Zitat von HBC-X
Beitrag anzeigen
Aber ich will hier auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, deswegen generell: Ja, es ist nur eine TV-Serie. Das ist ja eben der Punkt! Die Frage dreht sich also nicht um den Hund an sich und ob Käse für Hunde gesund sei oder nicht. Nein, die Frage dreht sich darum, mit welchen Mitteln die Serie ETP gedreht wurde. Wie wollten die Macher das Publikum dazu bringen, in der nächsten Woche wieder einzuschalten? Die Produzenten von ETP haben offensichtlich nicht viel von ihren Zuschauern gehalten. Die Rechnung war offenbar folgende: enge Kleidung, süße Hunde und Einseifen in der Reibekammer = hohe Quoten. Ansonsten "business as usual". "Leider" ging dieses Konzept nicht auf, denn das Publikum war nicht ganz so doof, wie Berman es gern gehabt hätte. Als man das dann feststellte, dass Hund und Sex nicht ausreichen, um von den lieblosen Drehbüchern abzulenken, wollte man das Steuer noch herumreißen, aber da waren die Zuschauer bereits davongelaufen.
Ich mag es nicht, wenn TV-Serien, um es mit Khan zu sagen, meine Intelligenz unterschätzen und wenn mich "Gimmicks" wie Catsuits, Reibekammer und süße Hunde (Kindchenschema) von den Mängeln der Serie ablenken sollen. Und diese Mängel waren vor allen Dingen aufgewärmte Drehbücher und die fehlende Innovation (die fünfte Transporterpsychose, die siebte Mordanklage). Nicht zu vergessen die halbherzige Umsetzung des "Pre-Tos-Konzepts", die sich darauf beschränkte, die Mannschaft möglichst "locker" und unbekümmert bzw. wie eine Gruppe von vergnügungssüchtigen Teenagern auf Abenteuerurlaub zu darzustellen (auch das ist eine Beleidigung meiner Intelligenz).
Viele "erklärende Fans" schlucken ja nun bedenkenlos alles, egal wie hanebüchen es auch immer sein mag. Für mich haben die Plausibilität und die innere Geschlossenheit der Handlung jedoch eine große Bedeutung. Plausibel war ETP leider nicht: die Handlungen der Mannschaft waren teilweise eher eine unfreiwillige Parodie. Scanverbote und Schneemannbauen lassen sich auch nicht damit vom Tisch wischen, dass die Menschen bei ETP "halt noch nicht soweit seien wie bei Picard". ETP ist mir halt eine Nummer zu debil gewesen. Diese Debilität, um auf das Thema zurückzukommen, spiegelte sich kaum irgendwo so deutlich wieder wie im immergleichen dümmlichen Gesichtsausdruck von Cpt. Archer. Die deutsche nasale Donald Duck-Synchronstimme passte dabei wohl wie die Faust aufs Auge, machte es aber kaum besser.
Der Hund ist deswegen nicht nur offensichtliches Einschaltquotengimmick gewesen, sondern darüber hinaus ein Symbol für die Phantasielosigkeit der Macher, die weitermachen wollten wie bisher. Sie sind zu recht untergegangen. Hätte man ETP auf dem Niveau von Staffel 4 begonnen, wäre es womöglich anders gekommen.
Kommentar