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  • Eye-Q
    antwortet
    Aber es geht ja nicht nur um das Gehalt an sich, sondern auch um Vergünstigungen und Privilegien die Menschen "in höheren Positionen" bekommen bzw geniessen (und da spreche ich noch nicht mal von Top-Jobs für später)! Erstens bekommt man bzw unsereiner das kaum so mit und zweitens spart sich wohl so mancher da ne goldene Nase ab.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Und wie hoch wäre dann so ein Mediangehalt in D-Land? Gibts da irgendwelche Berechnungen/Statistiken?

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    @max: Danke für die Aufklärung. Deine Argumentation ist tatsächlich sehr schlüssig, ich wüsste auch keinen stichhaltigen Punkt, der gegen ein nach dem Medianlohn gerichteten Diätensystem sprechen würde.

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  • newman
    antwortet
    Mein Punkt war übrigens nicht die Leistungsbereitschaft, sondern die Frage, ob jemand eine gute Leistung im Interesse der Mehrheit macht. Und da wäre selbst steigende Leistungsbereitschaft nicht positiv, wenn sich der Abgeordnete lieber um die Interessen von Leuten in ähnlichen sozialen Verhältnissen wie er selbst kümmert (oder gar nur um sich selbst).
    Dann sehe das eben als Ergänzung an. Die Leistungsbereitschaft steigt ebenfalls nicht, auf jeden Fall nicht proportional.

    Was die Politiker im Allgemeinen angeht stehen diese sowieso permanent in einem Interessenkonflikt. Das eigene Wohl steht im Konflikt mit dem Allgemeinwohl und was für die Mehrheit gut wäre muss auch nicht dem entsprechen, das die Mehrheit der Wahlstimmen einbringt. Der Staatsapparat ist so ziemlich das ineffizienteste, das es überhaupt gibt.

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  • max
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Dort ist aber der Wert des Einkommens noch höher, da man stärker auf jeden zusätzlichen Euro angewiesen ist, daher wird man sich für jeden zusätzlichen Euro auch mehr anstrengen als wenn man bereits finanziell bis ans Lebensende ausgesorgt hat.
    Nein. Man kotzt nur, wenn man denkt, wie viel Geld man bekommt und ignoriert das Thema sonst, da man sich sonst nicht auf die Arbeit, die man eigentlich gerne macht, konzentrieren kann.

    Mein Punkt war übrigens nicht die Leistungsbereitschaft, sondern die Frage, ob jemand eine gute Leistung im Interesse der Mehrheit macht. Und da wäre selbst steigende Leistungsbereitschaft nicht positiv, wenn sich der Abgeordnete lieber um die Interessen von Leuten in ähnlichen sozialen Verhältnissen wie er selbst kümmert (oder gar nur um sich selbst).

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  • newman
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Was ist logisch?
    Der Nutzen eines zusätzlichen Euros wird mit steigendem Einkommen sinken.

    50+ Stunden/Woche gibt es übrigens in Bereichen, in denen Löhne keineswegs hoch sind. Ich hatte ja die Grundlagenforschung schon erwähnt.
    Dort ist aber der Wert des Einkommens noch höher, da man stärker auf jeden zusätzlichen Euro angewiesen ist, daher wird man sich für jeden zusätzlichen Euro auch mehr anstrengen als wenn man bereits finanziell bis ans Lebensende ausgesorgt hat.

    Mit anderen Worten, ja du hast in dem Punkt recht, dass ein steigendes Einkommen nicht automatisch steigende Leistungsbereitschaft bedeutet.
    Zuletzt geändert von newman; 13.05.2008, 11:50.

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  • max
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Das ist auch ganz logisch. Ab einem bestimmten Wendepunkt wird ein Stückchen mehr Freizeit wertvoller als ein wenig mehr Einkommen, da man Geld schon mehr hat als man ausgeben kann, Zeit aber durch Arbeitszeiten von 50+/Woche recht knapp wird. Dementsprechend wird der zusätzliche Einsatz/Eifer, den man in etwas mehr Einkommen investiert bei niedrigen Einkommen höher sein als bei hohen Einkommen.
    Was ist logisch?

    Die Frage ist, warum mehr Geld einen Abgeordneten zu besseren Arbeit motivieren sollte - sehr viel auffälliger ist der Effekt, dass sie durch ihre materiellen Privilegien die Probleme der Mehrheit, die selbst laufend vergrössern, gar nicht mehr wahrnehmen.

    50+ Stunden/Woche gibt es übrigens in Bereichen, in denen Löhne keineswegs hoch sind. Ich hatte ja die Grundlagenforschung schon erwähnt.

