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Die irren Vorstellungen des Star Physikers Michio Kaku

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    #31
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Ich bezweifle stark, dass es sowas wie Kradashev-III-Zivilisationen gibt, selbst bei II bin ich mir nicht so sicher.
    Wobei irgendwie II noch plausibler klingt als I, wenn unter I auch verstanden wird, das ankommende Licht komplett auszunutzen.
    Typ-III scheint es in der Gegenwart nicht zu geben...
    "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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      #32
      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Ich schliesse mich Floore an: alles schön und gut, aber bloss weil einer Physiker ist, heisst das nicht, dass er richtig liegen muss.

      Gerade der Umstand, dass wir heutige Menschen als vermutlich typische, durchschnittliche intelligente Beobachter des Universums uns "immer noch" auf unserem eigenen Heimatplaneten unserer Spezies befinden, sollte uns hellhörig machen: so viele galaktische Zivilisationen mit Millionen von kolonisierten Welten kann es da draussen nicht geben (sonst wären wir mit grosser Wahrscheinlichkeit in einer). Ich bezweifle stark, dass es sowas wie Kradashev-III-Zivilisationen gibt, selbst bei II bin ich mir nicht so sicher.

      Zeitreisen in die Vergangenheit sind genauso problematisch für die Kausalität wie der Blick in die Zukunft: im Prinzip ist das genau das gleiche, und ich denke nicht, dass es eines von beidem jemals geben wird. Interstellare Raumfahrt per künstliche Wurmlöcher, das würde ich hingegen nicht kategorisch ausschliessen - je nachdem, was die Menschheit in den nächsten 100 Jahren tut oder lässt, könnte das schon drinliegen.

      Und ja, ich schliesse mich auch in folgendem Punkt meinen Vorrednern an: P.M. mag ja farbig und bunt und vielleicht auch unterhaltsam sein, wer sich aber wirklich ernsthaft informieren will, liest etwas anderes.
      Das bedeutet aber nicht, dass Typ II und Typ III Zivilisationn völlig ausgeschlossen wären.
      Meine persönliche Ansicht ist es, dass die Menschen wohl wahrscheinlich zu einer der ersten intelligenten Spezies gehören, welche das Universum hervorgebracht hat und das wir darum keine anderen Zivilisationen gefunden haben, weil das Universum sich noch nicht dahingehend entwickelt hat.

      In paar Millionen Jahren könnte es wahrscheinlich von Typ II-Zivilisationen "wimmeln" und es könnte sich die allererste Typ III-Zivilisation entwickeln.

      Wenn wir uns nicht gerade selbst auslöschen, gebe ich der Menschheit eine gute Chance sich irgendwann mal zu einer Typ II-Zivilisation zu entwickeln, vielleicht sogar zu einer Typ III-Zivilisation.

      Aber selbst wenn es heute schon Typ II-Zivilisationen gäbe, so wär deren statistische Verteilung im Universum derart, dass wir keine große Chance haben ihnen jemals zu begegnen.

      PS: Ich habe eines seiner Bücher bei mir im Regal stehen und finde die grundsätzliche Einordnung nach dieser Skala durchaus wissenschaftlich nachvollziehbar und in sich schlüssig. Aber ich glaube er und auch alle anderen Menschen die sich damit befassen gehen von einem falschen Zeitrahmen aus. Zeitreisen halte ich nicht für kategorisch ausgeschlossen, aber selbst für eine Typ II-Zivilisation nicht machbar.
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        #33
        wiso sollen die vorstellungen denn irre sein???

        ich finde das siene aussage genau das ist, was realität ist.

        nur weil es uns nicht möglich ist, heißt das noch lange nicht, das es unmöglich ist

        Bsp: man hielt das durchbrechen der Schallmauer lange für unmöglich
        Drum hab ich mich der Magie ergeben,
        Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
        Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
        Daß ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält!

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          #34
          Zitat von Tom1991 Beitrag anzeigen
          Bsp: man hielt das durchbrechen der Schallmauer lange für unmöglich
          Nein, hielt man nicht.

