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    #16
    Der Tote im Wald

    Hihi, twisi, Falkner war nicht der Präsident, er war "Kerkermeister"! Nicht durcheinander bringen lassen!
    Na, mal sehen wo sich dieser Mistkerl verkrochen hat! Lasst Euch demnächst überraschen!


    PERFEKT +


    Es war ein dunkler, europäischer Wald. Die Stimmung wurde nicht gerade dadurch gehoben, das ein ergiebiger Landregen eingesetzt hatte, der das Tageslicht zu fressen schien. Man atmete förmlich feuchte Luft, Joan behagte so ein Wetter gar nicht. Es war ein deprimierender Anblick.
    Innerlich hatte Joan sich bereits darauf vorbereitet, denn als sie zu diesem Tatort gerufen wurde, hatte ihr Will bereits berichtet, dass Falkner sich in den Mund geschossen hatte, mit einer großkalibrigen, alten Jagdwaffe, die mal dazu gedient hatte, Elefanten zu jagen.
    Ein sehr spektakulärer Abgang, aber ein sehr unappetitlicher Anblick. Im Grunde genommen, war vom Kopf nichts festes mehr vorhanden.
    Will reichte ihr zur Begrüßung die Hand.
    „Hallo Joan! Kein schöner Anblick, aber er ist es. Der Pathologe hat sich direkt die kaputte Hüfte angesehen und einen DNA-Test gemacht. Anbei lag noch sein Abschiedsbrief!“
    Will reichte ihr einen im Licht der Spurensicherungslampen fast Blau schimmernden nassen Zettel. Joan nahm ihn seufzend an sich.
    „Danke Will!“

    Für meine unglücklichen Angehörigen!

    Verzeiht mir diese Tat, aber man war gerade dabei mich und damit auch Euch mit Schmutz zu überschütten. Diese Jagd hätte sonst nie ein Ende gefunden, bitte vergebt mir!

    Ich küsse und umarme Euch
    Allan

    Joans Mund verhärtete sich. Der Märtyrer, das hatte ihnen gerade noch gefehlt.
    Alles umsonst.
    Im ersten Augenblick würden die Opfer dieses kalten Ungeheuers aufatmen, wenn sie vom Tod desselben erfuhren, aber ihre individuellen Verletzungen würden niemals vor einem Gericht genannt und angemessen bestraft werden.
    Joan fühlte sich nicht um ihren Ermittlungserfolg betrogen. Ihre Abteilung arbeitete zu fast 100 Prozent erfolgreich, man hatte schon versucht ihnen aktuelle schwierige Fälle anzutragen, doch Joan hatte sie abgelehnt, weil sie den stillen Opfern hinter Gefängnismauern eine Stimme hatte geben wollen, Fälle, die immer weniger interessant schienen. Die Davison-Ära war für viele in der Gesellschaft kein Ruhmesblatt gewesen, jetzt wollte man langsam das Kapitel abschließen.
    Joan wollte die Opfer nicht im Stich lassen. Im Augenblick ließ man sie noch gewähren, aber früher oder später würde man ihrer Abteilung andere Aufgaben übergeben.
    Curtis ermutigte sie immer, das zu tun, wozu sie sich getrieben sah. In seinen hellen Augen schimmerte dann das stumme Verstehen für ihre Schuldgefühle, die sie gegenüber seinem Klon noch abzuarbeiten hatte. Curtis hatte ihr das Gefühl völliger Vergebung vermittelt, was sie wie die Luft zum Atmen brauchte, aber sie wollte auch aktiv Buße tun.
    Joan starrte die sterblichen Überreste Falkners fast unanständig an.
    „Joan!“, fragte Will sie etwas besorgt.
    Joan wog den Kopf kurz hin und her.
    „Mach mir kurz Platz, sag den Leuten, ich will mir den Tatort ohne Herumgewusel ansehen“, bat Joan blass.
    Will insistierte nicht weiter, er kannte das an seiner Vorgesetzten. Die Leute machten ohne zu murren eine Pause.
    Joan trat von der Leiche etwas zurück, umkreiste im strömenden Regen den Tatort, der vor Regen geschützter war als sie.
    Joan ging ein paar mal in die Knie, besah sich das aus einem niedrigeren Winkel, bevor sie sich triefnass erhob. Sie gab den Kriminaltechnikern ein Zeichen, die sich wieder an die Arbeit machten.
    Will trat zu ihr. Ihre Haut wirkte bläulich im sterilen Licht. Wasser rann aus ihrem blonden Haar auf ihre Wangen.
    „Und?“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht Falkner ist. Die Methode widerspricht seinem ganzen Selbstbild, seiner Art, aber der Pathologe ist sich mit der Identifikation ja ziemlich sicher!“

