Der rote König
Endlich ist die eigentliche Mission auf Romulus vorüber. So interessant die Grundthematik mit den zerstrittenen Parteien und Interessensgruppierungen nach dem Fall von Shinzon auch sein mögen, in der Romanserie "Titan" freut man sich dennoch auf die ursprünglich angedachte Mission: Das Erforschen neuer Welten wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Doch das Ende des ersten Bandes "Eine neue Ära" zeigt bereits, dass es damit noch ein wenig dauern wird. Oder doch nicht? Die Titan wird durch die so genannte "Große Blüte" verschlungen - zusammen mit einer Flotte der Romulaner und einem klingonischen Schiff. Dass sie hierbei aber in der weit enfernten kleinen Magellanschen Wolke - einer Satellitengalaxie der Milchstraße - landen ist jedoch ein erster großer Vorgeschmack auf die Forscherthematik dieser Buchreihe.
Doch die kleine Magellansche Wolke ist dem Star Trek Fan der sich für das Extended Universe der Romane interessiert nichts gänzlich unbekanntes. Im Roman "The Sundered" aus der Reihe "Lost Era" wurde dieser Teil des Universum als die Heimat der Neyel vorgestellt. Eine Spezies die sich vor über 300 Jahren aus Menschen entwickelt hat die bei ersten Tests mit der Warptechnologie dorthin verschlagen wurden und keine Möglichkeit hatten zurückzukehren.
Als die Titan im Raum der Neyel ankommt stellen sich Captain Riker und seiner zusammengewürfelten Crew mehrere Probleme. Die romulanische Flotte von Commander Donatra ist verschwunden, das alliierte klingonische Schiff schwer beschädigt und aufgegriffene Neyel-Flüchtlinge berichten über einen mysthischen Feind der erwacht und dabei das komplette Universum zerstört. Eine religiöse Prophezeiung die Riker nur zu gerne beseite schieben würde wenn er nicht gerade selbst Zeuge davon werden würde wie sich ganze Sonnensysteme des Neyel-Raums in Nichts auflösen. Konfrontiert mit Neyel Flüchtlingen muss sich Riker aber auch Admiral Akaar und Commander Tuvok diversen moralischen Problemen stellen. Rettet man die Neyel oder schützt man die mysthische Gestalt die sich als als Protouniversum entpuppt und damit potentielle Heimstätte eigener Lebensformen beinhaltet? Und als sie sich entschieden haben die Neyel von den bedrohten Planeten zu evakuieren zeigt sich das nächste Problem: Wie geht man mit denjenigen um die nicht evakuiert werden möchten sonden angesicht des religiösen Weltuntergangs rituellen Selbstmord begehen möchten? Ein Dilemma welchem sich Akaar und Tuvok schon in der Vergangenheit stellen mussten und ungeliebte Erinnerungen und Spannungen neu ans Tageslicht brachten.
Bei den Bemühungen die Neyel zu retten bekommt die Titan Hilfe von der romulanischen Kommandantin Donatra. Dies stellt jedoch leider bereits einen großen Kritikpunkt dar: Donatra war zwar bereits im Kinofilm Nemesis eine ehrenhafte Sympathisantin der Föderation und auch im Vorgänger-Roman "Eine neue Ära" wird sie als vertrauenswürdige Person dargestellt, hier jedoch nimmt ihre Zuneigung zu der Föderation fast schon unglaubwürdige Züge an. Dem wurde zwar am Ende durch einen typischen Rückfall in altbekannte Verhaltensweisen entgegengesteuert aber ein schaler Nachgeschmack bleibt. Auch wenn stereotype Betrachtungsweisen nicht nur in Bezug auf das Verhalten von Romulanern im Gesamten abzulehnen sind, wird hier Donatra schon zu föderationsfreundlich dargestellt um eine glaubwürdige Führerin sein zu könne die es in der militärischen Hierarchie weit nach oben geschafft hat. Hier zeigt sich aber das generelle "Problem" der Autoren und Editoren, bisherige Mängel in den Serien was Vielfalt angeht, zu überkompensieren. Es mag gut gemeint sein, aber wie bereits an anderer Stelle angemerkt ist weniger oft mehr. Eine vorsichtigeres Antasten an natürliche Vielfalt wirkt dann weniger übertrieben und in manchen Fällen auch glaubwürdiger.
Trotz einiger wirklich guter Ideen und Wendungen ist "Der rote König" ein weitgehend langweiliger Roman der wenig Spannung aufbaut. Während man in anderen Büchern gefesselt der Handlung folgt und den Roman kaum weglegen kann, zieht es sich hier teilweise stark in die Länge. Dazu kommt auch, dass einige Elemente die durchaus interessant sind zu wenig dargestellt werden. Ein Beispiel hierfür sind die Neyel Flüchtlinge von denen nur einer genau dargestellt wird. Auch wenn in der Titan Buchreihe generell das Problem besteht, dass zu viele Personen charakterisiert werden, hätte man in diesem Fall nicht sparen müssen. Eine Gradwanderung die es zu meistern gilt und wohl auch nicht von allen Lesern gleich bewertet wird. Ein großer Lichtblick in dem Roman ist hingegen die Story rund um Akaar und Tuvok die sich bereits seit mehreren Jahrzehnten kennen und ungelöste Streitigkeiten langsam aufarbeiten. Eine Entwicklung die durch die gemeinsame Mission bei den Neyel stark gefördert wird.
Fazit: Eher durchschnittlicher Roman mit einigen Schwächen aber auch guten Ideen die allerdings den Gesamteindruck nicht deutlich steigern können.
