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  • Kid
    antwortet
    Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
    Allen Greenspan hat nach der Finanzkrise öffentlich zugegeben, dass der einzige der diesen Systemcrash erfolgreich vorhergesehen hat eben jener Karl Marx war. Dabei ging es nicht um Datenerfassungs- oder Urteilsfehler einzelner Individuen, sondern um einen systemimmanten Grundgedanken unserer modernen Auffassung von Wachstum.
    Worin besteht die Systemimmanenz, wenn bei einer Anlageform wie den Kreditfonds einfach das Mißbrauchspotential - sagen wir übersehen - wurde?

    Darum tust du mE Marxisten Unrecht, wenn du ihnen die gleiche Verblendung wie sozialdarwinistischen Rechten zusprichst. Karl Marx war kein Ideologe, sondern ein brillanter Logiker!
    Marx' einzig gutes Kapitel ist das über Kapitalakkumulation. Den Rest kann man in die Tonne kloppen.

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
    Das Schlimmste tun jedoch grad unsere Medien! Sie leben von Emotionen ihrer Konsumenten und verzerren dadurch die Realität und verändern die Werte einer Gesellschaft. Wenn man ständig toll angezogene Bänker und strohdumme Superstars sieht, fängt man natürlich an zu zweifeln, ob die anderen Berufsgruppen überhaupt etwas leisten. Deshalb schimpfen zwar die meisten auf Bänker, Manager und Pseudostars, aber trotzdem werden diese Berufsgruppen beneidet und auch angestrebt (siehe die Überfüllung von BWL/VWL-Studiengängen/ Überfüllung von Castingshows).

    Ein Mensch muss sich heute schämen, wenn er "nur" als Müllmann arbeitet, obwohl er verdammt viel für die Gemeinschaft leistet. Auch Bauarbeiter erschaffen etwas im Gegensatz zu Geldverschiebern (die auch Ihre Aufgabe erfüllen) und werden trotzdem eher als schändliche und unterbezahlte Berufsgruppe angesehen. Diese Diskriditierung der "niederen" Berufsgruppen sorgt dafür, dass die Löhne immer weiter fallen, weil die Menschen selbst ihre eigene Arbeit nicht mehr wertschätzen. Deshalb ist auch zunehmend ein Verfall der Qualität der erledigten Arbeiten zu verzeichnen, weil wenn man ja eh nur schändliche und unterbezahlte Arbeit betreibt, muss man sich doch keine Mühe geben.

    Mir hat zum Beispiel vor kurzem sehr Gut die Werbung über "das Handwerk" gefallen und ich war auch überrascht, dass sowas gezeigt wurde. Es muss ganz klar ein Umdenken der Medien und der Gesellschaft stattfinden, da ansonsten sehr schnell die Liebe zu den "da Oben" in wilden Hass umschlagen kann und dann werden paar Jahrzehnte später schicke 2D-Filme darüber gedreht (angenommen, dass 3D Standard sein wird) und eine Tolle Hymne komponiert. Bäh, wie mich Heuchlerei und Kriecherei ankotzt!
    Viel schlimmer ist, daß beide Seiten (grobvereinfacht die Erbauer und die Geldverschieber), die sich unbedingt gegenseitig brauchen durch die gegenseitige Hetze ihre Achtung voreinander verlieren. Das ist nicht nur absolut kontraproduktiv sondern auch gefährlich Schädlich.
    Nach dem Werteverfall kann dann nur noch der Untergang, und zwar für alle, folgen. Damit meine ich keinen absoluten Holocaust sondern nur das vielbesungene "Ende der Welt wie wir sie kennen".

    Optimistisch betrachtet wäre dann die Zeit für einen Neubeginn, wie in Deiner biologischen Analogie schon beschrieben. Meinetwegen auch die Stelle an der sich die Weltenschlange Ourorobos in den Schwanz beißt und der fatale Zyklus, den es ja eigentlich zu überwinden galt, komplett ist. Das alles ist natürlich rein hypothetisch, esoterisch, vollkommen unlogisch und Niemand will das wirklich wissen geschweige denn erleben.


