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Ist das alles noch Star Trek?

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    #91
    Die Zeiten ändern sich nunmal genauso wie die Geschmäcker (zumindest der "breiten Masse"). Um es mal "ganz vorsichtig" und "neutral" auszudrücken: Star Trek war ursprünglich eine idealisierte Utopie, ein quasi-"feuchter Traum" von einer Handvoll "liberaler Hippies" , die man heutzutage strenggenommen schlicht und ergreifend nicht mehr mit demselben Maß messen kann. Die Erde hat sich seitdem - seit den letzten 50+, bald schon 60 Jahren - weitergedreht und der Zeitgeist ist ein anderer. Die Wissenschaft hat Fortschritte gemacht, weshalb viele Konzepte nicht mehr so dargestellt werden können wie im klassischen Trek. Auch hat sich betreffend relevanter Teile der Visionen Ernüchterung breitgemacht (Man muss sich nur mal jeden Morgen/Abend die Nachrichten ansehen: Keine Hungerkatastrophen mehr? Weltfrieden? Vergiss' es! )
    Und besonders in der heutigen Zeit, sprich der Zeit von Netflachs & Konsorten muss man das Augenmerk auf die Bereiche/das entsprechende Klientel/Zielpublikum richten, wo die (besseren) Verdienstmöglichkeiten gegeben sind. Wenn die bisherige Kundschaft damit nicht einverstanden ist, bitte, dann guckt/abboniert das halt nicht mehr und macht dabei aber den anderen das Vergnügen gefälligst nicht madig. Hab' ich hier aber auch schon des Öfteren breit und lang erklärt. Verdammt nochmal, seid doch froh und dankbar, dass es überhaupt endlich wieder was Neues gibt!

    P. S.: Ich bin eigentlich auch immer noch Trekkie, also nicht persönlich nehmen und bitte nicht lynchen, aber das musste unbedingt mal gesagt werden.
    Zuletzt geändert von Schpucki; 22.01.2021, 08:45.
    Ich bin für jeden konstruktiven Beitrag zur Lösung eines Problems dankbar. Das war keiner.

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      #92
      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
      Zudem könnten die Autoren ja problemlos ein "Notfallbeamsystem" etablieren. Wer sollte sie daran hindern? Wer hätte da etwas dagegen? Warum die Veridian nicht per EMP lahmlegen? Oder mit Hilfe von Dr. Frankenstein? Natürlich wäre das dann nicht so "spektakulär". Es gäbe dann kein großes Krach-Bumm und auch keine schockgefrosteten Leichen die langsam in ihre Einzelteile zerfallen. Aber wer wollte das eigentlich? Die Star Trek Fans? Die Geldgeber? Netflix? Hat das irgendwer gefordert? Ich glaube nicht.
      Kurtzman und Co gehen offensichtlich davon aus, dass die Leute genau das sehen wollen, weil sich derartige Serien aktuell nun mal gut verkaufen. Und der Erfolg gibt ihnen ein Stück weit Recht, auch wenn das Altfans wie mir nicht gefallen mag.

      "Tricks" wie einem Notfalltransporter sollte man IMHO auch nicht einsetzen, sonst endet das wie beim A-Team, wo den ganzen Tag mit MGs und Granaten rumgeballert, aber nie jemand verletzt wird. Wer friedliche Lösungen propagieren will, muss auch friedliche Lösungen zeigen und nicht "entschärfte" Gewalt.

      Und speziell was gleichwertige Feinde wie die Romulaner oder die Cardassianer in TNG angeht, stand tödliche Gewalt auch immer zur Debatte. Und genau das hat dazu beigetragen, schlimmeres zu verhindern, weil letztendlich alle Beteiligten wussten, dass auf beiden Seiten Tausende von Leben auf dem Spiel standen. Auch TNG-Picard war eben kein Weichei und hat akzeptiert, dass diese Grenzen durch militärische Macht und letztendlich die Androhung eines Krieges verteidigt wurden.
      1966 Star Trek 2005

