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    Der Nahost-Konflikt

    Eben wurde es in den Nachrichten nochmal gezeigt: Die Hamas hat kein Geld mehr um ihre Beamten/Angestellten zu bezahlen. Polizisten, Ärzte und andere Arbeitskräfte warten schon seit Anfang des Jahres auf ihr Gehälter. In Krankenhäusern sind die Zustände nahe einer Katastrophe.

    Nachdem die EU und die USA ihre Zahlungen eingestellt haben, ist die palästinensische Autonomiebehörde so gut wie pleite. Bis jetzt haben die etwa 150 000 Angestellten der Behörde noch keinen Lohn für den Monat März erhalten. Hinzu kommt, dass Israel Steuereinnahmen in Höhe von rund 50 Millionen Dollar pro Monat, die eigentlich der Autonomiebehörde zustehen, zurückhält.

    Auch wenn jetzt Iran, Saudi-Arabien oder Katar versprochen haben, ihren Anteil an den bereits versprochenen Summen zügig zu zahlen, löst das die Finanzkrise der Palästinenser nicht: 170 Millionen Dollar benötigt die Autonomieverwaltung nach Angaben von Khaled Meschaal, Chef des Hamas-Politbüros, pro Monat. Die arabischen Staaten sicherten lediglich zu, 50 Millionen Dollar monatlich an die Palästinenser zu zahlen – dieser Betrag war den Palästinensern auch schon in den vergangenen Jahren immer wieder versprochen worden. Doch nur Saudi-Arabien hatte seinen Anteil regelmäßig überwiesen, allerdings auch nicht immer pünktlich. Riad kündigte aber am Mittwoch an, seinen Beitrag von 92 Millionen Dollar, der den Zeitraum von Oktober 2005 bis Oktober 2006 abdeckt, endlich zu überweisen...
    Quelle: Tagesspiegel

    Ist das Ironie des Schicksals oder wie kann man sowas nennen? Immerhin hat das palästinensische Volk Terroristen an die Regierung gewählt. Klar aus ihrer Sicht haben sie sich oft als Wohltäter gezeigt und wohl auch für soziales eingesetzt. Aber das die Hamas nicht lange fackelt und unschuldige Zivilivisten weggebombt hat weiss eigentlich jeder.

    Und jetzt, wo die Hamas immer noch nicht Israel richtig anerkennt und sich ausreichend von Gewalt distanziert hat, bekommen sie kein Geld mehr weil der Geldhahn zugedreht wurde.

    Dann ist es wohl auch mit den (Pseudo)Almosen vorbei. Und könnte ins Gegenteil umkehren. Nämlich dann wenn diejenigen die kein Geld bekommen auf die Barrikaden gehen.

    Das könnte zu einen kleinen Bürgerkrieg führen. Im schlimmsten Fall.


    Und zeigt auch wie abhängig die Palästinenser von ausländischer Hilfe sind. Das müßte eigentlich auch die Leute zum schweigen bringen die immer rumposaunt haben das man nur die Israelis unterstützen würde.

    #2
    Aber das die Hamas nicht lange fackelt und unschuldige Zivilivisten weggebombt hat weiss eigentlich jeder.
    Ähm, naja, das stimmt schon - bloss ist die Hamas ursprünglich keine Terrororganisation. Die Hamas wurde als soziale Bewegung für die Armen gegründet - als islamistische Bewegung, wohlverstanden, aber nicht als "Terrorbewegung" (wie etwa der "Islamische Dschihad"). Später hat sich die Hamas dann denoch vieler Verbrechen gegen unschuldige Zivilisten schuldig gemacht, das darf man natürlich nicht ausblenden.

    Die Gängelung der Hamas durch den Westen ist total sinnlos und erst noch kontraproduktiv. Was hat man davon? Einen Bürgerkrieg, zurück auf Feld 1 im ganzen Konflikt, etc. Der Westen unterhält Beziehungen zu anderen Staaten, die Israels Existenzrecht ablehnen und seine Vernichtung fordern (z.B. Iran), handelt mit ihnen und sieht nichts falsches darin. Indem er der Hamas den Geldhahn abdreht, macht er sich im Nahen Osten bestimmt keine Freunde, oder sagen wir, Verbündete, die man im Kampf gegen den Terror so dringend brauchen würde.
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      #3
      Ganz im Gegenteil. Den Palestinensern den Geldhahn zuzudrehen war eine unglaublich sinnvolle Aktion.

