[414] "Blut in der Waagschale" / "Blood on the Scales" - SciFi-Forum

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[414] "Blut in der Waagschale" / "Blood on the Scales"

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  • MrFalderal
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    islamischen Terror
    Okay, ich bin ein Klugscheißer, aber hier muss es sein: "islamistischer Terror", bitte, nicht "islamischer".

    Von daher sind gewisse Auswüchse des Sicherheitsdenkens definitiv übertrieben. Bei der Menschheit in BSG sieht das vollkommen anders aus.
    Natürlich ist die Situation bei BSG extremer, es geht aber in die gleiche Richtung. Zumal viele "Auswüchse des Sicherheitsdenkens", wie du es imho etwas beschönigend nennst, völlig unnötig sind: Wo sich für Folter vielleicht noch dringende Bedrohungsszenarien zur "Rechtfertigung" zurechtkonstruieren lassen (ich lehne sie trotzdem in jedem Fall ab), ist das bei Exekutionen nicht der Fall. Exekutionen sind einfach barbarisch und unnötig, Punkt. Niemand gewinnt etwas durch eine Exekution, niemand kann dadurch gerettet werden. Und ganz sicher geht die Flotte nicht unter, wenn Gaeta nicht hingerichtet wird, bzw. die Zylonen nicht geairlocked werden.

    Ich glaube ja auch nicht, dass es bei BSG großen Widerspruch gegen "Sicherheitsdenken" wie totale Videoüberwachung oder komplette Dateien mit den genetischen Fingerabdrücken aller Überlebenden geben würde. Das ist der Unterschied zu unserer heutigen Situation. Exekutionen und Militärputsche sind aber trotzdem nicht hinzunehmende Verrohungserscheinungen, die dem Überleben der Menschheit sicher nicht dienlich sind, eher im Gegenteil.

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  • Jolly
    antwortet
    Siehe Antwort oben. Es gibt keinen Königsweg, der Kompromiss des Freiheitsentzuges zum Schutze der Allgemeinheit ist derzeit der einzige Weg den man kennt.

    Es sei denn man erfindet irgendwann mal eine Psychoindoktrination womit die Gefahrenquellen abgeschaltet werden, ohne die primäre Persönlichkeit des Diliquenten zu zerstören.

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
    Ist es nicht. Moralisch gesehen hat der junge Mann recht. Das vorsetzliche beenden eines Lebens ist ein Verbrechen. Selbst wenn es durch den Staat durch Gesetze und Regularien sanktioniert ist.
    Und was ist da beim vorsätzlichen Freiheitsentzug anders?

    Leute die mehrere Jahre im Knast waren haben danach kein Leben mehr, sie kriegen nur noch schlechte Arbeit weil vorbestraft, wenn überhaupt. Freunde haben sie auch keine mehr, Familie ist ein ganz anderes Blatt. Von Sachen die im Knast geschehen will ich garnicht erst anfangen.

    Wieso soll also das eine erlaubt sein und das andere nicht?

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  • Jolly
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Ähem, irgendwie hat Larkis aber auch recht. Freiheitsentzug ist auch ein Verbrechen, wenn es durch den Staat durch Gesetze und Regularien sanktioniert ist, sehen wir das aber anders. Wieso soll also das Töten immer ein Verbrechen sein, Freiheitsentzug aber nur manchmal?
    Nun, irgendwie muss man die Gesellschaft vor Verbrechern schützen. Am dollsten wäre das mit Resozialisierungsmaßnahmen die auch greifen, aber ein Allheilmittel gibt es dafür ja leider nicht. Ergo sperrt man sie für ein paar Jahre weg und hofft das sie sich bessern. Es ist die bessere Alternative als die Todesstrafe die zu entgültig ist nach meinem Geschmack.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
    Ist es nicht. Moralisch gesehen hat der junge Mann recht. Das vorsetzliche beenden eines Lebens ist ein Verbrechen. Selbst wenn es durch den Staat durch Gesetze und Regularien sanktioniert ist.
    Ähem, irgendwie hat Larkis aber auch recht. Freiheitsentzug ist auch ein Verbrechen, wenn es aber durch den Staat durch Gesetze und Regularien sanktioniert ist, sehen wir das anders. Wieso soll also das Töten immer ein Verbrechen sein, Freiheitsentzug aber nur manchmal?

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  • Jolly
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Ach komm, das ist ja nun wirklich nicht vergleichbar. Die westliche Welt ist vom islamischen Terror nicht in ihrer Existenz bedroht. Von daher sind gewisse Auswüchse des Sicherheitsdenkens definitiv übertrieben. Bei der Menschheit in BSG sieht das vollkommen anders aus.