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  • newman
    antwortet
    Das ist auch ganz logisch. Ab einem bestimmten Wendepunkt wird ein Stückchen mehr Freizeit wertvoller als ein wenig mehr Einkommen, da man Geld schon mehr hat als man ausgeben kann, Zeit aber durch Arbeitszeiten von 50+/Woche recht knapp wird. Dementsprechend wird der zusätzliche Einsatz/Eifer, den man in etwas mehr Einkommen investiert bei niedrigen Einkommen höher sein als bei hohen Einkommen.

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  • max
    antwortet
    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
    Bleibt nur noch die Frage, warum nun fähige Menschen bestrebt sein sollten, in der Politik einen 14-StundenTag/6-Tage-Wochen-Job zu erledigen, wo sie doch ein höheres Gehalt als Bauamtsleiter von Hintertupfing bekämen, inklusive 38,5-Stundenwoche, keinen Wahlstress (bei dem jedes Mal sehr viel auf dem Spiel steht), etc.
    Wie gesagt: es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass eine bessere Bezahlung auch bessere Arbeit im Interessen der Mehrheit bedeutet. Man findet dafür haufenweise Beispiele für das Gegenteil.

    Leute, denen es um hohe Einkommen geht, werden sowieso nur dann in die Politik gehen, wenn sie sowieso schon korrupt sind (und daran werden dann auch sehr hohe Einkommen nichts ändern). Es gibt diverse Bereiche in der Gesellschaft, in denen Leute, die es auf hohe Einkommen anlegen, nicht arbeiten, weil die Bezahlung einfach zu schlecht ist, z.B. Grundlagenforschung (übrigens auch in den Naturwissenschaften und da liegen die Arbeitszeiten real auch deutlich über 39 Stunden/Woche). Das ändert aber an der Qualität nichts, da hier einfach der Fokus woanders liegt. Eben nicht dabei, sich selbst maximal zu bereichern. Und der Fokus eines Politikers sollte da offensichtlich auch nicht liegen. Jemand wie Berlusconi braucht man ja nun wirklich nicht oder?

    Es macht ja auch keinen Sinn anzunehmen, dass hochbezahlte Bürokraten in den Grosskonzernen im Interesse der Arbeiter handeln würden. Die werden schon so hochbezahlt, dass sie eben nicht auf die Idee kommen, sich mit diesen zu identifizieren, sondern eben mit den Kapitalbesitzern.

    Mein wesentliches Argument ist, dass Abgeordnete Vertreter der Wähler sind. Entsprechend sollten sie auch deren Lebensrealität kennen. Und zwar am besten nicht aus Büchern, sondern aufgrund eigener Erfahrung.

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  • LuckyGuy
    antwortet
    Zum Thema Median schreibe ich jetzt mal ohne jede Einschränkung:

    Max hat Recht.

    Der Median ist nicht der Mittelwert, sondern der mittlere Wert.

    Bei der Reihe

    1, 1, 2, 2, 3, 4, 15

    Ist der Mittelwert 4, der Median hingegen ist 2.

    Deutlich sichtbar wird hier, dass die Mehrzahl aller Beträge näher an 2 als an 4 liegt, weswegen der Median durchaus als repräsentativer angesehen werden kann.

    Bleibt nur noch die Frage, warum nun fähige Menschen bestrebt sein sollten, in der Politik einen 14-StundenTag/6-Tage-Wochen-Job zu erledigen, wo sie doch ein höheres Gehalt als Bauamtsleiter von Hintertupfing bekämen, inklusive 38,5-Stundenwoche, keinen Wahlstress (bei dem jedes Mal sehr viel auf dem Spiel steht), etc.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
    Es ist der Betrag, den die untere Hälfte der Ärzte verdient.
    Soweit ich dies verstehe, ist es nicht der Betrag, den die untere Hälfte der Ärzte verdient, sondern der Lohn, der genau zwischen den beiden Hälften liegt. D.h. 50% verdienen weniger, 50% verdienen mehr als der Median. Der Durchschnitt teilt die Summe aller Löhne durch die Anzahl aller, die Lohn bekommen und täuscht somit ein viel höheres Lohnniveau bei der Mehrzahl der Leute vor. Das zeigt das Beispiel bei den Ärzten eben gut - die meisten verdienen eben nicht so viel wie der Durchschnittslohn, weil wenige Chefärzte mit sehr hohen Einkommen den Durchschnitt nach oben ziehen.

