Fachkräftemangel und goldene Zeiten für Arbeitnehmer - SciFi-Forum

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Fachkräftemangel und goldene Zeiten für Arbeitnehmer

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    Ich kenne ein russisches Pärchen. Er hat das glorreiche rot-weiß-rot Visum bekommen (irgendwas im Avionik-IT-Bereich). Österreich jammert ja auch immer wieder von wegen Fachkräftemangel und hat dieses spezielle Visum eingeführt. Nun, er hat es beantragt, bekommen und dann wurde er erst mal 3 Monate (!) im Kreis geschickt, weil er zwar das Visum hatte, aber keine Arbeitserlaubnis. Im Grunde hätte er es schon längst geschmissen bzw. wäre er zurückgegangen, wenn da nicht seine Frau wäre. Nicht zuletzt deswegen, weil die finanziellen Ressourcen/Ersparnisse verschwinden (3 Monate ist halt in Westeuropa auch nicht so ganz billig...). Letzter Stand meines Wissens (1. Feber Woche), unser Magistrat hat gemeint, dass die Erlaubnis nun auf dem Postweg zu ihm unterwegs wäre...
    Ist eigentlich schon eine bodenlose Frechheit.
    Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
    Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
      Tja, hauptsache billig. Darum gehts doch. Deshalb haben auch viele keinen Bock mehr auf weitergehende Schule, Ausbildung etc wenn sie hinterher eh nur bei einer Zeitarbeitsfirma für knapp 9 Euro die Stunde landen (oder gar weniger).
      Naja, wundern muß diese Entwicklung nicht.

      Politisches Ziel Rot-Grün: Arbeitskraft muß billiger sein als Energie (dem Umweltschutz zuliebe, offiziell). Im Nebeneffekt sollten halt mehr Leute da arbeiten, wo sonst mit Energie aber ohne menschliche Arbeitskraft gewirkt wurde. Mal abgesehen davon, daß dieser Nebeneffekt einen völlig menschenverachtenden Ansatz hat, ergibt sich aus der simplen Grundsituation "Arbeitskraft billiger als Energie" die einfache Folgerung, daß Rikscha-Dienste rentabel werden. Und wo gibt es traditionell Rickscha-Dienste, wo ist entwicklungsbedingt Energie viel teurer - und teilweise gar nicht verfügbar - gegnüber Arbeitskraft? Richtig, in Entwicklungsländern. (Und wenn Deutschland deren Lohnniveau erreicht, braucht ja auch niemand mehr abwandern )

      Politisches Ziel Schwarz-Gelb: Arbeitnehmerbeteiligung am Risiko der Unternehmen.
      So sollen die Arbeitnehmer zeigen, daß ihnen was an ihren Arbeitsplätzen liegt. Zusammen mit Kurzarbeit-Modellen, Zeitkonten und freiwilligem Verzicht auf Bonus- oder Normal-Lohnzahlungen ist Schwarz-Gelb voll auf einem "Arbeit macht froh!"-Kurs. Wer Arbeit hat und dafür täglich 2 Stunden pendelt und unbezahlte Überstunden macht und schlechte Arbeitszeiten ohne die früher dafür mal regelfall-gewesenen Zulagen hat, soll am Monatsende froh sein, daß er dafür arbeiten kann, daß er abzüglich Fahrtkosten tatsächlich so viel hat als wär er auf Hartz IV.

      Und wenn auf die Entwicklung bei der Verteilung offiziell hingewiesen wird - wie beim letztjährigen Armuts-Report - werden diese Passagen versucht, aus dem Bericht zu entfernen. Aber wer dabei nicht an Zufälle glauben will, hat ja Paranoia
      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

      Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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        man müsste mal par maschinen die 100 mann ersetzten abschaffen - zudem frische backwaren aus dem discounter rausnehmen und auch tiefkühlbrötchen etwas teurer machen und mehr menschen hinter die produkte setzten - ebenso pizza aus dem kühler.

        dann würden weniger kleinbetriebe dicht machen bzw. mit ner handvoll mitarbeiter auf niedriglohn aus dem letzten loch pfeifen.
        dann gäbs auch weniger arbeitslose weil die gebraucht werden.

        maschinen machen nur dann sinn wenn sie die lücken füllen die die menschen nicht schaffen. aber die anzahl der menschen die heute arbeiten ( vorallem länger arbeiten müssen ) muss sich ja auch irgendwe finanziell über wasser halten.
        eine maschine zahlt nicht in die rentenkasse ein.

        dafür arbeiten alte menschen immer länger und besetzten arbeitsplätze für jüngere nachfolger.

        man merkt das unsere politiker denen eh alles in der arsch geschoben wird ( sichere rente - dicke abfindung - fettere diäten - vermutlich noch bezahlte fette spritschleuder und bezahltes sicherheitspersonal ) nicht wirklich interesse daran haben das es der allgemeinheit auch gut geht.

