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Realismuswahn bei Science Fiction

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Nein, deine Beweiskettenfolgerung gilt auch nur in der realen Physik, aus der du diese Folgerung ziehst.

    Wenn eine Serie aufbaut auf a) "Es gibt Menschen" und b) "Was die Physik uns sonst vorschreiben will, kümmert uns nicht" existiert deine heißgeliebte Physik in der Serie nicht. Drehbuchgesetz schlägt Naturgestz. So einfach ist das. Die Folgekette der physikalischen Grundgesetze, auf der du deine Herleitung aufbaust, existiert nicht in der Serie/dem Film. George Lucas kümmert sich nicht drum, und vor allem der junge Gene Roddenberry kümmerte sich nicht drum. Deine Schlußfolgerung gilt hier, in der realen Welt - aber nicht in der Serie und bringt dir deine heißgeliebte Physik auch nicht in die Serie. Die Minimalanforderung wird in den meisten, wenn nicht allen, Sci-Fi-Erfolgen nicht erbracht. Star Wars erbringt sie nicht, Stargate erbringt sie nicht, Star Trek erbringt sie nicht - egal, wieviel Technobabble da geplärt wird. Vor allem erbringen die Serien/Filme sie selbst nicht, sondern es wird hier und da mal versucht, in Begleitmaterial usw etwas "wissenschaftlich" herzuleiten. In solchen Serien existieren Menschen und Überlichtflug und im All hörbare Geräusche der Bordwaffen und Explosionen usw nebeneinander ohne Widerspruch. Und ohne reale Physik dahinter
    Damit Menschen existieren können, muss die Materie, aus der sie bestehen, stabil sein.

    Das setzt voraus, dass alle 4 elementaren Grundkräfte mit den unsrigen Identisch sind, dass Elektronen, Protonen und Neutronen existieren und somit das Elementarteilchenschema ähnlich ist.

    Das wiederum setzt identische quantenmechanische Eigenschaften voraus, z.B. Pauli-Effekt in Atomen. usw. usf.

    Alleine aus der Existenz der Menschen in einer fiktiven Umgebung kann man sehr viel Schlüsse über diese fiktive Umgebung gewinnen.

    Dazu kommt noch, dass wir diese Menschen und ihre Umwelt offensichtlich sehen können, womit das Licht identische Eigenschaften mit der unsrigen Umwelt haben muss, was wiederum die relativistischen Effekte und damit die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und damit die Zeitdilatation usw. bestätigt So kann man immer weiter aufbauen, bis man beim heutigen Physikgebäude ist.

    Solange eine Serie eine fiktive Umwelt zeigt, die mit der unsrigen sichtbar übereinstimmt, solange gelten dort auch die gleichen physikalischen Grundgesetze und darum kann ich auch mit realen Betrachtungen in Diskussionen über diese Serie argumentieren.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Nein, deine Beweiskettenfolgerung gilt auch nur in der realen Physik, aus der du diese Folgerung ziehst.

    Wenn eine Serie aufbaut auf a) "Es gibt Menschen" und b) "Was die Physik uns sonst vorschreiben will, kümmert uns nicht" existiert deine heißgeliebte Physik in der Serie nicht. Drehbuchgesetz schlägt Naturgestz. So einfach ist das. Die Folgekette der physikalischen Grundgesetze, auf der du deine Herleitung aufbaust, existiert nicht in der Serie/dem Film. George Lucas kümmert sich nicht drum, und vor allem der junge Gene Roddenberry kümmerte sich nicht drum. Deine Schlußfolgerung gilt hier, in der realen Welt - aber nicht in der Serie und bringt dir deine heißgeliebte Physik auch nicht in die Serie. Die Minimalanforderung wird in den meisten, wenn nicht allen, Sci-Fi-Erfolgen nicht erbracht. Star Wars erbringt sie nicht, Stargate erbringt sie nicht, Star Trek erbringt sie nicht - egal, wieviel Technobabble da geplärt wird. Vor allem erbringen die Serien/Filme sie selbst nicht, sondern es wird hier und da mal versucht, in Begleitmaterial usw etwas "wissenschaftlich" herzuleiten. In solchen Serien existieren Menschen und Überlichtflug und im All hörbare Geräusche der Bordwaffen und Explosionen usw nebeneinander ohne Widerspruch. Und ohne reale Physik dahinter

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    oder eine krass abweichende Physik verwenden und doch Menschen darin haben.
    Was ein ziemliches Paradox wäre, da für die Existenz der Menschen bestimmte Eigenschaften von Materie und Strahlung benötigt werden und diese sich nicht wirklich mit "krass abweichender Physik" vereinbaren lassen.

