If this is your first visit, be sure to
check out the FAQ by clicking the
link above. You may have to register
before you can post: click the register link above to proceed. To start viewing messages,
select the forum that you want to visit from the selection below.
Ich denke, ich werde beizeiten den zweiten Teil dieses Threads heraussplitten und einen "Das Ende von Weimar" Thread draus machen. Wundert euch also nicht.
Original geschrieben von endar Ich denke, ich werde beizeiten den zweiten Teil dieses Threads heraussplitten und einen "Das Ende von Weimar" Thread draus machen. Wundert euch also nicht.
endar
Nanu? Die Argumente ausgegangen?
Aber tu das ruhig mal. Hat schließlich nichtmehr allzuviel mit Frankreich zu tun.
Original geschrieben von endar @Jack: Carl Schmidt, der Staats- und Völkerrechtler. Ob er Hobbesianer war, weiss ich nicht. 1888 geb. in Plettenberg, dort gestorben 1985. Lehrte in Straßburg, München, Greifswald, Bonn, Berlin. Ordentliche Professur in Köln 1932. Ab 34 Herausgeber der Deutschen Juristenzeitung.
gruß, endar
Hat sich erledigt, "mein" Carl hieß Schmit]t - er stellte die Theorie auf, das Politik i. G. immer die Konstruktion eines Feindbildes ist, weil dies die einzige Möglichkeit zur Einigung der "eigenen" Leute sei.
Original geschrieben von Jack Crow (Lt.Cmdr. J.Crow)
Hat sich erledigt, "mein" Carl hieß Schmit]t - er stellte die Theorie auf, das Politik i. G. immer die Konstruktion eines Feindbildes ist, weil dies die einzige Möglichkeit zur Einigung der "eigenen" Leute sei.
Nun, das wäre in einem antisemitischen Staat wie Hitlerdeutschland bestimmt nicht ganz ungefährlich gewesen, solche Thesen aufzustellen.
Eher im Gegenteil, von Freund-Feind-Schemata waren die Nazis doch ganz begeistert. Wir scheinen übrigens doch den selben Schmitt zu meinen, endar, meiner lebte nämlich auch von 1888-1985. Alerdings war meine Darstellung vielleicht etwas mißverständlich, darum deutlicher:
Durch die Staatsrechtslehre Carl Schmitts, eines der führenden Rechtstheoretiker nach dem Ersten Weltkrieg, wurden die Verfassungsgrundlagen der Weimarer Republik rückhaltlos kritisiert und radikal in Frage gestellt. Sein Eintreten für eine weitgehende staatliche Autorität und eine starke Präsidialgewalt ließ den ideologischen Kern seiner Staatslehre deutlich hervortreten: Der Glaube an die Notwendigkeit eines starken und mächtigen Staates totalitären Zuschnitts.
In seiner Schrift "Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus" (1923) versuchte Schmitt zu zeigen, daß der Parlamentarismus im Zeitalter der Massendemokratie nicht mehr funktionsfähig sei, sondern "seine bisherige Grundlage und seinen Sinn verloren" habe. Seine "Verfassungslehre" (1928) führte die antidemokratische Staatstheorie weiter aus und bekannte nachdrücklich, den "letzten Kern der Institution des modernen Parlaments" treffen zu wollen.
Schmitts Begriff des Politischen war bestimmt von der kategorischen Unterscheidung von Freund und Feind, die als fundamentale Kategorie jeglichen gesellschaftlichen Handelns dienen sollte und zugleich die Rechtfertigung eines totalitären Staates einschloß. Von der Alternative "Selbstbehauptung oder Untergang" als Grundlage aller menschlichen Gemeinschaften ausgehend, reduzierte er die Politik auf Krieg bzw. Bürgerkrieg. Aus der Ablehnung der Parteienzersplitterung in der Weimarer Republik entwickelte er seine vor allem in den ersten Jahren des "NS-Regimes" ausgeprägte Rechtfertigung des nationalsozialistischen Führerstaats.
Mit solchen Einstellungen war Schmitt vom Hobbesschen Leviathan natürlich begeistert. Obwohl Hobbes selbst dazu fast nichts sagt, ging Schmitt von einer Frontstellung und einem fortwährenden Krieg der Leviathane untereinander aus, die die einzelnen Gemeinschaften zusammenschweißen würde.