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            #35
            Das bedeutet aber nicht, dass Typ II und Typ III Zivilisationn völlig ausgeschlossen wären.
            Nein, das nicht. Aber nicht sehr wahrscheinlich, zumindest aus unserer (zugegeben begrenzten) Sicht.

            Meine persönliche Ansicht ist es, dass die Menschen wohl wahrscheinlich zu einer der ersten intelligenten Spezies gehören, welche das Universum hervorgebracht hat und das wir darum keine anderen Zivilisationen gefunden haben, weil das Universum sich noch nicht dahingehend entwickelt hat.
            Dass die Menschheit zu den ersten Zivilisationen überhaupt gehört, ist genauso unwahrscheinlich wie dass wir heute lebenden Menschen zu den praktisch ersten Menschen überhaupt (wie es der Fall wäre wenn wir uns tatsächlich zu einer Kradashev-III-Zivilisation entwickeln würden) gehören. Es gibt nur ganz, ganz wenige "erste" Zivilisationen - dass das ausgerechnet wir sind, ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Konzentrationen schwerer Elemente im Universum ist schon seit rund 6-8 Milliarden Jahren hoch genug, um Planeten wie die Erde zu bilden, und je älter das Universum wird, desto weniger sonnenähnliche Sterne bilden sich: das alles spricht dafür, dass wir uns mitten in der Zeit befinden, in der sich auch die meisten anderen Zivilisationen entwickeln. Daraus lässt sich eigentlich nur schliessen, dass die Abstände zwischen den Zivilisationen einfach zu gigantisch sind, als dass sie voneinander (per Funk) erfahren würden.

            Michio Kaku ist schon okay - ich hab auch ein Buch von ihm im Regal stehen ("Zukunftsvisionen"), das ich seinerzeit sehr inspirierend fand. Wie gesagt, alleine der Umstand, dass er Physiker ist, macht ihn nicht glaubwürdig, aber letztlich sind die Visionen etwas "gegenstandslos": wenn alles möglich sein wird, was physikalisch möglich ist - dann braucht es keine besonderen Visionen mehr.
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              #36
              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
              Nein, das nicht. Aber nicht sehr wahrscheinlich, zumindest aus unserer (zugegeben begrenzten) Sicht.



              Dass die Menschheit zu den ersten Zivilisationen überhaupt gehört, ist genauso unwahrscheinlich wie dass wir heute lebenden Menschen zu den praktisch ersten Menschen überhaupt (wie es der Fall wäre wenn wir uns tatsächlich zu einer Kradashev-III-Zivilisation entwickeln würden) gehören. Es gibt nur ganz, ganz wenige "erste" Zivilisationen - dass das ausgerechnet wir sind, ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Konzentrationen schwerer Elemente im Universum ist schon seit rund 6-8 Milliarden Jahren hoch genug, um Planeten wie die Erde zu bilden, und je älter das Universum wird, desto weniger sonnenähnliche Sterne bilden sich: das alles spricht dafür, dass wir uns mitten in der Zeit befinden, in der sich auch die meisten anderen Zivilisationen entwickeln. Daraus lässt sich eigentlich nur schliessen, dass die Abstände zwischen den Zivilisationen einfach zu gigantisch sind, als dass sie voneinander (per Funk) erfahren würden.

              Michio Kaku ist schon okay - ich hab auch ein Buch von ihm im Regal stehen ("Zukunftsvisionen"), das ich seinerzeit sehr inspirierend fand. Wie gesagt, alleine der Umstand, dass er Physiker ist, macht ihn nicht glaubwürdig, aber letztlich sind die Visionen etwas "gegenstandslos": wenn alles möglich sein wird, was physikalisch möglich ist - dann braucht es keine besonderen Visionen mehr.
              Mag ja sein, dass es seit mindestens 8 Mrd Jahre genügend schwere Elemente gibt, jedoch hat es ja z.B. auf der Erde gut 4,5 Mrd Jahre zwischen Sternentstehung und Menschen gedauert. Wenn man mal einfach davon ausgeht, dass wir eine 0815-Zivilisation sind, auch was die Entwicklugszeit angehen und der Tatsache, dass die Wahrscheinlich erdähnlicher Planeten seit 8 Mrd Jahren stetig steigt, da die schweren Elemente in der globalen Konzentration zunehmen, so ist es garnicht so abwegig, dass die Erde einer der ersten bewohnten Planeten in der kosmischen Historie ist. Nicht unbedingt die erste, aber einer der ersten im "Main-Stream" bzw im "Entwicklungs-Peak"

              @ Typ III
              Wieso müssen wir zwangsläufig die ersten Menschen sein, damit wir uns zu einer Typ III Zivilisation entwickeln?

