Die irren Vorstellungen des Star Physikers Michio Kaku - SciFi-Forum

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Die irren Vorstellungen des Star Physikers Michio Kaku

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  • Bynaus
    antwortet
    Wenn man diese Annahme macht, muss man zwangläufig zu dem Schluss kommen, dass wir nie das Typ III-Stadium erreichen.
    So ist es. Das passt auch hervorragend zu...

    ...der Beobachtung, dass es keine anderen Typ III Zivilisationen gibt, ja das wir bisher überhaupt keine anderen Zivilisationen beobachten, sowie zu...

    ...der Beobachtung, dass wir selbst nicht in einer Typ III Zivilisation leben, obwohl es (wie weiter oben demonstriert), wenn es sie denn überhaupt gäbe, sehr wahrscheinlich wäre

    Evolution, Leben kann vieles - aber das heisst selbstverständlich nicht, dass ihr keine Grenzen gesetzt wären. Obwohl vermutlich seit Jahrmilliarden Bakterien von der Erde auf dem Mars niedergehen, hat sich dort nie eine Biosphäre entwickelt. Interstellare Besiedlung erfordert Ausdauer und Fähigkeiten, wie sie die die Menschheit bisher noch nie gezeigt hat. Du verkennst, dass zwischen diesen Prozessen Grössenordnungen liegen, etwa so, wie der 8-jährige, der 20 Euro geschenkt bekommen hat und sich darauf schon sein ganzes Leben inklusive Jacht und Privatjet zurecht legt...

    Zudem greift auch hier wieder das statistische Argument (das sog. Doomsday-Argument): wenn, sagen wir, immer jeweils 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben und jeweils 100 Jahre alt werden, dann kommen innert eines Jahrtausends 100 Milliarden Menschen zur Welt, doppelt so viele wie schon seit der Entstehung der Menschheit überhaupt existiert haben. Nach einer Million Jahren im gleichen Stil wären wir dann bei 100 Billionen Menschen, damit würden wir heutige Menschen zum allerersten Promille aller jemals existierenden Menschen gehören. Und wenn wir einen Zeitraum von 1 Milliarde Jahre denken, haben wir heute das ausserordentliche Glück, zum ersten Millionstel aller Menschen zu gehören. A priori ist die Chance, uns in einer so extremen Situation wiederzufinden, also sehr unwahrscheinlich. Deshalb sage ich ja auch: es ist extrem unwahrscheinlich, dass die Menschheit jemals so lange existiert, dass sie sich Sorgen über das Ende der Sonne machen muss.

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  • McWire
    antwortet
    Die Menschheit wird nie und nimmer so lange existieren, dass sie sich darüber ernsthaft Sorgen machen muss.
    Dir ist bewusst, dass dieser Zeitraum etwa zehn Mal grösser ist als die Zeit, seit die Menschen überhaupt erst Ackerbau betreiben...
    Wenn man diese Annahme macht, muss man zwangläufig zu dem Schluss kommen, dass wir nie das Typ III-Stadium erreichen.
    Ich mache diese Annahme aber nicht... daher sind 100.000 Jahre auch keine wirkliche Hürte aus meiner Sicht.

    Eben nicht. Du setzt dafür eine Entwicklung voraus, die alles andere als selbstverständlich ist.
    m.E. ist Evolution und Vermehrung maßstabsunabhängig...

    Für die ersten Mikroorganismen war die Erde auch ziemlich ziemlich groß, trotzdem wurde irgendwann mal die ganze Erde von Leben besiedelt, selbst die Antarktis. Lebens ist ein Selbstläufer, der nur einmal angestoßen werden braucht.

    Entfernungen können überwunden werden... es braucht zwar Zeit, aber ansonsten gibts da keine großen Hürten.

    Das ist etwa so wie wenn die Wright-Brüder gleich mit dem A380 begonnen hätten... Im Vergleich mit dem Bau einer Dysonsphäre ist Terraforming eine Fingerübung.
    Wirtschaftlich und evolutionär gesehen ist eien Fingerübung Zeitverschwendung...