    Allerdings verstehe ich den Abschnitt mit den 2D-Filmen und der tollen Hymne nicht so ganz. Ist aber auch nicht so wichtig.
    Zuletzt geändert von Galactus; 28.04.2011, 23:22.

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  • Cotillion
    antwortet
    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Kann ja sein, dass Greenspan von Mises nicht gelesen hat, aber im Gegensatz zum toten Marx haben viele lebende Ökonomen, vor allem Vertreter der österreichischen Schule, den Crash vorausgesehen. Und die sehen die Ursachen woanders.
    Könntest du das vl näher ausführen, oder mir diesbezüglich einen Link zukommen lassen. Ich interessiere mich sehr für diverse Ansichten zu diesem Thema, will jetzt aber auch net zu sehr ins Off-Topic abdriften.

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
    Der Unterschied zwischen Rechten und Linken besteht lediglich darin, dass die einen Arbeitslose in sozialen Hängematten als die Schmarotzer der Gesellschaft entlarven möchten, wohingegen die anderen Ultrareiche, die allein durch Zins und Zinseszins die restliche Gesellschaft ausbluten als die eigentlichen Parasiten verstehen.
    Letztenendes liegen also beide faul in der Hängematte

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
    Allen Greenspan hat nach der Finanzkrise öffentlich zugegeben, dass der einzige der diesen Systemcrash erfolgreich vorhergesehen hat eben jener Karl Marx war. Dabei ging es nicht um Datenerfassungs- oder Urteilsfehler einzelner Individuen, sondern um einen systemimmanten Grundgedanken unserer modernen Auffassung von Wachstum.
    Kann ja sein, dass Greenspan von Mises nicht gelesen hat, aber im Gegensatz zum toten Marx haben viele lebende Ökonomen, vor allem Vertreter der österreichischen Schule, den Crash vorausgesehen. Und die sehen die Ursachen woanders.

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  • Kristian
    antwortet
    @Jobe

    Da hast Du vollkommen recht! Hardcorekapitallisten gehören zum selben Pack wie Sozialisten und Nazis. Es wird eine Art Religion verfolgt. Eine Überzeugung, die unumstößlich umgesetzt werden muss. Nur leider sind die Bonbons der Kapitalisten viel süßer als alle anderen und deshalb gewinnt die Befriedigung der menschlichen Gier hierbei die meisten Anhänger. Weshalb in der Vergangenheit aus Idealisten der anderen Parteien mit der Zeit ebenfallls Kapitalisten wurden (sogar die schlimmsten ihrer Art).

    Sozialiales Denken ist hingegen etwas vollkommen anstrebenswertes. Das fängt mit dem Aufheben einer falsch weggeworfenen Dose auf der Straße an und endet mit dem Engagement in ehrenamtlichen Diensten oder dem Einsatz des eigenen Lebens für die Rettung anderer Menschen. Leider denken Sozialisten nicht in solch "kleinen" Maßstäben. Meistens geht es nur darum die eigene Macht auszubauen und den "da oben" eins auszuwischen, weil diese es gewagt haben es besser zu haben als einer selbst. Nazis denken da ihm ähnlichen Rahmen, nur kloppen sie aus Feigheit eher gerne auf die "da unten" ein, die es auch angeblich besser haben...

    Das Schlimmste tun jedoch grad unsere Medien! Sie leben von Emotionen ihrer Konsumenten und verzerren dadurch die Realität und verändern die Werte einer Gesellschaft. Wenn man ständig toll angezogene Bänker und strohdumme Superstars sieht, fängt man natürlich an zu zweifeln, ob die anderen Berufsgruppen überhaupt etwas leisten. Deshalb schimpfen zwar die meisten auf Bänker, Manager und Pseudostars, aber trotzdem werden diese Berufsgruppen beneidet und auch angestrebt (siehe die Überfüllung von BWL/VWL-Studiengängen/ Überfüllung von Castingshows).