      Die Bevölkerung sieht jetzt mal wieder wieviel die Unterstützung der sogenannten Verbündeten wert ist und der durch den Geldmangel bald ausgelöste Protest kann helfen Pro Westliche Kräfte an die Macht zu bringen. Die müssen Israel noch nicht lieben aber es wäre ein Anfang.

      Allierte würde ich in keiner Palestinenserorganisation bisher sehen. Das waren alle Nepotisten, Korrupt bis ins Mark und verkappte Terroristen sowieso. Es ist schon traurig, dass dieser Haufen Flüchtlinge und Vertriebene mit der richtigen Regierung längst im eigenen Staat sitzen könnte.
      Noch trauriger ist, dass das Demokratische Wahlsystem sowas produziert hat.

      Natürlich unterhalten wir Diplomatische Beziehungen mit Staaten, die das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Ohne Beziehungen keine Kommunikation und damit keine Einflussnahme.
      Der Boykott der Hamas Regierung ist eher eine Erpressung denn wirkliche Diplomatische Beziehungen. Zumal es kein grosser Verlust ist mit diesen Behörden die Beziehungen zu unterbinden, da die Interdependenz ziemlich gering ist, wenn man von den, nun eingestellten ,Hilfszahlungen absieht.
      Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
      Antiker,Galaxie,Hive

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        #4
        Die Einstellung der Zahlungen ist IMHO eine ziemliche Dummheit.

        1. Die Geschädigten sind primär die einfachen Bürgen.

        2. Die geschädigten Bürger werden durch ihre nun zusätzlich erschwerte Situation noch empfänglicher für Anti-Westliche Propaganda.

        3. Fals die Arabische Welt die unterstützung tatsächlich übernimmt, hat der Westen endgülltig jeden Einfluss auf die Palästinenser verloren.

        4. Ob es uns nun passt oder nicht, die Hamas wurde demokratisch gewählt.

        5. Wieso sollten die Palästinenser das Existenzrecht Israels überhaupt annehmen?
        Israel wurde von den Alliierten gegründet, ohne sich um die dort lebenden gröstenteils nomadischen Völker zu kümmern.
        Die dort lebenden Leute wurden faktisch enteignet.
        Seit Jahrzehnten tun die Palästinenser eigentlich ncihts anderes als ihr Recht einfordern. Und nach dem sie niemand ernst genommen hat, entschlossen sie sich etwas mehr Radau zu machen.
        So sehr ich auch Gewalt ablehne, wirklich verdenken kann ich ihnen ihre Wut nicht.

        6. Israe tut alles um die Entstehung eines Palästinenserstaates zu verhindern.
        Dass sie gleichzeitig von den Palästinensern verlangen anerkannt zu werden ist ja wohl nur zynisch.
        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

        - Florance Ambrose

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          #5
          Zitat von tsuribito
          Ganz im Gegenteil. Den Palestinensern den Geldhahn zuzudrehen war eine unglaublich sinnvolle Aktion.

          Die Bevölkerung sieht jetzt mal wieder wieviel die Unterstützung der sogenannten Verbündeten wert ist und der durch den Geldmangel bald ausgelöste Protest kann helfen Pro Westliche Kräfte an die Macht zu bringen.
          Wie sinnvoll und dauerhaft stabil kann das denn sein, wenn das palästinensische Volk gezwungen wird eine andere Regierung "herbeizuputschen"? Das werden die Palästinenser doch so schnell nicht vergessen, dass ihnen das sprichwörtliche Messer an die Kehle gehalten worden ist, nur weil sie ihr demokratisches Recht - auf das wir eigentlich ja so pochen - ganz legitim ausgeübt haben. Aus der Sicht der Palästinenser wird der West so erst recht zu einseitigen Unterstützern von Israel und Verbrechern gegen Palästina.
          Da kannst du nicht ernsthaft erwarten, dass da wirklich eine Regierung an die Macht kommt, die wirklich pro-westlich ist und der man "vertrauen" kann. Im Gegenteil, wenn nun eine neue Regierung an die Macht gezwungen wird, weil die Palästinenser sonst am langen Arm der westlichen Staaten verhungern, muss man sich noch viel mehr als jetzt auf Verrat und Anschläge einstellen. Die würden durch nur mitmachen, damit sie das Geld bekommen und es dem Westen und Israel bei der nächstbesten Gelegenheit doppelt heimzahlen.

