Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen - SciFi-Forum

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Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen

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    Nicht so pauschal.
    Kommt ganz auf dem Typ an.
    Beispielsweise ist eine Kobaltbombe ist wesentlich schmutziger als eine herkömmliche Fissionsbombe.
    Natürlich gibt es auch Konstruktionen, die eine wesentlich saubere Explosion erzeugen, dummerweise sind sie technisch recht anspruchsvoll.
    Will heißen, die erste Bombe eines jeden Landes wird immer die einfache und relativ unsaubere Fissionsbombe sein.
    Bist zu modernen, mehrstufigen Designs ist es da noch ein weiter, sehr weiter Weg.


    Zitat von blueflash
    Der Einsatz tausender Biowaffensprengköpfe hätte die gleichen Auswirkungen.
    Und Atomwaffen zerstören auch kaum mehr von der Umwelt als z.B. der massive Einsazt von VX.
    Drei Punkte:
    1. Sowohl gegen biologische als auch chemische Angriffe kann sich das Militär recht effektiv schützen. Auf dem atomaren Gefechtsfeld sieht es da schon schlechter aus.
    2. Der Einsatz von B- oder C-Waffen umd den gleichen Effekt zu erzeugen erfordert wesentlich höhere Mengen, entsprechend ist die Logistik aufwändiger.
    3. VA die Wirkung von C-Waffen lässt mittelfristig doch ziemlich zügig nach. Mit den dauerhaften Zerstörungen einer Atombombe ist das schwer gleichzusetzen. Wohl aber mit dem Einsatz einer Neutronenbombe.

    Kommentar


      1. Hättest du eine ABC Ausbildung mitgemacht, wüsstest du, dass das zwar taktisch möglich ist, strategisch aber völlig unmöglich. Bei einem flächendeckenden Einsatz mit biologischen oder chemischen Kampfstoffen ist die einzige Möglichkeit die völlige Evakuierung. Gerade VX ist da ein gutes Beispiel. Einmal ausgebracht ist das Gebiet sehr lange verseucht und nur unter ABC Vollschutz zu durchqueren. Das mag in einem km² großen Gebiet noch gehen, wenns aber wesentlich größer wird ist alles im Arsch. Der Witz ist ja, dass taktischer Schutz auch gegen eine (einfache) Atombombe genauso möglich ist.

      2. Die größeren Mengen sind dann aber auch entsprechend leichter herzustellen. Ich sage nur das Uranhexafluorid, das der Iran hat. Damit könnte man halb Israel ausradieren.

      3. Dauerhaft ist vor allem die Zerstörung der Umwelt. Ab einer gewissen Fläche macht es auch keinen Unterschied mehr, ob eine Wiederbesiedlung in 100 oder 10 000 Jahren möglich ist.
      können wir nicht?

      macht nix! wir tun einfach so als ob!

      Kommentar


        Ich will nicht auf die Herstellung hinaus. Eher auf den Einsatz.
        Wie viele Atombomben braucht man um Israel zu zerstören?
        Vier oder fünf á 20 kT?
        Wie viele Gefechts-Köpfe mit B- oder C-Kampfstoffen musst du einsetzen um auch nur annähernd den gleichen Effekt zu erzielen?
        Wesentlich mehr. Entsprechend ist der Aufwand erheblich höher eine wirklich flächendeckende Wirkung zu erzielen.
        Anders als bei der Bombe muss dies im weit größeren Ausmaß erfolgen um den Israelis die Möglichkeit weitläufiger Evakuierungen zu nehmen.
        Ich halte es für ausgeschlossen, dass der Iran eine wirklich flächendeckende Verseuchung Israels mit B- oder C-Waffen erreichen könnte.
        Schon gar nicht in einem einzigen, koordinierten Schlag.