    Ein Mensch muss sich heute schämen, wenn er "nur" als Müllmann arbeitet, obwohl er verdammt viel für die Gemeinschaft leistet. Auch Bauarbeiter erschaffen etwas im Gegensatz zu Geldverschiebern (die auch Ihre Aufgabe erfüllen) und werden trotzdem eher als schändliche und unterbezahlte Berufsgruppe angesehen. Diese Diskriditierung der "niederen" Berufsgruppen sorgt dafür, dass die Löhne immer weiter fallen, weil die Menschen selbst ihre eigene Arbeit nicht mehr wertschätzen. Deshalb ist auch zunehmend ein Verfall der Qualität der erledigten Arbeiten zu verzeichnen, weil wenn man ja eh nur schändliche und unterbezahlte Arbeit betreibt, muss man sich doch keine Mühe geben.

    Mir hat zum Beispiel vor kurzem sehr Gut die Werbung über "das Handwerk" gefallen und ich war auch überrascht, dass sowas gezeigt wurde. Es muss ganz klar ein Umdenken der Medien und der Gesellschaft stattfinden, da ansonsten sehr schnell die Liebe zu den "da Oben" in wilden Hass umschlagen kann und dann werden paar Jahrzehnte später schicke 2D-Filme darüber gedreht (angenommen, dass 3D Standard sein wird) und eine Tolle Hymne komponiert. Bäh, wie mich Heuchlerei und Kriecherei ankotzt!

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  • Galactus
    antwortet
    Ich habe auch persönlich nichts gegen Ungleichheit. Solange sie sich in für alle einigermaßen erträglichen Grenzen hält. Vor allem erträglicher für die weniger begüterten Individuen.
    Ich sage auch bewußt erträglicher und nicht gerechter weil Gerechtigkeit für jeden etwas anderes bedeutet und daher fast nichts aussagt.

    Ein gewisser Darwinismus ist auch O.K. Wäre ja dumm wenn der Starke nicht die Oberhand hätte.
    Wenn denn mit "der Starke" der Intelligentere und nicht der Finanzstärkere gemeint wäre. Natürlich gibt es auch welche, die beides in sich vereinen.
    Aber oft genug ist es nur ein an der Börse gewonnenes oder ein von den Eltern vererbtes Vermögen und eine mündlich weitergegebene Bauernschläue, die die Stärke ausmacht.
    Es soll auch schon Unternehmer gegeben haben, die ihre Firma lieber verkauft haben anstatt sie ihren unfähigen weil verantwortungslosen Nachkommen zu hinterlassen.

    Für mich ist eines der wichtigsten Attribute des Starken das Verantwortungsbewußtsein einer Gesellschaft gegenüber. Und eben nicht eine Nachmirdiesintflut-Mentalität gepaart mit purer Raff- und/oder Machtgier.

    Den Begriff Sozial (nicht Sozialismus) verstehe ich so, daß ebensolchen Extremen ein Regulativ entgegengesetzt werden soll. Um z.B. die übermäßige Ausbeutung seiner Mitmenschen zu verhindern. Man möchte ja auch in der Gesellschaft in der man lebt keine Sklaverei haben.
    Ich bin ein wenig belustigt und verärgert zugleich wenn ich mitbekomme wie der Begriff als etwas schändliches dargestellt wird. So als wäre soziales Denken etwas ganz und gar Verwerfliches und Unmoralisches.
    Das ganze erinnert mich ein bischen an die Kommunistenhysterie der McCarthy Ära der USA.

    Leider ist unter dem Deckmantel des Sozialen (siehe Sozialismus) auch Mißbrauch betrieben worden. Ähnlich mißbraucht empfinde ich aber auch den Begriff der freien Marktwirtschaft. Freiheit ist ja auch nichts grundsätzlich Schlechtes. Nur beansprucht man meistens für sich selbst mehr davon als man anderen zugestehen möchte. Und zugeben will das Niemand.

    Der Mensch ist des Menschen Wolf (Plautus).

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  • Kristian
    antwortet
    Leider ist Zins und Zinseszins der einzig sichere Motivator unsere Gesellschaft, um die Menschen zum Investieren, Riskieren und Arbeiten zu bewegen. Ohne dem Verleih von verzinstem Geld, hätten wir niemals irgendwelche großen Errungenschaften erlebt, sondern würden noch als Bauern in Familienverbänden leben.