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  • Bynaus
    antwortet
    Es würde schon reichen wenn es alle 100 Lj einen halbwegs bewohnbaren Planeten gibt, damit die Menschheit sich relativ einfach im Weltall ausbreiten kann.
    Eben nicht. Du setzt dafür eine Entwicklung voraus, die alles andere als selbstverständlich ist.

    Außerdem muss man ja nicht zwangsläufig einen Planeten besiedeln, da man ja auch z.B. Dyson-Sphäre bauen könnte.
    Das ist etwa so wie wenn die Wright-Brüder gleich mit dem A380 begonnen hätten... Im Vergleich mit dem Bau einer Dysonsphäre ist Terraforming eine Fingerübung.

    Erst ab diesem Zeitpunkt ist eine Weiterexpansion ausserhalb des Sonnensystems denkbar... das ist ja der Hintergedanke der ganzen Typisierung.
    Die Typisierung ist willkürlich und es geht auch nicht darum, dass Zivilisationen eine spezielle zeitliche Abfolge einhalten. Die Föderation in Star Trek z.B. ist nie durch eine komplette Typ-II-Phase gegangen (vermutlich braucht sie auch "jetzt" niemals soviel Energie wie eine Typ-II-Zivilisation). Es geht hier nur um Grössenordnungen, genauso könnte man Zivilisationen nach anderen Gesichtspunkten typisieren.

    Wenn die Menschheit die Sonne überleben möchte, dann muss sie sowieso früher oder später die Erde verlassen.
    Die Menschheit wird nie und nimmer so lange existieren, dass sie sich darüber ernsthaft Sorgen machen muss.

    Das ganze spielt sich natürlich über Zeiträume von mindestens 100.000 Jahre ab.
    Dir ist bewusst, dass dieser Zeitraum etwa zehn Mal grösser ist als die Zeit, seit die Menschen überhaupt erst Ackerbau betreiben...

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  • McWire
    antwortet
    @ Bynaus

    Es würde schon reichen wenn es alle 100 Lj einen halbwegs bewohnbaren Planeten gibt, damit die Menschheit sich relativ einfach im Weltall ausbreiten kann.

    Mit den heutigen Mitteln vielleicht nicht vorstellbar, aber mit z.B. FTL-Antrieb und einigne Terraforming-Grundlagen durchaus machbar.
    Außerdem muss man ja nicht zwangsläufig einen Planeten besiedeln, da man ja auch z.B. Dyson-Sphäre bauen könnte.

    Immerhin geht die Vorstellung ja dahingehend, dass sich nur eine Typ II-Zivilisation zu einer Typ III-Zivilisation entwickelt.

    Die Menschheit ist nocht so irgendwo auf halbem Weg zur Typ I-Zivilisation... warum wir uns selbst als Typ III noch überhaupt nicht wirklich vorstellen können.
    Dannach können wird zu einer Typ II werden, z.B. indem wir Mars und Venus an die Erde anpassen oder noch viel besser eine Dyson-Sphäre bauen.

    Erst ab diesem Zeitpunkt ist eine Weiterexpansion ausserhalb des Sonnensystems denkbar... das ist ja der Hintergedanke der ganzen Typisierung.

    Wenn die Menschheit die Sonne überleben möchte, dann muss sie sowieso früher oder später die Erde verlassen.
    Der erste Schritt dazu wäre eine orbitale Raumstation und das Grundverständnis des Universum. Ich denke das ist in den nächsten 100-200 Jahren gegeben. Dannach Weiterexpansion zum Mond und dannach zum Mars.

    Das mit den 1000 Leuten pro Raumschiff war nur so ein Beispiel, ich weiß ja selbst, dass dies viel zu wenig ist. Was ich aber vergessen habe dazuzuschreiben, dass es natürlich nicht bei einem Raumschiff bleiben kann.
    Erstmal muss man die Kolonien "anfüttern", damit sie eigenständig weiterexpandieren können.