        Die Zerstörung der Umwelt ist sicher richtig, wobei bei einer A-Bombe ein ähnlicher Effekt erzielt wird. Und die strukturellen Zerstörungen einer Atomaren Explosion wird man mit B oder C-Waffen nun mal nicht erreichen können.
        Bei einem B oder C-Angriff (für den die Israelis immer wieder trainieren) sollte es möglich sein wenigstens einen gewissen Protzentsatz zu retten.
        Bei der Detonation einer Atombombe über Tel Aviv wars das.
        Hast du eine Quelle für die Nachhaltigkeit von B und C-Waffen? 100 Jahre scheinen mir zu hoch gegriffen. Man nehme nur mal den Einsatz im 1. Weltkrieg. Die langfristigen Folgen waren damals nach meiner Kenntnis nicht so krass.
        Ich lass mich aber gerne überzeugen.

        Kommentar


          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
          @blueflash: Welche moralische Verpflichtung besteht denn, Vielvölkerstaaten unbedingt zusammen zu halten?
          Die Erfahrung, welche Folgen es hat, wenn man solche Staaten in "ethnisch-reine" Staaten umwandelt: Massenmord, Vertreibungen etc. Das sah man in Indien, mehrfach auf dem Balkan usw.

          Dazu macht es keinen Sinn, Anhänger verschiedener Unterarten der gleichen Religion als "Ethnie" zu bezeichnen. Schiiten und Sunniten sind vergleichbar mit Katholiken und Evangelischen (wobei dieser Unterschied auch schon als Vorwand für eine Ladung Kriege herhalten musste).
          Zitat von Skymarshall
          Es kann doch nicht sein das jeder Staat der mal bedroht wurde sich gleich ne A-Bombe zulegen will.
          Das ist aber nun mal so. Eine Welt, in der Grossmächte ungestraft Angriffskriege durchführen können, ist natürlich auch eine Welt, in dies eine Welle von Aufrüstung von Regionalmächten zur Folge hat. Eine solche Politik hat eben Folgen, die natürlich die Verantwortlichen nicht sehen wollen.

          Du scheinst mir aber etwas zu verwechseln: Ursachen rechtfertigen nicht jede Form von Politik. Das Anschaffen von Massenvernichtungswaffen ist an sich schon im Endeffekt verbrecherisch, da eine solche Waffe nur verbrecherisch verwendet werden kann.

          In diesem Fall gibt es aber ein erhebliches Problem: es droht ein Angriffskrieg, bei dem wiedereinmal Massenvernichtungswaffen für die Rechtfertigung dieses Schwerverbrechens (eben der Angriffskrieg selbst) genutzt wird. Entsprechend kann man nicht einfach fordern, dass die iranische Regierung nicht über Atomwaffen verfügen darf, weil die Einzigen (USA), die dies verhindern können, dies lediglich machen werden, um ihre eigene Interessen zu erhalten - in diesem Fall ihre neokoloniale Kontrolle des Nahen Ostens, wofür sie ihre militärische Überlegenheit erhalten wollen. Und genau diese neokoloniale Kontrolle ist eine der wesentlichen Ursachen für das Elend in der Region und die politischen Reaktionen (z.B. auch widerliche wie der islamistischer Terror) auf diese Unterdrückung und dieses Elend.
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            Die Erfahrung, welche Folgen es hat, wenn man solche Staaten in "ethnisch-reine" Staaten umwandelt: Massenmord, Vertreibungen etc. Das sah man in Indien, mehrfach auf dem Balkan usw.
            Oftmals gilt hier: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Mag z.B. sein, dass einige Türken, Syrer und Iraner vertrieben worden wären, wenn man damals einen Kurdenstaat gegründet hätte, als dies noch gut möglich war - aber anderseits hätte man damit einen jahrzehntelangen Zermürbungskrieg mit zehntausenden von Toten verhindert. Es ist immer schwierig, Leid gegeinander aufzurechnen, zugegeben, aber ich habe das Gefühl, ein beträchtlicher Teil der Konflikte weltweit könnte verhindert oder zumindest entschärft werden, wenn man das Selbstbestimmungsrecht der Völker ernster nehmen würde. Ich hätte lieber 1000 Kleinstaaten auf der Welt, die alle zu klein sind, um ernsthaft gegeneinander Krieg zu führen, als den heutigen, unheilvollen Mix, der regelrecht dazu einlädt, Konflikte anzuheizen und nach globaler Dominanz zu streben.
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              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
              Oftmals gilt hier: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
              Es gibt zahlreiche Beispiele von funktionierenden Vielvölkerstaaten (z.B. die Schweiz ), aber kaum Beispiele von Nationalstaaten, die friedlich gegründet wurden und in denen Minderheiten nicht unterdrückt wurden. Deutschland ist übrigens ein Beispiel für eine Gründung mittels einer Reihe von Angriffskriegen, auf die Unterdrückung der nicht-deutschen Minderheiten (in erster Linie die Polen) folgte.

