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Django Unchained by Quentin Tarantino

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    #61
    Wobei "Django Unchained" zwar seine brutalen Stellen hat aber im Vergleich zu "Kill Bill" und "Ingloriouse Basterds" geradezu harmlos rüberkommt.

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      #62
      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
      Wobei "Django Unchained" zwar seine brutalen Stellen hat aber im Vergleich zu "Kill Bill" und "Ingloriouse Basterds" geradezu harmlos rüberkommt.
      Stimmt genau.

      Ich fand die spritzenden Blutszenen irgendwann total langweilig, bzw. absolut übertrieben, auch wenn Tarantino damit wohl besonders die bösartigen Rassisten hervorheben wollte, die ihre "grausame Strafe" erhalten.
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        #63
        Ich habe den Film ebenfalls im Kino gesehen und kann nun meine Eindrücke wiedergeben.

        Im Vergleich zu anderen Tarantino-Filmen hat "Django Unchained" leider keine besonders raffinierte Erzählweise. In "Pulp Fiction" hatten wir beispielsweise eine epsiodenartige Erzählstruktur mit interessanten Überschneidungen. Das raffinierte Element in "Inglourious Basterds" waren die beiden voneinander unabhängigen Handlungsstränge, die schließlich zur Zerstörung des Kinos führen. "Django Unchained" kommt dagegen, von kleineren Rückblenden abgesehen, sehr geradlinig und konventionell daher. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber es fehlt leider etwas die Genialität, die andere Tarantino-Filme ausgezeichnet hatte.
        Etwas verunglückt finde ich dabei leider das Finale. Insbesondere die Überwältigung der Bergbau-Sklavenhalter, die Tötung der Hundebesitzer und die Zerstörung der Candie-Farm wirken etwas deplatziert, wie aneinandergereihte Zugaben. Es ist nicht das Finale "aus einem Guss", was aus meiner Sicht einen hervorragenden Film auszeichnet. Wenn der Film damit geendet hätte, dass man Django die Eier abschneidet, wäre das aus meiner Sicht der bessere Abschluss gewesen.

        Positiv überrascht hat mich, dass Tarantino ein sehr ernstes Thema über weitere Strecken in sehr angemessener Weise bearbeitet. Insbesondere die Szene, in der der eine Kampfneger dem anderen die Augen ausdrücken muss, ist sehr bedrückend. Interessant fand ich auch, dass Tarantino ein Bewusstsein für weniger bekannte geschichtliche Fakten und Zusammenhänge angedeutet hat. Viele deutsche Einwanderer waren aufgrund eigener Erfahrung von Leibeigenschaft gegen die Sklaverei und sind insbesondere in der Zeit des Bürgerkriegs in Bedrängnis geraten. Insofern ist es nicht nur ein netter Gag, dass ein Deutscher eine zentrale Rolle in diesem Film spielt. Eben habe ich auch nach Alexandre Dumas gegoogelt. Er hatte tatsächlich (auch) afroamerikanische Vorfahren und das sieht man ihm auch an.
        Leider fehlt es mitunder an Sensibilität: Tarantino macht keinen Unterschied zwischen dem Plantagenbesitzer Candie, seiner Schwester und dem Hausdiener Stephen – alle sind schuldig und müssen sterben. Insbesondere Stephen's Lebensweg halte ich für durchaus bemerkenswert: Er ist faktisch kein Sklave mehr, sondern Familienmitglied und auf Augenhöhe mit Candie. Symptomatisch ist dabei z.B. die Szene, in der er Candie mit einem Glas Cognac in der Hand in der Bibliothek empfängt und Candie seinen Verdacht bzgl. der wahren Absichten von Schultz und Django offenbart. Stephen hat das erreicht, was sich Django mit Gewalt erkämpfen muss und viele Afroamerikaner bis in die heutige Zeit noch nicht erreicht haben. Hat er wirklich den Tod verdient?

