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Schuldfrage im 1. Weltkrieg

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn
    Müssen wir das eigentlich alles von Vorne durchkauen: Ausser den Wunschträumen der OHL gibt es keine sachliche Grundlage für einen garantierten Sieg der Deutschen (den es ja in der Realität auch nicht gab).
    Schließ doch nicht von dir auf andere! Niemand hat von einem garantierten Sieg der deutschen gesprochen! Eine vernichtende Niederlage schon im ersten Kriegsjahr wäre übrigens auch möglich gewesen. Das musst Du ja auch explizit verneinen, denn im historischen Rückblick musste der Krieg ja genauso lange dauern, wie er gedauert hat, nicht wahr?

    Warum haben die denn nicht gesiegt?
    Unterm Strich aufgrund einer falschen strategischen Festlegung:
    Der Angriff auf Frankreich ging davon aus, dass im infrastrukturell hochwertigen Raum ein Bewegungskrieg zu führen sei. Dies ist jedoch mit dem Vorteil der inneren Linien und insbesondere durch das Missverhältnis der Motorisierung von Angreifer und Verteidiger (Eisenbahn!) nicht ohne weiteres möglich.
    Eine strategische Hinzunahme z.B. der Luftkriegführung, um dem Gegner diesen Vorteil zu nehmen, war nicht vorgesehen bzw. möglich.
    In diesem Lichte betrachtet ist der Versuch, mit ganzen Armeen wie mit Regimentern in einer gemeinsamen Front zu manövrieren, mit enormen Schwierigkeiten verbunden.
    Oder ganz kurz: Aufgrund der enormen Schwierigkeiten für den Angreifer zu der Zeit.

    Worauf fußt denn euer Ansicht nach, dass die Deutschen hätten siegen können?
    Nun z.B. aus der Tatsache, dass die Entente die Lage durchaus kritisch beurteilte. Oder aus der Tatsache, dass die Ausgangslage gar nicht so schlecht war.

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Glaubst Du ernsthaft, allein mit fester Überzeugung die Tatsachen leugnen zu können?
    Nehmen wir nur einmal die erste Marneschlacht. Die Gegenoffensive von Paris aus war abgewiesen und ein Marsch auf Paris der ersten Armee in Verbindung mit offensivem Vorgehen der zweiten Armee hätte das gesamte BEF im Seinebogen gefangen.

    Jetzt kommt als Gegenargument natürlich wieder "hätte, hätte". Aber selbst Dir sollte klar sein, dass der postulierte 100% garantierte Sieg der Alliierten nur in deinen Wünschen besteht!
    Müssen wir das eigentlich alles von Vorne durchkauen: Ausser den Wunschträumen der OHL gibt es keine sachliche Grundlage für einen garantierten Sieg der Deutschen (den es ja in der Realität auch nicht gab). Worauf fußt denn euer Ansicht nach, dass die Deutschen hätten siegen können? (Außer den Planungen selbst). Warum haben die denn nicht gesiegt?

    Natürlich kann ich auch immer behaupten: "Die erste Armee wäre da lang und hätte alle Allierten heldenhaft besiegt, während die zweite Armee drumherum und die Briten einfach eingekesselt hätte." Das ist aber nunmal nicht ernst zu nehmen. Lest doch z.B. einfach mal den Link durch, den ich gepostet habe.

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  • blueflash
    antwortet
    Glaubst Du ernsthaft, allein mit fester Überzeugung die Tatsachen leugnen zu können?
    Nehmen wir nur einmal die erste Marneschlacht. Die Gegenoffensive von Paris aus war abgewiesen und ein Marsch auf Paris der ersten Armee in Verbindung mit offensivem Vorgehen der zweiten Armee hätte das gesamte BEF im Seinebogen gefangen.

    Jetzt kommt als Gegenargument natürlich wieder "hätte, hätte". Aber selbst Dir sollte klar sein, dass der postulierte 100% garantierte Sieg der Alliierten nur in deinen Wünschen besteht!

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Diese Behauptung halte ich für vermessen. Wäre der Krieg nur ein bisschen anders verlaufen, hätte sich die gesamte Geschichte verändert. Den Holocaust hätte es vielleicht nie gegeben, ohne Holocaust gäbe es keinen Staate Israel, der wiederum ausschlaggebend für die Konflikte im und mit dem Nahen Osten sind. Vielleicht gäbe es andere Krisenherde, vielleicht einen anhaltenden Kalten Krieg, aber den islamistischen Terror gäbe es vermutlich nicht. Wenn man die Kettenreaktion rückwirkend bis zum WWI aufrollt, ergeben sich eine Menge Wahrscheinlichkeits- und Planspiele, was alles hätte sein können und was nicht. Und gerade angesichts Massenmorde wie unter Hitler und Stalin halte ich es für vermessen, zu behaupten, der WWI hätte ein "gutes" Ende genommen.
    Ja, wäre, hätte, würde...