    Da unser heutiger Erkenntnisstand begrenzt ist, bleibt ja genug Raum für eine erweiterte Physik. Das was wir heute nachvollziehen können, ist ja wie Lesch im geposteten Link schon sagte nur die "Minimalanforderung", also das was mindestens gelten muss.

    Darüber hinaus können sich die Autoren gerne austoben, damit habe ich überhaupt kein Problem.

    Aber alleine die Existenz der Menschen in der Serie beweist ja im Prinzip schon die Gültigkeit der realen Naturgesetze innerhalb der Serie und somit braucht man die "serieninterne Ebene" gar nicht zu verlassen.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Wenn die serieninterne Physik großartig gegen unsere reale Physik abweichen würde, gäbe es dort keine Menschen -> Video: Variieren Naturkonstanten? | alpha-Centauri | BR-alpha | BR
    Ich denke, du hast den von mir zitierten Absatz nicht verstanden. Der handelt schlicht und ergreifend von der Definition von intern bzw serienintern und was sich daraus über das Einbringen von realer Physik in eine solche Diskussion ableitet.

    Dein Einwand ist für eine serieninterne Diskussion unerheblich, denn er kommt von außerhalb - kann es sein, daß jemand mit großem, physikalischen Wissen das Konzept von "intern" nicht begreift ? Du verläßt in dem Moment die serieninterne Diskussionsebene, egal wie die Physik in der Serie aussieht. Mehr habe ich nicht gesagt. Genauso steht es jedem Autor frei, eine Science Fiction Serie auf dem jetzigen (begrenzten) Wissensstand aufzubauen - fraglich, ob Studios und/oder Publikum aber so etwas wollen - oder eine krass abweichende Physik verwenden und doch Menschen darin haben.

    Da diese real-existente Physik innerhalb einer Serie oft ingoriert wird, ist sie nicht Teil der Serie. Und egal, an wie vielen Stellen du Beispiele für das nicht-Einhalten der real-existierenden Physik anbringen kannst: Du verläßt die interne Ebene der Diskussion - das ist, wenn in Deutsch-Aufsätzen "Thema verfehlt" unter der Arbeit steht, egal wie gelungen das Schriftstück sein mag - sondern behandelst das Thema "Wie verträgt sich die Serie mit der Realität". Nun, die Antwort auf diese Frage, da sie dich so brennend zu interessieren scheint, kann ich dir geben, in einem mächtigen Universalsatz, der diese Frage für alle Serien beantwortet: "Als Entertainment-Produkt!" Denn Realität und reale Physik ist hier und jetzt - und in dieser Physik ist die diskutierte Serie nur Information auf LaserDisc, DVD, Blue Ray oder Zelluloid - nicht mehr.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Also, in dem Moment, in dem du den momentanen Wissenschaft von "realer" Physik - also das, was sich die erbärmliche Menschheit im Moment einbildet, davon verstanden zu haben - in die Diskussion einbringst, verläßt du de Facto und per Definition von "intern" die "serien- oder filminterne" Ebene - und zwingst so die, mit denen du gerade diskutierst, dich entweder zu ignorieren oder auch die interne Ebene zu verlassen - worauf die vielleicht auch gar keinen Bock haben
    Wenn die serieninterne Physik großartig gegen unsere reale Physik abweichen würde, gäbe es dort keine Menschen -> Video: Variieren Naturkonstanten? | alpha-Centauri | BR-alpha | BR

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  • Infinitas
    antwortet
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Ich finde, dass gute Science Fiction immer ein Kompromiss aus "Science" und "Fiction" sein muss

    Totaler Realismus ist langweilig, denn eine völlig realistische SF dürfte nicht mal außerhalb unseres Sonnensystems spielen, da der Mensch vermutlich niemals einen Überlichtantrieb entwickeln wird. Auch Raumschiffe, die sich wie Flugzeuge bewegen, Transporter, sichtbare Laser/Phaser, Replikatoren - all das wird's niemals geben, ist also unrealistisch. Trotzdem möchte ich diese Dinge bei Star Trek nicht missen.

    Andererseits darf SF auch nicht so unrealistisch sein, dass man ihr die Sache nicht mehr abkauft. Dass zum Beispiel 99% der Planeten, auf denen die ST-Crews landen, angenehme Temperaturen haben und Luftverhältnisse, die keinen Raumanzug nötig machen, ist so ein Detail, das ich den Serien übel nehme Aber noch viel schlimmer ist es natürlich bei "Raumpatrouille Orion" u.ä.


