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Wie sieht ein gutes Bildungssystem aus ?

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ah jetzt hab ich endlich kapiert, was BW heißen soll... Da hab ich ein Fragezeichen vergessen.

    Tja, ich rede auch nicht davon, das abzuschaffen, aber in ihrer derzeitigen Form ist sie nicht nötig. Ich will mich ja nicht als Militärpezialist aufspielen, aber zu was braucht man die Bundeswehr? Zum Besetzen zu schlecht, und Massenschlachten gibt es eh nicht mehr. Aber das gehört nicht hierher.

    Ja es gibt überall Möglichkeiten, ein paar Milliarden für die Generationen von morgen zusammenzukratzen. Von Steinkohleabbausubventionen angefangen, kann man da ne lange Liste aufzählen. Dann gehen zwar ein paar Arbeitsplätze drauf, aber das kann man sowieso durch Stellenstreichung nach Pensionierung regeln.

    Vor allem hat mich das Interwiew mit Hannelore Kraft im Spiegel beeindruckt, die weiß, wo es lang geht.

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  • Amaranth
    antwortet
    Da deinem Beitrag die eigentlich als selbstverständlich erachtete Fähigkeit, deine Intention kundzutun, verfehlt, muss ich dich darum bitten, uns zu erklären, was du mit dem letzten Beitrag sagen möchtest, da die derzeitige Fülle an Wörtern nicht ausreichend ist.

    Mit anderen Worten: Hä?
    Was willst du? Die Bundeswehr abschaffen? Na, klasse. Ich bin ja nun eindeutig keiner, der sagt, dass der Islam eine gewaltige Gefahr für Europa ist, aber sämtliche Streitmächte eines Staates abzuschaffen erscheint mir ein Ticken zu pazifistisch.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Aber es gibt Menschen, denen das peinlich ist, die sich dafür schämen und die du damit in die Enge drückst.
    Auch finde ich es nicht sonderlich gerecht, wenn diejenigen, bei denen die Eltern eventuell mehr arbeiten gehen oder die sich nebenbei etwas verdienen, plötzlich auch noch das übernehmen müssen, was die anderen essen. Wenn dann eher über die Steuern geregelt, weil dann jeder etwas übernimmt, so sieht soziale Gerechtigkeit aus.
    Sag ich ja...

    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Die BW ist doch eh ein unterbezahlter Witzverein, gerade nach den neuesten Reformen kann man bei denen nicht mehr weiter sparen.
    BW

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  • Amaranth
    antwortet
    Aber es gibt Menschen, denen das peinlich ist, die sich dafür schämen und die du damit in die Enge drückst.
    Auch finde ich es nicht sonderlich gerecht, wenn diejenigen, bei denen die Eltern eventuell mehr arbeiten gehen oder die sich nebenbei etwas verdienen, plötzlich auch noch das übernehmen müssen, was die anderen essen. Wenn dann eher über die Steuern geregelt, weil dann jeder etwas übernimmt, so sieht soziale Gerechtigkeit aus.

    Und mal ehrlich, wie teuer sind die Bücher für die Oberstufe schon? In Deutsch kosten die Bücher nie über 10€, Mathe war bei uns einmalig 20€ für die gesamte OS, Biologie jedes halbe Jahr mal 7€, Geschichte 30€ für die gesamte OS, etc.
    So hohe Kosten sind das nicht, wie immer alle tun, zumal man die Bücher entweder weiterverkaufen oder noch einmal zum nachschlagen verwenden kann.

    Die BW ist doch eh ein unterbezahlter Witzverein, gerade nach den neuesten Reformen kann man bei denen nicht mehr weiter sparen.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ist mir doch egal, ob alle wissen, dass meine Eltern keine reichen Schweine sind. Ich hab bis jetzt immer um die Unterstützungen angefragt, die mir zustehen, und mich hat nie jemand großartig gehänselt. Gar nie.

    Und das kann man doch alles mit der Karte oder den Kassazetteln machen, das man dann mit der Steuererklärung verrechnet. Sollte im Bereich des Möglichen liegen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    IMHO ist es für die Schulen zu aufwändig die Schüler großartig in Gruppen einzuteilen und unterschiedliche Preise zu verlangen. Das Gymnasium auf dem ich war ist jetzt keine Ganztagesschule gewesen, aber da gab es in der Mittagspause auch Essen zu kaufen (angeblich vom Krankenhaus in der Nähe) und das wurde von freiwilligen Schülern/Eltern verkauft, die dafür nur kostenlos essen durften. Willst du denen jetzt auch noch zumuten die Schüler nach dem einkommen ihrer Eltern zu fragen? Überhaupt bin ich von so Lösungen, wo sich die Kindern dann als arm outen müssen, nicht so richtig begeistert.
    Das Problem ist eigentlich doch auch garnicht der Preis für das Essen, sondern eher das zu niedrige Einkommen der Eltern.