        alles was schlecht für uns ist ist erlaubt und wird ratzfatz genehmigt.
        alles was gut für uns ist muss monatelang geprüft werden und wird dann abgelehnt

        harzIV für die die kein job mehr bekommen ( weil fachkräfte gesucht und/oder ne Maschine eingebaut wird die menschen ersetzt )
        bis zu 68 lebenjahr gearbeitet: der dank ? Mikrorente ( man darf sich ja noch was dazu verdienen und man nimmt vermutlich wieder ein arbeitsplatz weg


        ein grund warum ich nicht wählen geh - egal wer dran kommt, am ende kommt derselbe müll raus ( es sitzt nur nen anderer auf dem chefsessel )

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          Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
          ein grund warum ich nicht wählen geh - egal wer dran kommt, am ende kommt derselbe müll raus ( es sitzt nur nen anderer auf dem chefsessel )
          Wenn du es "denen" zeigen willst, solltest du außerhalb des etablierten Spektrums wählen. Nichtwähler erhöhen prozentual die Pfründe derer, die regieren und oppositionieren. Würden all die Nichtwähler aber mal aufstehen und ihre Stimmen den alternativen Parteien geben wie der PDV, der ÖDP, der Freibierpartei und wie sie alle heißen, dann wäre mal richtig Volk-sagt-NEIN-und- SO NICHT-Stimmung. Die SPD hätte dann nur noch 15%, die Grünen noch 8 und die CDU höchstens 22. Ich für meinen Teil werde voraussichtlich auf die Freien Wähler zurückgreifen, weil die evtl. tatsächlich Chancen haben, den Bundestag zu stürmen. Für 2017 liebäuglich dann mit einer SPD-FW-Koalition. Wenn die Grünen zu dem Zeitpunkt ihre Spukgestalten entsorgt haben, könnte man die zur Not noch als Fußnote mit ins Boot holen. Aber nur wenns unbedingt sein muss.
          Zuletzt geändert von Sinclair_; 10.02.2013, 13:57.

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            Ich find's gut, wenn viele Leute nicht wählen gehen. Dann macht meine Stimme mehr aus.

            Im Übrigen führen technischer Fortschritt und Automatisierung NICHT zu mehr Arbeitslosigkeit.

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              Zitat von SF-Junky
              Ich find's gut, wenn viele Leute nicht wählen gehen. Dann macht meine Stimme mehr aus.
              So wie die der Rechtsradikalen, Linksradikalen, etc. Die gehen schließlich auf jeden Fall wählen.

              Zitat von SF-Junky
              Im Übrigen führen technischer Fortschritt und Automatisierung NICHT zu mehr Arbeitslosigkeit.
              Das erklär mir mal bitte kurz. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nämlich auf die Schnelle keine Möglichkeit ein, wie der gleiche Bedarf an Arbeit bestehen soll, während Menschen von Maschinen ersetzt werden, die bei einem Personalaufwand von zwei oder drei Leuten das Pensum von 100 Handarbeitern erledigt.
              And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

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                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Im Übrigen führen technischer Fortschritt und Automatisierung NICHT zu mehr Arbeitslosigkeit.
                Wer erzählt das?

                Kommentar


                  Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
                  So wie die der Rechtsradikalen, Linksradikalen, etc. Die gehen schließlich auf jeden Fall wählen.
                  Was will man machen? Man kann die Leute nicht dazu zwingen, wählen zu gehen. Demokratie beruht nunmal auf Freiwilligkeit.


                  Das erklär mir mal bitte kurz. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nämlich auf die Schnelle keine Möglichkeit ein, wie der gleiche Bedarf an Arbeit bestehen soll, während Menschen von Maschinen ersetzt werden, die bei einem Personalaufwand von zwei oder drei Leuten das Pensum von 100 Handarbeitern erledigt.
                  Wenn technischer Fortschritt ein ultimativer Grund für Arbeitslosigkeit wäre, wieso steigt dann die Beschäftigung regelmäßig dann deutlich an, wenn viel investiert (=viele neue Maschinen angeschafft) werden?


                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  Wer erzählt das?
                  Was? Dass Einsatz von Maschinen Arbeitslosigkeit erzeugt? Das hat Bakkad Baran oben impliziert.

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                    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
                    Das erklär mir mal bitte kurz. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nämlich auf die Schnelle keine Möglichkeit ein, wie der gleiche Bedarf an Arbeit bestehen soll, während Menschen von Maschinen ersetzt werden, die bei einem Personalaufwand von zwei oder drei Leuten das Pensum von 100 Handarbeitern erledigt.
                    Wenn durch neue Maschinen die Preise sinken, dann werden auch neue Käuferschichten erschlossen. Ein gutes Beispiel ist das Auto, welches zu Beginn nur ein Spielzeug für reiche Playboys war und durch sinkende Preise [und auch durch steigende Kaufkraft] zum Massengut wurde, so dass letztendlich durch die höhere Produktivität sogar mehr Arbeiter benötigt wurden.