        Wie man von einem Tarantino-Film erwarten kann, sind die meisten Figuren wirklich gelungen. King Schultz kommt nicht ganz an Hans Landa heran, aber die Einzigartigkeit dieser Figur (vor allem die Sprache) reicht aus, um das meiste, was man sonst aus US-amerikanischen Filmen kennt, locker zu überstrahlen. Leonardo DiCaprio liefert als Plantagenbesitzer Candie eine Performance ab, die man ihm so nicht zugetraut hat. Die eigentliche Überraschung für mich war allerdings, die Figur des Stephen. Grandios.
        Voll in die Hose gegangen ist leider die Szene mit der Vorgänger-Organisation Ku-Klux-Klan. Die Szene war vermutlich als Gag konzipiert gewesen: die Männer konnten aufgrund der Masken nicht richtig sehen, wodurch die Organisation ins Lächerliche gezogen werden sollte. Aber durch die Länge, die ständige Wiederholung und Variation des Gags war es leider nicht wirklich spaßig.
        Bei den Kostümen bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich durchgängig authentisch gewesen ist. Insbesondere das Outfit von Django ab der Mitte des Films sieht viel zu stylisch aus für die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts, eher so, wie man sich die Kleidung dieser Zeit in alten US-amerikanischen Western-Filmen vorgestellt hat.

        Insgesamt ein unterhaltsamer und viel Tarantino-Verhältnisse auch recht bedrückender Film. Aufgrund einer Mängel ist es dennoch leider kein Meisterwerk geworden.
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          #64
          @ Largo

          Interessanter Review! Vielend Dank!

          Stephen hat das erreicht, was sich Django mit Gewalt erkämpfen muss und viele Afroamerikaner bis in die heutige Zeit noch nicht erreicht haben. Hat er wirklich den Tod verdient?
          Bei der Szene im Kaminzimmer, kann man sicherlich das so interpretieren. Ich sehe da aber etwas anderes. Dadurch das Stephen quasi Candie 1:1 versucht zu kopieren, und damit seine eigene Herkunft und Ethik über Bord schmeisst, wird er halt zu dieser bösartigen Person. Bezüglich seiner Handlungen im Film und im Vergleich zu den Schicksalen der anderen Bösen, hat er absolut den Tod verdient.
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            #65
            Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
            @ Largo

            Dadurch das Stephen quasi Candie 1:1 versucht zu kopieren, und damit seine eigene Herkunft und Ethik über Bord schmeisst, wird er halt zu dieser bösartigen Person. Bezüglich seiner Handlungen im Film und im Vergleich zu den Schicksalen der anderen Bösen, hat er absolut den Tod verdient.
            Dass mit der Herkunft ist eigentlich irrelevant, beim Rest stimme ich dir zu. Stephen ist ein Verräter und ein böser Mensch ihn mit heutigen erfolgreichen Schwarzen gleichzusetzen wäre deplatziert.

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              #66
              Zitat von Largo Beitrag anzeigen


              Leider fehlt es mitunder an Sensibilität: Tarantino macht keinen Unterschied zwischen dem Plantagenbesitzer Candie, seiner Schwester und dem Hausdiener Stephen – alle sind schuldig und müssen sterben.
              Nicht Tarantino macht keinen Unterschied, sondern Django. Er hasst die Weißen und die einzige Ausnahme ist Schultz.
              Bei den Kostümen bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich durchgängig authentisch gewesen ist. Insbesondere das Outfit von Django ab der Mitte des Films sieht viel zu stylisch aus für die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts, eher so, wie man sich die Kleidung dieser Zeit in alten US-amerikanischen Western-Filmen vorgestellt hat.
              Ist ja auch eine Homage an diese ollen Schinken. Spezifisch an Joe Cartwright aus Bonanza, der ganz genau dieses Outfit trug.
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                #67
                Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                Bei der Szene im Kaminzimmer, kann man sicherlich das so interpretieren. Ich sehe da aber etwas anderes. Dadurch das Stephen quasi Candie 1:1 versucht zu kopieren, und damit seine eigene Herkunft und Ethik über Bord schmeisst, wird er halt zu dieser bösartigen Person. Bezüglich seiner Handlungen im Film und im Vergleich zu den Schicksalen der anderen Bösen, hat er absolut den Tod verdient.
                Das sehe anders. Für Stephen ist die Gesellschaftsstruktur der USA um 1850 die Realität par excellence. Er kennt nur diese Welt. Die Spielregeln können dabei durch den Einzelnen zunächst nicht verändert werden. Jeder Versuch würde scheitern und mit Peitschenhieben, ausgedrückten Augen oder einem Hund an der Backe enden. Es erscheint daher unter diesen Bedingungen rational, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren und einige Vorteile mitzunehmen. 80 Jahre sind damals bestimmt nur die wenigsten Neger alt geworden. Die meisten, die Stephen einen Verräter schimpfen, würden sich unter ähnlichen Bedingungen vermutlich ganz genau so verhalten. Historische Präzedenzfälle gibt es genug.

                Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                Nicht Tarantino macht keinen Unterschied, sondern Django. Er hasst die Weißen und die einzige Ausnahme ist Schultz.
                Naja, es ist ja nicht so, dass der Regisseur hier keine Partei ergreifen würde. Django ist der Held und der Sympathieträger des Films und er tut genau das, was Drehbuchautor und Regisseur verlangen. Insofern bringt Django ein Stück weit auch die Einstellungen und Überzeugungen des Drehbuchautors/Regisseurs zum Ausdruck. Tatsächlich gibt es auch Belege in Form von Interviews, dass Tarantino Töten/Gewalt als legitimes Mittel ansieht. Er ist diesbezüglich, so unterhaltsam ich die ganzen Gewaltszenen auch finde, überführt.
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                  #68
                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  Das sehe anders. Für Stephen ist die Gesellschaftsstruktur der USA um 1850 die Realität par excellence. Er kennt nur diese Welt. Die Spielregeln können dabei durch den Einzelnen zunächst nicht verändert werden. Jeder Versuch würde scheitern und mit Peitschenhieben, ausgedrückten Augen oder einem Hund an der Backe enden. Es erscheint daher unter diesen Bedingungen rational, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren und einige Vorteile mitzunehmen. 80 Jahre sind damals bestimmt nur die wenigsten Neger alt geworden. Die meisten, die Stephen einen Verräter schimpfen, würden sich unter ähnlichen Bedingungen vermutlich ganz genau so verhalten. Historische Präzedenzfälle gibt es genug.
                  Stephen ist natürlich auch ein Opfer der Sklaverei, er ist ja nicht frei, kann nicht hingehen wo er hingehen will. Aber er als er den Plan von Schulz un Django verrät tut er das nicht für eine Belohnung durch den Meister (auch das wäre noch böse) auch nicht um der Peitsche zu entgehen. Er macht das, eben weil er es für richtig hält (im Zweifelsfall wurde er zum Bösen Menschen konditioniert). Genau dieses Übererfüllen, den Übereifer beim Sklaven quälen macht ihn zu einem der Bösen. Das war ja auch charakteristisch für die Sklaven in Stephens Stellung. Dadurch wurden sie zum Verräter. `Ob Menschen von heute in der selben Situation auch so handeln würden ändert nichts am Verrat. Es von vornherein den meisten zu unterstellen ist ne Unverschämtheit.

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                    #69
                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Stephen ist natürlich auch ein Opfer der Sklaverei, er ist ja nicht frei, kann nicht hingehen wo er hingehen will. Aber er als er den Plan von Schulz un Django verrät tut er das nicht für eine Belohnung durch den Meister (auch das wäre noch böse) auch nicht um der Peitsche zu entgehen. Er macht das, eben weil er es für richtig hält (im Zweifelsfall wurde er zum Bösen Menschen konditioniert). Genau dieses Übererfüllen, den Übereifer beim Sklaven quälen macht ihn zu einem der Bösen. Das war ja auch charakteristisch für die Sklaven in Stephens Stellung. Dadurch wurden sie zum Verräter. `Ob Menschen von heute in der selben Situation auch so handeln würden ändert nichts am Verrat. Es von vornherein den meisten zu unterstellen ist ne Unverschämtheit.
                    Wenn Stephen immer nur Dienst nach Vorschrift gemacht hätte, wäre er niemals zum Quasi-Familienmitglied aufgestiegen. Natürlich zieht er Vorteile aus seinem Verhalten.