    ****
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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      #17
      Noch ein Clon? Und dass ich Falkner zum Präsidenten gemacht habe... naja... DER Job hätte ihm vielleicht auch gefallen. Da hat man so schön viel Macht. Zumindest im Future-Universum. Wenn ich da noch an Cashew denke ("Was machen wir nur... ah ich habs! Wir rufen Captain Future!" - der konnte entscheiden ohne irgendwas durch den Senat klopfen zu müssen und CF hatte sogar NOCH MEHR "Macht" bzw. Freiheiten)
      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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        #18
        Zweifel

        Nein! Kein Clon, lass Dich überraschen!
        Nun noch ein Häppchen und damit wünsche ich meinen Lesern Frohe Weihnachten und geruhsame Feiertage!


        PERFEKT +


        Joan versuchte flach zu atmen, so als schliefe sie. Curtis rühmte sich immer genau heraus zu hören, wenn jemand sich nur schlafend stellte, aber es gelang Joan immer wieder ihn zu täuschen.
        Sie wollte nicht reden, nicht verbalisieren, wie elend sie sich fühlte. Die Dunkelheit schien sie zu erdrücken.
        Curtis wusste, dass sie ab und zu von Dämonen eingeholt wurde, er achtete im Halbschlaf darauf, nach ihr zu horchen, ob sie ruhig schlief, Joan musste vorsichtig sein. Schließlich hielt sie den Druck nicht mehr aus, atmete tief durch, stand mit einer fließenden Bewegung auf, ehe Curtis, der sich unruhig umdrehte, eine Frage stellen konnte.
        Wenn sie Glück hatte, schlief er nun einfach weiter in dem Gefühl, sie sei endlich zur Ruhe gekommen, während sie in das Wohnzimmer ging. Manchmal schlief sie auf dem Sofa ein, manchmal schlich sie sich zu Curtis zurück, ließ sich von ihm in den Arm nehmen.
        Joan öffnete die Terrassentür. Der Lärm draußen hatte abgenommen, es war nach eins. Laue Luft schlug ihr entgegen. Befreit atmete Joan durch, die finsteren Gedanken ließen sich kurz vertreiben. Joan blickte auf die funkelnden Lichter der Stadt hinunter, bevor sie zum Himmel hoch sah. Der Mond schimmerte heute nur als Sichel. Wie schön die Sterne aussahen, so weit, so unerreichbar.
        Joan schloss die Augen.
        „Eine schöne Nacht!“ Stellte Curtis hinter ihr fest.
        Joan hatte ihn nicht kommen hören, erschreckte sich aber nicht, fast hatte sie damit gerechnet.
        Über ihr Gesicht huschte ein Lächeln.
        Curtis trat neben sie, ohne sie zu berühren. Sie spürte seinen fragenden Blick auf ihrem Profil, presste aber die Lider fest zu.
        „Was ist los?“, fragte Curtis nach einer Weile der Stille.
        „Nichts, ich bin irgendwie nur unruhig. Mach dir keine Sorgen, leg dich ruhig wieder hin!“
        Neben ihr seufzte Curtis, trat nun hinter sie, legte die Arme fest um ihren Bauch, drückte sie fest an sich.
        „Was ist es?“
        Joan schluckte.
        „Ich verliere den Verstand, mein gesundes Urteilsvermögen, weil ich entgegen eindeutiger Beweise nicht an den Tod des Verdächtigen glaube!“
        Curtis fuhr mit der Nase durch ihr wirres blondes Haar. Er brummte etwas.
        „Ich kenne niemanden, der eine bessere kriminalistische Intuition besitzt als du. Wenn du Zweifel hast, dann folge deinem Instinkt, überprüfe das Logische, die Tatsachen, dann kannst du vielleicht besser zur Ruhe kommen!“
        „Aber die Untersuchungen sind abgeschlossen!“
        „Du kannst den Angehörigen doch immer noch einen Kondolenzbesuch abstatten und eure Ermittlungsergebnisse nochmal durchleuchten, obwohl du mit Ablehnung rechnen musst!“

