Babylon 5 SciFi oder Fantasy? - SciFi-Forum

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Babylon 5 SciFi oder Fantasy?

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    An dieser Art von Unterscheidung habe ich kein Interesse. Meiner Ansicht nach sollte man den Begriff Science-Fiction, der ein historisch gewachsenes Missgebilde ist, nahezu komplett aufgeben.
    Und ich finde am Begriff Science Fiction absolut nichts verwerfllich.

    Dafür sehe ich u.a. folgende Gründe: 1) Viele gute Autoren legen keinen Wert mehr darauf, unter dem Label zu erscheinen, weil es einfach zuviel Müll und Dreck gibt, was unter Science-Fiction läuft
    Die Bandbreite von Müll, über Mittelmaß zu Qualitätsprodukten gibt es in jedem Genre. Ich zweifle, dass dies für irgendeinen Autoren eine Motivation darstellt, den Begriff Science Fiction zu meiden.

    2) Unter Science-Fiction laufen auch viele Sachen, die exakt Null mit Science zu tun haben, wie einige Alternativ-Welten-Romane oder Social Fiction.
    Inwiefern würde eine Alternativ-Welt-Geschichte besser zu Science Fantasy passen? Ja, Science Fiction ist ein sehr weites Feld und bei einigen Sachen frage ich mich auch, wieso man das unter Science Fiction einordnen muss (sagen wir mal Filme a la Mad Max)- aber das ist kaum ein Grund, das gesamte Genre aufzulösen.

    3) Die Unmöglichkeit, den Begriff Science-Fiction vernünftig zu definieren.
    Man braucht gar keine eindeutige Definition. Kaum einer kennt die physikalische Definition von Energie, Leistung oder Ordnung, aber fast jeder hat ein hinreichendes intuitives Verständnis davon, mit dem er im Alltag zurecht kommt. Wenn ich jemanden mit dem Begriff Science Fiction konfrontiere, so denkt dieser vermutlich sofort an Raumschiffe, Roboter, fliegende Autos, Aliens und Ähnliches- womit er richtig liegt. Ich wage zu behaupten, die meisten Nutzer, die sich bei uns registriert haben, hatten auch eine recht gute Vorstellung davon, worüber in einem SciFi-Forum diskutiert wird.

    Warum ist das ein Widerspruch in sich ? Was derzeit unter Science Fantasy verstanden wird, zeigt Science fantasy - Wikipedia, the free encyclopedia
    Dort wird ja auch wunderbar kurz das Trennelement von SciFi und Fantasy genannt: das eine basiert auf Technologie (oder im weiteren Sinne Wissenschaft), das andere auf Magie.

    Interessant ist für mich derzeit auch die empirische Beobachtung, dass "Science-Fiction" immer mehr - etwa in Buchregalen - in den Bereich der Fantasy eingeordnet wird. Die Cover von Büchern sind kaum noch unterscheidbar.
    Das ist mir auch aufgefallen und es nervt mich ungemein mich beim Suchen nach SciFi-Literatur durch solche blöden Drachtentöter und Vampirromane arbeiten zu müssen- deswegen meide ich diesen Bereich im Buchladen inzwischen auch.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    2) Unter Science-Fiction laufen auch viele Sachen, die exakt Null mit Science zu tun haben, wie einige Alternativ-Welten-Romane oder Social Fiction.
    "Was wäre wenn"-Stories und sogenannte Social Fiction haben exakt dieselbe Berechtigung, sich Science Fiction zu nennen, wie Hard-Sci-Fi. "Science" muss nicht immer "Technologie" bedeuten. Die Beschreibung fiktiver Geschichtsabläufe unter der Bedingung veränderter historischer Umstände ist letztenendes auch nichts anderes als eine sozialwissenschaftliche Projektion.

    Das ist exakt dieselbe Schiene, als würdest du Zukunftstechnologie beschreiben - die einen lassen sich dabei mehr Freiheit, die anderen machen es möglichst fundiert.