    Schulbücher konnte man sich während meiner Schulzeit immer leihen und das hat auch jeder so gemacht.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ach bitte. Solange das Geld für nutzlose Militärtransporter da ist, könnte es in eine sozialer organisierten Republik auch für die Bildung zur Verfügung stehen.

    Verleihsystem ist in Ordnung, ist auch die beste Möglichkeit. Wir müssen uns in den 3 letzten Jahren der Oberschule die selbst kaufen. Natürlich kann man sie wieder verkaufen, aber trotzdem. Müsste nicht sein.

    Und vielleicht eine Mensa nach Einkommen der Eltern gestaffelt? Die unteren zahlen nicht, die oberen alles. Sozial halt.

    Und mir egal an was man nie sparen wird... Eine der Bedingungen für ein gutes Bildungssystem ist genug Geld, und das kriegt man nur, wenn man irgendwo anders einspart (oder auf wundersame Weise das Volkseinkommen steigert [oder die Steuern erhöht, aber das wäre wohl übertrieben]).

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  • Amaranth
    antwortet
    Weil man dann auch für andere Sektoren kein Geld hat und an Projekten wie S21 wird man niemals sparen.

    Man würde eher noch an den Sozialausgaben sparen und davon woanders wieder Geld ausgeben.
    Auch wenn man sich nur hypothetisch nähert, sollte man die Realität nicht aus den Augen verlieren, sonst bringt das Ergebnis am Ende nichts (siehe Systeme wie den Kommunismus).

    Überleg dir doch einmal die Kosten. Wieviel kostet eine Mahlzeit in der Mensa? 3€? Wir haben z. B. 1.200 Schüler, was einen Preis pro Tag von 3.600€ für unsere Schule/das Land bedeuten würde. Alleine für eine einzige Schule.

    Für Schulbücher hat man bei uns jetzt ein Verleihsystem eingeführt.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Von welchem Geld denn? Sollen wir die Realität verlassen?
    Nein waarum? Das Geld ist nicht da, und das ist ein Vorschlag, wie man es besser machen kann. Es gibt genug unnütze Ausgaben. Und kostenlose Mensen und Schulbücher werden doch wohl noch realistisch sein.

    Was das mit Realitätsverlassen zu tun hat... Ich rede von Sachen, die sein könnten, wenn man das Geld hätte. Wie willst du über Sachen hypothetisieren, wenn man die Realität nicht verlassen darf?

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Das einzige, was ein gutes Bildungssystem ausmacht, ist einfach genug Geld.
    Nein. Auch mit unendlich viel Geld kann man noch unendlich viel falsch machen.

    Ha, der Grund kann sonstwas sein, aber nicht das System an sich. Hier gibt es große Klassen, hohen Ausländeranteil, schlechte Disziplin und und und.
    Du beschreibst gerade das System...

    Ist das aber wirklich so schlimm, wie ich es gehört habe? Das man in Schubladen gesteckt wird, aus denen man nicht mehr rauskommt?
    Definitiv nicht, nein. In der Hauptschule kann man in eine Realschulklasse aufsteigen und somit auch die 10. Klasse absolvieren. Auch gehen viele nach der Realschule aufs Gymnasium.
    Interessant wird es jetzt, wo in vielen Bundesländern Realschulen und Hauptschulen integriert werden (soweit ich verstanden habe werden hier aber noch die Klassen differenziert).
    Und ich finde, das ist auch gut so. Also dass man teilweise Schubladen hat. Wer auf das Gymnasium geht, holt sich seine Qualifikation für das Studium und im Studium werden im Zweifelsfall einfach nur die besten genommen (NC). Wer ein Abitur haben möchte, muss sich richtig dafür anstrengen und das ist auch ein wichtiger Aspekt.

    Vor allem das Kostenlose streiche ich fett an. Was auch Mensen und Schulbücher betreffen sollte.
    Von welchem Geld denn? Sollen wir die Realität verlassen?

    @Dannyboy:
    Ich unterschätze sie nicht, aber ich glaube immernoch etwas an das Gute im Menschen, zumal bei uns in RLP die Politiker von CDU und SPD groß tönen, dass ein solches System tatsächlich umgesetzt wird. Ich hoffe, sie versuchen sich daran zu messen, was sie vor der Wahl gesagt haben.