          Diese dumme Erpressung ist nur eine Gefahr für den Friedensprozess, eine viel größere als die Hamas je sein könnte. Und völlig undemokratisch und im Gegensatz zu den Idealen, die der Westen angeblich vertritt. Man hätte "Vertrauen" in das palästinensische Volk zeigen sollen. Genug demokratische Staaten wurden zu Anfang von militanten Widerstandskämpfern regiert, die im Laufe der Zeit moderater wurden und nun normale Mitglieder der Weltgemeinschaft ist. Man kann nicht erwarten, dass ein Volk, dass seit bald einem Jahrhundert für seine Freiheit kämpft über Nacht völlig demokratisch einwandfreie Gutmenschen in die Regierung wählt. Sowas braucht Zeit und dieses ganze Hauruck-Dalli-Dalli-Getue unserer Regierungen - wie auch im Irak und Iran - bringt gar nichts, außer weiterer Instabilität.
          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
          Makes perfect sense.

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            #6
            Wie sinnvoll und dauerhaft stabil kann das denn sein, wenn das palästinensische Volk gezwungen wird eine andere Regierung "herbeizuputschen"? Das werden die Palästinenser doch so schnell nicht vergessen, dass ihnen das sprichwörtliche Messer an die Kehle gehalten worden ist, nur weil sie ihr demokratisches Recht - auf das wir eigentlich ja so pochen - ganz legitim ausgeübt haben. Aus der Sicht der Palästinenser wird der West so erst recht zu einseitigen Unterstützern von Israel und Verbrechern gegen Palästina.

            ...

            Diese dumme Erpressung ist nur eine Gefahr für den Friedensprozess, eine viel größere als die Hamas je sein könnte. Und völlig undemokratisch und im Gegensatz zu den Idealen, die der Westen angeblich vertritt.
            Wieso ist das eine Erpressung und undemokratisch? Es geht hier ja nicht darum, dass wir den Palästinensern vorschreiben, wen sie wählen dürfen, sondern dass internationale Hilfe auch von der Politik des Empfängers bestimmt wird.
            Es gibt ja keinen Anspruch Palästinas auf Hilfe. Wenn sie sich nicht benehmen, wie wir es erwarten, unabhängig davon, wer regiert, ist es das gute Recht europäischer Staaten die Beziehungen einzustellen.
            Ich finde es amüsant, dass einige, die 2003 die Einstellung der Beziehungen mit den USA gefordert haben, nun fordern, dass die Beziehungen mit den Palästinensern unter allen Umständen aufrecht zu erhalten sind.
            können wir nicht?

            macht nix! wir tun einfach so als ob!

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              #7
              Zitat von HMS Fearless
              5. Wieso sollten die Palästinenser das Existenzrecht Israels überhaupt annehmen?
              Israel wurde von den Alliierten gegründet, ohne sich um die dort lebenden gröstenteils nomadischen Völker zu kümmern.
              Die dort lebenden Leute wurden faktisch enteignet.
              Seit Jahrzehnten tun die Palästinenser eigentlich ncihts anderes als ihr Recht einfordern. Und nach dem sie niemand ernst genommen hat, entschlossen sie sich etwas mehr Radau zu machen.
              So sehr ich auch Gewalt ablehne, wirklich verdenken kann ich ihnen ihre Wut nicht.

              6. Israe tut alles um die Entstehung eines Palästinenserstaates zu verhindern.
              Dass sie gleichzeitig von den Palästinensern verlangen anerkannt zu werden ist ja wohl nur zynisch.
              Sehe ich genauso!
              Dass die USA und Israel hier auf stur schalten war eh zu erwarten, aber dass die EU hier mitzieht ist ne absolute Frechheit. Da sieht man wieder wie hörig wir dem Weißen Haus sind.
              Ich bin mir sicher, dass die extremistischen Kräfte in Palästina durch diese dummen Aktionen weiter gestärkt werden. Würde mich nciht wundern, wenn jetzt bald wieder einige Selbstmordattentäter in Israel ihr Werk verrichten werden. Es kann zu keinem Friedensprozess kommen, wenn ein Volk andauernd unterdrückt wird. Anscheinend hat die israelische Führung nicht viel aus dem Holocaust gelernt. Oder sie sehen es so, dass sie durch den Holocaust das Recht haben, die Palästinenser willkürlich zu unterdrücken, unter dem Deckmantel der "Selbstverteidigung".
              Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                #8
                Naja ich stehe dem Ganzen nicht so Israelkritisch gegenüber. Sicher es stimmt das die Entstehung Israels kein harmonischer Akt war, aber sollte man jetzt nicht an die Zukunft denken und endlich Frieden schaffen?