              @ Typ II
              Wenn wir uns zu einer Typ II-Zivilisation entwickeln, so ändert sich an
              unserer Informationsausbreitung erstmal nicht viel. Es könnte da draussen tausende solcher Zivilisationen geben und wir merken trotzdem nix davon. Typ II heißt ja nicht automatishc FTL und solche Sachen, sondern nur die vollständig Energienutzung des Heimatstern.
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                #37
                ich verstehe nicht was daran so seltsam sein soll ???
                Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

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                  #38
                  Mag ja sein, dass es seit mindestens 8 Mrd Jahre genügend schwere Elemente gibt, jedoch hat es ja z.B. auf der Erde gut 4,5 Mrd Jahre zwischen Sternentstehung und Menschen gedauert. Wenn man mal einfach davon ausgeht, dass wir eine 0815-Zivilisation sind, auch was die Entwicklugszeit angehen und der Tatsache, dass die Wahrscheinlich erdähnlicher Planeten seit 8 Mrd Jahren stetig steigt, da die schweren Elemente in der globalen Konzentration zunehmen, so ist es garnicht so abwegig, dass die Erde einer der ersten bewohnten Planeten in der kosmischen Historie ist. Nicht unbedingt die erste, aber einer der ersten im "Main-Stream" bzw im "Entwicklungs-Peak"
                  Nein. Zuviele schwere Elemente in der protoplanetaren Scheibe verändern die Planetenentstehung, bringen z.B. vorwiegend Sternsysteme mit exzentrischen Gasriesen hervor, in denen sich kein erdähnlicher Planet bilden kann. Heute entstehen nicht mehr so viele erdähnliche Planeten wie auch schon mal - sagen zumindest Simulationen. Wenn ich mich recht erinnere, liegt diesen Simulationen zufolge der Peak der Entstehung erdähnlicher Planeten etwa 6 Milliarden Jahre zurück. Wenn schon, sind wir Spätzünder innerhalb des Mainstreams.

                  @ Typ III
                  Wieso müssen wir zwangsläufig die ersten Menschen sein, damit wir uns zu einer Typ III Zivilisation entwickeln?
                  Umgekehrt. Wenn wir uns zu einer Typ III entwickeln, sind wir, die heute lebenden Menschen, praktisch die allerersten Exemplare der Spezies Mensch.
                  Nehmen wir an, eine galaxisweite Zivilisation vom Typ III umfasst 1 Mrd Planeten, mit jeweils 5 Mrd Einwohnern: dann hätten wir also 5 Billiarden Menschen über die Galaxis verteilt, die sich in überwältigender Mehrheit in Kolonien befinden und innerhalb einer Typ III Zivilisation leben. Selbst, wenn wir nur eine Zivilisation pro Galaxis haben und sich nur jede Millionste Zivilisation zu einer Typ III Zivilisation entwickelt, würden immer noch 99.9999999999% aller intelligenten Wesen in Kolonien von Typ III Zivilisationen leben: dass wir ausgerechnet auf einer Heimatwelt (und nicht ein einer Kolonie) leben, zu einer Zeit, in der die spätere Typ III Zivilisation sich noch nicht ausgedehnt hat, ist also zumindest aus unserer Warte EXTREM unwahrscheinlich. Nicht ausgeschlossen, natürlich, irgendwer muss ja da mal am Anfang existiert haben, aber man könnte es einfach als eine unvernünftige Annahme bezeichnen, die man einfach nicht so ohne weiteres treffen sollte, es sei denn, man weiss z.B., dass es einfach so sein muss, etwa weil man tatsächlich in jeder Millionsten Galaxie eine Typ III Zivilisation beobachtet.