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  • Mehani
    antwortet
    @Rock_Bottom
    Sehe ich absolut nicht so. Gab schon andere Länder, die versucht haben durch pures "Geld drauf schmeißen" gesellschaftliche Probleme zu lösen und die sind damit kläglich gescheitert.
    Natürlich darf man nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ verfahren. Die Kürze meiner Aussage ließ Eure Vermutung zu, war aber von mir nicht in diesem Sinne gemeint.

    Einhergehen mit mehr Geld muss eine Veränderung des Schulsystems, wobei auch der von Euch geschilderte Ansatz zur Aufgabe des dreigliedrigen Schulsystems erwägenswert ist.

    Unabhängig von den Gründen, die zu den unterschiedlichen Leistungsständen der Schüler führen, müssen diese beseitigt werden. Hierzu bedarf es aber auch einer intensiveren Betreuung der leistungsschwächeren Schüler, was aber mehr Personal erfordert, um individuell Schüler zu fördern. Sofern wir dann noch z. B. ein Vorschuljahr fordern (freiwillig oder nicht) und die Kitas dann kostenlos sein sollen, wird erst recht deutlich, dass hierfür zwingend Geld erforderlich ist.

    Dein geschildertes Beispiel:
    Zitat von Rock_Bottom Beitrag anzeigen
    Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach dafür zu sorgen, dass man gerade leistungsschwache Kinder nicht absondert, sondern sie eben an Schulen in Stärken und Schwächen fördert und das ist eben nicht damit möglich, wenn ich einen eigentlich recht intelligenten jungen Knaben(oder ein Mädchen) auf einer Hauptschule versauern lasse, anstatt sein vielleicht gegebenes Talent in Sprachen o.ä. fördere.
    zeigt ja gerade, dass die Einbeziehung aller Schüler in den Bildungsprozess Geld erfordert.

    Eure geschilderten Alternativen bedeuten in letzter Konsequenz immer Geld. Die Zusammenlegung aller Schulformen Haupt-Real-Gymi führt sicherlich eher dazu, dass eine Ausgrenzung der Schwachen verhindert wird. Dann ist es aber auch zwingend, dass in jeder Klasse genug Personal vorhanden ist, um individuell auf die Schüler einzugehen. Schlußendlich würde sich ansonsten der Vorteil in einen Nachteil für die guten Schüler verkehren, da diese nicht mehr ihrem Leistungsstand entsprechend gefördert werden. Und hiermit meine ich nicht die guten Schüler aus dem sog. „Gutem Hause“ sondern auch Schüler die nicht der Oberschicht entstammen. Die Unterschiede in den Leistungen können auch allein in der Natur der Sache liegen, wobei ich aber die Debatte um Integration und den Migrationshintergrund nicht verharmlosen will.

    Die Diskussion über Integration von ausländischen Schülern oder Schüler mit Migrationshintergrund würden wir gar nicht führen, wenn wir von Anfang an diese in das Bildungssystem konsequent einbezogen hätten. Das hätte mit intensiver Betreuung dieser Schüler erfolgen müssen, mit der weiteren Folge, dass sie auch überhaupt nicht abgehängt worden wären bzw. Außenseiter sind. Diejenigen, die aus Prinzip nicht wollen, können wir sowieso nicht mitnehmen.


    @Anthea
    Woran liegt das?
    Schön mal einen Lehrer zu diesem Thema zu hören.
    Derzeit scheinen mir die Lehrer überfordert und gefrustet zu sein. Soweit ich das einschätzen kann, sind es wohl die ständig sich ändernden Lehrpläne und die Inkonsequenz der jeweiligen Länder dauerhafte Vorgaben zu liefern. Man hat das Gefühl jede Schule „wurschtelt“ vor sich hin. Vertretungslehrer können faktisch keinen vernünftigen Unterricht gestalten, da diesen natürlich unbekannt ist, welches Konzept welche Schule verfolgt. Nur als Beispiel möchte ich hier anführen, dass der jahrgangsübergreifende Unterricht der 1. und 2. Klasse an jeder Grundschule anders gestaltet wird.

