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Leiharbeiter, moderne Sklaven?

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    Leiharbeiter, moderne Sklaven?

    ich arbeite seid 2 jahren in einem Betrieb über eine Leihfirma. Dem Betrieb geht es gut, es gibt immer Aufträge, finanzkrise hat dieses nicht so hart getroffen so das man sagen könnte das man irgendwelche Arbeiter entlassen müsste wegen mangel an Arbeit etc. Aber sonst auch gibt es Menschen die schon seid 8 Jahren (!) über eine Leihfirma dort beschäftigt werden.

    Im prinzip hat man keine rechte, wenn dir was nicht gefällt fresse halten oder geh, und laut unsren Abteilungsleiter sollen die Läute ja überhaupt froh sein das die Arbeit haben, tolle motivation.

    Das sind nun meine Erfahrungen im Betrieb, kommt jezt das andere.

    Leztes Jahr ist mir mein Auto verreckt (motorschaden) und musste mir nen neuen kaufen, im grunde nichts schwiriges, es seid den man hat wenig zu verfügung, also eine einzige möglichkeit kredit und da happert es, die Reaktionen warenfast gleich in den Banken - Leiharbeiter, mit 1 jahr vertrag? kommen sie besser nimmerwieder. musste mit am Ende bei dem Händler seiner Bank teueres Kredit mit einer Bürgschaft von meinem Vater nehmen. Und leztens bei der Wohnungssuche bei dem Vermiter einer Wohnung da war die Reaktion schon häftig, wo die Frau meine Abrechnungen angesehen hatte war der direckt aufgefallen das ich bei einer Leifirma arbeite, der gesichtsausdruck war entsezt: "oh Sie sind ein Leiharbeiter..ähmmm ich weiss nicht ..mhhh". Hatte schon erwartet das da direckt ein: "Ähm, verpissen sie sich, bitte" kommt, aber nein nur eine nette absage heute. egal.
    Langsam komme ich mir echt vor wie ein mensch 3ter klasse.

    Sind es bei mir einzelfälle oder nur die Spitze eines Eisberges? jemand andere / änliche erfahrungen?
    Mehr Meinungsfreiheit für die Welt!

    #2
    Ein paar lose Gedanken von mir:

    1. Ich denke zu diesem Thema gibt es schon diverse Threads. Evtl. könnte man den hier ja irgendwo anschließen, z.B. an http://www.scifi-forum.de/off-topic/...leichheit.html oder an http://www.scifi-forum.de/off-topic/...utschland.html

    2. Bis vor nicht allzu langer Zeit habe ich Leiharbeit auch vollkommen abgelehnt, aber inzwischen (seit einer Unterhaltung mit Valdorian ) denke ich dass diese nicht prinzipiell falsch ist. Was man aber auf alle Fälle braucht sind
    • a) ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"-Gesetz
    • b) zeitliche Beschränkungen - acht Jahre Leiharbeit beim selben Betrieb ist für mich nicht der Sinn von Leiharbeit. Wobei man das natürlich so drehen muss, dass der ausleihende Betrieb sich nicht einfach immer wieder einen anderen Leiharbeiter anstellt.
    • c) Regelungen, dass Leiharbeit nicht überhand nimmt (sofern nicht schon vorhanden). Dass man also sagt, dass in einer Firma nur sagen wir mal maximal 1/3 der Stellen mit Leiharbeitern belegt werden dürfen.

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      #3
      Ich habe früher als Krankenschwester eine zeitlang in einer Leihfirma gearbeitet.
      Gut, als OP Krankenschwester kommt man in dem Fall auch gut unter. Zwar steckte man mich erst auf eine Station, im Endeffekt war das eine palliative Krebsstation, für mich der absolute Horror. Aber schon nach dem ersten Arbeitstag dort kam zum Glück der Anruf, eine Klinik bräuchte dringend eine OP Krankenschwester.
      Und das war einfach toll, ich blieb dort für viele Monate, bekam ein recht gutes Gehalt und entschloß mich sogar dort zu bleiben.
      Das ist ein Vorteil für Leiharbeiter: man hat die Chance in viele Bereiche reinzuschnuppern und wenns von beiden Seiten gut passt, ist es durchaus möglich übernommen zu werden.
      Als moderne Sklaverei würde ich das nicht betrachten.
      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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        #4
        Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
        Als moderne Sklaverei würde ich das nicht betrachten.
        Richtig geregelt nicht, aber so wie es im Moment ist, wird Leiharbeit in der Tat sehr oft zur Sklaventreiberei missbraucht.

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          #5
          Leiharbeit hat nur den Sinn und Zweck den Kündigungsschutz zu umgehen und alle Rechte des Arbeitnehmers mit Füßen zu treten. Die Tatsache das in sehr vielen Fällen die AN regelrecht erpresst werden indem man ihnen droht ist einfach nicht tragbar. Das sind Zustände wie vor 100 und mehr Jahren.