        ****
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          #19
          Falkners Mutter

          PERFEKT +

          Joan trug einen sehr geschäftsmäßigen schwarzen Anzug, das schien ihr der Sache angemessen zu sein. Eine junge, leicht farbige Frau mit wachen dunklen Augen öffnete ihr die antik wirkende Haustür.
          „"Guten Tag! Ich bin Miss Joan Landor. Ich leite eine Sonderermittlungsgruppe innerhalb der Polizei. Ich habe mich angekündigt, können sie bitte Mrs. Falkner Bescheid sagen?“, bat Joan freundlich. Die junge Hausangestellte strahlte sie mit ehrlicher Freundlichkeit an.
          „Guten Tag! Treten sie bitte ein! Ich melde sie bei Mrs. Falkner an!“
          Joan trat in die helle, kleine Empfangshalle. An den Wänden hingen Blumentapeten, Rosen. Joan wartete, sah sich um. Wenige, aber exquisite Antiquitäten. Eine Holztreppe, die sich an den Wänden empor rankte.
          Die junge Dame trat durch eine Tür wieder in die Eingangshalle. Sie lächelte, aber dieses Mal erreichte das Lächeln nicht ihre Augen. Sie hatte eine unangenehme Begegnung mit der Hausherrin hinter sich. Joan wappnete sich.
          „Mrs. Falkner fühlt sich nicht sehr wohl. Nur kurz bitte!“
          Joan lächelte verständnisvoll.
          „Natürlich, ich verstehe!“
          Joan folgte ihr in einen Salon. Mrs. Falkner erwartete sie auf ihrem Gehstock stehend, in schwarz gekleidet, mit steinernem Gesicht.
          „Miss Landor, entschuldigen sie, dass ich sie nicht willkommen heißen kann, das geziemt sich nicht für die Frau, die meinen Sohn in den Tod getrieben hat!“
          Es war ihre Haltung, der Klang ihrer Stimme, pure Unerbittlichkeit, die die echte Trauer im Zaum hielt, die Joan sagte, was sie wissen musste. Mrs. Falkner trauerte ehrlich um ihren Sohn, dafür konnte Joan sie nicht verurteilen. Allan Falkner hatte schreckliches getan, aber das war kein Grund, dass er nicht geliebt werden konnte.
          „Mrs. Falkner, es tut mir aufrichtig leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennen lernen müssen. Glauben sie mir, ich hätte mir gern einen anderen Ausgang des Verfahrens gewünscht, in dem ihr Sohn die Gelegenheit gehabt hätte, die Anschuldigung zu widerlegen!“
          Joans Stimme war fest. Sie hatte zu viel erlebt, um sich von etwas Hass in die Flucht schlagen zu lassen.
          Mrs. Falkners Augen wurden zu Schlitzen, fixierten Joan wie ein Scanner, bevor sie nickte.
          „Er war unschuldig! Er hat nur Befehle umgesetzt, nichts sonst!“
          Joan wog kurz den Kopf.
          „Mrs. Falkner, ich bin nicht hier, um ihren Sohn zu verurteilen oder frei zu sprechen. Ich wollte ihnen persönlich mein Beileid aussprechen und ihnen mitteilen, dass meine Behörde den Leichnam ihres Sohnes freigegeben hat!“
          „Verurteilen? Er hat nicht die Flucht ergriffen, er hat seinen Posten nicht feige verlassen! Dafür gebührt ihm Anerkennung, keine ehrenrührige Untersuchung! Er war Offizier durch und durch!“
          Joan versuchte die Aufzeichnungen aus dem Gefängnis aus ihrem Kopf zu vertreiben, wie Falkner seine Opfer mit Nerveninduktoren gequält hatte, sauber aber sehr qualvoll für die Opfer!
          Mrs. Falkner versuchte sie zudem persönlich zu beleidigen.
