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Django Unchained by Quentin Tarantino

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    #76
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Im Fall von Django ist es tatsächlich sogar aktenkundig, dass der Regisseur dessen Handeln für legitim hält.
    Ja und? Das macht Django nicht automatisch zu einem Sprachrohr für Tarantinos Überzeugungen. Django tut was er tut nicht weil Tarantino das so machen würde, sondern weil er sich selbst durch seine Erfahrungen zu so einem Menschen entwickelt hat. Er tut genau das was ich von einem Schwarzen in seiner Situation und Epoche erwarten würde. Ob ich das gutheiße oder gar selbst so machen würde, hat damit rein garnichts zu tun.
    Sicher macht Tarantino auch ein Statement. Aber das kommt eher durch den Film als Ganzes, nicht durch das Handeln des Protagonisten. Hier muss man wirklich Fiktion und Realität trennen.

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      #77
      Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
      Bezogen auf deine Feststellung:
      Ich verstehe es immer noch nicht. Ich habe doch nichts unterschlagen.

      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
      Ja und? Das macht Django nicht automatisch zu einem Sprachrohr für Tarantinos Überzeugungen. Django tut was er tut nicht weil Tarantino das so machen würde, sondern weil er sich selbst durch seine Erfahrungen zu so einem Menschen entwickelt hat. Er tut genau das was ich von einem Schwarzen in seiner Situation und Epoche erwarten würde. Ob ich das gutheiße oder gar selbst so machen würde, hat damit rein garnichts zu tun.
      Das ist aus meiner Sicht eine Fehleinschätzung. Django verhält sich für einen Afroamerikaner dieser Zeit völlig atypisch. Er hebt sich optisch und mit seinem Verhalten stark von den anderen Negern seiner Zeit ab. Die Annahme, es handle sich um eine rein dokumentarische Erzählung, die nur die Realität der damaligen Zeit abbilde, kann also leicht widerlegt werden. Django verhält sich so, wie sich Quentin Tarantino das Verhalten der Afroamerikaner in der damaligen Zeit gewünscht hätte.
      Weiterhin habe ich auch nirgendwo etwas davon geschrieben gehabt, dass eine Figur automatisch zum Sprachrohr des Filmemachers wird. Eine Figur wird erst durch die Art der Inszenierung (z.B. als Sympathieträger) der Figur zu einem solchen oder auch nicht.

      Bevor wir zu allgemein werden: Gibt es konkrete Beispiele, bei denen belegt ist, dass das Handeln des Helden/Sympathieträgers und die Überzeugungen des Autors/Filmemachers auseinanderlaufen?
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        #78
        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Ich verstehe es immer noch nicht. Ich habe doch nichts unterschlagen.
        Keine Ahnung, wie ich es noch deutlicher erklären könnte. Egal. belassen wir es dabei.
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          #79
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Bevor wir zu allgemein werden: Gibt es konkrete Beispiele, bei denen belegt ist, dass das Handeln des Helden/Sympathieträgers und die Überzeugungen des Autors/Filmemachers auseinanderlaufen?
          Belege habe ich nicht ,aber ich bezweifle, dass die Überzeugungen der Autoren und Filmemacher der Fluch der Karibik-Filme, mit dem Handeln Jack Sparrows vereinbar sind. Auch die Helden und Sympathieträger aus den Hangoverfilmen und handeln kaum so dass das irgendwelchen Überzeugungen entspricht. Die von mir genannten Filmcharaktere uns Ledgers Joker sind für mich deutlich mehr Sympathieträger als dieser Django. Was ist an dem denn sympathisch? Anakin Skywalkers Handeln ist auch nicht mit den Wertvorstellungen von GL vereinbar. Ich weiß auch nicht wie oft Der Graf von Montechristo verfilmt wurde aber nicht jeder der Regisseure wird ein Freund von Morden, Rache und Selbstjustiz sein. Ich bezweifle auch dass Peter Jackson es befürwortet kleine Leute ständig riesigen Gefahren auszusetzen.
          Mir ist das aber zu aufwendig hier alle Helden aufzuschreiben, deren Handeln den Überzeugungen der Filmemacher widerspricht. Davon gibt es unzählige.

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            #80
            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Das ist aus meiner Sicht eine Fehleinschätzung. Django verhält sich für einen Afroamerikaner dieser Zeit völlig atypisch. Er hebt sich optisch und mit seinem Verhalten stark von den anderen Negern seiner Zeit ab.
            Deswegen hab ich ja auch extra "in seiner Situation" geschrieben. Und mit "seiner Situation" meine ich wie er als Sklave behandelt wurde, seine Befreiung, die Kopfgeldjägerei und dass seine Frau noch Sklavin ist.
            Django verhält sich so, wie sich Quentin Tarantino das Verhalten der Afroamerikaner in der damaligen Zeit gewünscht hätte.
            Das sollte sich eigentlich jeder wünschen, der wenigstens ein Quentchen Mitgefühl hat.
            Nichtsdestotrotz ergibt sich Djangos Handeln stimmig aus seinem Werdegang. Deswegen sehe aber nicht Tarantino in ihm.