              "Völker" wohnen so gut wie nirgends homogen auf einem bestimmten Gebiet. Im Irak gibt es nicht einmal annähernd ein solche Besiedlung, so dass eine friedliche Aufteilung des Iraks vollkommen utopisch ist. Eine solche Aufteilung dürfte vergleichbar mit den Versuchen auf dem Balkan Nationalstaaten zu gründen sein: Massaker und Vertreibungen.

              Dazu sollte man sich fragen, was überhaupt eine Nation ist. Es gibt fast immer mehrere vage Definitionen, die meist Minderheiten enthalten, die sich selbst wiederum als eigenständige Nation sehen. Das gibt es ja auch in Deutschland (s. Bayern), aber auch in vielen anderen europäischen Staaten (UK: Schotten, Waliser, Iren; Frankreich: Korsen, Bretonen; Spanien: Katalanier, Basken etc.)

              Im Irak wird es aber total absurd von Ethnien zu sprechen, wenn man Schiiten und Sunniten meint. Das sind Anhänger verschiedener Richtungen des Islams. Der Bürgerkrieg geht auch nicht zwischen Schiiten und Sunniten, sondern zwischen Befürwortern und Gegnern der Besatzung, wobei auf beiden Seiten Sunniten und Schiiten zu finden sind.
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                Zitat von max Beitrag anzeigen
                Das ist aber nun mal so. Eine Welt, in der Grossmächte ungestraft Angriffskriege durchführen können, ist natürlich auch eine Welt, in dies eine Welle von Aufrüstung von Regionalmächten zur Folge hat. Eine solche Politik hat eben Folgen, die natürlich die Verantwortlichen nicht sehen wollen.
                Tja, Großmächte lassen sich leider nicht strafen. Höchstens von Innen aus der eigenen Politik und vom Volk.

                Du scheinst mir aber etwas zu verwechseln: Ursachen rechtfertigen nicht jede Form von Politik. Das Anschaffen von Massenvernichtungswaffen ist an sich schon im Endeffekt verbrecherisch, da eine solche Waffe nur verbrecherisch verwendet werden kann.
                Das gleiche gilt dann für alle Waffen weil sie nur für einen Zweck geschaffen sind.

                In diesem Fall gibt es aber ein erhebliches Problem: es droht ein Angriffskrieg, bei dem wiedereinmal Massenvernichtungswaffen für die Rechtfertigung dieses Schwerverbrechens (eben der Angriffskrieg selbst) genutzt wird. Entsprechend kann man nicht einfach fordern, dass die iranische Regierung nicht über Atomwaffen verfügen darf, weil die Einzigen (USA), die dies verhindern können, dies lediglich machen werden, um ihre eigene Interessen zu erhalten - in diesem Fall ihre neokoloniale Kontrolle des Nahen Ostens, wofür sie ihre militärische Überlegenheit erhalten wollen. Und genau diese neokoloniale Kontrolle ist eine der wesentlichen Ursachen für das Elend in der Region und die politischen Reaktionen (z.B. auch widerliche wie der islamistischer Terror) auf diese Unterdrückung und dieses Elend.
                Wie soll die USA denn verhindern können das der Iran sich keine Atomwaffen zulegt?

