Dirk Benedict (Starbuck) ist auf BSG reimagined wohl gar nicht gut zu sprechen - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Dirk Benedict (Starbuck) ist auf BSG reimagined wohl gar nicht gut zu sprechen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #91
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Wenn man einen Menschen, oder so etwas ähnliches, züchtet, dann trägt man schon soziale Verantwortung für dieses Wesen (und überhaupt Verantwortung). Da ist es auch egal, wieviele man bastelt. In Space 2063 wird sich übrigens intensiv um die Tanks gekümmert. Natürlich nicht so, wie es sein sollte...

    Ob du diese soziale und sonstige Verantwortung nun als Familie bezeichnen willst oder nicht ist für die Diskussion doch egal.
    Jup, von Familienidylle kann da bei Space 2063 wirklich keine Rede sein.
    Die Tanks die man in der Serie kennen lernt befinden sich ja gerade deshalb konstant auf der Suche nach einer Art von Familie, welche sie selbst nie kannten.
    Verantwortung für eine Züchtung/Erfindung hat man sicher - eine Familie ist für mich aber mehr als bloße soziale oder moralische Verantwortung. Eine Familie in diesem speziellen Fall setzt starke soziale Bindungen zwischen Erfindern und Schöpfung vorraus. Diese sind aus meiner Sicht nicht gegeben.

    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Ein "Experiment" ist die Züchtung eines Menschen (oder von Millionen) sicher nicht. Das ist schon ein bisschen mehr. Wesentlich mehr...
    Ich würde die Erfindung und Nutzung von neuen, experimentellen Technologien durchaus als Experiment bezeichnen. Auch in einem größeren Maßstab (wobei n-BSG da wohl den gröstmöglichen anlegt). Mir ist zumindet nicht bekannt, dass die Final Five zuerst Prototypen erschufen bevor sie "Dr. Evil" Leben einhauchten.
    Star Wars - Episode 5
    Obi-Wan Kenobi: "Luke, auch du wirst erkennen, dass viele Warheiten an die wir uns klammern von unserem persönlichen Standpunkt abhängen."

    Kommentar


      #92
      Zitat von endar Beitrag anzeigen
      Genau das machen ja die Verehrer bzw. "Fanboys". Da hat doch von den Verteidigern hier keiner angeführt: "Ja, da sind so viele kaputte Typen, weil man sich davon höhere Einschaltquoten versprach", sondern da wird die ganze Zeit vom hohen künstlerischen Anspruch geschwärmt.
      Der absolute Großteil der Diskussion wurde eigentlich eher "serienintern" geführt, ohne die Motive der Produzenten dabei zu hinterfragen. Und in-universe kann irgendwas sinnvoll, logisch, whatever sein (oder auch nicht), ganz unabhängig davon, warum es gemacht wurde.
      B5-Musikvideo gefällig?
      Oder auch BSG?

      Kommentar


        #93
        Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
        Der absolute Großteil der Diskussion wurde eigentlich eher "serienintern" geführt, ohne die Motive der Produzenten dabei zu hinterfragen. Und in-universe kann irgendwas sinnvoll, logisch, whatever sein (oder auch nicht), ganz unabhängig davon, warum es gemacht wurde.
        Trotzdem darf man in einer solchen Diskussion doch mal an die "Realität" erinnern.
        Republicans hate ducklings!

        Kommentar


          #94
          Zitat von endar Beitrag anzeigen
          Trotzdem darf man in einer solchen Diskussion doch mal an die "Realität" erinnern.
          Natürlich darf man. Ich finde es nur verfehlt, dabei den Vorwurf der realitätsfernen Fanboys rauszuholen und diesen an Argumenten festzumachen, die in der Diskussion gar keine Rolle gespielt haben.
          B5-Musikvideo gefällig?
          Oder auch BSG?

          Kommentar


            #95
            Ich weiß nicht, ob dich jetzt falsch verstehe: Dass Argumente der "Realität" hier gar nicht zum Tragen kamen, kritisiere ich. Wären sie genannt worden, hätte ich das auch nicht kritisiert. Ich halte wenig davon, bei der Betrachtung des Inhalts einer Serie das Umfeld außer acht zu lassen.

            Es ist nämlich nur eine Fernsehserie.

            Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
            Weil man ein Reboot nunmal macht, um den gleichen Stoff mit anderer Betonung und anderem Blickwinkel neu zu erzählen ? Dazu gehört eben auch die Veränderung von Charaktären.
            Sie werden es sicherlich auch deswegen gemacht haben, weil es grad Mode war.

            @martimus: Ich habs nochmal nachgelesen, dein Hinweis auf die Realität kam auch erst auf Nachfrage.
            Republicans hate ducklings!