                  Es könnte da draussen tausende solcher Zivilisationen geben und wir merken trotzdem nix davon.
                  Typ II heisst letztlich sowas wie ein Dyson-Schwarm. Davon sehen wir aber - zumindest bisher und, wenn ich mich recht erinnere, bis in eine Entfernung von ca. 1000 LJ - nichts.

                  Das Problem waren noch nie die zwar anwesenden, aber nicht kommunikativen Zivilisationen (dass man die nicht sieht, ist klar). Das Problem ist die totale Abwesenheit von kommunikativen Zivilisationen. Wenn es wirklich viele Typ II gäbe, gäbe es auch zumindest einige darunter, die kommunikativ wären und die z.B. einen kleinen Teil der Energie ihres Sterns dafür aufwenden könnten, alle ihnen bekannten lebensfreundlichen Planeten für alle Zeiten mit Signalen zu bombardieren. Oder die selbstreplizierende Raumsonden aussenden würden, um das Universum zu erforschen - Dinge in der Art.

                  Fakt ist jedoch, wir beobachten GAR NICHTS. Bis heute haben wir aber wirklich NULL Spuren von intelligentem Wirken draussen im All gefunden. Das sollte uns zu denken geben. Ich vermute, dass es schon Zivilisationen gibt, aber dass wir den Massstab von Galaxienhaufen bemühen müssen (statt Sternen), um sie zu lokalisieren. Die Menschen der frühen Moderne glaubten auch, auf allen Planeten unseres Sonnensystems gäbe es ebenfalls intelligente Wesen. So wie wir diese Vorstellung heute als naiv belächeln, wird man - denke ich - eines Tages unsere heutige Vorstellung belächeln, innerhalb der lokalen Gruppe eine andere aktive Zivilisation zu finden...