            Ob es nötig war, die Schwester zu erschießen ist sicherlich ein Streitfall. Man kann aber argumentieren, dass sie durch Duldung mitschuldig ist.
            Die Mitarbeiter der Bergbaufirma kommen sicherlich recht sympathisch rüber, aber wenn man sich ins Gedächtnis zurück ruft, was Stephen über sie erzählt hat, relativiert sich das auch wieder sehr stark.

            Bevor wir zu allgemein werden: Gibt es konkrete Beispiele, bei denen belegt ist, dass das Handeln des Helden/Sympathieträgers und die Überzeugungen des Autors/Filmemachers auseinanderlaufen?
            Da gibt es sicher viele. Müsste man mal tiefgehender Interviews mit Autoren recherchieren. Ich würde bei Werken anfangen, die einen Antihelden als Protagonisten und Sympathieträger haben. Den Punisher zum Beispiel. Ich bezweifle, dass die meisten seiner Autoren seine extreme Selbstjustiz gutheißen.

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              #81
              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
              Belege habe ich nicht ,aber ich bezweifle, dass die Überzeugungen der Autoren und Filmemacher der Fluch der Karibik-Filme, mit dem Handeln Jack Sparrows vereinbar sind. Auch die Helden und Sympathieträger aus den Hangoverfilmen und handeln kaum so dass das irgendwelchen Überzeugungen entspricht. Die von mir genannten Filmcharaktere uns Ledgers Joker sind für mich deutlich mehr Sympathieträger als dieser Django. Was ist an dem denn sympathisch? Anakin Skywalkers Handeln ist auch nicht mit den Wertvorstellungen von GL vereinbar.
              Naja, eine Figur wie Jack Sparrow hat keinen moralischen Kompass, der sein Handeln anleitet. Er lebt in einer Fantasiewelt, für seine Rolle gibt es in unserer Welt keine Entsprechung. Der Autor/Filmemacher kommt daher auch nicht in die Situation, irgendein Statement abzugeben. Das ist reine Unterhaltung.
              Ähnliches gilt für Anakin Skywalker, wobei sein Werdegang in Richtung dunkle Seite von den Autoren/Filmemachern tatsächlich kritisch gesehen wird. Durch verschiedene Gestaltungsmittel (z.B. gruslige Musik) distanzieren sich die Autoren/Filmemacher von seinen Handlungen. Er ist also nicht der Held/Sympatieträger, der am Ende reüssiert. Somit kann er auch nicht als Sprachrohr des Autors/Filmemachers angesehen werden. Ähnlich ist es bei vielen ambivalenten Figuren wie z.B. Walter White, Nucky Thompson oder Gollum.

              Und nochmal: Es ist verbrieft, dass Quentin Tarantino das Handeln von Django als legitim ansieht. Da gibt es nichts abzustreiten.
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                #82
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Naja, eine Figur wie Jack Sparrow hat keinen moralischen Kompass, der sein Handeln anleitet. Er lebt in einer Fantasiewelt, für seine Rolle gibt es in unserer Welt keine Entsprechung.
                Das ist richtig, hat aber mit Deiner Frage nichts zu tun!

                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Der Autor/Filmemacher kommt daher auch nicht in die Situation, irgendein Statement abzugeben. Das ist reine Unterhaltung.
                Auch wenn es nur Unterhaltung ist kann ein Held, der in einer Welt, die unserer nicht entspricht so handeln wie es dem Autor/Filmemacher selbst gefällt (s. Django) und natürlich kann man auch über eine fiktive Figur in einer unrealistischen Welt ein Statement abgeben. Das ist bei fast allen Disneyfilmen so.
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Ähnliches gilt für Anakin Skywalker, wobei sein Werdegang in Richtung dunkle Seite von den Autoren/Filmemachern tatsächlich kritisch gesehen wird. Durch verschiedene Gestaltungsmittel (z.B. gruslige Musik) distanzieren sich die Autoren/Filmemacher von seinen Handlungen.
                Das die Musik eine Distanzierung zur Tat sein soll ist deine Interpretation, Ähnliches könnte ich über den übermäßigen Blutverlust von Djangos Opfern sagen. Der könnte den Verlust von Djangos Unschuld bedeuten und wäre somit auch eine Distanzierung.

                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Er ist also nicht der Held/Sympatieträger, der am Ende reüssiert. Somit kann er auch nicht als Sprachrohr des Autors/Filmemachers angesehen werden.
                Die Klausel, dass er auch reüssieren soll hättets du fairerweise vorher erwähnen sollen!

                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Ähnlich ist es bei vielen ambivalenten Figuren wie z.B. Walter White, Nucky Thompson oder Gollum.
                Bleibt immer noch Gandalfs Tendenz kleine Leute großer Gefahr auszusetzen...
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Und nochmal: Es ist verbrieft, dass Quentin Tarantino das Handeln von Django als legitim ansieht. Da gibt es nichts abzustreiten.
                Ist das an mich gerichtet?
                Ich habe das ja nie angezweifelt. Du hast ne Frage gestellt ich habe sie beantwortet. Bei Django und Tarantino mag das so sein wie du sagst.