    Wichtig ist: Man muss sich gut vorstellen können, dass das, was die SF zeigt, wirklich passiert. Wichtiger als naturgesetzliche Möglichkeit ist daher, wie schon gesagt wurde, Logik und Kohärenz.


    @Threadersteller:



    Ein SF-Film ohne "Probleme und Beschränkungen", in dem alles möglich ist, wäre aber langweilig, denn letztlich sind Probleme nun mal der Kern jeder spannenden Handlung

    Science Fiction ist außerdem nicht völlig losgelöst von unserer Welt. Auch in der Sicence Fiction will man letztlich Menschen sehen, die mit menschlichen Problemen kämpfen - auch wenn diese Menschen "Klingonen" oder "Bajoraner" heißen Auch Science Fiction handelt vom Diesseits.


    Richtig SF ist teilweise ein Spiegel unserer Welt dies war und ist immer ein Bestandteil dessen.

    Das ist mit ein unterschied zu einer Fantasy Geschigte

    Wichtig ist für mich auch wie die Sache Verpackt ist es gibt durchaus Sendungen oder Teile von Sendungen die mir wegen der schlechten Verpackung nicht zusagen, die Kernaussage nicht meine Meinung trifft , oder einfach zu Kitschig sind.

    In dieser Richtung betreibe ich auch gerne etwas Haarspalterei.

    Das alles Logisch und Wissenschaftlich erklärbar und nachvollziehbar sein muss - nein das muss es nicht.

    Die Geschichte sollte prozentual einen Sinn ergeben und einigermaßen Fesselnd dargestellt sein. Punkten kann Sie wenn ich meine persönliche Ansicht darin wieder finde oder sie mir gar eine neue Perspektive zeigt, die mir zusagt.
    Dann schwälge ich auch automatisch in einer SiFi Welt.

    Dafür braucht man das Thema auch nicht zu zerpflücken den ich denke schon das es dennoch angekommen ist was die Threadstellerin zum Ausdruck bringen wollte.

    LG Infinitas

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    ....Ich schaue mir auch Serien und Filme an, die die Physik nicht so wichtig nehmen, so eng sehe ich das eigentlich nicht.

    Allerdings bei Diskussionen über serien- oder filminterne Fakten berücksichtige ich die reale Physik und ziehe Vergleiche.

    ....
    Einzig mag ich eben reine Fantasy nicht so, da ich doch ein klein wenig Realismus haben will und selbst wenn er wie bei Star Trek etwas versteckt ist.
    Also, in dem Moment, in dem du den momentanen Wissenschaft von "realer" Physik - also das, was sich die erbärmliche Menschheit im Moment einbildet, davon verstanden zu haben - in die Diskussion einbringst, verläßt du de Facto und per Definition von "intern" die "serien- oder filminterne" Ebene - und zwingst so die, mit denen du gerade diskutierst, dich entweder zu ignorieren oder auch die interne Ebene zu verlassen - worauf die vielleicht auch gar keinen Bock haben

    Und da Star Trek das Wesen der Menschheit in den meisten Episoden/Filmen/Off-Shots ausblendet oder als total geläutert ansieht bzw. darstellt, also alle neue Technologie in menschlicher Hand zum im Weltraum 'rumreisen und "Gutes tun" verwendet, statt wie typisch menschlich üblich zu Machtmißbrauch, Unterwerfung und Angriffskrieg, und obendrein die "guten" Menschen am Ende auch noch als Gewinner dastehen, ist für mich eher das Fantasy

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Nein, da hast du einfach nur beim Science Fiction den falschen Teil in fett eingeblendet. Der erdachte, irreale Teil einer solchen "Erzählung" ist mit dem Wortbereich "Fiction" erlaubt - und wenn ein Autor seinen Einstieg mit "Die Überlicht-Technologie konnte erst entwickelt werden, nachdem die Menschheit sich von ihrer altertümlichen Physik-Anschauung und deren Dogmen komplett gelöst hatte...." in seinen Roman wählt und darin dann in Nebensätzen, aber nie genau werdend, eine neue aber in sich logische Physiklehre andeutet, bleibt das Science Fiction, nicht Fanatasy. Gerade du als Physiker solltest ja Hilfskonzepte und Erklärungskonzepte kennen, die sich dann halten (String-Theorie, aktuell) oder nicht (Äther-Theorie, überholt/abgelegt). Trotzdem war der "Äther" für die Physiker seiner Zeit existent
    Selbst in einer völlig neuen Physik, die ja durchaus erlaubt ist, wird sich Materie niemals schneller als das Licht bewegen, da das einfach nicht geht, egal ob man das mit der SRT oder irgendeiner anderen Form von Physik begründet.