    ISt es aber nicht! Die Ausgangslage der Mittelmächte 1914 lässt in der historischen Betrachtung nur einen Schluss zu: sie hätten die Krieg niemals gewinnen können!
    Und jetzt sich die Kausalketten zu bilden die zu Hitler führen, das ist, nunja, einfach nur noch blödsinnig. Der Holocaust ist nicht in der Niederlage der Deutschen im 1. Weltkrieg begründet, sondern im Antisemitismus ihrer Erfinder und der Willfährigkeit des Deutschen Volkes und ihrer Helfershelfer.

    Wer den Holocaust singulär auf Versailles zurückführt, hat den Schuß nicht gehört und sollte mal ganz arg Selbstreflektion üben.

    Und dass das Deutsche Reich den Krieg verloren hat, ist gut, denn es führte zur 1. Republik. Dass die Deutschen ihre Chance so dermaßen gründlich versaut haben, steht auf einem anderen Blatt.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
    Da verstehst du was falsch,nämlich die Militärische Situation. ...
    Wohl kaum. Ich kenne mich auf diesem Gebiet schon gut genug aus. Aber wie du selber schreibst, hätten die Engländer und Franzosen etliche schwere Fehler begehen müssen, damit der Plan funktioniert. Damit kann man nun mal nicht rechnen. Solche Fehler beging schon Napoleon, der vor Waterloo glaubte die Engländer würden sich zur Küste, die Preussen zum Rhein zurückziehen. Haben sie nicht gemacht. Warum auch? Gründe so zu handeln existierten nur in Napoleons Einbildung, aber nicht in der Realität.
    So war es auch 1918. Die Franzosen und Engländer besaßen das Wissen und die Fähigkeiten das Deutsche Heer zu besiegen, bzw erstmal ins Leere laufen zu lassen und dann zu besiegen. Warum hätten sie dieses Wissen nicht anwenden sollen? Dafür gab es keinen Grund. Solche Gründe existierten, wie 1815, nur in den Köpfen der Generäle, weil sonst ihr Schlachtplan nicht funktionieren konnte. Statt die Strategie der Realität anzupassen, wurde hier einfach die Realität der Strategie angepasst. Das war sowohl 1815 als auch 1918 eine Selbsttäuschung.

    Außerdem wird ein moderner Krieg eben nicht nur an der Front gewonnen. Die "Heimatfront" ist ebenso wichtig. Und da sah es für die Mittelmächte nun mal sehr düster aus, was die Alliierten auch sehr gut wussten.

    Und selbst beim Verlust von 80 Prozent des franz. Heeres, warum hätte Frankreich dann verhandeln sollen? Wie lange das Osm. Reich und Ö-U. noch weiterexistieren würden, konnte man doch bereits in Wochen berechnen.

    Es war einfach aus und vorbei. 1916 hatte Deutschland noch die Chance einigermassen heil da raus zu kommen. Aber danach war es zu spät. Der Kollaps des ganzen Staatssystems, der ganzen Gesellschaftsordnung, war nicht mehr abzuwenden. Siege hin oder her.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Manche Leute sollten sich einfach mal damit abfinden, dass das Deutsche Reich den 1. Weltkrieg verloren hat, weil es ihn nie hätte gewinnen können. Und das ist auch gut so!
    Diese Behauptung halte ich für vermessen. Wäre der Krieg nur ein bisschen anders verlaufen, hätte sich die gesamte Geschichte verändert. Den Holocaust hätte es vielleicht nie gegeben, ohne Holocaust gäbe es keinen Staate Israel, der wiederum ausschlaggebend für die Konflikte im und mit dem Nahen Osten sind. Vielleicht gäbe es andere Krisenherde, vielleicht einen anhaltenden Kalten Krieg, aber den islamistischen Terror gäbe es vermutlich nicht. Wenn man die Kettenreaktion rückwirkend bis zum WWI aufrollt, ergeben sich eine Menge Wahrscheinlichkeits- und Planspiele, was alles hätte sein können und was nicht. Und gerade angesichts Massenmorde wie unter Hitler und Stalin halte ich es für vermessen, zu behaupten, der WWI hätte ein "gutes" Ende genommen.

