[007] Angriff auf die Ausserirdischen - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[007] Angriff auf die Ausserirdischen - Episodenbewertung

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    #76
    Die Homeguard werden eingeführt. Nachdem bereits in einer der vorigen Episoden in einem Nebensatz eine immer populärer werdende Pro-Erde-Bewegung erwähnt wurde, wird diese hier detaillierter beschrieben. Scheinbar waren die Befürchtungen nicht unbegründet: Die Homeguard ist eine durchaus gefährliche Organisation welche zumindest die Unterstützung von Personen mit hoher Sicherheitsfreigabe hat. Dass sie Zugriff zu Prototypen einer geheimen Tarnvorrichtung hat, ist beängstigend. Auch die Tatsache, dass sie sich zutrauen einen gleichzeitigen organisierten Terrorangriff an unterschiedlichen Orten durchzuführen ist bezeichnend.

    Wobei die Homeguard zumindest auf der Station wirklich oft einfach nur Glück hatte. Ich verstehe schon, dass auf einer so großen Station nicht jeder Außerirdische bewacht und beschützt werden kann. Dennoch habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, dass die Sicherheitskräfte nur auf Zuruf reagieren. Ich habe jetzt nicht speziell darauf geachtet, aber patroullierende Polizisten sind mir im Hintergrund noch keine aufgefallen. Vielleicht wäre das mal eine Idee, Mr. Garibaldi? Ich mag den Mann. Er ist sympathisch, wirkt auch durchaus kompetent, aber die Sicherheit selbst hat er nicht unbedingt im Griff. Das mag an Personalmangel liegen oder an sonstigen Gründen die nicht in seiner Macht liegen. Auffällig ist es aber inzwischen schon.

    Bei Shaal Mayan hat sie aber teils auch selbst schuld. Es wurde ihr eine Leibwache angeboten welche sie aber offenbar abgelehnt hat. Weil sie sich sicher gefühlt hat. Also, sie ist eine weltbekannte Dichterin, will auf die Erde reisen, selbst Garibaldi kommt auf die Idee, dass sie Schutz benötigen könnte. Warum zum Teufel lehnt sie es ab? Ihr gutes Recht, aber dann darf sie sich anschließend nicht wundern. Scheinbar gab es ja bereits zuvor Angriffe auf Außerirdische. Sie war also nicht die erste die aus heiterem Himmel überfallen wurde. Aber gut, sie will ja das Brandmal als Lehre behalten. Vielleicht erinnert es sie das nächste mal daran, auf Hilfsangebote zu achten. Ich weiss schon, dass sie das gänzlich anders gemeint hat. Ihre Aussage bezüglich der Lehre die sie daraus zieht, hatte schon etwas bissiges an sich.

    Nun zu einer etwas spassigeren Spezies als die Minbari: Die Vorlonen. Kosh kommt zur Abwechslung mal wieder vor. Rätselhaft wie immer. Er möchte mit den anderen Botschaftern bzw. Völkern nichts zu tun haben. Naja, dann ist er ja auf Babylon 5 genau richtig. Aber schön, wenn er nur die Interessen der Vorlonen vertreten will und keine diplomatischen Beziehungen pflegen möchte dann ist das sein gutes Recht. Witzig fand ich seinen hochtechnologischen Fernseher. Erinnerte mich irgendwie sofort ein wenig an das iconianische Portal in Star Trek. Oder diverse andere Zeitportale. Auf jeden Fall wird deutlich, dass Kosh Interesse an der Erde hat. Das wird gar nicht erst versteckt, sondern deutlich darauf hingewiesen. Auch wenn er selbst es vielleicht leugnet.