          In meinen Augen ist das jedenfalls ein ganz klarer Schritt rückwärts und die Tatsache das die Regierung das toleriert zeigt ganz klar wie wenig wir denen bedeuten.

          Fehlt nur noch das man den AG mit "Ja Massa" oder "sofort Massa" antworten muss.
          GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

          Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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            #6
            Das stimmt doch gar nicht.
            Man ist bei der Leihfirma angestellt und genießt dort vollen Kündigungsschutz beziehungsweise alle anderen Rechte und Pflichten, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer so haben.
            Kranken und Rentenversichtert ist man ebenso.
            Man wechselt eben nur den Arbeitsort.
            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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              #7
              Tut mir eid dir das sagen zu müssen aber diese Sichtweise ist sehr naiv.

              In der Regel ist es so das man als Leiharbeiter damit bedroht: "Wenn du maulst dann kannst du gleich wieder gehen". So ist es sehr häufig. Ich habe da in den letzten Jahren viel mit erlebt da sowohl mein Bruder als auch zwei meiner FW Kameraden als Leiharbeiter tätig waren. Alle drei hatten ähnliche Erlebnisse. Schlechte Arbeitsbedingungen, unbezahlte Überstunden, Teilweise mobing, zwangsweise verzicht auf Pausen und ..... . Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme. Leiharbeiter kann man jederzeit wieder wegschicken und man kann sie damit erpressen.

              Es ist schön und es freut mich für dich das du positive Erfahrungen mit der ganzen sache gemacht hast aber die Regel sieht da leider anders aus. Natürlich muss man dann auch noch den Arbeitsbereich unterscheiden. Als Krankenschwester dürftest du da schon sehr gefragt sein, als Packer oder AFA in der Industrie aber nicht.
              GOTTLOS GLÜCKLICH.... Ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben.

              Niveau ist keine Hautcreme - und Stil kein Teil vom Besen!

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                #8
                Zitat von Darth-Xanatos Beitrag anzeigen
                Tut mir eid dir das sagen zu müssen aber diese Sichtweise ist sehr naiv.

                In der Regel ist es so das man als Leiharbeiter damit bedroht: "Wenn du maulst dann kannst du gleich wieder gehen". So ist es sehr häufig. Ich habe da in den letzten Jahren viel mit erlebt da sowohl mein Bruder als auch zwei meiner FW Kameraden als Leiharbeiter tätig waren. Alle drei hatten ähnliche Erlebnisse. Schlechte Arbeitsbedingungen, unbezahlte Überstunden, Teilweise mobing, zwangsweise verzicht auf Pausen und ..... . Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme. Leiharbeiter kann man jederzeit wieder wegschicken und man kann sie damit erpressen.

                Es ist schön und es freut mich für dich das du positive Erfahrungen mit der ganzen sache gemacht hast aber die Regel sieht da leider anders aus. Natürlich muss man dann auch noch den Arbeitsbereich unterscheiden. Als Krankenschwester dürftest du da schon sehr gefragt sein, als Packer oder AFA in der Industrie aber nicht.
                Ich kann hier leider nur zustimmen, in meiner Firma habe ich genau solche Erfahrungen von Leiharbeitern mitbekommen.

                Kaum hat sich mal einer geweigert Überstunden zu machen oder Samstags zu kommen schon war er 2 Tage später nicht mehr da und ein anderer hat seinen Platz eingenommen.

                Die durften nicht mal eine Woche krank werden, denn sonst wären sie wieder ausgetauscht worden.

                Lediglich eine Minderheit durfte länger bleiben, denen hat man dann Monatelang Versprechungen gemacht das sie angestellt werden, was aber nie gemacht wurde.

                Bei einem Gehalt von 6-7€ kann man dann eigentlich schon von modernem Sklavenhandel reden.
                Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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                  #9
                  Meine Sichtweise ist nicht naiv, sondern ich habe eben mit dieser Form der Arbeit Erfahrung gemacht.
                  Da wurde weder gedroht, noch anders Druck ausgeübt, und auch die haben sich an Gesetze und Kündigungsfristen zu halten.
                  Man kann einen Leiharbeiter nicht einfach vor die Türe setzten.
                  Meine Leihfirma bewegte sich immer im gesetzlichen Ramen und die Arbeiter waren zufrieden.
                  Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                  Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                    #10
                    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                    Meine Sichtweise ist nicht naiv, sondern ich habe eben mit dieser Form der Arbeit Erfahrung gemacht.
                    Da wurde weder gedroht, noch anders Druck ausgeübt, und auch die haben sich an Gesetze und Kündigungsfristen zu halten.
                    Meine Leihfirma bewegte sich immer im gesetzlichen Ramen und die Arbeiter waren zufrieden.
                    Da hattest du wohl Glück das du in einem Berufsfeld warst wo selbst Leiharbeiter sehr gefragt seien dürften.
                    In Sachen Logistik oder Helfer Job kann das jeder, und so kann man auch leichter austauschen.
                    Bei einem OP Krankenpfleger wird das schon schwieriger.