    Das Problem für den Realismus ist doch nicht das heutige Theoriegebäude, sondern die Eigenschaften und das Verhalten aller Dinge im Universum.

    Gravitation, Elektromagnetismus, Trägheit der Masse, relativistische Effekte (Dopplereffekt, Zeitdilatation) und Entropie, um nur ein paar Dinge zu nennen, sind elementarer Bestandteil unserer Umwelt und daher zwingend vorausgesetzt, egal nach welcher Physik man seine eigene fiktive Geschichte schreibt.

    Wenn Geschichten diese Sachen nicht berücksichtigen, können sie meiner Meinung keine Science Fiction mehr sein, sondern nur eine Form von Fantasy.


    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Und gerade weil diese zu Grunde liegenden physikalischen Theorien nicht immer der Weisheit letzter Schluß sind, kann ich darauf verzichten - so lange die Erzählung der Geschichte gut ist. Übrigens gefallen mir die Jägerkämpfe in BSG (neu) überhaupt nicht - vielleicht wegen der zu Grunde liegenden Physik
    Wie gesagt, für Fantasy ist der Verzicht auf eine objektive Physik mit der Berücksichtigung aller realen Beobachtung durchaus akzeptabel und gewollt, für Science Fiction eben nicht.

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Der eigentlich Thread hier ging aber über das Einfliessen von Soap- und anderen Elementen in Science-Fiction-Serien im Bezug auf "Realismus". Diese Elemente haben gegenüber der Physik einen weit höheren Anteil an der erzählerischen Qualität der Story. In diesem Punkt ist McWire vielleicht zu beneiden - der kann sich zu einer Science Fiction Serie den physikalischen Hintergrund die Basis-Theorien einer Serie ansehen und dann bei einigen Serien gleich sagen: "Physik stimmt nicht und ist völlig daneben, brauch ich mir gar nicht erst anschauen!" Spart 'ne Menge Zeit
    Ich bin trotzdem großer Fan von z.B. TOS, Raumpatrouille Orion, Captain Future, Star Wars usw.

    Ich schaue mir auch Serien und Filme an, die die Physik nicht so wichtig nehmen, so eng sehe ich das eigentlich nicht.

    Allerdings bei Diskussionen über serien- oder filminterne Fakten berücksichtige ich die reale Physik und ziehe Vergleiche.

    Star Trek XI ist für mich z.B. pure Unterhaltung, wo ich nur ein paar Elemente (wie Transwarp-Beamen) für mich persönlich für mein Star Trek Verständnis wahrnehme.
    Wenn jemand mit mir über die unrealistischen Elemente diskutieren möchte, dann sage ich auch offen, dass dies und jenes Schwachsinn ist, selbst wenn es kanonisch sein sollte. Ich kann klar zwischen "im TV unterhalten werden" und "über ein Serienuniversum diskutieren" trennen. Beide Dinge finde ich unterhaltsam und spannend.

    Für mich sind ernsthafte Diskussionen zu einem Serienuniversum und das pure Ansehen der Serie zwei paar Schuhe, die ich mit unterschiedlichen Maßstäben bewerte.

    Einzig mag ich eben reine Fantasy nicht so, da ich doch ein klein wenig Realismus haben will und selbst wenn er wie bei Star Trek etwas versteckt ist.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das wird auch diese Diskussion kaum ändern. Meine Meinung zu diesem Thema steht jedenfalls fest.

    Gerade im Bereich Physik, der ja nur mittelbar und nicht unmittelbar Auswirkungen auf den Inhalt einer Serie hat, kann ich nur schwer Abstriche machen.
    Das was wir heute beobachten und empirische nachweisen, ist nun mal feststehender Fakt, egal ob die zu Grunde liegende physikalische Theorie nun der Weisheit letzter Schluss ist.