    Das ganze spielt sich natürlich über Zeiträume von mindestens 100.000 Jahre ab. Einzige Möglichkeit die ganze Sache zu beschleunigen wäre FTL. Damit wäre eine Kolonisierung extrasolarer Planeten innerhalb von 100 Jahren möglich.

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  • Bynaus
    antwortet
    Klar, wenn man Von Neumann Maschinen mit einpackt.
    Spielverderber...

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  • blueflash
    antwortet
    In 200 Jahren von einer Kolonie mit 1000 Personen zu einer, die in der Lage ist, Kolonieraumschiffe mit 1000 Personen an Bord auszusenden? Ich bitte dich...
    Klar, wenn man Von Neumann Maschinen mit einpackt.

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  • Bynaus
    antwortet
    Der Mensch ist im Gegensatz zu Bakterien in der Lage den Nährboden im begrenzten Umfang künstlich zu reproduzieren.
    Wenn Nährboden in diesem Zusammenhang erdähnliche Planeten sind, dann nein, dann haben sie nicht diese Fähigkeit. Das Problem ist die "Flatterhaftigkeit" der menschlichen Zivilisation, und dass die Lebenserhaltung einer Kolonie davon abhängt, dass Zivilisation auf einem bestimmten Niveau vorhanden sein muss, um sie zu gewährleisten.

    Wenn man von der Erde 1000 Raumschiffe mit je 1000 Menschen losschicken würde, die über Ressourcen für 50 Jahre Überleben beeinhalten... und seit es indem man die Menschen in einen künstlichen Tiefschlag versetzt und nur die nötigste Nahrung und Sauerstoffzufuhr mitnimmt... ist die Wahrscheinlichkeit garnicht mal so gering einen anderen erdähnlichen Planeten zu treffen und ihn nach entsprechender Vorbereitung zu kolonisieren.
    Nichts für Ungut, aber das meiner Ansicht nach ein naiver Traum. 1000 Menschen sind niemals genug, um eine Hochtechnologiezivilisation zu reproduzieren: man müsste sich mit einem extrem niedrigen Technologieniveau zufrieden geben, was natürlich nur geht, wenn man tatsächlich einen wirklich erdähnlichen, lebensfreundlichen Planeten (20% Sauerstoff, kein hoher CO2-Pegel, 15° Celsius, UV im erdähnlichen Bereich, etc etc.) findet. Am besten einen, der keine einheimischen Lebensformen hat, die nur zusätzlich Probleme machen würden.

    Natürlich ist das ganze auch ein sehr hypothetisches Szenario: es ist nicht einmal gesagt, ob die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur ein einziges solches Kolonieraumschiff zu bauen, geschwiege denn, ob der Wille da ist.

    Wenn man diesen Vorgang alle 200 Jahre wiederholt, was wirtschaftlich möglich ist, kann man sukzessive alle erdähnlichen Planeten der Milchstraße erreichen, da die neu gegründeten Kolonien ihrerseits wieder wachsen und den Vorgang beliebig wiederholen würden.
    In 200 Jahren von einer Kolonie mit 1000 Personen zu einer, die in der Lage ist, Kolonieraumschiffe mit 1000 Personen an Bord auszusenden? Ich bitte dich...

    Der Drang zum Mars ist trotz der aktuell fehlenden wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit immer noch stark in der Menschheit verankert.
    Irgendwer wird irgendwann diesem Drang nachgeben.
    Es gibt keinen Drang zum Mars, (sonst wären wir längst da) höchstens bei einigen Träumern. Der Mars ist lebensfeindlicher als die Antarktis, oder der Grund des Ozeans. Der Mars kann der Erde NICHTS, aber auch gar nichts liefern (nur nukleare Brennstoffe lohnen sich für den interplanetaren Transport, und davon hat der Mars keine - ganz im Gegensatz etwa zum Mond, den man zwar nicht besiedeln, aber wirtschaftlich erschliessen wird). Eher noch baut man Orbitale, als dass man diese staubige Kältehölle "besiedelt". Vielleicht werden mal ein paar reiche Touristen dort oben herumstolpern, die eine oder andere Forschungsstation wird es auch geben (wie heute in der Antarktis), aber mehr wird nicht sein.

