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Leiharbeiter, moderne Sklaven?

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    #16
    Also ich halte von der Leiharbeit nix. Leiharbeitsfirmen haben nicht ohne Grund den Spitznamen Seelenverkäufer.
    Die Arbeitsbedingungen sind natürlich nicht so toll. Einmal kannst du von heute auf morgen in einen Anderen Bertieb verfrachtet werde.
    Ans Häuslebauen brauchen die garnicht zu denken was für ein Normalen Festangestellten in einer Firma normal ist. Einmal weil einen die Flexibilität fehlt und weil man auch weniger verdient.

    Aber das Problem was ich mit der Leiharbeit habe ist eigendlich noch was anderes.
    Wenn man keine Super ausbildung hat, hat man kaum eine Chance eine gute Festanstellung zu bekommen. Mann hat nur noch die Chance was über die Leiharbeit zu finden.

    Meiner meinung nach sollte man den Kündigungsschutz vieleicht doch wieder etwas lockern und einige weiter Anreize schaffen das Firmen wieder Einfache Arbeiter fest einstellen. Nicht alles über Gesetzte machen das Lähmt die Wirtschaft.
    Festanstellung gibt mehr Geld und mehr Planungssicherheut und das bringt ne Menge Lebensqualität. Vor allem bei Familien.

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      #17
      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Ein paar lose Gedanken von mir:

      1. Ich denke zu diesem Thema gibt es schon diverse Threads. Evtl. könnte man den hier ja irgendwo anschließen, z.B. an http://www.scifi-forum.de/off-topic/...leichheit.html oder an http://www.scifi-forum.de/off-topic/...utschland.html

      2. Bis vor nicht allzu langer Zeit habe ich Leiharbeit auch vollkommen abgelehnt, aber inzwischen (seit einer Unterhaltung mit Valdorian ) denke ich dass diese nicht prinzipiell falsch ist. Was man aber auf alle Fälle braucht sind
      • a) ein "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"-Gesetz
      • b) zeitliche Beschränkungen - acht Jahre Leiharbeit beim selben Betrieb ist für mich nicht der Sinn von Leiharbeit. Wobei man das natürlich so drehen muss, dass der ausleihende Betrieb sich nicht einfach immer wieder einen anderen Leiharbeiter anstellt.
      • c) Regelungen, dass Leiharbeit nicht überhand nimmt (sofern nicht schon vorhanden). Dass man also sagt, dass in einer Firma nur sagen wir mal maximal 1/3 der Stellen mit Leiharbeitern belegt werden dürfen.
      Ich denke, das Problem Leiharbeit sollte schon in einem eigenen Thread behandelt werden. Denn Leiharbeit an sich ist ein Problem, das nicht nur soziale Ungleichheit oder ausgehebelten Kündigungsschutz betrifft. Leiharbeit an sich ist erstmal das Konzept, daß an einer Arbeitskraft 2 Firmen Geld verdienen - und das führt entweder zu einer Verteuerung des Produkts oder zu einer Verbilligung der Arbeitskraft - im schlimmsten Fall zu beidem. Leiharbeiter gibt es nicht nur im unteren sozialen Bereich, sondern auch im Bereich von Spezialisten, die sich aus irgendeinem Grund nicht als Freelancer durchschlagen wollen (hier spielt der Steuer-Dschungel für Selbstständige und die Situation in den Sozialversicherungspflichten/-vorgaben in Deutschland oft eine nicht ganz unwichtige Rolle, Stichwort Überbürokratisierung).

      Das Problem ist: diese oft auch finanziell gut dastehenden Spezialisten werden dann von der Leiharbeiter-Lobby ins Rampenlicht manövriert, um "Nutzen" vorweisen zu können. Der Schaden wird oft unter den Tisch gekehrt. Wenn eine Firma einer Leiharbeitsfirma schon eigene Büro-Räume im Haus zur Verfügung stellt, weil das organisatorisch einfacher ist, ist der Bereich der Schädlichkeit jedenfalls schon lange überschritten und beide Firmen sollten mal von der Steuer genau gefleddert werden - statt immer die Ein-Personen-Unternehmen abzuschießen.
      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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        #18
        Zitat von Andrycha Beitrag anzeigen
        Langsam komme ich mir echt vor wie ein mensch 3ter klasse.
        Also wie du das bei deiner Firma beschreibst, klingt das wirklich danach.