Schmidt wurde 1936 zum Rücktritt vom Amt des Reichsjustizdingbums (ich gucke das jetzt nicht nach) gezwungen und kaltgestellt. So toll fanden ihn die Verantwortlichen dann wohl doch nicht.
Aber das, was du jetzt quotest, klingt in der Tat anders.
Das könnte auf eine zunehmende Verblödung der Europäer hindeuten...Bin mir aber nicht ganz sicher!
Edit: endar, der Schlingel, hat mir einen Beitrag unter der Nase weggezogen. Dürfte aber klar sein, wer hier sein Schandwerk betrieben hat und von mir gar fürchterliche antwort erhielt *zu endar gugg* Und du schämst dich jetzt!
eine freundin von mir, die gerade in lyon studiert, hat folgendes geschrieben:
Nur noch 6 Tage. dann ist die 2. Runde der Präsidentschaftswahlen beendet. Ganz Frankreich kocht.
Viele Franzosen, die ich kenne sind außer sich, völlig fassungslos, wütend, aber auch wie gelähmt. Einige sind nicht wählen gegangen, weil sie in der 2. Runde mit 2 Kandidaten gerechnet hatten: Chirac und Jospin (Premierminister), andere haben für kleine, eher unbekannte Kandidaten gewählt, andere haben das
System satt, und enthalten sich ganz.
Bis zum Sonntag gab es jeden Tag Demos in Lyon - 14:00 für
Schüler, 18:00 für den Rest. Ca. 2-4000. Ich war auch ein paar mal dabei. Es ist wahnsinnig wie sich die Masse, laut schreiend ("A bas, A bas, A bas Front National, F comme fasciste et N comme Nazi" etc.) und pfeifend vorwärts bewegt, alle halten ihren Arm, ihre Faust nach oben. Es gibt einige, die total Angst haben, wenn Le Pen an der Macht ist. Sie überlegen, ob sie das Land verlassen.
Die Demos machen ihm nichts aus, sagt Le Pen. Er fordert im Gegenteil die Masse auf zur Demo, zu einer nationalen Demo am 1. Mai. Die Front National macht am ersten Mai immer ihre Demo. In Lyon wird es dieses Jahr 2 geben. Die Prefecture hat dafür gesorgt das sich beide Demozüge nicht kreuzen... aber wer weiß. In Paris sind hunderttausende Polizisten im Einsatz.
Ich sag mal so:
Selbst wenn le Penn im Kopfstand mir dem *rsch 'Hura' aschreit wird er nicht Präsident!!!
Bei so einem massiven Prostest der Franzosen glaube ich das nicht! Die meisten Franzosen wollten ja dem Land eine Lektion erteilen und gingen deshalb nicht wählen! Aber ich denke sie werden es in der 2. Runde!
Chirrac ist zu beliebt gewesen als das ihn so ein dahergelaufener Nazi ablösen könnte!
Original geschrieben von Castio Chirrac ist zu beliebt gewesen als das ihn so ein dahergelaufener Nazi ablösen könnte!
Also da muss ich widersprechen...Chirrac ist keinesfalls beliebt gewesen! Der hat soviele Affären wie kaum ein anderer amtierender Politiker in Europa... Nur die Tatsache dass er gegen einen NOCH unsympathischeren Gegner antritt wird ihm zum Sieg verhelfen...
Zu den Protesten sagt Le Pen übrigends im SPIEGEL:
"Warten Sie ab, es wird noch einmal eine Überraschung geben. Die Demonstranten , die jetzt auf der Straße schreien, diese verwöhnten Söhne und Töchter der Pariser Bourgeoisie, die kleinen süßen Mädchen mit ihren T-Shirts, auf denen "No pasarán" steht, sind nicht das Volk. Sie machen Rabatz und merken nicht, dass sie mir damit helfen."
Da stimmt. Chirac ist selbst nur mäßig beliebt, aber für viele das kleinere Übel. Er wird gewinnen. Das steht wohl fest.
ich hab da heut was in TV gesehen, das sich schon vor dem ertsen Wahlgang ereignet hatte: laut Gesetz müssen in Frankreuich alle Kandidaten glkeich lang die Chance bekommen im TV aufzutreten. Bei einem Sender aber hat sich der Moderator geweigert. Le Pen zu empfangen und verließ einfach das Studio.
Original geschrieben von 5 of 12 Nach ersten Hochrechnungen kommt Le Pen auf nur 18% der Stimmen.
Das sind also kaum mehr als er in der "Vorrunde" bekommen hat.
Kommentar