    Auch wenn ich ebenfalls denke, dass am Ende des 21. Jahrhundert viele Menschen im Sonnensystem arbeiten werden und das Sonnensystem zur Wirtschaftssphäre der Erde gehören wird, "leben" werden die Menschen auch dann praktisch ausschliesslich auf der Erde. Es lebt schliesslich auch niemand freiwillig auf Bohrplattformen. Oder in der Antarktis.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Genau - "bei entsprechender Energieversorgung", das ist der Knackpunkt.

    Das Universum ist nicht gerade das, was man in dieser Analogie als eine mit Nährstoffen gesättigte Petrischale bezeichnen könnte. Im Gegenteil: die einzigen Nährstoffe weit und breit befinden sich direkt da, wo jetzt alle "Bakterien" sitzen, und ansonsten ist die Petrischale in weiter Umgebung praktisch steril und lebensfeindlich.

    Menschen - gerade Menschen - sind davon abhängig, dass die Umweltbedingungen ziemlich exakt mit jenen der Erde übereinstimmen, ihr Leben ist kurz und extrem fragil. Wenn du dir die Geschichte der Menschheit anschaust, ist sie nie besonders stabil verlaufen: Zivilisationen kommen und gehen, in Zeiträumen, die sehr viel kürzer sind als nur schon die Zeit, um interstellare Distanzen zu überwinden. Die Erde ist der einzige Planet, wo uns das alles wirklich egal sein kann: wenn auf dem Mars die Zivilisation "geht", dann kollabiert einfach alles, insbesondere die Lebensgrundlage (die künstlichen Grundlagen, welche die erdähnliche Umgebung simulieren). Es gibt keinerlei Garantie, dass die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur eine einzige weitere Kolonie zu gründen.

    EDIT: Wenn die Sache mit den Wurmlöchern, wie oben beschrieben, aber klappt, dann ist eine solche Entwicklung auch gar nicht nötig: wir können schon in wenigen hundert Jahren "Eigenzeit" auf ausserirdische Zivilisationen treffen, ohne vorher ganze Galaxien besiedelt zu haben. Sicher, die eine oder andere Welt werden wir schliesslich besuchen, einige vielleicht auch besiedeln, aber das alles wird sich im Hinterhof unseres Galaxienhaufens abspielen und niemand da draussen besonders interessieren.
    Der Mensch ist im Gegensatz zu Bakterien in der Lage den Nährboden im begrenzten Umfang künstlich zu reproduzieren.

    Wenn man von der Erde 1000 Raumschiffe mit je 1000 Menschen losschicken würde, die über Ressourcen für 50 Jahre Überleben beeinhalten... und seit es indem man die Menschen in einen künstlichen Tiefschlag versetzt und nur die nötigste Nahrung und Sauerstoffzufuhr mitnimmt... ist die Wahrscheinlichkeit garnicht mal so gering einen anderen erdähnlichen Planeten zu treffen und ihn nach entsprechender Vorbereitung zu kolonisieren.

    Wenn man diesen Vorgang alle 200 Jahre wiederholt, was wirtschaftlich möglich ist, kann man sukzessive alle erdähnlichen Planeten der Milchstraße erreichen, da die neu gegründeten Kolonien ihrerseits wieder wachsen und den Vorgang beliebig wiederholen würden.

    Klar würde dieser Vorgang länger dauern als die bisherige Existenz von höherem Leben auf der Erde, jedoch würde dieses "Verfahren" auch dazu führen, dass es nicht sehr ins Gewicht fallen würde, wenn sich die ein oder andere Siedlung selbst vernichten würde, da ja noch dutzende andere existieren.

    Mit jeder dazugewonnen Kolonie wächst die Überlebenswahrscheinlichkeit der Menschen und das ist ja das wozu wir von der Natur "vorprogrammiert" sind... zu überleben und uns zu vermehren.
    Das biologische Grundprogramm eines Bakterium besitzt auch der Mensch, wenn er auch in der Lage ist es einfach mal zu ignorieren.