                    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                    Man kann einen Leiharbeiter nicht einfach vor die Türe setzten.
                    Die Betriebe können das schon, die Leihfirma selbst kann das natürlich nicht so einfach aber dann wirst du halt irgendwo hin gesteckt und von Firma zu Firma geschoben.
                    Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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                      #11
                      Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                      Meine Sichtweise ist nicht naiv, sondern ich habe eben mit dieser Form der Arbeit Erfahrung gemacht.
                      Da wurde weder gedroht, noch anders Druck ausgeübt, und auch die haben sich an Gesetze und Kündigungsfristen zu halten.
                      Man kann einen Leiharbeiter nicht einfach vor die Türe setzten.
                      Meine Leihfirma bewegte sich immer im gesetzlichen Ramen und die Arbeiter waren zufrieden.
                      Dem kann ich mich nur anschließen.
                      Ich habe eigentlich auch nur gute Erfahrungen in meiner Zeit als Leiharbeiter gemacht.
                      Wobei es da wahrscheinlich wirklich große Unterschiede gibt, branchen- und fähigkeitsabhängig.

                      Aber jetzt ALLE Leihfirmen über einen Kamm zu scheren und von Sklavenhandel zu reden ist dann auch mal wieder sehr einfach.
                      "Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht (und 2, 3 Bekannte auch), ergo MUSS das überall so sein!"

                      "At the very least...my butt is warm." Last words ever spoken in Paragon City/ Justice

                      Chroniken des Schreckens //Coming soon: The Oro Wingmen

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                        #12
                        Das Problem dabei ist halt, dass die Leiharbeiter, denen es nicht so toll ergeht, die große Mehrheit sein dürften. Hast du was vernünftiges gelernt ist das natürlich alles kein Problem und es gibt dann tatsächlich auch die Chance fest angestellt zu werden, als Ungelernter dürfte man in aller Regel aber ziemlich dumm drann sein.
                        Vor einem Jahr oder so gab es mal eine Reportage im Fernsehen, wo einer ein Jahr lang als Leiharbeiter (ohne irgendwelche besonderen Qualifikationen) gearbeitet hat und lustig sah das nicht aus.
                        When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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                          #13
                          Zitat von ArwenEvenstar Beitrag anzeigen
                          Aber jetzt ALLE Leihfirmen über einen Kamm zu scheren und von Sklavenhandel zu reden ist dann auch mal wieder sehr einfach.
                          "Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht (und 2, 3 Bekannte auch), ergo MUSS das überall so sein!"
                          Mir ist schon klar das es auch Leihfirmen gibt bei denen es ganz normal zugeht, sehr oft hängt das ja auch von der Firma ab die die Leiharbeiter einstellt.

                          Gerade hier hab ich das 4 Jahre mitbekommen welche Unterschiede da zwischen den Mitarbeitern von uns und denen von den Leihfirmen gemacht wurde.

                          Das ist dann natürlich nicht die Schuld der Leihfirma sondern eben der Fehler im System.
                          Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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                            #14
                            Ich habe sehr viel schlechtere Erfahrungen mit einer Festanstellung gemacht, als mit der Leihfirma.
                            Im Gegenteil, in einer Leihfirma zu arbeiten war sehr entspannend. Ich hatte eben den Eindruck, weniger Druck zu haben, als die dortangestellten.
                            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                            Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                              #15
                              Naja ich finde beides hat vor und nachteile. Ich war in meiner Firma erst als Leiharbeiter und bin jetzt fest eingestellt.
                              Was mich als Leiharbeiter genervt hat war das ewige Stundenzettelschreiben und das man im Betrieb wo man arbeitete nicht befördert werden konnte. Was gut daran war, war das Leiharbeiter bei uns keine Sonder- / Nachtschichten machen dürfen und auch keine Überstunden (man war also immer fein raus ^^). Mehr Geld gabs da auch.
                              Vorteil der Festanstellung ist natürlich erstmal ein unbefristeter Vertrag, Beförderungsmöglichkeiten usw.... . Gut, überstunden und Sonderschichten sind nu auch mal bei, aber da gibts ja gut Zuschuß zu.
                              Ihr müsst uns nicht fürchten, es sei denn, Eure Herzen sind nicht rein. Ihr seid Abschaum, der Jagd auf Unschuldige macht.
                              Ich verspreche Euch, Ihr könnt euch nicht ewig vor der leeren Dunkelheit verstecken.
                              Denn wir werden Euch zur Strecke bringen, wie die räudigen Tiere die Ihr seid.
                              und Euch in die tiefsten Abgründe der Hölle verbannen

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