Thilo Sarrazin - ein Phänomen? - SciFi-Forum

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Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Ja. Das Problem ist nur, dass in einer Volkswirtschaft, im Unterschied zum schwäbischen Haushalt, die Einnahmen nicht unabhängig von den Ausgaben sind. Dass die Einnahmen auch nicht unabhängig vom Verhalten des Auslands sind. Deshalb ist die Schlussfolgerung "die haben Schulden, also haben sie zuviel ausgegeben, und deshalb müssen sie jetzt ganz viel sparen, um von den Schulden herunterzukommen", völlig verkürzt. Spanien beispielsweise hat einen niedrigeren Schuldenstand als Deutschland und hatte vor der Finanzkrise sogar einen Budgetüberschuss. Das sollte man vielleicht mal berücksichtigen, bevor man immer herumtönt, was für ein tolles Beispiel Deutschland doch ist. Spanien kam wegen der Immobilienblase und Bankenrettungen in Schwierigkeiten, nicht, weil von der öffentlichen Hand Gelder verschleudert worden sind. Entsprechend unsinnig ist es, jetzt dort Investitionen zu kürzen. Wenn Investitionen gekürzt werden, geht die Nachfrage und die Produktion zurück, es fallen Steuereinnahmen aus und es muss mehr Arbeitslosengeld bezahlt werden. Das ist genau das, was Monti jetzt in Italien erlebt. Als Resultat der Sparerei geht die Staatsverschuldung rauf, und nicht runter. Und das ist der Unterschied zu einem Privathaushalt, der konstante Einnahmen bezieht.
    Spanien ist auch eine ganz andere Kategorie als Griechenland. Die Folgen eines Bankenzusammenbruchs sind für eine Volkswirtschaft nicht tragbar. In Griechenland aber wurden die aufgenommen Schulden nicht investiert, sondern sofort in Konsum umgesetzt, und die Folgen sieht man jetzt. Spanien zu helfen ist etwa sinnvoll, bei Griechenland hat man ein Denaidenfass.

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  • Chloe
    antwortet
    Ja. Das Problem ist nur, dass in einer Volkswirtschaft, im Unterschied zum schwäbischen Haushalt, die Einnahmen nicht unabhängig von den Ausgaben sind. Dass die Einnahmen auch nicht unabhängig vom Verhalten des Auslands sind. Deshalb ist die Schlussfolgerung "die haben Schulden, also haben sie zuviel ausgegeben, und deshalb müssen sie jetzt ganz viel sparen, um von den Schulden herunterzukommen", völlig verkürzt. Spanien beispielsweise hat einen niedrigeren Schuldenstand als Deutschland und hatte vor der Finanzkrise sogar einen Budgetüberschuss. Das sollte man vielleicht mal berücksichtigen, bevor man immer herumtönt, was für ein tolles Beispiel Deutschland doch ist. Spanien kam wegen der Immobilienblase und Bankenrettungen in Schwierigkeiten, nicht, weil von der öffentlichen Hand Gelder verschleudert worden sind. Entsprechend unsinnig ist es, jetzt dort Investitionen zu kürzen. Wenn Investitionen gekürzt werden, geht die Nachfrage und die Produktion zurück, es fallen Steuereinnahmen aus und es muss mehr Arbeitslosengeld bezahlt werden. Das ist genau das, was Monti jetzt in Italien erlebt. Als Resultat der Sparerei geht die Staatsverschuldung rauf, und nicht runter. Und das ist der Unterschied zu einem Privathaushalt, der konstante Einnahmen bezieht.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Ja, in der Stammtisch-Logik funktioniert das so. In realen Volkswirtschaften gibt es Interdependenzen und Rückwirkungseffekte, die die Stammtisch-Logik ignoriert.
    Auf die Dauer gebietet die Logik, dass man nicht mehr ausgeben kann als man einnimmt.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Nö, jede Wirtschaft funktioniert letztlich nach demselben Prinzip: Auf der einen Seite kommt Geld rein, das man auf der anderen Seite ausgibt. Wenn man auf Dauer mehr Geld ausgibt als einnimmt, bricht das System früher oder später zusammen.
    Ja, in der Stammtisch-Logik funktioniert das so. In realen Volkswirtschaften gibt es Interdependenzen und Rückwirkungseffekte, die die Stammtisch-Logik ignoriert.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Ja, wer fordert denn Reparationen für den zweiten Weltkrieg? Irgendjemand in Brüssel, irgendein Regierungsvertreter Griechenlands, Italiens, Spaniens oder Frankreichs - oder doch nur ein paar Griechen an irgendeinem Stammtisch, so wie halt auch hierzulande das dumme Stammtisch-Geschwätz nicht auszurotten ist?