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  • Kid
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Tatsächlich gibt es übrigens eine mathematisch beweisbare Wahrscheinlichkeit p > 0, dass das Reich den Krieg hätte gewinnen können. Damit ist Deine Aussage also in jedem Fall falsch
    Jaja, am Randbereich einer Normalverteilung.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn
    Manche Leute sollten sich einfach mal damit abfinden, dass das Deutsche Reich den 1. Weltkrieg verloren hat, weil es ihn nie hätte gewinnen können. Und das ist auch gut so!
    Tatsächlich kann man sich darüber streiten, ob die Niederlage des Reichs, wie sie eingetreten ist, besser oder schlechter war. Aber davon ab: In der Retrospektive ein Ereignis moralisch zu bewerten und dann zu dem Schluss zu kommen, dass es gar nicht anders hätte sein können, ist zumindest naiv.

    Tatsächlich gibt es übrigens eine mathematisch beweisbare Wahrscheinlichkeit p > 0, dass das Reich den Krieg hätte gewinnen können. Damit ist Deine Aussage also in jedem Fall falsch

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Deutsche Geschichten

    Um da ein paar Mißverständnisse auszuräumen.

    Manche Leute sollten sich einfach mal damit abfinden, dass das Deutsche Reich den 1. Weltkrieg verloren hat, weil es ihn nie hätte gewinnen können. Und das ist auch gut so!

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  • [OTG]Marauder
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Glaube ich nicht. ......

    Ein deutscher Maximalsieg im Westen hätte die Deutschen ja auch nur maximal bis zur Seine gebracht. Das hätte lange nicht gereicht um die Alliierten zu besiegen.
    Da verstehst du was falsch,nämlich die Militärische Situation. Hindenburg hat die Offensive mit den Truppen geführt,die nach dem Frieden mit Russland freigeworden sind,das waren eben nicht nur ein paar Divisionen,wie bei früheren Offensiven sondern mehrere komplette Armeen. Dadurch hatten die Deutschen zum ersten mal eine wirklich große Überlegenheit an Truppen gegenüber den Franzosen und Engländern.Die hatten (wie die deutschen vorher auch) nicht die Reserven um das auszugleichen, in der (relativ) kurzen zeit,in der sich die Militärische Lage bei Offensien ändert.
    Der Plan sah vor,das man erst die feindlichen linien durchbricht,die besagten Armeen dort durchmarschieren,die numerisch weit unterlegenen Engländer in Richtung Kanal drängen und nach einem Linksschwenk in Richtung Paris vorstoßen. Die Franzosen hätten nur 2 Möglichkeiten gehabt (aus Deutscher Sicht)
    1. Alle verfügbaren Reserven zusammenziehen und mit diesen versuchen Paris zu verteidigen bzw. den Vorstoß aufzuhalten,sie wären aber ca. 2:1 in der Unterzahl gewesen und hätten keine einzige Maus mehr als Reserve für die anderen Fronten zur Verfügung gehabt,wo die übrigen deutschen truppen Gewehr bei Fuß standen um sich der Offensive anzuschliessen. Solche durchbrüche durch die starre Front sind beiden Seiten im Verlauf des Stellungskrieges immer wieder gelungen,sind aber gescheitert bzw.konnten nicht ausgenutzt werden,weil man keine reserven hatte bzw. die des gegners größer waren oder schneller zur Stelle. Das wäre in diesem Falle also nicht mehr so gewesen.
    2. Die gesamte Front weiter halten und den Deutschen damit gestatten Paris einzunehmen und anschliessend zu tun was auch immer diese gerne wollten,wie zb. noch weiter herumschwenken und die französiche Front von hinten anzugreifen,womit 80% des französichen Feldheeres in einem riesigen Kessel gesteckt hätte.
    Wie auch immer,für die Franzosen wäre es das ende gewesen,das es viel zu lange gedauert hätte entsprechende Reserven heranzuführen. Die Engländer hätten den Krieg alleine nicht weiter geführt.
    Tatsächlich sind aber die Briten direkt bei Beginn des Angriffes ausgewichen,haben die Deutschen sozusagen "durchmarschieren" lassen und haben ihre Reserven hinter ihnen hergeschickt,die Franzosen haben das gleiche getan,so das die deutschen Armeen ins Leere gelaufen sind. Hindenburgs "große Schlacht" fand nicht statt (die er mit sicherheit gewonnen hätte) sondern seine Truppen fanden sich auf offenem Gelände ohne Feind,hinter der starren front wieder. Hindenburgs Plan ging davon aus,das die Franzosen Paris auf jeden fall verteidigen würden und das den Briten das erhalten ihrer Armee wichtiger wäre. Tatsächlich hatte er auch nie vor Paris zu erobern,weil das militärisch nutzlos gewesen wäre,er wollte damit die Franzsen dazu bringen sich ihm auf offenem Feld zu stellen. Als sie das nicht taten,war sein Plan eigentlich schon gescheitert,denn es dauerte viel zu lange die Stoßrichtung der armeen zu ändern um die Hauptfront von hinten anzugreifen,zumal sich die Engländer zu Beginn der offensive schon nicht zur Schlacht(bank) gestellt hatten und weiterhin die rechte Flanke mit ihren Reserven bedrohten und ausserdem die ersten Amerikanischen Divisionen landeten.
    Ein guter Plan war es auf jeden fall und im Hinblick auf die gemachten erfahrungen in den Vorjahren auch durchfürbar.Tatsächlich hätte er auch funktioniert,der Franzose Joffree war ein bekannter glühender Patriot,der die Besetzung von Paris 1871 als persönliche Beleidigung ansah und jeden Bauern mit Mistgabel in Marsch gesetzt hätte um Paris zu verteidigen,Hindenburgs Pech war es,das Joffree grade nichts zu sagen hatte,sonst wäre sein Plan gelungen,die Franzosen hätten auf einen Schlag über 80% ihres Heeres verloren und hätten verhandeln MÜSSEN.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
    Ein Schlachtfeldsieg in dieser Offensive im frühjahr 1918,hätte den Krieg mit ziemlicher Sicherheit beendet,wobei es sicherlich keinen "Sieger" gegeben hätte. ...
    Glaube ich nicht. Wie gesagt, die kommunistischen Tendenzen in den Armeen waren bei den Mittelmächten stärker als bei den Alliierten. Sieh dir nur an, was im Winter 17/18 in Österreich Ungarn geschehen ist. Das war schlimmer als die Probleme im franz. Heer. Bitte versteh mich nicht falsch. Die Alliierten gingen ziemlich auf dem Zahnfleisch und die Franzosen und Engländer waren kriegsmüde.

