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    #61
    Wir reden aneinander vorbei.
    Ich behaupte doch garnicht das ein Kommandeur jeden Vorgang den irgendeine Untereinheit ausführen muss persönlich vorplant.
    Nicht im Ansatz, nirgendwo.
    Ich weiß was Auftragstaktik bedeutet, brauchst du mir nicht erklären.
    Aber begreife doch endlich das Cain die Pegasus kommandiert.
    Die Pegasus ist eine der Untereinheiten die in das Gefecht geht.
    Andere Untereinheiten sind die Viper-Staffeln für die letztendlich der CAG zuständig ist.
    Legt Cain die Formation fest in der die Viper ihren Angriff zu fliegen haben?
    Nein, tut sie ja wohl nicht. Das wäre Mikromanagement und hier wäre der Vorwurf berechtigt.
    Aber! Cain hat das Kommando über die Pegasus. Das heißt sie ist für diesen Kahn zuständig.
    Das sie sich nebenbei noch selbst den Gefechtsauftrag stellt ist doch vollkommen schnuppe. Sie hat das Kommando. Nur weil sie jetzt mal eben Rangmäßig in der Lage wäre einen größeren Flottenverband zu kommandieren heißt doch nicht das sie das Kommando über ein einzelnes Schiff nicht haben kann.
    Und da sie es nun mal hat bedeutet das auch das sie nach den Vorgaben des Gefechtsauftrages einen Plan auszuarbeiten hat.
    Das ist militärische Realität!
    Als die Amis 03 in den Irak gingen oblag es den Bataillonskommandeuren so vorzurücken wie sie sich das vorstellen. Sie bekamen nur den Auftrag diese oder jene Brücke, Stadt, Straßenkreuzung oder sonstwas einzunehmen, das Wie überlag deren Verantwortung. Und das haben die Kommandeure selbst in enger Zusammenarbeit mit ihren Stäben ausgearbeitet
    Das ist Auftragstaktik.
    Auftragstaktik heißt nicht mal eben etwas ausarbeiten zu lassen das man dann selber ausführt.
    Es geht hier nicht um Mikromanagement der kleinsten Aufgaben, sei es jetzt im Kampf oder im Normalbetrieb.
    Es geht auch nicht darum das ein Kommandeur jetzt jede Planung komplexer und großer Operationen bis ins kleinste Detail selbst machen muss. Davon war nie die Rede.
    Es geht darum das sie an der Planung einer Operation die sie mit ihrem Schiff ausführt direkt beteiligt ist.
    Das hat überhaupt nichts mit Mikromanagement zu tun. Das ist ihre Aufgabe, dafür ist sie da.
    Wie das geschieht ist vollkommen egal. Cain hat hier ein einfaches Ziel ausgewählt das keine große Vorbereitung Bedarf. Viper raus, Ziel zerstören, das wars.
    Es reicht hier vollkommen das sie die Offiziere zu einer fünfminütigen Einsatzbesprechung zusammenruft.
    Mehr Planung ist hier garnicht notwendig.
    Wäre die Operation komplexer - siehe Hand of God - wird hier freilich delegiert. Aber das ändert nichts daran das der Kommandeur in den Prozess fest eingebunden ist.

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      #62
      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
      Das war von den Autoren genau so gewollt. So wurden diese Chars angelegt und so das Drehbuch geschrieben. Cain wurde als das Böse in Menschenform dargestellt: als Mörderin, als militärisch inkompetent, als jähzornig, brutal, hinterhältig und homosexuell. In ihrer kurzen Karriere lässt sie kaum ein Verbrechen aus.
      Das ist ziemlicher Unsinn, den Du da schreibst. Cain war nicht als Anti-Adama angelegt, sondern als eine Variante von ihm. Mit der Pegasus wurde gezeigt, was aus der Galactica hätte werden können, wäre diese nicht auf Roslin und die Rag-Tag-Fleet gestoßen, welche ihr einen neuen Daseinszweck gaben.