    Ich glaube für meinen Teil fest daran, dass wir die wenigen geeigneten Welten finden und früher oder später besiedeln werden.

    Der Drang zum Mars ist trotz der aktuell fehlenden wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit immer noch stark in der Menschheit verankert.
    Irgendwer wird irgendwann diesem Drang nachgeben.

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  • Floore
    antwortet
    Diese Darstellung kenne ich, ich bekomme die Wurmlöcher aber nicht recht darin unter. Werd mal eine Nacht darüber schlafen müssen (wär sowieso ganz gut nach diesem Polterabend gestern ).

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  • Bynaus
    antwortet
    @Floore: Das nennt sich der Visser-Effekt (nach Matt Visser, einem neuseeländischen Mathematiker): Rückkoppelung von Quanteneffekten führt zum Kollaps des Wurmlochs, sobald sich die beiden Enden näher kommen als ihr "zeitlicher" Abstand: Matt Visser - Wikipedia, the free encyclopedia

    Stell dir ein Raumzeitdiagramm vor - Raum zur Seite, Zeit nach oben. Ganz einfach gesagt darf die Steigung der Gerade, die durch zwei per Wurmloch verbundene Punkte im Raum geht, nie grösser als 1 sein.

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  • Floore
    antwortet
    Huu, Bynaus is back und kloppt uns erstmal wieder kräftig was um die Ohren.
    Es gibt noch einige Komplikationen bei der Annäherung zu beachten, die mit der Physik von Wurmlöchern zu tun haben - so dürfen sich aus Gründen der Erhaltung der Kausalität zwei Wurmlöcher nicht näher kommen als der Unterschied ihres inneren zeitlichen Gradienten (z.B. bei einem Wurmloch zu Andromeda beträgt dieser 2.5 Mio Jahre) mal die Lichtgeschwindigkeit, sonst kollabieren sie.
    Ich will ja nicht schon wieder eine Diskussion über Kausalität starten aber das hier verstehe ich schon mal nicht. Wo kommt das so ungefähr her?
    Bedenke bitte, ich habe null Ahnung von Wurmlöchern und co. ..

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  • Bynaus
    antwortet
    Wenn man nur lange genug wartet, dann ist diese Zielvorgabe zwangsläufig... genau wie die Tatsache, das aus einem Bakterium mit entsprechender Energieversorgung nach wenigen Generationen Milliarden werden.
    Genau - "bei entsprechender Energieversorgung", das ist der Knackpunkt.

    Das Universum ist nicht gerade das, was man in dieser Analogie als eine mit Nährstoffen gesättigte Petrischale bezeichnen könnte. Im Gegenteil: die einzigen Nährstoffe weit und breit befinden sich direkt da, wo jetzt alle "Bakterien" sitzen, und ansonsten ist die Petrischale in weiter Umgebung praktisch steril und lebensfeindlich.

    Menschen - gerade Menschen - sind davon abhängig, dass die Umweltbedingungen ziemlich exakt mit jenen der Erde übereinstimmen, ihr Leben ist kurz und extrem fragil. Wenn du dir die Geschichte der Menschheit anschaust, ist sie nie besonders stabil verlaufen: Zivilisationen kommen und gehen, in Zeiträumen, die sehr viel kürzer sind als nur schon die Zeit, um interstellare Distanzen zu überwinden. Die Erde ist der einzige Planet, wo uns das alles wirklich egal sein kann: wenn auf dem Mars die Zivilisation "geht", dann kollabiert einfach alles, insbesondere die Lebensgrundlage (die künstlichen Grundlagen, welche die erdähnliche Umgebung simulieren). Es gibt keinerlei Garantie, dass die Menschheit lange genug überlebt, um auch nur eine einzige weitere Kolonie zu gründen.