          „Wenn sie sich dazu in der Lage sehen Mrs. Falkner, dann besuchen sie mich gern in meiner Abteilung. Über das Wirken ihres Sohnes als Offizier gibt es dort viel glorreiches Material. Ich überlasse es ihnen gern, dann können sie es in seinem Nachruf veröffentlichen!“
          Die faltige Eisenmiene Mrs. Falkners zerfloss zu einer wütenden Maske. Zorn war gut, Zorn offenbarte das verdeckt Schlummernde, ein letzter Test.
          „Raus sie Schandfleck der Polizei! Sie haben meinen Sohn ermordet und kommen nun hier her, um ihn selbst im Tod zu verhöhnen! Sie fahnenflüchtiges Flittchen! Sie Intrigantin...“, Joan hielt es aus, studierte ihre Körpersprache, den Tonfall der Stimme...
          Mrs. Falkner meinte es ernst, sie glaubte an den Tot ihres Sohnes.
          Irrte sie sich also wirklich. Der pathologische Bericht schlug in die selbe Kerbe. Es war Falkners Leiche. Was machte sie dann eigentlich hier?
          Etwas bohrte unnachgiebig in ihrem Unterbewusstsein, entgegen aller Vernunft.
          Der zerplatzte Schädel.
          Nein, Falkner hätte sich das nie selber angetan!
          Wenn es kein Selbstmord war, dann war es zumindest Mord, selbst wenn Falkner tot war. Wer hatte Falkner getötet?
          Seine Mutter war von seinem Tod überzeugt.
          Joan würde mit seinen Schwestern reden!
          „Ich bedanke mich für das Gespräch Mrs. Falkner. Ich wünsche ihnen Kraft! Ich finde den Ausgang allein“
          Joan drehte sich um und verließ den Salon. Selbst durch die geschlossene Tür hörte sie noch das Hass verzerrte Gezeter der alten Frau.
          Die Angestellte blickte ihr mitfühlend entgegen. Joan nickte ihr zu und ging zur Haustür.
          „Nehmen sie es sich nicht so zu Herzen, sie hat ihren Sohn geliebt, aber er war ein Schwein!“, sagte die junge Frau in ihrem Rücken. Joan hatte die Tür schon in der Hand, drehte sich zu der Frau um. Die dunklen Augen waren nun finster.
          „Danke!“
          ****
          Zuletzt geändert von earthquake; 20.03.2016, 12:24.
          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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            #20
            Wusste Mrs. Falkner WAS ihr Sohn alles getan hat? Ich meine: Auch schon zu Lebzeiten ihres Filius. Und wenn ja, hieß sie es gut? Hat sie sich eingeredet: Gefangene verdienen so eine Behandlung? Das würde mich echt interessieren. Die Hausangestellte scheint ja so ihre Erfahrungen oder Beobachtungen gemacht zu haben, sonst würde sie nicht so reden.
            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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              #21
              Ich kenne so einige Mütter, die genau wissen was ihre Söhne treiben und trotzdem mit Scheuklappen ihr Handeln glorifizieren.
              ZUKUNFT -
              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                #22
                Zitat von avatax Beitrag anzeigen
                Ich kenne so einige Mütter, die genau wissen was ihre Söhne treiben und trotzdem mit Scheuklappen ihr Handeln glorifizieren.
                Ich fürchte, genau damit hat avatax recht!
                Wissen ist ja auch relativ! Wenn es nicht gerade Filmaufnahmen gibt, gibt es nur mündliche Berichte, mündliche Quellen und da gibt es bei drei Augenzeugenaussagen ja fünf verschiedene Interpretationen!