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  • Rock_Bottom
    antwortet
    zu 5. Da hast du grundsätzlich recht, sehe ich ähnlich, aber wer nimmt die Eltern in ihre Pflicht? Die Kita mit einem ordentlichen Bildungskonzept sollte, besonders im Vorschulbereich, verpflichtend und kostenlos sein, dann hätten jene Kinder, die du sicher meintest (und auch die mit Migrationshintergrund) etwas bessere Chancen, in der Schule mitzuhalten....
    Die Eltern nimmt natürlich absolut niemand in die Pflicht. Deshalb glaube ich auch, dass gesellschaftliche Probleme wie Bildung, Integration, die mit Bildung verknüpft ist, eben auch nicht mit Geld beigelegt wird. Ich kann auch nicht sagen, dass die Jugendlichen von heute keinen Respekt mehr haben und werfe dafür 2 Milliarden Euro irgendwo hinein und ersticke irgendein Verhalten im Keim.

    Hier habe ich auch zwei Themen angesprochen. 1. die generelle Leistungsfähigkeit aller Kinder und Jugendlichen und 2. die Leistungsfähigkeit von Jugendlichen mit sozial schwachem Umfeld und Migrationshintergrund. Zweiteres ist eben auch ein Faktor, der sich nicht nur auf Schule und Eltern beschränkt, sondern eben auch auf die Gesellschaft.



    4.
    Wie meinst du das? Wie werden Kinder mit Migrationshintergrund abgesondert (außer durch das erwähnte System, aber das trifft alle)? Kannst du das bitte etwas verdeutlichen? Danke.

    Wer kann denn etwas dafür, dass etliche eingewanderten und teilweise sogar eingebürgerten Menschen nicht gewillt sind, die Sprache ihres Aufnahmelandes zu erlernen und somit ihren Kindern die Chance verringern, im Schulalltag zu bestehen oder auch sich selbst, hier anzukommen.... Müssen sie auch nicht, da es alles, was zum Leben benötigt wird, in Muttersprache zu bewältigen ist (Banken, Läden,..)... Parallelwelt bzw. Gegenwelt! Keine Berufsmöglichkeiten für Mama und Papa (da keine Sprachkenntnisse, kaum oder keine Schulbildung, viele Kinder, frühe und häufige Schwangerschaften (bei den Roma zum Beispiel durchschnittlich ab 12 J.,...) und nur wenig fürs Kind! Zumindest aus meinem Erfahrungsumfeld komme ich überwiegend mit Menschen in Kontakt, auf die das oben Geschilderte zutrifft. Andere gibt es auch, aber die kenne ich nicht persönlich (Doch: Halt: Ein "Kollege" hat türkische Wurzeln! und Bushido hat auch eine erfolgreiche Karriere gemeistert, obwohl er ein ehemaliger Schüler ist....). Und wer sagt solche Dinge, wie du sie oben erwähnst? Sie bekommen doch finanzielle und auch anderweitige Unterstützung....
    Hier sehen wir das unterschiedlich. Wenn du schreibst, dass niemand etwas dafür könne, wenn etliche nicht gewillt sind, beschreibst du hier eine Ursache...

    Ich sehe darin eher ein Symptom, als die Ursache eines Problems. Leistungsverweigerung hat keine genetischen, oder ethnischen Hintergrund, höchstens eine falsche Perspektive.
    Für mich ist es auch nicht die Schuld eines Hartz 4lers, wenn er Arbeitslosengeld 2 bezieht, obwohl er studiert und jahrelang gearbeitet hat. Es wird nun mal immer eine Anzahl geben, die nicht will. Dies ist aber eine Anzahl von Menschen, die man nie wird einbinden können. Da hilft dann auch keine Kita, keine Kürzung des ALGs oder sonst was. Ich glaube aber, dass man generell unterscheiden muss zwischen Menschen, die gar nicht wollen (und ich tue jetzt einfach mal so, als ob Eltern ihre Kinder nicht zu Obdachlosen erziehen) und eben denen, die wollen, oder verlernt haben zu wollen.
    Ich habe mit vielen Ausländern nämlich die umgekehrte Erfahrung gemacht (Kann mir vorstellen, dass das in Berlin noch ein ganz anderes extrem ist. Bin selber aus Ba Wü), dass gerade ausländische Eltern, im Gegensatz zu den deutschen wahnsinnig streng sind.

    Auch meine Eltern kamen nach ihrem Studium nach Deutschland und wurden hier privat in der "deutschen Nachbarschaft", wie auch im Beruf nicht akzeptiert, weil dort niemand einen ausländischen Chef haben wollte. Dass auch ich als Kind dadurch gelitten habe war klar, weil...natürlich wollte ich etwas mit anderen machen, aber wer wollte schon was mit dem doofen Ausländer zu tun haben? Was übrig bleibt ist eben das Phänomen der Ausländer, die unter sich sind und bleiben wollen, weil man auch von Kind auf nichts anderes kennt. Ich kann meinen Eltern nun mal nicht die Schuld daran geben, weil man es ihnen hier nie beigebracht hat, was es heisst, sich zu integrieren. "Tut uns Leid, ihr Kind kann nicht zu uns in den Sportverein...schönen Tag noch."