    Und wenn ich die Wahl zwischen einer überlebenden Diktatur und einer freiheitlichen, aber ausgelöschten Gesellschaft habe, dann wähle ich die Diktatur. Vielleicht nicht unbedingt für mich persönlich, aber grundsätzlich. Denn da besteht zumindest die Chance, daß sich irgendwann wieder eine freiheitliche Gesellschaft entwickelt. Bei der ausgelöschten Zivilisation isses aus und vorbei.
    Das einzige worauf man sich hier glaube ich einigen kann ist, das man nicht weiß wie man persönlich darauf reagieren würde, auf diese spezielle Situation. Ich weiß es einfach nicht, ich weiß nicht ob ich da noch menschlich geblieben wäre.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Jolly schrieb nach 1 Minute und 54 Sekunden:

    Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
    Aha und wieso soll die Todestrafe ein Verbrechen sein und Freiheitentzug nicht? Wieso unterscheidest du da? Weil das andere aus deinen Augen schlimmer ist als das andere? Das ist Bigotterie
    Ist es nicht. Moralisch gesehen hat der junge Mann recht. Das vorsetzliche beenden eines Lebens ist ein Verbrechen. Selbst wenn es durch den Staat durch Gesetze und Regularien sanktioniert ist.

    Aber in der speziellen Situation kann man einfach nicht mehr sehen was richtig und falsch ist. Das Überleben der Spezies Mensch im Allgemeinen ist da dann wichtiger als Moralische Grundsätze fürchte ich.
    Zuletzt geändert von Jolly; 04.07.2010, 22:19. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
    Nicht, wenn man davon ausgeht, dass die Todesstrafe selbst ein Verbrechen ist.
    Aha und wieso soll die Todestrafe ein Verbrechen sein und Freiheitentzug nicht? Wieso unterscheidest du da? Weil das andere aus deinen Augen schlimmer ist als das andere? Das ist Bigotterie

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen
    Ich habe das in der von mir angezettelten Diskussion zu Adama bestimmt schonmal gesagt, aber: Ich bin genau der gegenteiligen Meinung: Eben diese Grundsätze haben nur dann einen Wert, wenn sie auch unter Druck bestehen. Was passiert, wenn man anfängt, diese aufgrund besonderer Krisensituationen wegzurationalisieren, sehen wir im sogenannten "War on Terror" immer wieder.
    Ach komm, das ist ja nun wirklich nicht vergleichbar. Die westliche Welt ist vom islamischen Terror nicht in ihrer Existenz bedroht. Von daher sind gewisse Auswüchse des Sicherheitsdenkens definitiv übertrieben. Bei der Menschheit in BSG sieht das vollkommen anders aus.

    Und wenn ich die Wahl zwischen einer überlebenden Diktatur und einer freiheitlichen, aber ausgelöschten Gesellschaft habe, dann wähle ich die Diktatur. Vielleicht nicht unbedingt für mich persönlich, aber grundsätzlich. Denn da besteht zumindest die Chance, daß sich irgendwann wieder eine freiheitliche Gesellschaft entwickelt. Bei der ausgelöschten Zivilisation isses aus und vorbei.

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  • MrFalderal
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Ja, die paar Milliarden Toten zu Beginn der Serie werden in solchen Diskussionen immer erstaunlich schnell unter den Teppich gekehrt.
    Ein Unrecht wiegt das andere nicht auf.

    Und auch, daß viele unsere heutigen moralischen Grundsätze in dieser Situation schlichtweg nicht anwendbar sind.
    Ich habe das in der von mir angezettelten Diskussion zu Adama bestimmt schonmal gesagt, aber: Ich bin genau der gegenteiligen Meinung: Eben diese Grundsätze haben nur dann einen Wert, wenn sie auch unter Druck bestehen. Was passiert, wenn man anfängt, diese aufgrund besonderer Krisensituationen wegzurationalisieren, sehen wir im sogenannten "War on Terror" immer wieder.

    Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
    Nein, das eine ist ein Verbrechen, das andere die Strafe dafür.
    Nicht, wenn man davon ausgeht, dass die Todesstrafe selbst ein Verbrechen ist.

    Außerdem hast du ja mit dem Überleben der Menschheit argumentiert. Ich persönlich bin zwar nicht der Meinung, dass ein Leben unter 30.000 mehr wert ist als eines unter Milliarden, aber wenn man schon so argumentiert, trifft das auf die Todesstrafe ja genauso zu. Auch sie löscht ein Leben aus und bringt die Menschheit ein Leben näher an die totale Vernichtung.

    Wo es wie naives Gutmenschentum anmuten mag, in unserer Gesellschaft dem Rehabilitationsgedanken den Vorzug vor dem Bestrafungsgedanken zu geben, ist es in der Situation bei BSG schon aus purer Pragmatik geboten.