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                  #83
                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Die Klausel, dass er auch reüssieren soll hättets du fairerweise vorher erwähnen sollen!
                  Also ich habe keine umfassende und abgeschlossene Theorie über das Verhältnis des Filmemachers und seinen Figuren, die hier präsentieren könnte. Ich nehme an, Du hast auch keine. Es ist daher nicht auszuschließen, dass weitere Argumente und Einschränkungen hinzukommen können. Und die Aussage mit dem Reüssieren muss ich auch gleich wieder relativeren: Es ist keine Notwendigkeit, dass der Held am Ende immer reüssieren muss, damit man vom Handeln der Figur auf die Überzeugungen des Autors/Filmemachers schließen kann. Es kommt eben auf die Art der Inszenierung der Figur an. Man kann ganz sicher sagen, dass Georg Lucas kein Freund von Diktaturen und blinder Zerstörungswut ist.
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                    #84
                    Auch mit der Gefahr mich zu wiederholen, es gibt da auch andere Personen als den Regisseur, die u.U. ihre Meinung oder Statement durch einen Film ausdrücken. Drehbuchautoren und Produzenten haben doch einen maßgeblichen Einfluss auf die Handlung.

                    Dann gibt es auch Filmemacher, die sich bewusst neutral mit der "Botschaft" halten und quasi es den Zuschauer überlassen, sich ein Urteil oder eine Meinung zum Gesehenen zu bilden.
                    Ich glaube nicht, dass es immer so simpel ist wie "Regisseur vertritt moralisch positive" Ansichten. Tarantino gehört so oder so nicht zu dieser Art von Filmemachern. Lars v. Trier so oder so nicht, und es gibt sicherlich noch einige andere, die bewusst Filme inszinieren mit offener Botschaft, um zu provozieren, zu polarisieren, damit der Zuschauer nachdenkt und sich der Thematiken von Filmen bewusst wird.
                    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                      #85
                      Trotz einer gewissen, mir eigenen Tarantino-Abneigung, war ich zusammen mit Freunden in „Django Unchained“. Der Film war meiner Meinung nach sehr durchwachsen.

                      Gelungen waren die Szenen mit Christoph Waltz, der als Zahnarzt im Ruhestand / aktiver Kopfgeldjäger eine wunderbare Vorstellung ablieferte. Der sonst so gute Jamie Foxx wirkte hier hingegen auffallend blass. Auch Samuel L. Jackson als niggerhassender Nigger war mit einer solchen Freude an der Schauspielerei dabei, dass es schwer war, dem Film nicht einen Sympathiebonus zu geben. Leonardo DiCaprio, welcher hier mal einen Schurken mimte, überzeugte ebenfalls auf ganzer Linie.

                      Stellenweise machte dieser Streifen vieles richtig. Mein persönliches Highligt war jedoch die Szene, in welcher die berittenen Rassisten über ihre unpraktischen weißen Kapuzen diskutieren – einfach herrlich.

                      Nach dem Ausscheiden von Waltz / Dr. Schultz wird der Film jedoch zu einer stupiden und bluttriefenden Racheorgie. Dadurch bekommt man hier eine kurze Version vom unsäglichen „Kill Bill“ geliefert. Jammerschade, denn da wäre deutlich mehr möglich gewesen.

                      Fazit: nichts Besonderes. Die hohe Starpräsenz und einige gelungene Momente lassen einen anfangs manche Längen übersehen, aber „Django Unchained“ ist kein überragender Film. Mit viel Wohlwollen vergebe ich noch 4 von 6 Sternen.
                      "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                      die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                      (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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                        #86
                        Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                        Auch mit der Gefahr mich zu wiederholen, es gibt da auch andere Personen als den Regisseur, die u.U. ihre Meinung oder Statement durch einen Film ausdrücken. Drehbuchautoren und Produzenten haben doch einen maßgeblichen Einfluss auf die Handlung.
                        Mit wem redest Du eigentlich?
                        Ich habe andere beteiligte Personen niemals unterschlagen.
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                          #87
                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Mit wem redest Du eigentlich?
                          Ich schreibe, ich rede nicht.

                          Deine Ausführungen betreffend des Einflusses seitens des Regisseurs erwecken nun mal den Eindruck, dass du die anderen Personen um einen Film herum nicht beachtest.
                          Aber lassen wir es, wie ich schon vorher erwähnte. So wichtig ist das alles nicht.
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                            #88
                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Ich habe andere beteiligte Personen niemals unterschlagen.
                            Wo hast du sie genannt?

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                              #89
                              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                              Wo hast du sie genannt?
                              <gähn>
                              Beitrag-IDs: #67, #72, #81, #83
                              Mein Profil bei Last-FM:
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                                #90
                                <doppelgähn>

                                Ja toll, erwähnt hast du sie, aber nicht in dem Kontext wie u.a. von mir erwähnt. Ihren mit vorhandenen Einfluss neben dem Regisseur, kommt in keinen deiner aufgelisteten Posts vor.

                                <und tripple gähn>
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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