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Wahlen im CSU-Land, auch Bayern genannt

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    #61
    Original geschrieben von max
    In Bayern war einfach keine Industrie vorhanden, die innerhalb der letzten Jahrzehnte zusammengebrochen ist. In den Regionen Bayerns, wo solche Industriebereiche existierten (z.B. der Raum Schweinfurt), sieht es heute für die Menschen schlecht aus. Und daran hat auch die CSU nichts geändert. Im Gegenteil, sie haben lange versucht z.B. die Stahlwerke zu erhalten (wobei jeder Erhaltungs"kompromiss" massive Arbeitsplatzverluste bedeutet hat). Mal abgesehen davon ändert die wirtschaftliche Situation in Bayern nichts daran, dass es in anderen Union-regierten Ländern schlecht aussieht.

    Es reicht nicht zu behaupten, dass nur weil die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern in den letzten Jahrzehnten besser als in anderen Bundesländern war und gleichzeitig die CSU an der Regierung war, dass die Wirtschaftspolitik der CSU verantwortlich ist. Den einzigen Zusammenhang, den ich erkennen kann, ist, dass die bessere wirtschaftliche Situation die bürgerlichen Rechten begünstigt. Eine soziale Kompetenz, was in ärmeren Regionen für Wahlerfolge wichtig wäre, besitzt die Union nicht und kann in solchen Regionen auch nur Wahlen gewinnen, wenn die SPD/PDS/Grüne ihre Wähler so frustrieren, dass sie nicht mehr an den Wahlen teilnehmen. Wie gesagt, eine einfache zeitliche Relation reicht nicht aus. Der Rückgang der Storchpopulation in Brandenburg ging auch parallel mit dem Rückgang der menschlichen Geburtenrate. Aber es besteht offensichtlich kein Zusammenhang.
    Ich habe nicht behauptet, dass es eine Korrelation von guter Wirtschaftspolitik und CDU Regierung gibt. Wär für mich als CDU Mitglied zwar angenehm, stimmt aber leider nicht.
    Für Bayern kann man das aber sehr wohl behaupten. Denn anders kann man den Aufstieg Bayerns vom Armenhaus zum wirtschaftlichen Powerhouse kaum erklären. Man hat eben nicht wie in NRW fanatisch auf veraltete Technologien gesetzt sondern war immer sehr innovationsfreundlich. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass sich so viele Firmen im Raum München Ansiedeln...an den niedrigen Mieten liegt es bestimmt nicht. Mit der Maxhütte hast allerdings recht, der Versuch ein Stahlwerk in Bayern zu erhalten war ziemlich unsinnig und das ist ein schwarzer Fleck auf der CSU WiPo wovon es einge gibt, keine Frage. Dennoch täten die anderen BL gut daran Bayern als Benchmark zu nehmen.


    Original geschrieben von max

    Schröder hat in allen Punkten die Programme der Union (also der bürgerlichen Rechten) übernommen. Seine Erfolgsbilanz ähnelt auch verblüffend dem Desaster der Politik Kohls: steigende Arbeitslosigkeit, steigende Verschuldung, höhere Sozialabgaben, sinkende Steuern für die Reichen und Grosskonzerne, Ausbreitung der Armut, verfallende Infrastruktur...
    Zunächst mal war Kohl in den ersten 8 Jahren ein sehr erfolgreicher Bundeskanzler, gerade auf wikrtschaftspolitischem Gebiet. Immerhin wurden in dieser Zeit Millionen von Arbeitsplätzen geschaffen trotz der unsinnigen Kampangen der Gewerkschaften für die 35 Stunden Woche. Dann kam aber die Wiedervereinigung und bei ihrer Finanzierung hat Kohl leider versagt. Schröder hingegen hat überhaupt kein Programm sondern denkt immer nur von Schlagzeile zu Schlagzeile. Hinzu kommen grausame handwerkliche Fehler bei der Ausgestaltung der Gesetze. Es kann doch wohl nicht sein das jeder VWL Student ausrechnen kann, dass die Freistellung der Veräußerungsgewinne und ähnliches die Steuereinnnahmen einbrechen läßt und der Finanzminister davon völlig überrascht wird...und solche Beispiele gibt es viele. Anscheinend sind die heutigen Minister oft nicht in der Lage die Auswirkungen ihrer Gesetze abzuschätzen und das hat es unter Kohl nicht gegeben.

