Überleben im Vakuum ohne Schutzausrüstung - SciFi-Forum

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Überleben im Vakuum ohne Schutzausrüstung

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  • irony
    antwortet
    Zitat von xanrof
    vielleicht auch platzen, wenn der Differenzdruck zwischen innerhalb und ausserhalb des Auges gross genug waere?
    Wenn die Druckdifferenz nur groß genug ist, kann alles platzen, auch eine mit Wasser gefüllte Stahlkugel. Die Druckdifferenz zwischen normalem Luftdruck und dem Vakuum ist aber typischerweise nur 1 Atmosphäre (entspricht dem Druck einer 10 Meter Wassersäule). Einzelne Blutgefäße können beim Übergang ins Vakuum sicher platzen, aber viel mehr auch nicht.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Stormking
    Das gilt aber genauso für Leute die glauben, man würde augenblicklich schockgefrostet wie in "Mission to Mars", platzen wie in "Outland" oder durch ein kleines Loch in der Bordwand gesaugt wie in "Alien Resurrection".
    Du hast "Total Recall" (die aufgeblaehten Augen) vergessen - und auf dem Mars sind es immerhin schon ein paar Millibar auf der Oberflaeche

    ... obwohl, wie ist das? Ich weiss nicht, wie dehnbar ein Augapfel ist. Koennen die sich (theoretisch, wegen der Elastizitaet) ausdehnen und vielleicht auch platzen, wenn der Differenzdruck zwischen innerhalb und ausserhalb des Auges gross genug waere?

    EDIT:
    ok, die Frage war spontan gestellt, ich habe selbst mal nachgesehen:
    Der innerste Teil des Augapfels, der Glaskoerper, besteht zu 98% aus Wasser. Die umgebenden Augenhaeute lassen keine Wassermolekuele durch.
    Demzufolge sollte sich ein Augapfel auch nicht aufblaehen, wenn er einem Vakuum ausgesetzt wird.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von keepshowkeeper
    Du kannst guten Gewissens davon ausgehen, dass der Großteil der Forum-Teilnehmer glaubt, dass man mit Luftanhalten den Aufenthalt im freien Weltraum locker überlebt. Das mag nicht viel mit Physik oder der Realität zu tun haben, aber in diesem Forum geht es darum, was die meisten glauben, nicht darum, was physikalische Realität ist.
    Das gilt aber genauso für Leute die glauben, man würde augenblicklich schockgefrostet wie in "Mission to Mars", platzen wie in "Outland" oder durch ein kleines Loch in der Bordwand gesaugt wie in "Alien Resurrection".

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von keepshowkeeper
    Ich hab vor gefühlten hundert Jahren mal einen ähnlichen Thread gestartet und bin niedergebrüllt worden für meine Ansicht, dass im Weltraum kein Druck herrscht.
    Ohne diesen 100-jaehrigen Thread gelesen zu haben:

    Brüll - Brüüüüüüüllll

    (Sobald auch nur ein Teilchen vorhanden ist, welches auch nur minimalste Bewegungsenergie hat, dann gibt es auch einen Druck, der groesser "0" ist. )

    Zitat von keepshowkeeper
    Du kannst guten Gewissens davon ausgehen, dass der Großteil der Forum-Teilnehmer glaubt, dass man mit Luftanhalten den Aufenthalt im freien Weltraum locker überlebt. Das mag nicht viel mit Physik oder der Realität zu tun haben, aber in diesem Forum geht es darum, was die meisten glauben, nicht darum, was physikalische Realität ist.
    Nun ja, wer glauben will, dem soll man seinen Glauben lassen.
    Alle anderen koennen sich ja zu Gemuete fuehren, dass du hier recht hast. Luftanhalten ist hier schlecht.

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  • keepshowkeeper
    antwortet
    Ich hab vor gefühlten hundert Jahren mal einen ähnlichen Thread gestartet und bin niedergebrüllt worden für meine Ansicht, dass im Weltraum kein Druck herrscht. Du kannst guten Gewissens davon ausgehen, dass der Großteil der Forum-Teilnehmer glaubt, dass man mit Luftanhalten den Aufenthalt im freien Weltraum locker überlebt. Das mag nicht viel mit Physik oder der Realität zu tun haben, aber in diesem Forum geht es darum, was die meisten glauben, nicht darum, was physikalische Realität ist.

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  • xanrof
    antwortet
    Den Link, der oben von irony (#13) zitiert wurde, kannte ich auch. Ansonsten habe ich noch das:



    und das:



    und letztlich ein Buch:

    Spacefaring - The Human Dimension.
    von A. A. Harrison, Univ. of Columbia Press, 2001

    Aus dem Buch habe ich die Info mit den 1.5-2 Minuten (-> Kommentar #11). Allerdings spielt wohl die Geschwindigkeit des Druckabfalls die entscheidende Rolle.