        Bei der Bank oder beim Vermieter sieht das aber anders aus, du solltest dich hier in deren Lage versetzen.
        Der Vermieter hat Angst, daß er einen Mietnormaden bekommen könnte und du in wenigen Monaten deine Miete vielleicht nicht mehr bezahlen kannst, denn du könntest als Leiharbeiter ja sehr schnell deinen Job verlieren.
        Der Vermieter nimmt dich also deswegen nicht, weil du ihm nicht die Sicherheit bieten kannst, bei der er sich wohlfühlt und vielleicht seine eigenen Schulden decken kann.

        Und bei der Bank ist es ähnlich, ein Bankangestellter der dir einen Kredit gibt, ohne echte Sicherheiten zu haben, der risikiert selbst seinen Arbeitsplatz, also macht er es nicht.
        Die Vergabe von Krediten in den USA an Leuten denen man eigentlich keine Kredite geben sollte, weil sie nicht die Sicherheit bieten können, diese zurückzuzahlen, war übrigens einer der Hauptursachen der Finanzkrise vor wenigen Monaten. Das sollte man hier beachten!


        Wie bei dir in der Firma mit Mitarbeitern umgegangen wird, das klingt aber wirklich übel, mein Beileid.
        Ein paar praktische Links:
        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
        Aktuelles Satellitenbild
        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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          #19
          Zitat von Andrycha Beitrag anzeigen
          Sind es bei mir einzelfälle oder nur die Spitze eines Eisberges? jemand andere / änliche erfahrungen?
          Bin zwar selber ken leiharbeiter, arbeite aber zur Zeit bei meinem Eurojob(hüstel) mit einem ehemaligen Leiharbeiter zusammen... und der hat mir Ähnliches erzählt, wie du es beschreibst.
          >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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            #20
            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            b) zeitliche Beschränkungen - acht Jahre Leiharbeit beim selben Betrieb ist für mich nicht der Sinn von Leiharbeit. Wobei man das natürlich so drehen muss, dass der ausleihende Betrieb sich nicht einfach immer wieder einen anderen Leiharbeiter anstellt.
            Kommt hin und wieder vor - wenn auch eher selten. Bin aber auch kein Freund davon. Gründe dafür können Projektarbeit oder einfach nur vorgegebene Headcount-Zahlen beim Personalstand sein. Aber wie gesagt, so eine Firmenphilosophie von Seiten des Beschäftigers kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.


            c) Regelungen, dass Leiharbeit nicht überhand nimmt (sofern nicht schon vorhanden). Dass man also sagt, dass in einer Firma nur sagen wir mal maximal 1/3 der Stellen mit Leiharbeitern belegt werden dürfen.
            Zumindest ab einer bestimmten Anzahl an internen Mitarbeitern. Wenn eine kleine 2 Personen Firma einen Leiharbeiter aufnimmt sind schon mal 50% weg. Aber ja, grundsätzlich wär eine solche Vorgabe die richtige Richtung.

            Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
            Das ist ein Vorteil für Leiharbeiter: man hat die Chance in viele Bereiche reinzuschnuppern und wenns von beiden Seiten gut passt, ist es durchaus möglich übernommen zu werden.
            Kann ich nur unterstreichen. Nach meinem Schulabschluss musste ich auf den Beginn meines Zivildienstes warten. Die Zeit habe ich dann als Leiharbeiter überbrückt und war insgesamt bei 21 unterschiedlichen Firmen (1 Jahr). War ne interessante und lehrreiche Zeit aber ich würds kein zweites mal machen. Also die kurzfristigen Einsätze - gegen eine Vermittlung als Leiharbeiter um nach einer gewissen Zeit fix übernommen zu werden hätte ich nach wie vor nichts. Aber zum Glück hab ich ja jetzt seit einigen Jahren nen fixen Job.

