Zitat von Selected
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Wer an der politischen Gestaltung seines Landes aktiv teilnehmen möchte, muss Verantwortung übernehmen. Bevor er dies darf, sollte er jedoch nachweisen, dass er auch verantwortlich handeln kann und will.
Was ist Verantwortung?
Wie wird sie gemessen und nachgewiesen?
Wer misst und weist nach und wieso sollte das System nicht einfach dafür missbraucht werden den politischen Gegner zu eliminieren, in dem man dessen Wählerklientel als verdummt disqualifiziert ?
Und wieso sollte sich dadurch großartig etwas ändern? Auch die "Aufgeklärten" sind keine homogene Masse, auch hier teilt sich das Volk in sehr unterschiedliche Interessengruppen von Fußballliebhabern bis Sporthassern, von rechts bis links. Auch unter Aufgeklärten, selbst unter Wissenschaftlern, die sich alleine mit Politik oder Wirtschaft beschäftigen, gibt es keine Einigkeit darüber was die richtige Politik eigentlich ist.
Mal ganz davon abgesehen wäre deren unmittelbare Einflussnahme auf die Parteipolitik damit immer noch nicht gestiegen. Dann hätten wir eine ganz tolle Wählerschaft, die womöglich qualifizierter ist als ihre Repräsentaten, aber immer noch eine abgehobene Parteiendemokratie, in der ein größteil der Abgeordnetenposten schon vor der Wahl vergeben ist.
Auch stellt sich die Frage wie altruistisch diese Wähler sind, nur weil sie diese willkürlichen Mindesstandards zum Wahlprivileg erfüllen. Warum sollte der Wahlpriviligierte nicht in erster Linie an seine eigenen Interessen denken, sondern stattdessen auch die des Nichtpriviligierten berücksichtigen? Das egalitäre System geht insbesondere bei einer Mehrparteiendemokratie ja davon aus, dass wenn jeder ganz nach seinen individuellen, egoistischen Interessen wählt, man nach der Wahl ein recht gutes Spiegelbild der Interessenverteilung in einer Bevölkerung bekommt, auf Basis der man dann Politik machen kann. Mit Wahlprivileg bekommt man lediglich ein Spiegelbild der Interessenverteilung dieser ausgewählten Wählerelite, auf Basis der man eben keine Politik für das Gesamtwohl der Gesamtbevölkerung aufbauen kann.
Ich betone "westlich", weil nur die Generation, die sich die Freiheit noch mit eigenem Blut und Schweiß erkämpft hat den Wert derselben einzuschätzen vermag. Bei uns in (West-)Deutschland ist "Freiheit" nur noch ein theoretisches Konzept. Eben etwas, das einem "zusteht" ...
Welche Generation meinst du, die sich diese mit Blut und Schweiß erkämpfte? Die Ostdeutschen?
Der Westen hat doch einfach nur den Krieg gegen die sog. freie Welt verloren und sich nicht etwa die Freiheit von innen heraus in einem aufblühenden Widerstand gegen totalitäre Herrschaftssysteme erkämpft.
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