                Jetzt ist es eh zu spät. Und wenn sie aus dem Irak abziehen wird es noch mehr Chaos geben.

                Die Amis haben sich übernommen und die Lage falsch eingeschätzt. Da ist nichts groß mit Machtausbau im nahen Osten.

                In Afghanistan konnte ich es noch nachvollziehen(wegen Al Quaida Camps), im Irak nicht mehr. Da wurde die Welt(einschließlich mich) damals an der Nase herumgeführt.

                Dennoch halte ich es für gefährlich das der Iran Atomwaffen besitzen kann. Weil ich nicht alleine eine Verteidigungsstrategie dahinter sehe. Es wurde konkrete Drohungen gegen Israel ausgesprochen. Und das von einen fundamentalen Fanatiker.

                Die sollte man genauso ernst nehmen wie die Drohungen der USA gegen die Achsenmächte. Vor allem wenn man in diese Richtung (als Rechtfertigung für das Verhalten des Irans) argumentiert.

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                  Zitat von max
                  Es gibt zahlreiche Beispiele von funktionierenden Vielvölkerstaaten (z.B. die Schweiz ), aber kaum Beispiele von Nationalstaaten, die friedlich gegründet wurden und in denen Minderheiten nicht unterdrückt wurden.
                  Ja, natürlich gibt es Beispiele von funktionierenden Vielvölkerstaaten - das hab ich auch eine Seite zuvor geschrieben. Aber solche Staaten existieren nur, weil ihre Bürger das so wollen. Wenn der Wille nicht mehr da ist, wie kann man es als ethisch bezeichnen, den Staat weiterzuführen? Erstens steigen die Spannungen (und damit die Gefahr, dass es bei einer Trennung wirklich zum Krieg und damit zu ethnischen Säuberungen kommt), zweitens wird das Selbstbestimmungsrecht der Menschen missachtet, das absolut grundlegend für jedes demokratische Denken ist.

                  Ich bin sicher, hätte man in Jugoslavien geordnete Abstimmungen über die Abtrennung der Bundesstaaten durchgeführt, hätte es keinen Krieg und keine ethnischen Säuberungen gegeben gegeben: im Gegenteil, der Versuch Serbiens, die anderen Staaten gewaltsam im Bund zu halten, hat den Krieg verursacht. Unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft und einigen völkerrechtswidrigen NATO-Bomben hat sich jetzt sogar Serbien gewandelt: Montenegro hat sich völlig friedlich von Serbien abspalten können - und, ist es zu ethnischen Säuberungen gekommen? Nein.

                  "Völker" wohnen so gut wie nirgends homogen auf einem bestimmten Gebiet.
                  Behauptet auch niemand, ist aber auch kein Problem, wenn die Angehörigen der verschiedenen "Völker" sich nicht erst zehn Jahre lang bekriegt haben.

                  Dazu sollte man sich fragen, was überhaupt eine Nation ist.
                  Eine berechtigte Frage. Ich würde sagen, jede Gruppe von Menschen, die sich einig ist, dass sie eine Nation bilden möchten, ist eine Nation. Eine Gruppe von Menschen, die eine "Sub-Nation" (autonome Region innerhalb einer grösseren Nation) bilden möchte, ist eine "Sub-Nation". Nationen können sich natürlich umgekehrt auch zu "Super-Nationen" wie der EU (?) zusammenschliessen, wenn sich deren Bürger einig sind, dass sie das wollen (insofern ist die EU keine echte "Super-Nation").

                  Im Irak wird es aber total absurd von Ethnien zu sprechen, wenn man Schiiten und Sunniten meint. Das sind Anhänger verschiedener Richtungen des Islams. Der Bürgerkrieg geht auch nicht zwischen Schiiten und Sunniten, sondern zwischen Befürwortern und Gegnern der Besatzung, wobei auf beiden Seiten Sunniten und Schiiten zu finden sind.
                  Dann bist du also der festen Meinung, das sich nach Abzug der USA alle glücklich zusammenfinden werden und der Krieg sofort vorbei wäre? Entschuldige, auch wenn ich einen Abzug der Amerikaner begrüssen würde, eine solche Annahme wäre schlicht naiv. Zu viel ist da geschehen.