      Das zeigt sich vor allem im Auftakt des Pegasus-Dreiteilers. Da wird Cain nämlich als überkorrekte Karriereoffizierin dargestellt, nicht als Monster. Auf jedem Schritt auf dem Weg der Eskalation kann Sie eine Vorschrift zitieren, auf die Sie sich beruft. Adama hingegen hat nur sein Bauchgefühl und seine moralische Integrität.

      Allerdings war diese Darstellung einigen Leute bei SciFi dann wohl doch ein wenig zu ambivalent. Und so hat man irgendwann während der zehnmonatigen Pause, die zwischen "Pegasus" und "Resurrection Ship, Part I" verging, unserem Herrn Moore verklickert, daß man sich doch eine etwas "bösere" Helena Cain wünscht. Folge: Das Massaker auf der "Scylla" wurde aus dem Ärmel geschüttet. Nicht die beste Entscheidung.

      Zum Teil hat man versucht, diesen Fehler in "Razor" wieder auszubügeln. Es wurde in meinen Augen sehr klar, daß im Falle der Pegasus alles schief lief, was schief laufen konnte. Cains XO Belzen hat Ihre Befehle im ungünstigesten Augenblick verweigert. Wäre er beim Zusammentreffen mit der "Scylla" noch am Leben gewesen, es hätte kein Massaker gegeben. So hatte Cain nur noch Speichellecker wie Fisk und fanatische Bewunderer wie Kendra Shaw um sich, als sie wirklich jeden moralischen Maßstab verlor.

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        #63
        Das die Entscheidung, Cain noch böser darzustellen, schlecht war, streite ich doch gar nicht ab. Aber es ist nun einmal so geschehen. Doch das Cain vom Charakter/Verhalten her das genaue Gegenteil von Adama ist, das war schon vorher so festgelegt.
        "Vittoria agli Assassini!"

        - Caterina Sforza, Rom, 1503

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          #64
          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
          Doch das Cain vom Charakter/Verhalten her das genaue Gegenteil von Adama ist, das war schon vorher so festgelegt.
          Nein, denn das ist einfach nicht der Fall. Cain ist eine extremere, verbittertere Version des Adama aus der Miniserie, kein "Gegenteil" und schon gar kein "genaues".

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            #65
            @ Cmdr. Ch

            1. Die haben doch ein paar Raptor zur Aufklärung zurückgeschickt und die kamen mit dem Ergebnis zurück das die Kolonien genuked wurden.
            Damit war die Sache gegessen.
            Okay, das kann sein. Ich muss wohl Razor nochmal gucken.

            Cain hat die Ersatzteile genau aus diesem Grund geklaut. Weil diese Zivilflotte eben nie eine Chance hatte. Selbst wenn sie durchkommen sind es zu wenige um eine neue Zivilisation zu gründen bevor die Cylonen sie aufspüren.
            Da sind die Ersatzteile auf der Pegasus noch wesentlich besser aufgehoben.
            Die können damit noch was anfangen, die Zivilisten nicht.
            Und genau das ist es was Cain so arogant macht. Wer ist sie, dass sie über das Schicksal der Zivilisten entscheidet? Sie hat schließlich einen Eid geschworen Zivilisten zu verteidigen und genau das hätte sie tun sollen. Wenn 15 Schiffe überlebt haben, dann besteht die Möglichkeit, dass auch noch mehr Menschen überlebt haben. Sie hätte nur nach ihnen suchen müssen.

            Ihre Privatauffassung. Wichtiger ist hier wie sie die Figur laut ihrer Aussage nicht hat spielen sollen: als verrückt und psychopathisch.
            Ansonsten hat Forbes nicht die Deutungshoheit über ihre Figur.
            Natürlich will sie die Figur nicht so spielen, die besten Bösen halten sich doch immer für absolut normal und Forbes hat ihre Sache wirklich gut gemacht. Aber wenn Forbes keine Deutungshoheit hat, wieso zitierst du sie dann um deinen Standpunkt zu untermauern?