    Alleine die Akzeptanz vieler Autoren, dass man nicht einfach so z.B. Überlichtgeschwindigkeit fliegt sondern sich Konzepte wie Hyperraum oder Wurmlöcher überlegt hat, zeigt ja, dass völlige Abkehr vom physikalischen Realismus gerade in der Science Fiction nicht erwünscht ist.. dafür gibt es die Kategorie Fantasy, die ja auch ihre Existenzberechtigung haben soll.
    Nein, da hast du einfach nur beim Science Fiction den falschen Teil in fett eingeblendet. Der erdachte, irreale Teil einer solchen "Erzählung" ist mit dem Wortbereich "Fiction" erlaubt - und wenn ein Autor seinen Einstieg mit "Die Überlicht-Technologie konnte erst entwickelt werden, nachdem die Menschheit sich von ihrer altertümlichen Physik-Anschauung und deren Dogmen komplett gelöst hatte...." in seinen Roman wählt und darin dann in Nebensätzen, aber nie genau werdend, eine neue aber in sich logische Physiklehre andeutet, bleibt das Science Fiction, nicht Fanatasy. Gerade du als Physiker solltest ja Hilfskonzepte und Erklärungskonzepte kennen, die sich dann halten (String-Theorie, aktuell) oder nicht (Äther-Theorie, überholt/abgelegt). Trotzdem war der "Äther" für die Physiker seiner Zeit existent

    Und gerade weil diese zu Grunde liegenden physikalischen Theorien nicht immer der Weisheit letzter Schluß sind, kann ich darauf verzichten - so lange die Erzählung der Geschichte gut ist. Übrigens gefallen mir die Jägerkämpfe in BSG (neu) überhaupt nicht - vielleicht wegen der zu Grunde liegenden Physik

    Der eigentlich Thread hier ging aber über das Einfliessen von Soap- und anderen Elementen in Science-Fiction-Serien im Bezug auf "Realismus". Diese Elemente haben gegenüber der Physik einen weit höheren Anteil an der erzählerischen Qualität der Story. In diesem Punkt ist McWire vielleicht zu beneiden - der kann sich zu einer Science Fiction Serie den physikalischen Hintergrund die Basis-Theorien einer Serie ansehen und dann bei einigen Serien gleich sagen: "Physik stimmt nicht und ist völlig daneben, brauch ich mir gar nicht erst anschauen!" Spart 'ne Menge Zeit

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Allerdings gibt es auch Fehler, die man wohl nicht reparieren kann, und dann sollte man es dann und wann auch akzeptieren können, dass Star Trek eben nicht immer 100 % Sinn ergibt, wie zum Beispiel der Plot von "First Contact", aber für NEUE Argumente bin ich immer offen.
    Wenn man eine Zeitschleife annimmt, denn erklärt das die Filmfehler eigentlich sehr gut.

    Zitat von transportermalfunction
    Manchmal aber auch, das ist dann auch interessant, korrigiert man sich in Star Trek sogar von offizieller Seite: Z.B. wurde im Director's Cut von TMP die Größe von V'Ger von 82 Astronomischen Einheiten (Kinoversion) auf zwei AE runtergeschraubt. Wäre doch auch mal eine tolle Sache: Neusynchronisationen oder neue Cuts von strittigen Star Trek Folgen bzw. Szenen .
    Die Frage wäre dann, welche der beiden Versionen eigentlich gilt ("Canon ist").

    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Aber serieninterne Lösungen zu erarbeiten, die mit Hilfe von Annahmen und Hilfskonstruktionen arbeiten, ist natürlich realistischer, als anzuerkennen, dass der reale Grund für einen Fehler auf einer anderen Ebene liegt, die nichts mit der Serie zu tun hat... ähm, ja...
    Quatsch!
    Wenn ein Fan die Fehler, die in ST z.B. gemacht wurden, durch diverse Hilfskonstruktionen erklärt, denn weiß er selbstverständlich gleichzeitig, dass es sich dabei um Fehler handelt, die durch reale Umstände in das fiktive Universum von ST gelangten. Offensichtlich schliesst das für ihn nicht aus, dass es lohnend sein könnte sich trotzdem mit den Fehlern zu beschäftigen.

