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  • Spocky
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    Wenn es die Todesstrafe auf Mord geben sollte, dann auch für die, die Unschuldige verurteilt oder hingerichtet haben. Dann gäbe es auch weniger Todesurteile.

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  • peterpan
    antwortet
    Grundsätzlich schließt das Wohl von Tier und Mensch einander nicht aus und sollte nicht getrennt voneinander betrachtet werden.

    Es gibt ein paar Allgemeine Grundsätze in der Rettung. Einer davon lautet "Leben über Gesundheit", heist also das man jemanden der im Auto eingeklemmt ist, raus ziehen darf, auch wenn man ihm dabei etwas bricht.

    Ein witerer Grundsatz in der Rettung lautet "Menschen vor Tieren." Ein Menschenleben zu retten ist wichtiger, als ein Tier zu retten.

    Ich glaube in so einer Situation kann man eh nicht mehr bewusst überlegen und eine klare Entscheidung treffen, sondern man handelt nur noch emotional.

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  • Darkwing
    antwortet
    Interessante, natürlich sehr theoretische Frage, nicht zuletzt, weil man natürlich nie in eine solche Situation geraten würde und man mit ausreichend Zeit zum überlegen vielleicht ganz andere Entscheidungen treffen würde als in der Situation selbst. Dennoch lädt die Frage natürlich zum philosophieren ein.
    Bei einer allgemeinen Wahl zwischen Mensch und Tier würde ich mich immer für den Menschen entscheiden. Deine Einschränkung mit Hitler/Stalin/Mao zielt natürlich darauf ab, diese Entscheidung moralisch schwerer zu machen. Schwerer in dem Sinne, weil wir wissen, dass diese Menschen, wenn sie weiterleben, andere Menschen töten würden. (Und für mich nur deshalb, die Menschen, die sie zuvor getötet haben, disqualifizieren sie nicht von einer Rettung.) In dem Fall würden meine Entscheidungen immer Menschenleben kosten. Hier finden sich dann Parallelen zum Trolley-Problem, wenn die Situationen natürlich auch nicht komplett vergleichbar sind: Ein gegeneinander aufrechnen von Menschenleben, im Ansatz auch vergleichbar mit dem Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach. Da gibt es für mich nur falsche Entscheidungen. Da Menschenrechte für mich aber nicht verwirkbar sind, die Lebensgefahr für den einzelnen Menschen konkret, für die anderen eher abstrakt ist und weil ich Hitler anschließend KO schlagen und verhaften lassen kann, würde ich mich wohl auch für ihn entscheiden.
    Wie gesagt, aus der Bequemlichkeit des Mittagessenstisches in Philosophierlaune. Kann sein, dass ich in der konkreten Situation auch anders handeln würde. Auf jeden Fall würde ich dann den Rest meines Lebens auf der einen Seite sehr mit mir hadern, mir auf der anderen Seite aber einreden wollen, dass es das Richtige gewesen wäre. Mein moralischer Kompass sagt aber was Anderes.
    Zuletzt geändert von Darkwing; 20.08.2022, 12:17.

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  • pollux83
    antwortet
    Zitat von peterpan Beitrag anzeigen
    Menschenrechte sind Rechte, die nicht durch den Staat verliehen werden, sondern die jeder Mensch von Geburt an hat. Sie gelten universell und sind unveräußerlich. Das bedeutet, dass sie jedem Menschen weltweit aufgrund seines Menschseins zustehen und niemand seine Menschenrechte verlieren kann.
    Dann muss ich dir und Darkwing folgende Frage stellen.

    Auf der einen Seite ist ein (super freundlicher) Hund/Katze, auf der anderen Stalin/Hitler/Mao (nimm einfach den, den du am wenigsten magst). Du kannst einen von beiden retten. Wenn du nichts tust, dann sterben beide. Was tust du?

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  • peterpan
    antwortet
    Menschenrechte sind Rechte, die nicht durch den Staat verliehen werden, sondern die jeder Mensch von Geburt an hat. Sie gelten universell und sind unveräußerlich. Das bedeutet, dass sie jedem Menschen weltweit aufgrund seines Menschseins zustehen und niemand seine Menschenrechte verlieren kann.

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  • Darkwing
    antwortet
    Das ist der Witz, das Recht auf Menschenrechte kann man nicht verlieren.

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  • pollux83
    antwortet
    Meiner Meinung nach sollte die Todesstrafe nur dann Anwendung finden, wenn die Person durch ihre Taten jegliches Recht auf Menschenrechte verloren hat und die Schuld ohne Zweifel bewiesen ist. Etwas, was gerade in den USA viel zu oft nicht der Fall ist.

    Und bevor jemand fragt, das trifft praktisch nur auf jede Form von Massenmord zu.

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  • Holger58
    antwortet
    Im Zivilrecht hat die Todesstrafe nichts mehr verloren! Im Gegensatz dazu kommt nach meiner Überzeugung als alter Soldat das Militärrecht (nur unter Kriegsrecht und nur in Anwendung auf Personen der eigenen Streitkräfte!) nicht ohne aus. Allein schon zum Schutz von Zivilisten vor Plünderungen, Vergewaltigungen oder Mißhandlungen. Fahnenflucht, Feigheit vor dem Feind, Meuterei oder grobe Befehlsverweigerung im Feld ist unter Umständen nur damit einzudämmen. Aber in allen Fällen hat ein Militärgericht/Feldgericht darüber zu entscheiden.