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        #93
        Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
        Die Zeiten ändern sich nunmal genauso wie die Geschmäcker (zumindest der "breiten Masse"). Um es mal "ganz vorsichtig" und "neutral" auszudrücken: Star Trek war ursprünglich eine idealisierte Utopie, ein quasi-"feuchter Traum" von einer Handvoll "liberaler Hippies" , die man heutzutage strenggenommen schlicht und ergreifend nicht mehr mit demselben Maß messen kann. Die Erde hat sich seitdem - seit den letzten 50+, bald schon 60 Jahren - weitergedreht und der Zeitgeist ist ein anderer.
        Welche breite Masse denn? Es ist natürlich schwer konkrete Zahlen zu bekommen, da STD und PIC nur gestreamt werden und die ihre Zahlen nicht veröffentlichen, aber alles was durchsickert deutet darauf hin das STD und PIC massive Flops sind. Warum wollte wohl Netflix die Serie nicht weiter finanzieren? Oder warum gibt es praktisch kein Merch? Oder warum wird uns zu jeder Staffel versprochen das es wieder mehr klassisch wird?
        Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
        Die Wissenschaft hat Fortschritte gemacht, weshalb viele Konzepte nicht mehr so dargestellt werden können wie im klassischen Trek. Auch hat sich betreffend relevanter Teile der Visionen Ernüchterung breitgemacht (Man muss sich nur mal jeden Morgen/Abend die Nachrichten ansehen: Keine Hungerkatastrophen mehr? Weltfrieden? Vergiss' es! )
        Mach doch bitte mal konkrete Beispiele. Ich finde die Aussage auch sehr ironisch wenn man bedenkt das New Trek zwar Lippenbekenntnisse zur Wisschenschaft abgibt ("I like Science", "The power of math, people.") aber dann tatsächliche Wissenschaft ignoriert.
        Außerdem war Star Trek immer eine Utopie und keine realistische Zukunftsvision. Es ging nicht um was sein könnte sondern um was sein sollte. Es geht um Eskapismus, so das wir unserer Alltagswelt entfliehen können.
        Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
        Und besonders in der heutigen Zeit, sprich der Zeit von Netflachs & Konsorten muss man das Augenmerk auf die Bereiche/das entsprechende Klientel/Zielpublikum richten, wo die (besseren) Verdienstmöglichkeiten gegeben sind. Wenn die bisherige Kundschaft damit nicht einverstanden ist, bitte, dann guckt/abboniert das halt nicht mehr und macht dabei aber den anderen das Vergnügen gefälligst nicht madig. Hab' ich hier aber auch schon des Öfteren breit und lang erklärt.
        Und wieso ist New Trek dann so schlecht? Bei Star Wars haben wir gesehen was passieren kann wenn die Fans ihre Unzufriedenheit lautstark äußern. Nur deshalb haben wir den Mandalorian.
        Die Antwort ist übrigends einfach : Kurtzman selbst hat in Interviews gesagt das er nicht vorhat das alte Star Trek weiter zu machen sondern das er Star Trek als Vehikel für politische Botschaften benutzen will. Und genau so fühlt sich New Trek auch an: nicht als Unterhaltung +message sonder als Propagandatool. Tatsächlich achtete man sehr darauf das keine StarTrekfans eingestellt werden.

        Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
        Verdammt nochmal, seid doch froh und dankbar, dass es überhaupt endlich wieder was Neues gibt!
        Nein! Bloss weil etwas neu ist muss es nicht gut sein.
        Lieber lasse ich Star Trek in Würde sterben als dieses Zombiedasein jetzt.
        Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
        P. S.: Ich bin eigentlich auch immer noch Trekkie, also nicht persönlich nehmen und bitte nicht lynchen, aber das musste unbedingt mal gesagt werden.
        Und nehm das bitte nicht persönlich, aber jeder der das neue StarTrek gut findet ist meiner persönlichen Meinung nach kein Star Trek Fan und war es auch niemals, denn er hat einfach nicht begriffen um was es ging.
        Life is the Emperor's currency - spend it well

        Ein Deutscher windet sich nicht in juristischen Formulierungen, sondern er spricht Fraktur ! (aus : "Er ist wieder da" von Timur Vermes)

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          #94
          OliverE

          Ich würde dir gleich zwei Likes geben, wenn ich denn könnte!

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            #95
            Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
            ... Da bin ich anderer Meinung. Wenn Du kreativ/künstlerich tätig bist, dann wandelst Du immer auf dem schmalen Grat zwischen dem, was Du künstlerisch anstrebst und dem, was sich verkaufen lässt. Das ist en Grundthema, das alle beschäftigt. Selbst wenn jemand Kunst wie ich nur nebenher betreibt kann er diesem Thema nicht entgehen. ...
            Star Trek ist und war schon immer ein Unterhaltungsprodukt mit dem Geld verdient werden sollte. Soweit ist das auch ok. Auch Künstler müssen ja essen. Die Frage ist hier eher wie weit man dem Zeitgeist entgegen kommen muss bzw. sollte. Das es auch anders geht zeigen The Orville und The Expanse. Zudem hat Star Trek ein großes Erbe das man so oder so mit sich herumschleppt. Das kann sicher auch mal hinderlich sein. Aber wer Star Trek produziert weiß das ja vorher.

            Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
            ... Zu Action bin ich deiner Meinung. Aber was ist gegen Emotionen zu sagen. Emotionen habe ich bei Star Trek oft vermisst. Daher finde ich es gut, dass sich das gerade ändert. Wobei ich finde, dass das sicherlich besser geht.
            Gerade bei Burnham ist es meiner Meinung nach stark übertrieben. In Staffel 2 heult sie in fast jeder Episode und auch in Staffel 1 und 3 ist sie oft am flennen. Kein geistig gesunder Mensch heult so viel. Das ist einfach unpassend. Wobei hier die Frage ist wie viel davon auf die Kappe der Autoren und wie viel auf die der Schauspielerin geht. Auch ihr sonstiges Schauspiel strotzt ja geradezu vor Overacting. Ich fürchte das liegt nicht nur am Drehbuch sondern auch an Sonequa Martin-Green.

            Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
            ... Interessante Kritik. Sich bei anderen Vorlagen inspirieren zu lassen, das ist ein völlig normales vorgehen. Ich sehe das auch nicht als Kopie sondern als Ideentransfer. Und ich finde es an den meisten Stellen gut gemacht und unterhaltsam. ...
            Bei kleinen Gamesentwicklern klauen geht meiner Meinung nach gar nicht. Sich von Schwarzenegger-Filmen inspirieren lassen ist ok. Auch wenn die Zeit der Actionkracher vorbei ist. Beispiel: In Staffel 4 von The Expanse bekommt Amos, einer der fittesten und stärksten Chars, eine Kugel in die Brust und eine in die Hand. Beides nicht tödlich, denn er trug eine Schutzweste. Trotzdem ist danach Ende im Gelände. Kein Die-Hard. Er ist außer Gefecht.

            Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
            ... Eine gewaltfreie Gesellschaft ist ein Ziel, ein wichtiges Ziel. Der Haken ist aber, dass es nicht ohne Gewalt erreicht werden kann. Wir erleben doch in unserer Realität, dass es genug Leute gibt die lieber heute als morgen ihren eigenen Krieg vom Zaun brechen möchten. Donald Trump sind die Amerikaner noch rechtzeitig los geworden. Doch es gibt andere, zum Beispiel Putin oder Erdogan. Und das Benehmen dieser Jungs ist doch angefüllt mit Klischees. Daher finde ich die Bösewichte recht gut getroffen.
            Das ist natürlich richtig. Die Realität ist manchmal grau und bösartig. Aber Burnham und Co sind ja in einer intakten Föderation aufgewachsen und einer intakten Sternenflotte beigetreten. Sie sollte keine Probleme damit haben deren Ideale zu leben und umzusetzen.

            Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
            Kurtzman und Co gehen offensichtlich davon aus, dass die Leute genau das sehen wollen, weil sich derartige Serien aktuell nun mal gut verkaufen. Und der Erfolg gibt ihnen ein Stück weit Recht, auch wenn das Altfans wie mir nicht gefallen mag.

            "Tricks" wie einem Notfalltransporter sollte man IMHO auch nicht einsetzen, sonst endet das wie beim A-Team, wo den ganzen Tag mit MGs und Granaten rumgeballert, aber nie jemand verletzt wird. Wer friedliche Lösungen propagieren will, muss auch friedliche Lösungen zeigen und nicht "entschärfte" Gewalt.

            Und speziell was gleichwertige Feinde wie die Romulaner oder die Cardassianer in TNG angeht, stand tödliche Gewalt auch immer zur Debatte. Und genau das hat dazu beigetragen, schlimmeres zu verhindern, weil letztendlich alle Beteiligten wussten, dass auf beiden Seiten Tausende von Leben auf dem Spiel standen. Auch TNG-Picard war eben kein Weichei und hat akzeptiert, dass diese Grenzen durch militärische Macht und letztendlich die Androhung eines Krieges verteidigt wurden.
            Ja, man muss keine komplett gewaltfreie Welt zeigen. Aber ich wünschte mir schon das vor einer weitgehenden Aktion wie der Sprengung der Veridian wenigstens noch Alternativen diskutiert werden. Aber die sprengen das Schiff, samt der Sklaven an Bord, einfach weg. Vielleicht ging es nicht anders, aber wenn es so ist, dann bitte auch zeigen.

            Saru meckert wenigstens noch etwas rum, wenn die Imperatorin Leute abschlachtet. Picard hingegen schaut ruhig zu wie Rios das Feuer eröffnet. Hier hat sich defintiv etwas geändert. Das ist keine Notwehr und auch keine militärische Notwendigkeit. Das sind einfach nur Massaker.

            "Vittoria agli Assassini!"

            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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              #96
              Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
              Die Zeiten ändern sich nunmal genauso wie die Geschmäcker (zumindest der "breiten Masse"). Um es mal "ganz vorsichtig" und "neutral" auszudrücken: Star Trek war ursprünglich eine idealisierte Utopie, ein quasi-"feuchter Traum" von einer Handvoll "liberaler Hippies" , die man heutzutage strenggenommen schlicht und ergreifend nicht mehr mit demselben Maß messen kann. Die Erde hat sich seitdem - seit den letzten 50+, bald schon 60 Jahren - weitergedreht und der Zeitgeist ist ein anderer. Die Wissenschaft hat Fortschritte gemacht, weshalb viele Konzepte nicht mehr so dargestellt werden können wie im klassischen Trek. Auch hat sich betreffend relevanter Teile der Visionen Ernüchterung breitgemacht (Man muss sich nur mal jeden Morgen/Abend die Nachrichten ansehen: Keine Hungerkatastrophen mehr? Weltfrieden? Vergiss' es! )
              So sehe ich das auch. Gene Roddenberry war ein Kind seiner Zeit und hat die damaligen Ideen, Vorstellungen und Wünsche in Star Trek abgebildet. Ein schöner bunter Hippietraum, der sehr schnell von der Realität eingeholt wurde. Und einige der damaligen Ideen haben sich auch schlicht als falsch herausgestellt und dem sollte auch nicht hinterher getrauert werden. Viele war damals vom Sozialismus durchzogen und wohin das geführt hat, das haben wir ja bereits erlebt.

              Deshalb sollten auch ein paar der damaligen Gedanken aus Star Trek verschwinden. Ich finde zum Beispiel die Idee, das es kein Geld mehr gibt, völlig absurd. Geld und Preise haben eine wichtige wirtschaftliche Lenkungsfunktion und ich frage mich, wodurch diese Funktionen ohne Zahlungsmittel umgesetzt werden sollen.

              Und es ist eine Illusion zu glauben, dass die Menschheit einig und friedlich wird, nur weil sie in der Lage ist mit Warpgeschwindigkeit zu reisen.

              Einigkeit und Friede müssen auf anderem Weg erkämpft werden, als Roddenberry und Co. sich das vorgestellt haben. Und es ist höchste Zeit, dass dies auch seinen Niederschlag in Star Trek findet.

              Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
              Und besonders in der heutigen Zeit, sprich der Zeit von Netflachs & Konsorten muss man das Augenmerk auf die Bereiche/das entsprechende Klientel/Zielpublikum richten, wo die (besseren) Verdienstmöglichkeiten gegeben sind. Wenn die bisherige Kundschaft damit nicht einverstanden ist, bitte, dann guckt/abboniert das halt nicht mehr
              Mir ist auch ein Rätsel, warum einige, denen das nicht gefällt, die Serie nicht nur ansehen, sondern sich hier lang und breit darüber auslassen. Würde es mir nicht gefallen, dann fange ich an mich mit etwas anderem zu beschäftigen. Dann wäre mir die Zeit dafür einfach zu schade. Die Welt ist voll mit interessanten und spannenden Dingen.

              Ich wundere mich auch, warum einige von denjenigen, denen das alles nicht mehr gefällt, meinen die anderen aufklären zu müssen. Geschmäcker und Vorlieben sind eben unterschiedlich. Wenn jemand das neue Star Trek nicht gefällt, dann ist das für mich völlig in Ordnung. Umgekehrt erwarte ich, dass mein Standpunkt genauso akzeptiert wird.

              Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
              P. S.: Ich bin eigentlich auch immer noch Trekkie, also nicht persönlich nehmen und bitte nicht lynchen, aber das musste unbedingt mal gesagt werden.
              Ich sehe mich auch als Trekkie und Star Trek Fan. Und egal ob als persönliche Ansicht gekennzeichnet oder nicht, aus meiner Sicht gehört es sich nicht, das jemand anderem abzusprechen. Wenn sich jemand selbst so bezeichnet, dann gilt das für mich. Egal, wie er zu einzelnen, Folgen, Serien, Figuren oder Personen steht.

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                #97
                Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen

                So sehe ich das auch. Gene Roddenberry war ein Kind seiner Zeit und hat die damaligen Ideen, Vorstellungen und Wünsche in Star Trek abgebildet. Ein schöner bunter Hippietraum, der sehr schnell von der Realität eingeholt wurde. Und einige der damaligen Ideen haben sich auch schlicht als falsch herausgestellt und dem sollte auch nicht hinterher getrauert werden. Viele war damals vom Sozialismus durchzogen und wohin das geführt hat, das haben wir ja bereits erlebt.

                Deshalb sollten auch ein paar der damaligen Gedanken aus Star Trek verschwinden. Ich finde zum Beispiel die Idee, das es kein Geld mehr gibt, völlig absurd. Geld und Preise haben eine wichtige wirtschaftliche Lenkungsfunktion und ich frage mich, wodurch diese Funktionen ohne Zahlungsmittel umgesetzt werden sollen.

                Und es ist eine Illusion zu glauben, dass die Menschheit einig und friedlich wird, nur weil sie in der Lage ist mit Warpgeschwindigkeit zu reisen.

                Einigkeit und Friede müssen auf anderem Weg erkämpft werden, als Roddenberry und Co. sich das vorgestellt haben. Und es ist höchste Zeit, dass dies auch seinen Niederschlag in Star Trek findet.
                Wie ich bereits geschrieben hatte : Star Trek war nie eine realistische Zukunftsvision sondern eine Utopie in der man gerne leben würde. Deswegen zog es ja gerade viele Nerds und Außenseiter an. Wer will denn bitte in der Welt des neuen Star Trek leben? Das mag dir nicht gefallen, aber das ist nun mal der Kern von Star Trek.


                Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                Mir ist auch ein Rätsel, warum einige, denen das nicht gefällt, die Serie nicht nur ansehen, sondern sich hier lang und breit darüber auslassen. Würde es mir nicht gefallen, dann fange ich an mich mit etwas anderem zu beschäftigen. Dann wäre mir die Zeit dafür einfach zu schade. Die Welt ist voll mit interessanten und spannenden Dingen.
                Weil wir Fans sind. Ein Fan kümmert sich eben um sein Lieblingsfranchise. Weil wir es lieben. Und weil wir wollen das es besser wird.
                Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                Ich wundere mich auch, warum einige von denjenigen, denen das alles nicht mehr gefällt, meinen die anderen aufklären zu müssen. Geschmäcker und Vorlieben sind eben unterschiedlich. Wenn jemand das neue Star Trek nicht gefällt, dann ist das für mich völlig in Ordnung. Umgekehrt erwarte ich, dass mein Standpunkt genauso akzeptiert wird.
                Viele Star Trek Fans der alten Schule haben eine tiefe emotionale Bindung. Bei vielen hat Star Trek sogar das reale Leben beeinflußt. Sei es nun die Berufswahl oder politische Ansichten. Und wenn dann jemand daher kommt, so wie du, der so abfällig und offenbar recht wenig informiert über das alte Star Trek spricht dann tut das weh. Star Trek ist gerade für viele alten Fans weit mehr als nur ein TV-Franchise.

                Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                Ich sehe mich auch als Trekkie und Star Trek Fan. Und egal ob als persönliche Ansicht gekennzeichnet oder nicht, aus meiner Sicht gehört es sich nicht, das jemand anderem abzusprechen. Wenn sich jemand selbst so bezeichnet, dann gilt das für mich. Egal, wie er zu einzelnen, Folgen, Serien, Figuren oder Personen steht.
                Das ist eine sehr unkritische und politisch Korrekte Ansicht der ich mich überhaupt nicht anschließen kann. Nur weil jemand behauptet etwas zu sein dann muss er das noch lange nicht sein. Und noch darf man ja seine Meinung hier äußern.
                Life is the Emperor's currency - spend it well

                Ein Deutscher windet sich nicht in juristischen Formulierungen, sondern er spricht Fraktur ! (aus : "Er ist wieder da" von Timur Vermes)

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                  #98
                  Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                  Deshalb sollten auch ein paar der damaligen Gedanken aus Star Trek verschwinden. Ich finde zum Beispiel die Idee, das es kein Geld mehr gibt, völlig absurd. Geld und Preise haben eine wichtige wirtschaftliche Lenkungsfunktion und ich frage mich, wodurch diese Funktionen ohne Zahlungsmittel umgesetzt werden sollen.
                  Letztendlich steht das Nichtvorhandensein von Geld doch aber auch gar nicht im Vordergrund und wird auch nur sehr selten erwähnt, sondern das Ende des Strebens nach möglichst großem materiellem Reichtum in Kombination mit der Beseitigung wirtschaftlicher Not/Zwänge. Die Einstellung zählt, nicht die Details der Ausführung, und auch Roddenberry wird nicht gegglaubt haben, dass man einfach nur das Geld abschaffen muss und dann alles gut wird.

                  Und es ist eine Illusion zu glauben, dass die Menschheit einig und friedlich wird, nur weil sie in der Lage ist mit Warpgeschwindigkeit zu reisen.

                  Einigkeit und Friede müssen auf anderem Weg erkämpft werden, als Roddenberry und Co. sich das vorgestellt haben. Und es ist höchste Zeit, dass dies auch seinen Niederschlag in Star Trek findet.
                  Was TNG zeigt, ist von den Ansprüchen westlicher Staaten in vielerlei Hinsicht gar nicht so weit entfernt.
                  1966 Star Trek 2005

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                    #99
                    Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                    Deshalb sollten auch ein paar der damaligen Gedanken aus Star Trek verschwinden. Ich finde zum Beispiel die Idee, das es kein Geld mehr gibt, völlig absurd. Geld und Preise haben eine wichtige wirtschaftliche Lenkungsfunktion und ich frage mich, wodurch diese Funktionen ohne Zahlungsmittel umgesetzt werden sollen.

                    Und es ist eine Illusion zu glauben, dass die Menschheit einig und friedlich wird, nur weil sie in der Lage ist mit Warpgeschwindigkeit zu reisen.

                    Einigkeit und Friede müssen auf anderem Weg erkämpft werden, als Roddenberry und Co. sich das vorgestellt haben. Und es ist höchste Zeit, dass dies auch seinen Niederschlag in Star Trek findet.
                    Interessant das du bei diesen doch sehr "Star Trekigen" Details so kritisch bist. Details die genauso untrennbar zu Star Trek gehören wie Wärme zu Feuer, oder Nässe zu Wasser. Das stört dich jetzt also bzw hat dich vielleicht schon von je her gestört. Jedoch hanebücherne Wissenschaft und Drehbücher beim neuen Star Trek, die die absurdesten Fantasy-Geschichten erzählen, sind für dich nur künstlerische Freiheiten und Ausdrucksweisen der Drehbuchautoren/Produzenten. Ich glaube nicht, dass du Star Trek je richtig verstanden hast. Damit möchte ich dir nicht deine Intelligenz absprechen, sondern nur dein Verständnis für die Art von Science Fiction die Star Trek einst vermittelt hat.

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                      Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
                      Wie ich bereits geschrieben hatte : Star Trek war nie eine realistische Zukunftsvision sondern eine Utopie in der man gerne leben würde. Deswegen zog es ja gerade viele Nerds und Außenseiter an. Wer will denn bitte in der Welt des neuen Star Trek leben? Das mag dir nicht gefallen, aber das ist nun mal der Kern von Star Trek.
                      Offen gestanden möchte ich auch nicht in der Welt des alten Star Trek leben.


                      Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
                      Weil wir Fans sind. Ein Fan kümmert sich eben um sein Lieblingsfranchise. Weil wir es lieben. Und weil wir wollen das es besser wird.
                      Und das erreichst Du, indem Du hier schreibst? Prima, ich mag Optimisten.

                      Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
                      Viele Star Trek Fans der alten Schule haben eine tiefe emotionale Bindung. Bei vielen hat Star Trek sogar das reale Leben beeinflußt. Sei es nun die Berufswahl oder politische Ansichten. Und wenn dann jemand daher kommt, so wie du, der so abfällig und offenbar recht wenig informiert über das alte Star Trek spricht dann tut das weh. Star Trek ist gerade für viele alten Fans weit mehr als nur ein TV-Franchise.
                      Ich weiß ja nicht, wann Du bei Star Trek eingestiegen bist, aber ich bin von Anfang an dabei. Und damit meine ich Raumschiff Enterprise, Staffel 1, Folge 1 in den Siebzigern im Fernsehen. Und wie gut oder schlecht ich informiert bin, das kannst Du sicherlich nicht beurteilen.

                      Auch bei den frühen Serien war beileibe nicht alles toll. Die Darstellung von Frauen war bei TOS unterirdisch und bei den Nachfolgern oft grenzwertig. Wenn das die Vorstellung von einer besseren Welt sein soll, dann möchte ich das lieber nicht erleben. Oder findest Du das erstrebenswert?

                      Und ich halte es für legitim Kritik an den alten Serien zu üben. Das bedeutet nicht, dass ich diese Serien nicht mag, ganz im Gegenteil. Schließlich bin ich Fan.