    Das Buch selbst ist uebrigens sehr empfehlenswert, es geht um medizinische und psychologische Aspekte von Langzeitraumfahrt, angefangen bei rezenten und realen Projekten wie der ISS bis hin zu Zukunftskonzepten wie Generationenschiffe.
    Das Buch ist fuer Laien verstaendlich, geht stellenweise aber sehr tief. Die Sprache ist englisch.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    xanrof schrieb nach 9 Minuten und 19 Sekunden:

    Zitat von Bakkad Baran
    erzählen kann jeder viel solange es nicht wirklich nachgewiesen wurde

    man nehme einen zum tode verurteilten schwerverbrecher und schieße den mit ner kapsel hoch - nimmt man halt nen paar millionen liter treibstoff mehr, das geld kann man sonst auch immer gut verpulvern *g*

    und im all öffnet sich dann die luke und per video könn das dann alle verfolgen und sich zu sadisten erklären

    und harald erzählt uns das dann nochmal genauer
    Tja, die Idee hatte wohl schon mal jemand:


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  • ammo911
    antwortet
    jetz hab ich viele interessante beiträge darüber gelesen, und frag mich fast, " weis man es nicht genau? hat man nicht mal irgendeine arme labormaus getestet?" (eine die nicht traniert ist die luft anzuhalten oder nicht... wie lebensfern manche sind)

    das mag jetzt manchen als frech wirken, aber, kann man diese frage nicht einfach mal beantworten? weis mans nicht? muss ich jetzt wie andere die das interresiert intensiv das internet wälzen? wenn ja, dann mach ich das, aber dann brauch ich auch keine halbantworten hier.

    also einwas das ich erstmal gefunden habe :

    Im Vakuum ersticken - Die Haut verhindert, dass man platzt
    Der Tod im Vakuum gehört zum Plot zahlreicher Science-Fiction-Filme. Sei es, dass der Unglückliche durch eine Luke ins All gesogen wird, sei es, dass sein Raumanzug reißt.

    Im echten Leben gab es bislang nur einen tödlichen Luftdruckabfall im Weltraum: Während der russischen Sojus-11-Mission im Jahr 1971 entwich Luft durch eine undichte Versiegelung, als die Kapsel wieder in die Erdatmosphäre eintrat. Nach der Landung wurden alle drei Kosmonauten tot geborgen – sie waren erstickt.

    Das meiste, was über Luftdruckabfälle bekannt ist, wissen wir aus Tierversuchen und von Piloten, die in großen Höhen technische Probleme hatten. Sinkt der Luftdruck plötzlich, breitet sich die Luft in der Lunge schlagartig aus und zerstört die Bronchien. Besonders verheerend ist es, wenn das Opfer vorher nicht ausatmet oder die Luft anhält. Der Sauerstoff entweicht aus dem Blut und den Lungen. Experimente mit Hunden in den 50er Jahren haben gezeigt, dass ein Körper 30 bis 40 Sekunden nach dem Druckabfall anschwillt, weil das Wasser im Inneren verdampft. Die straffe Haut verhindert allerdings, dass er platzt. Zuerst steigt die Herzfrequenz, fällt dann aber plötzlich wieder. Es bilden sich Dampfblasen, die den Blutfluss behindern. Nach rund einer Minute kollabiert der Kreislauf.

    Überlebende, wie etwa ein Nasa-Techniker, der versehentlich seinen Raumanzug in der Vakuumkammer öffnete, berichten von Schmerzen in der Brust. Andere erinnern sich an das Gefühl, wie die Luft aus ihrer Lunge entschwand, und an den verzweifelten Versuch einzuatmen. In der Regel verloren sie innerhalb von 15 Sekunden das Bewusstsein.
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    [Datenschutz]

    von:
    http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/06/Sterbegefuehle
    (copyright liegt natüröich bei dieser, oder bei dieser verlinkenden page)

    jetzt muss ich aber erst mal essen für meine famielie machen...

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  • Bakkad Baran
    antwortet
    erzählen kann jeder viel solange es nicht wirklich nachgewiesen wurde

    man nehme einen zum tode verurteilten schwerverbrecher und schieße den mit ner kapsel hoch - nimmt man halt nen paar millionen liter treibstoff mehr, das geld kann man sonst auch immer gut verpulvern *g*

    und im all öffnet sich dann die luke und per video könn das dann alle verfolgen und sich zu sadisten erklären

    und harald erzählt uns das dann nochmal genauer

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  • EA-Loyalist
    antwortet
    Auch Harald Lesch hat sich mal zu dem Thema äußern müssen:

    Leschs Universum 26 Wie stirbt man im Weltall - YouTube

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon
    Das halte ich für ein Gerücht. Schon bei einem Druckabfall im Flugzeug wird man ohne Sauerstoffmaske schon nach 30 Sekunden oder so bewusstlos.
    Die NASA geht, wenn ich mich richtig erinnere, von 10-15 Sekunden aus, bevor man bewußtlos wird. Allerdings ist ein Bewußtloser noch lange nicht tot.