    EDIT: Wenn die Sache mit den Wurmlöchern, wie oben beschrieben, aber klappt, dann ist eine solche Entwicklung auch gar nicht nötig: wir können schon in wenigen hundert Jahren "Eigenzeit" auf ausserirdische Zivilisationen treffen, ohne vorher ganze Galaxien besiedelt zu haben. Sicher, die eine oder andere Welt werden wir schliesslich besuchen, einige vielleicht auch besiedeln, aber das alles wird sich im Hinterhof unseres Galaxienhaufens abspielen und niemand da draussen besonders interessieren.

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  • McWire
    antwortet
    @ Bynaus

    Dann mal anders gefragt:

    Welches physikalische Gesetz steht uns im Wege uns zu einer Typ III Zivilisation zu entwickeln?
    Mir ist da keines bekannt.
    Wenn man nur lange genug wartet, dann ist diese Zielvorgabe zwangsläufig... genau wie die Tatsache, das aus einem Bakterium mit entsprechender Energieversorgung nach wenigen Generationen Milliarden werden.

    Der Mensch als Zivilisation ist für den Kosmos nix weiter als sowas wie ein Bakterium, dass nach und nach expandiert und wenn die Erde zu klein für ihn wird die benachbarten Himmelskörper erschließt, dann wiederum die benachbarten (also dann andere Planetensysteme) usw, bis wir schließlich irgendwann mal die gesamte Milchstraße in unseren "Besitz" gebracht haben... und schon haben wir eine Typ III-Zivilisation. Zwar mögen nicht alle technischen Konzepte sich durch unsere Hand verwirklichen lassen, aber FTL oder Zeitreisen sind nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Typ III-Zivilisation, sondern die Nutzung der Ressourcen einer ganzen Galaxie und ich sehe da in 1000 Generationen durchaus eien realistische Chance dieses Ziel zu erreichen.

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  • Bynaus
    antwortet
    Mag ja sein, dass es seit mindestens 8 Mrd Jahre genügend schwere Elemente gibt, jedoch hat es ja z.B. auf der Erde gut 4,5 Mrd Jahre zwischen Sternentstehung und Menschen gedauert. Wenn man mal einfach davon ausgeht, dass wir eine 0815-Zivilisation sind, auch was die Entwicklugszeit angehen und der Tatsache, dass die Wahrscheinlich erdähnlicher Planeten seit 8 Mrd Jahren stetig steigt, da die schweren Elemente in der globalen Konzentration zunehmen, so ist es garnicht so abwegig, dass die Erde einer der ersten bewohnten Planeten in der kosmischen Historie ist. Nicht unbedingt die erste, aber einer der ersten im "Main-Stream" bzw im "Entwicklungs-Peak"
    Nein. Zuviele schwere Elemente in der protoplanetaren Scheibe verändern die Planetenentstehung, bringen z.B. vorwiegend Sternsysteme mit exzentrischen Gasriesen hervor, in denen sich kein erdähnlicher Planet bilden kann. Heute entstehen nicht mehr so viele erdähnliche Planeten wie auch schon mal - sagen zumindest Simulationen. Wenn ich mich recht erinnere, liegt diesen Simulationen zufolge der Peak der Entstehung erdähnlicher Planeten etwa 6 Milliarden Jahre zurück. Wenn schon, sind wir Spätzünder innerhalb des Mainstreams.

    @ Typ III
    Wieso müssen wir zwangsläufig die ersten Menschen sein, damit wir uns zu einer Typ III Zivilisation entwickeln?
    Umgekehrt. Wenn wir uns zu einer Typ III entwickeln, sind wir, die heute lebenden Menschen, praktisch die allerersten Exemplare der Spezies Mensch.
    Nehmen wir an, eine galaxisweite Zivilisation vom Typ III umfasst 1 Mrd Planeten, mit jeweils 5 Mrd Einwohnern: dann hätten wir also 5 Billiarden Menschen über die Galaxis verteilt, die sich in überwältigender Mehrheit in Kolonien befinden und innerhalb einer Typ III Zivilisation leben. Selbst, wenn wir nur eine Zivilisation pro Galaxis haben und sich nur jede Millionste Zivilisation zu einer Typ III Zivilisation entwickelt, würden immer noch 99.9999999999% aller intelligenten Wesen in Kolonien von Typ III Zivilisationen leben: dass wir ausgerechnet auf einer Heimatwelt (und nicht ein einer Kolonie) leben, zu einer Zeit, in der die spätere Typ III Zivilisation sich noch nicht ausgedehnt hat, ist also zumindest aus unserer Warte EXTREM unwahrscheinlich. Nicht ausgeschlossen, natürlich, irgendwer muss ja da mal am Anfang existiert haben, aber man könnte es einfach als eine unvernünftige Annahme bezeichnen, die man einfach nicht so ohne weiteres treffen sollte, es sei denn, man weiss z.B., dass es einfach so sein muss, etwa weil man tatsächlich in jeder Millionsten Galaxie eine Typ III Zivilisation beobachtet.