    Die Rassismus-Story ist leider ziemlich platt. A hasst und bekämpft B und B antwortet darauf wieder mit Gewalt und Hass. Was sind die Motive von A? B nimmt einem die Arbeit weg, sie sind anders als A, bli bla blu. Nett fand ich die Aussage, dass die Menschen wieder der Mittelpunkt des Universums sein sollen. Um dann schnell nachzuschieben: Des eigenen Universums. Manche mögen das jetzt missverstehen und der Meinung sein, dass die Menschen sich selbst über die anderen erheben wollen. Ich interprtiere das jedoch einfach so, dass die Menschen sich zurückziehen und für sich leben sollen. Und die Aliens eben abseits der Erden-Grenze Alies sein sollen. So ähnlich wie die Leute in der vierten ST-ENT Staffel halt, die Phlox attackierten und sich auf dem Mond einquartierten. Ob dies jedoch in einer globalisierten Galaxis überhaupt noch möglich ist, ist genauso fraglich wie heute in einer globalisierten Welt. Bei uns ist es wirklich unmöglich, im B5 Universum halte ich es noch für machbarer, jedoch auch nicht mehr für sinnvoll umsetzbar. Zu groß ist schon der Einfluss durch Fremde sowie der menschliche Einfluss nach Außen. Aber darüber kann man wohl lang diskutieren. Insbesondere, wenn man die Storylines rund um Clark einbezieht.

    Malcolm Biggs ist wieder so ein Klischee-Bösewicht. Scheinbar gebildet, erfolgreich mit eigener Kanzlei, aber halt alienfeindlich. Der klassische intelligente Oberschicht-Rassist, der in seiner Freizeit Leute umbringt bzw. umbringen lässt. Arrogant noch dazu. Negativ aufgefallen, als er sich bei Ivanova ins Bild drängte, nur damit Sinclair ihn sieht. Bzw. umgekehrt. Das führte dazu, dass Sinclair ihm im Anschluss sofort erkannte, als Garibaldi ihn auf dem Überwachungsvideo zeigte. Das wäre auch nicht nötig gewesen. Zwar hat man damit etwas Zeit gespart, eine kurze Szene in der Garibaldi bemüht ist den Mann zu identifizieren und dann überrascht feststellt, dass Ivanova ihn eh schon kennt, wäre auch nett gewesen.

    Die Auflösung der Story war am Schluss sogar etwas spannend. Superheld Sinclair auf geheimer Mission, muss die Alien-Beauftragte eigenhändig töten, um das Vertrauen von Malcolm zu gewinnen. Einleuchtend. Ich hätte ihm sonst die Rolle des Rassisten auch nicht abgenommen. So überzeugend war er nicht. Und Ivanova schon gar nicht, die sich ja augenscheinlich extrem unwohl in der Rolle des Sympathisanten fühlte. Wobei ich mich hier frage, warum Biggs das Ivanova abgenommen hat. Gerade sie sollte er ja besser kennen. Oder gibt es hier eine Story aus der Vergangenheit die ich vergessen habe? Mir ist in den letzten Jahren generell vieles von den Handlungshintergründen der Serie entfallen.

    Die B-Story rund um Botschafter Vir, Londo und den beiden Kindern war nett für zwischendurch. Auf der Sympathie-Skala ist zwar G'Kar bereits auf "Nice-Guy" Level, aber Londo holt langsam auf. Auch wenn er dank einiger aristokratisch-konservativ-abgehärteter Sprüche noch etwas hinten liegt. Seine Pseudo-Philosphische Rede bezüglich "Mein Schuh ist so eng - aber das macht nichts, ich habe eh verlernt zu tanzen" wirkte hier schon fast witzig. Für solche Fälle gibt es Viagra. Oder was wollte sein uralter Vater damit sonst ausdrücken? Solche Pseudo-Sprüche nerven mich einfach. Ist nicht das erste mal in der Serie. Sehr viel Theatralik, viel Bla. Hier muss noch deutlich mehr Substanz eingefügt werden, bevor die Serie wirklich so gut werden kann wie ich sie in Erinnerung habe.

    Fazit: Annehmbare Episode. Eine Story mit guter Grundthematik die mit ein paar Schwächen präsentiert wird. Die Minbari nerven mich noch ein wenig mit ihrer Art, dafür ist der Beziehungsretter Londo, der Aufrührer G'Kar und der mysteriöse Kosh umso interessanter. Mich hat die Episode unterhalten, auch wenn am Schluss ein paar Fragen offen bleiben. Zum Beispiel warum Sinclair die Botschafter im Rat beruhigt hat. Das hatte auf die weitere Entwicklung keine mir offensichtlichen Auswirkungen gehabt.