    Ich habe das Glück gehabt, dass ich eine deutsche Pflegefamilie gehabt habe, weil meine Ellis eben arbeiten mussten und siehe da...ich hab meine zwei Diplome bekommen .
    Was ich damit sagen will ist, dass ich eben auch viele Freunde habe, die den Sprung nicht geschafft haben. Sie sind in der zweiten Generation hier, haben einen schlechteren Bildungsabschluss und immer noch wenig Kontakt zu Deutschen, was sich mit 28 Jahren immer noch auf die Sprache auswirkt ("Ich weiß schon wo Bahnhof ist"). Die haben mittlerweile natürlich auch Kinder, die wieder in einer, wenn auch besseren Position als wir damals sind, dass sie eben den elterlichen Hintergrund haben, die ihnen das beibringen, was wir damals eben gelernt haben.

    Natürlich muss man als Elternteil auch über seinen Schatten springen, aber bei Integration und Bildung geht es eben auch darum, dass solche Kinder früh genug von der Gesellschaft wahr genommen werden und wenn ich "etliche" Leute so sehe, dann werden die notwendigen Brücken eben nicht gebaut. Also auch von unserer Seite nicht. Kenne nämlich auch genug Menschen, die nicht wollen, dass ihre Kinder mit Ausländern spielen und da gehts dann eben auch los wie bei mir.

    Als Kind dann schon in der eigenen Welt, auf der Hauptschule im Denken nur bestärkt und in der Arbeitswelt will den "Ümüt Türgicü" dann auch niemand in der Firma haben?!

    Ähnlich ist es doch bei Frauen und der aktuellen Diskussion um die Frauenquote?!

    Frauen sind nicht deshalb in Vorständen so wenig vertreten weil sie dumm sind, oder schlechter ausgebildet, sondern weil sie...ja genau...weil sie Frauen sind. Die Gesellschaft, also eben unsere "Vorbilder in Industrie und Wirtschaft" sind einfach nicht dazu in der Lage, tatsächlich eine Gleichberechtigung zu schaffen.

    Und in beiden Fällen denke ich eben, dass es etwas ist, dass von beiden Seiten gewollt werden muss. Wenn viele Frauen heutzutage dastehen und sagen, dass es ihnen eigentlich egal ist, dass sie schlecht bezahlt und ihre Kollegen befördert werden, da sie sich daran gewöhnt haben, dann sage ICH auch nicht: "Wenn ihr nicht wollt, geht zurück an den Herd."

    Interessant finde ich es nämlich auch, dass es auch andere Länder mit diesen Ausländerballungsräumen gibt.

    Ich habe mal ein Jahr in New York gewohnt und eines der besten und beliebtesten Gegenden dort ist "China Town". Da leben nur Ausländer und gesprochen wird dort eigentlich kaum ein Wort englisch.
    Irgendwie muss es es ja sicherlich auch an der Sozialbildung liegen, die wir selbst, aber eben auch die Ausländer in Deutschland haben. Kann mir nicht vorstellen, dass wir als Menschen so anders sind.

    zu 1. Ich glaube, Hauptschule ist nicht gleich Hauptschule. Da gibt es zum Beispiel zwischen der HS in Berlin und Bayern enorme Qualitätsunterschiede....
    Aber das hat sich ja nun bei uns in Berlin erst einmal erledigt.
    Ging hier jetzt generell um die österreichischen und deutschen Hauptschulen und das man in Österreich in ländlichen Gegenden wohl gar keine andere Wahl hat, weil es nicht überall Gymnasien gibt...

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  • Anthea
    antwortet
    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    ....
    1.
    Ha, der Grund kann sonstwas sein, aber nicht das System an sich. Hier gibt es große Klassen, hohen Ausländeranteil, schlechte Disziplin und und und.

    2.
    Ist das aber wirklich so schlimm, wie ich es gehört habe? Das man in Schubladen gesteckt wird, aus denen man nicht mehr rauskommt?