    Die aktuelle Einstufung von Werken in die Science-Fantasy hat auch ihre Berechtigung, hier geht es immerhin um die Hybridisierung von zwei eigentlich eigenständigen Genres. Da den Großteil eines dieser beiden Genres mit reinzukippen würde nur Begriffe verwischen und NOCH mehr Unklarheit produzieren, was jetzt womit gemeint ist.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    SciFi-Geeks können und sollen diverse SciFi-Produktionen gerne noch weiter den Unterkategorien Hard-SciFi und Soft-SciFi zuordnen
    An dieser Art von Unterscheidung habe ich kein Interesse. Meiner Ansicht nach sollte man den Begriff Science-Fiction, der ein historisch gewachsenes Missgebilde ist, nahezu komplett aufgeben.

    Dafür sehe ich u.a. folgende Gründe: 1) Viele gute Autoren legen keinen Wert mehr darauf, unter dem Label zu erscheinen, weil es einfach zuviel Müll und Dreck gibt, was unter Science-Fiction läuft.

    2) Unter Science-Fiction laufen auch viele Sachen, die exakt Null mit Science zu tun haben, wie einige Alternativ-Welten-Romane oder Social Fiction.

    3) Die Unmöglichkeit, den Begriff Science-Fiction vernünftig zu definieren.

    Fantasy hingegen ist einfacher zu definieren und ich sehe keinen Grund, der gegen ein Sub-Genre Science-Fantasy spricht. Fantasy ist meiner Ansicht nach einfach ein geeigneterer Oberbegriff, der es erlauben würde, einiges, was heute unter Science-Fiction läuft, vernünftig auszugliedern und neu einzuordnen.
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    aber die Gattung "Science Fantasy" (ein terminologischer Widerspruch in sich) braucht kein Mensch.
    Warum ist das ein Widerspruch in sich ? Was derzeit unter Science Fantasy verstanden wird, zeigt http://en.wikipedia.org/wiki/Science_fantasy

    Aber Begriffe entwickeln sich auch weiter. Interessant ist für mich derzeit auch die empirische Beobachtung, dass "Science-Fiction" immer mehr - etwa in Buchregalen - in den Bereich der Fantasy eingeordnet wird. Die Cover von Büchern sind kaum noch unterscheidbar.

    Was Filme angeht, läuft derzeit hauptsächlich Star Wars unter Science Fantasy.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Jep, B5 ist eindeutig Science Fiction.

    SciFi-Geeks können und sollen diverse SciFi-Produktionen gerne noch weiter den Unterkategorien Hard-SciFi und Soft-SciFi zuordnen, aber die Gattung "Science Fantasy" (ein terminologischer Widerspruch in sich) braucht kein Mensch.

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  • Infinitas
    antwortet
    Ich ordne Bablon 5 einduetig dem SF zu. Natürlich gibt es Fantasy Elemente, ohne zweifel, ich denke allerdings dass diese in B5 nicht gerade überwiegen.
    Vom Genre her ist Babylon 5 eindeutig eine gelungene Space Opera die wenig mit sogenanntem Hard SF zu tun hat.

    LG Infinitas

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Fängst du schon wieder an?
    Mit Speck fängt man Mäuse .
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Sicher ist es ein Phantasieprodukt und genau deshalb spricht man ja auch von Fiktion.
    Fantasy ist auch ein Phantasieprodukt, aber deswegen sagt niemand Fantasy Fiktion, aber dazu später mehr.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Diese Fiktion einer möglichen Zukunft steht dabei in enger Verbindung mit eventuellen Errungenschaften von Wissenschaft und Technik. Deshalb nennt man es wissenschaftliche Fiktion, also Science-Fiction.
    Genauso gut könnte man es dann ja auch Science-Fantasy nennen. Mehr verlange ich ja gar nicht. Sogar die Abkürzung SF bliebe gleich.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Dass die Science-Fiction unter die Gattung der Phantastik fällt, sagt ja eigentlich auch schon sehr deutlich, dass die technischen Phantasien der SF nicht zwangsläufig immer in allen Details mit der wissenschaftlichen Realität übereinstimmen müssen.
    Ersetze einfach den Begriff Phantastik auch durch Fantasy. Es gibt ja auch innerhalb der Fantasy noch genügend Subgenres, um sich literaturwissenschaftlich und medientheoretisch auszutoben .
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Lediglich die Hard-SF als Spielart der SF legt sich diese Grenzen auf und entwirft ausschließlich Szenarien, die die Möglichkeiten des in naher Zukunft höchstwahrscheinlich technisch Machbaren nicht überschreiten.
    Dann sind wir uns vielleicht auch einig, dass Babylon keine Hard-SF ist.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Nur eins darf die SF nicht, nämlich irgendwelche Zauberwesen ins Spiel bringen oder magische Ereignisse eintreten lassen, die sich jeglichem Naturgesetz oder wenigstens fiktiv wissenschaftlicher Erklärbarkeit entziehen. Dann ist es nämlich Fantasy!
    Hier wird es wirklich kompliziert. Wie unterscheidet man ein echtes Zauberwesen von einem quasi Zauberwesen ?
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Gandalf kann zaubern. Weiß der Geier warum. Er ist halt ein Zauberer.
    Vielleicht gibt es ja eine Erklärung.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Lorien hat Kräfte, die einem rational denkenden Menschen unglaublich erscheinen, aber er hat sie, weil er das allererste Lebewesen im All war und sich im Lauf seiner unglaublich langen Evolution so weit über sich hinaus entwickelt hat, dass er es geschafft hat Geist, Energie und Materie völlig anders wahrzunehmen, als es uns gegeben ist und sie auch noch innerhalb gewisser Grenzen beherrschen kann.
    Das ist kein besonderer Unterschied zu Gandalf.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Fantasy bietet weder solche Erklärungen, noch wirft sie entsprechende Fragen auf.
    Mit Ausnahme der Science-Fantasy, Techno-Fantasy usw. ist das als Faustregel evtl. richtig. Aber Pseudoerklärungen oder schwache Erklärungen ändern letztlich nichts am Fantasy-Charakter.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Alle nicht außerirdischen Technologien im B5-Universum sind denkbare Weiterentwicklungen dessen, was bereits heute existent und bekannt ist. Eine riesige Raumstation, die einen fernen Planeten umkreist, ist durchaus denkbar. Auch die Art, wie dort mittels ständiger Rotation Gravitation hergestellt wird erscheint realistisch. Selbst die Entwicklung von Plasmawaffen ist kein Ding der Unmöglichkeit.
    Es gibt immer noch ein paar unerklärliche Dinge wie den Hyperraum oder Telepathie, den Seelenjäger und etliches mehr. Technomagie ist auch immer noch Magie, auch wenn so getan wird, als könnte man es erklären. Von daher ja auch der Begriff Science Fantasy.

    Was vielen Leuten Schwierigkeiten macht, ist sich klarzumachen, dass es auch Fantasy mit Raumschiffen geben kann. Mit dem zunehmenden Auftreten von Mischformen, wo Drachen und Zauberer gegen Raumschiffe und Technomagier kämpfen, dürfte es reichlich interessiert werden.

    Am Ende entscheidet vielleicht sogar einfach nur das Etikett.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Bei Star Trek ließe sich hinsichtlich irgendwelcher Superwesen wie Q verhandeln - obwohl sich auch hier die Frage nach der Dominanz bestimmter Elemente stellt.
    Die Dominanz bestimmter Elemente zu diskutieren ist sehr mühsam.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    (Hamlet zählt noch lange nicht zur Fantasyliteratur - nicht einmal zur Phantastik - nur weil es zu einer Geistererscheinung kommt, die aber nicht die gesamte Handlung dominiert.)
    Auch ein interessanter Aspekt: Die Dosis macht das Gift .
    Hamlet ist Low Fantasy. Spielt sogar im Mittelalter, Hexen gibt es auch.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Ein deutlicher Grenzgänger ist Star Wars (zumindest war es das vor den Mediclorianern ), wo ein mystisches Kraftfeld - die Macht - alles beherrscht und man, wenn man es beherrscht, geradezu zaubern kann. Dazu kommt ein eher fantasytypisches, märchenhaftes Handlungsgerüst.
    Star Wars ist Science Fantasy.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Aber B5? Das ist Science-Fiction. Ohne jeden Zweifel.
    Wenn es keine Zweifel gäbe, gäbe es den Thread nicht .
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Denn SF ist immer spekulativ. Fantasy ist dagegen immer rein imaginativ und stellt keinen Anspruch an zumindest theoretische Denkbarkeiten.
    Ich habe so meine Zweifel. Babylon 5 ist Science Fantasy.

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich sehe das mit dem Science-Fiction-Begriff etwas enger. Meiner Ansicht nach wird der Begriff Science-Fiction zu großzügig verwendet, und es wäre mir lieber, wenn man mit SF etwas anderes als Hard-Science-Fiction meint, dann von Science Fantasy zu sprechen.
    Fängst du schon wieder an?

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Wer sich daran stört, dass Babylon 5 so etwas wie Science-Fantasy sein soll, die einzelnen Folgen sind keine "historischen Dokumente" (siehe Galaxy Quest) . Auch wenn der Stil von Babylon 5 einem gewissen Realismus Rechnung trägt und eine Art Zukunftsschau darstellen möchte, Babylon 5 ist und bleibt ein Phantasieprodukt, ein Zukunftsmärchen.
    Sicher ist es ein Phantasieprodukt und genau deshalb spricht man ja auch von Fiktion. Diese Fiktion einer möglichen Zukunft steht dabei in enger Verbindung mit eventuellen Errungenschaften von Wissenschaft und Technik. Deshalb nennt man es wissenschaftliche Fiktion, also Science-Fiction.

    Dass die Science-Fiction unter die Gattung der Phantastik fällt, sagt ja eigentlich auch schon sehr deutlich, dass die technischen Phantasien der SF nicht zwangsläufig immer in allen Details mit der wissenschaftlichen Realität übereinstimmen müssen.

    Lediglich die Hard-SF als Spielart der SF legt sich diese Grenzen auf und entwirft ausschließlich Szenarien, die die Möglichkeiten des in naher Zukunft höchstwahrscheinlich technisch Machbaren nicht überschreiten. All die anderen, unzähligen Spielarten der SF dürfen wild vor sich hin spekulieren, was es eventuell einmal geben könnte, auch wenn es bei genauerer physikalischer Kenntnis letztendlich Blödsinn sein mag.

    Nur eins darf die SF nicht, nämlich irgendwelche Zauberwesen ins Spiel bringen oder magische Ereignisse eintreten lassen, die sich jeglichem Naturgesetz oder wenigstens fiktiv wissenschaftlicher Erklärbarkeit entziehen. Dann ist es nämlich Fantasy!

    Gandalf kann zaubern. Weiß der Geier warum. Er ist halt ein Zauberer.
    Der Ring kann seinen Träger unsichbar machen. Wieso? Völlig egal.
    In Mittelerde - wo immer das liegen mag - gibt es unglaublich viele verschiedene Spezies, die da alle nebeneinander leben. Wie konnte sich eine solche Welt entwickeln? Unwichtig. Es ist Fantasy. Da interessiert es keine Sau, warum das so ist, denn es geht um etwas ganz anderes.

    Lorien hat Kräfte, die einem rational denkenden Menschen unglaublich erscheinen, aber er hat sie, weil er das allererste Lebewesen im All war und sich im Lauf seiner unglaublich langen Evolution so weit über sich hinaus entwickelt hat, dass er es geschafft hat Geist, Energie und Materie völlig anders wahrzunehmen, als es uns gegeben ist und sie auch noch innerhalb gewisser Grenzen beherrschen kann. Wer weiß, wie sich unsere Wahrnehmung und damit unsere Weltsicht und das, was wir aus solchen neuen Erkenntnissen machen würden, einmal entwickeln könnten?

    Fantasy bietet weder solche Erklärungen, noch wirft sie entsprechende Fragen auf.

    Alle nicht außerirdischen Technologien im B5-Universum sind denkbare Weiterentwicklungen dessen, was bereits heute existent und bekannt ist. Eine riesige Raumstation, die einen fernen Planeten umkreist, ist durchaus denkbar. Auch die Art, wie dort mittels ständiger Rotation Gravitation hergestellt wird erscheint realistisch. Selbst die Entwicklung von Plasmawaffen ist kein Ding der Unmöglichkeit.

    Fantasy schert sich nicht um solche Details, denn dort ist alles ohne Weiteres möglich, weil es keine Rolle spielt, ob die Szenarien tatsächlich denkbar sind. Es ist Fantasy und wenn der Autor will, dass dort fliegende Drachen Feuer speien können, dann ist das eben so.

    Die Außerirdischen und deren Technologie in B5 sind selbstverständlich weder nachweisbar, noch sind sie in exakt dieser Form besonders wahrscheinlich, aber insgesamt wäre die Existenz ähnlicher Wesen zumindest nicht vollkommen undenkbar, wie etwa ein Tor in eine andere Welt hinter einem Wandschrank, in der Löwen sprechen können und Hexen Faune aus der griechischen Mytologie in Stein verwandeln.

    Außerdem hat sich in B5 auf jedem bewohnten Planeten offenbar nur eine (!) dominante, intelligente Spezies entwickelt, die nicht in direkter Konkurrenz zu unzähligen anderen steht, was evolutionstechnisch durchaus Sinn ergibt. Kein B5 - Alien kann aus unerfindlichen Gründen zaubern und es gibt keine magischen Artefakte.

    Dass die Vorlonen organische Technologie verwenden ist wissenschaftlich gesehen - wenn auch für unseren derzeitigen Entwicklungsstand noch lange nicht machbar - durchaus akzeptabel, denn eine Zivilisation, die der unseren auf Grund längerer Existenz oder vielleicht auch höherer Intelligenz weit voraus ist, könnte durchaus soweit sein, solche Errungenschaften gemacht zu haben.

    Dass die Aliens fast alle humanoid sind, ist dem Fernsehn und seinen finanziellen Mitteln geschuldet und dient auch der besseren Identifikation des Zuschauers mit solchen Wesen. Trotzdem hat man sogar an Wesen gedacht, die keinen Sauerstoff atmen und etwas fremder sind. Dazu kommen die Schatten und Vorlonen, sowie die Allerersten.

    Nichts was in B5 gezeigt wird widerspricht bewusst oder gar intentional den uns bekannten oder zumindest vorstellbaren, noch nicht bekannten Naturgesetzen und die vorgestellte Zukunftsvision ist durchaus real vorstellbar. Es kommen keine allmächtigen Götter darin vor, niemand kann etwas, das gemäß der Natur unmöglich oder undenkbar wäre und man bemüht sich um Wissenschaftlichkeit oder zumindest um deren Anschein.

    Schließlich kann man nicht davon ausgehen, dass sich ein Autor dermaßen gut mit allen technischen Fakten auskennt, dass er eigentlich Wissenschaftler sein müsste. Populärwissenschaftliche Grundlagen reichen für einen SF-Autoren vollkommen aus, wenn es in erster Linie um die Geschichte geht und nicht ausschließlich um Technik.

    In meinen Augen ist Babylon5 sowas von eindeutig Science-Fiction, wie es eindeutiger kaum noch geht. Bei Star Trek ließe sich hinsichtlich irgendwelcher Superwesen wie Q verhandeln - obwohl sich auch hier die Frage nach der Dominanz bestimmter Elemente stellt. (Hamlet zählt noch lange nicht zur Fantasyliteratur - nicht einmal zur Phantastik - nur weil es zu einer Geistererscheinung kommt, die aber nicht die gesamte Handlung dominiert.) Ein deutlicher Grenzgänger ist Star Wars (zumindest war es das vor den Mediclorianern ), wo ein mystisches Kraftfeld - die Macht - alles beherrscht und man, wenn man es beherrscht, geradezu zaubern kann. Dazu kommt ein eher fantasytypisches, märchenhaftes Handlungsgerüst.

    Aber B5? Das ist Science-Fiction. Ohne jeden Zweifel. Denn SF ist immer spekulativ. Fantasy ist dagegen immer rein imaginativ und stellt keinen Anspruch an zumindest theoretische Denkbarkeiten.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
    Babylon 5 ist, wie ich schon sagte, pure Science-Fiction. Ich kann in Babylon 5 keine Fantasy-Elemente erkennen.

    Weder spielt Babylon 5 in einer zeitlich und räumlich von unserer Realität losgelösten Fantasiewelt, noch gibt es Zaubererei oder Fabelwesen. Es gibt Aliens, nun gut, und darunter auch ein paar sehr exotische, aber das ist ja noch was Anderes.
    Ich sehe das mit dem Science-Fiction-Begriff etwas enger. Meiner Ansicht nach wird der Begriff Science-Fiction zu großzügig verwendet, und es wäre mir lieber, wenn man mit SF etwas anderes als Hard-Science-Fiction meint, dann von Science Fantasy zu sprechen.

    Wesentlich hier zu sehe ich folgende Passage aus Science fantasy - Wikipedia, the free encyclopedia

    A definition, offered by Rod Serling, is that "science fiction makes the implausible possible, while science fantasy makes the impossible plausible." The meaning is that science fiction describes unlikely things that could possibly take place in the real world under certain conditions, while science fantasy gives a veneer of realism to things that simply could not happen in the real world under any circumstances. Another interpretation is that science fiction does not permit the existence of supernatural elements; science fantasy does. Even the usage of this definition is difficult, however, as some science fiction makes use of apparently supernatural elements such as telepathy.

    For many users of the term, however, "science fantasy" is either a science fiction story that has drifted far enough from reality to "feel" like a fantasy, or a fantasy story that is attempting to be science fiction. While these are in theory classifiable as different approaches, and thus different genres (fantastic science fiction vs. scientific fantasy), the end products are sometimes indistinguishable.
    Das Problem, Science-Fiction von Science-Fantasy unterscheiden zu wollen, ist meiner Ansicht nach kaum lösbar, es sei denn, man grenzt Science-Fiction wirklich sehr hart von der Science-Fantasy ab, in dem man unter Science-Fiction nur noch Hard-Science-Fiction versteht.

    Und Hard-SF ist Babylon 5 nun mal nicht.
    Hard-SF etwa lässt keine Hyperraumfahrt und keine Telepathie zu.
    Auch Star Trek, Star Wars, Farscape usw. sind keine Hard-SF.

    Nun zum Fantasy-Begriff: Im Deutschen gibt es den Begriff Phantastik, den ich als unnötig und irreführend ansehe. Nimmt man einfach den Begriff für Fantasy als eine Art Oberbegriff für alle möglichen Spielarten von Fantasy und Science-Fantasy als Subgenre, dann kann man unter Science-Fantasy sehr vieles einordnen, wie z.B. Star Trek, Stargate, Star Wars und auch Babylon 5.

    Damit ist nicht gesagt, dass alle diese SF-Universen technisch-wissenschaftlich auf einer Erklärungsstufe stehen. Aber Hard-SF sind sie nun mal trotzdem allesamt nicht.

    Meine Antwort ist also: Babylon 5 ist (sehr gute) Science-Fantasy. Wissenschaftlicher als Star Wars (und Herr der Ringe alle mal), aber eben auch keine Hard-SF.

    Wer sich daran stört, dass Babylon 5 so etwas wie Science-Fantasy sein soll, die einzelnen Folgen sind keine "historischen Dokumente" (siehe Galaxy Quest) . Auch wenn der Stil von Babylon 5 einem gewissen Realismus Rechnung trägt und eine Art Zukunftsschau darstellen möchte, Babylon 5 ist und bleibt ein Phantasieprodukt, ein Zukunftsmärchen.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Okay, jetzt verstehe ich den Sinn auch. Es war ja nicht so, dass man es doch nicht irgendwie hätte erraten können, aber es war trotzdem irgendwie... merkwürdig.

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  • admDaggett
    antwortet
    Klingt wirklich furchtbar. Das passiert, wenn man mitten im Satz umschwenkt und den Satzaufbau ändert. Sorry.

    Wenn ich eine Stimme höre, fällt es mir häufig schwer, die Rolle von der Stimme getrennt zu sehen. Beispiel: Norbert Gastell spricht Homer Simpson. Aber auch Miles Mayhem bei MASK, dem Anführer der Bösewichte. Gastell ist so sehr mit der Homer Rolle verbunden, dass es mir schwer fällt, Mayhem ernst zu nehmen, da ich die Stimme eben mit Homer assoziere. So ist es hoffentlich klarer, sorry nochmal, normalerweise lese ich, was ich schreibe nochmal durch.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von admDaggett Beitrag anzeigen
    Ich hab ja sogar mittlerweile ein Problem damit, wenn ich die deutsche Synchronstimme aus einer anderen Rolle, diese andere Stimme nicht mit in die Rolle zu holen.
    Es tut mir ja Leid, aber...

    Ich verstehe den Satz nicht so. Könntest du den bitte nochmal genauer erklären? Ich stehe wirklich auf dem Schlauch

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  • admDaggett
    antwortet
    Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen. Das unterscheibe ich so, wie es da steht.

    Leider neigen Fans aus ihren Lieblingen dazu, mehr daraus zu machen als es ist. Und hey, ich gehöre auch zu den Fivern.

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  • Laserfrankie
    antwortet
    Zitat von admDaggett Beitrag anzeigen
    Dieser Charakterisierung von Fantasy kann ich mich durchaus anschliessen.

    Aber wo genau passiert sowas in B5? Nimmt Sinclair nur widerwillig seine Bestimmung als Valen an? Gewinnt Sheridan neue Freunde auf seinem Feldzug gegen Clark? Keines der von dir angesprochenen Muster findet man bei B5. Mystik ja, mit den ganzen Vorhersagen, Technomagiern, mächtigen Wesen und Geheimnisse um zB die Vorlonen, aber keine Fantasy-Elemente.
    Babylon 5 ist, wie ich schon sagte, pure Science-Fiction. Ich kann in Babylon 5 keine Fantasy-Elemente erkennen.

    Weder spielt Babylon 5 in einer zeitlich und räumlich von unserer Realität losgelösten Fantasiewelt, noch gibt es Zaubererei oder Fabelwesen. Es gibt Aliens, nun gut, und darunter auch ein paar sehr exotische, aber das ist ja noch was Anderes.

    Auch die von mir beschriebene Grundthematik der Reise eines Helden zur Bewältigung seiner Aufgabe findet nicht statt.

    Babylon 5 ist vielmehr die Chronik eines Krieges und seiner Folgen! Das Ganze 250 Jahre in unsere Zukunft verlegt. Die Geschichte von Babylon 5 zeigt, wie ein Krieg entsteht, wie das Althergebrachte zerfällt, wie der Krieg unter großen Opfern ausgefochten wird, wie etwas Neues aus diesem Krieg geboren wird und - das ist das Einzigartige! - Babylon 5 zeigt dann auch noch, wie es danach weitergeht, dass mit dem Sieg eben nicht alles vorbei ist.

    Ich glaube nicht, dass eine Geschichte wie Babylon 5 jemals zuvor in der Science-Fiction erzählt wurde. Daher würde ich das, was Babylon 5 innerhalb der Science-Fiction darstellt, als neu und bisher einzigartig bezeichnen, als eine Art "Neo-Realismus" in der Science-Fiction.

    Denn Elemente der Space Opera (Aliens, Weltraumschlachten) vermischen sich bei Babylon 5 mit den düsteren Zukunftsvisionen klassischer Science-Fiction-Autoren wie Ray Bradbury, Aldous Huxley oder George Orwell.

    Es ist natürlich schwer, wenn nicht gar unmöglich, auf dem Gebiet der Science-Fiction oder Fantasy mit etwas völlig Neuem zu kommen, zumal sich ja die alten Erzählmechanismen in einer jahrtausendelangen "Evolution" bewährt haben.

    Also weist auch Babylon 5 manchmal Elemente auf, die man in dieser oder ähnlicher Form auch in anderen Geschichten findet, z.B. in "Der Herr der Ringe", wobei man im Fall von Babylon 5 durchaus von einer Hommage sprechen darf, einer Referenzerweisung an das große Vorbild Tolkien. Sehr, sehr viele Autoren und Filmemacher, die in den 60er Jahren aufgewachsen sind, wurden enorm durch Tolkien beeinflusst.

    JMS zählt dazu, Stephen King und mit Sicherheit auch George Lucas und Steven Spielberg. Die Anzahl derer, die durch Tolkien künstlerisch animiert und inspiriert wurden, ist wohl nicht überschaubar. Kein Wunder, dass man überall auf Referenzen und Zitate stößt. Das bedeutet aber nicht, dass allein auf Grund dieser Referenzen und Zitate ein Fantasy-Anteil in der jeweils erzählten Geschichte vorhanden ist!

    Es gibt noch einen weiteren, grundsätzlichen Unterschied zwischen Fantasy-Geschichten und Babylon 5: Fantasy-Geschichten haben immer ein Happy End, bei dem die Guten das Böse besiegen.

    Babylon 5 hat kein Happy End und das Böse wird auch nicht besiegt, es wird nur vorläufig daran gehindert zu gewinnen - bis zum nächsten Mal. Das Böse ist in Babylon 5 noch nicht einmal eindeutig definiert und zuordenbar!

    Mit Fantasy, bei der ja der Eskapismus, also das geistige Fliehen aus unserer und das Hineinversetzen in eine andere Welt eine Hauptrolle spielt und somit ein Happy End zwingend erforderlich ist, hat das wahrhaftig nichts zu tun.

    Babylon ist nicht Fantasy, sondern fiktiver Realismus.

    Gruß,

    Frank

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  • Lope de Aguirre
    antwortet
    Zitat von admDaggett Beitrag anzeigen
    Das liegt aber nur an der Beschaffenheit der Serie. TNG spielt auf einem Schiff, dessen Auftrag es ist, fremde Orte zu besuchen und "nach dem Rechten zu schauen". DS9 und B5 spielen auf einer Station und bei diesen hat man was Story Entwicklung angeht einfach sehr viel mehr Möglichkeiten.
    Schau Dir mal Farscape an oder Battlestar Galactica an oder ein wenig auch die 3. + 4. Season von Enterprise -> man kann sehr wohl große Geschichten auf einem Taumschiff erzählen.

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  • admDaggett
    antwortet
    Dieser Charakterisierung von Fantasy kann ich mich durchaus anschliessen.

    Aber wo genau passiert sowas in B5? Nimmt Sinclair nur widerwillig seine Bestimmung als Valen an? Gewinnt Sheridan neue Freunde auf seinem Feldzug gegen Clark? Keines der von dir angesprochenen Muster findet man bei B5. Mystik ja, mit den ganzen Vorhersagen, Technomagiern, mächtigen Wesen und Geheimnisse um zB die Vorlonen, aber keine Fantasy-Elemente.

    Ich bin auch gewillt zu akzeptieren, dass SF eine Schwester von Fantasy ist, ich hab es damals im Deutschunterricht anders gelernt, aber nach deinen Ausführungen kommt das nicht mehr hin, dass SF eine Unterart ist. wobei, eigentlich auch schon wieder, aber egal, es geht hier ja nicht um "was ist SF" sondern um "Ist B5 SciFi oder Fantasy?"
    Und nachdem du Fantasy nun so klar definiert hast, ist B5 definitv SciFi, mit ein bisserl Mysterium drin, aber das hat jede SciFi Serie, denn mystisch ist all das, was wir noch nicht verstehen können. Man erinnere sich an das Gleichnis von G'Kar mit der Ameise, als er Catherine gerettet hatte.

    Dann aber mal was zu der Aussage, Star Trek ist Fantasy (bzw. hat Elemente davon). Das kommt mal überhaupt nicht hin, denn in allen Serien wird deutlich die Entwicklung der Menschheit gezeigt und mehr nicht.
    Wesen wie Q sind übermächtig, ja, aber macht sie das zu Fantasy-Charakteren?

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