
Seehofer wehrt sich
Die CSU kommt nicht zur Ruhe. Bemühungen der Parteispitze, eine Kampfkandidatur um den CSU-Vorsitz zu verhindern, erlitten am Samstag einen Rückschlag. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer wies Appelle des bayerischen Innenministers Günther Beckstein zurück, auf eine Bewerbung zu verzichten. Seehofer griff zugleich seinen Konkurrenten, Wirtschaftsminister Erwin Huber, und Beckstein an. Er warf ihnen schlechten Stil vor. CSU-Rebellin Gabriele Pauli erwägt, stellvertretende Parteichefin zu werden.
Kein guter Stil
Zwar sei Seehofer als CSU-Vize und bundespolitisches Schwergewicht sicher ein potenzieller Kandidat, sagte Beckstein der "Bild". "Trotzdem würde er seiner Partei einen großen Dienst erweisen, wenn es nicht zu einer Kampfkandidatur käme. Das wäre ein Signal der Geschlossenheit." Seehofer reagierte empört. Es sei "ein eigenartiger Vorgang", dass ihn Beckstein zum Verzicht auffordere, "ohne dass er zuvor mit mir gesprochen hat", betonte Seehofer im "Spiegel". "Das ist kein guter Stil." Zugleich kündigte der Bundesminister eine Erklärung zu Presseberichten an, er habe eine außereheliche Beziehung.
Wahrlich keine Kungelei
Seehofer bekräftigte seine Absicht, auf dem CSU-Parteitag im September notfalls gegen Huber anzutreten. "Ein fairer Streit ist ein Gewinn für eine Volkspartei und keine Belastung." Auch Huber erneuerte seine Ambitionen und warb für ein Duo mit ihm als CSU-Chef und Beckstein als Ministerpräsidenten. Er wäre der bessere Vorsitzende, weil er die Reihen der CSU schließen könne und für "die ganze Bandbreite einer konservativ-liberalen Volkspartei" stehe, sagte Huber "Bild am Sonntag". Mit Kungelei habe es nichts zu tun, dass er sich mit Beckstein einig sei.
Gefährlichre Umklammerung
Stoiber hatte am Donnerstag erklärt, zum 30. September als Ministerpräsident und CSU-Chef zurückzutreten. Während Beckstein als neuer Regierungschef als gesetzt gilt, tobt ein Streit um den Vorsitz. Nach Angaben aus CSU-Kreisen bereitet die CSU-Spitze in München einen Kompromiss vor, Seehofer einen Kandidatur-Verzicht leichter zu machen. Ihm solle eine "besonders herausgehobene Stellung" in der CSU-Führung angeboten werden. So könne der Posten des "ersten Stellvertreters des Parteivorsitzenden" geschaffen werden, hieß es. Außerdem solle Seehofer in Berlin bleiben können.
Debatte nun auch um Söder
Inzwischen begann auch eine Debatte um die Zukunft von CSU-Generalsekretär Markus Söder. Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück hält es für denkbar, dass ein Mitglied der CSU-Bundestagsgruppe den Posten übernimmt. Der "Leipziger Volkszeitung" sagte Glück: "Es ist Sache des neuen Vorsitzenden, einen Generalsekretär vorzuschlagen." Söder gilt als Stoiber-Vertrauter.
Auf Dauer gefallen lassen?
Seehofer klagte im "Spiegel, obwohl er "immerhin stellvertretender Parteivorsitzender" sei, habe er über die Medien erfahren, dass sich Beckstein und Huber "über das Erbe Edmund Stoibers verständigt haben. Wenn das so weiter geht, taucht schon die Frage auf, ob sich eine Partei das auf Dauer gefallen lassen sollte." Seehofer forderte, Ränkespiele zu unterlassen und die Parteibasis zu hören. "Man kann solche Personalentscheidungen nicht im Hinterzimmer auskungeln." Nach Angaben aus CSU-Kreisen erwägt Seehofer eine Mitgliederbefragung.
Pauli will Vize-Posten
"Ich denke ernsthaft darüber nach, ob ich für einen der vier Stellvertreterposten kandidiere", sagte Pauli dem Magazin "Focus". Schließlich habe sie angekündigt, sich weiterhin mit aller Kraft in die Partei einbringen zu wollen. Pauli hatte maßgeblich zu Stoibers Rückzug beigetragen. Die Landrätin hatte einem engen Vertrauten Stoibers vorgeworfen, sie ausspioniert zu haben, um sie mit kompromittierendem Material aus ihrem Privatleben auszuschalten. Glück sagte: "Das Chaos wäre grenzenlos, würde sich jeder bei uns so verhalten wie Frau Pauli." Die Landrätin habe eine "mediale Rolle gespielt".