    Bewertung fällt mir etwas schwer. 3,5 Sterne. Auf oder abrunden? Sagen wir 4. Beim nächsten mal bin ich dafür strenger.
    Zuletzt geändert von cybertrek; 16.10.2011, 23:02.
    "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
    "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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      #77
      Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
      Auf der Sympathie-Skala ist zwar G'Kar bereits auf "Nice-Guy" Level, aber Londo holt langsam auf. Auch wenn er dank einiger aristokratisch-konservativ-abgehärteter Sprüche noch etwas hinten liegt. Seine Pseudo-Philosphische Rede bezüglich "Mein Schuh ist so eng - aber das macht nichts, ich habe eh verlernt zu tanzen" wirkte hier schon fast witzig. Für solche Fälle gibt es Viagra. Oder was wollte sein uralter Vater damit sonst ausdrücken?
      Ist das eine rethorische Frage?

      Für mich liegt die Stärke dieser ansonsten nicht gerade massiv tiefgründigen Storyline gerade im weiteren Ausbau von Londos Charakter. Und eben dieses Zitat bringt einen wesentlichen Charakterzug Londos, der für die Haupthandlung extrem wichtig werden wird, sehr gut auf den Punkt.

      SPOILERSpäter sind die Einsätze wesentlich größer und Londos Markenzeichen wird die Aussage "I have/had no choice." Die Grundlage für beide Aussagen ist aber genau dasselbe Charaktermerkmal: Londo lässt sich seine Handlungen von außen, von der Gesellschaft, von seinen "Freunden" und Gegnern, von den Umständen, ... aufzwingen und erkennt seine tatsächliche vorhandenen Wahlmöglichkeiten nicht. Er spricht das hier schon an, begreift es letztlich aber erst als es (zumindest für ihn) zu spät ist.
      B5-Musikvideo gefällig?
      Oder auch BSG?

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        #78
        Ich versuche mir den übermäßigen Gebrauch des Zwinkersmileys abzugewöhnen. Ich habe die Hoffnung, dass Ironie auch ohne diesen erkannt wird.

        Londos extreme Klassenanpassung ist herrlich aristokratisch. Die Centauri Gesellschaft bzw. zumindest die herrschende Gruppe wird in vielen Fällen als extrem konservativ dargestellt. Das wird auch in dieser Episode deutlich. Die Erkenntnis seines vermutlich ebenso aristokratischen und hochrangigen Vaters ist hier auch kein Ausbruch aus diesem Leben sondern eine späte Erkenntnis die vielleicht viele Leute im Alter haben. Manche früher, manche später, manche auch gar nicht. Londo hat das Problem bis zu einem gewissen Grad schon früh in der Serie erkannt, lebt jedoch meist entgegen dieser Erkenntnis. Auch wenn er seine guten Tage hat.

        Ich will jetzt gar nicht auf spätere Geschehnisse mit seinem Charakter und der Entwicklung auf Centauri Prime eingehen. Ich komme beizeiten darauf in den entsprechenden Threads zurück.
        "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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          #79
          Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
          Für mich liegt die Stärke dieser ansonsten nicht gerade massiv tiefgründigen Storyline gerade im weiteren Ausbau von Londos Charakter. Und eben dieses Zitat bringt einen wesentlichen Charakterzug Londos, der für die Haupthandlung extrem wichtig werden wird, sehr gut auf den Punkt.
          Stimme ich vollkommen zu. Aber gleichzeitig definiert dieser Strang, und das sollte man nicht vergessen, auch Virs Charakter.

          SPOILER Immerhin ist hier das erste Mal, dass Vir Londo tatsächlich Paroli bietet, er tadelt Londo wegen seiner Entscheidung. Das ist, wenn man Vir in der ersten Folge sieht, schon ein spürbarer Schritt hin zu solchen Szenen wie in "Schatten am Horizont".

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            #80
            Wahrscheinlich kommt hier ein Erstsehereffekt sehr stark zum Tragen, mit der Bitte verbunden, jetzt nicht über mich herzufallen

            Ich weiß nicht, wann die Serie zeitlich exakt produziert wurde; denke mich erinnern zu können, irgendwo mal etwas von 90er Jahren gelesen zu haben.

            Was mich an dieser Folge extrem störte, es war ein regelrechtes "Bitte Nicht"-Erlebnis, die Klamotten eines Folgen-Hauptdarstellers (habe den Namen vergessen... es war jener Pro-Erde-Bewegungs-Mensch, mit dem Ivanova wohl vor geraumer Zeit eine Beziehung hatte). Er hatte einen dieser typischen 80er bzw. 90er Jahre Pullover an, welcher in jener Aufmachung niemals zuvor und vermutlich auch in ferner Zukunft so nicht mehr zu den typischen Kleidungsutensilien irgendeiner Kultur gehörte bzw. gehören wird. Möglicherweise ist jene Folge nun genau zu diesem Zeitpunkt produziert worden, wo jene Arten von Pullovern eine kurze Hochphase erlebten.

            Verständlicherweise kann niemand vorhersagen, wie die Mode der Zukunft aussehen wird. Ein Kritikpunkt bzgl. Babylon 5 bzw. ein Aspekt, wo ich mich bei Babylon 5 teilweise etwas schwer tue, sind die Kleidungsutensilien der Erdlinge. Die Ausserirdischen finde ich oftmals genial designt... auch deren modischen Outfits... aber die Erdlinge *bibber*,... überall sehr 80er- bzw. 90er-Jahre Flair (Bundfaltenhosen, Flechtgürtel, usw.). Ich versuche beim Ansehen der Folgen dies so weit wie möglich auszublenden... der Pullovermensch war dann allerdings zuviel (in etwa so schrecklich, wie bei Historienfilmen, in denen irgendwelche Legionen nach monatelangen Märschen in Hochglanzrüstungen aufeinandertreffen und nach schwersten Kämpfen sowohl Make-Ups, als auch die Frisuren noch perfekt sitzen).

            Die Story fand ich im Ansatz weder sonderlich gut, noch sonderlich schlecht... irgendwie mittelmäßig (möglicherweise nur mittelmäßig, weil ich ständig diesen Pullover vor Augen hatte) und so war dann glücklicherweise Londo Mollari wieder einmal ein Lichtblick, als dieser seine drei Frauen vorstellte (herrlich) und wo einiges über die Denk- und Lebensart seiner Kultur zu erfahren war.

            Was ich neben diesem Pullover jedoch ganz schwach fand: die Vorhersehbarkeit. Es wirkte auf mich regelrecht kindlich (in etwa wie in einem von Grimms Märchen), wie schnell jener Pullovermensch Sinclair vertraute und dann schließlich überführt wurde.

            Letztlich 2 Sterne.

            In angehängter Grafik: Der besagte Pullover.
            Angehängte Dateien

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              #81
              Zitat von ElfenKult Beitrag anzeigen
              Verständlicherweise kann niemand vorhersagen, wie die Mode der Zukunft aussehen wird. Ein Kritikpunkt bzgl. Babylon 5 bzw. ein Aspekt, wo ich mich bei Babylon 5 teilweise etwas schwer tue, sind die Kleidungsutensilien der Erdlinge. Die Ausserirdischen finde ich oftmals genial designt... auch deren modischen Outfits... aber die Erdlinge *bibber*,... überall sehr 80er- bzw. 90er-Jahre Flair (Bundfaltenhosen, Flechtgürtel, usw.). Ich versuche beim Ansehen der Folgen dies so weit wie möglich auszublenden... der Pullovermensch war dann allerdings zuviel (in etwa so schrecklich, wie bei Historienfilmen, in denen irgendwelche Legionen nach monatelangen Märschen in Hochglanzrüstungen aufeinandertreffen und nach schwersten Kämpfen sowohl Make-Ups, als auch die Frisuren noch perfekt sitzen).
              Die Serie spielte mitte der 90er Jahre. Die 1. Staffel wurde 94/95 produziert und die Serie hatte von Anfang an für eine epische SciFi Serie ein mehr als nur geringes Budget (was man wirklich an allen Ecken und Enden merkt im Vergleich z.B. mit DS9 und Voyager was zur selben Zeit produziert wurde) und deshalb reichte der Kostüm Etat gerade mal um ein paar Ausserirdische einzukleiden, der Rest kam von der Stange. Deswegen merkt man den 90er Jahre Flair bei B5 mehr als z.B. die oben erwähnten Serien DS9 und Voyager.
              Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
              Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
              [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                #82
                In dieser Episode wurde endlich einmal darauf eingegangen wieso Kosh überhaupt mit einem Kontaktgift vergiftet werden könnte, obwohl er einen Ganzkörperschutzanzug trägt. Irgendwie kann da etwas nicht stimmen, was auch Sinclair vermutet. Interessant ist auch die Tatsache das der damalige Arzt von Babylon 5 abberufen wurde und auch Lyta, welche mit Kosh eine Verbindung einging, ist nicht mehr auf der Station! Mir gefällt es sehr wie alte Handlungsstänge weitergesponnen werden und offene Fragen geklärt bzw. weitergesponnen werden.
                Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                  #83
                  Flache Darstellung des Rassismus und einfacher Handlungsablauf. Es gibt Prügel, Messerstecher, eine entlarvende Kamera und ein Einschleichen in die Organisation wie in schlechten Spionagefilmen. Sinclairs Vorgehensweise ist zu simpel.

                  Nach Sinclair kommt nun Ivanovas ehemaliger Freund zu Besuch. Man ahnt sofort: Er hat was mit den Rassisten zu tun.
                  Unglaubhaft, dass der Pro-Erde-Mann gleich Vertrauen zu Sinclair fasst ("Auf die Erde"). Biggs ist sehr leichtgläubig.

                  Nebenhandlung: Centauri sind bei manchen Problemen flexibel.
                  Londo weicht hier vom üblichen Witzemachen ab. Interessant ist seine Art zu helfen. Er bricht centaurische Traditionen, indem er auf andere Traditionen setzt, die hier nützen. So bleibt er doch ein Bewahrer centaurischer Traditionen.
                  Londos Erklärung zu seinen Ehefrauen sind doch wohl ein Herrenwitz.

                  Ich gebe 3 Sterne.

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                    #84
                    Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                    Flache Darstellung des Rassismus und einfacher Handlungsablauf. Es gibt Prügel, Messerstecher, eine entlarvende Kamera und ein Einschleichen in die Organisation wie in schlechten Spionagefilmen. Sinclairs Vorgehensweise ist zu simpel.

                    Nach Sinclair kommt nun Ivanovas ehemaliger Freund zu Besuch. Man ahnt sofort: Er hat was mit den Rassisten zu tun.
                    Unglaubhaft, dass der Pro-Erde-Mann gleich Vertrauen zu Sinclair fasst ("Auf die Erde"). Biggs ist sehr leichtgläubig.
                    Die Handlung hätte gut funktioniert, wenn sie über einige Folgen hinweg in Nebenhandlungen aufgebaut worden wäre. So ist sie leider ziemlich schlecht, ja. (Mal wieder) typisches Star Trek Problem.


                    Londos Erklärung zu seinen Ehefrauen sind doch wohl ein Herrenwitz.
                    "Pest. Hungersnot. Und Tod." War das der? Klasse.

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                      #85
                      Eine relativ schwache Folge.