    Zitat von Whyme
    EDIT: Ich will ja gar nicht behaupten, dass solche Diskussionen sinnlos oder unnötig sind. Aber es hat halt wenig mit Realismus zu tun.
    Das hat schon indirekt etwas mit den Threadthema zu tun: Hier wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, dass einigen Usern die logische Widerspruchsfreiheit von Scifi-Serien wichtiger ist als dass diese Serien physikalisch 100% richtig sind. Und dann macht dieses Auflösen von Widersprüchen durchaus Sinn.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Aber serieninterne Lösungen zu erarbeiten, die mit Hilfe von Annahmen und Hilfskonstruktionen arbeiten, ist natürlich realistischer, als anzuerkennen, dass der reale Grund für einen Fehler auf einer anderen Ebene liegt, die nichts mit der Serie zu tun hat... ähm, ja...
    Vielleicht ist es nicht realistischer, aber es ist für viele Fans allemal interessanter.
    Einfach immer nur zu hören, ach ja, da hatten wir kein Geld, oder keine Zeit, oder da waren die Autoren zu doof dafür, oder die meisten Fans sind doof und merken das eh nicht, was wir für einen Mist fabrizieren, usw. ist auch nicht gerade der Bringer. Insofern machen Audiokommentare, Making-ofs und Interviews auch nicht immer Spaß, auch wenn es Realität ist, dass Fernsehserien letztlich genauso wie Autos oder Kleidungsstücke oder wie Lebensmittel in Konservendosen produziert werden.

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  • Whyme
    antwortet
    Aber serieninterne Lösungen zu erarbeiten, die mit Hilfe von Annahmen und Hilfskonstruktionen arbeiten, ist natürlich realistischer, als anzuerkennen, dass der reale Grund für einen Fehler auf einer anderen Ebene liegt, die nichts mit der Serie zu tun hat... ähm, ja...

    EDIT: Ich will ja gar nicht behaupten, dass solche Diskussionen sinnlos oder unnötig sind. Aber es hat halt wenig mit Realismus zu tun.

    LG
    Whyme

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  • irony
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Eigentlich sollte sich doch jeder bewusst sein, dass Unterhaltung nie 100% realistisch ist, aber man kann reale Fehler doch wenigstens mal ansprechen und versuchen bessere Lösungen oder serieninterne Erklärungen zu erarbeiten.
    Das kann ich nur unterstreichen. Hier und da finde ich es auch sehr schön, wenn jemand eine brauchbare Erklärung findet und ein "Fehler" wegerklärt werden kann. Viele diese Diskussionen sind auch sehr interessant.

    Allerdings gibt es auch Fehler, die man wohl nicht reparieren kann, und dann sollte man es dann und wann auch akzeptieren können, dass Star Trek eben nicht immer 100 % Sinn ergibt, wie zum Beispiel der Plot von "First Contact", aber für NEUE Argumente bin ich immer offen.

    Manchmal aber auch, das ist dann auch interessant, korrigiert man sich in Star Trek sogar von offizieller Seite: Z.B. wurde im Director's Cut von TMP die Größe von V'Ger von 82 Astronomischen Einheiten (Kinoversion) auf zwei AE runtergeschraubt. Wäre doch auch mal eine tolle Sache: Neusynchronisationen oder neue Cuts von strittigen Star Trek Folgen bzw. Szenen .

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Beide Zitate stammen nicht aus dem jeweils ersten Posting der beteiligten Personen, den Aussagen ging eine Argumentation voraus.
    ->

    einer der erstbesten Antworten
    Wie du siehst, schrieb ich nix von "erstem Beitrag" oder so.

    Aber es war zumindestens im ersten Drittel der ersten Seite, was mich eben zu dieser Formulierung gebracht hat.
    Daran ist auch nichts verfälschendes.

    Zumindestens ist und bleibt das für mich einfach ein Totschlagargument, mit der man jedwede Diskussion dieser Art unterbinden könnte.

    Eigentlich sollte sich doch jeder bewusst sein, dass Unterhaltung nie 100% realistisch ist, aber man kann reale Fehler doch wenigstens mal ansprechen und versuchen bessere Lösungen oder serieninterne Erklärungen zu erarbeiten.

    Wen das stört, muss darauf ja nicht eingehen.

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  • Whyme
    antwortet
    McWire, wenn Du schon auf den anderen Thread bezug nimmst, dann mach das bitte auch richtig.

    Zitat von Five
    na so einfach hinnehmen kann man das auch nicht.
    Zitat von Whyme
    Man kann das hinnehmen, wenn man einfach ein wenig dem Realismuswahn abschwört.
    Dabei war das Realismuswahn halt mit einem Link in diesem Thread versehen, daher auch die entsprechende Wortwahl. Beide Zitate stammen nicht aus dem jeweils ersten Posting der beteiligten Personen, den Aussagen ging eine Argumentation voraus. Deine verfälschte Wiedergabe finde ich unsachlich und für die Diskussion auch nicht konstruktiv. Aber da ich ja nur ein böser Troll bin, der sich nicht an gewissen Konzessionen an den Realismus zugunsten der Unterhaltung stört, war das auch nicht dein Intention.

    LG
    Whyme

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