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Captain Future - Getrennte Wege

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    #16
    Puh, heftig. Aber irgendwie ziemlich "realistisch". Superhelden sind ja nicht unverletzlich. Sie sind auch nicht unsterblich und je gefährlicher der Job, desto höher das Risiko. Klar, in den Hamilton-Vorlagen gab es immer ein "gutes" Ende. Gefangenschaften waren für die Helden nie von Dauer und sie hatten meines Wissens nach auch keine größeren seelischen oder körperlichen Narben hinterlassen (sieht man von dem Tod der Eltern Newtons ab oder von dem Tod von Ezellas Piraten-Bruder).
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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      #17
      Hatten wir nicht damals dann eine witzige Diskussion über Helden und Weltraumpiraten mit Augenklappen? Captain Harlock läßt grüssen
      ZUKUNFT -
      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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        #18
        Zitat von avatax Beitrag anzeigen
        Hatten wir nicht damals dann eine witzige Diskussion über Helden und Weltraumpiraten mit Augenklappen? Captain Harlock läßt grüssen
        Und wie wir die hatten!
        ​Ich fand Captain Harlock immer cool, auch als neuen Liebhaber von CF (war doch auch so eine von den "conservative" Mitgliedern verhasste FanFiction)!
        ​Man sollte da in der Phantasie offen für alles sein!

        ​Ja, bei Hamilton war CF immer unverwundbar, was ihn immer so "unmenschlich" gemacht hat, klar ist CF verwundbar, das ist ja auch menschlich, egal ob emotional oder körperlich!
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          #19
          Jetzt wo du es sagst.
          Da war doch auch irgendwie was mit CF in Gefangenschaft bei Nurara..... Glatze und so....
          ZUKUNFT -
          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
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            #20
            Captain Harlock und CF... ach ja... war das nicht die Geschichte von dem Autor oder der Autorin Rose de Noir (Oder so ähnlich?)?
            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
            Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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              #21
              Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
              Captain Harlock und CF... ach ja... war das nicht die Geschichte von dem Autor oder der Autorin Rose de Noir (Oder so ähnlich?)?
              ​Ja, ich glaube die war´s!
              ​War nicht so ganz meins, aber war gut geschrieben!
              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                #22
                So, nun noch etwas gechilltes!