    Zitat von Liopleurodon
    Außerdem ist es im Vakuum verdammt kalt. Nicht nur wegen der fehlenden Isolierung durch die Luft
    Rate mal, was noch viel besser isoliert als Luft und deshalb z.B. bei Thermoskannen eingesetzt wird:

    SPOILERVakuum

    Wärme kann man dann nämlich nur noch durch Abstrahlung verlieren, was sehr viel länger dauert als der Abtransport durch ein Medium wie Luft.

    Zitat von Liopleurodon
    , sondern auch, weil das Wasser der Haut sehr schnell verdampft
    Normale Haut ist diesbezüglich ziemlich unempfindlich. Vor allem sind die Schleimhäute gefährdet.

    Zitat von Liopleurodon
    während man auf der sonnenbeschienen Seite womöglich gegrillt würde.
    Das kommt ganz darauf an, wie nahe man sich an der Sonne befindet.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon
    Würden eigentlich die Lungenbläschen die schockartige Austrocknung im Vakuum überstehen?
    Ja.
    Cook and Bancroft (1966) reported occasional deaths of animals due to fibrillation of the heart during the first minute of exposure to near vacuum conditions. Ordinarily, however, survival was the rule if recompression occurred within about 90 seconds.
    Der größte Fehler, den man machen kann, wäre zu versuchen, die Luft anzuhalten:
    The decompression event itself can have disasterous effects if the person being decompressed makes the mistake of trying to hold his or her breath. This will result in rupturing of the lungs, with almost certainly fatal results.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Würden eigentlich die Lungenbläschen die schockartige Austrocknung im Vakuum überstehen? Wenn die sich verabschieden, kann man eine zeitnahe Rettung vergessen, denn selbst nach erfolgreicher Bergung könnte der Mensch nicht mehr atmen.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon
    Außerdem ist es im Vakuum verdammt kalt. Nicht nur wegen der fehlenden Isolierung durch die Luft, sondern auch, weil das Wasser der Haut sehr schnell verdampft und den Körper zusätzlich kühlt, während man auf der sonnenbeschienen Seite womöglich gegrillt würde.
    In der Jupiterumlaufbahn ist die Sonne das geringste Problem. Auch das keine Luft vorhanden ist, ist kein Nachteil, im Gegenteil, auf diese Weise verliert der Körper nur durch Strahlung Wärme, was sehr viel langsamer vor sich geht, als wenn er sich bei -270°C in "Luft" befinden würde. Bei -270°C wäre Luft flüssig, und dies wäre tatsächlich ein schneller Tod. Im Vakuum verliert der Körper nur an der Oberfläche Wärme. Das Innere bleibt sehr lange warm, weit mehr als einige Minuten, da die Wärme nirgends hin kann. Es gibt keine Wärmeleitung im Vakuum.

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  • SBH
    antwortet
    Zitat von irony
    Das Thema Tod im Vakuum gibt es noch mal hier irgendwo im Forum.
    Ich meine in irgendeinem BSG-Thread wurde das auch mal diskutiert...

    Hilft nicht weiter, also hätte ich mir diesen Beitrag wohl auch sparen können.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Marschall Q
    Ich habe jetzt keine Quelle, aber irgendwo aber ich auch mal gelesen oder gesehen, dass es möglich ist einige Minuten im Vakuum ohne Schutzanzug zu überleben. Das oben von Niven gepostete Beispiel 2001 ist da durchaus realistich (möglich, dass es eine Doku zu diesem Film war, wo ich erfuhr, dass es geht).
    Das halte ich für ein Gerücht. Schon bei einem Druckabfall im Flugzeug wird man ohne Sauerstoffmaske schon nach 30 Sekunden oder so bewusstlos. Längerer Verbleib unter diesen Bedingungen würde lebensgefährliche Gasblasenembolien erzeugen, wie bei der Taucherkrankheit. Deswegen versuchen die Piloten in solchen Fällen auch unbedingt, Höhe zu verlieren und in besser verträgliche Luftschichten zu gelangen.

    Außerdem ist es im Vakuum verdammt kalt. Nicht nur wegen der fehlenden Isolierung durch die Luft, sondern auch, weil das Wasser der Haut sehr schnell verdampft und den Körper zusätzlich kühlt, während man auf der sonnenbeschienen Seite womöglich gegrillt würde.

    Zitat von Marschall Q
    So sind Szenen, wie man sie in zB ST sieht nicht unmöglich, sondern sehr wohl realistisch.
    Natürlich ist es zum Überleben essentiel, dass die künstliche Atmosphäre innerhalb kürzester Zeit wieder hergestells wird, und man auch nicht ins All geschleudert wird; ist beides nicht erfüllt, stirbt man.
    Ich würde mal sagen, selbst im günstigsten Fall ist man hinterher blind, am Körper übersäht mit Frostbeulen und Verbrennungen, durch Embolien an der Wirbelsäule gelähmt und durch den Hirnschlag zum stammelnden Idioten geworden.

    Und wer im Reflex die Luft anhält, der stirbt am Lungenriss.

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