    ....
    zu 2. Das in Schubladen stecken ist dem Gliederungssystem geschuldet und da zum Beispiel in Berlin (und wie unten zu lesen war, auch ähnlich in SA)diese Gliederung reduziert wurde, ist das evtl. ein Schritt in die richtige Richtung. Außerdem werden die Kinder erst nach der 6. Klasse in das System eingegliedert. Auch ein Vorteil!

    zu 1. Hoher Ausländeranteil? Was bedeutet das? Bei uns ist der Migrationshintergrundanteil teilweise bei nahezu 100 %, zumindest aber in weiten Teilen des Westens weit über 50%. Das ist ein hoher Anteil. Dafür haben wir eben kleinere Klassen (so um die 20, ich habe 15 Kinder: alles Migranten!)
    Woher kommt die schlechte Disziplin? Wobei dies in meiner GS nicht das Problem ist.

    Zitat von Mehani Beitrag anzeigen
    ...

    Betonen möchte ich aber dass das Niveau auf der Grundschule eindeutig abgenommen hat, was jedoch ein rein subjektiver Eindruck ist.
    ...
    Woran liegt das?

    Zitat von Rock_Bottom Beitrag anzeigen
    1.
    Naja meine Freundin war auf einer Hauptschule in Österreich und studiert jetzt Medizin und Psychologie. Schlimm finde ich dort nicht die Tatsache, dass es keine Realschulen gibt, sondern die Problematik, dass viele Kinder vom Land eine Hauptschule besuchen müssen, da es in der Nähe kein Gymnasium gibt.



    2.Sehe ich absolut nicht so. Gab schon andere Länder, die versucht haben durch pures "Geld drauf schmeißen" gesellschaftliche Probleme zu lösen und die sind damit kläglich gescheitert.
    3.
    Bildung gehört für mich schon mal auf Bundesebene. Ich kann nach wie vor nicht begreifen (und es gibt auch niemand, der mir das vernünftig erklären kann), warum wir in Deutschland 16 Schulsysteme brauchen, die teilweise ja auch erhebliche Unterschiede aufweisen. Weg damit...
    ...

    4.
    Auch im Bereich der Integration sehe ich in solchen Schulsystemen nur Nachteile. Wenn ich Kinder mit Migrationshinterfund absondere, braucht man sich doch auch nicht wundern, wenn viele der Deutschen Gesellschaft fern bleiben. Ist ja auch nicht so, als ob jeder ausländische Kinder in Deutschland willkommen heisst. Das heisst es eher so etwas: "Der soll sich integrieren, aber kosten darf es mich nix, machen will ich dafür auch nix und vor allem soll er mich in Ruhe lassen". Wenn ich dann schon meine ganze Kindheit Nachteile habe, weil meine Eltern schlecht deutsch sprechen, andere Kinder mich meiden und mich niemand als Teil des Ganzen betrachtet, brauche ich mich doch auch nicht wunderen, warum so viele Kids mit eben diesem Hintergrund auf der Strecke bleiben.

    5.
    Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach dafür zu sorgen, dass man gerade leistungsschwache Kinder nicht absondert, sondern sie eben an Schulen in Stärken und Schwächen fördert und das ist eben nicht damit möglich, wenn ich einen eigentlich recht intelligenten jungen Knaben(oder ein Mädchen) auf einer Hauptschule versauern lasse, anstatt sein vielleicht gegebenes Talent in Sprachen o.ä. fördere.
    5.
    Auch glaube ich, dass Eltern ihren Kindern heutzutage von klein auf eine gewisse Leistungsbereitschaft eintrichtern müssen. Es verlangt ja niemand, dass Eltern ihren Kindern die Kindheit rauben sollten. Aber Eigenheiten seiner Kindheit nimmt man eben fürs Leben mit. Egal ob es sich dabei um die Ernährung handelt (dicke Eltern, oftmals dicke Kinder), das Verhalten ("Lass dir nichts sagen"), oder eben auch das Lernverhalten (Kinder die als Kinder schon wenig für die Schule tun, tun auch als Jugendliche im Schnitt sehr viel weniger).

    ...
    zu 5. Da hast du grundsätzlich recht, sehe ich ähnlich, aber wer nimmt die Eltern in ihre Pflicht? Die Kita mit einem ordentlichen Bildungskonzept sollte, besonders im Vorschulbereich, verpflichtend und kostenlos sein, dann hätten jene Kinder, die du sicher meintest (und auch die mit Migrationshintergrund) etwas bessere Chancen, in der Schule mitzuhalten....

    Mit dem vielgliedrigen Schulsystem grenzt man immer die "Schwächsten" ab...

    zu 4. Wie meinst du das? Wie werden Kinder mit Migrationshintergrund abgesondert (außer durch das erwähnte System, aber das trifft alle)? Kannst du das bitte etwas verdeutlichen? Danke.