    Zins und Zinseszins fördern die notwendige Wanderung von Kapital. Das ist ein Natürgesetz und war schon immer so! Im Mittelalter wurde bewusst für das gemeine Volk Zins und Zinseszins verteufelt, damit lediglich Juden nur das Geld vermehren konnten, welches sich der lokale Herrscher leihen konnte. Und wenn man seine Schulden nicht bezahlen konnte, verbannte man die Juden aus dem eigenen Land oder hetzte das Volk gegen die örtlichen Juden auf, um diese ermorden zu lassen und dadurch konnten die Schuldner das geliehene Geld legitiem behalten und damit die Wirtschaft ankurbeln und noch mehr Steuern zahlen.

    Gegen Marx, Che, Mao und sonst wen habe ich gar nichts einzuwenden. Sie haben sich alle ihre eigenen Gedanken zu ihrer Zeit und den damaligen Problemen gemacht. Marx lebte in einer Zeit, in der die Ungerechtigkeit so sehr viel größer war als heute und er lag vollkommen richtig mit seiner damaligen Beurteilung der Gesellschaft. Wer damals unten an der Gesellschaftstreppe stand, war tatsächlich unten und musste das meiste dafür einsetzen. Das Kapital der Reichen wurde nicht ordentlich in die Wirtschaft geleitet, sondern häufig in Form von festen Gütern gehortet, mitunter weil es auch kaum sicherere Investitionsmöglichkeiten gab.

    Jedoch sind die Kinder der marxistischen Gedanken nur noch ein Schatten seiner selbst. Um Marx's Denkweise und seine Absichten zu verstehen, muss man selbst ein gebildeter Mensch sein und gleichzeitig auch in der Lage sein, sich seine eigenen ideologielosen Gedanken zu bilden (das eine setzt nicht das andere voraus). Leider hatten an Marx's Werken besonders die weniger denkenden Menschen ein großes Interesse, weil sie sich vermeindlich angesprochen fühlten.

    Letzenendes werden die Ideen von eigentlich allen großen Denkern meistens nur wie Religionen fortgetragen und verursachen dadurch mehr Schaden, als dass sie nützen. Das ist ein typisch menschliches Verhalten und auch nicht verwerflich. So ist unser Geist nunmal gestrickt, dass wir einfach gezwungen sind an etwas zu glauben, wenn wir nicht in der Lage sind alle Zusammenhänge zu verstehen. Und gleichzeitig suchen wir uns Gleichgesinnte, denn in einer Gruppe sind wir stärker. Dadurch entstehen nur neue Konflikte und Ausgrenzungen... aber das ist nun wirklich n anderes Thema.

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  • Cotillion
    antwortet
    Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
    Bäh, Sozialisten sind neben den Nazis die größten Spinner unserer Gesellschaft. Anstatt sich Bücher von Che, Mao oder Marx reinzukloppen, sollten sie lieber ein Biologiebuch aufmachen, um zu erkennen, dass das Entstehen von Ungleichheit ein ganz natürlicher Prozess ist. Das menschliche Sozialverhalten ist in Grundzügen kaum anders als das Sozialverhalten von Bakterien.

    Die meisten Bakterienarten bilden Biofilme, um gemeinsam auf die Jagd um Nahrungsstoffe zu gehen. Dabei übernehmen die Bakterien unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Systems. Einige bilden den Schleim des Biofilms, der für die Infrastruktur und somit für der Transport wichtig ist. Dann gibt es Bakterien, die wie Fabriken mit der Umwandlung und Produktion bestimmter Nährstoffe anfangen und diese an die Umgebung abgeben. Transportbakterien sind für die Weiterleitung der Nährstoffe zuständig. Und Speicherbakterien nehmen überschüssige Nährstoffe der Umgebung auf.