                Falkner wird ja nicht beim Giraffenbraten bei Muttern gestrunzt haben:
                "Heute habe ich wieder drei Gefangene beim Verhör brutal gefoltert!"
                Er wird es eher so dargestellt haben:
                "Heute musste ich drei ehrlose Umstürzler der Demokratie verhören, damit der Terror schnell ein Ende hat!"

                Ist ja heute bei der Berichterstattung in den Medien ähnlich!
                Leider! Je nachdem wer hinter der Nachricht steht wird diese objektiv oder reißerisch ausgewalzt!

                Und der gute Allan hat sicher nix Schlimmes gemacht!
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  #23
                  Ganz der Unschuldengel also
                  Und selbst wenn man der Mutter die Aufnahmen zeigen würde... möglicherweise wird sie sagen: "Das Bildmaterial ist gefälscht! DAS ist nicht MEIN Junge!"
                  Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                  Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
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                    #24
                    So isses!

                    Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
                    Mögen sich Eure Wünsche und Träume erfüllen!

                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      #25
                      "Familiengeheimnis

                      PERFEKT +


                      Dieses Mal begleitete Will Joan. Das Anwesen der Familie van der Gröde war beeindruckend, das gepflegte Außengelände, die Gärtner, die Pferde auf den Koppeln, sprachen ihre eigene Sprache. Allein um so ein Anwesen über Jahre in dieser Form halten zu können brauchte es ein Vermögen.
                      Joan hatte aber eine sehr vernünftige Einstellung zum Geld. Ihre Familie war gutsituiert, aber nicht vermögend. Geld brauchte man, aber Geld definierte nicht das Ansehen einer Person, das Ansehen hing von den persönlichen Leistungen des Einzelnen ab.
                      Joan hatte sich sehr gut über jeden einzelnen in der Familie informiert, selbst über die zwei Kinder im Teenageralter, die auf eine Privatschule gingen. Mit van der Gröde war nicht zu spaßen, er galt als sehr intelligent, geschäftstüchtig, aber skrupellos. Joan war dadurch unbewusst im Vorteil, denn solche Männer neigten dazu sie, mit ihrem blonden Haar und den großen blauen Augen, zu unterschätzen.
                      Joan ließ ihnen den Spaß, um ihnen irgendwann die Rechnung vorzulegen.
                      Wieder wurden sie von Bediensteten empfangen. Joan hatte gegen Menschen, die sich „Diener“ jeder Art hielten, Vorurteile, die sie beiseite schob. Will nagte an seiner Unterlippe, er war auch etwas nervös.
                      Nach ein paar Minuten erschien Susan van der Gröde, sehr aufrecht, sehr arrogant. Das Lächeln was sie den zwei Staatsdienern schenkte war ein mitleidig, überlegenes. Joan sah es sofort, unterdrückte aber jede nonverbale Reaktion.
                      „"Meine Mutter berichtete mir bereits von ihrer Hartnäckigkeit“, nun verfiel sie in einen vorwurfsvollen Gesichtsausdruck. „Ihre Vorgehensweise erinnert eher an Verfolgungswahn Miss Landor, als an gute Polizeiarbeit!“
                      Wills Gestalt neben ihr hatte sich gefährlich angespannt. Will ertrug es nicht, wenn seiner Chefin die nötige Kompetenz abgesprochen wurde. Joan lächelte weich.
                      „Aber der Verfolgungswahn gibt mir recht, unsere Aufklärungsquote liegt bei 98 Prozent, höher als jede andere der Polizei! Verzeihen sie, dass wir sie stören müssen!“
                      Susan nickte ungeduldig.
                      „Was wollen sie noch?“
                      „Sie haben bei meinen Mitarbeitern ausgesagt, dass sie ihren Bruder zuletzt gesehen haben, als er noch Gefängnisvorsteher war!“