                Unschuldige Deutsche wurden nach dem 1. und 2. Weltkrieg auch enteignet. Rennen deshalb Deutsche heute in Polen und Tschechien rum und verüben Selbstmordanschläge? Werden Polen usw. nicht von Deutschland anerkannt, weil sie ehemaliges dt. Gebiet erhalten haben?
                Zeitlich passt beides etwa in einen Rahmen. Jetzt werden natürlich wieder Argumente kommen, wie etwas das wir ja Krieg (angefangen) hatten usw. Wurde da Israel nicht auch angegriffen, wie z.B. Polen. Wurde der Feind nicht auch aus dem Land zurückgedrängt und hat durch den Angriff Land verloren?

                Beide Parteien (Israel und Palästina) sollten jetzt an die Zukunft denken und endlich Frieden schließen. Das die EU usw. kein Geld mehr reinschießen, weil die Hamas Israel nicht anerkennt ist ja auch logisch. Wenn die Israel nicht anerkennen wird es nie Frieden geben.
                Hätte Deutschland seine heutigen Grenzen nicht anerkannt, wären wir immer noch ein besetztes Land.
                Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                  #9
                  Zitat von matrix089
                  Unschuldige Deutsche wurden nach dem 1. und 2. Weltkrieg auch enteignet. Rennen deshalb Deutsche heute in Polen und Tschechien rum und verüben Selbstmordanschläge? Werden Polen usw. nicht von Deutschland anerkannt, weil sie ehemaliges dt. Gebiet erhalten haben?
                  Das ist meiner Meinung nach der springende Punkt. Man kann Israel mit guten Gründen kritisieren. Aber das rechtfertigt keine Selbstmordattentate (will hier sicher auch keiner - aber man kann sich vermutlich auch nicht in die Lage der Israelis versetzen, das Land ist immerhin von nicht gerade freundlich gesinnten Staaten umzingelt).

                  Es ist andererseits schon kritisch, wenn eine demokratisch gewählte Regierung jetzt auf einmal durch Sanktionen aus dem Amt gedrängt werden soll. Da besteht irgendwo die Gefahr, daß sich Europa und die USA unglaubwürdig machen, denn die Palestinenser verstehen sehr wohl, worum es mit der Einstellung der Zahlungen geht. Das kann dann auch nach hinten losgehen, denn viele haben diese Regierung nur als Protest gegen ein korruptes System gewählt. Wenn jetzt von außen Druck kommt, verbrüdert man sich vielleicht mit den Radikalen. Das wäre dann definitiv das Ende für einen Friedensprozeß.
                  Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                  -Peter Ustinov

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                    #10
                    Zitat von Sandswind
                    Es ist andererseits schon kritisch, wenn eine demokratisch gewählte Regierung jetzt auf einmal durch Sanktionen aus dem Amt gedrängt werden soll. Da besteht irgendwo die Gefahr, daß sich Europa und die USA unglaubwürdig machen, denn die Palestinenser verstehen sehr wohl, worum es mit der Einstellung der Zahlungen geht. Das kann dann auch nach hinten losgehen, denn viele haben diese Regierung nur als Protest gegen ein korruptes System gewählt. Wenn jetzt von außen Druck kommt, verbrüdert man sich vielleicht mit den Radikalen. Das wäre dann definitiv das Ende für einen Friedensprozeß.
                    Aber wer "A" sagt (demokratisch Wählt), muss auch "B" sagen und auch ein international anerkanntes Land selbst anerkennen. Würde sich die Hamas nicht so wehement gegen das Existenzrecht Israels auflehnen wäre ja alles in Butter. Einzig und alleine daran hängt es noch. Selbst die vergangenen Attentate würde man noch hinnehmen.
                    Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                    Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
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                      #11
                      Zitat von matrix089
                      Aber wer "A" sagt (demokratisch Wählt), muss auch "B" sagen und auch ein international anerkanntes Land selbst anerkennen. Würde sich die Hamas nicht so wehement gegen das Existenzrecht Israels auflehnen wäre ja alles in Butter. Einzig und alleine daran hängt es noch. Selbst die vergangenen Attentate würde man noch hinnehmen.
                      Das stimmt schon. Vielleicht würde das sogar eine Mehrheit der Palästinenser befürworten, aber sie haben nunmal diese Gruppe (sei es aus Protest, sei es aus Überzeugung) an die Macht gewählt. Mit Hamas wird das alles wohl nicht zu realisieren sein. Aber das ist halt das Paradoxe: Man könnte schon um einiges weiter sein, wenn nicht die gemäßigteren palästinensischen Gruppen, die bisher am Ruder waren so sehr in die eigene Tasche gewirtschaftet hätten. Das hat Hamas anscheinend überhaupt erst so erstarken lassen.
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