    Original geschrieben von max

    Finde ich auch. Den deutschen Grosskonzernen die Verantwortung für ein wichtiges Projekt zu überlassen kann nur zu einem Desaster führen.
    Mit Verlaub, das ist billige Polemik. Das wahre Problem bei der Maut sind nicht die jetztigen technischen Probleme. Die lassen sich beheben. Nebenbei, wer so was ohne Konventionalstrafen vereinbahrt hat nicht alle Tassen im Schrank, also noch so ein handwerklicher Fehler. Das Problem ist vielmehr die ordnungspolitische Ausrichtung der Maut. Schau dir mal den Entwurf der Pällmann Kommission aus dem Jahr 2000 an. Das ist ein schlüssiges Konzept und was wurde daraus....ein reines Zusatzabkassieren. Statt die Infrastruktur von den Nutzern finanzieren zu lassen und vom Haushalt abzukoppeln geht das gantze schöne Geld in Eichels Tasche und warum die Hälfte der Mittel in die Schiene geht kann auch niemand schlüssig erklären. Das eigentliche Ziel nämlich eine Nutzerfinanzierte Infrastruktur wird so NICHT erreicht und eine gute Idee wird zerstört.


    Original geschrieben von max

    Damit wird eine Ausbreitung der Umweltverschmutzung und Verschärfung der klimatischen Probleme unvermeidlich. Das ist im letzter Konsequenz der quasi-religiöse Glaube an der Allheilkraft des Marktes. Und natürlich eine gute Ideologie für die Bonzen, da sie damit ihre Umweltverbrechen (mit zu hohen Kosten) rechtfertigen können.
    Nö stimmt nicht. In einer solchen Rechnung existieren keine externen Kosten, da sämtliche Umweltschäden bei den Grenzschäden erfasst werden. Fakt ist aber das ich hier zwei gegenläufige exponentialfunktionen habe. Bei max. Verschmutzung sind die anfallenden Vermeidungskosten Null, aber die (in Geld ausgedrückten) Umweltschäden extrem hoch. Ergo kann dieser Punkt nicht das Optimum sein. Gleiches gilt für das andere Extremum. Wenn die Umweltschäden limes Null sind, müssen die Vermeidungskosten unglaublich hoch sein, da die notwendige Reinigungstechnik ja exponentiel teurer wird bei stegendem Wirkungsgrad. Das Optimum liegt vielmehr an dem Punkt, an dem die Summe von Schäden und Vermeidungskosten minimal ist. Die Frage ist nur wie man die Umsetzung dieses Punktes erreicht. Ich für meinen Teil halte die Zertfikatslösung für die beste - zumindest bei Multikausalen Umweltschäden - da ich diesen Quasireligiösen glauben an den Markt habe.