            4. Die Frage ob es die Colonials wert sind stellt sich nicht. Menschen sind nicht konstruiert, sie sind nicht perfekt. Du kannst eine moralisch einwandfreie Maschine bauen. Das negiert aber nicht das Recht der Menschheit zu überkeben.
            Oder anders ausgedrückt: You pick a side and stick with it.
            Es gibt kein höheren Recht hinsichtlich wer leben darf und wer nicht.
            Als Mensch steht man klar auf einer Seite und hat um sein Überleben zu kämpfen.
            Wieso stellt sich diese Frage nicht? Die zentrale Frage von Galactica ist doch die: Sind wir es wert zu überleben? Dazu möchte ich mal Adama aus der Mini-Serie zitieren:

            But we never answered the question "Why?" Why are we as a people worth saving? We still commit murder because of greed and spite, jealousy, and we still visit all of our sins upon our children. We refuse to accept the responsibility for anything that we've done, like we did with the Cylons. We decided to play God, create life. And when that life turned against us, we comforted ourselves in the knowledge that it really wasn't our fault, not really. You cannot play God then wash your hands of the things that you've created. Sooner or later, the day comes when you can't hide from the things that you've done anymore.
            Klar möchte die Menschheit überleben, aber die Frage die Galactica stellt ist: "Sind wir noch Menschen, wenn wir jede Art von Moral oder kulturellen Errungenschaften über Bord werfen um zu überleben?"

            Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich BSG seit Tag 1.

            Egal wie moralisch überlegen die Cylonen angeblich sind.
            Wohlgemerkt wir reden hier von dem Haufen der zu Beginn mal eben 12 Milliarde Menschen umgebracht hat.
            Wenn man denen nachhängen will hat man schon ein sehr schräges Weltbild.
            Ich glaube du verstehst mich nicht. Klar haben die Cylons einen Holocaust verursacht und ja deswegen sind sie die Bösen. Aber im Verlauf der Serie wird klar, dass die Cylons zu dem Zeitpunkt noch relativ die einfachen Maschinenwesen waren, die keine Moral besessen haben.

            Erst danach fangen sie an ihr Handeln zu überdenken, sie entwickeln Emotionen usw. und werden so im Verlauf der Serie immer menschlicher. Daher wird es für den Zuschauer auch immer schwieriger zu entscheiden welche Seite am Ende gewinnen sollte.

            5. Die Frage ob es untragbar ist das irgendetwas dargestellt wird stellt sich nicht wenn man beurteilt ob es realistischer wäre wenn man es so darstellen würde.
            Mal davon abgesehen das es unendlich viele Möglichkeiten gibt dies zu erreichen ohne das die Show gleich verschwindet.
            Mag sein und ich glaube auch, dass die Autoren bei einigen Dingen etwas konsequenter hätten sein können.

            Wenn sie deinen Weg gegangen wären, dann hätten sie die Serie anders bezeichnen müssen. So haben sie eine an sich lächerliche bzw. heutzutage total veraltete Serie (Old BSG) versucht mit realistischeren Elementen und Konflikten zu schaffen. Das vieles dabei nur angedeutet werden kann ist dabei nur natürlich. Schließlich braucht der Zuschauer Bezugspersonen mit denen er mitfiebern kann. Der Zuschauer hat nun mal gewisse Moralvorstellungen und wenn die Figuren diese komplett ignorieren würden, dann spricht es einen nicht mehr an. Jedenfalls würde es mich nicht mehr ansprechen.
            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
            Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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              #66
              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Und genau das ist es was Cain so arogant macht. Wer ist sie, dass sie über das Schicksal der Zivilisten entscheidet? Sie hat schließlich einen Eid geschworen Zivilisten zu verteidigen und genau das hätte sie tun sollen. Wenn 15 Schiffe überlebt haben, dann besteht die Möglichkeit, dass auch noch mehr Menschen überlebt haben. Sie hätte nur nach ihnen suchen müssen.
              Ich widerspreche nur ungern aber Sie hat keinen Eid auf die Menschen bzw. explizit die Zivilisten der 12 Colonies geleistet. Der genaue Text der Eidesformel lautet:

              "I <insertnamehere> do now pledge my faith and my loayalty to the protection of the twelve colonies of kobol and will carry out the lawfull orders of my superiors as an officer in the colonial fleet."

              Das ist mit sofort aufgefallen als ich den Eid das erste mal gehört habe. Hier wird nicht der Schutz des Volkes im Eid gefordert sondern der Schutz der Kolonien und damit im weiteren Sinne der Gesellschaft / des Systems. Im ersten Moment mag das als Haarspalterei erscheinen aber es sind grade diese kleinen Abweichungen in solchen Eidesformeln, die den Unterschied machen. Die meisten Wehrmachtsoffiziere haben z. B. im zweiten Weltkrieg gekämpft weil Sie durch den Eid an den kleinen Gefreiten gebunden waren.

              So ein Eid ist etwas das buchstabengetreu Beachtung findet. Und sich dem Schutz der Colonies zu verschreiben bedeutet nicht, dass man das Leben der Zivilisten unter allen umständen schützen muss. Es lässt sogar auf wunderbare weise Platz für derartige Aktionen. Die Argumentationslinie von Cain wäre in diesem Falle hächstwahrscheinlich die gewesen, dass die von ihr getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Kolonien erforderlich waren.

              Dementsprechend ist Sie zwar moralisch im Unrecht aber ihr Eid lässt ihr dennoch eindeutig die Möglichkeit zu solchen Dingen.

              Egal wie moralisch überlegen die Cylonen angeblich sind.
              Wohlgemerkt wir reden hier von dem Haufen der zu Beginn mal eben 12 Milliarde Menschen umgebracht hat.
              Wenn man denen nachhängen will hat man schon ein sehr schräges Weltbild.
              Die Deutschen haben im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Menschen aufgrund ihres Weltbildes getötet. Ist unser Volk dadurch jetzt per Definition böse? Die Zeite ändern sich, Menschen ändern sich, Völker ändern sich. Warum kann das nicht auch für die Cylons gelten? Es ist genau diese engstirnige Sicht auf Gut und Böse auf Schwarz und Weiß, die mich in regelmäßigen Abständen zur Weißglut treibt.
              "Gott würfelt nicht!"
              -Albert Einstein

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                #67
                Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                Die Deutschen haben im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Menschen aufgrund ihres Weltbildes getötet. Ist unser Volk dadurch jetzt per Definition böse? Die Zeite ändern sich, Menschen ändern sich, Völker ändern sich. Warum kann das nicht auch für die Cylons gelten? Es ist genau diese engstirnige Sicht auf Gut und Böse auf Schwarz und Weiß, die mich in regelmäßigen Abständen zur Weißglut treibt.
                Sorry, aber dieser Vergleich ist wirklich völliger Unsinn.
                Das deutsche Volk heute ist vor allem anders, weil die Tätergeneration schon so gut wie ausgestorben ist. Es gibt sie nicht mehr, und wir als Nachfahren haben andere Werte und überhaupt keine Schuld.

                Die Cylonen, die jetzt in der Serie handeln, sind noch zu 100 % diesselben, die die Kolonien ausgelöscht und unzählige Menschen abgeschlachtet haben.
                Sie sterben nicht, sie kriegen keine Nachkommen. Mal abgesehen davon sind seit der brutalen Abschlachtung der Menschheit gerade mal ein paar Jahre vergangen. Realistisch betrachtet dürfte soetwas wie Frieden für die Menschen gar nicht in Frage kommen, und das ist es, was die meisten vergessen.
                Die Cylonen haben mindestens 12 000 000 000 000 Menschen getötet.
                Fear is temporary, regrets are forever.

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                  #68
                  Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                  Ich widerspreche nur ungern aber Sie hat keinen Eid auf die Menschen bzw. explizit die Zivilisten der 12 Colonies geleistet. Der genaue Text der Eidesformel lautet:

                  "I <insertnamehere> do now pledge my faith and my loayalty to the protection of the twelve colonies of kobol and will carry out the lawfull orders of my superiors as an officer in the colonial fleet."

                  Das ist mit sofort aufgefallen als ich den Eid das erste mal gehört habe. Hier wird nicht der Schutz des Volkes im Eid gefordert sondern der Schutz der Kolonien und damit im weiteren Sinne der Gesellschaft / des Systems. Im ersten Moment mag das als Haarspalterei erscheinen aber es sind grade diese kleinen Abweichungen in solchen Eidesformeln, die den Unterschied machen. Die meisten Wehrmachtsoffiziere haben z. B. im zweiten Weltkrieg gekämpft weil Sie durch den Eid an den kleinen Gefreiten gebunden waren.

                  So ein Eid ist etwas das buchstabengetreu Beachtung findet. Und sich dem Schutz der Colonies zu verschreiben bedeutet nicht, dass man das Leben der Zivilisten unter allen umständen schützen muss. Es lässt sogar auf wunderbare weise Platz für derartige Aktionen. Die Argumentationslinie von Cain wäre in diesem Falle hächstwahrscheinlich die gewesen, dass die von ihr getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Kolonien erforderlich waren.

                  Dementsprechend ist Sie zwar moralisch im Unrecht aber ihr Eid lässt ihr dennoch eindeutig die Möglichkeit zu solchen Dingen.
                  Okay, da hast du recht. Ich hatte den Eid nicht mehr so im Kopf und deine Interpretation kann ich nachvollziehen.

                  Ich hätte nur bei einem Punkt eine Ergänzung bzw. eine andere Interpretationsmöglichkeit anzubieten: Wenn man davon ausgeht, dass Cain weiß, dass die Kolonien - also die Planeten - verloren sind, dann hat sie auch nichts mehr zu verteidigen. Die Zivilisten würden dann das darstellen was von den Kolonien noch übrig ist und somit hätte sie diese schützen müssen. Im Grunde genommen ist das die Interpretation die Adama vertritt.



                  Die Deutschen haben im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Menschen aufgrund ihres Weltbildes getötet. Ist unser Volk dadurch jetzt per Definition böse? Die Zeite ändern sich, Menschen ändern sich, Völker ändern sich. Warum kann das nicht auch für die Cylons gelten? Es ist genau diese engstirnige Sicht auf Gut und Böse auf Schwarz und Weiß, die mich in regelmäßigen Abständen zur Weißglut treibt.
                  Genau aus dem Grund empfinde ich bei manchen Punkten sympathie für die Cylons. Einige Cylons wollen sich ändern und ihre Schwierigkeiten dabei machen sie auf jeden Fall sympathischer.
                  "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                    #69
                    Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                    So ein Eid ist etwas das buchstabengetreu Beachtung findet. Und sich dem Schutz der Colonies zu verschreiben bedeutet nicht, dass man das Leben der Zivilisten unter allen umständen schützen muss. Es lässt sogar auf wunderbare weise Platz für derartige Aktionen. Die Argumentationslinie von Cain wäre in diesem Falle hächstwahrscheinlich die gewesen, dass die von ihr getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Kolonien erforderlich waren.
                    Das ist doch Unsinn. Sich hinter den Buchstaben eines solchen Eides zu verstecken ist hochgradig unanständig und feige. Wer ernsthaft anficht, daß mit den "Colonies" immer in erster Linie die Zivilbevölkerung der Colonies gemeint ist, hat einen an der Waffel.

                    Als Ausrede taugt eine solche Interpretation jedenfalls nicht.

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                      #70
                      Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                      Das ist doch Unsinn. Sich hinter den Buchstaben eines solchen Eides zu verstecken ist hochgradig unanständig und feige. Wer ernsthaft anficht, daß mit den "Colonies" immer in erster Linie die Zivilbevölkerung der Colonies gemeint ist, hat einen an der Waffel.

                      Als Ausrede taugt eine solche Interpretation jedenfalls nicht.
                      Die Polemik deines Posts macht deine Aussage nicht richtiger. Ein augeklärter Mensch unserer Zeit und unserer Welt mag das so sehen aber vor ca. 50 Jahren hat ein vollkommen Verrückter einen ganzen Haufen Soldaten wegen eines ähnlichen Eids in den Tod schicken gekonnt.

                      Es ist nie der einzielne, der sich hinter dem Eid versteckt sondern die Masse. Ein Eid ist die höchste Form des Schwures und darf null Spielraum lassen und genau das ist hier der Fall. Es geht nicht darum, was vielleicht gemeint sein könnte sondern was da steht.

                      Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                      Sorry, aber dieser Vergleich ist wirklich völliger Unsinn.
                      Das deutsche Volk heute ist vor allem anders, weil die Tätergeneration schon so gut wie ausgestorben ist. Es gibt sie nicht mehr, und wir als Nachfahren haben andere Werte und überhaupt keine Schuld.

                      Die Cylonen, die jetzt in der Serie handeln, sind noch zu 100 % diesselben, die die Kolonien ausgelöscht und unzählige Menschen abgeschlachtet haben.
                      Sie sterben nicht, sie kriegen keine Nachkommen. Mal abgesehen davon sind seit der brutalen Abschlachtung der Menschheit gerade mal ein paar Jahre vergangen.
                      Hmmm, und weil ihnen die Möglichkeit fehlt neue Generationen in die Welt zu setzen und eines natürlichen Todes zu sterben sind Sie damit alle schuldig?
                      Waren es nicht Leute wie Stauffenberg die damals sogar mehr als eindeutig gezeigt haben, dass nicht alle Deutschen mit dem Genozid einverstanden waren?

                      Der Vergleich hinkt nicht im geringsten. Er trifft hier nur auf ein Musterbeispiel an Doppelmoral. Nach dem Motto "Diese Rechte nehme ich für mcih in Anspruch." "Dann müsste ja XYZ auch diese Rechte haben." "Nein, das ist was ganz anderes."

                      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                      Ich hätte nur bei einem Punkt eine Ergänzung bzw. eine andere Interpretationsmöglichkeit anzubieten: Wenn man davon ausgeht, dass Cain weiß, dass die Kolonien - also die Planeten - verloren sind, dann hat sie auch nichts mehr zu verteidigen. Die Zivilisten würden dann das darstellen was von den Kolonien noch übrig ist und somit hätte sie diese schützen müssen. Im Grunde genommen ist das die Interpretation die Adama vertritt.
                      Generell richtig aber es geht hier ja nicht darum was nun wirklich Phase ist sondern was Cain wahr haben will. Sie weigert sich ja auch einzusehen, dass Sie mitten in eine Falle getappt sind und besteht auf dem Angriff. So oder so ist Cain ein sehr sprunghafter Charakter, der vom guten Leitmenschen zum sinisteren Monster springt ohne große Probleme damit zu haben.

                      Der richtige Weg wäre imo gewesen Sie ihrese Kommandos zu entheben weil Sie in ihrem derzeitgen Zustand nicht mehr in der Lage war die PEgasus zu führen. Dafür hätte Sie ienen zwar im Anschluss erschossen aber man hätte wenigstens etwas länger gelebt.
                      "Gott würfelt nicht!"
                      -Albert Einstein

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                        #71
                        Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                        Hmmm, und weil ihnen die Möglichkeit fehlt neue Generationen in die Welt zu setzen und eines natürlichen Todes zu sterben sind Sie damit alle schuldig?
                        Ja.
                        Alle, die für das Abschlachten (ich sage bewusst nicht Krieg, denn das war kein Krieg) der Menschheit gestimmt haben, sind schuldig. 12 Milliarden mal schuldig. Ein "ach, wir haben uns das jetzt mal anders überlegt, das war gar nicht so eine tolle Idee" lindert die Schuld nicht im Geringsten.

                        Waren es nicht Leute wie Stauffenberg die damals sogar mehr als eindeutig gezeigt haben, dass nicht alle Deutschen mit dem Genozid einverstanden waren?
                        Stauffenberg hat mit Sicherheit nicht des Genozids wegen bei dem Umsturz mitgemacht. Er ist alles andere als ein loderndes Beispiel für Widerstand, zu dem er heute gerne gemacht wird.

                        Der Vergleich hinkt nicht im geringsten. Er trifft hier nur auf ein Musterbeispiel an Doppelmoral. Nach dem Motto "Diese Rechte nehme ich für mcih in Anspruch." "Dann müsste ja XYZ auch diese Rechte haben." "Nein, das ist was ganz anderes."
                        Doppelmoral ? Ist es nicht viel mehr Doppelmoral, den Colonials ihre Fehler ständig vorzuhalten, den kleinen Massenmord der Cylonen aber immer unter der Teppich zu kehren ?
                        Würde man den Cylonen volle Menschenrechte gewähren, müsste man jeden einzelnen, den man gefangen nimmt, wegen dem Genozid anklagen und zum Tode verurteilen. Mord verjährt nie. Ob die Cylonen sich das nun anders überlegt haben oder nicht.
                        Fear is temporary, regrets are forever.

                        Kommentar


                          #72
                          Waren es nicht Leute wie Stauffenberg die damals sogar mehr als eindeutig gezeigt haben, dass nicht alle Deutschen mit dem Genozid einverstanden waren?
                          Ich stimme da Martimus zu. Die Motive Staufenbergs lagen darin Deutschland vor der endgültigen Niederlage im Krieg zu bewahren und sie waren mit Hitlers Kriegsführung unzufrieden.

                          Doppelmoral ? Ist es nicht viel mehr Doppelmoral, den Colonials ihre Fehler ständig vorzuhalten, den kleinen Massenmord der Cylonen aber immer unter der Teppich zu kehren ?
                          Würde man den Cylonen volle Menschenrechte gewähren, müsste man jeden einzelnen, den man gefangen nimmt, wegen dem Genozid anklagen und zum Tode verurteilen. Mord verjährt nie. Ob die Cylonen sich das nun anders überlegt haben oder nicht.
                          Das würde dann aber ebenfalls einem Genozid gleichkommen. Adama hatte die Gelegenheit alle Cylons mit dem Virus zu töten und wenn Helo die gefangenen Cylons nicht vorher umgebracht hätte, dann hätte sich die Menschheit ebenfalls einem Genozid schuldig gemacht. Die Menschheit wäre dann auch nicht besser gewesen als die Cylons.

                          Außerdem wird in der Serie meiner Meinung nach auch nicht klar, ob alle Cylons für den Angriff gewesen sind. Man sieht zwar immer wie je ein Exemplar eines Cylon Modells bei den Abstimmungen dabei ist, aber man weiß nicht ob wirklich alle Kopien eines Modells die Angriffspläne unterstützt haben. Die Cylons sind schließlich nicht die Borg. Sie wurden zwar als Kopien erschaffen und Caprica-Six, Deanna oder Athena sind die besten Beispiele dafür, dass auch Cylons nicht immer einer Meinung sein müssen und das sie das Potential haben mehr zu sein als nur eine Maschine.

                          Wir eigentlich irgendwann in der Serie gesagt, wieso es zum ersten Cylon-Krieg gekommen ist? Also warum die Cylons irgendwann rebellierten?
                          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                            #73
                            Es wird doch in der Serie klar gesagt das bis die Eight-Reihe damit angefangen hat nie ein Model anderer Meinung war als ein Model der selben Reihe.


                            Zitat von Skeletor
                            Adama hatte die Gelegenheit alle Cylons mit dem Virus zu töten und wenn Helo die gefangenen Cylons nicht vorher umgebracht hätte, dann hätte sich die Menschheit ebenfalls einem Genozid schuldig gemacht. Die Menschheit wäre dann auch nicht besser gewesen als die Cylons.
                            Nope.
                            Genozid/Völkermord ist hier nicht anwendbar da Cylonen keine Zivilbevölkerung haben. Alle sind Kombattanten und können dementsprechend bekämpft werden.
                            Mal abgesehen davon das es sich um Maschinen handelt die nach kolonialen Recht sowieso keinerlei Rechte haben.

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                              #74
                              Das würde ich so niemals unterschreiben. Auge um Auge zieht in diesem Falle überhaupt nicht. Und mit Kombattanten und Nonkomattanten kann man hier auch nicht arguemntieren. Die ganze Rasse wurde nur für diesen einen Zweck von den Menschen geschaffen. Was will man anderes erwarten?