                Getrennte Wege


                Steve packte Stuart, um ihn freudig hochzuwerfen. Im Gegensatz zu ihr hatte Stuart keine Angst, er quietschte vor Vergnügen. Joan schüttelte gespielt missbilligend den Kopf, bevor sie aus der Schranke am Zoll zu ihrem Bruder trat. Stuart auf dem Arm, beugte Steve sich vor, um sie auf die Wange zu küssen.
                „Hallo Schwesterchen, wie schön, dass du mal wieder da bist!“
                „Hallo Steve!“ Joan wandte sich Iden zu, der Stuart anlächelte, bevor er sie ansah.
                „Hallo Joan, du siehst bezaubernd aus!“ Joan errötete ganz leicht, es klang sehr überzeugend.
                „Danke, geht es dir gut?“ Iden nickte. Joan musste sich eingestehen, dass er sehr gut aussah, ein sehr kantiges Gesicht, blondes, welliges Haar, blaue Augen.
                „Ich kann nicht klagen. Steve und ich waren sehr kreativ!“ Joan gluckste.
                „Ich weiß, das hört man sogar da draußen!“ Steve hatte Stuart auf die Beine gestellt, der sich nun wissbegierig den riesigen New Yorker Raumflughafen ansah. Steve erklärte ihm vieles, auf dem Weg zu ihrem luxuriösen Wagen.
                „Schwesterchen, nur das Beste für dich und Stuart“, zog Steven sie auf. Joan lachte. Sie war froh mal wieder hier zu sein. Sie redeten unaufhörlich und das wurde zuhause bei ihrer Familie und Stuarts Großeltern noch schlimmer. Es war ein wahres Freudenfest. Die Fremdheit, aufgrund der großen Entfernung in der Joan sonst von ihrer Familie lebte, schwand.
                Selbst als sie ihren Mann Iden mit Stuart zusammen beobachtete, war sie froh. Stuart hatte Iden vermisst, das war unbestreitbar. Steven setzte sich im Garten zu ihr, wo der gesamte Clan herumrannte, als sie Iden und Stuart beobachtete.
                „Er liebt Stuart sehr“, murmelte Steve leise. Joan sah ihren Bruder offen an.
                „Ich weiß!“
                „Du solltest hierbleiben. Es war gut, dass Bel´der dir Unterschlupf angeboten hat, aber nun ist die Gefahr doch lange vorbei!“ Joan nickte beklommen.
                „Man sagt, er habe eine schon sehr langlebige Beziehung zur Königin des Sulun!“ Joan wandte sich von Steve weg. Warum war das immer noch so schlimm für sie?
                „Ja, er mochte Syria schon immer gern!“
                „Hier wärst du nicht so allein!“ Joan lächelte fein und sah Stuart an, der seinem Vater altklug mit seinen fünf Jahren etwas erklärte. Iden schmunzelte.
                „Ich bin nicht allein!“ Steve seufzte. Joan schnappte etwas von einem anderen Gespräch auf. Sie wechselte mit Steve das Thema.
                „Sag mal, was soll das eigentlich mit dieser Sprengung auf dem Mond? Ich wundere mich, dass die Future-Crew das zulässt!“ Steve runzelte die Stirn.
                „Seit dem sie vor zwei Jahren so dezimiert wurde und sie sich zwangsläufig zurückgezogen haben, haben sie an Einfluss verloren!“ Das leuchtete Joan zwar ein, aber Curtis hatte ihr einmal erklärt, dass Sprengungen von hohem Ausmaß gerade auf dem Erdtrabanten gefährlich waren.
                „Auf dem Mond sind Sprengungen sehr gefährlich!“
                „Du weißt doch wie so etwas aussieht. Da zählt nur das Geld!“ Joan seufzte, da hatte er recht. Am Abend war Stuart sehr schnell müde. Joan war auch ganz geschlaucht. Iden fuhr sie in sein Haus vor den Toren der Stadt, in dem Stuart auch ein Kinderzimmer besaß. Als Stuart schlief, kam Joan in das edel designte Wohnzimmer. Iden stand in der offenen Terrassentür. Er hielt ihr ein Glas Wein entgegen.
                „Danke, den brauche ich nun!“ Iden lächelte.
                „Stuart hat sich prächtig entwickelt!“ Joan lächelte.
                „Ja, das hat er!“
                „Du hast ihn noch nicht eingeschult?“
                „Nein, ich will, dass er eine glückliche Kindheit hat, ohne Stress. Er ist klug, er wird sich auch ein Jahr später gut zurecht finden!“ Iden nickte.
                „Schon, aber er ist auch sehr wissbegierig, er braucht Dinge an denen er sich stoßen kann. Pack ihn nicht in Watte!“ Joan erwiderte Idens Blick lange.
                „Okay, du hast recht, ich mache mir ständig Sorgen um ihn!“ Iden lachte.
                „Er ist ein ganz normales Kind, vielleicht klüger als andere, aber sonst ist mit ihm alles klar!“ Iden wandte sich ab.
                „Ich glaube, ich fahr dann in die Stadtwohnung. Ich hoffe, ihr kommt zurecht, du kennst dich ja aus!“ Joan begleitete ihn zur Tür. Iden blickte Joan lange in die Augen.
                „Mach dir keine Sorgen Joan, es ist soviel Zeit vergangen!“ Joan schwieg lange.
                „Schon, aber...“, Iden unterbrach sie.
                „Joan, du solltest es ruhen lassen!“
                ****
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  #23
                  Ich finde es immer wieder toll, wie du dir Gedanken um Joans sonstiges Familienleben machst. Eltern, Geschwister usw.
                  Das blieb ja bei Hamilton immer ganz flach gehalten.
                  ZUKUNFT -
                  das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                  Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
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                    #24
                    Zitat von avatax Beitrag anzeigen
                    Ich finde es immer wieder toll, wie du dir Gedanken um Joans sonstiges Familienleben machst. Eltern, Geschwister usw.
                    Das blieb ja bei Hamilton immer ganz flach gehalten.
                    ​Ja das stimmt schon, dafür halte ich mich zum Leidwesen einiger Fans bei Weltraumschlachten zurück!
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      #25
                      Zitat von earthquake Beitrag anzeigen