    Original geschrieben von max

    Ganz meine Meinung.
    Oh das dürfte eine Premiere sein

    Original geschrieben von max

    Manchen Leuten reicht es anscheinend, wenn jemand irgend einen Schmarn behauptet, so dass sie die Realität überhaupt nicht mehr analysieren. Anders ist nicht zu erklären, wie manchen es immer noch schaffen, die DDR als sozialistisch zu bezeichnen. Aber dann können sich westliche Antikommunisten und Stalinisten mal einig sein, da sie so gemeinsam versuchen können sozialistische Ideen zu diskreditieren.
    Sozialistische Ideen braucht man nicht zu diskreditieren, das hat die Realität schon nachhaltig getan. Natürlich gibt es noch immer den quasireligiösen Glauben an Marx und seine Theorien, den ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Fakt ist aber, dass der Versuch einer Umsetzung dieser Ideen - und ich Unterstelle mal Leuten wie Lenin, das sie Marx gelesen und verstanden hatten - mit einem Fiasko endete. Ökonomen erleben das häufig, das ihre Theorien den "Realitycheck" nicht überstehen - Marx ist da keine Ausnahme, denn was nützt die tollste Theorie, wenn sie nicht umsetzbar ist. In den Wirtschaftswissenschaften wird dehalb ja auch gerne mit Annahmen gearbeitet - wir nehmen ja auch ständig den perfekten Markt an, obwohl es den gar nicht geben kann und das gleiche tun Marxisten imho auch. Frei nach dem Motto: "Wenn der Mensch Altruistisch wäre und wenn ich unbegrenzt Informationskapazitäten habe und wenn ich irgendwie Preise simulieren könnte, dann würde das System vielleicht funktionieren, wenn ich nicht ein paar wenns übersehen habe" oder frei nach Northcoate Parkinson:"Socialsm is a magnificent System, in Theory"
    LANG LEBE DER ARCHON