            Kommentar


              #96
              Zitat von endar Beitrag anzeigen
              Ich weiß nicht, ob dich jetzt falsch verstehe: Dass Argumente der "Realität" hier gar nicht zum Tragen kamen, kritisiere ich. Wären sie genannt worden, hätte ich das auch nicht kritisiert. Ich halte wenig davon, bei der Betrachtung des Inhalts einer Serie das Umfeld außer acht zu lassen.
              Es ist nicht legitim, den Inhalt einer Serie einfach als solchen zu diskutieren? Und wenn mich das Drumrum schlicht nicht interessiert, dann bin ich automatisch Fanboy oder -girl? Wenn das Ergebnis in sich stimmig ist und mir gefällt - für mich trifft bei nBSG in Bezug auf die Grundstimmung beides zu - dann ist mir einfach so was von Banane, warum RDM oder sonstwer das genau so und nicht anders gemacht hat.

              Außerdem drehst Du dich gerade argumentativ im Kreis, dass es zum Schwindligwerden ist: Newman hält Dir vor, dass Du offenbar "die Absicht als Maßstab für das Endresultat" wertest. Du antwortest, das täten die Fanboys, die mit hohem künstlerischen Anspruch anstatt mit Einschaltquoten argumentieren. Ich sage, dass genau das wenig bis gar nicht passiert ist, sondern rein serienintern diskutiert wurde. Du kritisierst, dass die Realität nicht einbezogen wird. Und da sind wir wieder am Ausgangspunkt, den newman ganz passend beschrieben hat - die Absicht ist bei Dir mitzuwertender Teil des Endresultats. Das wiederum finde ich genauso befremdlich wie er offenbar.
              B5-Musikvideo gefällig?
              Oder auch BSG?

              Kommentar


                #97
                Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                Es ist nicht legitim, den Inhalt einer Serie einfach als solchen zu diskutieren? Und wenn mich das Drumrum schlicht nicht interessiert, dann bin ich automatisch Fanboy oder -girl?
                DU ja. Alle anderen nicht.
                Ernsthaft: Natürlich ist das legitim, solange man die Realität nicht vergisst. Und wenn das "schlechte Laune" - TV jetzt zum ureigensten Impuls der Macher hochstilisiert wird und die das dennoch nur gemacht haben, weil es Mode war, dann geht das in Richtung Fanboy, ja. Ein besseres Beispiel wäre hier die Entscheidung für das Star Trek Prequel Enterprise.

                Wenn das Ergebnis in sich stimmig ist und mir gefällt - für mich trifft bei nBSG in Bezug auf die Grundstimmung beides zu - dann ist mir einfach so was von Banane, warum RDM oder sonstwer das genau so und nicht anders gemacht hat.
                Das ist ja auch wunderbar. Aber hier wird eben halt diskutiert. Und dann geh doch auf Sachen, die dir Banane sind, gar nicht erst ein.

                Außerdem drehst Du dich gerade argumentativ im Kreis, dass es zum Schwindligwerden ist
                Ja, wenn ihr immer wieder von vorne anfangt, dann müsst ihr euch nicht wundern, wenn ich es auch tue. Wenn dir dabei schwindelig wird, setz dich doch einen Moment hin.
                Ich kann in meiner Arugmentation kein Inkonsistenz entdecken.
                Republicans hate ducklings!

                Kommentar


                  #98
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Es sei denn, die Serie möchte die Neuauflage eines Originals sein, in dem es vorwiegend um positive Werte bezüglich Freundschaft und Familie, Zusammenhalt und besonders Hoffnung ging. Dann könnte man nämlich sagen: "Thema verfehlt".
                  Also in dem nBSG was ich gesehen habe, steht das genausogut im Mittelpunkt wie in OldBSG. nBSG verkehrt die Ideale von OldBSg nicht ins Gegenteil, bloß weil in nBSG die Menschen auch negative Seiten haben und auch zeigen.

                  Das gleiche gilt auch für den Kern der Figuren.

                  Ein Starbuck z.B. ist in beiden Inkarnationen nicht unbedingt ein Musterbeispiel für irgendwelche positiven Werte. Ob es jetzt ein rauchender, fluchender Weiberheld und Spielertyp ist, oder eine Frau die einen Dickkopf hat und deswegen öfters mit ihren Vorgesetzen aneinandergerät. Trotz ihrem wenig geeigneten Vorbildcharakter steht die Loyalität zu ihren Freunden an erster Stelle.

                  Apollo ist in NewBSG genauso ein Gutmensch wie in der alten Serie. Er versucht ständig für seine moralischen Ideale einzustehen um das, aus seiner Sicht, Richtige zu tun. In nBSG ist es nur schwieriger das Richtige zu erkennen und so entstehen Konflikte.

                  Generell zur Diskussion:

                  Familie:

                  1.) Natürlich haben die Familien massive interne Probleme, aber am Ende boxen sie sich durch und gehen nicht daran zu Grunde. Gerade das macht doch eine starke Famileinbande aus. Ich würde meine Familie niemals als "kaputt" bezeichnen, obwohl es auch schonmal heftige Auseinandersetzungen gegeben hat. Im Endeffekt hat das aber nur noch umsomehr zusammengeschweißt.