                    Irgendwann ist der Markt natürlich gesättigt und dann werden bei steigender Produktivität Arbeitsplätze abgebaut. Rational wäre es natürlich die Produktivitätssteigerung einzusetzen für sinkende Arbeitszeiten, aber stattdessen werden im Zuge des Konkurrenzkampfes die verbliebenen Arbeiter sogar mehr ausgebeutet.
                    “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Was? Dass Einsatz von Maschinen Arbeitslosigkeit erzeugt? Das hat Bakkad Baran oben impliziert.
                      Nein, dass es keine technologische Arbeitslosigkeit gibt. Das ist zumindest eine sehr umstrittene Behauptung, die entsprechende Diskussion firmiert seit 30 Jahren unter "Freisetzungs- und Kompensationseffekte neuer Technologien".


                      Wenn technischer Fortschritt ein ultimativer Grund für Arbeitslosigkeit wäre, wieso steigt dann die Beschäftigung regelmäßig dann deutlich an, wenn viel investiert (=viele neue Maschinen angeschafft) werden?
                      Es geht aber hier nicht um "viele neue Maschinen", das wäre Investition bei gegebener Technologie, sondern um Einsatz von neuen Technologien mit geringeren Arbeitsinputkoeffizienten. Diese erzeugen nur unter gewissen Voraussetzungen keine Arbeitslosigkeit, vor allem dann, wenn die neuen Technologien selber zur Herstellung mehr Arbeitskräfte brauchen als die alten (und sie im selben Land hergestellt werden) und/oder wenn die Nachfrage so hoch ist, dass die erhöhte Produktion den geringeren Arbeitseinsatz je Stück kompensiert.

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                        Ach herrje, dann formuliere ich es eben etwas vorsichtiger: Im Übrigen führen technischer Fortschritt und Automatisierung nicht per se zu mehr Arbeitslosigkeit.

                        Die Intention war einfach dieser Kindchenlogik zu widersprechen, dass wir einfach ein paar Maschinen abschaffen, dann würde schon die Arbeitslosigkeit sinken.

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                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Ach herrje, dann formuliere ich es eben etwas vorsichtiger: Im Übrigen führen technischer Fortschritt und Automatisierung nicht per se zu mehr Arbeitslosigkeit.
                          Ich bin der Ansicht, dass sie das durchaus kann. Das ist nur unter den genannten Voraussetzungen auszuschließen (streng genommen nicht einmal dann) und diejenigen, die dem widersprechen, sind im Wesentlichen wieder einmal unsere lieben Neoklassiker, in deren Weltbild es weder eine endliche Nachfrage noch fixe Inputkoeffizienten gibt. Jeder darf sich gern überlegen, welches die "Kindchenlogik" ist.

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                            Sollte irgendwann mal das Erdöl wirklich vollumpfänglich erschöpft sein, werden in der Landwirtschaft wieder viele neue tolle Arbeitsplätze entstehen. : ) Dann kann man auch wieder zu Recht schimpfen: "Polnische Erdbeerpflücker nehmen uns die Arbeit weg!!!!"

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                              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
                              man müsste mal par maschinen die 100 mann ersetzten abschaffen - zudem frische backwaren aus dem discounter rausnehmen und auch tiefkühlbrötchen etwas teurer machen und mehr menschen hinter die produkte setzten - ebenso pizza aus dem kühler.

                              dann würden weniger kleinbetriebe dicht machen bzw. mit ner handvoll mitarbeiter auf niedriglohn aus dem letzten loch pfeifen.
                              dann gäbs auch weniger arbeitslose weil die gebraucht werden.
                              Maschinenstürmerei kann auch kein Weg sein.

                              Wobei das irgendwie alles pervers ist. In einer vernünftigen Welt könnte man froh sein, dass die Arbeit im Zuge der Automatisierung weniger wird und man einen gleich großen Kuchen mit immer weniger menschlichem Aufwand backen kann. Stattdessen müssen andauernd neue Bedürfnisse erkünstelt werden, damit die Arbeit bloß nicht weniger wird.

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                                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                                Sollte irgendwann mal das Erdöl wirklich vollumpfänglich erschöpft sein, werden in der Landwirtschaft wieder viele neue tolle Arbeitsplätze entstehen. : ) Dann kann man auch wieder zu Recht schimpfen: "Polnische Erdbeerpflücker nehmen uns die Arbeit weg!!!!"
                                Dann werden halt die Traktoren und Landwirtschaftsmaschinen mit Strom, Wasserstoff, was auch immer betrieben. Würde nichts dran ändern^^
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