            Zitat von Darth-Xanatos Beitrag anzeigen
            In der Regel ist es so das man als Leiharbeiter damit bedroht: "Wenn du maulst dann kannst du gleich wieder gehen". So ist es sehr häufig. Ich habe da in den letzten Jahren viel mit erlebt da sowohl mein Bruder als auch zwei meiner FW Kameraden als Leiharbeiter tätig waren. Alle drei hatten ähnliche Erlebnisse. Schlechte Arbeitsbedingungen, unbezahlte Überstunden, Teilweise mobing, zwangsweise verzicht auf Pausen und ..... . Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme. Leiharbeiter kann man jederzeit wieder wegschicken und man kann sie damit erpressen.
            Hier muss ich aber ehrlich sagen, dass solche Firmen auch mit den Fixangestellten nicht viel anders umgehen. Verweigerte Mittagspausen, unbezahlte Überstunden, etc. sind kein exklusives Problem von Leiharbeitern sondern von sehr vielen Angestellten in gewissen Branchen. Auch Fixangestellte sind schnell gekündigt wenn der DG es will und ein Ersatz wird schnell gefunden.

            Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
            Hast du was vernünftiges gelernt ist das natürlich alles kein Problem und es gibt dann tatsächlich auch die Chance fest angestellt zu werden, als Ungelernter dürfte man in aller Regel aber ziemlich dumm drann sein.
            Vor einem Jahr oder so gab es mal eine Reportage im Fernsehen, wo einer ein Jahr lang als Leiharbeiter (ohne irgendwelche besonderen Qualifikationen) gearbeitet hat und lustig sah das nicht aus.
            Also ohne jetzt unsensibel und übermäßig hart klingen zu wollen aber ein Ungelernter Helfer oder ähnliches muss dann eben Maßnahmen ergreifen um seine Qualifikationen zu steigern. Entweder durch eigenfinanzierte Ausbildung oder wenn - was dann natürlich meist der Fall ist - dafür das Geld fehlt durch kostenlose Ausbildungen beim Arbeitsmarktservice.

            Zitat von ThorKonnat Beitrag anzeigen
            Was mich als Leiharbeiter genervt hat war das ewige Stundenzettelschreiben
            Ich kann dich trösten, ich schreib seit mehreren Jahren Stundenzettel und bin kein Leiharbeiter. Zwar elektronisch und nicht auf Papier aber immerhin.

            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Leiharbeit an sich ist erstmal das Konzept, daß an einer Arbeitskraft 2 Firmen Geld verdienen - und das führt entweder zu einer Verteuerung des Produkts oder zu einer Verbilligung der Arbeitskraft - im schlimmsten Fall zu beidem.
            Eher zu einer Umverteilung. Die Mehrkosten für die Arbeitskraft durch den Faktor von 1,xx machen das Kraut auch nicht fett, wenn - vor allem bei Arbeitern - ständig das Risiko besteht, dass der Mitarbeiter plötzlich nicht bei der Arbeit erscheint oder krank ist und die Kosten dafür der Überlasser zahlen muss. Der Beschäftiger zahlt nur bei Anwesenheit. Umverteilung in dem Sinne, dass auf Seiten des Beschäftigers die Beträge weg von den Personalkosten hin zu den Sachkosten gehen. Wie schon eingangs erwähnt häufiger Grund: Einhaltung von Headcounts.