                  Nichtdestotrotz, ich denke, wenn die Menschheit noch einige Jahrhunderte überlebt und sich weiterentwickelt, werden wir auf Aliens treffen - wenn auch ganz anders, als sich viele hier vorstellen. Alles, was dafür notwendig ist, ist die Fähigkeit, künstliche Wurmlöcher zu bauen (so abwegig ist das nicht - es ist sogar deutlich einfacher und weniger energieaufwändig, als einen Warpantrieb zu bauen). Dann nämlich könnten relativistische Raumschiffe von der Erde aufbrechen und Wurmlöcher in entlegene Gebiete des Alls verlegen (in dem sie ein Ende des künstlichen Wurmlochs mitnehmen). Wenn man z.B. konstant mit 1 G beschleunigt, erreicht man die Andromeda-Galaxie in wenigen Jahren Eigenzeit (und rund 2.5 Mio Jahre "Aussenzeit") - kann man durch das Wurmloch, das man dabei verlegt hat, zur Erde zurück fliegen - man hat nun die Erde der Gegenwart mit der Andromeda-Galaxie, 2.5 Mio Jahre in der Zukunft, verbunden. Das selbe kann man mit noch entlegeneren Bereichen des Weltalls machen, und in wenigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten "Eigenzeit" hat man praktisch das ganze sichtbare Universum mit der Erde verkabelt. Wenn andere Zivilisationen dies auch tun, ist es unausweichlich, dass wir irgendwann auf sie treffen, egal, wie weit sie entfernt sind - und interessanterweise werden sich so praktisch alle Zivilisationen, die jemals diese Wurmlochlegetechnik entwickeln, zum etwa gleichen Zeitpunkt ihrer eigenen Entwicklung treffen, ganz egal, wann und wo sie sich zum ersten Mal entwickelt haben, das heisst, bei allen wird dieser Erstkontakt einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte ("Eigenzeit") nach der Entwicklung der künstlichen Wurmlöcher stattfinden: in "Aussenzeit" gesehen, findet die Begegung allerdings in ferner Zukunft (Millionen bis Milliarden von Jahren) statt. Es gibt noch einige Komplikationen bei der Annäherung zu beachten, die mit der Physik von Wurmlöchern zu tun haben - so dürfen sich aus Gründen der Erhaltung der Kausalität zwei Wurmlöcher nicht näher kommen als der Unterschied ihres inneren zeitlichen Gradienten (z.B. bei einem Wurmloch zu Andromeda beträgt dieser 2.5 Mio Jahre) mal die Lichtgeschwindigkeit, sonst kollabieren sie (das heisst, wenn die Aliens z.B. aus einer Galaxie kommen, die 200 Mio LJ entfernt ist, sie gleichzeitig gestartet sind und wir treffen uns exakt auf halbem Weg, dann geht der Erstkontakt glatt über die Bühne. Sind sie jedoch schon 120 Mio LJ weit (haben also in "Aussenzeit" rund 20 Mio Jahre vor uns mit dem Bau des Wurmlochs begonnen), dann dürfen sich das Ende unseres Wurmlochs und das Ende ihres Wurmlochs nicht mehr Annähern als 20 Mio LJ, sonst kollabieren beide (oder, wenn ihr Wurmloch sehr viel mehr Energie hat als unseres, kollabiert nur unseres). Die Annäherung muss dann eben über relativistische Schiffe (aber ohne mitgebrachte Wurmlöcher) erfolgen, oder aber, die Aliens müssen ihr Wurmloch zurückbauen, wenn sie uns in vernünftiger, beidseits-kommunikativer Eigenzeit begegnen wollen. Dies stellt zugleich sicher, dass die Annäherung im Zweifelsfall (im Fall der Nicht-Kooperation der beiden sich begegnenden Zivilisationen) langsam, schlimmstenfalls über Millionen von Jahren "Aussenzeit" erfolgen muss: keine Zivilisation kann eine andere allzu aggressiv angreifen und in deren durch Wurmlöcher abgesteckten Territorium eindringen, da sie sonst den Verlust ihrer eignenen Wurmlöcher in der Gegend riskiert. In Milliarden Jahren "Aussenzeit" werden sich die zeitlichen Start-Unterschiede zwischen den Zivilisationen ohnehin nivellieren und ein intensiver Austausch zwischen fast beliebig vielen Zivilisationen wird plötzlich möglich sein - alle "Eigenzeiten" aller Zivilisationen laufen nun synchron (während draussen in der "Aussenzeit" die letzten Sterne erlöschen). Und erstaunlicherweise könnte dies schon in einigen Jahrhunderten "Eigenzeit" Realität werden (mal angenommen, die Sache mit den künstlichen Wurmlöchern funktioniert)...

                  Aus dieser Warte ist es auch überhaupt nicht erstaunlich, dass wir nie "kontaktiert" wurden. Wir sind ein winziges Sandkorn auf einem gewaltigen Strand an einem noch gewaltigeren Ozean, und das nächste unserer Art liegt eine halbe Welt entfernt. Die Chance, einer nicht-Wurmlochbauenden Zivilisation ganz zufällig mitten in der Unendlichkeit zu begegnen, sind nahezu Null. Unsere Signale sind jetzt gerade Mal ein paar Dutzend Lichtjahre weit gekommen, nichts im Vergleich zu den Distanzen bis zur nächsten Zivilisation.
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                    #39
                    @ Bynaus

                    Dann mal anders gefragt:

                    Welches physikalische Gesetz steht uns im Wege uns zu einer Typ III Zivilisation zu entwickeln?
                    Mir ist da keines bekannt.
                    Wenn man nur lange genug wartet, dann ist diese Zielvorgabe zwangsläufig... genau wie die Tatsache, das aus einem Bakterium mit entsprechender Energieversorgung nach wenigen Generationen Milliarden werden.