                      Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
                      Das ist eine sehr unkritische und politisch Korrekte Ansicht der ich mich überhaupt nicht anschließen kann. Nur weil jemand behauptet etwas zu sein dann muss er das noch lange nicht sein. Und noch darf man ja seine Meinung hier äußern.
                      Interessante Aussage. Auf der einen Seite tut es dir weh, wenn alte Star Trek Serien kritisiert werden. Auf der anderen Seite nimmst Du dir raus über andere zu urteilen.

                      Wer bitteschön soll den entscheiden, wer Trekkie und Fan ist?

                      Solche Aussagen kenne ich auch in anderen Kontexten. Jedes Mal ist es so, dass diejenigen, die das sagen oder schreiben, sich als die einzig wahren Fans ansehen und allen anderen das Recht absprechen, sich überhaupt als Fan zu sehen.

                      Ich frage mich, wie so etwas zu den Idealen von Gene Roddenberry passt? Ich glaube nicht, dass es der Entwicklung der Gesellschaft zu mehr Frieden und Einigkeit sehr förderlich ist, sich gegenseitig zu diskreditieren.

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                        Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
                        Letztendlich steht das Nichtvorhandensein von Geld doch aber auch gar nicht im Vordergrund und wird auch nur sehr selten erwähnt, sondern das Ende des Strebens nach möglichst großem materiellem Reichtum in Kombination mit der Beseitigung wirtschaftlicher Not/Zwänge. Die Einstellung zählt, nicht die Details der Ausführung, und auch Roddenberry wird nicht gegglaubt haben, dass man einfach nur das Geld abschaffen muss und dann alles gut wird.
                        OK, dann habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Das Beispiel mit dem Geld ist für mich nur sinnbildlich. Ich erinnere mich an Sätze wie "Wir haben aufgeführt nach Reichtum zu streben und versuchen nur noch uns selbst zu verbessern". Sicher als Zitat nicht korrekt, doch ich hoffe ich habe den Gedanken getroffen. Und diesen Gedanken halte ich für falsch. Hier wird viel über Wissenschaftlichkeit bei Star Trek geschrieben. Meist ist da Physik, Chemie, Technik, etc. gemeint. Aber auch Ökonomie wird mit wissenschaftlichen Methoden betrachtet. Und aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist das leider Unsinn. Nette Vorstellung, doch nicht mehr.

                        Ich finde dass solche Visionen zumindest grundlegend in der Realität verwurzelt sein sollten. Bei den naturwissenschaftlichen Themen ist das doch auch so. Da wird die Physik zwar oft kreativ weiter entwickelt, doch grundlegende physikalische Phänomene und Erkenntnisse bleiben (meistens) erhalten.

                        Und sollte es auch bei ökonomischen und sozialen Fragen sein. Da darf gerne eine Utopie entstehen. Doch auch hier sollten die Grundlagen stimmen.

                        Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
                        Was TNG zeigt, ist von den Ansprüchen westlicher Staaten in vielerlei Hinsicht gar nicht so weit entfernt.
                        Mag sein, das einige davon träumen. Ich würde mich ja auch sehr freuen, wenn der Weltfriede ausbricht. Doch reines Gutmenschtum wird das nicht bewirken.

                        Und wenn ich mir die westlichen Staaten ansehe, dann sehe ich das gar nicht. Großbritannien hält sich immer noch für eine Weltmacht und die meisten Länder der EU verfolgt primär eigene Interessen, im Zweifel auch zu Lasten anderer EU-Partner. Extreme Beispiele sind Polen und Ungarn.

                        Was ich damit sagen möchte: Entweder ist Star Trek nur Unterhaltung, dann spielt das alles keine Rolle. Oder es gibt es eine Botschaft und dann darf die sich nicht völlig von der Realität lösen.

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                          Zitat von Datas Kopf Beitrag anzeigen

                          Ich glaube nicht, dass du Star Trek je richtig verstanden hast. Damit möchte ich dir nicht deine Intelligenz absprechen, sondern nur dein Verständnis für die Art von Science Fiction die Star Trek einst vermittelt hat.
                          Das Problem ist, was ist das richtige Verständnis von Star Trek? Wer legt das fest?

                          Ich mache selbst (nebenberuflich) Bühnenkunst. Nach Auftritten kommen Zuschauer oft zu mir und erzählen, wie sie meine Darbietung verstanden haben. In den meisten Fällen sehen sie etwas anderes, als das, was ich im Sinn hatte. Und nur selten decken sich die Rückmeldungen. Das erlebe nicht nur ich so, meinen Mitkünstlerinnen geht es genauso.

                          Ich finde das gar nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Durch meinen Auftritt habe ich die Menschen berührt und sie haben dazu eigene Gedanken und Ideen entwickelt. Gefällt mir.

                          Bei Star Trek und anderen Filmen/Serien ist das ähnlich. Jeder Zuschauer hat dazu eigene Gedanken und ein anderes Verständnis. Daher kann es aus meiner Sicht kein richtig oder falsch geben. Und daher auch kein richtiges Verständnis von Star Trek.