                  Zitat von Skymarshall
                  Höchstens von Innen aus der eigenen Politik und vom Volk.
                  Wenn diese Grossmächte denn echte Demokratien sind... Im Fall der USA kann man kaum mehr davon sprechen.
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                    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                    Unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft und einigen völkerrechtswidrigen NATO-Bomben hat sich jetzt sogar Serbien gewandelt: Montenegro hat sich völlig friedlich von Serbien abspalten können - und, ist es zu ethnischen Säuberungen gekommen? Nein.
                    Dass die Trennung zwischen Serbien und Montenegro friedlich verlief hat weniger damit zu tun, dass Serbien "sich gewandelt hat" als vielmehr die starke Präsenz der NATO im Kosovo und Bosnien dies schon im Keim hätte ersticken können. Auch spielt eine wesentliche Rolle, dass Serbien und Montenegro sowohl ethnisch, sprachlich und von der Religion her identisch sind. Die Unterschiede sind so marginal wie die zwischen Deutschland (bzw. näher Bayern) und Österreich.

                    Aber ansonsten Stimme ich dir zu. Vielvölkerstaaten - egal auch welcher Grundlage sie sich auch berufen mögen - können nur dann existieren, wenn die Bürger dieses Staates es auch so wollen. Ist dem nicht so - und dieser Fall herrschte unzweifelhaft in der UdSSR, Jugoslawien bzw. jetzt den Kosovo - ist das Projekt von vorne rein zum Scheitern verurteilt.

                    Was zusammen nicht gehört, wird auch nicht zusammen wachsen. Das ist eine traurige aber eben reale Tatsache.
                    No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Wenn diese Grossmächte denn echte Demokratien sind... Im Fall der USA kann man kaum mehr davon sprechen.
                      Das müssen nicht mal Demokratien sein. Guck dir mal die ehemaligen UDSSR an. Oder DDR.

                      Und die USA sind natürlich noch Demokratie. Auch wenn sie sich unter Bush nationalistisch und imperialistisch aufführen.

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                        Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
                        Dennoch halte ich es für gefährlich das der Iran Atomwaffen besitzen kann. Weil ich nicht alleine eine Verteidigungsstrategie dahinter sehe. Es wurde konkrete Drohungen gegen Israel ausgesprochen.
                        Das stimmt eben nicht wirklich. Die iranische Regierung hat Israel eben nicht mit einem Krieg gedroht, sondern diverse Regierungsmitglieder haben laut darüber phantasiert, dass die Palästinenser Israel vernichten sollten.

                        Dazu ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Iran unter den heutigen Bedingungen Israel angreift - selbst wenn er irgendwann mal über Atombomben verfügen sollte, ist er militärisch selbst im Vergleich zu Israel klar unterlegen, weshalb ein solcher Angriff gegen die Atommacht Israel der Vernichtung des Reichtum der Mullahs gleich käme. Und die werden im Gegenteil eher alles machen, um diesen Reichtum zu mehren. Israel ist aktuell von niemanden in seiner Existenz bedroht und dies wird sich auch in den nächsten Jahren kaum ändern.