                    Aber es ist nicht nur rationales Kalkül, was ihn antreibt, sondern auch oder vor allem zwei andere Punkte: 1) eine starke Identifikation mit der Sozialstruktur und 2) eine tiefe Verbundenheit mit der Familie Candie.
                    Beleg für 1) ist z.B. die Szene, als sich Stephen weigert, Django im Herrenhaus unterzubringen – auch nach mehrmaliger Ermahnung von Candie. Er handelt hier aus der tiefen Überzeugung heraus, dass Neger ihren festen Platz in der Gesellschaft haben. Er kennt es nicht anders. Alles andere verstört ihn.
                    Beleg für 2) ist z.B. die Szene, in der Stephen weinend zu der Leiche von Candie läuft. Mit einer rein zweckrationalen Beziehung ist dieses Verhalten nicht zu erklären. Stephen's Großvater hat schon für die Familie Candie gearbeitet und Stephen hat bereits für Candie's Großvater gearbeitet. Viele, die Teil einer Familie sind, können vielleicht nachvollziehen, dass man sich mit Familienmitgliedern in besonderer Weise solidarisiert. Man weint z.B., wenn der eigene Opa stirbt, nicht aber, wenn ein anderer Opa stirbt. Das ist nichts schlimmes.

                    Dass sich die meisten Menschen unter solchen Bedingungen ähnlich verhalten würden, d.h. sich Vorteile aus einer Situation ziehen und sich mit der Welt, die sie vorfinden, identifizieren, ist keine Beleidigung sondern eine Tatsachenbeschreibung. Diverse historische Präzedenzfälle wären sonst nicht erklärbar.
                    Da ich allerdings auch ganz grundsätzlich gegen Selbstjustiz und Todesstrafe bin, bin konsequenterweise auch auch dagegen, dass Menschen, die aus reiner Boshaftigkeit (was immer das auch ist) handeln, getötet werden sollen.
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                      #70
                      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                      Wenn Stephen immer nur Dienst nach Vorschrift gemacht hätte, wäre er niemals zum Quasi-Familienmitglied aufgestiegen. Natürlich zieht er Vorteile aus seinem Verhalten.

                      Aber es ist nicht nur rationales Kalkül, was ihn antreibt, sondern auch oder vor allem zwei andere Punkte: 1) eine starke Identifikation mit der Sozialstruktur und 2) eine tiefe Verbundenheit mit der Familie Candie.
                      Beleg für 1) ist z.B. die Szene, als sich Stephen weigert, Django im Herrenhaus unterzubringen – auch nach mehrmaliger Ermahnung von Candie. Er handelt hier aus der tiefen Überzeugung heraus, dass Neger ihren festen Platz in der Gesellschaft haben. Er kennt es nicht anders. Alles andere verstört ihn.
                      Beleg für 2) ist z.B. die Szene, in der Stephen weinend zu der Leiche von Candie läuft. Mit einer rein zweckrationalen Beziehung ist dieses Verhalten nicht zu erklären. Stephen's Großvater hat schon für die Familie Candie gearbeitet und Stephen hat bereits für Candie's Großvater gearbeitet. Viele, die Teil einer Familie sind, können vielleicht nachvollziehen, dass man sich mit Familienmitgliedern in besonderer Weise solidarisiert. Man weint z.B., wenn der eigene Opa stirbt, nicht aber, wenn ein anderer Opa stirbt. Das ist nichts schlimmes.