                      Natürlich ist es interessant, dass es mit der "Homeguard" eine ProErde Bewegung gibt (und - off topic - wenn ich mir anschaue, was aktuell wieder so abgeht, wird es solche Bewegungen leider immer geben, weil die Menschheit im Gesamten wohl unfähig ist in etwas anderem als Kategorien zu denken), aber das Drehbuch war schon stark vereinfachend. Mir scheint, als wolle D.C. Fontana einfach sagen "Rassenhass ist schlecht"... aber das Ganze einfach nicht verpacken konnte.
                      Und die arme Susan hat echt kein Glück, entpuppt sich doch ihr ehemaliger Liebhaber ausgerechnet als Rassist. Die Dialoge sind seltsam schlecht. So wie Sinclair versucht, Malcoms Vertrauen zu bekommen, wirkt es auf mich extrem konstruiert und klischeehaft.

                      Der kleine Centauri-Seitenstrang wirkte auf mich nicht besonders gelungen. Zwar erfahren wir erneut etwas über die Gesellschaft der Centauri und können uns ein immer besseres Bild dieser Kultur machen (Weltenbauen ging in B5 immer gut), aber Londo verliert in dieser Folge. Seine "Schuhe" sind ihm also auch zu eng. Ah ja. Würde besser passen, wenn er nicht ein paar Folgen vorher schon zu Protokoll gegeben hat, wie leer es hinter seiner Fassade aussieht und ein Umdenken schon längst stattgefunden hat. Immerhin hat er eine nette Lösung für das junge Paar gefunden.

                      Sehr gut gefallen hat mir der kurze Auftritt von Kosh. Da man ja als Wiederholungsseher ja über die Rolle der Vorlonen in den kommenden Ereignissen Bescheid weiß, kann man nun einen neuen Blickwinkel bekommen. Kosh wirkt hier auf mich sehr ironisch, wenn er meint, die Vorlonen würden sich nicht in die Belange anderer einmischen.

                      Mehr als 2 Sterne kann ich hier nicht geben.

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                        #86
                        SPOILERAja, so früh sieht man schon die „Homeguard“ das erste Mal in der Serie. Dieser Handlungsfaden mit denen war für mich bisher noch nie interessant und diesmal finde ich den auch sehr unnötig.

                        Vir ist hier mal öfters zu sehen und bietet Londo bei der richtigen Situation auch mal die Stirn, das ist für mich klar ein Pluspunkt für diese Folge.
                        Das junge Centauri-Pärchen ist recht süß, zum Glück hat sich für die beiden alles zufriedenstellend geregelt. Londo muss doch auch Verständnis haben für die Liebe, so verliebt er doch in Adira war in „Die Purpurdaten“. Darum wirkt hier für mich sein abwertendes Gerede wegen „der Liebe“ auch unangebracht. Und dann diese Centauri-“Philosophie“... sie erscheint mir sehr seltsam, eben dieses Schuhegerede... Anscheinend entgeht mir da ein „intellektuell hochwertiger“ Punkt...
                        G'Kars Gedanken und einiges der Minbari-Kultur verstehe und finde ich auch gut, aber dieses Schuhe-Dings...

                        Soso, arrangierte Ehen stärken also die Centauri-Republik. Dass sich anscheinend verheiratete Centauri-Männer eine Geliebte erlauben und keine Probleme damit haben, sich mit dieser in der Öffentlichkeit zu zeigen, hat man zumindest an Londo gesehen (daher noch weniger nachvollziehbar, warum er so das „Opfer“ wegen seiner arrangierter Zweckehen „spielt“). Dürfen sich Frauen, die in so einer Zweckehe stecken wenigstens auch einen Geliebten zulegen?

                        Susan trifft eine alte Bekanntschaft, sehr gemein, dass der sich als solch fieser Typ entpuppt, sie hätte auch mal Glück verdient SPOILERund leider hat sie das nie!

                        Kosh ist ja ulkig: „Wir interessieren uns nicht für die Angelegenheiten anderer“, sagt er und schaut sich aber gleichzeitig Bilder der Erde an, welche doch „Angelegenheiten anderer“ zeigen...

                        Ja, und wieder einige typische lustige B5-Szenen.
                        So richtig begeistert bin ich aber nicht, nur mit kräftigem Vir-Bonus gehen sich hier 4 Sterne aus.