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                        #12
                        Zitat von Bynaus
                        Ähm, naja, das stimmt schon - bloss ist die Hamas ursprünglich keine Terrororganisation. Die Hamas wurde als soziale Bewegung für die Armen gegründet - als islamistische Bewegung, wohlverstanden, aber nicht als "Terrorbewegung" (wie etwa der "Islamische Dschihad"). Später hat sich die Hamas dann denoch vieler Verbrechen gegen unschuldige Zivilisten schuldig gemacht, das darf man natürlich nicht ausblenden.
                        Es zählt was sie gemacht hat. Und für fast alle ausser den Palästinensern sind sie hauptsächlich Terroristen. Keine Widerstandskämpfer oder Wohlfahrtsorganisation.

                        Die Gängelung der Hamas durch den Westen ist total sinnlos und erst noch kontraproduktiv. Was hat man davon? Einen Bürgerkrieg, zurück auf Feld 1 im ganzen Konflikt, etc. Der Westen unterhält Beziehungen zu anderen Staaten, die Israels Existenzrecht ablehnen und seine Vernichtung fordern (z.B. Iran), handelt mit ihnen und sieht nichts falsches darin. Indem er der Hamas den Geldhahn abdreht, macht er sich im Nahen Osten bestimmt keine Freunde, oder sagen wir, Verbündete, die man im Kampf gegen den Terror so dringend brauchen würde.
                        Der Westen hat die Palästinenser in einer anderen Politik unterstützt. Das war sozusagen die Konsequenz aus der Hamaswahl. Wäre die Fatah nicht so korrupt gewesen dann wäre es kein Problem.

                        Wohin das jetzt führt weiss man nicht genau, aber was soll der Westen sonst machen? Wohlmöglich noch Terror gegen Israel mitfanzieren?

                        Wer glaubt denn der Hamas welche Jahrzehnte lang Terror mitfinanziert und ausgeführt hat?

                        Und wo sind die Verbündeten aus Palästina im Kampf gegen den Terror gewesen?

                        Der Iran hat außerdem die Hisbollah unterstützt. Und unterstützt sie immer noch. Wenn er jetzt noch der Hamas Geld gibt bestätigt das doch deutlich was er damit bezweckt: Mit allen Mitteln Israel schaden.

                        Das Volk in Palästina sollte vernünftig werden und die Hamas zum Teufel jagen. Und eine ganz neue und möglichst neutrale Regierung zusammenstellen lassen.

                        Sicherlich ist das schwer. Aber bringt wohl alle eher weiter.


                        Zitat von Harmakhis
                        Genug demokratische Staaten wurden zu Anfang von militanten Widerstandskämpfern regiert, die im Laufe der Zeit moderater wurden und nun normale Mitglieder der Weltgemeinschaft ist.
                        Welche Staaten sind denn das?

                        Man kann nicht erwarten, dass ein Volk, dass seit bald einem Jahrhundert für seine Freiheit kämpft über Nacht völlig demokratisch einwandfreie Gutmenschen in die Regierung wählt. Sowas braucht Zeit und dieses ganze Hauruck-Dalli-Dalli-Getue unserer Regierungen - wie auch im Irak und Iran - bringt gar nichts, außer weiterer Instabilität.
                        Sicherlich brauchen die Zeit aber man kann auch nicht einfach so tun als wenn da nichts gewesen wäre. Terrorismus gab es genug. Und die palästinensischen Bürger wissen das.