            Die Gründe für die Beschäftigung von Leiharbeitern sind eigentlich oft sehr simpel. In der Baubranche bzw. generell im Gewerbe ist es die Kurzfristigkeit. Eine Firma benötigt "morgen" einen Arbeiter der einen anderen ersetzt bzw. einen zusätzlichen weil sie im Terminplan im Verzug sind und dringend aufholen müssen. Da sie jetzt aufgrund fehlender Kapazitäten nicht einfach einen aus dem Ärmel schütteln können rufen sie bei einem Personaldienstleister an der meist hunderte Leute in der Datenbank hat. Oft erlebt, dass eine Firma um 16:30 Uhr anruft und am nächsten Tag um 7 einen auf der Baustelle stehen haben möchte. Ob das machbar ist ist ne andere Frage aber die Leiharbeitsfirma hat meist zumindest mehr Möglichkeiten so kurzfristig jemanden aufzutreiben als irgendeine Baufirma.
            Im kaufmännischen Bereich bzw. in der Technik/EDV liegt es ganz anders. Hauptgründe sind Urlaubsvertretungen in der Sommerzeit, teilweise auch Krankenstandvertretungen, typische Studentenpraktika, etc. Nicht zu vergessen die Suche nach permanentem Personal. Eine Firma kann sich viel Kosten im Bereich des Recruitings ersparen, wenn sie nicht selbst nach Fixpersonal suchen muss sondern dies einem Dienstleister überlässt. Der Beschäftiger bekommt dann nur noch die Kandidaten vorgeschlagen die schon aus der großen Maße der Bewerbungen herausgefiltert wurden. Nimmt er eine(n) davon wird meist erstmal ne Probezeit vereinbart - also Leiharbeit für x Monate - und dann Fixübernahme. Kosten hierfür: x Monatsgehälter an den Personaldienstleister. (Sofern der Mitarbeiter nicht bei der Leihfirma kündigt und dann "überraschend" beim vormaligen Beschäftiger anfängt )

            Wenn eine Firma einer Leiharbeitsfirma schon eigene Büro-Räume im Haus zur Verfügung stellt, weil das organisatorisch einfacher ist, ist der Bereich der Schädlichkeit jedenfalls schon lange überschritten und beide Firmen sollten mal von der Steuer genau gefleddert werden - statt immer die Ein-Personen-Unternehmen abzuschießen.
            Wobei dann wieder die Frage ist für was die Räumlichkeiten genutzt werden. Oft ist es ein Recruitingstandort für Bewerbungen. Die Mitarbeiter stellen sich in den Räumlichkeiten des späteren Beschäftigers vor und sehen schon mal das direkte Umfeld. Liegt auch oft daran, dass der Personaldienstleister weit vom Kunden entfernt seine Niederlassung hat. Ja, da lass ich mir die organisatorische Erleichterung schon einreden ohne hier einen negativen Effekt zu sehen. Oder was genau meinst du?

            Die Leiharbeiterbranche ist ein schmutziges Geschäft mit viel illegalen Praktiken. Es gibt Betrug, Benachteiligungen der Arbeitskräfte, unmoralische Handlungen, etc. Alle über einen Kamm scheren kann man aber wie T`Pau oder Arwen schon sagte aber auch nicht alle. Es gibt doch genug ehrliche Personaldienstleister die dann mit dem schlechten Ruf der Branche leben müssen.

            Ehrlich gesagt weiss ich auch nicht genau wie die rechtliche Lage in Deutschland ist da ich nur die Situation in Österreich etwas besser erlebt habe. Zum Beispiel wie in Deutschland die Einstufungen von Seiten der Tariverträge (in Österreich Kollektivverträge) sind, wie diese gelten betreffend Mindestlohn, etc. Vor allem wenn sich der Kollektivvertrag des Überlassers und der des Beschäftigers unterscheiden, welcher gilt wenn einer davon für den Arbeiter besser/schlechter ist.

            Es gibt sehr bereits jetzt sehr viele gesetzliche und kollektivvertragliche Regelungen die die Arbeiter (egal ob Fixangestellter oder Leiharbeiter) schützen. Diese können gerne noch stärker werden - vor allem in Deutschland wenn die Reportage stimmt die ich vor einigen Monaten im deutschen TV gesehen habe. Die Praxis der Leiharbeit ist aber mit Sicherheit nicht grundsätzlich falsch oder abzulehnen sondern sie ist einfach nur zu reglementieren. Wenn die Rahmenbedingungen sowohl für den Arbeiter/Angestellten als auch für den Überlasser/Beschäftiger passen bietet es Vorteile für alle Seiten.
            "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
            "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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              #21
              Zunächst einmal differenziere ich Statusbedingt bei einer Leiharbeitsfirma, das heist kommst man in seinem Berufsbild in die Leiharbeit ( mittlere reife aufwärts) kann der Deal zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durchaus beiderseitig Profitabel sein. Wobei der Profit lediglich wie T´Paul schon richtig erwähnt hat , im regen Betriebswechsel liegt dadurch gewinnt man viel Erfahrung und hat wenig Stress da man ja nur an ort und Strelle sein muss wie es der Auftrag verlangt.