                        Wenn du der Meinung bist, dass die USA das iranische Atomprogramm nicht militärisch verhindern können, wie willst du dann das iranische Programm verhindern? Mit der aktuellen Verhandlungsstrategie der EU-3 wird man es wohl sicher nicht verhindern, weil diese Strategie eine Eskalationsstrategie ist und bisher nur dazu geführt hat, dass die iranische Regierung bestehenden Zusagen (z.B. die Einstellung der Uran-Anreicherung über mehrere Jahre!!) wieder zurück genommen hat.
                        Zitat von Bynaus
                        Ja, natürlich gibt es Beispiele von funktionierenden Vielvölkerstaaten - das hab ich auch eine Seite zuvor geschrieben. Aber solche Staaten existieren nur, weil ihre Bürger das so wollen.
                        Richtig. Deshalb ist es entscheidend, welche politischen Richtungen dominieren - und nicht ob es ein Vielvölkerstaat ist. Wenn, egal aus welchen Gründen, Nationalisten dominieren, dann gibt es natürlich massive Probleme, weil wahrscheinlich eine Gruppe unterdrückt (z.B. die Minderheiten im serbischen bzw. im kroatischen Einflussbereich) oder eine Gruppe die Solidarität mit den anderen aufkündigt (wie die reichen Teilrepubliken Slowenien und Kroatien in Ex-Jugoslawien).
                        Zitat von Bynaus
                        Dann bist du also der festen Meinung, das sich nach Abzug der USA alle glücklich zusammenfinden werden und der Krieg sofort vorbei wäre?
                        Nein, dafür ist inzwischen zu viel passiert. Ich habe geschrieben, dass es im Irak nicht um Ethnien geht. Schiiten und Sunniten sind Angehörige einer Religionsgruppe und real geht es hier auch nicht um die Religionszugehörigkeit, sondern um Gegner und Anhänger des Besatzungsregimes. Dies sieht man eben daran, dass Sunniten z.B. auf beiden Seiten zu finden (Sunniten sind in der Regierung, im bewaffneten Widerstand und bei den terroristischen Gruppen) - wie auch Schiiten. Deshalb macht es in Bezug auf den aktuellen Bürgerkrieg im Irak keinerlei Sinn über Vielvölkerstaaten zu reden. Der Irak ist ein Vielvölkerstaat und im Norden gibt es auch Probleme zwischen Kurden, Turkmenen und Arabern - weil es entsprechende nationalistische Gruppen gibt. Aber diese Probleme haben bisher nicht zu einem Bürgerkrieg geführt und diese Probleme sind auch lösbar ohne Auflösung des Iraks - und diese Probleme haben nichts mit dem aktuellen Bürgerkrieg zu tun.
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                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          Das stimmt eben nicht wirklich. Die iranische Regierung hat Israel eben nicht mit einem Krieg gedroht, sondern diverse Regierungsmitglieder haben laut darüber phantasiert, dass die Palästinenser Israel vernichten sollten.
                          Isn Witz oder?

                          Dazu ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Iran unter den heutigen Bedingungen Israel angreift - selbst wenn er irgendwann mal über Atombomben verfügen sollte, ist er militärisch selbst im Vergleich zu Israel klar unterlegen, weshalb ein solcher Angriff gegen die Atommacht Israel der Vernichtung des Reichtum der Mullahs gleich käme. Und die werden im Gegenteil eher alles machen, um diesen Reichtum zu mehren. Israel ist aktuell von niemanden in seiner Existenz bedroht und dies wird sich auch in den nächsten Jahren kaum ändern.
                          Ein Erstschlag auf strategisch wichtige Stellungen könnte schon ausreichen. Den Rest erleidigen dann die Palästinenser, Libanesen und Syrer. Schon ist Israel da wo es sich viele wünschen - dem Erdboden gleich.


                          Wenn du der Meinung bist, dass die USA das iranische Atomprogramm nicht militärisch verhindern können, wie willst du dann das iranische Programm verhindern?
                          Ich kann es sowieso nicht verhindern. Und die USA werden sich hüten nach dem Irak-Desaster noch den Iran anzugreifen.

                          Mit der aktuellen Verhandlungsstrategie der EU-3 wird man es wohl sicher nicht verhindern, weil diese Strategie eine Eskalationsstrategie ist und bisher nur dazu geführt hat, dass die iranische Regierung bestehenden Zusagen (z.B. die Einstellung der Uran-Anreicherung über mehrere Jahre!!) wieder zurück genommen hat.
                          So weit ich mich erinnern kann hat man dem Iran alle erdenklichen Optionen angeboten.

