Schlecker-Pleite und Staatshilfen - SciFi-Forum

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Schlecker-Pleite und Staatshilfen

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    #76
    Schade, dass es noch so lange hin ist bis 2013. Ich kann die FDP gar nicht früh genug aus dem Bundestag kegeln sehen.
    (Wobei ich ja davon ausgehe, dass die Restmobilisierung bei der BTWahl 2013 ausreichen wird, um noch knapp die 5% Hürde zu knacken. Zur Abwahl von Mutti Merkel hilft das leider alles nichts, die Chancen, sie trotz mieser FDP loszuwerden, sinken und sinken momentan. )

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      #77
      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
      Ist das so?
      Wie viel hätte es denn am Ende gebracht, wenn die Mitarbeiter zwischengeparkt werden?
      Sind dann die Job-Chancen besser, weil sie die Zeit gut nutzen können, oder schlechter, weil sie ein halbes Jahr verloren haben?
      Ob das so ist, kann man derzeit noch nicht beantworten. Es kann aber durchaus so kommen. Nämlich dann, wenn Investoren durch die drohenden Abfindungsklagen abgeschreckt werden und infolgedessen auch noch die verbleibenden Schlecker-Filialen geschlossen werden und diese Mitarbeiterinnen auch noch arbeitslos werden. Dann haben wir nicht nur 11.000 arbeitslose Mitarbeiterinnen, sondern im schlimmsten Fall etwa doppelt so viele (ich weiß jetzt nicht genau, wieviele insgesamt beschäftigt waren).

      Und das Szenario ist so unwahrscheinlich nicht. Einige Investoren haben nach Aussage des Insolvenzverwalters signalisiert, dass das Zustandekommen der Transfergesellschaft für sie Voraussetzung für einen Einstieg in das Unternehmen ist.

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        #78
        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        Ob das so ist, kann man derzeit noch nicht beantworten. Es kann aber durchaus so kommen. Nämlich dann, wenn Investoren durch die drohenden Abfindungsklagen abgeschreckt werden und infolgedessen auch noch die verbleibenden Schlecker-Filialen geschlossen werden und diese Mitarbeiterinnen auch noch arbeitslos werden. Dann haben wir nicht nur 11.000 arbeitslose Mitarbeiterinnen, sondern im schlimmsten Fall etwa doppelt so viele (ich weiß jetzt nicht genau, wieviele insgesamt beschäftigt waren).

        Und das Szenario ist so unwahrscheinlich nicht. Einige Investoren haben nach Aussage des Insolvenzverwalters signalisiert, dass das Zustandekommen der Transfergesellschaft für sie Voraussetzung für einen Einstieg in das Unternehmen ist.
        So in etwa 35.000 Mitarbeiterinnen wirds dann insg. treffen, wenn Schlecker mit Kündigungsschutzklagen konfrontiert wird von den 11.000 bisher rausgeschmissenen, weil dann nämlich auch die anderen Filialien geschlossen werden müssen. Denn in der Inso dürfen sie keine weiteren Schulden machen und Gerichtsprozesse kosten sehr viel Geld.

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          #79
          Stimmt, 36.000 Beschäftigte, sagt Wikipedia. Na, die müssen nicht lange arbeitslos sein, wenn der Worst Case eintritt, damit das teurer als die Transfergesellschaft wird.

          Glückwunsch, FDP. Das wäre dann ein Musterbeispiel, wie man mit ideologischem Dogmatismus volkswirtschaftlichen Maximalschaden anrichtet.

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            #80
            Es ist so durchschaubar und konfus zu gleich: Bei Schlecker lehnt die FDP Staatshilfen in welcher FOrm auch immr ab, bei der Frage der Benzinpreistreiberei vor Feiertagen und Ferien wollen sie stärkere Aufsicht und Regeln durch eben jenen Staat.

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              #81
              Mein Respekt für die FDP hält sich ziemlich im Grenzen, denn wäre sie Konsequenz, hätten sie auch Nein sagen an sämtliche Rettungspalette, egal in welcher Richtung! Wer falsch investiert, muss halt bluten! Man lernt von Fehlern und nicht von bailout´s!
              A well regulated militia being necessary to the security of a free state, the right of the people to keep and bear arms shall not be infringed!

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                #82
                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                Leute, es ging um eine Bürgschaft.

                Und die Ablehnung eben jener Bürgschaft für die Transfergesellschaft wird nun auch das Aus für die verbliebenen Schlecker Mitarbeiterinnen bedeuten.

                Somit kommt es uns Steuerzahler sehr viel teurer, als wenn die 70 Mio für die Transfergesellschaft gebürgt worden wären.
                Wie so braucht man für eine Bürgschaft eine Transfergesellschaft?