              Und doch ist es so:

              - der Arbeitnehmer kann Fast auf Knopfdruck vom der zeitigen Auftrag ( was die momentane Arbeitstädte ist) Abgezogen werden.
              (bekannt ist das manche Aufträge keine 2 Jahre dauern und somit fallen diverse Dinge schon mal ins Wasser)

              Es existieren Dumpinglöhne die tatsächlich z.B. für Arbeiten wie Kommissionieren / Lagertätigkeiten oder wie -Matze- schrieb (im Druckerbau /Druckerei) ein regelrechter Witz sind.

              Die Monatlichen Fixkosten für den einzelnen Arbeitnehmer sind zeitweilig eine Zumutung.
              (siehe PKW verschleiß, Spritkosten, Verpflegungs und Unterkunftspauschalen)

              Das alles ist aber noch lange kein Grund in irgendeiner weise im Selbstmittleid zu versinken den ein Vertrag oder eine Regelung findet Prinzipiell zwischen zwei Seiten Stadt.Dafür fehlen Wissensgrundlagen die sich der Arbeitnehmer selbst aneignen muss.Damit ist es nicht getan er muss sie auch noch einigermaßen vorrauschauend benutzen können nur um seine Existenz zu sichern.
              - Standardeinkommen ca 850 euro Brutto pro Monat (Lagerhilfe) für diese glorreiche Grundlage, die dm Arbeitenden als zusätzliche "Belastung" auferlegt wird.
              (Schon gut schon gut Infinitas kann auch ein wenig Flammerei betreiben )

              Leiharbeit hat daher auch für mich eindeutig zu viele Nachteile die die Vorteile nicht aufwiegen.

              LG Infinitas
              Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                #22
                Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
                Es existieren Dumpinglöhne die tatsächlich z.B. für Arbeiten wie Kommissionieren / Lagertätigkeiten oder wie -Matze- schrieb (im Druckerbau /Druckerei) ein regelrechter Witz sind.
                Gibt es in GER keine tarifvertraglich geregelten Mindestlöhne basierend auf Dienstjahren und aufgabenbasierter Einstufung? Im Arbeiter-Bereich werden zumindest in AUT auch die Fixangestellten eher selten besser bezahlt als bei uns der Kollektivvertrag vorgibt. Das ist ein allgemeines arbeitsmarktechnischen Problem auf Seiten der Firmen. Gerade mal in der Technik und im kaufmännischen Sektor schaut es besser aus.

                Drucker? Hm http://www.druck.or.at/downs/loehne/lt08-gra.pdf Naja, Helfer könnte besser sein, zumindest Facharbeiter verdienen nicht soo schlecht.
                "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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                  #23
                  Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                  Drucker? Hm http://www.druck.or.at/downs/loehne/lt08-gra.pdf Naja, Helfer könnte besser sein, zumindest Facharbeiter verdienen nicht soo schlecht.
                  Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.

                  Also im Endeffekt ist es schon eine Frechheit für die selbe Tätigkeit 5-6€ weniger zu erhalten. In wie fern sich das für den Betrieb lohnt keine Ahnung, weil ich denke doch das die Leihfirma den Rest munter einkassiert.

                  Zum Leiharbeiter generell:
                  Das kommt halt auf die Einstellung der Firma an, Weltbild hat einen guten Ruf was das Arbeitsklima angeht. Also kann man sicher auch heute noch eine relativ vernünftige Stelle als Leiharbeiter finden.
                  Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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                    #24
                    Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
                    Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.

                    Also im Endeffekt ist es schon eine Frechheit für die selbe Tätigkeit 5-6€ weniger zu erhalten. In wie fern sich das für den Betrieb lohnt keine Ahnung, weil ich denke doch das die Leihfirma den Rest munter einkassiert.