                          Kommentar


                            Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
                            Isn Witz oder?
                            Kein Witz. Es ist einfach falsch, wenn man behauptet, die iranische Regierung hätte mit einem Angriff gedroht.
                            Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
                            Ein Erstschlag auf strategisch wichtige Stellungen könnte schon ausreichen. Den Rest erleidigen dann die Palästinenser, Libanesen und Syrer. Schon ist Israel da wo es sich viele wünschen - dem Erdboden gleich.
                            Ein Erstschlag der Iraner würde zu einer Vernichtung des Irans führen - und ist somit extrem unwahrscheinlich. Die Mullahs haben sich bisher in erster Linie darauf konzentriert, ihre Macht und damit ihren Reichtum zu sichern.
                            Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
                            So weit ich mich erinnern kann hat man dem Iran alle erdenklichen Optionen angeboten.
                            Die EU-3 hat gefordert, dass der Iran auf Rechte, die im laut Atomwaffensperrvertrag zustehen, verzichtet und hat im Gegenzug so gut wie nichts geboten. Man darf daran erinnern, dass es um Forderungen der EU-3 an den Iran ging - und nicht etwa um Forderungen der iranischen Regierung.

                            Das Ergebnis dieser Verhandlungsstrategie war, dass der Iran inzwischen Zugeständnisse wie die Einstellung der Uran-Anreicherungen und die Erlaubnis von umfassenderen Kontrollen (zu denen der Iran nicht verpflichtet war) wieder zurückgenommen hat. Da kann sich die EU-3 wirklich beglückwünschen - bei dem Desaster.
                            Resistance is fertile
                            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                              Zitat von max Beitrag anzeigen
                              Es ist einfach falsch, wenn man behauptet, die iranische Regierung hätte mit einem Angriff gedroht.
                              Direkt nicht, aber das ist doch die Crux: Man phantasiert über die Vernichtung des Nachbarn, und dass sie nachgerade notwendig und gerecht sei. Klar fehlt damit eine gewisse "Unmittelbarkeit", aber das hat doch auch Methode, weil man sich so immer wieder mit mehr als perfiden und fadenscheinigen Argumenten rausreden kann. Mehr noch: So kann man sogar auf den Westen zeigen, der angeblich alles falsch und zum Nachteil Irans verstehen will.

                              Zitat von max Beitrag anzeigen
                              Die Mullahs haben sich bisher in erster Linie darauf konzentriert, ihre Macht und damit ihren Reichtum zu sichern.
                              Das stimmt zwar, aber (auch wenn wir das schon hatten) auf eine solche Logik würde ich aus mehreren Gründen nicht bauen. Hauptsächlich schon deswegen, weil sie darauf basiert, auf die Vernunft religiös-fundamentalistischer Machthaber zu vertrauen. Dass Iran nicht so "rational" geführt wird, kann man schon anhand der Gefangennahme der britischen Soldaten sehen. Dort wurde alles andere als vernünftig agiert. Darüber hinaus sind die Mullahs wohl bestenfalls sekundär auf Reichtung aus; es handelt sich eben um ein religiöses Regime.

                              Zitat von max Beitrag anzeigen
                              Die EU-3 hat gefordert, dass der Iran auf Rechte, die im laut Atomwaffensperrvertrag zustehen, verzichtet und hat im Gegenzug so gut wie nichts geboten.

                              (...)

                              Das Ergebnis dieser Verhandlungsstrategie war, dass der Iran inzwischen Zugeständnisse wie die Einstellung der Uran-Anreicherungen und die Erlaubnis von umfassenderen Kontrollen (zu denen der Iran nicht verpflichtet war) wieder zurückgenommen hat.
                              Das ist nicht richtig. Es bestanden (und bestehen) ernsthafte Zweifel daran, dass Iran seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag erfüllt. Darüber hinaus war Iran zur Zusammenarbeit mit der IAEA verpflichtet, also auch zur Offenlegung des Programms. Das hat Iran nachweislich nicht getan, damit wurde Iran als erste Parei vertragsbrüchig.
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                              -Peter Ustinov