                      ​Ja das stimmt schon, dafür halte ich mich zum Leidwesen einiger Fans bei Weltraumschlachten zurück!
                      Dafür hatten wir ja eigentlich Nurara.... Eigentlich. Kann jemand da mal in die Richtung stuppsen. Mit einem großen Stock.
                      Aber sanft bitte....
                      ZUKUNFT -
                      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
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                        #26
                        Getrennte Wege

                        Joan spielte mit Stuart Memory am Küchentisch. Wieder lief das Radio. Steve und Iden waren für zwei Tage auf Ganymed, so hatten sie Zeit sich zu erholen, denn die letzte Woche hatten sie ein riesiges Besuchsprogramm bewältigt. Es war, als müssten sie alles nachholen, was sie im vergangenen Jahr auf der Erde nicht erlebt hatten, so lange war Joans letzter Besuch schon her. Stuart schien auch glücklich darüber zu sein, dass sie heute mal kein festes Programm hatten. Joan beobachtete Stuart stolz.

                        Es war wie Iden gesagt hatte, es ging ihm gut. Unübersehbar war aber auch, dass Stuarts kognitive Fähigkeiten weit über dem Durchschnitt lagen. Sie hatte ihn nie zu irgendwelchen Bildungskursen angemeldet. Sie wollte, dass er Lernen nicht als „Projekt“ sah, er sollte im Leben lernen. Joan hatte unzählige Urlaube mit ihm gemacht, im Urwald, bei den Pyramiden, am Meer, sogar in der Nähe eines sporadisch auftretenden Wurmloch hatten sie in einer Station Urlaub gemacht.
                        Die Erwachsenen waren immer ganz überrascht, wenn sie merkten, dass der kleine Knirps nicht nur ein Phänomen betrachtete, sondern auch clevere Fragen dazu stellte, die er auch gewissenhaft beantwortet haben wollte. Die gemütliche Stimmung wurde unterbrochen, durch das Radio, das auf einmal lauter lief:
                        „Eine wichtige Mitteilung für die ganze Ostküste! Es hat mehrere Seebeben gegeben, nachdem es auf dem Mond zu einer ungeplanten Explosion gekommen ist. Der Gouverneur warnt vor unkontrollierbaren Tsunami, deren Höhe und Heftigkeit nicht abgeschätzt werden können. Versuchen sie höhere Ebenen zu erreichen. Es wird erwartet, dass die Welle bis zu 50 Kilometer landeinwärts...“
                        Joan starrte das Radio an.
                        „Mum, du bist dran!“
                        „Jetzt nicht“, murmelte Joan blass. Das Haus lag etwa 30 Kilometer landeinwärts.
                        Das ihrer Eltern etwa 70 Kilometer, außerdem lag es hoch. Ihre Familie war sicher, nur sie mussten hier weg!
                        Der Highway würde aber bereits völlig überfüllt sein!
                        Das war eine Todesfalle! Dort würde nur Mord und Totschlag herrschen. Stuart hätte dort nicht die geringste Chance.
                        Iden hatte auch kein Boot hier!
                        Joan starrte Stuart an, der begriff, dass etwas besonderes passiert war.
                        Selbst wenn sie es nicht schaffte, Stuart würde es irgendwie überleben, dafür würde sie sorgen und alles dafür tun.
                        „Ich muss telefonieren!“ Wie in Trance stand sie auf. Sie ging zum Televisor. Der erste den sie anrief war Ken, der in Asien beim Fernsehen arbeitete.
                        „Joan, du musst weg da!“ War das erste, was Ken sagte, mit hektischen roten Wangen.
                        „Ich komme hier nicht raus, aber mach dir keine Sorgen. Ich bastel mir und Stuart etwas das schwimmt, packe Proviant. Aber das wichtigste ist, dass du mich einsammelst. Ich werde den alten Peilsender mitnehmen. Falls Curtis kommt, dann weise ihn ein. Du weißt wo Idens Haus ist, führ ihn hin!“, befahl Joan blass.
                        „Joan!“ Mahnte Ken.
                        „Ich schicke ihm nun eine Nachricht!“
                        „Ich rufe ihn ebenfalls kurz an und ja wenn er sich weigert, trete ich ihm verbal so was von in den Hintern!“
                        „Ich muss Schluss machen!“ Ken nickte.
                        „Okay, pass auf dich auf, ich hol euch da raus!“
                        Joan atmete tief durch. Das war schwieriger. Was, wenn er auf der Mondbasis war und sie jetzt mit ihm sprechen musste, von Angesicht zu Angesicht? Joans Hände waren kalt. Nun mach schon, du hast keine Zeit!
                        Joan wählte durch und hoffte, dass Curtis ihren Zugriff auf das Kommunikationsnetz nicht aus Wut und verletzter männlicher Eitelkeit gesperrt hatte. Dass sie schon mal in Schwierigkeiten geraten konnte, allein weil sie gemeinsam so viele Gangster eingebuchtet hatten, hatte Curtis davor vielleicht abgehalten. Eine Ewigkeit schien es zu dauern, aber es nahm niemand ab. Joan atmete unruhig, dann sprach sie ihm auf das Band.
                        „Curtis...“, Joan atmete hörbar unruhig. „Ich weiß nicht, ob du dazu derzeit überhaupt in der Lage bist, aber du hast bestimmt von der Katastrophe gehört. Ich, ich bin auf der Erde und ich bin nicht allein. Mein Sohn ist hier, er ist noch... Curtis, ich weiß wie wütend du warst, aber nun brauche ich wirklich deine Hilfe! Es ist mir egal ob ich es schaffe, aber du musst meinen Sohn hier rausholen! Er ist ein Kind! Bitte, ich flehe dich an! Ken kennt unsere ungefähre Position und mein alter Peilsender läuft! Ich konnte mich immer auf dich verlassen! Hol mein Kind hier raus und übergib es seiner Familie!“ Joan war schweißgebadet nach dem Anruf, den sie auch direkt an die Comet sendete. Jetzt konnte sie nur noch hoffen.
                        ...
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          #27
                          Ich bin ja der Meinung, das Kind ist von CF. Wo die schwarzen Haare herkommen weis ich nicht, aber er ist der Vater, hundertpro 👀
                          Trust no one