                      „Direktor! Ja, das sagte ich!“
                      „Sind sie sicher, dass sie ihn nicht noch später gesehen haben?“
                      „Natürlich bin ich mir sicher? Glauben sie, ich vergesse, seit wann der Arme auf der Flucht vor Putschisten ist?“
                      Will war kurz davor wütend aufzubegehren.
                      Die Tür, durch die Susan van der Gröde eingetreten war öffnete sich und Steven van der Gröde trat ein. Bei anderen Frauen konnte er mit seinem attraktiven Äußeren vielleicht punkten, aber Joan war selber mit einem der charismatischten Männern zusammen, dem sie je begegnet war, dagegen war van der Gröde nicht sehr eindrucksvoll!
                      „Guten Tag! Ich hörte von ihrem Eintreffen!“ Fürsorglich legte er seiner Frau einen Arm um den Rücken. „Ich hoffe, die Fragen regen dich nicht allzu sehr auf, aber du weißt ja, dass Miss Landor nur ihre Arbeit macht!“
                      Van der Gröde reichte ihr lächelnd die Hand, seine blass-blauen Augen versuchten sie für sich einzunehmen. Joan gab ihm höflich die Hand.
                      „Danke für ihr Verständnis Mr. van der Gröde. Dies ist mein Mitarbeiter William Fox.“
                      „Ich denke, wir haben ihnen alles gesagt, was wir ihnen sagen können. Mein Schwager hatte kein Interesse daran, seine Familie in seine politischen Verirrungen hineinzuziehen!“
                      Susan in van der Grödes Umarmung wollte aufbegehren, aber er sah seine Frau lächelnd an.
                      „Nein, nein, meine Liebe, das musste mal gesagt werden. Aber nun ist es gut. Allan ist tot und nun ist der Alptraum zu Ende!“, mahnte Gröde sanft, bevor er Joan wieder ansah, seine Augen schimmerten kalt wie Eis.
                      „Ihre Besuche regen meine Frau und auch die Kinder immer auf. Sie vermitteln uns immer das Gefühl uns schuldig fühlen zu müssen, aber das müssen wir nicht!“
                      Joan nickte verständnisvoll.
                      „Sie haben ganz recht Mr. van der Gröde, ich denke, ich weiß nun was ich wissen muss! Entschuldigen sie uns!“
                      Vor der Tür spuckte Will sehr unhöflich aus, aber Joan ließ es unkommentiert, da sie wusste, dass Will viel mitgemacht hatte. Er hatte sich gut geschlagen. Joan ließ Will fahren.
                      „Und?“, fragte Will mit rauer Stimme.
                      „Irgendwie hat Allan Falkner uns reingelegt. Susan weiß, dass ihr Bruder noch lebt, genau wie ihr arroganter Mann. Ich muss nun nur noch das Geheimnis darum lüften, wie Falkner es angestellt hat, uns alle zu täuschen mit seiner vorgeblichen Leiche!“
                      ****
                      Zuletzt geändert von earthquake; 20.03.2016, 12:24.
                      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                        #26
                        Hm sehr mysteriös. Ja mal sehen, wie sie das Geheimnis lüften will
                        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                          #27
                          Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                          Hm sehr mysteriös. Ja mal sehen, wie sie das Geheimnis lüften will
                          Ja, es geht hier auch um Allan Falkner, aber in erster Linie schon um Joan und ihren Verlobten!
                          Das ist im Grunde genommen das "Auftaktgeheimnis" , das eine Wendung, in der Geschichte, in eine andere Richtung gibt, als man das ursprünglich angenommen hat. Also, lasst Euch überraschen!
                          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                            #28
                            Mutter ist die Beste!