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                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Klar fehlt damit eine gewisse "Unmittelbarkeit", aber das hat doch auch Methode, weil man sich so immer wieder mit mehr als perfiden und fadenscheinigen Argumenten rausreden kann. Mehr noch: So kann man sogar auf den Westen zeigen, der angeblich alles falsch und zum Nachteil Irans verstehen will.
                                Man sollte zwischen ideologisch bedingten Phantasien, innenpolitischer Propaganda und einer realen Bedrohung anderer Staaten schon unterscheiden. Im Falle der heutigen iranischen Regierung ist es offensichtlich, dass sie durch solche Sprüche innenpolitisch punkten wollen. Es spricht dagegen nichts dafür, dass diese Sprüche eine tatsächliche Bedrohung für Israel darstellen.
                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Das stimmt zwar, aber (auch wenn wir das schon hatten) auf eine solche Logik würde ich aus mehreren Gründen nicht bauen. Hauptsächlich schon deswegen, weil sie darauf basiert, auf die Vernunft religiös-fundamentalistischer Machthaber zu vertrauen.
                                Man muss nicht auf Vernunft von irgendjemanden vertrauen, wenn man sieht, wie diese Leute sich bisher verhalten haben. Es ist ja nicht so, dass dieses Regime erst seit vorgestern existiert, sondern seit 1979. Bisher haben sie alles gemacht, um ihren Reichtum zu verteidigen.

                                Wenn man dagegen annimmt, dass der Iran tatsächlich einen Angriff auf Israel wagen würde, muss man davon ausgehen, dass diese Leute kollektiv schwachsinnig sind. Und dafür gibt es nun mal kein historisches Beispiel. Es gibt einzelne schwachsinnige Herrscher, aber deren Schwachsinn wurde nur toleriert, weil er den (rational erklärbaren) Zielen anderer diente.
                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Dass Iran nicht so "rational" geführt wird, kann man schon anhand der Gefangennahme der britischen Soldaten sehen. Dort wurde alles andere als vernünftig agiert.
                                Tja, genau im Gegenteil. Man hat diese Seeleute ja wieder freigelassen, nach dem man zuvor gross symbolisch den starken Mann gespielt hat. Wenn diese Leute so wahnsinnig wären, wären diese Seeleute wegen Spionage oder sonst irgendeine Begründung ermordet worden.
                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Es bestanden (und bestehen) ernsthafte Zweifel daran, dass Iran seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag erfüllt. Darüber hinaus war Iran zur Zusammenarbeit mit der IAEA verpflichtet, also auch zur Offenlegung des Programms. Das hat Iran nachweislich nicht getan, damit wurde Iran als erste Parei vertragsbrüchig.
                                Sicher gibt es da Zweifel und sicher wurde das Programm verheimlicht. Die Reaktion war aber eben nicht, dass man auf die Einhaltung des Vertrags gepocht hat, sondern dass man Forderungen gestellt hat, die eben dem Iran Rechte aus dem Atomwaffensperrvertrag verweigern. Und da braucht man sich nicht wundern, dass dies zur Folge hat, dass man exakt das Gegenteil erreicht hat, von dem was man propagiert hat. Wie gesagt: die EU-3 hat es doch sogar geschafft, dass die iranische Regierung (übrigens war dies schon Chatami) die Zugeständnisse wieder zurückgenommen hat. Wie gesagt: der Iran hat mehrere Jahre auf die Uran-Anreicherung verzichtet und die Kontrollen erlaubt, die dann eben kein Atomwaffenprogramm nachweisen konnten. Aber das kennt man ja schon aus dem Irak, wo ebenfalls die Funde der Kontrolleure ignoriert wurden und von Massenvernichtungswaffen geschwaffelt wurde.

                                Es ist eine Verhandlungsstrategie, die sich nur dazu eignet, die Lage zu eskalieren - aber nicht dazu eignet, die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags zu garantieren.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

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