                  2.) Das stärkste Beispiel für ein positives Familiengefühl in BSG ist der Zusammenhalt innerhalb der Crew. Es gibt Konflikte, es fliegen mal die Fetzen, aber letztendlich ist nichts so heftig, dass die Bande irgendwie reißt. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Am Ende haben alle Schwierigkeiten die "Familie" noch enger zusammengebracht. Das gilt sowohl für die Beziehung Apollo/Adama, Starbuck/Apollo, Adama/Roslin oder auch Tigh/Ellen.

                  Ich verstehe die Aufregung hier wirklich nicht. Ich hab BSG nie als Depri-Fernsehen empfunden, da sie sich nach den großen Konflikten immer wieder zusammengerauft haben.
                  "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                  Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

                  Kommentar


                    #99
                    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                    ... Natürlich haben die Familien massive interne Probleme, aber am Ende boxen sie sich durch und gehen nicht daran zu Grunde. ...
                    Welche Serie hast du gesehen? NBSG? ...


                    Adama Senior hat am Ende keine Familie, denn Laura ist tot. Da er an ihrem Grab hocken bleibt und auf den Tod wartet, hat auch Lee keine Familie mehr. Auch, weil Kara *verpufft* ist, ihm wahrsten Wortsinn übrigens, und Dee sich in den Kopf geschossen hat.

                    Der Chief hat auch keine Familie, denn seine Cally wurde geairlockt und ihr Kind war eh von einem anderen.

                    Bei Baltar und C-Six weiß man eh nicht, ob das poppende Engel sind. Und wenn nicht, dann hat Gott höchstpersönlich jahrelang massiv nachgeholfen.

                    Saul und Ellen sind zusammen. Schön. Aber die Vorgeschichte... ... einfach grauenhaft! Außerdem: Als sie sich das letzte mal nicht gegenseitig umgebracht und betrogen haben, da haben sie Dr. Evil zusammengebastelt. Sieht nicht gut aus für die Erde 2.0 ...

                    Bleiben noch Helo und Sharon. Nun gut, das ist dann wohl die berühmte Ausnahme von der Regel.


                    Also ja: Am Ende gehen sie zugrunde. An Saul und Ellen gehen sogar auch noch alle anderen zugrunde.
                    "Vittoria agli Assassini!"

                    - Caterina Sforza, Rom, 1503

                    Kommentar


                      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                      Saul und Ellen sind zusammen. Schön. Aber die Vorgeschichte... ... einfach grauenhaft! Außerdem: Als sie sich das letzte mal nicht gegenseitig umgebracht und betrogen haben, da haben sie Dr. Evil zusammengebastelt. Sieht nicht gut aus für die Erde 2.0 ...
                      Deswegen hat Lee ja die Technologie abgeschafft.

                      Kommentar


                        Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                        Welche Serie hast du gesehen? NBSG? ...
                        Jap, genau die Serie meine ich.


                        Adama Senior hat am Ende keine Familie, denn Laura ist tot. Da er an ihrem Grab hocken bleibt und auf den Tod wartet, hat auch Lee keine Familie mehr. Auch, weil Kara *verpufft* ist, ihm wahrsten Wortsinn übrigens, und Dee sich in den Kopf geschossen hat.
                        Wenn du das natürlich allein auf die körperliche Anwesenheit von Familien beschränken willst, dann hast du sicherlich recht. Aber die Familienverhältnisse bei den Adamas war am Ende intakter als du es hier darstellst. Adama wußte, dass Roslin sterben wird, aber er hat trotzdem bis zum Schluss zu ihr gehalten und sie geliebt. Bloß weil sie stirbt, heißt das nicht, dass hier kein positives Familienbild gezeigt wird. Im Gegenteil, das Familienbild ist hier sogar um Welten positiver als in OldBSG, indem der das Familienglück nie angekratzt wurde.

                        Was mit Adama genau passiert erfahren wir nicht. Die Aussage "er wartet auf den Tod" ist rein spekulativ. Auch das Verhältnis von Apollo und seinem Vater ist am Ende ein sehr gutes und intakter als noch zu Beginn der Serie. Sie gehen nicht im Streit auseinander, jeder versteht den anderen und jeder hat den Weg gefunden, den er gehen will. Jeder ist damit einverstanden, selbst Lee mit dem Verschwinden von Starbuck. Die Beziehung Starbuck/Lee ist zum Schluss intakt.

                        Der Chief hat auch keine Familie, denn seine Cally wurde geairlockt und ihr Kind war eh von einem anderen.
                        Ja, hier würde ich auch von einer kaputten Familienverhältnissen reden. Aber auch hier muss man es etwas ambivalenter sehen. Aber dazu müsste ich mir ihre Storyline auch nochmal genauer ansehen.

                        Bei Baltar und C-Six weiß man eh nicht, ob das poppende Engel sind. Und wenn nicht, dann hat Gott höchstpersönlich jahrelang massiv nachgeholfen.
                        Sie sind am Ende glücklich und finden ihren Frieden. Egal was dazu geführt hat, ihre Familie ist intakt.