                    Zum Leiharbeiter generell:
                    Das kommt halt auf die Einstellung der Firma an, Weltbild hat einen guten Ruf was das Arbeitsklima angeht. Also kann man sicher auch heute noch eine relativ vernünftige Stelle als Leiharbeiter finden.
                    Stundenlöhne für Leiharbeiter werden im "Einzelfall" sogar unter 6,50€ gedrückt. In Deutschland wird Leiharbeit mehr und mehr zum Abdecken von "benötigtem Massenmenschenmaterial" für un- bis geringqualifizierte Tätigkeiten verwendet, der Leiharbeiter unter dieser Vorgabe auch eingestellt - und wenn er dann doch mal in seinem Lehrberuf eingesetzt wird, wird häufig nicht der Lohn aufgestockt. In Deutschland dominieren tatsächlich die schwarzen Schafe das Geschäft - wobei man dabei nicht allein die Leiharbeits-Firmen verantwortlich machen kann, denn:

                    Firmen, die bewußt versuchen, einen hohen Anteil an Leiharbeitern im Fertigungsbereich einzusetzen, um den Einfluß der Gewerkschaft im eigenen Haus gering zu halten (z.B Kesseböhmer) oder Arbeitskräfte per "Hauruck"-Aktionen von den eigenen Lohnlisten per indirektem Zwang zu einer Leiharbeitsfirma umverlagern, damit der Personalkosten-Anteil in der Jahresbilanz besser aussieht (Leiharbeiter sind Sachkosten) und die Firma an der Börse besser gehandelt wird (hohe Personalkosten drücken den Kurs, weil im Verstand eines Börsianers Sachkosten leichter zu verringern sind als Personalkosten) - so geschehen bei Parker Hannifin, die ja auch schon mal 'ne gesunde Firma schlucken, um ein Patent zu übernehmen und die Firma danach auflösen und alle Mitarbeiter vor die Wahl stellen, 200km weit weg weiterzuarbeiten oder zu kündigen - sind Beispiele, wo das Heuschreckentum in der Wirtschaft direkt negativen Einfluß auf die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse hat. Ausser für die Gruppe der Arbeitnehmer, die gern rumkommen, gern was Neues lernen und Routine hassen wie die Pest ist Leiharbeit das qualitativ schlechtere Beschäftigungsverhältnis und die meisten "Entschuldigungen" zur massiven Nutzung von Leiharbeitern wie "saisonal bedingt" (wobei saisonal bedingt dann auch mal 9 Monate des Jahres meint) sagen einfach nur aus, das die Unternehmensleitung das unternehmerische Risiko nicht mehr tragen will. Es sind dringend gesetzliche Einschränkungen in Deutschland bei Leiharbeit nötig, wie von SF-Junky weiter vorn im Thread aufgelistet.
                    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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                      #25
                      Leiharbeiter sind effektiv sogar teurer als normale Arbeitnehmer, weil nämlich das Leiharbeitsunternehmen Geld damit verdienen will, Arbeitnehmer zu "verleihen". Leiharbeit ist nur in 2 Situationen überhaupt nützlich: Wenn man kurzfristige Auftragsspitzen hat und die Stammbelegschaft mit der Arbeit nicht fertig wird oder wenn man nicht selbst auf Mitarbeitersuche gehen will. Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.

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                        #26
                        Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                        Leiharbeiter sind effektiv sogar teurer als normale Arbeitnehmer, weil nämlich das Leiharbeitsunternehmen Geld damit verdienen will, Arbeitnehmer zu "verleihen". Leiharbeit ist nur in 2 Situationen überhaupt nützlich: Wenn man kurzfristige Auftragsspitzen hat und die Stammbelegschaft mit der Arbeit nicht fertig wird oder wenn man nicht selbst auf Mitarbeitersuche gehen will. Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.
                        Deine übermäßig optimistische Einstellung in Ehren und mit dem aufrichtigen Wunsch, daß du recht behälst - ich denke, du siehst das Konzept "Leiharbeit" zu einfach, womit deine Kosten/Nutzen-Rechnung auch zu einfach ausfällt und die Schlußfolgerung falsch ist.