                      Dass sich die meisten Menschen unter solchen Bedingungen ähnlich verhalten würden, d.h. sich Vorteile aus einer Situation ziehen und sich mit der Welt, die sie vorfinden, identifizieren, ist keine Beleidigung sondern eine Tatsachenbeschreibung. Diverse historische Präzedenzfälle wären sonst nicht erklärbar.
                      Da ich allerdings auch ganz grundsätzlich gegen Selbstjustiz und Todesstrafe bin, bin konsequenterweise auch auch dagegen, dass Menschen, die aus reiner Boshaftigkeit (was immer das auch ist) handeln, getötet werden sollen.
                      Bis auf den Präzedenzfallcharakter von Stephens Rolle für Menschen in seiner Situation stimme ich dir uneingeschränkt zu. Nur macht gerade die von dir erwähnte Solidarisierung mit jenen die seinesgleichen (Sklaven) quälen ihn zum Verräter.

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                        #71
                        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                        Naja, es ist ja nicht so, dass der Regisseur hier keine Partei ergreifen würde. Django ist der Held und der Sympathieträger des Films und er tut genau das, was Drehbuchautor und Regisseur verlangen. Insofern bringt Django ein Stück weit auch die Einstellungen und Überzeugungen des Drehbuchautors/Regisseurs zum Ausdruck.
                        Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Überzeugungen von Autoren und den von ihnen geschaffenen Charakteren müssen nicht deckungsgleich sein. Tatsächlich sind sie das eher selten. Nach der Logik wäre beispielsweise Robert Merle ein Nazi, weil er Der Tod ist mein Beruf aus der Perspektive eines KZ-Kommandanten geschrieben hat.

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                          #72
                          Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                          Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Überzeugungen von Autoren und den von ihnen geschaffenen Charakteren müssen nicht deckungsgleich sein. Tatsächlich sind sie das eher selten. Nach der Logik wäre beispielsweise Robert Merle ein Nazi, weil er Der Tod ist mein Beruf aus der Perspektive eines KZ-Kommandanten geschrieben hat.
                          Gähn. Das mit dem "Unsinn" kannst Du Dir sparen. Es reicht aus, Gegenargumente aufzuzählen. Du bist von Berufswegen sicher nicht in der Lage, meinen Geisteszustand einzuschätzen.

                          Zunächst musst Du mal richtig lesen. Es war nicht von irgendeinem Charakter oder der Hauptfigur, sondern vom Held/Sympathieträger die Rede. Das ist ein Unterschied. Durch die Art, wie ein Autor/Filmemacher eine Figur inszeniert, wird der Unterschied zwischen Sympthieträger und Schurke typischerweise deutlich (z.B. durch den Einsatz von Musik). Und ja, der Autor/Filmemacher transportiert durch die Figuren sehr oft auch seine Haltungen oder Überzeugungen. Mich würde es sehr überraschen, wenn Spielberg einfach nur Filme zur Unterhaltung dreht (z.B. "Forrest Gump" oder "Lincoln"), aber damit keine Partei für die Schwarzen ergreifen will. Natürlich beabsichtigen solche Menschen das. Der Spielberg findet z.B. selbstverständlich gut, was Oskar Schindler gemacht hat. Im Fall von Django ist es tatsächlich sogar aktenkundig, dass der Regisseur dessen Handeln für legitim hält.
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                            #73
                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Und ja, der Autor/Filmemacher transportiert durch die Figuren sehr oft auch seine Haltungen oder Überzeugungen.
                            Das mag zum Teil der Fall sein, aber du vergisst hier die Drehbuchautoren, sowie die Produzenten. Auch diese beiden Gruppierungen haben maßgeblich Einfluss auf einen Film und dessen Kernbotschaft.
                            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                            DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
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                              #74
                              Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                              Das mag zum Teil der Fall sein, aber du vergisst hier die Drehbuchautoren, sowie die Produzenten. Auch diese beiden Gruppierungen haben maßgeblich Einfluss auf einen Film und dessen Kernbotschaft.
                              Wieso vergessen? Verstehe ich nicht.
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                                #75
                                @ Largo

                                Bezogen auf deine Feststellung:
                                Zitat von Largo
                                Und ja, der Autor/Filmemacher transportiert durch die Figuren sehr oft auch seine Haltungen oder Überzeugungen.
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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