    Wer kann denn etwas dafür, dass etliche eingewanderten und teilweise sogar eingebürgerten Menschen nicht gewillt sind, die Sprache ihres Aufnahmelandes zu erlernen und somit ihren Kindern die Chance verringern, im Schulalltag zu bestehen oder auch sich selbst, hier anzukommen.... Müssen sie auch nicht, da es alles, was zum Leben benötigt wird, in Muttersprache zu bewältigen ist (Banken, Läden,..)... Parallelwelt bzw. Gegenwelt! Keine Berufsmöglichkeiten für Mama und Papa (da keine Sprachkenntnisse, kaum oder keine Schulbildung, viele Kinder, frühe und häufige Schwangerschaften (bei den Roma zum Beispiel durchschnittlich ab 12 J.,...) und nur wenig fürs Kind! Zumindest aus meinem Erfahrungsumfeld komme ich überwiegend mit Menschen in Kontakt, auf die das oben Geschilderte zutrifft. Andere gibt es auch, aber die kenne ich nicht persönlich (Doch: Halt: Ein "Kollege" hat türkische Wurzeln! und Bushido hat auch eine erfolgreiche Karriere gemeistert, obwohl er ein ehemaliger Schüler ist....). Und wer sagt solche Dinge, wie du sie oben erwähnst? Sie bekommen doch finanzielle und auch anderweitige Unterstützung....

    zu 3. Absolute Übereinstimmung! Genau das ist eines der größten Widerstände und Unzulänglichkeiten des Bildungssystems in Deutschland!

    zu 2. Ja, Geld sinnlos "draufschmeißen" nützt gar nichts. Es muss schon sinnvoll angelegt sein, wie in der Wirtschaft eben auch!

    zu 1. Ich glaube, Hauptschule ist nicht gleich Hauptschule. Da gibt es zum Beispiel zwischen der HS in Berlin und Bayern enorme Qualitätsunterschiede....
    Aber das hat sich ja nun bei uns in Berlin erst einmal erledigt.

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  • Rock_Bottom
    antwortet
    Und was ich über das deutsche und österreichische Schulsystem gehört habe, flößt mir Grauen ein. Gibt es da wirklich nur Hauptschule und Gymnasium? Das müsste man auch anders regeln, da es mMn ziemlich ungerecht ist, die Schüler fest in Kriterien zu packen. Und so kommen oft auch nur besser situierte an einen Doktortitel.
    Naja meine Freundin war auf einer Hauptschule in Österreich und studiert jetzt Medizin und Psychologie. Schlimm finde ich dort nicht die Tatsache, dass es keine Realschulen gibt, sondern die Problematik, dass viele Kinder vom Land eine Hauptschule besuchen müssen, da es in der Nähe kein Gymnasium gibt.


    Ansonsten wird, wie bereits gesagt, nur Geld helfen, um eine gute Bildung zu erzielen.
    Sehe ich absolut nicht so. Gab schon andere Länder, die versucht haben durch pures "Geld drauf schmeißen" gesellschaftliche Probleme zu lösen und die sind damit kläglich gescheitert.

    Bildung gehört für mich schon mal auf Bundesebene. Ich kann nach wie vor nicht begreifen (und es gibt auch niemand, der mir das vernünftig erklären kann), warum wir in Deutschland 16 Schulsysteme brauchen, die teilweise ja auch erhebliche Unterschiede aufweisen. Weg damit...

    Auch ist dieses 3 Schulsystem Haupt/Real/Gymi für mich nach wie vor eine später Erfindung der Zeit, in der es noch keine weitläufigen Farbfernseher gab.
    Dass man sich nicht überwinden kann, dieses ungerechte Schulsystem abzuschaffen ist doch das Paradebeispiel, warum Föderalismusausbeute der Politik das Land hinunter jubelt und nichts vorran geht.
    Es macht für mich absolut kein Sinn, zukünftige Arbeitnehmer voneinander zu spalten, sie unterschiedlich gut/schlecht auszubilden, nur um dem Gymnasiasten, der später im Idealfall eine Firma hat, dann eben den Hauptschüler vor die Nase zu setzen, die man zu seiner Schulzeit abgesondert hat, damit die Sozialfälle den Rest der Schüler nicht belasten. Absolut hirnrissig, wenn man bedenkt, dass später alle gemeinsam in der Volkswirtschaft tätig sind und ich später als Führungskraft eben genau auf die Leute angewiesen bin.