    Und das Interessante: Die Speicherbakterien wachsen durch den Nahrungsüberschuss und werden zu immer größeren Speicherkapseln, die aus der Umgebung immer mehr Nährstoffe ziehen, da ihre Oberfläche nunmal größer wird. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit der anderen Bakterien durch den Überschuss an Nahrung, die durch die Fabrikbakterien produziert werden, immer schlechter. Einige Bakterien stellen ihre Arbeit komplett ein und konsumieren nur noch. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Sterben des Systems, denn die Fabriken können nur solange produzieren, so lange auch genügend Ausgangstoffe geliefert werden. Zudem werden durch die Tätigkeiten der Bakterien auch Giftstoffe freigegeben, die das Wachstum der Kolonie stoppen und den Biofilm zerstören können. Die Speicherbakterien entwickeln sich zu wahren Schmarotzerbakterien, denn sie geben trotz der Nahrungsmittelknappheit, die langsam voranschreitet, nichts von ihrer gespeicherten Nahrung ab, sondern nehmen möglichst noch mehr auf (weil sie sich als Überlebenskapseln des Systems "verstehen"). Dadurch wird dem System soviel Energie entzogen, dass der Biofilm langsam anfängt zu sterben. Die überlebenden Bakterien gehen wegen der Nahrungsmittelknappheit aggressiv auf die Jagd und dabei leuchten die Schmarotzerbakterien wie Leuchttürme in der Dunkelheit. Diese werden gefressen und mit den enthaltenen Nährstoffen kann der Zyklus wieder von vorne beginnen, wenn die Umgebungsbedingungen für einen erneuten Biofilm stimmen.

    Innerhalb eines Biofilms können interessanterweise Bakterien verschiedenster Arten zusammenleben. Damit niemand den anderen zu sehr ausnutzt, bilden sich dabei Bakterienansammlungen gleichartiger Bakterien, die dann untereinander die Biofilmsaktivität betreiben.

    Wer sieht hier nicht parallelen zum menschlichem Sozialverhalten? Es stimmt wirklich alles, was ich geschrieben habe. Die Erkenntnisse in diesen Bereichen sind noch sehr aktuell und man weiß noch vieles nicht. Jedoch gibt es bereits einige Veröffentlichungen darüber, die man einfach googeln kann.

    D.H., dass diese Rumgejammere der Nazis und der Roten ganz normal ist und wenig von Bedeutung. Es macht so oder so irgendwann mal BAAAM und der Zyklus beginnt danach von neuem. Ich hoffe nur, dass die Menschheit irgendwann so weit ist, dass die "Schmarotzer" nicht gleich ermordet werden müssen, sondern dass irgendwann ein Konsens gefunden wird und dass alle gemeinsam einen "Reset" durchführen können.
    Der Unterschied zwischen Rechten und Linken besteht lediglich darin, dass die einen Arbeitslose in sozialen Hängematten als die Schmarotzer der Gesellschaft entlarven möchten, wohingegen die anderen Ultrareiche, die allein durch Zins und Zinseszins die restliche Gesellschaft ausbluten als die eigentlichen Parasiten verstehen. Grob vereinfacht ist Zweiteres genau das, was Karl Marx in seinem berühmten, aber oftmals missverstandenem Buch "Das Kapital" prognostiziert hat.
    Allen Greenspan hat nach der Finanzkrise öffentlich zugegeben, dass der einzige der diesen Systemcrash erfolgreich vorhergesehen hat eben jener Karl Marx war. Dabei ging es nicht um Datenerfassungs- oder Urteilsfehler einzelner Individuen, sondern um einen systemimmanten Grundgedanken unserer modernen Auffassung von Wachstum.

    Darum tust du mE Marxisten Unrecht, wenn du ihnen die gleiche Verblendung wie sozialdarwinistischen Rechten zusprichst. Karl Marx war kein Ideologe, sondern ein brillanter Logiker!

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, was du uns mit diesem Post mitteilen möchtest. Mein Beitrag stammt vom 3.12.2010, dein Thread vom 23.12.2010.
    Sorry, hab die Daten übersehen und Deinen Post für aktuell gehalten. Und somit ist der Mitteilungswert diesbezügl. gleich Null.