                        Außer den beiden ausgewählten Beispielen (Gewerkschaftseinfluß und Bilanzschönung) profitieren gerade die Heuschrecken von Leiharbeitern enorm: Keine Zeitverschwendung bei der "Entsorgung" unfähiger Arbeitnehmer, Druck auf die Stammbelegschaft ("Wenn das nicht klappt, ersetzen wir euch mit Leiharbeiten", Pharmazievertrieb Noveda) und Null-Verlustzeiten in Krankheitsfällen (die Leihfirma muß täglich die benötigte Arbeitskraft stellen, nicht einen bestimmten Mitarbeiter) sorgen für weitere Pluspunkte aus Sicht der Unternehmensführung, vom Verhindern langfristiger Beschäftigungsverhältnisse und dem Vermeiden damit verbundener Entschädigungszahlungen im Kündigunsfall - z.B bei Umstrukturierungen - ganz zu schweigen. Das Unternehmen gewinnt Flexibilität am Markt und es drohen keine Unsummen an Personalunkosten mehr, wenn man Standorte zusammenlegt oder auflöst. Ausserdem ist es wirtschaftlich gut möglich, daß in wie von Matze geschilderten Fällen der Lohndiskrepanz und "Volumenverträgen" (30 Mitarbeiter gemietet) der Leiharbeiter die Gewinnspanne der Leiharbeitsfirma inzwischen zum größeren Teil selbst trägt. Die Nachfrage an Leiharbeitskräften würde ja nicht seit Aufkommen dieses Arbeitsmodelles beständig steigen, wenn es einen langfristig schädlichen Nebeneffekt gäbe. Dieser Effekt hätte sich inzwischen einstellen müssen.

                        Leiharbeit wieder loswerden, daß müssen die Arbeitnehmer selbst in die Hand nehmen, vor allem, wenn sie "gezwungener Weise" ("Wenn Sie sich da nicht bewerben, gibt's das nächste Vierteljahr keine Bezüge", Arbeitsagentur und Wiedereingliederungsbehörden - sozusagen die Sklavenjäger der Moderne ) in einer solchen Firma arbeiten müssen. Alles an Unzulänglichkeiten und Verstößen sammeln und der Gewerbe-Aufsicht mitteilen ist da der beste Weg, muß aber konsequent durchgezogen werden, ausserdem auf die exakte Einhaltung des Arbeitsvertrages pochen und nicht wegen "2 Kilometer mehr Anfahrt, was ist das schon" oder ähnlichem klein beigeben. Innerhalb der ersten 3 Monate finden sich bei den meisten Leiharbeitsunternehmen mindestens 2 Verstöße gegen Arbeitszeitregelungen oder ähnlichem. Betroffene Arbeitnehmer sollten aber unbedingt Rechtsschutz versichert sein, um das durchzuziehen.
                        Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                        "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                        Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                          #27
                          Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
                          Stimmt das Facharbeiter Gehalt ist schon ok, zumindest kann man sich nicht beschweren. Aber nur zum Vergleich der Leiharbeiter bekommt 7,38 pro Stunde, der Festangestellte zwischen 10-15€ je nach Betriebszugehörigkeit.
                          Nochmal damit ich es richtig verstehe: Bei euch bekommen Leiharbeiter weniger als ihnen laut Tarifvertrag/Kollektivvertrag mindestens zusteht? Eigenartige gesetzliche Regelung die in Österreich nicht möglich ist.

                          Deine 7,38 pro Stunde sind in AUT laut dem Kollektivvertrag den ich da ausgegraben habe nur möglich, wenn der unter 18jährige Leiharbeiter als Helfer in der untersten Stufe bzw. ein über 18jähriger in den ersten 6 Wochen für Putzdienste eingesetzt wird. Und selbst dann nur, wenn er 40,8 Std. reguläre Arbeitszeit hat.

                          (EDIT: Hab jetzt auf die Schnelle nur die 2005er Version gefunden aber laut hier gibts laut Kollektivvertrag nur 37 Std. wöchentliche Arbeitszeit. Also Mindestgehalt in der untersten Helfer-Stufe (unter 18jährige bzw. Putzdienste) von EUR 8,13. Und je nach Betriebszugehörigkeit verlängert sich ja die Dauer in dem Aufgabenbereich wodurch selbstverständlich auch Sprünge in eine höhere Stufe möglich sind. Egal ob Leiharbeiter oder nicht.)