    Aber die Regierungen dieser Länder wussten was los ist. Angesichts des gerade stattfindenden Kollaps des Osmanischen Reiches und des kurz bevorstehenden Kollapses von Österreich Ungarn gab es nun mal keinen Grund einen Frieden zu schließen. Und das die Donaumonarchie am Ende war, das wusste seit dem Winter 17/18 jeder.
    Zudem: Ohne Ö-U und v.a. Rumänien (Öl) wäre für Deutschland auch Sense gewesen. Ohne Öl kein Benzin, keine U-Boote, keine LKWs... usw. Aber bevor dem Kaiserreich das Benzin ausgegangen wäre, hätten doch schon längst Matrosen eine Räterepublik errichtet...

    Ein deutscher Maximalsieg im Westen hätte die Deutschen ja auch nur maximal bis zur Seine gebracht. Das hätte lange nicht gereicht um die Alliierten zu besiegen.

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  • [OTG]Marauder
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Da bin ich halt anderer Meinung. Die Alliierten hatten eben, wie du schon sagst, dazugelernt. Sie hatten die Tanks und sie hatten immer noch die größeren Reserven an Menschen und Material. Sicher waren sie kriegsmüde, aber das waren ja die Deutschen auch.
    Ein Schlachtfeldsieg in dieser Offensive im frühjahr 1918,hätte den Krieg mit ziemlicher Sicherheit beendet,wobei es sicherlich keinen "Sieger" gegeben hätte.
    Die Materielle Überlegenheit der Entente spielte da keine Rolle,denn wenn die Franzosen geblieben wären um Hindenburgs Schlacht auszufechten und Paris zu verteidigen,wäre der Großteil des französischen Feldheeres geschlagen worden und damit zu keiner nennenswerten Aktion mehr fähig gewesen. da hätten dann auch die neuen Panzer nicht geholfen und die Amerikaner wären grade rechtzeitig angekommen um den Rückzug der Briten über den kanal zu decken. Man kann davon ausgehen das sich danach die Geschehnisse von 1871 wiederholt hätten,nur das dann anstatt einer Bürgerlichen,eine Komunistische Revolution in Frankreich losgebrochen wäre,an den Meutereien von 45 Divisionen 1917,waren die Komunisten massiv beteiligt,sozusagen als "Generalprobe".
    "Gewonnen" hätten die deutschen den Krieg freilich nicht wirklich,sondern ihn nur ohne Niederlage beendet,das friedensangebot,das nach dem "Sieg" unterbreitet werden sollte enthielt keine nennenswerten Forderungen,sondern fast nur die Wiederherstellung der Situation von 1914,intressanterweise hatte man den Kaiser vom erstellen des Dokumentes "ferngehalten",damit er keinen Unfug reinschreiben konnte