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      #62
      Original geschrieben von Direwolf
      Für Bayern kann man das aber sehr wohl behaupten. Denn anders kann man den Aufstieg Bayerns vom Armenhaus zum wirtschaftlichen Powerhouse kaum erklären.
      Die Industriekonzerne, auf denen der wirtschaftliche Wohlstand Bayerns beruht, haben sich schon vor dem 2. Weltkrieg hier angesiedelt, z.B. BMW, Siemens. Also schon vor der Gründung der CSU! In Bayern haben sich also Industriebereiche angesiedelt, die heute noch expandieren, während in anderen Bundesländern Industriebereiche existierten, die heute grösstenteils nicht mehr existieren, z.B. die Werften, grosse Teile der Stahlindustrie, Kohlebergbau. Die CSU hat also das Glück in einem Bundesland zu existieren, was davon profitiert hat, dass es erst spät industrialisiert wurde. Diese verspätete Industrialisierung bewirkte, dass gleich modernere Bereiche aufgebaut wurden. Nach dem 2. Weltkrieg hat Bayern zudem massiv von Unterstützungsmassnahmen für unterentwickelte Regionen profitiert, die eine weitere Verlegung von Betrieben nach Bayern ermöglicht haben. Heute bekämpft die CSU natürlich solche Massnahmen, z.B. den Länderfinanzausgleich. Kurz, die CSU profitierte von den historischen Umständen.
      Zunächst mal war Kohl in den ersten 8 Jahren ein sehr erfolgreicher Bundeskanzler, gerade auf wikrtschaftspolitischem Gebiet. Immerhin wurden in dieser Zeit Millionen von Arbeitsplätzen geschaffen trotz der unsinnigen Kampangen der Gewerkschaften für die 35 Stunden Woche.
      Erfolgreich? Meinst du die Erhöhung der Sozialbeiträge, der Steuern für "Arbeitnehmer", die Erhöhung der Mehrwertsteuer und anderer Verbrauchsteuern bei gleichzeitig Absenkung der Steuern für die Grosskonzerne und die daraus resultierende Umverteilung von der Mehrheit der Bevölkerung zu den Reichsten? Oder dass, obwohl die Produktivität zwischen 1980 und 1998 um 34,9% gestiegen ist, die reale Kaufkraft der "Arbeitnehmer"einkommen um 2,2% gesunken ist und die Nettogewinne daraus resultierend um 229,1% gestiegen sind? Oder die durch die Steuersenkungen für die Reichen explodierende Staatsverschuldung von 449 Milliarden 1980 auf 2,2 Billionen 1997? Oder dass Kohl in den 80ern nie die Massenarbeitslosigkeit verringern konnte und unter seine Regierung die Arbeitslosigkeit dann in den 90ern massiv angestiegen ist? Die Schaffung von Millionen von Arbeitsplätzen mit Niedriglöhnen hat nie die Vernichtung von gut bezahlten Stellen kompensiert, sondern verursacht nur die Verringerung des Lebensstandards.
      Hinzu kommen grausame handwerkliche Fehler bei der Ausgestaltung der Gesetze.
      Die Frage ist halt, waren z.B. die Freistellung der Veräußerungsgewinne und die lächerlichen Konventionalstrafen für das Maut-Konsortium Fehler oder bewusste Massnahmen? Wir sehen schon seit Jahrzehnten, dass die Union und die SPD die Finanzprobleme des Staates durch Steuersenkungen bewusst vergrössern, was dann als Rechtfertigung für Kürzungen genutzt wird. Und es ist nicht das erste Mal, dass bei staatlichen Aufträgen den Konzerne Narrenfreiheit gewährt wird und sie die Kosten auf Kosten des Staates in die Höhe treiben dürfen. Bei Bau- und Rüstungsaufträgen ist dies normal.
      Statt die Infrastruktur von den Nutzern finanzieren zu lassen und vom Haushalt abzukoppeln geht das gantze schöne Geld in Eichels Tasche und warum die Hälfte der Mittel in die Schiene geht kann auch niemand schlüssig erklären. Das eigentliche Ziel nämlich eine Nutzerfinanzierte Infrastruktur wird so NICHT erreicht und eine gute Idee wird zerstört.
      Das Ziel der nutzerfinanzierten Infrastruktur ist an sich schon falsch. Dadurch wird den ärmeren Teilen der Bevölkerung die Nutzung der Infrastruktur verwehrt. Dazu wäre es dringend notwendig etwas gegen den weiteren Anstieg des LKW-Verkehrs und die Verlagerung von der Schiene auf die Strasse zu unternehmen. Die Einnahmen sollten also ausdrücklich nicht für den Ausbau der Strassen verwendet werden, sondern die Verlagerung auf umweltfreundlichere Transportmittel gefördert werden.
      Das Optimum liegt vielmehr an dem Punkt, an dem die Summe von Schäden und Vermeidungskosten minimal ist.
      Aha. Nur tragen Konzerne als Verursacher der Schäden heute nicht die Kosten für die Vermeidung. Im Gegenteil ihnen werden auch noch Steuern erlassen und die Staatsfinanzierung immer mehr auf die Arbeitnehmer verlagert. Die meisten Versuche, die Verursacher mit den Kosten direkt zu belasten, sind kläglich gescheitert. Ein Beispiel wäre die Ökosteuer, die für energieintensiven Konzerne eine Steuersenkung bedeutet hat. Notwendig wären Programme, die moderne umweltfreundliche Technologien (z.B. auf Wasserstoff basierend) durchsetzen und den alten Müll, wie z.B. Verbrennungsmotoren, aus den Verkehr ziehen. Dem stehen die Interessen der Energie- und Automobilkonzerne im Weg, die zwar über bessere Technologien verfügen, aber nicht bereit sind die entsprechenden Investitionen für deren Durchsetzung zu unternehmen.
      Oh das dürfte eine Premiere sein
      Der Keynsianismus geht nicht an die strukturellen Probleme der kapitalistischen Wirtschaft, z.B. der Fall der Profitraten und der daraus resultierende Rückgang der Investitionen. Genauso wenig wie die neoliberalen (neoklassischen) Ansätze, die die wirtschaftlichen Probleme auf die ArbeiterInnen und Angestellten abwälzen, so dass die Ursachen zwar bleiben, aber die Gewinne trotzdem gesteigert werden können. Daraus ergibt sich eine Verarmung grosser Teile der Bevölkerung, was in Grossbritannien und den USA, wo die Neoliberalen am erfolgreichsten waren, am deutlichsten ist.
      Natürlich gibt es noch immer den quasireligiösen Glauben an Marx und seine Theorien, den ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Fakt ist aber, dass der Versuch einer Umsetzung dieser Ideen - und ich Unterstelle mal Leuten wie Lenin, das sie Marx gelesen und verstanden hatten - mit einem Fiasko endete.
      Das zeigt wieder einmal, dass du nicht verstanden hast, dass Marx keine Theorien für ein besseres Wirtschaftssystem entwickelt hat, sondern eine Theorie zum Verständnis der Funktionsweise der kapitalistischen Wirtschaft. Lenin, dessen Ansätze von Stalin in den 20er Jahren vernichtet wurden (und der Grossteil der Bolschewiki dazu), konnte also keine marxistischen Theorien zur Anwendung bringen. Die aus der stalinistischen Konterrevolution resultierenden staatskapitalistischen Regime können auch nicht als Beispiel für ein Scheitern des Sozialismus dienen, dass in keinem dieser Staaten die Arbeiterklasse an der Macht war, was alleine schon im groben Gegensatz zu den Theorien von Marx und der nicht-stalinistischen Marxisten steht.
      Wenn der Mensch Altruistisch wäre und wenn ich unbegrenzt Informationskapazitäten habe und wenn ich irgendwie Preise simulieren könnte, dann würde das System vielleicht funktionieren, wenn ich nicht ein paar wenns übersehen habe
      Keine dieser WENNS ist eine Voraussetzung für ein sozialistisches System. Im Sozialismus wäre das Ziel sich selbst zu verwirklichen und nicht altruistisch sich von irgendwelche Kapitalisten ausbeuten zu lassen. Die Produktion würde nach den Bedürfnissen von den Produzenten (=ArbeiterInnen), die gleichzeitig auch Konsumenten sind, selbst gesteuert werden. Und jeder ist halbwegs in der Lage, seine eigenen Bedürfnisse festzustellen. Preise sind ein vollkommen ungenügendes Steuerelement in einer kapitalistischen Wirtschaft, was sich schon durch den weltweiten Hunger deutlich wird.

      Aber zumindestens erkennen heute immer mehr Menschen, dass die neoliberalen Fanatiker niemanden etwas zu bieten haben. Das Wahlergebnis der CSU, die nur von ca. 35% der Wahlberechtigten gewählt wurde, und der nach rechts geschwenkten SPD, die nur noch von etwa 10% gewählt wurde, zeigen, dass die Mehrheit diesen Parteien nicht die Lösung der Probleme zutraut. Das Problem heute ist eine fehlende politische Alternative, die es aufzubauen gilt.
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        #63
        Nur ein kurzer Kommentar @max:

        Lenin hat meines Wissens nach auch nicht die Ideen von Marx umgesetzt. Laut Marx sollte sich der Kommunismus doch in einem kapitalistischen, industrialisierten Land aus dem ausgebeuteten Proletariat heraus bilden. Russland war zu dieser Zeit also ein fuer den Kommunismus ungeeignetes Land, Lenin war das bewusst. Er hat spekuliert, dass die deutschen Arbeiter den Anstoss von draussen benoetigen - dass also Russland kommunistisch werden sollte, um Deutschalnd kommunistisch zu machen, das wiederum Russland industrialisieren sollte.
        Diese verrueckt lange Gedankenkette scheiterte aber gluecklicherweise, als die kommunistischen Aufstaende 1919 in Deutschland (Berlin, Bayern) scheiterten.

        Die Konterrevolution durch Stalin, von der Du sprichst, existiert hauptsaechlich im wirtschaftlichen Bereich, soweit kann ich Dir folgen.
        Ich moechte aber in diesem Zusammenhang auch auf die Institution der Tscheka hinweisen. Die lag durchaus im Sinne Stalins und hat in Folge die Sowjetunion stark gepraegt.
        Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
        Johann Nestroy

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          #64
          Original geschrieben von Locksley
          Lenin hat meines Wissens nach auch nicht die Ideen von Marx umgesetzt. Laut Marx sollte sich der Kommunismus doch in einem kapitalistischen, industrialisierten Land aus dem ausgebeuteten Proletariat heraus bilden. Russland war zu dieser Zeit also ein fuer den Kommunismus ungeeignetes Land, Lenin war das bewusst.
          In dieser Beziehung hast du recht. Marx ging von einer Revolution in einem Staat mit einem hoch entwickelten Kapitalismus aus, sprich in einem überreifen/überalterten Kapitalimus. Russland war isoliert betrachtet damals nicht für den Kommunismus geeignet.
          Er hat spekuliert, dass die deutschen Arbeiter den Anstoss von draussen benoetigen - dass also Russland kommunistisch werden sollte, um Deutschalnd kommunistisch zu machen, das wiederum Russland industrialisieren sollte.
          Diese verrueckt lange Gedankenkette scheiterte aber gluecklicherweise, als die kommunistischen Aufstaende 1919 in Deutschland (Berlin, Bayern) scheiterten.
          Seine Theorie, die auf Trotzkis Theorie der Permanten Revolution von 1905 zurückgeht, war allerdings richtig. Die Revolution in Russland zog in vielen Staaten Europas revolutionäre Situationen nach sich, so in Italien, Spanien, Deutschland (siehe 13. März 1920: Lüttwitz-Kapp-Putsch in Berlin und 7. April 1919: Bayerische Räterepublik wird ausgerufen) und Ungarn. Auch in anderen Ländern, wie Österreich, USA oder Grossbritannien (siehe 31. Januar 1919: "Blutiger Freitag" auf dem George Square, Glasgow) kam es zu grossen Unruhen. Nur scheiterten dort die Arbeiterbewegung nicht an den objektiven Bedingungen oder gar der menschlichen Natur, sondern an der Unfähigkeit der revolutionären Parteien. Sehr deutlich ist dies bei der Unerfahrenheit der KPD in den Jahren 1919-23. Allerdings wird gerne übersehen, dass eine wesentliche Grund für das Überleben des Kapitalismus die Brutalität der SPD und der bürgerlichen Parteien waren, die die Reichswehr und die Freikorps (aus denen die Nazis hervorgingen) mit äusserster Rücksichtslosigkeit gegen die ArbeiterInnen einsetzten (inklusive vieler Massaker und dem Einsatz schwerer Artillerie gegen Arbeiterviertel, z.B. in Berlin).
          Die Konterrevolution durch Stalin, von der Du sprichst, existiert hauptsaechlich im wirtschaftlichen Bereich, soweit kann ich Dir folgen.
          Ich moechte aber in diesem Zusammenhang auch auf die Institution der Tscheka hinweisen. Die lag durchaus im Sinne Stalins und hat in Folge die Sowjetunion stark gepraegt.
          Da verweise auch auf meinen Beitrag über die Konterrevolution Stalins, die alle Bereiche und nicht nur die Wirtschaftspolitik erfasste, hier
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            #65
            *grab* *buddel* *abstaub*

            Ich hol mal diesen uralten Thread aus der Versenkung um nicht andernorts etwas Off Topic werden zu müssen.

            Wie im Rest der Republik sicherlich kaum jemand weiß wählt die einzige wirkliche Volkspartei Deutschlands ((C) Edmund Stoiber) in 5 Tagen einen neuen Parteichef.
            Warum das interessant sein soll?
            Weil sich unter anderem die CSU eigene Quertreiberin Gabriele Pauli zur Wahl stellt (dem breiteren Publikum durch ihre 7-Jahres-Ehe bekannt geworden).
            Und weil sich die gute Frau eben auch zur Wahl stellt gibt es Befürchtungen in den CSU, Pauli wird den Parteitag mit neuen geistigen Ergüssen "bereichern".

            So wusste ich bei folgender Aussage wirklich nicht ob es mich in Erwartung des geistigen Schwachsinns grauen oder ich mich freuen sollte:
            „Ich weiß nicht, was mir noch einfällt. Wir werden sehen“, sagte Gabriele Pauli am Montag auf die Frage, ob sie nach ihrem Vorschlag einer Ehe auf Zeit noch weitere Überraschungen parat habe. Sie werde erst am Redepult entscheiden, was sie genau sagen werde.
            CSU-Parteitag: Pauli kündigt Spontan-Rede an - Gabriele Pauli, die CSU-Rebellin - Deutschland - Politik - FOCUS Online
            Das kann ja heiter werden...

            Was mich jetzt aber interessiert: Wie wird das denn außerhalb Bayerns wahrgenommen? Gibt es da überhaupt ein größeres Medienecho über den anstehenden Machtwechsel (Edmund tritt ja auch Ende des Monats als MP ab), der CSU im allgemeinen und den Kandidaten inklusive Pauli im besonderen?

            Die CSU steht trotz des sich seit Monaten hinziehenden Machtwechsels sehr gut da. Nach einer repräsentativen Umfrage würden 53% die Partei wählen. Als stärkster Verfolger landet der der Sozialdemokratische Trauerverein mit 17% nur wenige Prozentpunkte vor den Grünen.

            Ach ja, Huber wird die Abstimmung gewinnen. Das ist eigentlich vollkommen sicher.

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              #66
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Ach ja, Huber wird die Abstimmung gewinnen. Das ist eigentlich vollkommen sicher.
              Ja, das liegt daran, dass das die einzige Forderung geblieben ist, die die Pauli zum Machtwechsel nicht durchsetzen konnte, nämlich dass der Nachfolger von der Basis gewählt wird und nicht von den Deligierten. Ansonsten stünden die Chancen zwischen Huber und Seehofer 50:50.

              Frau Pauli erfreut sich laut derselben Umfrage (den Zahlen nach die von Antenn Bayern ) im Bayernvolk größerer Beliebtheit, als unser Meister Ede.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                #67
                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Ja, das liegt daran, dass das die einzige Forderung geblieben ist, die die Pauli zum Machtwechsel nicht durchsetzen konnte, nämlich dass der Nachfolger von der Basis gewählt wird und nicht von den Deligierten. Ansonsten stünden die Chancen zwischen Huber und Seehofer 50:50.
                Wenn die Partei als solche wählen würde? Glaube ich nicht.
                AFAIR gab es mal ne Umfrage, wo Huber vorne lag.

                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Frau Pauli erfreut sich laut derselben Umfrage (den Zahlen nach die von Antenn Bayern ) im Bayernvolk größerer Beliebtheit, als unser Meister Ede.
                Bayern 3 von heute Morgen, nix Antenne Bayern vom Freitag
                Wobei das kein Kunststück ist. Erstens war das vor ihrem Ehe auf Zeit Vorschlag und zweitens wurden ja nicht nur CSU-Wähler befragt. Die Opposition mag Edmund freilich nicht.
                Und man muss auch einfach sagen das Stoibers Zeit vorbei ist.

                EDIT
                @ Mod
                Bitte den Threadtitel korrigieren. Das sieht ja aus...

                Kommentar


                  #68
                  Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                  Was mich jetzt aber interessiert: Wie wird das denn außerhalb Bayerns wahrgenommen? Gibt es da überhaupt ein größeres Medienecho über den anstehenden Machtwechsel (Edmund tritt ja auch Ende des Monats als MP ab), der CSU im allgemeinen und den Kandidaten inklusive Pauli im besonderen?
                  Naja das kann ich dir glaube ich sogar von innerhalb sagen.

                  Ich glaube das es viele Leute schlicht freut, dass Pauli den Laden durcheinander wirbelt. Wie beim FCB freut sich ganz Deutschland einfach nur, wenn sie die "Großkopferten" selbst zerfleischen oder Probleme haben.
                  Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                  Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                  Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                    #69
                    Soweit bin ich auch alleine gekommen
                    Mich interessier ob dies tatsächlich so ist...

                    Wobei die CSU ja momentan nicht mal Probleme im Sinne von schlechten Umfragewerten hat.

                    Kommentar


                      #70
                      @ Cmdr.: Huber lag ja auch mal vorne. Das war, als die Sache mit der Affäre gelaufen ist. Die meisten haben ihm inzwischen aber trotzdem, verziehen. Nur 11 % meinen, dass er damit als Politiker untragbar geworden ist. Die MEhrheit sagt, dass ihn das menschlich macht - und das sind sogar mehr Leute, als es in Bayern Nicht-CSU-Wähler gibt
                      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                        #71
                        Es reichte nur ein Wahlgang: Erwin Huber ist neuer CSU-Chef. Der bayerische Wirtschaftsminister setzte sich in einer Kampfabstimmung um die Nachfolge von Edmund Stoiber gegen seine Rivalen Horst Seehofer und Gabriele Pauli klar durch. Die Fürther Landrätin bekam nur 2,5 Prozent der Stimmen.

                        Aho, "nur" 58 Prozent. Ich persönlich hätte deutlich mehr erwartet, bei dem Geschiss, das da z.T. um Seehofers Privatleben gemacht wurde. Auch die spannendste Frage wurde geklärt: Wie nah kommt Pauli an die fünf Prozent heran?

                        Egal, jedenfalls haben wir jetzt dann mal wieder einen MP, von dem man zumindest ausgehen kann, dass er weiß, wovon er gerade redet.

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                          #72
                          Das Ergebnis habe ich so eigentlich erwartet.
                          Wurde doch vor dem Parteitag die Linie ausgegeben, Seehofer bloß nicht zu sehr abzustrafen.
                          Und da der Gewinner sowieso klar war werden das dann auch einige Delegierte gemacht haben.

                          Kommentar


                            #73
                            Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                            ...die CSU eigene Quertreiberin Gabriele Pauli
                            Frau PAuli hat inzwischen ihren Willen zum Austritt aus der Partei bekundet. Inzwischen sollen die anderen Parteien zum Teil schon Angebote gemacht haben, um sie als Zugpferd für die Wahlen 2008 nutzen zu können:

                            NETZEITUNG DEUTSCHLAND: «Ein Zugpferd wäre sie mit Sicherheit»: Erste Parteien umwerben Gabriele Pauli
                            Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                            endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                            Kommentar


                              #74
                              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                              Frau PAuli hat inzwischen ihren Willen zum Austritt aus der Partei bekundet. Inzwischen sollen die anderen Parteien zum Teil schon Angebote gemacht haben, um sie als Zugpferd für die Wahlen 2008 nutzen zu können (...)
                              Na, dann hat sich der ganze Rummel doch gelohnt für Frau Pauli. Vielleicht wird sie ja die Karriereleiter dann doch noch ein wenig nach oben stolpern. Schade, ich dachte wirklich, es geht ihr um die Sache. Aber dem scheint nicht so zu sein, denn langsam merkt man, dass es wirklich nur Karriere(kamikaze)taktik war...
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                              -Peter Ustinov

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                                #75
                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Na, dann hat sich der ganze Rummel doch gelohnt für Frau Pauli. Vielleicht wird sie ja die Karriereleiter dann doch noch ein wenig nach oben stolpern.
                                Die Aussichten was eine Karriere bei der Bayrischen Opposition abseits der CSU-Landtagsfraktion angeht sind seit jeher eher dürftig.

                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Schade, ich dachte wirklich, es geht ihr um die Sache.
                                Nah, niemals.
                                Pauli ist eine schillerende Persönlichkeit die ein Problem damit hat nicht nach München gerufen worden zu sein, um Sachpolitik ging es ihr noch nie.
                                Das ist zumindest in Bayern ziemlich klar.

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