    Und was die "Schuld" an der Schuldenkrise angeht, funktioniert eine Volkswirtschaft oder gar ein Verbund von Volkswirtschaften leider nicht ganz so einfach wie ein Haushalt, egal ob schwäbischer oder anderer Art. Um dazu halbwegs qualifiziert Stellung zu beziehen, muss man allerdings ein paar Grundlagen der Makroökonomik mit diskutieren, und sich die Zahlen vor und nach der Einführung des Euro und vor allem vor und nach der Finanzkrise 2008/9 ansehen.
    Nö, jede Wirtschaft funktioniert letztlich nach demselben Prinzip: Auf der einen Seite kommt Geld rein, das man auf der anderen Seite ausgibt. Wenn man auf Dauer mehr Geld ausgibt als einnimmt, bricht das System früher oder später zusammen.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Bitte, wer fordert denn von Merkel Reparationen für den 2. Weltkrieg? Zahlreiche sparunwillige Griechen oder Sarrazin? Die Eurobonds werden mithilfe einer moralischen Erpressung gefordert, weil Deutschland ja im Grunde angeblich die Schuld haben soll an den Problemen Europas. Ist ein Händler schuld, wenn der Kunde, der bei ihm kauft, sich bei den Banken überschuldet hat?
    Ja, wer fordert denn Reparationen für den zweiten Weltkrieg? Irgendjemand in Brüssel, irgendein Regierungsvertreter Griechenlands, Italiens, Spaniens oder Frankreichs - oder doch nur ein paar Griechen an irgendeinem Stammtisch, so wie halt auch hierzulande das dumme Stammtisch-Geschwätz nicht auszurotten ist?

    Und was die "Schuld" an der Schuldenkrise angeht, funktioniert eine Volkswirtschaft oder gar ein Verbund von Volkswirtschaften leider nicht ganz so einfach wie ein Haushalt, egal ob schwäbischer oder anderer Art. Um dazu halbwegs qualifiziert Stellung zu beziehen, muss man allerdings ein paar Grundlagen der Makroökonomik mit diskutieren, und sich die Zahlen vor und nach der Einführung des Euro und vor allem vor und nach der Finanzkrise 2008/9 ansehen.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    LOL, ja. Oder Otte. Oder noch besser, Dirk Müller!


    Was dieses Holocaust-Gequake betrifft, auf jeden Fall. Das zeigt halt wieder mal, in welchen Gewässern Sarrazin fischt.
    Bitte, wer fordert denn von Merkel Reparationen für den 2. Weltkrieg? Zahlreiche sparunwillige Griechen oder Sarrazin? Die Eurobonds werden mithilfe einer moralischen Erpressung gefordert, weil Deutschland ja im Grunde angeblich die Schuld haben soll an den Problemen Europas. Ist ein Händler schuld, wenn der Kunde, der bei ihm kauft, sich bei den Banken überschuldet hat?

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Hans-Werner Sinn wäre ganz witzig.
    LOL, ja. Oder Otte. Oder noch besser, Dirk Müller!

    Ansonsten einer der wenigen Fälle wo ich Schäuble mal recht gebe.
    Was dieses Holocaust-Gequake betrifft, auf jeden Fall. Das zeigt halt wieder mal, in welchen Gewässern Sarrazin fischt.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Wobei Künast und Döring der Debatte auch nichts Gutes tun mit ihrem Gequake. Die ARD kann den schon einladen, nur sollte man vllt. jemand Qualifiziertes daneben setzen, der dem Herrn vernünftig Kontra geben kann. Ob Steinbrück da der richtige ist, sei mal dahingestellt. Hans-Werner Sinn wäre ganz witzig.

    Ansonsten einer der wenigen Fälle wo ich Schäuble mal recht gebe.

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  • Chloe
    antwortet
    Vor TV-Auftritt - Schäuble empört ber Sarrazin-Thesen zur Eurokrise - Politik - sueddeutsche.de

    "Himmelschreiender Blödsinn oder verachtenswertes Kalkül": Kurz vor Erscheinen des neuen Buches von Thilo Sarrazin greift Finanzminister Schäuble den umstrittenen Autor mit scharfen Worten an. Auch Sarrazins Auftritt bei Günther Jauch erregt die Gemüter.
    Verspricht, wieder lustig zu werden.

    Leider kann ich weder Steinbrück noch Sarrazin stundenlang ertragen - tut sich den Jauch heute jemand an?

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Ich rede nicht von Slang oder Jugendsprache oder so. Dagegen habe ich nichts, wenngleich die z.T. inflationäre Nutzung von Fäkalvokabular selbst für mich sehr abschreckend wirkt.
    Was ich meine sind Leute, die wirklich schlichtweg der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Und das ist sehr wohl nervig wenn man drei Anläufe braucht um jemandem die einfachsten Sachverhalte beizubringen.