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen
    ... Also noch 1918 hätten die deutschen gewinnen können,Hindenburg versuchte es nach bester Manier Friedrichs des Großen (nur wer sich bewegt,vermag zu siegen)setzte alles auf eine Karte und hätte fast (aber halt nur fast) noch gewonnen. ...
    Da bin ich halt anderer Meinung. Die Alliierten hatten eben, wie du schon sagst, dazugelernt. Sie hatten die Tanks und sie hatten immer noch die größeren Reserven an Menschen und Material. Sicher waren sie kriegsmüde, aber das waren ja die Deutschen auch.

    Weiterhin gab es sichere Anzeichen für den Untergang der Mittelmächte, schon seit 1917. Die Streikwelle in Österreich Ungarn im Winter 17/18, der Hungerwinter im Deutschen Reich, der bevorstehende Kollaps des Osmanischen Reiches war den Alliierten gut bekannt.

    Zudem stand eine sozialistische Revolution sowohl in Deutschland als auch in Ungarn kurz bevor. Die Anzeichen dafür waren seit Lenins Machtübernahme nicht mehr zu übersehen.

    Sicher, kommunistische und sozialistische Ideen breiteten sich auch in den Armeen der Alliierten aus. Aber eben nicht in dem großen Ausmaß wie bei den Mittelmächten.

    Das die Mittelmächte ohne Rumänien noch mehr hungern würden, und ihnen das Öl ausgehen würde, war ja klar. Und gerade auf dem Balkan waren die Alliierten 1918 besonders erfolgreich.

    Seit 1917 war trotz des Ausfalls Russlands als Verbünderer klar das die Mittelmächte zusammenbrechen würde. Wenn nicht durch die Kriegsanstrengungen der Westalliierten, dann durch interne Faktoren wie Hunger, Streiks, Revolution, usw. Das wussten die Alliierten. Und weil sie das alles wussten, hatten sie auch nie vor zu verhandeln.

    Eine Mischung aus Rohstoffknappheit, Hunger, Streik, Revolution, Kriegsmüdigkeit, Seeblockaden und Verlusten an der Front musste die Mittelmächte früher oder später kollabieren lassen. Das wussten die Alliierten und hatten daher keinen Grund zu verhandeln.

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  • [OTG]Marauder
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Die Alliierten waren aber nicht Mitte 1918 am Ende. Auch war England nicht im November 18 am Ende. Das Konvoisystem war trotz aller Fehler erfolgreich, die Verluste wurden immerhin auf ein Drittel der Verluste von 1917 reduziert. Frankreich hatten 1917 seine Krisen, aber diese wurden ja überwunden. Italien war immerhin noch stark genug um 1918 eine Grossoffensive auf die Beine zu stellen.
    Und Österreich-Ungarn war sehr wohl am Ende. Ohne deutsche Hilfe hätten sie weder Serbien besiegen, noch die Saloniki-Front halten, den Russen standhalten und auch nicht in Italien angreifen können. Ö-U war aber wirtschaftlich von sehr großer Bedeutung für Deutschland. Ohne Waffen und Munition aus Ö-U hätte auch Deutschland nicht durchhalten können.

    Auch der Frieden mit Russland hatte seinen Preis. Ohne die kommunistisch-sozialistische Revolution hätte Russland keinen Frieden geschlossen. Aber diese Revolution griff nach Deutschland und Ungarn, nach Bulgarien und auf die slawischen Völker Österreich-Ungarns über. Gepaart mit starken nationalen Strömungen und Ansprüchen.

    Für den kurzfristigen Erfolg handelten sich die Mittelmächte langfristig so große Probleme ein, das sie daran zugrunde gingen. Das trifft auf den U-Boot Krieg und die russ. Revolution zu.

    Ab Ende 1918 hätten Revolutionen Deutschland einfach lahmgelegt. In Östrreich-Ungarn begann das sogar schon Ende 1917.