Die CSU kommt nicht zur Ruhe. Bemühungen der Parteispitze, eine Kampfkandidatur um den CSU-Vorsitz zu verhindern, erlitten am Samstag einen Rückschlag. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer wies Appelle des bayerischen Innenministers Günther Beckstein zurück, auf eine Bewerbung zu verzichten. Seehofer griff zugleich seinen Konkurrenten, Wirtschaftsminister Erwin Huber, und Beckstein an. Er warf ihnen schlechten Stil vor. CSU-Rebellin Gabriele Pauli erwägt, stellvertretende Parteichefin zu werden.
Kein guter Stil
Zwar sei Seehofer als CSU-Vize und bundespolitisches Schwergewicht sicher ein potenzieller Kandidat, sagte Beckstein der "Bild". "Trotzdem würde er seiner Partei einen großen Dienst erweisen, wenn es nicht zu einer Kampfkandidatur käme. Das wäre ein Signal der Geschlossenheit." Seehofer reagierte empört. Es sei "ein eigenartiger Vorgang", dass ihn Beckstein zum Verzicht auffordere, "ohne dass er zuvor mit mir gesprochen hat", betonte Seehofer im "Spiegel". "Das ist kein guter Stil." Zugleich kündigte der Bundesminister eine Erklärung zu Presseberichten an, er habe eine außereheliche Beziehung.
Wahrlich keine Kungelei
Seehofer bekräftigte seine Absicht, auf dem CSU-Parteitag im September notfalls gegen Huber anzutreten. "Ein fairer Streit ist ein Gewinn für eine Volkspartei und keine Belastung." Auch Huber erneuerte seine Ambitionen und warb für ein Duo mit ihm als CSU-Chef und Beckstein als Ministerpräsidenten. Er wäre der bessere Vorsitzende, weil er die Reihen der CSU schließen könne und für "die ganze Bandbreite einer konservativ-liberalen Volkspartei" stehe, sagte Huber "Bild am Sonntag". Mit Kungelei habe es nichts zu tun, dass er sich mit Beckstein einig sei.
Gefährlichre Umklammerung
Stoiber hatte am Donnerstag erklärt, zum 30. September als Ministerpräsident und CSU-Chef zurückzutreten. Während Beckstein als neuer Regierungschef als gesetzt gilt, tobt ein Streit um den Vorsitz. Nach Angaben aus CSU-Kreisen bereitet die CSU-Spitze in München einen Kompromiss vor, Seehofer einen Kandidatur-Verzicht leichter zu machen. Ihm solle eine "besonders herausgehobene Stellung" in der CSU-Führung angeboten werden. So könne der Posten des "ersten Stellvertreters des Parteivorsitzenden" geschaffen werden, hieß es. Außerdem solle Seehofer in Berlin bleiben können.
Debatte nun auch um Söder
Inzwischen begann auch eine Debatte um die Zukunft von CSU-Generalsekretär Markus Söder. Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück hält es für denkbar, dass ein Mitglied der CSU-Bundestagsgruppe den Posten übernimmt. Der "Leipziger Volkszeitung" sagte Glück: "Es ist Sache des neuen Vorsitzenden, einen Generalsekretär vorzuschlagen." Söder gilt als Stoiber-Vertrauter.
Auf Dauer gefallen lassen?
Seehofer klagte im "Spiegel, obwohl er "immerhin stellvertretender Parteivorsitzender" sei, habe er über die Medien erfahren, dass sich Beckstein und Huber "über das Erbe Edmund Stoibers verständigt haben. Wenn das so weiter geht, taucht schon die Frage auf, ob sich eine Partei das auf Dauer gefallen lassen sollte." Seehofer forderte, Ränkespiele zu unterlassen und die Parteibasis zu hören. "Man kann solche Personalentscheidungen nicht im Hinterzimmer auskungeln." Nach Angaben aus CSU-Kreisen erwägt Seehofer eine Mitgliederbefragung.
Pauli will Vize-Posten
"Ich denke ernsthaft darüber nach, ob ich für einen der vier Stellvertreterposten kandidiere", sagte Pauli dem Magazin "Focus". Schließlich habe sie angekündigt, sich weiterhin mit aller Kraft in die Partei einbringen zu wollen. Pauli hatte maßgeblich zu Stoibers Rückzug beigetragen. Die Landrätin hatte einem engen Vertrauten Stoibers vorgeworfen, sie ausspioniert zu haben, um sie mit kompromittierendem Material aus ihrem Privatleben auszuschalten. Glück sagte: "Das Chaos wäre grenzenlos, würde sich jeder bei uns so verhalten wie Frau Pauli." Die Landrätin habe eine "mediale Rolle gespielt".
Einen Kommentar schreiben: