EU - Europäische Unfähigkeit?

[HiroP]

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So wie es zurzeit aussieht würde eine zweite Abstimmung auch nicht gerade besser ausfallen schon wegen der Tatsache das die Iren (zurecht) das Gefühl haben das sich da Leute einmischen die kein Recht dazu haben. Solange Irland ein Souveräner Staat ist, EU hin oder her, solange haben sie das Recht so zu stimmen wie sie es für sich selbst richtig halten.
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Meinst du etwa einen gewissen Franzosen, der so etwas sagte, wie:
Lasst uns einen Dreck darauf geben, was die Iren beschlossen haben und lasst es sie einfach so lange versuchen, bis sie mit Ja stimmen.

Was ist denn das für ein Demokratieverständnis, das uns Herr Sarkozy da offenbart.

[Atahualpa]

Genau. Erwartungen etwas senken, und Stück für Stück weitermachen. Und auch die Bedenken der einzelnen Bevölkerungen nicht einfach wegwischen. Die gezeigte Reaktion auf das "Nein" der Iren ist falsch.

Genau.
Bin sowieso gespannt was jetzt passiert mit dem Vertrag, denn einerseits wurde immer gesagt bzw. ist es wohl auch so festgelegt das der Vertrag erst in Kraft tritt wenn alle 27 Staaten unterzeichnet haben.
Dann einfach zu sagen das mit der Einstimmigkeit ist hinfällig weil ja die Iren mit nein geantwortet haben ist eine saudumme reaktion.

So wie es zurzeit aussieht würde eine zweite Abstimmung auch nicht gerade besser ausfallen schon wegen der Tatsache das die Iren (zurecht) das Gefühl haben das sich da Leute einmischen die kein Recht dazu haben. Solange Irland ein Souveräner Staat ist, EU hin oder her, solange haben sie das Recht so zu stimmen wie sie es für sich selbst richtig halten.

Bin jedenfalls gespannt wie das jetzt weitergeht, so schön haben sich das die in Brüssel vorgestellt und jetzt haben ihnen ein paar Iren in die Suppe gespuckt, was für ein Pech.

Wieso muss das in der EU überhaupt immer alles auf biegen und brechen gehen, anstatt das ganze langfristig anzulegen. Dann würden sich gewissen Probleme erst gar nicht ergeben denn mit der Zeit werden die Staaten in Europa sowieso immer enger zusammenwachsen. Und neue gemeinsame Gesetzte werden sowieso beschlossen werden müssen wenn es wirklich notwendig ist.

[Karl Ranseier]

Richtig, aber was kann man noch machen?
Für mich stehen die verschiedenen Kulturen und Sprachen einfach einem wirklichen "Bündnis" entgegen und da hilft auch keine gemeinsame Währung.

Oh doch, Geld ist die gemeinsame Sprache aller Machtmenschen. Sogar verbreiteter als englisch Aber das Problem ist wirklich: Die EU wird oft von den "Führungspersönlichkeiten" weiter vorangetragen als die Bevölkerung der einzelnen Länder bereit ist, mitzutragen, denn:

Europa ist die Wiege des Nationalismus. Wir haben ihr erfunden. Daher ist es auch mehr als 60 Jahre nach dem 2. Weltkrieg und fast 20 Jahre nach dem Kalten Krieg nicht verwunderlich, dass der Einigungsprozess langsam verläuft.

Und immerhin, er läuft. Man beachte, was wir seit 1990 erreicht haben.

Genau. Erwartungen etwas senken, und Stück für Stück weitermachen. Und auch die Bedenken der einzelnen Bevölkerungen nicht einfach wegwischen. Die gezeigte Reaktion auf das "Nein" der Iren ist falsch.

[HiroP]

Europa ist die Wiege des Nationalismus. Wir haben ihr erfunden. Daher ist es auch mehr als 60 Jahre nach dem 2. Weltkrieg und fast 20 Jahre nach dem Kalten Krieg nicht verwunderlich, dass der Einigungsprozess langsam verläuft.

Und immerhin, er läuft. Man beachte, was wir seit 1990 erreicht haben.

[flagros]

Europa ist noch nicht zusammengewachsen, wenn es zur "Krise" kommt, ist sich am Ende doch jeder selbst der Nächste und will erst kurzfristig seine eigene Situation wieder verbessern, bevor er langfristig über das Aufwärts für die gesamte Gemeinschaft Pläne macht. Und derartig gehemmt wirken die Politiker auch im Moment bezüglich des EU-Problems.

Richtig, aber was kann man noch machen?
Für mich stehen die verschiedenen Kulturen und Sprachen einfach einem wirklichen "Bündnis" entgegen und da hilft auch keine gemeinsame Währung.

[Karl Ranseier]

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Das Kernproblem ist erstmal, dass einige Staaten Föderalismus für Zentralismus halten weil sich bei denen diese unsinnige Gleichsetzung eingebürgert hat. Die Briten meinen ja schon, dass Föderation heisst: Alles nach Brüssel und nix mehr für London.
Das zweite Problem ist, dass die EU als Föderation zwar funktionieren kann, dafür aber auf ne völlig neue Vertragsbasis gestellt werden muss. Das kann funktionieren, dafür müssen die Staaten aber auch mal etwas wichtiges einsehen. Man kann einfach nicht ewig mit den alten Verträgen weitermachen. Neue Verträge sind aber kaum hilfreich wenn sie 90% des alten Textes enthalten..

Supranational kann die EU schon gut funktionieren, es muss halt nur Reformen für mehr Handlungsfreiheit geben. Die scheitern leider daran, dass jeder von so einem Vertrag große Sprünge erwartet. Die hat es in der EU aber noch nie gegeben. Man muss eben mit dem zweitbesten auskommen. Endgültig ist der Vertrag eh niemals.

Ich geh mal hiermit BTT und überspringe die Bahnpreise und Populismus-Diskussion. Ich seh das Kernproblem aber etwas anders: Wir haben momentan insgesamt eine wirtschaftlich schlechtere Phase - am Wachstum gemessen - als zu Zeiten der ersten Weichenstellungen für die EU. In solchen Zeiten haben es Vertragswerke schwer, die von "gebeutelten" Staaten dann weitere Schritte in Richtung Zusammenarbeit mit noch mehr "kleineren" Staaten als früher erwarten - kleiner Staaten, die als Bittsteller und - wenn man den Bitten nachkommen muß - Belastung von diesen Kernstaaten empfunden werden. Und das ist nunmal eine verbreitete Wahrnehmung in der Bevölkerung Frankreichs, Großbritaniens und Deutschland. Europa ist noch nicht zusammengewachsen, wenn es zur "Krise" kommt, ist sich am Ende doch jeder selbst der Nächste und will erst kurzfristig seine eigene Situation wieder verbessern, bevor er langfristig über das Aufwärts für die gesamte Gemeinschaft Pläne macht. Und derartig gehemmt wirken die Politiker auch im Moment bezüglich des EU-Problems.

[Pyromancer]

Mag ja sein, aber die Kosten hab ich so oder so. Wenn ich mit dem ICE mal wohin fahre, hab ich ja trotzdem mein Auto zu Hause stehen.

Ich nicht.

[Dr.Bock]

Weil du nicht ehrlich rechnest. Schließlich musst du beim Auto nicht nur Sprit und Verschleiß rechnen, sondern auch Steuern, Versicherung, Anschaffung, Garagenstellplatz, etc...
Da kann der Preisunterschied zur Bahn sehr schnell dahinschmelzen.

Ist jetzt das letzte, was ich hier dazu sage, weils nicht wirklich in den EU-Thread gehört. Wir können ja per PN weiterdiskutieren, wenns wichtig ist oder einen eigenen Thread aufmachen.

Mag ja sein, aber die Kosten hab ich so oder so. Wenn ich mit dem ICE mal wohin fahre, hab ich ja trotzdem mein Auto zu Hause stehen. Klar hat die Bahn auch Anschaffungskosten. Aber wenn ich der Umwelt zuliebe im Inland vom Flieger und vom Auto sowieso zum Bahnfahren gebracht werden soll, dann muss das Bahnfahren auch die billigste Alternative sein und nicht die teuerste. Zumal ich ja keinen Fahrpreis von 10 Euro von Stuttgart-Berlin verlange. Nur weniger als 90 sollten es schon sein und das kann die Bahn auch. Nur muss man dazu die unmöglichsten Buchungskonditionen in Kauf nehmen, bei dem Tarifjungle. Denn im Endeffekt ist es doch so: Das Geld ist überall knapp und der Verbraucher nimmt die günstigste Alternative, da ist ihm die Umwelt auch egal.

Ist ja nicht so, dass ich kein Bahn fahre, ganz im Gegenteil. Wenn nicht anders geht, nehme ich für längere Reisen auch den ICE. Aber sobald ich mit mehreren Leute eine weitere Inlandsstrecke fahre, ist die Bahn auf Grund der hohen Kosten einfach tabu, weil es sich dann nicht mehr rentiert. (Es sei denn man weiß 3 Monate im Voraus genau, wann man fahren will und bucht dann ein Bahnticket).

[Pyromancer]

Mir ist das zu teuer. Da mach ich lieber ne Fahrgemeinschaft. Mit 4 Leuten ist eine Autofahrt billiger.

Weil du nicht ehrlich rechnest. Schließlich musst du beim Auto nicht nur Sprit und Verschleiß rechnen, sondern auch Steuern, Versicherung, Anschaffung, Garagenstellplatz, etc...
Da kann der Preisunterschied zur Bahn sehr schnell dahinschmelzen.

[newman]

Wenn ich mir die Bahnpreise so ansehe, wäre es wahrscheinlich sinnvoller, die Preise der Bahn zu drücken, als die Preise der Flieger zu erhöhen.

Und gleichzeitig dem Personal am besten 50 % mehr Gehalt liefern wahrscheinlich.
Manchmal muss man sich halt schon entscheiden, Geld drucken tut legal keiner, von irgendwoher kommts immer.

[HiroP]

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Und ja ich vergleiche die EU mit dem Beginn einer Diktatur obs dir passt oder nicht.

Nee, passt mir auch überhaupt nicht.

Solche deplatzierten Vergleiche sorgen für eine Verharmlosung der NS-Diktatur.

[Dr.Bock]

Ein Preis, der mir nicht sonderlich überteuert vorkommt, ehrlich gesagt. Das sind 18 Cent pro Kilometer.

Mir ist das zu teuer. Da mach ich lieber ne Fahrgemeinschaft. Mit 4 Leuten ist eine Autofahrt billiger. Die Bahn nimmt übrigens auch nur 50 Euro für Hin- und Rückfahrt zusammen, wenn man 90 Tage vorher bucht, aber genau 90 Tage

Und auch wenn es um die 600km sind, sollte man meinen, dass die Bahn das in unserer heutigen Zeit bei einer Inlandsstrecke auch normal billiger hinbekommt, als für 90 Euro pro Person (ohne das ich gleich ein Bahncard-Abo oder ähnliches abschließen muss).

Aber das geht hier zu weit Off-Topic. Sollten wir hier lieber lassen das Thema

[Pyromancer]

Die Bahn nimmt ja bei regulärer Buchung (also mal nicht 90 Tage vorher oder irgend nem Bahncard Schund) schon 180 Euro für Dortmund-Berlin hin und zurück.

Ein Preis, der mir nicht sonderlich überteuert vorkommt, ehrlich gesagt. Das sind 18 Cent pro Kilometer.

Da möcht ich nicht wissen, was eine Fahrt nach Paris kostet.

Stuttgart-Paris kostet mit dem TGV einfach 95 Euro. Oder ca. 15 Cent pro Kilometer. Zu teuer?

[Atahualpa]

Du vergleichst einen Vertrag, ich wiederhole Vertrag

Dieser Vertrag wurde nur in Vertrag umgewandelt weil man glaubte es besser verkaufen zu können.
Letztlich ist es die Verfassung die man da durchdrücken will.

Und ja ich vergleiche die EU mit dem Beginn einer Diktatur obs dir passt oder nicht.

[Dr.Bock]

Wenn man's jetzt noch schafft, Innlandflüge so teuer zu machen, dass nicht jeder Depp mit dem Flieger sondern mit der Bahn von Berlin nach Paris fährt, könnte man mit dem Verein fast mal wieder zufrieden sein.

Wenn ich mir die Bahnpreise so ansehe, wäre es wahrscheinlich sinnvoller, die Preise der Bahn zu drücken, als die Preise der Flieger zu erhöhen.
Die Bahn nimmt ja bei regulärer Buchung (also mal nicht 90 Tage vorher oder irgend nem Bahncard Schund) schon 180 Euro für Dortmund-Berlin hin und zurück. Da möcht ich nicht wissen, was eine Fahrt nach Paris kostet.