                        Saul und Ellen sind zusammen. Schön. Aber die Vorgeschichte... ... einfach grauenhaft! Außerdem: Als sie sich das letzte mal nicht gegenseitig umgebracht und betrogen haben, da haben sie Dr. Evil zusammengebastelt. Sieht nicht gut aus für die Erde 2.0 ...
                        Ohja, die böse böse Vorgeschichte. Aber, dass Saul und Ellen sich immer wieder zusammengefunden, trotz absolut ungünstiger Umstände ignorierst du einfach. Und das in sämtlichen Inkarnationen!

                        Bleiben noch Helo und Sharon. Nun gut, das ist dann wohl die berühmte Ausnahme von der Regel.
                        BSG zeigt unterschiedliche Arten von Familien, mit unterschiedlichen Problemen. Die Beziehung "Helo/Sharon" ist auch nicht normal. Immerhin gehört Sharon zu einer anderen Spezies. Dass sie aber bedingungslos zueinander stehen, egal welche Widrichkeiten auch da sind, wird auch hier ein positives Familienbild gezeichnet. Für die Akzeptanz dieser Beziehung mussten beide kämpfen.

                        Aus diesen Gründen zeigt Galactica m.M.n. letztendlich ein stärkeres und positiveres Familienbild als dies noch bei OldBSG der Fall gewesen ist. Wer trotz Problemen, widriger Umstände und persönlichen Fehler am Ende immer noch eine starke Familienbande hat, der lebt nicht in einer kaputten Familie.

                        Also ja: Am Ende gehen sie zugrunde. An Saul und Ellen gehen sogar auch noch alle anderen zugrunde.
                        Und worauf basiert deine Annahme, dass am Ende alle an Saul und Ellen zugrunde gehen.
                        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                        Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

                        Kommentar


                          Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                          Ja, Thema verfehlt: das hat die originale Serie Ich finde es selbst für die 70er lächerlich, dass man eine Friede-Freude-Eierkuchen Tsching-Bumm Serie mit überlebenden eines HOLOCAUSTES gemacht hat.
                          Was wollen hier eigentlich immer alle mit ihrem Eierkuchen?

                          Die Originalserie war niemals so gestrickt, dass man den Holocaust komplett ignoriert hätte und alle die ganze Zeit über immer lustig und fröhlich lachend durch die Gegend gehopst wären.

                          Die großen Verluste, die die Überlebenden erlitten haben werden mehr als einmal ins Blickfeld gerückt. Gerade Apollo hat einige tragische Schicksalsschläge hinter sich und auch Adama ist nicht verschont geblieben. Auch die durch die neue Situation entstandenen sozialen Probleme, wie Versorgungsknappheit oder ungleiche Ressourcenverteilung etc. werden nicht unter den Tisch gekehrt.

                          Lediglich der Schwerpunkt ist in der alten Version ein anderer. Statt sich in ständigen Depressionen zu suhlen, rückt hier das Prinzip "Hoffnung" in den Mittelpunkt. Daran ist nichts Lächerliches, erst recht nicht für die 70er. Schließlich ist Prinzessin Leia in Star Wars auch nicht ständig heulend durchs Bild gelaufen, weil gerade ihr Heimatplanet pulverisiert wurde.

                          Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                          Jetzt kannst du natürlich sagen, dass man eben eine positiv angehauchte Serie machen wollte. Darauf kann ich dann nur sagen: Dann hätte man sich eben eine andere Prämisse ausdenken müssen. Die Ausrottung von 99,9 % der Menschheit und dem Verlust der Heimat BEDINGT geradezu eine total düstere Stimmung, und hier hat das originale BSG schlicht versagt.
                          Das sehe ich anders.

                          Natürlich verlangt diese Prämisse, einen weniger fröhlichen Grundton, aber das wird im Original durchaus adäquat umgesetzt.
                          Was aber im Gegensatz zu nBSG berücksichtigt wird, ist die menschliche Veranlagung, sich wieder aufzurappeln, Hoffnung zu finden, an etwas zu glauben, füreinander da zu sein und gerade in schweren Zeiten zusammen zu halten.

                          Hinzu kommen das ebenso urmenschliche Bedürfnis nach Ablenkung, gerade in einer desolaten Umwelt und diverse Verdrängungsmechanismen nach einem traumatischen Erlebnis, die dafür sorgen, dass man sich eines so einschneidenden Erlebnisses wie der Vernichtung der Kolonien in seiner ganzen Bedeutung erst nach und nach bewusst wird, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.

                          Rein psychologisch betrachtet halte ich die Darstellungsweise der alten Serie in ihrer Glaubwürdigkeit durchaus für ausreichend und von ihrem Unterhaltungswert her ohnehin wesentlich interessanter, als eine Serie von der man auf Dauer Depressionen bekommt.

                          Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                          Die neue Serie ist bei weitem nicht perfekt. Aber du darfst an eine Serie, die einen kleinen versprengten Haufen Überlebender eines Holocaustes auf ihrer Flucht vor Killermaschinen zeigt, nicht die selben Maßstäbe anlegen wie an eine 0815-Scifiserie. Bei einem derart düsteren Startszenario ist die Betonung des negativen schon fast selbstverständlich. Die Originalserie hat hier versagt, nicht nBSG. (Dafür krankte nBSG am Ende an übertriebenem Mystizismus und den Cylonen )
                          Wie gesagt, ich sehe da kein Versagen der Originalserie, sondern sogar weitaus größeren Facettenreichtum, ohne dass die tragische Grundvoraussetzung je außer Acht gelassen würde.

                          nBSG halte ich dagegen für völlig einseitig ausgelegt und in den Grundaussagen über Hoffnung, Freundschaft, Zusammenhalt, Familienwerte etc. der alten Serie gegenläufig.

                          Als Neuauflage der Originalserie ist das Versagen ohne Zweifel auf der Seite von nBSG, da man den damals von Star Wars inspirierten, märchenhaften Grundton völlig vernachlässigt hat und auf einen Realismus setzt, der einfach nicht zum Originalkonzept passen will.

                          Mir würde eine neue, realistischer gehaltene Version von Star Wars, in der die eigentliche Kriegsthematik mit all ihren Schrecken und moralischen Fragwürdigkeiten im Mittelpunkt steht, vermutlich genauso wenig gefallen, zumindest, wenn das Ganze unter dem Namen "Star Wars" liefe.

                          Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich, wenn man eigentlich etwas völlig anderes machen will, überhaupt auf den Titel "Battlestar Galactica" berufen musste - von kommerziellen Gründen jetzt einfach mal abgesehen. Inhaltlich liegen dazwischen Welten und von daher finde ich Dirk Benedicts Kritik an der neuen Version zu großen Teilen durchaus gerechtfertigt.

                          Und auch Endar möchte ich hier im Bezug auf den künstlerischen Eigenwert der neuen Serie recht geben, denn ich halte es für sehr offensichtlich, dass man unabhängig von künstlerischen Gedanken, gerade bei dieser Serie zunächst einmal auf einige Pferde gesetzt hat, von denen man sich ein möglichst gutes Rennen versprechen konnte.

                          Sicher ist SF ein Nischenprodukt, aber man bekommt eventuell mehr Zuschauer auch außerhalb der SF-Fangemeinde, wenn es weniger nach SF aussieht und vor allem Frauen, die in der Regel seltener für SF zu begeistern sind, schalten vielleicht doch ein, wenn es viele weibliche Charaktere und einige Soap-Elemente gibt. Dazu kommt die intensive und sehr ambivalente Figurengestaltung, die seit einiger Zeit in Mode ist und man verzichtet möglichst auf pädagogische Intentionen, die derzeit weniger beliebt sind. Auch Kinder wie Boxey lässt man außen vor, weil Kinder spätestens seit Wesley Crusher unter SF-Fans offenbar relativ unbeliebt sind.

                          Alles andere mag tatsächlich künstlerisch motivierte Ambition jenseits des reinen Profitdenkens sein, aber wieviel ist das noch?

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Aus diesen Gründen zeigt Galactica m.M.n. letztendlich ein stärkeres und positiveres Familienbild als dies noch bei OldBSG der Fall gewesen ist. Wer trotz Problemen, widriger Umstände und persönlichen Fehler am Ende immer noch eine starke Familienbande hat, der lebt nicht in einer kaputten Familie.
                          Es mag ja sein, dass die Familienkonflikte am Ende gelöst werden - soweit habe ich die Serie nicht verfolgt - aber die Grundstimmung über einen Großteil der Episoden ist doch schon eher negativ, was das Familienbild und das zugrunde liegende Menschenbild als solches angeht.

                          Was die Darstellung der Familien in der Originalserie angeht, die waren längst nicht so problembefreit, wie du es hier darstellen willst. Bereits im Pilotfilm verliert Adama seine Frau und seinen jüngsten Sohn. Apollo verliert ein paar Folgen weiter seine gerade erst angetraute Frau, die vor seinen Augen von einem Zylonen erschossen wird und plötzlich ist er allein erziehender Vater eines Sohnes, der gar nicht sein eigener ist. Starbuck ist Vollwaise und bereit dazu seine Karriere hinzuschmeißen, als er glaubt, seinen Vater gefunden zu haben, der sich aber als Betrüger herausstellt - auch wenn die Möglichkeit einer tatsächlichen Vaterschaft nahe gelegt wird. Cassiopeia gerät in Konflikt mit Starbuck, als Caine zurückkehrt, mit dem sie bereits vorher ein Verhältnis hatte.

                          Natürlich werden diese Aspekte nicht so ausgeweitet, weil das Original einfach andere Schwerpunkte hatte und man sich zu dieser Zeit selten allzu weit vom gängigen Bottle-Show-Prinzip entfernt hat, um hier richtig in die Tiefe zu gehen, aber Konflikte gab es hier genauso. Was aber alle zusammenhält sind gerade die gemeinsam erlittenen Verluste und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
                          Zuletzt geändert von Logan5; 21.02.2010, 16:29. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                          Kommentar


                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Die Originalserie war niemals so gestrickt, dass man den Holocaust komplett ignoriert hätte und alle die ganze Zeit über immer lustig und fröhlich lachend durch die Gegend gehopst wären.
                            Das stimmt, aber man ist auch sehr schnell in ein "Buisness-as-usual" Verhalten übergegangen. Der Holocaust verliert in OldBSG sehr schnell an Bedeutung, denn schließlich besuchen sie mehrere Planeten auf denen Menschen leben. Dieser Umstand hat mich auch schon vor nBSG an der alten Serie gestört. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass man die Erde eigentlich gar nicht erreichen brauchte, weil es genügend Planeten gibt die man hätte besiedeln können.

                            Die großen Verluste, die die Überlebenden erlitten haben werden mehr als einmal ins Blickfeld gerückt. Gerade Apollo hat einige tragische Schicksalsschläge hinter sich und auch Adama ist nicht verschont geblieben. Auch die durch die neue Situation entstandenen sozialen Probleme, wie Versorgungsknappheit oder ungleiche Ressourcenverteilung etc. werden nicht unter den Tisch gekehrt.

                            Lediglich der Schwerpunkt ist in der alten Version ein anderer. Statt sich in ständigen Depressionen zu suhlen, rückt hier das Prinzip "Hoffnung" in den Mittelpunkt. Daran ist nichts Lächerliches, erst recht nicht für die 70er. Schließlich ist Prinzessin Leia in Star Wars auch nicht ständig heulend durchs Bild gelaufen, weil gerade ihr Heimatplanet pulverisiert wurde.
                            Ich mag sowohl die alte, als auch die neue Serie und sie stehen auch beide direkt nebeneinander bei mir im Regal. Die alte Serie hat richtig gute Momente und auch richtig schlechte. Genau wie die neue. Da beißt die Maus keinen Faden ab.



                            Natürlich verlangt diese Prämisse, einen weniger fröhlichen Grundton, aber das wird im Original durchaus adäquat umgesetzt.
                            Was aber im Gegensatz zu nBSG berücksichtigt wird, ist die menschliche Veranlagung, sich wieder aufzurappeln, Hoffnung zu finden, an etwas zu glauben, füreinander da zu sein und gerade in schweren Zeiten zusammen zu halten.

                            Hinzu kommen das ebenso urmenschliche Bedürfnis nach Ablenkung, gerade in einer desolaten Umwelt und diverse Verdrängungsmechanismen nach einem traumatischen Erlebnis, die dafür sorgen, dass man sich eines so einschneidenden Erlebnisses wie der Vernichtung der Kolonien in seiner ganzen Bedeutung erst nach und nach bewusst wird, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.
                            Durchaus korrekt, aber das trifft in diesem Maße genauso, wenn nicht sogar noch mehr auf nBSG zu. Im Grunde geht es in nBSG doch um nichts anderes als um die Ablenkung und die Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen. Es geht auch zentral um Hoffnung, welches in beiden Serien durch die "Erde" repräsentiert wird.

                            Rein psychologisch betrachtet halte ich die Darstellungsweise der alten Serie in ihrer Glaubwürdigkeit durchaus für ausreichend und von ihrem Unterhaltungswert her ohnehin wesentlich interessanter, als eine Serie von der man auf Dauer Depressionen bekommt.
                            Ich hab keine Depressionen von nBSG bekommen. Eine düstere Grundstimmung schmälert doch nicht den Unterhaltungswert? Ich finde es zumindest bessentlich besser und interessanter, wenn einem die Moral von der Geschichte nicht auf dem Silbertablett serviert wird. Ich habe aber auch nichts dageben wenn auf ein klares Gut gegen Böse Modell zurückgegriffen wird.



                            nBSG halte ich dagegen für völlig einseitig ausgelegt und in den Grundaussagen über Hoffnung, Freundschaft, Zusammenhalt, Familienwerte etc. der alten Serie gegenläufig.
                            Ich hab bei dir immer den Eindruck, als ob du die neue Serie so gut wie gar nicht gesehen hast. Ich kann mich aber auch irren.

                            Als Neuauflage der Originalserie ist das Versagen ohne Zweifel auf der Seite von nBSG, da man den damals von Star Wars inspirierten, märchenhaften Grundton völlig vernachlässigt hat und auf einen Realismus setzt, der einfach nicht zum Originalkonzept passen will.
                            Realismus und Märchen passen definitiv nicht richtig zusammen. Aber das Originalkonzept, darunter verstehe die Grundstory von BSG, kann man sowohl märchenhaft inszenieren, als auch mit einer gehörigen Portion Realismus. Das Ursprungsmaterial gibt beides her und beide Serien werden diesem Grundmuster m.M.n. mehr als gerecht. Versagt hat hier keine der beiden Serien. Bloß weil die eine Serie anders inszeniert wird, heißt das nicht, dass das Originalkonzept vergewaltigt wurde.

                            Mir würde eine neue, realistischer gehaltene Version von Star Wars, in der die eigentliche Kriegsthematik mit all ihren Schrecken und moralischen Fragwürdigkeiten im Mittelpunkt steht, vermutlich genauso wenig gefallen, zumindest, wenn das Ganze unter dem Namen "Star Wars" liefe.
                            Ich wäre da sicherlich flexibler.

                            Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich, wenn man eigentlich etwas völlig anderes machen will, überhaupt auf den Titel "Battlestar Galactica" berufen musste - von kommerziellen Gründen jetzt einfach mal abgesehen. Inhaltlich liegen dazwischen Welten und von daher finde ich Dirk Benedicts Kritik an der neuen Version zu großen Teilen durchaus gerechtfertigt.
                            Ich glaube hier werden die komerziellen Gründe auch massiv überschätzt. Der Name "Galactica" sichert dir nicht gleich einen Erfolg. Es erzeugt Aufmerksamkeit, aber das Produkt muss am Ende auch richtig gut werden. Das war bei nBSG offensichtlich der Fall. Wenn die Grundgeschichte von BSG übernommen wird, dann kann man es auch gleich BSG nennen.

                            Und auch Endar möchte ich hier im Bezug auf den künstlerischen Eigenwert der neuen Serie recht geben, denn ich halte es für sehr offensichtlich, dass man unabhängig von künstlerischen Gedanken, gerade bei dieser Serie zunächst einmal auf einige Pferde gesetzt hat, von denen man sich ein möglichst gutes Rennen versprechen konnte.
                            Was man aus künstlerischer Sicht bei OldBSG natürlich nicht behaupten kann. *hust* Star Wars *hust*

                            Sicher ist SF ein Nischenprodukt, aber man bekommt eventuell mehr Zuschauer auch außerhalb der SF-Fangemeinde, wenn es weniger nach SF aussieht und vor allem Frauen, die in der Regel seltener für SF zu begeistern sind, schalten vielleicht doch ein, wenn es viele weibliche Charaktere und einige Soap-Elemente gibt. Dazu kommt die intensive und sehr ambivalente Figurengestaltung, die seit einiger Zeit in Mode ist und man verzichtet möglichst auf pädagogische Intentionen, die derzeit weniger beliebt sind. Auch Kinder wie Boxey lässt man außen vor, weil Kinder spätestens seit Wesley Crusher unter SF-Fans offenbar relativ unbeliebt sind.
                            Zeiten ändern sich. Was früher noch angesagt und hipp daherkam, kann morgen schon wieder total aus der Mode sein.

                            Alles andere mag tatsächlich künstlerisch motivierte Ambition jenseits des reinen Profitdenkens sein, aber wieviel ist das noch?
                            Genug um es Battlestar Galacitca zu nennen und genug damit man es dennoch auf eigenen Füßen stehen lassen kann.
                            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                            Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

                            Kommentar


                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Die Originalserie war niemals so gestrickt, dass man den Holocaust komplett ignoriert hätte und alle die ganze Zeit über immer lustig und fröhlich lachend durch die Gegend gehopst wären.
                              Dennoch finde ich es schon etwas komisch, dass in der Folge nach dem Pilotfilm (also direkt nach der Zerstörung der Kolonien) man erstmal eine Party feiert.

                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Natürlich verlangt diese Prämisse, einen weniger fröhlichen Grundton, aber das wird im Original durchaus adäquat umgesetzt.
                              Was aber im Gegensatz zu nBSG berücksichtigt wird, ist die menschliche Veranlagung, sich wieder aufzurappeln, Hoffnung zu finden, an etwas zu glauben, füreinander da zu sein und gerade in schweren Zeiten zusammen zu halten.
                              Diese Hoffnung findet sich auch in N-BSG. Mit dem Unterschied, dass es hier ein Auf und Ab gibt. Die entstandene Hoffnung (z.B. durch die Versprechungen Adamas bezüglich der Erde) wird durch neue Probleme abgelößt. Aber auch in N-BSG gibt es immer wieder Lichtblicke.

                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              nBSG halte ich dagegen für völlig einseitig ausgelegt und in den Grundaussagen über Hoffnung, Freundschaft, Zusammenhalt, Familienwerte etc. der alten Serie gegenläufig.
                              Gerade was die Familie und den Zusammenhalt betriffft finde ich die Bande in N-BSG stärker, da sie im Gegensatz zu denen von O-BSG strapaziert wurden und trotz allem hielten. Die Hauptcharaktere finden gegen Ende alle endgültig zusammen, was ich durchaus als positives Bild sehe.

                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich, wenn man eigentlich etwas völlig anderes machen will, überhaupt auf den Titel "Battlestar Galactica" berufen musste - von kommerziellen Gründen jetzt einfach mal abgesehen.
                              Leider sind die komerziellen Gründe wohl der Hauptgrund für die Nutzung des Namens. Dazu kommt meines Erachtens (gerade in den USA) die Furcht vor Copyright-Klagen sowie Fans die die Serie sonst als "billigen Abklatsch" bezeichnen hinzu.

                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Inhaltlich liegen dazwischen Welten und von daher finde ich Dirk Benedicts Kritik an der neuen Version zu großen Teilen durchaus gerechtfertigt.
                              Ich persönlich frage mich in einer solchen Situation immer ob ich wirklich ein exaktes Remake des Originals haben will - und in den meisten Fällen ist meine Antwort nein. Die Qualität des Originals erreicht ein eins zu eins Remake nie, daher bin ich froh, dass sie ihren eigenen Weg gegangen sind (ich will wirklich nicht, dass sie mir meine Erinnerungen an die Klassiker durch Pseudo-Fortsetzungen beschmutzen - siehe auch die Star Wars Prequels Episode 1 bis 3 )
                              Dirk Benedikt äußert in seinerm Artikel einige Kritiken (gerade im Bezug auf die Rolle der Frau in den Medien oder die "Verweichlichung" der Männer) die ich persönlich als grenzwertig empfinde.

                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Und auch Endar möchte ich hier im Bezug auf den künstlerischen Eigenwert der neuen Serie recht geben, denn ich halte es für sehr offensichtlich, dass man unabhängig von künstlerischen Gedanken, gerade bei dieser Serie zunächst einmal auf einige Pferde gesetzt hat, von denen man sich ein möglichst gutes Rennen versprechen konnte.
                              Und das ist schlecht genau aus welchem Grund?
                              Die komerzielle Vermarktbarkeit schneidet sich in diesem Fall nicht mit der Prämisse oder dem Konzept der Serie. Sicher mag momentan ein Trend zu dunkleren Serien existieren - aber das passt zum Konzept der Serie und fällt daher mehr in die künstlerische Sparte als in die erzwungene (Die Serie wurde ja sogar dunkler gemacht, als das Studio es wollte - diese versuchten ja mehrmals erfolglos die Serie aufzulockern). Von daher empfinde ich die Wahl einer dunklen Stimmung durchaus als künstlerische und nicht kommerzielle Entscheidung. Dass diese Entscheidung auch kommerziell erfolgsversprechend wirkt schliest eine künstlerische Entscheidung nicht aus (In diesem Fall könnte ich auch argumentieren, dass Star Trek lediglich eine zusammenarbeitende "Vereinte Menschheit" zeigte um der aktuellen "Kalter Krieg" Stimmung zu entsprechen.)
                              Star Wars - Episode 5
                              Obi-Wan Kenobi: "Luke, auch du wirst erkennen, dass viele Warheiten an die wir uns klammern von unserem persönlichen Standpunkt abhängen."

                              Kommentar


                                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                                Es mag ja sein, dass die Familienkonflikte am Ende gelöst werden - soweit habe ich die Serie nicht verfolgt - aber die Grundstimmung über einen Großteil der Episoden ist doch schon eher negativ, was das Familienbild und das zugrunde liegende Menschenbild als solches angeht.
                                Der einzige Unterschied besteht für mich darin, dass in nBSG das Famileinbild wesentlich facettenreicher gestaltet. Das Menschenbild ist in OldBSG eindeutig schwarz-weiß, in nBSG ist es grau.

                                Was die Darstellung der Familien in der Originalserie angeht, die waren längst nicht so problembefreit, wie du es hier darstellen willst. Bereits im Pilotfilm verliert Adama seine Frau und seinen jüngsten Sohn. Apollo verliert ein paar Folgen weiter seine gerade erst angetraute Frau, die vor seinen Augen von einem Zylonen erschossen wird und plötzlich ist er allein erziehender Vater eines Sohnes, der gar nicht sein eigener ist. Starbuck ist Vollwaise und bereit dazu seine Karriere hinzuschmeißen, als er glaubt, seinen Vater gefunden zu haben, der sich aber als Betrüger herausstellt - auch wenn die Möglichkeit einer tatsächlichen Vaterschaft nahe gelegt wird. Cassiopeia gerät in Konflikt mit Starbuck, als Caine zurückkehrt, mit dem sie bereits vorher ein Verhältnis hatte.

                                Natürlich werden diese Aspekte nicht so ausgeweitet, weil das Original einfach andere Schwerpunkte hatte und man sich zu dieser Zeit selten allzu weit vom gängigen Bottle-Show-Prinzip entfernt hat, um hier richtig in die Tiefe zu gehen, aber Konflikte gab es hier genauso. Was aber alle zusammenhält sind gerade die gemeinsam erlittenen Verluste und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
                                Ich habe nicht behauptet, dass es überhaupt keine Konflikte in OldBSG gegeben hat. Dann hätte ich wahrscheinlich auch nicht alle Episoden gesehen. Aber den entscheidenden Punkt sprichst du selbst an: Die Konflikte werden nicht vertieft, sie werden nicht ausgespielt. Wenn so etwas nicht passiert, dann erscheinen die Konflikte nur oberflächlich vorhanden zu sein. Die Konflikte müssten wesentlich stärker sein um überhaupt die Beziehungen der Charaktere zu erschüttern. Einen bleibenden Einfluss dieser Ereignisse konnte ich in der Regel bei OldBSG niemals feststellen. Das war auch damals durchaus OK so, aber ich bin froh, dass man es bei nBSG nicht so gemacht hat. Darin liegt doch auch die kreative Eigenleistung hinter nBSG. Man geht konsequent einen Schritt weiter und liefert keinen billigen Abklatsch der originalen Serie. Letzteres wäre die eigentliche Katastrophe gewesen.
                                "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                                Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X