    Es könnte da draussen tausende solcher Zivilisationen geben und wir merken trotzdem nix davon.
    Typ II heisst letztlich sowas wie ein Dyson-Schwarm. Davon sehen wir aber - zumindest bisher und, wenn ich mich recht erinnere, bis in eine Entfernung von ca. 1000 LJ - nichts.

    Das Problem waren noch nie die zwar anwesenden, aber nicht kommunikativen Zivilisationen (dass man die nicht sieht, ist klar). Das Problem ist die totale Abwesenheit von kommunikativen Zivilisationen. Wenn es wirklich viele Typ II gäbe, gäbe es auch zumindest einige darunter, die kommunikativ wären und die z.B. einen kleinen Teil der Energie ihres Sterns dafür aufwenden könnten, alle ihnen bekannten lebensfreundlichen Planeten für alle Zeiten mit Signalen zu bombardieren. Oder die selbstreplizierende Raumsonden aussenden würden, um das Universum zu erforschen - Dinge in der Art.

    Fakt ist jedoch, wir beobachten GAR NICHTS. Bis heute haben wir aber wirklich NULL Spuren von intelligentem Wirken draussen im All gefunden. Das sollte uns zu denken geben. Ich vermute, dass es schon Zivilisationen gibt, aber dass wir den Massstab von Galaxienhaufen bemühen müssen (statt Sternen), um sie zu lokalisieren. Die Menschen der frühen Moderne glaubten auch, auf allen Planeten unseres Sonnensystems gäbe es ebenfalls intelligente Wesen. So wie wir diese Vorstellung heute als naiv belächeln, wird man - denke ich - eines Tages unsere heutige Vorstellung belächeln, innerhalb der lokalen Gruppe eine andere aktive Zivilisation zu finden...