    Allerdings hättest Du dir die vieräugig süffisant rhetorische Frage durchaus sparen können.
    Denn was ich hätte damit andeuten wollen hast Du schon verstanden.

    @Kristian:

    Sehr anschaulich und plausibel dargestellt die biologische Analogie.
    In diesem System sähe ich mich nicht als Speicherbakterium sondern eher als Transporter.
    So oder so müßte man sich demnach einen ausgeprägten Fatalismus zulegen.
    Das liegt allerdings kaum in der menschlichen Psyche verankert.

    Und ich hoffe wie Du, daß es eben dieser irgendwann tatsächlich gelingt über den fatalen Zyklus hinauszuwachsen.

    Ansätze dazu sehe ich alleine schon im Vorhandensein von Politik, Philosophie und Religion.
    Eigentlich alles was über die "Mechanik" der Naturwissenschaften hinausgeht.
    Zuletzt geändert von Galactus; 28.04.2011, 04:06.

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  • Kristian
    antwortet
    Bäh, Sozialisten sind neben den Nazis die größten Spinner unserer Gesellschaft. Anstatt sich Bücher von Che, Mao oder Marx reinzukloppen, sollten sie lieber ein Biologiebuch aufmachen, um zu erkennen, dass das Entstehen von Ungleichheit ein ganz natürlicher Prozess ist. Das menschliche Sozialverhalten ist in Grundzügen kaum anders als das Sozialverhalten von Bakterien.

    Die meisten Bakterienarten bilden Biofilme, um gemeinsam auf die Jagd um Nahrungsstoffe zu gehen. Dabei übernehmen die Bakterien unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Systems. Einige bilden den Schleim des Biofilms, der für die Infrastruktur und somit für der Transport wichtig ist. Dann gibt es Bakterien, die wie Fabriken mit der Umwandlung und Produktion bestimmter Nährstoffe anfangen und diese an die Umgebung abgeben. Transportbakterien sind für die Weiterleitung der Nährstoffe zuständig. Und Speicherbakterien nehmen überschüssige Nährstoffe der Umgebung auf.

    Und das Interessante: Die Speicherbakterien wachsen durch den Nahrungsüberschuss und werden zu immer größeren Speicherkapseln, die aus der Umgebung immer mehr Nährstoffe ziehen, da ihre Oberfläche nunmal größer wird. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit der anderen Bakterien durch den Überschuss an Nahrung, die durch die Fabrikbakterien produziert werden, immer schlechter. Einige Bakterien stellen ihre Arbeit komplett ein und konsumieren nur noch. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Sterben des Systems, denn die Fabriken können nur solange produzieren, so lange auch genügend Ausgangstoffe geliefert werden. Zudem werden durch die Tätigkeiten der Bakterien auch Giftstoffe freigegeben, die das Wachstum der Kolonie stoppen und den Biofilm zerstören können. Die Speicherbakterien entwickeln sich zu wahren Schmarotzerbakterien, denn sie geben trotz der Nahrungsmittelknappheit, die langsam voranschreitet, nichts von ihrer gespeicherten Nahrung ab, sondern nehmen möglichst noch mehr auf (weil sie sich als Überlebenskapseln des Systems "verstehen"). Dadurch wird dem System soviel Energie entzogen, dass der Biofilm langsam anfängt zu sterben. Die überlebenden Bakterien gehen wegen der Nahrungsmittelknappheit aggressiv auf die Jagd und dabei leuchten die Schmarotzerbakterien wie Leuchttürme in der Dunkelheit. Diese werden gefressen und mit den enthaltenen Nährstoffen kann der Zyklus wieder von vorne beginnen, wenn die Umgebungsbedingungen für einen erneuten Biofilm stimmen.

    Innerhalb eines Biofilms können interessanterweise Bakterien verschiedenster Arten zusammenleben. Damit niemand den anderen zu sehr ausnutzt, bilden sich dabei Bakterienansammlungen gleichartiger Bakterien, die dann untereinander die Biofilmsaktivität betreiben.