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                            Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                            Was ich damit sagen möchte: Entweder ist Star Trek nur Unterhaltung, dann spielt das alles keine Rolle. Oder es gibt es eine Botschaft und dann darf die sich nicht völlig von der Realität lösen.
                            Wieso ist es denn plötzlich ein Wiederspruch eine Botschaft zu vermitteln, und vollkommen losgelöst von unserer heutigen Realität zu sein? Das funktionierte doch immer wunderbar, weil Star Trek ja eine Scifi-Serie ist, die in einer fernen Zukunft spielt. Natürlich wird es vermutlich mit der Menschheit nie soweit kommen, da gebe ich dir recht. Nehmen wir nun an das das alte Star Trek (TNG/DS9/VOY) überholt ist wie du es sinngemäß formulierst. Ich habe bewusst die TOS und ETP ausgelassen, weil in diesen Serien die Star Trek Utopie entweder noch etwas anders dargestellt, oder noch nicht vollkommen erreicht wurde. Also wenn das alte Star Trek beim Zuschauer überholt ist, warum ist dann The Orville mit der gleichen Art der Utopie heute so beliebt? Und warum produziert dann überhaupt CBS/Paramount noch neue Serien bzw neue Kinofilme (JJ Trek) die in diesem Franchise spielen sollen, wenn Star Trek doch eigentlich Schnee von vorgestern ist? Warum dann nicht gleich etwas das losgelöst ist vom alten Star Trek. Die neuen Zuschauer brauchen die Marke Star Trek doch ohnehin nicht, weil für sie steht sie ja eigentlich für etwas das veraltet ist. Zumindest wenn man der Logik folgt die du angesprochen hast.


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                              Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen

                              Das Problem ist, was ist das richtige Verständnis von Star Trek? Wer legt das fest?
                              ...
                              Bei Star Trek und anderen Filmen/Serien ist das ähnlich. Jeder Zuschauer hat dazu eigene Gedanken und ein anderes Verständnis. Daher kann es aus meiner Sicht kein richtig oder falsch geben. Und daher auch kein richtiges Verständnis von Star Trek.
                              Das ist wieder dieser falsch verstandene Relativismus. Ja, jeder kann etwas anderes darunter verstehen. Und es fällt mir auch schwer zu verbalisieren, WAS den nun die Essenz dieses typischen Star Treks ist. Aber: TNG, VOY, DS9 und die Filme 7,8,9,10 haben einen typischen Vibe, und genau DAS ist Star Trek. Dass dieser den neuen Filmen, und Discovery einfach nur fehlt, liegt auf der Hand. Objektivität durch Intersubjektivität, sage ich da nur.

                              Wenn wir nach dir gehen, wäre alles völlig beliebig. Dann kann man auch die Marvel-Helden oder Vikings in Star Trek verpflanzen, und es wäre ja immer noch ST, "weil ja jeder etwas anderes darunter verstehen kann", oder wie soll ich das jetzt auffassen?

                              Zitat von Schpucki Beitrag anzeigen
                              (Man muss sich nur mal jeden Morgen/Abend die Nachrichten ansehen: Keine Hungerkatastrophen mehr? Weltfrieden? Vergiss' es! )D
                              Achso, waren Weltfrieden und die Lösung des Hungerproblems in den 80er und 90er-Jahren eine bald zu erwartende Perspektive?

                              Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                              Aber auch Ökonomie wird mit wissenschaftlichen Methoden betrachtet. Und aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist das leider Unsinn. Nette Vorstellung, doch nicht mehr
                              Nanana. Ich sage dir als WiWi-Absolvent: schon gar nicht gibt es "DIE" wirtschaftswissenschaftliche Sicht. Und Unsinn ist es nach EINEM bestimmten Modell, aber ganz sicher nicht nach allen. Im Übrigen möchte ich betonen, dass du WiWi als Wissenschaft nicht mit Physik oder Chemie vergleichen kannst, dazu sind die heutigen Modelle ganz einfach zu primitiv und beruhen sehr stark auf politischen Prämissen. Eigentlich ist es fast schon ein Wahnsinn, dass Leute wie du hergehen und behaupten, dass das eine objektive Wissenschaft sei, die handfeste, unverrückbare Resultate hergibt. Um Aussagen über den unveränderlichen Charakter des Menschen zu treffen sind wir Stand 23.01.2021 auf den Feldern der Verhaltens- und Kulturwissenschaft, Evolutionsbiologie, Neurologie und Psychologie etc. noch laaaaaaaange nicht weit genug. Wenn wir das überhaupt jemals erfahren werden. Aber was wird grundsätzlich wissen, ist: der Mensch macht meistens das, was von ihm erwartet wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn sich also die Erwartungen ändern, warum nicht auch der Mensch?

                              Wenn du Sachen glaubst wie z.B: "der Mensch ist von Grund aus ein A*s*hl*ch und denkt nur ans Fressen und B*ms*n", dann sei dir das vergönnt, aber bitte begründe das nicht mit der Wissenschaft, denn diese "Erkenntnisse" bewegen sich nicht höher als auf Grundschulniveau.

                              Weiterhin möchte ich sagen: alle WiWi-Modelle bilden eine Welt der (stark) begrenzten Ressourcen ab. Und diese Modelle kann man nicht auf Star Trek anwenden. Warum, erkläre ich gleich weiter unten.

                              Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                              Und es ist eine Illusion zu glauben, dass die Menschheit einig und friedlich wird, nur weil sie in der Lage ist mit Warpgeschwindigkeit zu reisen.

                              Einigkeit und Friede müssen auf anderem Weg erkämpft werden, als Roddenberry und Co. sich das vorgestellt haben. Und es ist höchste Zeit, dass dies auch seinen Niederschlag in Star Trek findet.
                              Kennst du Star Trek eigentlich wirklich? Denn dann wüsstest du, dass die Einigkeit und der Friede auf zwei Grundsäulen fußen:
                              1) Die Erfahrung der Beinahe-Apokalypse des Dritten Weltkrieges
                              2) Materie-Antimaterie-Reaktion = unbegrenzte billige Energie --> verbunden mit Materiereplikation = prinzipiell unbegrenzte Reichtümer für jedermann.