    Du redest von Schiffen und U-Booten. Rate mal, was diese Staaten an England und die Alliierten geliefert haben. Ohne all diesen Schiffsraum wäre England vielleicht wirklich im Nov. 18 am Ende gewesen. Und bekommen hat England diesen Schiffsraum eben wegen dem U-Boot-Krieg. Der kurzfristige Erfolg der U-Boote mündete darin, das all diese Staaten den Alliierten ihre Schiffe zur Verfügung stellten.



    Na klar ... ... Alle zusammen habens vier Jahre lang nicht geschafft, da machts einer allein im fünften Jahr.
    Stimmt so nicht. tatsache ist,das die Deutschen im Frühjahr 1918,mit den aus Russland freigewordenen Truppen eine Offensive gestartet haben,die endlich den seit 3 Jahren versuchten Durchbruch durch die feindliche Front schafften aber letztendlich nur durch taktische Maßnahmen ins Leere liefen.

    (Militär)Theoretisch hätte diese (Michael genannte) Offensive den deutschen noch im Frühjahr 1918 den Sieg bringen können,entgegen der numerischen und Materiellen Überlegenheit der entente.. Im Endeffekt wurden die Allierten nur durch einen Zufall gerrettet,weil es nämlich grade keinen allgemeinen Oberbefehlshaber gab (der Franzose Joffre war erkrankt) und der Interimsbefehlshaber (irgendein Brite) sich nicht fähig fühlte die "Schlacht zu schlagen,weshalb er den Befehl gab den deutschen auszuweichen. Der launische zufall wollte es,das diese genau die richtige endscheidung war. die deutschen wollten ihr "Versäumniss" von 1914 wiedert gut machen und den "Schliefen Plan!" abgeändert wieder ausführen,indem sie die Front großräumig duchbrachen (was gelungen ist) anschliessend die Masse der feindlichen truppen ( die zur Verteidigung von paris herangezogen wurden) einkesseln und vernichten um anschliessend die Hauptstadt zu erobern (wie 1871)...nur sind die Allierten ausgewichen (oder abgehauen je nachdem), die deutschen stießen ins Leere und nachdem sie bemerkt hatten wohin die Masse des feindlichen Heeres sich abgesetzt,und sie sich anschliessend umgruppiert hatten,waren mittlerweile 4 Divisionen Amerikanischer Truppen angekommen und der Vorteil der Deutschen hatte sich zu ihrem Nachteil verkehrt,weil sie ohne den "Schutz" ihrer festen,ausgebauten Stellungen im Gelände saßen,wo sich zb.die feindlichen tanks als fast unbezwingbar herausstellten.

    Also noch 1918 hätten die deutschen gewinnen können,Hindenburg versuchte es nach bester Manier Friedrichs des Großen (nur wer sich bewegt,vermag zu siegen)setzte alles auf eine Karte und hätte fast (aber halt nur fast) noch gewonnen

    aber
    die Entente hatte mittlerweile ebenfalls gelernt und konnte dem Schlag ausweichen,beide Seiten waren Kriegsmüde,ein großer Erfolg der deutschen auf dem Schlachtfeld hätte ausgereicht die Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen.
    Zuletzt geändert von [OTG]Marauder; 27.01.2010, 08:41.

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  • Kristian
    antwortet
    Es gibt da so einen Spruch

    "Kriege werden von alten Männern geführt, in denen junge Männer sterben"

    Die beiden Weltkriege waren unbedingt notwendig. Insofern man bei Kriegen von Notwendigkeit sprechen kann. Jede Generation hat seit je her mit ihren alten Menschen zu kämpfen. Alte Männer, die nichts mehr zu verlieren haben, entscheiden über das Schicksal der jüngeren Generation.

    Und doch hat jeder Krieg an sich die positive Eigenschaft, dass es oftmals zu einem Umschwung kommt. Nach einem Krieg werden die Karten neu gemischt.

    Der 1.Weltkrieg wurde mit tosendem Jubel begonnen. Beinahe jede Nation hat den Krieg begrüßt, weil man sich endlich einen Wandel erhofft hatte. Das abruppte Ende des 1.Weltkrieges, mitunter durch die Legionärskrankheit herbeigeführt, hatte den 2.Weltkrieg zur Folge. Niemals wären agressive, alte Männer an die Stelle eines Führers getreten, wenn sie nicht die Unterstützung aus den hinteren Reihen gehabt hätten.

    Auch heute sieht man alte Männer (jetzt auch Frauen) in der Weltpolitik wirken. Alte Männer schicken junge Menschen in den Märtyrer-Tod für Religion und Ressourcen.

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