                        Und es gab ja schon eine gemäßigte Regierung. Auch wenn sie korrupt war hat das ja lange einigermaßen "funktioniert". Arafat hat ja auch den Friedensnobelpreis nicht umsonst erhalten. Außerdem sassen ihn die ganzen radikalen Flügel im Nacken. Leicht ist es da keinesfalls.

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                          #13
                          Zitat von Skymarshall
                          Welche Staaten sind denn das?
                          Die USA z.B. Frag mal einen Briten was die Amis damals waren - Terroristen und lausige Banditen. Mehr nicht. Ob jemand eben Terrorist ist oder Widerstandskämpfer hängt völlig von der Sichtweise ab. Für die einen ein Held für die anderen ein Mörder.

                          Und wie gesagt, der Terror ist natürlich zu verdammen, aber deshalb die Palästinenser für eine faire und freie Wahl zu bestrafen, ist IMO der falsche Weg. Wenn man die Palästinenser und die Hamas auf unsere und Israel Seite bringen will, dann sollte man das nicht durch Drohungen versuchen. Sowas führt nur zu Trotz auf der Palästinensischen Seite, denn aus deren Sicht ist nicht einzusehen, was an Hamas so falsch sein soll. Für die meisten ist es nämlich kein Terror, sondern berechtigter, bewaffneter Widerstand gegen einen Aggressor.
                          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                          Makes perfect sense.

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                            #14
                            Zitat von Harmakhis
                            Die USA z.B. Frag mal einen Briten was die Amis damals waren - Terroristen und lausige Banditen. Mehr nicht. Ob jemand eben Terrorist ist oder Widerstandskämpfer hängt völlig von der Sichtweise ab. Für die einen ein Held für die anderen ein Mörder.
                            Aber das war doch eine reguläre Armee die gegen andere Soldaten gekämpft haben oder nicht?

                            Und wurden auch gezielt englische Zivilisten umgebracht? Wie z.B. durch die IRA?

                            Und wie gesagt, der Terror ist natürlich zu verdammen, aber deshalb die Palästinenser für eine faire und freie Wahl zu bestrafen, ist IMO der falsche Weg. Wenn man die Palästinenser und die Hamas auf unsere und Israel Seite bringen will, dann sollte man das nicht durch Drohungen versuchen. Sowas führt nur zu Trotz auf der Palästinensischen Seite, denn aus deren Sicht ist nicht einzusehen, was an Hamas so falsch sein soll. Für die meisten ist es nämlich kein Terror, sondern berechtigter, bewaffneter Widerstand gegen einen Aggressor.
                            Tja, für mich macht es eben einen Unterschied ob man die Besatzer(Soldaten) bekämpft oder unschuldige Zivilisten. Demnach sind es keine Widerstandskämpfer.

                            Und die Leute sind schon vernünftig genug zu wissen was die Terrorismus ist. Ich denke man hat die Hamas "nur" aus Protest gewählt. Eine gefährliche Entscheidung.

                            Das Israel überhaupt mal anerkannt wird bezweifel ich. Umgekehrt werden aber von den Israelis immer mehr Zugeständnisse gemacht. Auch wenn es kleine Schritte sind.

                            Es ist eben sehr schwer und kann nur durch gegenseitige Kompromissbereitschaft friedlich verlaufen. Aber gerade die radikale Kräfte sind dazu selten bereit.

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                              #15
                              Würde sich die Hamas nicht so wehement gegen das Existenzrecht Israels auflehnen wäre ja alles in Butter.
                              Da fragt man sich: wo ist da das Problem? Die Meinungsfreiheit gewährt es jedem Bürger Israels, sich gegen dessen Existenzrecht auszusprechten - warum soll die Hamas nicht dieser Meinung sein dürfen? Die israelischen Politiker ihrerseits (zumindest einige von ihnen) sprechen ja den Palästinensern jedes Recht auf einen eigenen Staat ab...

                              Wie gesagt, man sollte die Chance einer nicht-korrupten, demokratisch gewählten palästinensischen Regierung nutzen, um dem Nahen Osten Frieden zu bringen. Was tut man stattdessen? Man verschärft den Konflikt...
                              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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