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                            #28
                            Zitat von Freaky T Beitrag anzeigen
                            Ich bin ja der Meinung, das Kind ist von CF. Wo die schwarzen Haare herkommen weis ich nicht, aber er ist der Vater, hundertpro 👀
                            Das kann ja gaaarrrr nicht sein!
                            ​Weder Joan noch Curtis sind ja schwarzhaarig!
                            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                              #29
                              Tja wer weis schon welche verschlungenen Pfade die Gene gehn 😜
                              Ich bleib dabei, dass er der Vater ist irgendwie...
                              Wie sollen die beiden sonst wieder zueinander finden können, so zerstritten und ekelig wie die zueinander sind?
                              Trust no one

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                                #30
                                Mal sehen!

                                Getrennte Wege


                                Danach funktionierte Joan nur noch. Sie ging ins Bad, deren Wanne aus hartem Plastik war, mit einem Hammer und Stemmeisen schlug sie die Wanne ohne Rücksicht aus dem Luxusbad. Stuart, der begriffen hatte, dass etwas ernstes vorgefallen war, hatte sie in sein Zimmer geschickt. Joan war zufrieden, die Wanne war gut, sie würde ihren Zweck erfüllen. Joan schleifte sie nach draußen, eigentlich war sie viel zu schwer, aber sie schaffte es mit übermenschlicher Anstrengung. Joan blickte sich um. Die Welle würde aus Osten kommen, sie westlich wegspülen, also brauchte sie ebenes Gelände im Westen, damit die Wanne nicht an den Bäumen direkt zerschellte. Joan zog die Wanne an einen günstigen Ort. Danach beschwerte sie den Boden, packte Decken, Proviant hinein, tackerte eine Plane fest, legte einen Zaunpfahl herein, mit dem man die Plane hoch drücken konnte. Joan war völlig erledigt, als sie Stuart aus seinem Zimmer holte.
                                „Mum, du bist ganz schmutzig!“ Joan musste schmunzeln.
                                „Das ist nicht so schlimm!“ Joan hockte sich vor Stuart, um ihn anzusehen.
                                „Du weißt, dass das jetzt nicht leicht oder schön ist. Es wird Wasser kommen. Viel Wasser. Alles wird überschwemmt, deshalb klettern wir nun in dieses behelfsmäßige Boot und warten darauf, dass uns jemand holt!“
                                „Steve und Iden?“ Joan seufzte und schüttelte den Kopf.
                                „Nein! Es kommt jemand anderer, er bringt vielleicht Ken mit!“
                                „Wer?“ Joan schluckte.
                                „Er ist ein sehr alter Freund und du musst mir versprechen, dass du ihm gehorchst, falls ich nicht da bin, bis Iden oder Steve kommen, hast du verstanden?“ Stuart nickte, obwohl ihm das nicht gefiel.
                                „Stuart, er ist vielleicht etwas streng, aber er weiß genau, was er tut. Er hat rotes Haar und er hat vor Jahren ein Auge verloren. Du darfst keine Angst haben, er wird dir helfen!“
                                „Warum hat er uns nie besucht?“ Stuart hatte die Stirn gerunzelt. Joan seufzte, er war klug.
                                „Ich hatte Streit mit ihm, aber das zählt nicht wirklich in einer Notlage! Und nun kletter rein, ich will lieber draußen bleiben, ich kann das Boot dann etwas manövrieren!“
                                Stuart gehorchte. Neugierig sah er sich in dem Behelfsboot um, was er ganz prima fand. Joan war zu müde, zu entsetzt, um zu reden.