    Früher haben Hauptschulen hervorragende Handwerker ausgebildet, was heutzutage eben nicht mehr der Fall ist. Gymnasiasten gehen im internationalen Vergleich zu wenig zum Studieren, und drängen auf den Ausbildungsmarkt, der eigentlich für die beiden anderen Schulstufen gedacht ist. Realschüler besuchen unnützerweise weiterführende Schulen, um sich durchzusetzen wer leer ausgeht, kann man sich ja denken.

    Bildung lohnt sich für seine Volkswirtschaft zudem auch nur, wenn ich später dafür sorge, dass meine Ausgebildeten das Geld wieder reinscheffeln. Wenn ich dann Ärzte habe die lieber im Ausland arbeiten, als in Deutschland ihre Dienstleistung zu erbringen, oder man für Zeitarbeitsfirmen und Hungerlöhne arbeiten muss, braucht man sich als Arbeiter in Deutschland auch nicht wundern, warum das Leben immer teurer wird.


    Auch im Bereich der Integration sehe ich in solchen Schulsystemen nur Nachteile. Wenn ich Kinder mit Migrationshinterfund absondere, braucht man sich doch auch nicht wundern, wenn viele der Deutschen Gesellschaft fern bleiben. Ist ja auch nicht so, als ob jeder ausländische Kinder in Deutschland willkommen heisst. Das heisst es eher so etwas: "Der soll sich integrieren, aber kosten darf es mich nix, machen will ich dafür auch nix und vor allem soll er mich in Ruhe lassen". Wenn ich dann schon meine ganze Kindheit Nachteile habe, weil meine Eltern schlecht deutsch sprechen, andere Kinder mich meiden und mich niemand als Teil des Ganzen betrachtet, brauche ich mich doch auch nicht wunderen, warum so viele Kids mit eben diesem Hintergrund auf der Strecke bleiben.

    Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach dafür zu sorgen, dass man gerade leistungsschwache Kinder nicht absondert, sondern sie eben an Schulen in Stärken und Schwächen fördert und das ist eben nicht damit möglich, wenn ich einen eigentlich recht intelligenten jungen Knaben(oder ein Mädchen) auf einer Hauptschule versauern lasse, anstatt sein vielleicht gegebenes Talent in Sprachen o.ä. fördere.

    Auch glaube ich, dass Eltern ihren Kindern heutzutage von klein auf eine gewisse Leistungsbereitschaft eintrichtern müssen. Es verlangt ja niemand, dass Eltern ihren Kindern die Kindheit rauben sollten. Aber Eigenheiten seiner Kindheit nimmt man eben fürs Leben mit. Egal ob es sich dabei um die Ernährung handelt (dicke Eltern, oftmals dicke Kinder), das Verhalten ("Lass dir nichts sagen"), oder eben auch das Lernverhalten (Kinder die als Kinder schon wenig für die Schule tun, tun auch als Jugendliche im Schnitt sehr viel weniger).

    Das sind IMO großteilig Gesellschaftsprobleme, die ich nicht damit löse, dass ich Geld auf etwas werfe, dass nicht da ist und wohl auch in Zukunft nicht einfach so vom Himmel fällt...

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  • Mehani
    antwortet
    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Ist das aber wirklich so schlimm, wie ich es gehört habe? Das man in Schubladen gesteckt wird, aus denen man nicht mehr rauskommt?
    Ja, dass ist nach meiner subjektiven Erfahrung tatsächlich so.

    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Das was du gehört hast ist bezüglich Deutschland falsch. Wir haben zum einen noch die Realschule - eine Art Mittelding - und dann noch weitere Möglichkeiten, wie z. B. Wirschaftsgymnasien, etc. Siehe die Grafik von Noir.
    Ich kann nun nicht für alle Bundesländer diese Aussage bestätigen aber in Sachsen-Anhalt hat man die Aufgliederung in Hauptschule und Realschule abgeschafft. Es gibt nur noch die Sekundarschule neben dem Gymnasium. Welchen Vor- oder Nachteil dieses haben wird, bleibt abzuwarten.

    Betonen möchte ich aber dass das Niveau auf der Grundschule eindeutig abgenommen hat, was jedoch ein rein subjektiver Eindruck ist.

    Oftmals Vertretungsstunden und jede Schule hat ein eigenes Lernkonzept.

    Obschon die Möglichkeit (Grundschule) bestanden hätte zwei Klassen zu bilden, wurde bei uns dann eine mit 28 gebildet.

    Ansonsten wird, wie bereits gesagt, nur Geld helfen, um eine gute Bildung zu erzielen.

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