Endlich ist die eigentliche Mission auf Romulus vorüber. So interessant die Grundthematik mit den zerstrittenen Parteien und Interessensgruppierungen nach dem Fall von Shinzon auch sein mögen, in der Romanserie "Titan" freut man sich dennoch auf die ursprünglich angedachte Mission: Das Erforschen neuer Welten wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Doch das Ende des ersten Bandes "Eine neue Ära" zeigt bereits, dass es damit noch ein wenig dauern wird. Oder doch nicht? Die Titan wird durch die so genannte "Große Blüte" verschlungen - zusammen mit einer Flotte der Romulaner und einem klingonischen Schiff. Dass sie hierbei aber in der weit enfernten kleinen Magellanschen Wolke - einer Satellitengalaxie der Milchstraße - landen ist jedoch ein erster großer Vorgeschmack auf die Forscherthematik dieser Buchreihe.
Doch die kleine Magellansche Wolke ist dem Star Trek Fan der sich für das Extended Universe der Romane interessiert nichts gänzlich unbekanntes. Im Roman "The Sundered" aus der Reihe "Lost Era" wurde dieser Teil des Universum als die Heimat der Neyel vorgestellt. Eine Spezies die sich vor über 300 Jahren aus Menschen entwickelt hat die bei ersten Tests mit der Warptechnologie dorthin verschlagen wurden und keine Möglichkeit hatten zurückzukehren.
Als die Titan im Raum der Neyel ankommt stellen sich Captain Riker und seiner zusammengewürfelten Crew mehrere Probleme. Die romulanische Flotte von Commander Donatra ist verschwunden, das alliierte klingonische Schiff schwer beschädigt und aufgegriffene Neyel-Flüchtlinge berichten über einen mysthischen Feind der erwacht und dabei das komplette Universum zerstört. Eine religiöse Prophezeiung die Riker nur zu gerne beseite schieben würde wenn er nicht gerade selbst Zeuge davon werden würde wie sich ganze Sonnensysteme des Neyel-Raums in Nichts auflösen. Konfrontiert mit Neyel Flüchtlingen muss sich Riker aber auch Admiral Akaar und Commander Tuvok diversen moralischen Problemen stellen. Rettet man die Neyel oder schützt man die mysthische Gestalt die sich als als Protouniversum entpuppt und damit potentielle Heimstätte eigener Lebensformen beinhaltet? Und als sie sich entschieden haben die Neyel von den bedrohten Planeten zu evakuieren zeigt sich das nächste Problem: Wie geht man mit denjenigen um die nicht evakuiert werden möchten sonden angesicht des religiösen Weltuntergangs rituellen Selbstmord begehen möchten? Ein Dilemma welchem sich Akaar und Tuvok schon in der Vergangenheit stellen mussten und ungeliebte Erinnerungen und Spannungen neu ans Tageslicht brachten.
Bei den Bemühungen die Neyel zu retten bekommt die Titan Hilfe von der romulanischen Kommandantin Donatra. Dies stellt jedoch leider bereits einen großen Kritikpunkt dar: Donatra war zwar bereits im Kinofilm Nemesis eine ehrenhafte Sympathisantin der Föderation und auch im Vorgänger-Roman "Eine neue Ära" wird sie als vertrauenswürdige Person dargestellt, hier jedoch nimmt ihre Zuneigung zu der Föderation fast schon unglaubwürdige Züge an. Dem wurde zwar am Ende durch einen typischen Rückfall in altbekannte Verhaltensweisen entgegengesteuert aber ein schaler Nachgeschmack bleibt. Auch wenn stereotype Betrachtungsweisen nicht nur in Bezug auf das Verhalten von Romulanern im Gesamten abzulehnen sind, wird hier Donatra schon zu föderationsfreundlich dargestellt um eine glaubwürdige Führerin sein zu könne die es in der militärischen Hierarchie weit nach oben geschafft hat. Hier zeigt sich aber das generelle "Problem" der Autoren und Editoren, bisherige Mängel in den Serien was Vielfalt angeht, zu überkompensieren. Es mag gut gemeint sein, aber wie bereits an anderer Stelle angemerkt ist weniger oft mehr. Eine vorsichtigeres Antasten an natürliche Vielfalt wirkt dann weniger übertrieben und in manchen Fällen auch glaubwürdiger.
Trotz einiger wirklich guter Ideen und Wendungen ist "Der rote König" ein weitgehend langweiliger Roman der wenig Spannung aufbaut. Während man in anderen Büchern gefesselt der Handlung folgt und den Roman kaum weglegen kann, zieht es sich hier teilweise stark in die Länge. Dazu kommt auch, dass einige Elemente die durchaus interessant sind zu wenig dargestellt werden. Ein Beispiel hierfür sind die Neyel Flüchtlinge von denen nur einer genau dargestellt wird. Auch wenn in der Titan Buchreihe generell das Problem besteht, dass zu viele Personen charakterisiert werden, hätte man in diesem Fall nicht sparen müssen. Eine Gradwanderung die es zu meistern gilt und wohl auch nicht von allen Lesern gleich bewertet wird. Ein großer Lichtblick in dem Roman ist hingegen die Story rund um Akaar und Tuvok die sich bereits seit mehreren Jahrzehnten kennen und ungelöste Streitigkeiten langsam aufarbeiten. Eine Entwicklung die durch die gemeinsame Mission bei den Neyel stark gefördert wird.
Fazit: Eher durchschnittlicher Roman mit einigen Schwächen aber auch guten Ideen die allerdings den Gesamteindruck nicht deutlich steigern können.
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