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                          #87
                          Zitat von Lebreau Beitrag anzeigen
                          SPOILERAja, so früh sieht man schon die „Homeguard“ das erste Mal in der Serie. Dieser Handlungsfaden mit denen war für mich bisher noch nie interessant und diesmal finde ich den auch sehr unnötig.

                          Vir ist hier mal öfters zu sehen und bietet Londo bei der richtigen Situation auch mal die Stirn, das ist für mich klar ein Pluspunkt für diese Folge.
                          Das junge Centauri-Pärchen ist recht süß, zum Glück hat sich für die beiden alles zufriedenstellend geregelt. Londo muss doch auch Verständnis haben für die Liebe, so verliebt er doch in Adira war in „Die Purpurdaten“. Darum wirkt hier für mich sein abwertendes Gerede wegen „der Liebe“ auch unangebracht. Und dann diese Centauri-“Philosophie“... sie erscheint mir sehr seltsam, eben dieses Schuhegerede... Anscheinend entgeht mir da ein „intellektuell hochwertiger“ Punkt...
                          G'Kars Gedanken und einiges der Minbari-Kultur verstehe und finde ich auch gut, aber dieses Schuhe-Dings...
                          Eben habe ich mir die Szene noch mal angesehen:


                          Nun, darin gesteht Londo ja, dass er diese Aussage auch lange Zeit nicht verstanden hatte und Vir kann sie auch nicht verstehen.

                          Londo ist gefangen in seinem Leben aus Pflicht und Intrigen. Ein Mann, der so "engeengt" ist, in so "engen Schuhen" seit vielen Jahren läuft und folglich vergessen hat, freutig und frei im Leben zu "tanzen", hat in seinem Alter nur noch Bitternis und keine nachhaltige Freude mehr. Ihm bleibt nur seine Ehre, sonst nichts.

                          Was hälst Du von meinem Interpretationsversucht?


                          Übrirgens, ich lese Deine Episoden-Bewertungen sehr gerne.

                          Kommentar


                            #88
                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Eben habe ich mir die Szene noch mal angesehen:


                            Nun, darin gesteht Londo ja, dass er diese Aussage auch lange Zeit nicht verstanden hatte und Vir kann sie auch nicht verstehen.

                            Londo ist gefangen in seinem Leben aus Pflicht und Intrigen. Ein Mann, der so "engeengt" ist, in so "engen Schuhen" seit vielen Jahren läuft und folglich vergessen hat, freutig und frei im Leben zu "tanzen", hat in seinem Alter nur noch Bitternis und keine nachhaltige Freude mehr. Ihm bleibt nur seine Ehre, sonst nichts.

                            1. Was hälst Du von meinem Interpretationsversucht?


                            2. Übrirgens, ich lese Deine Episoden-Bewertungen sehr gerne.
                            1. Danke, deine Interpretation ist interessant!
                            So etwas ähnliches hatte ich mir auch schon gedacht, aber ich versteh es einfach überhaupt nicht im Bezug zu den beiden jungen Centauri.

                            Und ist man in einem Leben aus Pflichten gefangen und das wohl auch von Kind an gewohnt, weil man ja in dieser Gesellschaft, wie jene der hier angedeuteten der Centauri, aufwächst und lebt, hat man dort eigentlich nie wirklich richtig "tanzen gelernt" und somit derartigen Spaß kennenlernen können. Also wenn man nie das Tanzen kennen gelernt hat, kann man es dann ja auch nicht vergessen und es vermissen. Es ist ja egal, wenn die Schuhe für das Tanzen nicht mehr geeignet sind, weil man das ja eh gar nicht kennengelernt hat.

                            Wo ist da der Zusammenhang zwischen der hier arrangierten Ehe und der Verliebtheit der beiden jungen Centauri?
                            Steht das "Tanzen" für die Liebe? Dann hat Londo doch erst vor einigen Folgen noch so richtig "herumgetanzt", hat nicht so ausgeschaut, als wären da seine Ehen ein Hindernis in der Art von "zu engen Schuhen" gewesen.
                            Und wie geht dieser Vergleich?
                            "Meine Schuhe sind mir viel zu eng (meine Beziehung engt mich ein?), aber das ist nicht schlimm, weil ich schon vor langer Zeit vergessen habe, wie man tanzen ( wie man liebt bzw. sowieso keine Person in der Nähe ist, in die ich verliebt bin?)"