                Wenn ich als Privater eine Bürgschaft machen will, brauch ich auch keine Transfergesellschaft und wenn ich eine Transfergesellschaft brauche, wenn ich dann tatsächlich zahlen muss für die Bürgschaft hätte ich dann das Steuergeld bekommen und ICH die Bürgschaft nicht zahlen müssen?

                Habt ihr eigentlich auch konkrete Zahlen zur Hand, dass KEINE Transfergesellschaft dem Steuerzahler das teurer kommt? Das hör ich nämlich zum ersten mal jetzt, wenn ein größeres Unternehmen pleite geht, dass eine TG billiger kommt als das AMS, ja dem Schlecker kommt es wahrscheinlich teurer, weil sie dann Abfindungen zahlen müssen oder?

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                  #83
                  Wenn du AMS schreibst gehe ich davon aus, dass du aus Österreich bist. Hatte ich mir aber e schon mal gedacht (ich weiss nicht warum, aber hier erkennt man rein vom Argumentationsstil gleich die Österreicher...).
                  Äpfel und Birnen...e schon wissen (damits auch bissl klarer: Österreich =/= Deutschland)? Wie auch immer, ich würde dem AMS mehr zutrauen als dem dt. pendant.
                  Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                  Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                    #84
                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    So in etwa 35.000 Mitarbeiterinnen wirds dann insg. treffen, wenn Schlecker mit Kündigungsschutzklagen konfrontiert wird von den 11.000 bisher rausgeschmissenen, weil dann nämlich auch die anderen Filialien geschlossen werden müssen. Denn in der Inso dürfen sie keine weiteren Schulden machen und Gerichtsprozesse kosten sehr viel Geld.
                    Es macht doch keinen Unterschied ob man gleich gefeuert wird, oder erst nach 6 Monaten Zwischenparken.
                    Im Zweifelsfall hätten doch die, die klagen wollen, keine Anstalten gemacht in die Transfergesellschaft einzusteigen.

                    Zudem macht diese Zwischengesellschaft auch nix anderes als die ARGE: Geld zahlen und "weiterbilden".
                    Dabei wurde von Arbeitsmarktexperten auch schon abgeraten in diese Gesellschaft reinzugehen, weil der Arbeitsmarkt gerade gut ist.
                    When I feed the poor, they call me a saint.
                    When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                    ~ Hélder Câmara

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                      #85
                      Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen
                      Wie so braucht man für eine Bürgschaft eine Transfergesellschaft?

                      Wenn ich als Privater eine Bürgschaft machen will, brauch ich auch keine Transfergesellschaft und wenn ich eine Transfergesellschaft brauche, wenn ich dann tatsächlich zahlen muss für die Bürgschaft hätte ich dann das Steuergeld bekommen und ICH die Bürgschaft nicht zahlen müssen?
                      Also noch mal langsam. Man braucht nicht für eine Bürgschaft eine Transfergesellschaft, sondern die Transfergesellschaft braucht einen Kredit, um die Sozialbeiträge für die Mitarbeiterinnen bezahlen zu können. Und für diesen Kredit braucht es eine Bürgschaft.

                      Habt ihr eigentlich auch konkrete Zahlen zur Hand, dass KEINE Transfergesellschaft dem Steuerzahler das teurer kommt? Das hör ich nämlich zum ersten mal jetzt, wenn ein größeres Unternehmen pleite geht, dass eine TG billiger kommt als das AMS, ja dem Schlecker kommt es wahrscheinlich teurer, weil sie dann Abfindungen zahlen müssen oder?
                      Nein. Ob das teurer kommt oder nicht, kann man erst ausrechnen, wenn man weiß, wieviele Mitarbeiterinnen ohne Transfergesellschaft zusätzlich entlassen werden.

                      Zitat von Kid
                      Es macht doch keinen Unterschied ob man gleich gefeuert wird, oder erst nach 6 Monaten Zwischenparken.
                      Im Zweifelsfall hätten doch die, die klagen wollen, keine Anstalten gemacht in die Transfergesellschaft einzusteigen.
                      Das Problem ist aber, dass man befürchtet, dass sich wegen der Klagen kein Investor findet und deshalb der Rest der Läden, die jetzt noch bestehen, auch noch pleite geht.
                      Zuletzt geändert von Chloe; 31.03.2012, 11:11.