                            PERFEKT +


                            Joan hatte sich sehr auf diesen Samstagnachmittag gefreut, an dem ihre Familie den Geburtstag ihres Vaters feierte. Nun stellte sie fest, dass sie den anderen gerne nach dem Kaffeetrinken zuhörte, sich aber nicht beteiligen wollte. Ken dagegen unterhielt sich prächtig mit der Verwandtschaft.
                            Eilfertig half sie ihrer Mutter beim Abräumen, fast etwas erleichtert, der fröhlichen Runde entronnen zu sein.
                            Helen sortierte das Geschirr in die Spülmaschine, während Joan das extrem verunreinigte Geschirr vorspülte. Joan machte das schweigend, was Helen sofort als das begriff, was es war.
                            Ihrer Tochter gingen irgendwelche schwerwiegenden Dinge durch den Kopf.
                            Curtis hatte es in seinem Abschiedsanruf erwähnt, Joan biss sich an einem sehr komplexen Fall gerade die Zähne aus. Als Helen vorgeschlagen hatte, er könne Joan vielleicht helfen, hatte Curtis gelacht. Helen mochte ihren Schwiegersohn in spe sehr, besonders wenn er lachte. Zu seiner Crew hatte sie ein eher gespaltenes Verhältnis, während Joan die drei künstlichen Wesen, besonders das lebende Gehirn ins Herz geschlossen hatte. Gut, das musste Joan selber wissen.
                            Helen kannte ihre Tochter sehr gut, nie würde sie zulassen, dass ihr Verlobter ihr „half“! Nein, Joan wollte es selber schaffen, so wie sie auch sonst alles selber bewältigt hatte.
                            „"Und? Curtis ist wieder weg?“, fragte Helen, das Schweigen brechend.
                            „Mhm!“, brummte Joan wenig kommunikationsfreundlich.
                            „Wann kommt er wieder?“ Helen wusste es, aber sie wollte Joan zum reden bringen.
                            „Wahrscheinlich in einer Woche!“
                            „Und was macht dein Fall?“
                            Joan seufzte tief.
                            „Frag lieber nicht Mum! Er ist verzwickt. Ich habe eine Leiche, die eindeutig identifiziert wurde, aber es gibt Anzeichen dafür, dass dieser Mistkerl uns nur von seiner Spur abbringen will! Ich bin überzeugt davon, dass er noch lebt! Er war nicht der Typ, der sich einfach das schöne Gesicht zerschießt“
                            „Vielleicht hat er ein anderes, attraktives Gesicht gefunden!“, scherzte Helen.
                            Joan entglitt der Teller, den Helen geistesgegenwärtig auffing. Joan war nicht blass geworden, ihre Wangen hatten sich im Gegenteil fast fiebrig rot gefärbt. Ihre blauen Augen funkelten.
                            „Das ist es!“, flüsterte Joan. Ja, das musste sie gleich am Montagmorgen abklären, aber wieso warten, sie würde sich Paulsen einfach morgen einbestellen, er würde nicht begeistert sein, aber das interessierte Joan nicht wirklich...
                            „Joan?“, fragte Helen besorgt nach. Joan schüttelte den Kopf lächelnd.
                            „Entschuldige Mum, alles in Ordnung. Mir ist nur ein Gedanke gekommen!“
                            „So, vielleicht ein Hochzeitstermin? Du eierst mit Curtis nun schon fast ein Jahr herum. Der Junge wird langsam ungeduldig!“
                            Joan gefiel der Themenwechsel nicht.
                            „Mum, wir beide sind sehr beschäftigt, es wird sich schon noch ein Termin im nächsten Jahr ergeben!“
                            „Ist dir aufgefallen, wie wichtig das Curtis ist? Bei dir habe ich manchmal das Gefühl, dass es dir mit der Ehe nicht so eilig ist!“
                            „Es ist mir wichtig, aber nicht drängend wichtig! Wir lieben uns, leben zusammen, eigentlich brauchen wir diese Urkunde gar nicht...“, begann Joan nüchtern.
                            „Ts,ts,ts! Joan ich erkenne dich manchmal nicht wieder. Hängt es vielleicht an anderen Dingen? Daran, dass du eine besondere Verantwortung und Stellung als Curts Frau hast? Er würde dich nie bevormunden wollen. Er kennt dich zu gut!“
                            „Er nicht, aber vielleicht andere!“
                            „Seine Crew?“
                            „Mama!“, mahnte Joan ungeduldig.
                            „Oder liegt es an etwas ganz anderem? An dieser Sache mit dem Klon vielleicht?“
                            „Nein!“ Das klang nun sehr energisch.
                            „Sicher?“
                            „Ja Mum! Das haben wir längst überwunden!“
                            Helen beobachtete Joan eine Weile.
                            „Joan, wenn du Zweifel hast, musst du ihm das sagen“, sagte Helen leise.
                            Joan blickte ihre Mutter offen an.
                            „Ich habe keine Zweifel an ihm oder mir! Mir ist nur bewusst, dass wir in sehr komplexen Umständen stecken!“ Joan seufzte leise. „Ich will ihn heiraten Mum und das werde ich auch. Das wollte ich vom ersten Augenblick an! Keine Angst, der entkommt mir nicht mehr!“, grinste Joan nun selbstbewusst.
                            ****
                            Zuletzt geändert von earthquake; 20.03.2016, 12:25.
                            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                              #29
                              Ähhhh...
                              Gesichtstransplantation?
                              Ich habe da kürzlich mal teilweise so einen Film gesehen. Aber wer tauscht schon sein Gesicht? Sicher nicht so ein Narzist wie Falkner.
                              ZUKUNFT -
                              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                                #30
                                DNA-Proben? Andererseits... hätte man von Curt II eine DNA-Probe genommen, hätte es geheißen: Das ist Captain Future. Allerdings nicht Captain Future der Zweite
                                Das ist ja immer so eine Sache - es gibt keine 100%ige Sicherheit, schon gar nicht im phantastischen Bereich. Dinge die als supersicher gelten, werden von irgendwelchen Gangstern geknackt. Man denke an Kim Ivans Husarenstück ohne "Werkzeug" auszubrechen und ein Schiff zu kapern. Man denke an das Dimensionsschiff, mit dem Nurara ihren Uli vom Knast "abholte" und wie DER dort überhaupt geschickt ausgebrochen ist.
                                Oder der Präsidentenpalast - da hat der Präsi ein Büro im obersten Stockwerk, vermutlich der ganze Turm bewacht, macht aber das Fenster sperrangelweit auf um dann eine Art Drohne auf dem Hals zu haben (im wahrsten Sinne des Wortes). Man denke an die "lebende Marionette" von Doktor Uli... und so weiter und so fort. Ich würde sagen: Trotz oder vielleicht WEGEN aller technischer Rafinesse, wird die Weltraumpolizei (sowie BoBaGra ) immer was zu tun haben.

                                Was mir an Earthys Geschichte gefällt: Jetzt hechelt mal Newton seiner Joan hinterher wegen Heirat und so. Und SIE hat auf einmal so gar keine Zeit dafür Herrlich.
                                Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                                Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                                Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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