                    Der Mensch als Zivilisation ist für den Kosmos nix weiter als sowas wie ein Bakterium, dass nach und nach expandiert und wenn die Erde zu klein für ihn wird die benachbarten Himmelskörper erschließt, dann wiederum die benachbarten (also dann andere Planetensysteme) usw, bis wir schließlich irgendwann mal die gesamte Milchstraße in unseren "Besitz" gebracht haben... und schon haben wir eine Typ III-Zivilisation. Zwar mögen nicht alle technischen Konzepte sich durch unsere Hand verwirklichen lassen, aber FTL oder Zeitreisen sind nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Typ III-Zivilisation, sondern die Nutzung der Ressourcen einer ganzen Galaxie und ich sehe da in 1000 Generationen durchaus eien realistische Chance dieses Ziel zu erreichen.
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                      #40
                      Wenn man nur lange genug wartet, dann ist diese Zielvorgabe zwangsläufig... genau wie die Tatsache, das aus einem Bakterium mit entsprechender Energieversorgung nach wenigen Generationen Milliarden werden.
                      Genau - "bei entsprechender Energieversorgung", das ist der Knackpunkt.

                      Das Universum ist nicht gerade das, was man in dieser Analogie als eine mit Nährstoffen gesättigte Petrischale bezeichnen könnte. Im Gegenteil: die einzigen Nährstoffe weit und breit befinden sich direkt da, wo jetzt alle "Bakterien" sitzen, und ansonsten ist die Petrischale in weiter Umgebung praktisch steril und lebensfeindlich.

                      Menschen - gerade Menschen - sind davon abhängig, dass die Umweltbedingungen ziemlich exakt mit jenen der Erde übereinstimmen, ihr Leben ist kurz und extrem fragil. Wenn du dir die Geschichte der Menschheit anschaust, ist sie nie besonders stabil verlaufen: Zivilisationen kommen und gehen, in Zeiträumen, die sehr viel kürzer sind als nur schon die Zeit, um interstellare Distanzen zu überwinden. Die Erde ist der einzige Planet, wo uns das alles wirklich egal sein kann: wenn auf dem Mars die Zivilisation "geht", dann kollabiert einfach alles, insbesondere die Lebensgrundlage (die künstlichen Grundlagen, welche die erdähnliche Umgebung simulieren). Es gibt keinerlei Garantie, dass die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur eine einzige weitere Kolonie zu gründen.

                      EDIT: Wenn die Sache mit den Wurmlöchern, wie oben beschrieben, aber klappt, dann ist eine solche Entwicklung auch gar nicht nötig: wir können schon in wenigen hundert Jahren "Eigenzeit" auf ausserirdische Zivilisationen treffen, ohne vorher ganze Galaxien besiedelt zu haben. Sicher, die eine oder andere Welt werden wir schliesslich besuchen, einige vielleicht auch besiedeln, aber das alles wird sich im Hinterhof unseres Galaxienhaufens abspielen und niemand da draussen besonders interessieren.
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                        #41
                        Huu, Bynaus is back und kloppt uns erstmal wieder kräftig was um die Ohren.
                        Es gibt noch einige Komplikationen bei der Annäherung zu beachten, die mit der Physik von Wurmlöchern zu tun haben - so dürfen sich aus Gründen der Erhaltung der Kausalität zwei Wurmlöcher nicht näher kommen als der Unterschied ihres inneren zeitlichen Gradienten (z.B. bei einem Wurmloch zu Andromeda beträgt dieser 2.5 Mio Jahre) mal die Lichtgeschwindigkeit, sonst kollabieren sie.
                        Ich will ja nicht schon wieder eine Diskussion über Kausalität starten aber das hier verstehe ich schon mal nicht. Wo kommt das so ungefähr her?
                        Bedenke bitte, ich habe null Ahnung von Wurmlöchern und co. ..

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                          #42
                          @Floore: Das nennt sich der Visser-Effekt (nach Matt Visser, einem neuseeländischen Mathematiker): Rückkoppelung von Quanteneffekten führt zum Kollaps des Wurmlochs, sobald sich die beiden Enden näher kommen als ihr "zeitlicher" Abstand: Matt Visser - Wikipedia, the free encyclopedia

                          Stell dir ein Raumzeitdiagramm vor - Raum zur Seite, Zeit nach oben. Ganz einfach gesagt darf die Steigung der Gerade, die durch zwei per Wurmloch verbundene Punkte im Raum geht, nie grösser als 1 sein.
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                            #43
                            Diese Darstellung kenne ich, ich bekomme die Wurmlöcher aber nicht recht darin unter. Werd mal eine Nacht darüber schlafen müssen (wär sowieso ganz gut nach diesem Polterabend gestern ).