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    [...]Zumindest in meiner unmittelbaren Nachbarschaft sind Deutschkenntnisse leider nicht sehr verbreitet und ich gebe auch gern zu dass mich das nervt.[...]
    Also was die deutsche Sprachkenntnis angeht, ist diese in verdammt vielen Wohngegenden, also auch da wo ausschließlich Deutsche wohnen, nicht vorhanden.
    Wenn ein junger hier in Deutschland geborener "Türke" spricht, ist das der gleiche "Slang", den halt ein jugendlicher deutscher Abstammung spricht. Die Jugendlichen untereinander haben da auch null Verständnisprobleme, ist halt für uns älteren Jahrgänge unverständlich. Jedenfalls ist das mE mehr eine Sache der Selbstidentifizierung und Abgrenzung junger Menschen von dern "Alten", als irgendeine Migrationsproblematik.

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    LoL, welche "ideologischen" Gründe sollen das denn sein, aus denen Deutsche die "Reproduktion verweigern"?
    Na, das ist doch ganz klar, das ist die nicht näher definierte Ideologie der bösen "linken Gutmenschen", was auch immer das sein mag...

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
    Also ich weiss ja nicht wo du deine demografischen Fakten her hast. Ich wohne hier in einer Sozialwohnbausiedlung in München, mit hohem Ausländeranteil. Ich sehe hier nichts was man nicht in völlig "normalen" Wohnquartieren auch sehen kann. Ich wüsste auch nicht wo es hier in München diese angeblichen Auswüchse von Integrationsverweigerung geben würde. Ich sehe hier Frauen mit Kopftüchern ganz normal in Firmen und Geschäften arbeiten. Ich sehe hier keine Ausländer die sich nicht in deutscher Sprache verständigen könnten. Evtl gibt es hier in der Stadt auch vereinzelt solche Fälle, aber ein Massenphänomen dieser Art gibt es hier nicht. Daß man den Schulerfolg der ausländischstämmigen Kinder besser fördern könnte ist klar.
    Wohne selbst auch in einem Wohnblock in München mit hohem Ausländeranteil. Zumindest in meiner unmittelbaren Nachbarschaft sind Deutschkenntnisse leider nicht sehr verbreitet und ich gebe auch gern zu dass mich das nervt. Nur hat das Gewiss nichts mit Genen zu tun und wird auch nicht dadurch gelöst indem man Akademikerinnen Gebärprämien hinterherschmeißt. Was die Leute über Kopftücher und Frauen denken weiß ich nicht.

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  • shootingstar
    antwortet
    Zitat von frankh Beitrag anzeigen
    Nicht Herr Sarrazin, ob man ihn nun mag oder nicht, ist für mich ein "Phänomen", sondern eher die politisch-mediale Klasse dieses Landes, die sich aus ideologischen Gründen nicht nur Augen und Ohren zuhält, sondern auch noch jeden pseudomoralisierend niederbrüllt, der es wagt, Sarrazins Thesen auch nur den geringsten Wahrheitsgehalt zuzubilligen.


    Da muss man doch differenzieren:

    Es gibt in Deutschland, vor allem punktuell, ein massives Integrationsproblem? Ich denke das wird von kaum jemandem bestritten. Sogar viele Zuwanderer sehen das so.

    Orientalisch abstammende Menschen sind genetisch bedingt weniger intelligent wie Deutsche und kopftuchtragende Musliminnen sind dafür verantwortlich daß sich "Deutschland abschafft", das gehört an den medialen Pranger, weil das sind Aussagen die einfach zu deutlich an faschistoide Nazi-Hetzereien und die Rassenideologie von vor 70 Jahren erinnern von dersehr viele Bürger dieses Landes doch gehofft haben daß man sie so in diesem Land nie wieder öffentlich hören muss.


    Zitat von frankh Beitrag anzeigen
    Zahlreich Beiträge in diesem Forum zeigen, daß man mit Realitätsverweigerung durchaus Erfolg haben kann, obwohl sämtliche statistischen, demographischen und gesellschaftspolitischen Fakten das genaue Gegenteil des politisch Erwünschten bestätigen.

    Also ich weiss ja nicht wo du deine demografischen Fakten her hast. Ich wohne hier in einer Sozialwohnbausiedlung in München, mit hohem Ausländeranteil. Ich sehe hier nichts was man nicht in völlig "normalen" Wohnquartieren auch sehen kann. Ich wüsste auch nicht wo es hier in München diese angeblichen Auswüchse von Integrationsverweigerung geben würde. Ich sehe hier Frauen mit Kopftüchern ganz normal in Firmen und Geschäften arbeiten. Ich sehe hier keine Ausländer die sich nicht in deutscher Sprache verständigen könnten. Evtl gibt es hier in der Stadt auch vereinzelt solche Fälle, aber ein Massenphänomen dieser Art gibt es hier nicht. Daß man den Schulerfolg der ausländischstämmigen Kinder besser fördern könnte ist klar.

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