    Wer sieht hier nicht parallelen zum menschlichem Sozialverhalten? Es stimmt wirklich alles, was ich geschrieben habe. Die Erkenntnisse in diesen Bereichen sind noch sehr aktuell und man weiß noch vieles nicht. Jedoch gibt es bereits einige Veröffentlichungen darüber, die man einfach googeln kann.

    D.H., dass diese Rumgejammere der Nazis und der Roten ganz normal ist und wenig von Bedeutung. Es macht so oder so irgendwann mal BAAAM und der Zyklus beginnt danach von neuem. Ich hoffe nur, dass die Menschheit irgendwann so weit ist, dass die "Schmarotzer" nicht gleich ermordet werden müssen, sondern dass irgendwann ein Konsens gefunden wird und dass alle gemeinsam einen "Reset" durchführen können.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Tjo, was soll man dazu sagen, daß doch noch mal jemand die selbe Sache wieder hervorkramt, die um Weihnachten herum so schön im Sande verlief, weil sich eine gewisse Person so gerne mit Zahlen beschäftigt und nebenbei gerne ein bischen rabuliert.



    Dem lag dieser Artikel, der sich auf die selbe Studie stützt zugrunde:

    ver.di: Rohe Bürgerlichkeit

    Schön, daß die Aufmerksamkeit für sowas nicht ganz erloschen ist.
    Kommt wohl manchmal doch eher darauf an WER damit rüberkommt, wie ?
    Ich weiß nicht, was du uns mit diesem Post mitteilen möchtest. Mein Beitrag stammt vom 3.12.2010, dein Thread vom 23.12.2010.

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  • Galactus
    antwortet
    Tjo, was soll man dazu sagen, daß doch noch mal jemand die selbe Sache wieder hervorkramt, die um Weihnachten herum so schön im Sande verlief, weil sich eine gewisse Person so gerne mit Zahlen beschäftigt und nebenbei gerne ein bischen rabuliert.



    Dem lag dieser Artikel, der sich auf die selbe Studie stützt zugrunde:

    ver.di publik informiert über aktuelle Themen in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur- und natürlich über Gewerkschaftsthemen. Sie erscheint achtmal im Jahr.


    Schön, daß die Aufmerksamkeit für sowas nicht ganz erloschen ist.
    Kommt wohl manchmal doch eher darauf an WER damit rüberkommt, wie ?


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Jobe schrieb nach 30 Minuten und 20 Sekunden:

    Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
    Der Trend lässt sich nicht aufhalten, Gottseidank..

    Mal schauen wie lange es noch dauert, bis die selbsternannten Wirtschaftsexperten in der Politik die Sache auch verstanden haben.
    Das wäre eine schöne und auch speziell für mich beruhigende Entwicklung und würde meinen in den letzten Jahren doch arg gebeutelten Optimismus wieder etwas nähren.
    Zuletzt geändert von Galactus; 27.04.2011, 05:02. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Fiesel
    antwortet
    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    (In der Annahme, das dies der rechte Thread dafür ist):

    Wachstum ist nicht alles: Weltbank fordert Umdenken - n-tv.de



    Wahnsinn, zu welchen Analysen selbst Wirtschafts-/Finanzexperten fähig sind.

    Na besser spät gemerkt als nie.
    Der Trend lässt sich nicht aufhalten, Gottseidank..

    Mal schauen wie lange es noch dauert, bis die selbsternannten Wirtschaftsexperten in der Politik die Sache auch verstanden haben.

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  • Regel1
    antwortet
    Sensation: Weltbank fordert Umdenken!!!

    (In der Annahme, das dies der rechte Thread dafür ist):

    Wachstum ist nicht alles: Weltbank fordert Umdenken - n-tv.de

    Die Weltbank fordert angesichts der zahlreichen Krisenherde rund um den Globus ein Umdenken im Kampf gegen Armut und Gewalt. Wirtschaftswachstum allein sei nicht mehr das Maß aller Dinge...
    Wahnsinn, zu welchen Analysen selbst Wirtschafts-/Finanzexperten fähig sind.

    Na besser spät gemerkt als nie.

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