Zitat von Präsident Kilian
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Hier einmal meine Argumantation:
1.) Es kommt immer wieder vor, dass ein zum Tode Verurteilter Jahre nach seiner Hinrichtung sich plötzlich als nicht schuldig erweist.
2.) Die Tötung des vermeindlichen Mörders macht das Opfer nicht wieder lebendig.
3.) Ich sehe es in einigen, ganz wenigen Fällen, tatsächlich so, dass der Mörder für sich selbst aus nachvollziehbaren Gründen keine andere Möglichkeit gesehen hat als diesen Mord zu begehen. Was definitiv nicht dazu zählt sind "Ehrenmorde", Habgier oder eben andere, niedere Beweggründe.
4.) Mörder, die nicht unter 3. fallen, sind nicht resozialisierbar. Man kann es vorsichtig versuchen, wird aber denke ich regulär scheitern. Der Grund ist ganz einfach der, dass man einmal seine natürliche Hemmschwelle überschritten hat und einem anderen Menschen das Leben genommen hat. Man wird also, in einer vergleichbaren Situation mit ähnlichen Begleitumständen wahrscheinlich wieder die gleiche Entscheidung treffen. Nur diesmal wahrscheinlich noch früher, weil die Hemmschwelle von Mal zu Mal kleiner wird.
Wie komme ich auf diese These: es ist psychologisch nachvollzihbar und reproduzierbar, dass Hemmschwellen sinken, je äfter man diese überschreitet. Darauf basiert der gesamte konditionierungseffekt bei Ausbildung und Training für gewisse Tätigkeiten. Habe ich am eigenen Leib erlebt (Schießausbildung, Hindernisbahn, Durchschlageübungen etc.) und meine Erfahrungen damit gemacht. Der Effekt einer Waffen- und Schießausbildung besteht gerade eben darin auch unter größtem Stress (physisch und psychisch) die Handhabung der Waffe immer noch zu beherrschen. Es werden Automatismen geschaffen, die im Unterbewusstsein durch ständige Wiederholungen eingeprägt werden. Auch beim Gebrauch einer Waffe, aso dem Schießen, wird durch Übung und ständige Wiederholung der Adrenalinausstoß heruntergeschraubt, den man bei den ersten Malen einfach naturgemäß hat. Auch das Schießen auf Silhouetten von Körpern (vornehmlich Soldaten, die sogenannten Personenscheiben) verrigern die Hemmschwelle im Bedarfsfall die Waffe anzuwenden. Deshalb ist es Zivilisten und Nicht-Soldaten untersagt auf Personenscheiben zu schießen.
Dieser Konditionierungseffekt kann auf jede beliebige Tätigkeit oder Handlung angewandt werden. Daher kann und darf aus meiner Sicht ein Mörder nicht wieder ohne ständige, psychologische Betreuung oder mindestens regelmäßige Beobachtung ganz alleine auf die Öffentlichkeit losgelassen werden. Das Gleiche gilt übrigens aus meiner Sicht auch für einsatzerfahrene Soldaten, die direkt und unmittelbar an Kämpfen beteiligt waren. Am härtesten trifft es diejenigen, die im Nahkampf jemanden töten mussten. Es dauert Jahre um diese Bilder loszuwerden oder zumindest soweit zurückzudrängen, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können.
Es gibt für mich nur einen einzigen rund, der es rechtfertigen kann einem anderen Menschen das Leben zu nehmen, und das ist die Selbstverteidigung oder Nothilfe. Da, wo durch die Handlung des Gegenübers mein Leben oder das eines Dritten bedroht ist muss ich einschreiten, und im schlimmsten Fall den Tod meines Gegenübers herbeiführen wenn alle anderen Mittel nicht helfen ihn davon abzubringen.
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