                            Hm, ich hab einfach kein Talent für Philosophie bzw. Poesie!

                            2. Oh, vielen Dank!

                            Kommentar


                              #89
                              Londos Aussage verstehe ich so: Er möchte ausdrücken, dass er gefangen ist von all den Traditionen und Verpflichtungen, sodass ihm die eigene Unbeschwertheit verloren gegangen ist. Das hat gar nichts mit der Liebe zu tun, sondern einfach damit, dass er sich in vielerlei Hinsicht gezwungen fühlt, in eine Richtung zu handeln, die er selbst vielleicht gar nicht unbedingt unterstützt, er jedoch gar keine andere Möglichkeit sieht, als eben so zu handeln. Die jungen Centauri wiederum sind noch unbeschriebene Blätter und lehnen sich gegen die Traditionen auf, sie haben noch den Mut, sich dagegen zu wehren bzw. "zu tanzen".

                              Mir gefällt, dass Vir hier ein deutliches Pendant zu Londo zeigt, und dass er im Gegensatz zum Botschafter modernere Ansichten hat und nicht auf steife Traditionen beharrt.

                              Erschreckend, wie aktuell das Thema mit der Rassenfeindlichkeit noch ist und vermutlich immer sein wird. An sich war die Story recht platt, aber doch wichtig, weil man sieht, dass auf B5 eben nicht alles wie am Schnürchen läuft. Die Station wirkt mit all seinen Fehlern sehr realistisch, denn stellt man sich einmal vor, Außerirdische kämen wirklich mit Menschen in Kontakt und würden miteinander zu tun haben, es gäbe immer Schreihälse, die dann Probleme bei den Andersartigen suchen. 4*

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                                #90
                                Diese Episode hat wieder 2 Handlungsstränge. Der Hauptstrang beginnt mit dem Überfall auf das 'Lebende Kunstwerk', der Minbari-Dichterin Shaal Mayan, eine Freundinn Delenn's, durch Rassisten der Erde. Diese Attentate beginnen sichzu häufen. Der zur gleichen Zeit auf die Stations einreisende Ex von Ivanova outet sich bald als Drahtzieher der Attentäter.

                                Diese haben grade unter den sozial schlecht dastehenden Schichten große Anhänger, weil man ihnen suggeriert das die Fremden,die Aliens ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen, bevorzugt werden und ihnen vom etwas vom Kuchen des Lebens stehlen. (Wo habe ich so was in der aktuellen Gegenwart schon gehört? ).

                                Gegen den Fremdenhaß und die Angst vor Fremden ist anfangs schwer bei zukommen. Handeln drängt sich auf als die überfallenen Völker ihrerseits den Aufstand gegen die Stationsleitung anzetteln die ihrer Meinung nach nichts zu ihrem Schutz tut.

                                Grade dieser Plott ist zeitaktueller als er zur Zeit seiner Entstehung in den 90ern war! Das sollte doch zum Nachdenken anregen..

                                Im Nebenstrang geht es um Sinn und Wiedersinn arangierter Ehen. Betroffen davon Molaris junger Cousin, dermit seiner Freundin nach B5 flieht um den Zwangsehen zu entkommen. Die großen Häuser sichern so ihren Einfluss und ihren reinen Bestand. Anfangs zeigt Molari als traditioneller Centauri keinerlei Verständnis für die Liebenden: "Was hat Liebe mit einer Ehe zu tun?". Später als er über seinen in der Ehe nicht glücklichen Vater sinniert und er sich seiner eigenen 3 arrangierter Ehefrauen ("Pest, Hungersnot und Tot") erinnert kommt die innere Wandlung.

                                Damit ist für mich schon allein von den beiden dargestellten Thematiken her gerade diese Folge eine wo man den Daumen hochstellen muss..
                                Zuletzt geändert von Holger58; 04.12.2019, 12:23.

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