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              Genau - "bei entsprechender Energieversorgung", das ist der Knackpunkt.

                              Das Universum ist nicht gerade das, was man in dieser Analogie als eine mit Nährstoffen gesättigte Petrischale bezeichnen könnte. Im Gegenteil: die einzigen Nährstoffe weit und breit befinden sich direkt da, wo jetzt alle "Bakterien" sitzen, und ansonsten ist die Petrischale in weiter Umgebung praktisch steril und lebensfeindlich.

                              Menschen - gerade Menschen - sind davon abhängig, dass die Umweltbedingungen ziemlich exakt mit jenen der Erde übereinstimmen, ihr Leben ist kurz und extrem fragil. Wenn du dir die Geschichte der Menschheit anschaust, ist sie nie besonders stabil verlaufen: Zivilisationen kommen und gehen, in Zeiträumen, die sehr viel kürzer sind als nur schon die Zeit, um interstellare Distanzen zu überwinden. Die Erde ist der einzige Planet, wo uns das alles wirklich egal sein kann: wenn auf dem Mars die Zivilisation "geht", dann kollabiert einfach alles, insbesondere die Lebensgrundlage (die künstlichen Grundlagen, welche die erdähnliche Umgebung simulieren). Es gibt keinerlei Garantie, dass die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur eine einzige weitere Kolonie zu gründen.

                              EDIT: Wenn die Sache mit den Wurmlöchern, wie oben beschrieben, aber klappt, dann ist eine solche Entwicklung auch gar nicht nötig: wir können schon in wenigen hundert Jahren "Eigenzeit" auf ausserirdische Zivilisationen treffen, ohne vorher ganze Galaxien besiedelt zu haben. Sicher, die eine oder andere Welt werden wir schliesslich besuchen, einige vielleicht auch besiedeln, aber das alles wird sich im Hinterhof unseres Galaxienhaufens abspielen und niemand da draussen besonders interessieren.
                              Der Mensch ist im Gegensatz zu Bakterien in der Lage den Nährboden im begrenzten Umfang künstlich zu reproduzieren.

                              Wenn man von der Erde 1000 Raumschiffe mit je 1000 Menschen losschicken würde, die über Ressourcen für 50 Jahre Überleben beeinhalten... und seit es indem man die Menschen in einen künstlichen Tiefschlag versetzt und nur die nötigste Nahrung und Sauerstoffzufuhr mitnimmt... ist die Wahrscheinlichkeit garnicht mal so gering einen anderen erdähnlichen Planeten zu treffen und ihn nach entsprechender Vorbereitung zu kolonisieren.

                              Wenn man diesen Vorgang alle 200 Jahre wiederholt, was wirtschaftlich möglich ist, kann man sukzessive alle erdähnlichen Planeten der Milchstraße erreichen, da die neu gegründeten Kolonien ihrerseits wieder wachsen und den Vorgang beliebig wiederholen würden.

                              Klar würde dieser Vorgang länger dauern als die bisherige Existenz von höherem Leben auf der Erde, jedoch würde dieses "Verfahren" auch dazu führen, dass es nicht sehr ins Gewicht fallen würde, wenn sich die ein oder andere Siedlung selbst vernichten würde, da ja noch dutzende andere existieren.

                              Mit jeder dazugewonnen Kolonie wächst die Überlebenswahrscheinlichkeit der Menschen und das ist ja das wozu wir von der Natur "vorprogrammiert" sind... zu überleben und uns zu vermehren.
                              Das biologische Grundprogramm eines Bakterium besitzt auch der Mensch, wenn er auch in der Lage ist es einfach mal zu ignorieren.

                              Ich glaube für meinen Teil fest daran, dass wir die wenigen geeigneten Welten finden und früher oder später besiedeln werden.