                              Also ist "Einigkeit und Friede durch Warpgeschwindigkeit" einfach viel zu kurz gegriffen, als dass es eine wirkliche Analyse des Hintergrundes des ST-Universums darstellen würde, sorry. Und alleine wenn du mit "Weltfrieden durch Gutmenschentum" kommst, klingt es für mich nicht so, als hättest du mehr als 1 oder 2 Folgen Star Trek auch nur oberflächlich gesehen. Ja, ich hab gelesen, dass du von Anfang an dabei bist, aber das erkenne ich in deinen Beiträgen nicht wirklich.

                              Mir missfällt es sehr, wenn man Star Trek einfach so als "Utopie" (im Sinne: nicht möglich) abtut, denn dann hat man den Kern des Ganzen einfach nicht erfasst. Wenn die oben genannten Voraussetzungen, und besonders die unter 2), eintreffen, ist Weltfriede und Einigkeit nicht mal so unrealistisch. Denn: wenn das nicht mindestens 99% des Konfliktstoffes aus der Menschheit rausnimmt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Wenn genug Energie da ist, um so viel Materie zu erzeugen, wie jeder braucht, sind Reichtümer (und wie man an sie kommt) auf einen Schlag nicht mehr wichtig und kein Grund mehr, sich gegenseitig den Kopf einzuschlagen oder auch nur neidisch zu sein. Das hat nix mit "Gutmenschentum" (was auch immer das sein soll) zu tun, sondern folgt der Logik des homo oeconomicus: weshalb Konflikte für Sachen eingehen, die sowieso auf Knopfdruck gratis verfügbar sind? Und diese Entwicklung beginnt bereits in Archers Zeiten - es gab zwar noch keinen Replikator, aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass es im 22. ST-Jahrhundert bereits eine hochentwickelte automatisierte Industrie gibt. TNG zeigt dann eigentlich nur mehr, wie eine Gesellschaft aussieht, in der diese Technik perfektioniert ist und sich die Menschen daran gewöhnt haben.

                              Summa summarum: TNG als eine der typischten amerikanischen Fernsehserien propagiert eigentlich die ganze Zeit die Marx'schen Visionen - das Sein formt das Bewusstsein - in einer hochentwickelten Gesellschaft gilt der bürgerliche Rechtshorizont nicht mehr. "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" ist eigentlich die Essenz dessen, wie die Gesellschaft in TNG funktioniert. TNG ist eine Populärverfilmung der Marx'schen Visionen, auch wenn das leider nur wenige so wahrnehmen.

                              Und man muss sich nicht mal zu stark auf die Materiereplikation versteigen. Fusionsenergie und hochautomatisierte Industrie sind die Bestandteile einer goldenen Zukunft auch in der realen Welt. Nur ist uns in den letzten beiden Jahrzehnten der Glaube abhanden gekommen - warum auch immer. Läuft denn alles wirklich so schlecht, dass wir nicht mehr auf eine bessere Zukunft hoffen können?

                              Und zum Thema weiter oben: genau diese Überlegungen machen Star Trek aus. Was machen die Leute, wenn sie nichts mehr machen müssten? Genau, sie streifen durch die Weltgeschichte und machen allerlei cooles Zeug - und das aus Überzeugung.
                              Zuletzt geändert von Hauptmann Fantastisch; 23.01.2021, 00:48.

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                                Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                                Bei Star Trek und anderen Filmen/Serien ist das ähnlich. Jeder Zuschauer hat dazu eigene Gedanken und ein anderes Verständnis. Daher kann es aus meiner Sicht kein richtig oder falsch geben. Und daher auch kein richtiges Verständnis von Star Trek.
                                Natürlich gibt es immer Interpretationsraum bei Kunst, und das so gesehen auch bei Theater, Serien und Filmen. Wenn du allerdings mit deiner Theatergruppe ein Stück spielst, in dem es um ein erschreckendes und furchteinflösendes Szenario geht, und der Zuschauer sieht darin eine fröhliche Romanze, dann hast du entweder mit deiner Truppe sehr schlecht gespielt, oder der Zuschauer hat da etwas offenbar vollkommen falsch verstanden. Und so ähnlich verhält es sich wohl mit deinem Verständnis für die Star Trek Mythologie.

                                Natürlich können die Eigentümer dieser Marke alles tun und lassen was sie möchten. Das tun sie ja auch ganz offensichtlich. Allerdings ist der Inhalt dieser Marke inzwischen so weit entfernt von dem was sie einmal war, dass diese inzwischen zur vollkommenen Unkenntlichkeit verändert wurde. Und das dir das nicht auffällt oder dir schlicht herzlich egal ist, zeigt doch du hast das alte Star Trek nie wirklich verstanden und/oder gemocht.

                                Natürlich kommen dann immer wieder von Menschen wie dir diese ignoranten Kommentare, dass das alte Star Trek doch auch nicht alles so gut gemacht hat. Das stimmt natürlich. Aber muss man dann anstatt alte Fehler zu wiederholen permanent neue fabrizieren. Bei Kurtzmans Disco und PIC gab es noch überhaupt keine überzeugende Folge. Noch nie wurde bei Star Trek so viel Murks hintereinander weg produziert.

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