    Nichtdestotrotz, ich denke, wenn die Menschheit noch einige Jahrhunderte überlebt und sich weiterentwickelt, werden wir auf Aliens treffen - wenn auch ganz anders, als sich viele hier vorstellen. Alles, was dafür notwendig ist, ist die Fähigkeit, künstliche Wurmlöcher zu bauen (so abwegig ist das nicht - es ist sogar deutlich einfacher und weniger energieaufwändig, als einen Warpantrieb zu bauen). Dann nämlich könnten relativistische Raumschiffe von der Erde aufbrechen und Wurmlöcher in entlegene Gebiete des Alls verlegen (in dem sie ein Ende des künstlichen Wurmlochs mitnehmen). Wenn man z.B. konstant mit 1 G beschleunigt, erreicht man die Andromeda-Galaxie in wenigen Jahren Eigenzeit (und rund 2.5 Mio Jahre "Aussenzeit") - kann man durch das Wurmloch, das man dabei verlegt hat, zur Erde zurück fliegen - man hat nun die Erde der Gegenwart mit der Andromeda-Galaxie, 2.5 Mio Jahre in der Zukunft, verbunden. Das selbe kann man mit noch entlegeneren Bereichen des Weltalls machen, und in wenigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten "Eigenzeit" hat man praktisch das ganze sichtbare Universum mit der Erde verkabelt. Wenn andere Zivilisationen dies auch tun, ist es unausweichlich, dass wir irgendwann auf sie treffen, egal, wie weit sie entfernt sind - und interessanterweise werden sich so praktisch alle Zivilisationen, die jemals diese Wurmlochlegetechnik entwickeln, zum etwa gleichen Zeitpunkt ihrer eigenen Entwicklung treffen, ganz egal, wann und wo sie sich zum ersten Mal entwickelt haben, das heisst, bei allen wird dieser Erstkontakt einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte ("Eigenzeit") nach der Entwicklung der künstlichen Wurmlöcher stattfinden: in "Aussenzeit" gesehen, findet die Begegung allerdings in ferner Zukunft (Millionen bis Milliarden von Jahren) statt. Es gibt noch einige Komplikationen bei der Annäherung zu beachten, die mit der Physik von Wurmlöchern zu tun haben - so dürfen sich aus Gründen der Erhaltung der Kausalität zwei Wurmlöcher nicht näher kommen als der Unterschied ihres inneren zeitlichen Gradienten (z.B. bei einem Wurmloch zu Andromeda beträgt dieser 2.5 Mio Jahre) mal die Lichtgeschwindigkeit, sonst kollabieren sie (das heisst, wenn die Aliens z.B. aus einer Galaxie kommen, die 200 Mio LJ entfernt ist, sie gleichzeitig gestartet sind und wir treffen uns exakt auf halbem Weg, dann geht der Erstkontakt glatt über die Bühne. Sind sie jedoch schon 120 Mio LJ weit (haben also in "Aussenzeit" rund 20 Mio Jahre vor uns mit dem Bau des Wurmlochs begonnen), dann dürfen sich das Ende unseres Wurmlochs und das Ende ihres Wurmlochs nicht mehr Annähern als 20 Mio LJ, sonst kollabieren beide (oder, wenn ihr Wurmloch sehr viel mehr Energie hat als unseres, kollabiert nur unseres). Die Annäherung muss dann eben über relativistische Schiffe (aber ohne mitgebrachte Wurmlöcher) erfolgen, oder aber, die Aliens müssen ihr Wurmloch zurückbauen, wenn sie uns in vernünftiger, beidseits-kommunikativer Eigenzeit begegnen wollen. Dies stellt zugleich sicher, dass die Annäherung im Zweifelsfall (im Fall der Nicht-Kooperation der beiden sich begegnenden Zivilisationen) langsam, schlimmstenfalls über Millionen von Jahren "Aussenzeit" erfolgen muss: keine Zivilisation kann eine andere allzu aggressiv angreifen und in deren durch Wurmlöcher abgesteckten Territorium eindringen, da sie sonst den Verlust ihrer eignenen Wurmlöcher in der Gegend riskiert. In Milliarden Jahren "Aussenzeit" werden sich die zeitlichen Start-Unterschiede zwischen den Zivilisationen ohnehin nivellieren und ein intensiver Austausch zwischen fast beliebig vielen Zivilisationen wird plötzlich möglich sein - alle "Eigenzeiten" aller Zivilisationen laufen nun synchron (während draussen in der "Aussenzeit" die letzten Sterne erlöschen). Und erstaunlicherweise könnte dies schon in einigen Jahrhunderten "Eigenzeit" Realität werden (mal angenommen, die Sache mit den künstlichen Wurmlöchern funktioniert)...

    Aus dieser Warte ist es auch überhaupt nicht erstaunlich, dass wir nie "kontaktiert" wurden. Wir sind ein winziges Sandkorn auf einem gewaltigen Strand an einem noch gewaltigeren Ozean, und das nächste unserer Art liegt eine halbe Welt entfernt. Die Chance, einer nicht-Wurmlochbauenden Zivilisation ganz zufällig mitten in der Unendlichkeit zu begegnen, sind nahezu Null. Unsere Signale sind jetzt gerade Mal ein paar Dutzend Lichtjahre weit gekommen, nichts im Vergleich zu den Distanzen bis zur nächsten Zivilisation.

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  • Dr. Mars
    antwortet
    ich verstehe nicht was daran so seltsam sein soll ???

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