                              Der Drang zum Mars ist trotz der aktuell fehlenden wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit immer noch stark in der Menschheit verankert.
                              Irgendwer wird irgendwann diesem Drang nachgeben.
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                              Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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                                #45
                                Der Mensch ist im Gegensatz zu Bakterien in der Lage den Nährboden im begrenzten Umfang künstlich zu reproduzieren.
                                Wenn Nährboden in diesem Zusammenhang erdähnliche Planeten sind, dann nein, dann haben sie nicht diese Fähigkeit. Das Problem ist die "Flatterhaftigkeit" der menschlichen Zivilisation, und dass die Lebenserhaltung einer Kolonie davon abhängt, dass Zivilisation auf einem bestimmten Niveau vorhanden sein muss, um sie zu gewährleisten.

                                Wenn man von der Erde 1000 Raumschiffe mit je 1000 Menschen losschicken würde, die über Ressourcen für 50 Jahre Überleben beeinhalten... und seit es indem man die Menschen in einen künstlichen Tiefschlag versetzt und nur die nötigste Nahrung und Sauerstoffzufuhr mitnimmt... ist die Wahrscheinlichkeit garnicht mal so gering einen anderen erdähnlichen Planeten zu treffen und ihn nach entsprechender Vorbereitung zu kolonisieren.
                                Nichts für Ungut, aber das meiner Ansicht nach ein naiver Traum. 1000 Menschen sind niemals genug, um eine Hochtechnologiezivilisation zu reproduzieren: man müsste sich mit einem extrem niedrigen Technologieniveau zufrieden geben, was natürlich nur geht, wenn man tatsächlich einen wirklich erdähnlichen, lebensfreundlichen Planeten (20% Sauerstoff, kein hoher CO2-Pegel, 15° Celsius, UV im erdähnlichen Bereich, etc etc.) findet. Am besten einen, der keine einheimischen Lebensformen hat, die nur zusätzlich Probleme machen würden.

                                Natürlich ist das ganze auch ein sehr hypothetisches Szenario: es ist nicht einmal gesagt, ob die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur ein einziges solches Kolonieraumschiff zu bauen, geschwiege denn, ob der Wille da ist.

                                Wenn man diesen Vorgang alle 200 Jahre wiederholt, was wirtschaftlich möglich ist, kann man sukzessive alle erdähnlichen Planeten der Milchstraße erreichen, da die neu gegründeten Kolonien ihrerseits wieder wachsen und den Vorgang beliebig wiederholen würden.
                                In 200 Jahren von einer Kolonie mit 1000 Personen zu einer, die in der Lage ist, Kolonieraumschiffe mit 1000 Personen an Bord auszusenden? Ich bitte dich...

                                Der Drang zum Mars ist trotz der aktuell fehlenden wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit immer noch stark in der Menschheit verankert.
                                Irgendwer wird irgendwann diesem Drang nachgeben.
                                Es gibt keinen Drang zum Mars, (sonst wären wir längst da) höchstens bei einigen Träumern. Der Mars ist lebensfeindlicher als die Antarktis, oder der Grund des Ozeans. Der Mars kann der Erde NICHTS, aber auch gar nichts liefern (nur nukleare Brennstoffe lohnen sich für den interplanetaren Transport, und davon hat der Mars keine - ganz im Gegensatz etwa zum Mond, den man zwar nicht besiedeln, aber wirtschaftlich erschliessen wird). Eher noch baut man Orbitale, als dass man diese staubige Kältehölle "besiedelt". Vielleicht werden mal ein paar reiche Touristen dort oben herumstolpern, die eine oder andere Forschungsstation wird es auch geben (wie heute in der Antarktis), aber mehr wird nicht sein.

                                Auch wenn ich ebenfalls denke, dass am Ende des 21. Jahrhundert viele Menschen im Sonnensystem arbeiten werden und das Sonnensystem zur Wirtschaftssphäre der Erde gehören wird, "leben" werden die Menschen auch dann praktisch ausschliesslich auf der Erde. Es lebt schliesslich auch niemand freiwillig auf Bohrplattformen. Oder in der Antarktis.
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