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  • Geordie
    antwortet
    Ja das mit dem Median und dem arithmetischen Mittel.
    In meiner Statistik-Vorlesung hat unser Dozent immer das Beispiel vom Ärzteverband und den Krankenkassen vorgetragen.
    Wenn die Ärzte angeben sollen, wie viel jemand in ihrer Berufsgruppe verdient, wird der Median genommen, weil der eben niedriger als das arithmetische Mittel ausfällt. Es ist der Betrag, den die untere Hälfte der Ärzte verdient.
    Das arithmetische Mittel, auch Durchschnitt genannt, rechnet alle Gehälter zusammen und teilt sie durch die Anzahl der Werte, die einbezogen wurden.
    Der Nachteil, aus Sicht der Ärzte, ist der, dass dann auch sehr hohe Gehälter von Beispielsweise Chefärzten in teuren Privatkliniken den Schnitt hochziehen können.
    Die Ärzte wollen sich aber lieber ärmer als reicher rechnen.
    Übertragen auf die Bundestagsdiäten: wenn die Bundestagsabgeordneten den Median bekommen, fällt das Einkommen eher niedriger aus, weil hohen Gehälter der Spitzenmanager nicht so ins Gewicht fallen wie beim Arithmetischen Mittel.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Davon ab, @max: Ich kenn den Begriff nicht, und Wikipedia offensichtlich auch nicht; Um was genau handelt es sich beim Medianlohn?
    Der Medianlohn (für eine Erklärung des Median s. hier) ist eine bessere Größe, um den Lohn der meisten Menschen festzustellen, als der Durchschnittslohn. Der Durchschnittslohn kann deutlich höher als der Lohn der meisten Menschen sein, wenn z.B. die Einkommen der Topmanager (die rechtlich als Angestellte gelten) eingerechnet werden - und so der Durchschnitt entsprechend angehoben wird. Der Medianlohn ist im Endeffekt einfach der Lohn, den die meisten Menschen bekommen.

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    Also, die Diätenerhöhung mag für mich rethorisch auch noch so gut begründbar sein, im Angesicht der wachsenden Armut, ob durch Arbeitslosigkeit oder Vollzeitjob im Niedriglohnsektor, und auch dem immer knapper werdenden Auskommen des Mittelstandes, ist sie einfach pietätlos und ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung.

    Davon ab, @max: Ich kenn den Begriff nicht, und Wikipedia offensichtlich auch nicht; Um was genau handelt es sich beim Medianlohn?

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  • max
    antwortet
    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
    Aber wie wäre es denn mit dem Umkehrschluss?

    Schlecht bezahlte Administrative wird stark zu Korruption neigen...
    Das kann man so nicht automatisch sagen, da die gut bezahlten Abgeordneten ja auch schon stark zur Korruption neigen. Man nehme z.B. Clement, der sich für seine Dienste jetzt mit lauter Aufsichtsratsposten bezahlen lässt.

    Die Korruption ist heute in erster Linie subtiler, als nicht so, dass jemand einmal zahlt und der Andere macht dann einmalig was. Nein. Es läuft u.a. so, dass dafür gesorgt wird, dass die Abgeordneten von den realen Nöten der Mehrheit einfach keine Ahnung haben, weil sie selbst privilegiert sind und sich deshalb mit Ihresgleichen, also anderen Privilegierten identifizieren. Das funktioniert nicht bei allen Abgeordneten, aber bei vielen.

    Man sieht diesen Effekt (dazu kommen natürlich noch andere, z.B. die Machtverhältnisse in der Gesellschaft, Ideologie etc.) eben darin, dass es eine massive Umverteilung zu den Reichsten gab, so dass die Einkommen der klaren Mehrheit sogar in einem konjunkturellen Aufschwung gesunken sind. Mal abgesehen davon, dass es diese Politik, die den Lebensstandard der Mehrheit verschlechtert, obwohl insgesamt immer mehr Reichtum vorhanden ist, schon seit mehrere Jahrzehnten gibt.

    Ich würde ja nicht vorschlagen, dass sie keinerlei Entlohnung bekommen sollen, sondern den Medianlohn. Dann würde sich ihr Einkommen direkt an ihrer Leistung für die Mehrheit der Menschen orientieren. Die Abgeordneten würden selbst davon profitieren, wenn sie deren Bedingungen verbessern - und würden selbst materiell schlechter gestellt werden, wenn sie die Bedingungen für die Mehrheit verschlechtern.

    Und wenn jemand behauptet, dass der heutige Medianlohn kein vernünftiges Einkommen wäre - was angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten und des heutigen BIP ja vollkommen richtig ist - dann sieht man, dass hier viel Arbeit zu machen ist. Aber Leute, denen es nur um materielle Privilegien für sich selbst geht und die deshalb das Vielfache von Normaleinkommen für sich wollen, um überhaupt zu arbeiten, werden da sowieso nichts ändern wollen.

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