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  • peterpan
    antwortet
    Die Ausübung der Todesstrafe ist grausam und für mein dafürhalten einfach nur barbarisch.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich selbst auch kein Beführworter der Todesstrafe, aber die Bestrafung von Kriminellen ist ja nicht nur dazu da einen Ausgleich zu schaffen (sofern das überhaupt irgendwie möglich ist), sondern auch um abzuschrecken und letztendlich muss die Gesellschaft auch das Gefühl haben, dass Verbrechen angemessen bestraft werden, damit das System dahinter überhaupt akzeptiert werden kann.
    Einen wichtigen Zweck hast du vergessen, der nur zu gerne übersehen wird: die Strafe soll auch dazu dienen, den Täter zu resozialisieren. Deshalb werden heute nicht mehr Steine geklopft, sondern die Straftäter haben eine Chance auf Therapeuten, einen Job und sogar die Nachholung eines Abschlusses.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich selbst auch kein Beführworter der Todesstrafe, aber die Bestrafung von Kriminellen ist ja nicht nur dazu da einen Ausgleich zu schaffen (sofern das überhaupt irgendwie möglich ist), sondern auch um abzuschrecken und letztendlich muss die Gesellschaft auch das Gefühl haben, dass Verbrechen angemessen bestraft werden, damit das System dahinter überhaupt akzeptiert werden kann.
    Interessanterweise gibt es in denjenigen US-Staaten, welche die Todesstrafe noch anwenden, keinen entsprechenden Rückgang an Morden. Im Gegenteil, es entsteht bei Mördern vielmehr ein sehr starker Druck, auch wirklich jeden Zeugen ihrer Tat zu töten, damit sie nicht vor Gericht aussagen können.

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  • SBH
    antwortet
    Meine Meinung - entschuldigt, ich habe nicht den ganzen Thread gelesen - wurde hier bestimmt auch schon mal genannt:

    Die Todesstrafe ist keine "Strafe", denn sterben müssen wir wohl alle. Deshalb stimme ich für den dritten Punkt der Umfrage.

    Natürlich kommt mir bei einigen Straftaten die Galle hoch, ich bin fassungslos und frage mich wie ein Mensch zu sowas fähig ist...

    Trotzdem, aber das ist nur meine bescheidene Meinung, ist die Todesstrafe auch eine Form von Mord.

    Aber ich bin hier ganz schnell wieder raus, da ich momenten eh schon genug trübe Gedanken schiebe und mich nicht auch noch damit tiefer auseinandersetzen möchte.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Noch ein Punkt, der bisher nicht erwähnt wurde: In der Presse wird öfter von Todeskandidaten in den USA berichtet, die selbst Frau und Kinder haben. Die Gesellschaft hat in meinen Augen absolut keinen Mehrwert davon, wenn nach dem ursprünglichen Verbrechen nun noch eine weitere Familie ins Unglück gestürzt wird. Denn was soll es bringen, wenn minderjährige Kinder in dem Bewusstsein aufwachsen müssen, dass der Staat ihren Vater getötet hat?
    Nur ist es für die Kidner wohl kaum viel besser, wenn sie ihren Vater nur gelegentlich mal im Gefängnis besuchen können, weil der wegen Mordes 25 Jahre oder meinetwegen auch wirklich lebenslänglich einsitzt.

    Und auch das Argument, dass die Todesstrafe den Ermodeten nicht wieder lebendig macht, halte ich nicht unbedingt für sinnvoll, denn keine Strafe tut das.

    Jetzt bin ich selbst auch kein Beführworter der Todesstrafe, aber die Bestrafung von Kriminellen ist ja nicht nur dazu da einen Ausgleich zu schaffen (sofern das überhaupt irgendwie möglich ist), sondern auch um abzuschrecken und letztendlich muss die Gesellschaft auch das Gefühl haben, dass Verbrechen angemessen bestraft werden, damit das System dahinter überhaupt akzeptiert werden kann.

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  • schwalbe
    antwortet
    @Tibo: ich vertrete meine ansicht, wenn ich sage, dass todesstrafe in einzelfällen sinnvoll ist. und wenn es sie gibt, was in einigen ländern ja der fall ist, dann ist es notwendig, dass die grenzen festgelegt werden.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    2.) Die Tötung des vermeindlichen Mörders macht das Opfer nicht wieder lebendig.
    Noch ein Punkt, der bisher nicht erwähnt wurde: In der Presse wird öfter von Todeskandidaten in den USA berichtet, die selbst Frau und Kinder haben. Die Gesellschaft hat in meinen Augen absolut keinen Mehrwert davon, wenn nach dem ursprünglichen Verbrechen nun noch eine weitere Familie ins Unglück gestürzt wird. Denn was soll es bringen, wenn minderjährige Kinder in dem Bewusstsein aufwachsen müssen, dass der Staat ihren Vater getötet hat?

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