                          Unter Kollektivvertrag spielt sich einfach nichts ab. Und wie die Einstufung ist bestimmt die bisherige Berufserfahrung. Egal ob bei der Leihfirma oder sonstwo. Deshalb ist es ja auch so wichtig sich immer Dienstzeugnisse geben zu lassen.
                          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
                          "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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                            #28
                            Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                            Leiharbeit wird über kurz oder lang aussterben.
                            So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht.

                            Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                            Nochmal damit ich es richtig verstehe: Bei euch bekommen Leiharbeiter weniger als ihnen laut Tarifvertrag/Kollektivvertrag mindestens zusteht? Eigenartige gesetzliche Regelung die in Österreich nicht möglich ist.
                            Die Leiharbeiter sind nie mit unserem Tarif gekoppelt gewesen sondern hatten ihren eigenen Tarif, eben die 7,38.
                            Ein Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder immer Recht behält oder angenehme Überraschungen erlebt.

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                              #29
                              So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht.
                              Ja, das fällt mir auch auf, weil ich derzeit eine neue Stellung suche, aber ich bin sicher, dass Leiharbeit in ein paar Jahren keine Rolle mehr spielen wird.

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                                #30
                                Die Leiharbeiter sind nie mit unserem Tarif gekoppelt gewesen sondern hatten ihren eigenen Tarif, eben die 7,38.
                                Da liegt der Fehler aber an den eigentümlichen gesetzlichen Regelungen in Deutschland und nicht am Prinzip der Leiharbeit an sich wie es erfolgreich in zig Ländern der Welt eingesetzt wird.

                                Zitat von -Matze- Beitrag anzeigen
                                So optimistisch wäre ich auch gerne aber momentan sieht es ja eher nach dem Gegenteil aus, immer mehr Leiharbeiter werden gesucht
                                Wie gesagt, Leiharbeit hat schon seinen Sinn - wie bereits von mir auf der vorigen Seite dargelegt. Es müssen nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen passen damit die Leiharbeiter nicht benachteiligt werden. Warum das in Deutschland nicht der Fall ist, ist mir ein Rätsel und finde ich ehrlich gesagt schockierend. In Österreich klappt es ja auch, dass man den Mitarbeitern den jeweiligen Kollektivverttragslohn auszahlt den die jeweilige Firma auch für ihre Fixmitarbeiter verwendet.

                                siehe auch:

                                §2 (3) AÜG: Durch den Einsatz überlassener Arbeitskräfte darf für die Arbeitnehmer im Beschäftigerbetrieb keine Beeinträchtigung der Lohn- und Arbeitsbedingungen und keine Gefährdung der Arbeitsplätze bewirkt werden.

                                §10 (1) AÜG: Die Arbeitskraft hat Anspruch auf ein angemessenes, ortsübliches Entgelt, das mindestens einmal monatlich auszuzahlen und schriftlich abzurechnen ist. Normen der kollektiven Rechtsgestaltung, denen der Überlasser unterworfen ist, bleiben unberührt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit ist für die Dauer der Überlassung auf das im Beschäftigerbetrieb vergleichbaren Arbeitnehmern für vergleichbare Tätigkeiten zu zahlende kollektivvertragliche oder gesetzlich festgelegte Entgelt Bedacht zu nehmen.

                                §10 (3) AÜG: Während der Überlassung gelten die arbeitszeitrechtlichen Vorschriften des im Beschäftigerbetrieb auf vergleichbare Arbeitnehmer anzuwendenden Kollektivvertrags und einer auf vergleichbare Arbeitnehmer anzuwendenden gesetzlich festgelegten Regelung auch für die überlassene Arbeitskraft.

                                Quelle: http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFas...ummer=10008655

                                Der Punkt mit der Gefährdung der Arbeitsplätze ist natürlich schwerer zu kontrollieren und wird auch in vielen Fällen nicht eingehalten aber zumindest die Gehälter und Löhne sind sehr streng kontrolliert und reglementiert.
                                Zuletzt geändert von cybertrek; 29.11.2009, 10:35.
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