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                        #86
                        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                        Das Problem ist aber, dass man befürchtet, dass sich wegen der Klagen kein Investor findet und deshalb der Rest der Läden, die jetzt noch bestehen, auch noch pleite geht.
                        Ob ich gegen den Transfer klage oder gegen die Kündigung, was effektiv dasselbe ist, macht keinen Unterschied für Schlecker, IMO.
                        When I feed the poor, they call me a saint.
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                          #87
                          Meines Wissens ist es so, dass die, die in die Transfergesellschaft wechseln, auf Klageansprüche verzichten. Also kommt es darauf an, wieviele dazu bereit wären.

                          Die Transfergesellschaft zahlt Kurzarbeitergeld, die Arbeitsagentur nur Arbeitslosengeld. Meines Wissens werden auch Abfindungen auf das Arbeitslosengeld angerechnet. Also sind die Anreize, in die Transfergesellschaft zu wechseln, beträchtlich.

                          Wenn man die Differenz zwischen Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld plus dem Kredit ausrechnet, dürften es maximal 100 Millionen sein, die die Transfergesellschaft selbst bei einem Totalausfall des Kredits an Kosten verursachen würde. Bei 25.000 Mitarbeitern, die evtl. zusätzlich arbeitslos werden, wären das 4.000 Euro pro Person. Davon kann man nicht lange Arbeitslosengeld inkl. Zusatzkosten bezahlen.

                          Wobei man ja auch noch berücksichtigen muss, dass die Sozialbeiträge, die aus dem Kredit finanziert werden sollen, im Fall der Arbeitslosigkeit halt die Arbeitsagentur bezahlen muss. Sie sind zwar niedriger, aber sie fallen nicht weg. So oder so kommt es den Sozialkassen zugute. Also kann man bei diesem Teil der Kosten streng genommen nicht von "Kosten für Steuerzahler" sprechen. Das ist eher rechte Tasche-linke Tasche.

                          All das gilt unter der Annahme, dass der Kredit tatsächlich ausfällt. Wenn er nicht ausfällt, reduzieren sich die Kosten auf die Differenz zwischen Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld, also 20 Prozent der Löhne.

                          Für mich ist das alles andere als ausgemacht, dass die Lösung ohne Transfergesellschaft billiger ist.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          Chloe schrieb nach 5 Stunden, 9 Minuten und 3 Sekunden:

                          Der Spiegel schreibt, von 20 Investoren, die vor Kurzem noch Interesse hatten, in das Unternehmen einzusteigen, sei nun nur noch einer übrig. Da hat es die FDP ja schon fast geschafft.
                          Zuletzt geändert von Chloe; 31.03.2012, 17:45. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                            #88
                            Investorensuche - Deutsche Bieter bei Schlecker aus dem Rennen - Wirtschaft - sueddeutsche.de

                            Bei der Suche nach Investoren für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker sollen keine deutschen Bieter mehr in der engeren Auswahl sein. Im Rennen befänden sich nur noch zwei internationale Finanzinvestoren, die keine ausgeprägte Handelskompetenz hätten, berichten die Stuttgarter Nachrichten...Nach Informationen des Spiegel ist nun die Private-Equity-Gesellschaft Penta Investments Favorit. ... Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe sei bislang der einzig ernstzunehmende Interessent, heißt es in dem Bericht. Allerdings wollten sich die Investoren nicht mit den Schlecker-Kindern Meike und Lars zusammentun, die das Unternehmen gemeinsam mit einem Co-Investor in Familienhand halten wollen.
                            Heuschrecken im Anmarsch. Na prima, da kann's ja nur besser werden.

                            Ausgerechnet Penta, die in der Slowakei in einen der größten Korruptionsskandale verwickelt waren. Großartig.
                            Zuletzt geändert von Chloe; 06.04.2012, 11:54.

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                              #89
                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              Heuschrecken im Anmarsch. Na prima, da kann's ja nur besser werden.

                              Ausgerechnet Penta, die in der Slowakei in einen der größten Korruptionsskandale verwickelt waren. Großartig.
                              Hey, das kann sich auch positiv entwickeln. Wenn die Jungs dort den deutschen Markt falsch abschätzen und den deutschen Rechtsstaat unterschätzen - in Klartext also: wenn sie erst investieren und dann schnell Pleite gehen - dann ist das ein Geldgeschenk von Slowakei an Deutschland. Da dürfte die FDP von mir aus dann sogar mit Wahlkampf machen.

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                                #90
                                Das Aus für Schlecker:

                                Es ist vorbei: Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker wird dichtgemacht. Nach monatelangem Ringen werden damit mehr als 13.000 Menschen in Deutschland Ende Juni ihren Job verlieren.

                                weiter lesen unter: Wirtschaft: Insolvenzverwaltung: Aus für Schlecker - Finanzen

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