Leiharbeiten", Pharmazievertrieb Noveda) und Null-Verlustzeiten in Krankheitsfällen (die Leihfirma muß täglich die benötigte Arbeitskraft stellen, nicht einen bestimmten Mitarbeiter) sorgen für weitere Pluspunkte aus Sicht der Unternehmensführung, vom Verhindern langfristiger Beschäftigungsverhältnisse und dem Vermeiden damit verbundener Entschädigungszahlungen im Kündigunsfall - z.B bei Umstrukturierungen - ganz zu schweigen. Das Unternehmen gewinnt Flexibilität am Markt und es drohen keine Unsummen an Personalunkosten mehr, wenn man Standorte zusammenlegt oder auflöst. Ausserdem ist es wirtschaftlich gut möglich, daß in wie von Matze geschilderten Fällen der Lohndiskrepanz und "Volumenverträgen" (30 Mitarbeiter gemietet) der Leiharbeiter die Gewinnspanne der Leiharbeitsfirma inzwischen zum größeren Teil selbst trägt. Die Nachfrage an Leiharbeitskräften würde ja nicht seit Aufkommen dieses Arbeitsmodelles beständig steigen, wenn es einen langfristig schädlichen Nebeneffekt gäbe. Dieser Effekt hätte sich inzwischen einstellen müssen.

    Leiharbeit wieder loswerden, daß müssen die Arbeitnehmer selbst in die Hand nehmen, vor allem, wenn sie "gezwungener Weise" ("Wenn Sie sich da nicht bewerben, gibt's das nächste Vierteljahr keine Bezüge", Arbeitsagentur und Wiedereingliederungsbehörden - sozusagen die Sklavenjäger der Moderne ) in einer solchen Firma arbeiten müssen. Alles an Unzulänglichkeiten und Verstößen sammeln und der Gewerbe-Aufsicht mitteilen ist da der beste Weg, muß aber konsequent durchgezogen werden, ausserdem auf die exakte Einhaltung des Arbeitsvertrages pochen und nicht wegen "2 Kilometer mehr Anfahrt, was ist das schon" oder ähnlichem klein beigeben. Innerhalb der ersten 3 Monate finden sich bei den meisten Leiharbeitsunternehmen mindestens 2 Verstöße gegen Arbeitszeitregelungen oder ähnlichem. Betroffene Arbeitnehmer sollten aber unbedingt Rechtsschutz versichert sein, um das durchzuziehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Oliver Hansen
    antwortet
    Leiharbeiter sind effektiv sogar teurer als normale Arbeitnehmer, weil nämlich das Leiharbeitsunternehmen Geld damit verdienen will, Arbeitnehmer zu "verleihen". Leiharbeit ist nur in 2 Situationen überhaupt nützlich: Wenn man kurzfristige Auftragsspitzen hat und die Stammbelegschaft mit der Arbeit nicht fertig wird oder wenn man nicht selbst auf Mitarbeitersuche gehen will. Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
    Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.

    Also im Endeffekt ist es schon eine Frechheit für die selbe Tätigkeit 5-6€ weniger zu erhalten. In wie fern sich das für den Betrieb lohnt keine Ahnung, weil ich denke doch das die Leihfirma den Rest munter einkassiert.

    Zum Leiharbeiter generell:
    Das kommt halt auf die Einstellung der Firma an, Weltbild hat einen guten Ruf was das Arbeitsklima angeht. Also kann man sicher auch heute noch eine relativ vernünftige Stelle als Leiharbeiter finden.
    Stundenlöhne für Leiharbeiter werden im "Einzelfall" sogar unter 6,50€ gedrückt. In Deutschland wird Leiharbeit mehr und mehr zum Abdecken von "benötigtem Massenmenschenmaterial" für un- bis geringqualifizierte Tätigkeiten verwendet, der Leiharbeiter unter dieser Vorgabe auch eingestellt - und wenn er dann doch mal in seinem Lehrberuf eingesetzt wird, wird häufig nicht der Lohn aufgestockt. In Deutschland dominieren tatsächlich die schwarzen Schafe das Geschäft - wobei man dabei nicht allein die Leiharbeits-Firmen verantwortlich machen kann, denn:

    Firmen, die bewußt versuchen, einen hohen Anteil an Leiharbeitern im Fertigungsbereich einzusetzen, um den Einfluß der Gewerkschaft im eigenen Haus gering zu halten (z.B Kesseböhmer) oder Arbeitskräfte per "Hauruck"-Aktionen von den eigenen Lohnlisten per indirektem Zwang zu einer Leiharbeitsfirma umverlagern, damit der Personalkosten-Anteil in der Jahresbilanz besser aussieht (Leiharbeiter sind Sachkosten) und die Firma an der Börse besser gehandelt wird (hohe Personalkosten drücken den Kurs, weil im Verstand eines Börsianers Sachkosten leichter zu verringern sind als Personalkosten) - so geschehen bei Parker Hannifin, die ja auch schon mal 'ne gesunde Firma schlucken, um ein Patent zu übernehmen und die Firma danach auflösen und alle Mitarbeiter vor die Wahl stellen, 200km weit weg weiterzuarbeiten oder zu kündigen - sind Beispiele, wo das Heuschreckentum in der Wirtschaft direkt negativen Einfluß auf die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse hat. Ausser für die Gruppe der Arbeitnehmer, die gern rumkommen, gern was Neues lernen und Routine hassen wie die Pest ist Leiharbeit das qualitativ schlechtere Beschäftigungsverhältnis und die meisten "Entschuldigungen" zur massiven Nutzung von Leiharbeitern wie "saisonal bedingt" (wobei saisonal bedingt dann auch mal 9 Monate des Jahres meint) sagen einfach nur aus, das die Unternehmensleitung das unternehmerische Risiko nicht mehr tragen will. Es sind dringend gesetzliche Einschränkungen in Deutschland bei Leiharbeit nötig, wie von SF-Junky weiter vorn im Thread aufgelistet.

    Einen Kommentar schreiben:


  • -Matze-
    antwortet
    Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
    Drucker? Hm http://www.druck.or.at/downs/loehne/lt08-gra.pdf Naja, Helfer könnte besser sein, zumindest Facharbeiter verdienen nicht soo schlecht.
    Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.

    Also im Endeffekt ist es schon eine Frechheit für die selbe Tätigkeit 5-6€ weniger zu erhalten. In wie fern sich das für den Betrieb lohnt keine Ahnung, weil ich denke doch das die Leihfirma den Rest munter einkassiert.

    Zum Leiharbeiter generell:
    Das kommt halt auf die Einstellung der Firma an, Weltbild hat einen guten Ruf was das Arbeitsklima angeht. Also kann man sicher auch heute noch eine relativ vernünftige Stelle als Leiharbeiter finden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • cybertrek
    antwortet
    Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
    Es existieren Dumpinglöhne die tatsächlich z.B. für Arbeiten wie Kommissionieren / Lagertätigkeiten oder wie -Matze- schrieb (im Druckerbau /Druckerei) ein regelrechter Witz sind.
    Gibt es in GER keine tarifvertraglich geregelten Mindestlöhne basierend auf Dienstjahren und aufgabenbasierter Einstufung? Im Arbeiter-Bereich werden zumindest in AUT auch die Fixangestellten eher selten besser bezahlt als bei uns der Kollektivvertrag vorgibt. Das ist ein allgemeines arbeitsmarktechnischen Problem auf Seiten der Firmen. Gerade mal in der Technik und im kaufmännischen Sektor schaut es besser aus.

    Drucker? Hm http://www.druck.or.at/downs/loehne/lt08-gra.pdf Naja, Helfer könnte besser sein, zumindest Facharbeiter verdienen nicht soo schlecht.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X