                              Die Vernichtung eines ganzen Volkes ist immer Genozid. Egal ob dieses Volk nur aus Kriegern bestand oder nicht. Das macht es unterm Strich nicht besser.

                              Ich sage mit keinem Wort, dass der Genozid, den die Cylons verübt haben auf irgendeine Art und Weise zu rechtfertigen ist. Doch wenn man nicht bereit ist sicch irgendwie zu einigen ist das Ende absehbar. Mindestens eines der beiden Völker wird ausgelöscht werden. Wenn nicht beide. Wo liegt darin Gerechtigkeit?

                              Mal ganz davon abgesehen, dass die Colonials in dem Moment wo Sie die Cylons ausrotten würden kein Stück besser wären. Nur weil einem Unrecht angetan wurde gibt einem das noch nicht automatisch das Recht es mit dem selben Unrecht zurück zu zahlen.
                              "Gott würfelt nicht!"
                              -Albert Einstein

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                                #75
                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                Außerdem wird in der Serie meiner Meinung nach auch nicht klar, ob alle Cylons für den Angriff gewesen sind. Man sieht zwar immer wie je ein Exemplar eines Cylon Modells bei den Abstimmungen dabei ist, aber man weiß nicht ob wirklich alle Kopien eines Modells die Angriffspläne unterstützt haben.
                                Die Cylons sind schließlich nicht die Borg. Sie wurden zwar als Kopien erschaffen und Caprica-Six, Deanna oder Athena sind die besten Beispiele dafür, dass auch Cylons nicht immer einer Meinung sein müssen und das sie das Potential haben mehr zu sein als nur eine Maschine.
                                Wie schon Cmdr. Ch'rei sagte haben die Humlons Modelle immer gleich abgestimmt. Das ist doch der Hauptplot des Zylonenhandlungsstrangs. In der Miniserie waren die Humlons gleich. Sie lebten das gleiche Leben, hatten die gleichen Informationen und Erfahrungen. Erst als sie mit den Colonials in Kontakt standen änderte sich dies. Boomer und Athena hatten implantierte Erinnerungen und CapricaSix und D'ana Biers haben unter den Menschen gelebt. Das verändert einen halt und dadurch entstehen Unterschiede zwischen den einzelnen Personen. Dadurch war das Wahlsystem (ein Modell eine Stimme) nicht mehr haltbar und endete im zylonischen Bürgerkrieg.

                                Was das Wahlsystem angeht: Natürlich wäre es produktionstechnisch einfach schwierig/teuer bis zu unmöglich zu zeigen wie Millionen Humlons immer eine Entscheidung treffen. Wahrscheinlich läuft es so ab, das die Humlons einfach mit Hilfe ihrer technischen Upgrades untereinander in Kontakt stehen und abstimmen.


                                Wir eigentlich irgendwann in der Serie gesagt, wieso es zum ersten Cylon-Krieg gekommen ist? Also warum die Cylons irgendwann rebellierten?
                                Allgemein geht man davon aus das die Centurios sich ihrer selbst bewusst wurden und dann in Terminator Manier einen Freiheitskrieg anfingen.

                                Ich persönlich glaube das nicht mehr. Das hatte mich schon in Eye of Jupiter stutzig gemacht. Warum kann man die FF in einem jahrtausende alten Tempel sehen? Razor bietet für mich einen Hinweis darauf das der 1. Zylonische Krieg einen anderen Grund hatte. Die Centurios haben sofort einen Waffenstillstand eingewilligt, kurz bevor die Colonial hinter ihr Geheimnis von den Genetischen Experimenten kamen. Warum sollten die Colonials nicht davon erfahren? Ich glaube die Centurios sind nur ein Werkzeug einer höheren Macht die die Humlons wiedererschaffen wollten. In 4X02 wird ja von den ominösen Programierern gesprochen. Vielleicht sehen wir mehr von ihnen in der 2. Hälfte der 4. Staffel.
                                Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                                Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                                [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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