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen


    Glückwunsch, du hast dir gerade selbst widersprochen .
    Nein, das eine ist ein Verbrechen, das andere die Strafe dafür.

    man unterscheidet zwischen Verbrechen und staatlich sanktionierten Verbrechen, das ist auch bei uns heute so. Den was ist am Gefängnis anders als an Freiheitsberaubung? Wo ist der Unterschied zwischen Beschlagnamung und Diebstahl?

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  • Jolly
    antwortet
    Was aber auch wieder relativ schwierig ist. Sie haben die Erde gefunden, doch sie ist eine Atomare Wüste. Desweiteren werden sie immer noch von klein Cavil verfolgt dem man den Lutscher geklaut hat, und dafür die Kolonien ausgebombt hat. Garnicht so einfach da die Fassung, geschweige denn die Menschlichkeit zu waren.

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  • MrFalderal
    antwortet
    Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
    Dafür das von 45 Milliarden Menschen gerade noch so 30k am Ende überlebten, haben sie doch noch eine Menge Menschlichkeit bewahrt. Ich weiß nicht wie ich reagieren würde in solch einer Situation, aber überhaupt einen Hauch Menschlichkeit dann zu bewahren ist schon eine starke Leistung denke ich.
    Na klar, auf rein intellektueller Ebene verstehen, dass sie so geworden sind, kann ich schon. Trotzdem kann ich es natürlich nicht gutheißen, sowohl aus pragmatischen, als auch prinzipiellen Gründen. Aus pragmatischen deshalb, weil das Aufgeben dessen, was einen menschlich macht, letztendlich immer zu mehr Konflikt und Gewalt führt. Ich denke, BSG macht seine Sache ganz gut, das auch darzustellen. Die Revolte der letzten Folgen (von dieser hier aus gesehen) kam nicht von Ungefähr und auch nicht nur aus Hass auf die Zylonen auf. Es fallen einfach immer mehr Hemmschwellen, die Menschen werden immer desillusionierter, gespaltener, gewalttätiger - eben unmenschlischer. Gerade da Gegenbeispiele zu setzen und den Trend umzukehren zu versuchen, wäre für Roslin und Adama in ihren Vorbildfunktionen nicht nur richtig, sondern auch notwendig gewesen.

    Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
    Bei einer von der Auslöschung bedrohten Rasse, ist Mord das größte Verbrechen das es gibt. Und da gibt es von meiner Seite aus kein Pardon.
    Glückwunsch, du hast dir gerade selbst widersprochen .

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  • Larkis
    antwortet
    Zitat von MrFalderal Beitrag anzeigen

    Du schiebst es aber immer noch vor dir her. Findest du jetzt beides richtig, oder was? Die Exekution und die Tobsuchtsanfälle von "Mrs. Airlock"? ^^
    Mist ertappt.

    Ich sag mal ich bin Realist. In der heutigen Zeit wo wir leben, leben wir in Sicherheit und Frieden. Da können wir uns so etwas wie Moral leisten. Was anderes sind Ausnamezustände und Kriegszeiten. Man könnte sagen die Situation heilt die Mittel. Wenn ich ein funktionierendes Rechtsystem habe und den Apperat dieses durchzusetzen sowie die Möglichkeit die Verbrecher zu verwahren bin ich ganz klar gegen die Todestrafe.

    Wenn wir aber in einem Endzeitszenario leben würden, wo Verbrecherbanden klauen, die Männer ermorden und die Frauen vergewaltigen, und es keinen funktionierenden Justizapperat mehr gibt, dann bin ich durchaus für die Todestrafe. Es gefällt mir zwar nicht, aber es ist ein der Situation angemessenes Mittel.

    Selbiges gilt für mich auch für das nBSg Universum. Ich find es nicht unbedingt toll, aber ich finde es legitim. Bei einer von der Auslöschung bedrohten Rasse, ist Mord das größte Verbrechen das es gibt. Und da gibt es von meiner Seite aus kein Pardon.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
    Dafür das von 45 Milliarden Menschen gerade noch so 30k am Ende überlebten, haben sie doch noch eine Menge Menschlichkeit bewahrt. Ich weiß nicht wie ich reagieren würde in solch einer Situation, aber überhaupt einen Hauch Menschlichkeit dann zu bewahren ist schon eine starke Leistung denke ich.
    Ja, die paar Milliarden Toten zu Beginn der Serie werden in solchen Diskussionen immer erstaunlich schnell unter den Teppich gekehrt. Und auch, daß viele unsere heutigen moralischen Grundsätze in dieser Situation schlichtweg nicht anwendbar sind.

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  • Jolly
    antwortet
    Dafür das von 45 Milliarden Menschen gerade noch so 30k am Ende überlebten, haben sie doch noch eine Menge Menschlichkeit bewahrt. Ich weiß nicht wie ich reagieren würde in solch einer Situation, aber überhaupt einen Hauch Menschlichkeit dann zu bewahren ist schon eine starke Leistung denke ich.

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