                                „Stuart!“ Ihr Sohn blickte sie mit diesen Augen an, die denen seines Vaters so ähnelten. Joan schluckte.
                                „Egal was du nachher hörst, du siehst nicht raus!“
                                „Warum?“
                                „Es werden Sachen geschehen, die du nicht sehen sollst! Es werden viele Menschen und Tiere ertrinken. Du siehst nicht raus! Ist das klar? Du musst deine Neugier unterdrücken!“
                                Stuart war blass geworden.
                                „Klar!“ Joan sah ihn bezwingend an.
                                „Wir schaffen das, okay? Ich werde dich beschützen, hab keine Angst!“ Stuart atmete tief durch.
                                „Okay Mama!“
                                Die Flut kam am Nachmittag. Der Tsunami hatte an Gewalt verloren, jedoch nicht an Kraft, das Wasser trug ganze Häuser mit sich. Joans Augen weiteten sich entsetzt. Vielleicht hatte sie doch zu viel versprochen.
                                Joan hielt sich an der Wanne fest, die heftig mitgerissen wurde. Stuart gab einen kleinen erschreckten Schrei von sich.
                                „Sei nur beruhigt, es wird gleich besser!“ Das Wasser trug sie vorne auf der Welle mit sich. Bäume kreuzten ihren Weg. Joan stieß sich mit den Beinen ab, um die Wanne in ruhigere Gewässer zu bringen, dann kamen die großen Wrackteile, Kadaver von Kühen und Menschen. Joan hatte keine Zeit sich zu gruseln, sie versuchte zu steuern. Mehrere Wrackteile streiften ihren Körper. Joan bekam keine Luft mehr, als ein Auto sie schrammte, ihr die Beine aufriss und ihre Hüfte eindrückte...
                                „Mama!“ Rief Stuart ängstlich.
                                „Sieh nicht raus“, schnauzte Joan ihn unter Schmerzen an. Die Wanne schwamm, so wie geplant, aber Joan kam nicht mehr herein, weil ihre Hüfte so schmerzte. So hing sie hilflos über dem Wannenrand. Das Wasser kühlte sie langsam aus.
                                „Stu?“
                                „Ja!“
                                „Geht es dir gut!“ Stuart zögerte.
                                „Mama ich habe Angst!“ Joan schloss die Augen. Sie verstand ihn gut!
                                „Das Schlimmste ist vorüber Stuart!“
                                „Wann kommst du in die Wanne?“
                                „Ich habe mir die Hüfte verletzt. Ich komme nicht mehr raus aus dem Wasser, aber ich halte mich fest und rede mit dir!“, versprach Joan.
                                „Nimm dir einen Schokoriegel und trink etwas. Es wird bald dunkel, aber bitte mach kein Licht. Die, die uns finden wollen, finden dich über deinen Kettenanhänger, verlier ihn nicht!“
                                „Der ist sehr schön, ist das ein Diamant?“ Joan lächelte.
                                „Nein, ein Saphir!“
                                „Er sieht aus wie deine Augen!“ Joan war kurz sehr glücklich, trotz der Schmerzen.
                                „Das sagte er auch!“
                                „Wer?“
                                „Der, der ihn mir geschenkt hat!“
                                „War das Dad?“
                                „Nein, der rothaarige Mann der dich hoffentlich bald holen kommt!“ Joan konnte ihre kalten Beine nicht spüren.
                                ...
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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