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    #91
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Es kostet eigentlich nur zehn Sekunden, um festzustellen, dass nicht alle Zwischenrufe protokolliert werden. Durch Fett- und Kursivdruck fallen die doch recht schnell auf. Schau doch mal auf die letzte Seite ganz oben.
    Ja, inzwischen hab ich es auch gesehen. Auf Seite 5 zum Beispiel.

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Ich habe übrigens auch nicht bestritten, dass in Protokollen von Parlamentssitzungen einzelne, gut zu verstehende Zwischenrufe, z.B. in kleinen Pausen in den Reden festgehalten werden. Das ist auch in Deutschland nicht anders.
    Ich habe mich hauptsächlich auf deine Aussage bezogen, dass nur relevante Aussagen protokolliert werden:

    und ordnen nur relevante Äußerungen/Vorschläge etc. einzelnen Teilnehmern zu
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Aber von einem detaillierten, systematischen Festhalten aller Zwischenrufe kann nicht die Rede sein. Ob und welche Rufe festgehalten werden, hängt zum großen Teil vom Zufall ab. Wie gesagt: Schau doch mal auf die letzte Seite ganz oben. Dort findest zu Zusammenfassungen. Die Behauptung, jedwede Äußerung werde festgehalten - wie in diesem Thread behauptet - , ist somit an einem beliebigen Beispiel widerlegt.
    Was den Nationalrat und die stenographischen Protokolle betrifft haben wir die Sache ja schon geklärt.

    In Ministerialsitzungen kann ich mir vorstellen, dass diese auch auf Band protokolliert werden. Sinn würde es machen, da in Arbeitsgruppen noch eher relevante Außerungen fallen als von streitlustigen Abgeordneten im großen Saal. Immerhin lebt eine solche Sitzung von der aktiven Diskussion. Ob diese dann wortgenau zu Papier gebracht werden müsste man nachlesen. Wie genau diese dann protokolliert werden - also egal was gesagt wird - ist abhängig von Arbeitsanweisung und persönliche Einschätzung der Sekretärin. Ich habe mal für etwa 1 Woche Telefongespräche mit Kunden die auf Band aufgenommen wurden protokolliert und jedes Wort im Hintergrund niedergeschrieben. War mein erster Job - vielleicht war ich übermotiviert.

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Zudem sind Parlamentsdebatten immer noch ein anderes Kaliber als eine Sitzung eines Arbeitskreises im Außenministerium. Wenn da jemand sagt, Angela Merkel sollte sich ein besseres Deo zulegen, wird das sicher nicht protokolliert.
    Ja, würde ich auch glauben bzw. hoffen. Auf Band wird es aber kaum rausgeschnitten werden, bei einer nachträglichen Abschrift wird man es sicher auslassen. Je nachdem in welcher Form wikileaks die Quellen vorliegen taucht es dann in der Öffentlichkeit auf (oder eben nicht).
    "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
    "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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      #92
      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
      Ich kann nur vermuten, dass du noch nie an einer solchen Sitzung teilgenommen hast.

      Nicht nur das, du hast anscheinend auch noch nie eine Bundestagssitzung gesehen.
      Also eine Bundestagssitzung und eine interne Außenministeriumssitzung sind ja wohl zwei paar Schuhe.
      When I feed the poor, they call me a saint.
      When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


      ~ Hélder Câmara

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        #93
        Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
        Ich habe mich hauptsächlich auf deine Aussage bezogen, dass nur relevante Aussagen protokolliert werden:
        Man muss da schon zwischen einem normalen Protokoll und einem Debattensitzungsprotokoll unterscheiden. Meines Wissens nach wird ohnehin nur bei öffentlichen Geschichten wörtlich mitstenographiert. In Deutschland fallen mir da auch nur die Parlamente ein, womöglich noch wenige Gerichtsprozesse (wobei ich das nur aus dem amerikanischen kenne).

        Die Aussage, die du zitierst, bezieht sich auf Protokolle von Besprechungen, bei denen nicht mitstenographiert wird. Und das sind 99,99% aller Protokolle. Da finden sich nur relevante Äußerungen. Protokolle sind schließlich vor allem Arbeitsmaterial. Deswegen müssen sie sich auf wesentliches beschränken. Das Protokoll einer Sitzung der Justizminister der Länder z.B. ist nicht wörtlich, sondern zusammenfassend. Alles andere wäre völlig unpraktikabel!

        In Ministerialsitzungen kann ich mir vorstellen, dass diese auch auf Band protokolliert werden. Sinn würde es machen, da in Arbeitsgruppen noch eher relevante Außerungen fallen als von streitlustigen Abgeordneten im großen Saal. Immerhin lebt eine solche Sitzung von der aktiven Diskussion. Ob diese dann wortgenau zu Papier gebracht werden müsste man nachlesen.
        Warum sollte man wohl grundsätzlich alle Arbeitssitzungen irgendwelcher Ausschüsse auf Band aufzeichnen? Zum einen behindert es eine freie Arbeits- und Diskussionskultur, wenn sie grundsätzlich mitgeschnitten wird. Zum anderen: selbst wenn, vermute ich mal, dass zum anderen niemand wieder in diese Bänder reinhören würde. Was es nicht ins Protokoll schafft, ist auch nicht relevant. Alles relevante wird in das Arbeitsprotokoll, das auch gerne mal zehn Seiten haben kann, aufgenommen. Und was es da nicht reinschafft, ist auch nicht wichtig. Nein, das wird in der Regel sicherlich nicht wörtlich mitgeschrieben und auch nicht aufgezeichnet. (es würden solche Aufzeichnungen außerdem bestimmt auch öfter in den Medien auftauchen, wenn es sie gäbe).

        Ich habe übrigens doch auch schon selbst Bestände eines Außenministeriums gelesen, nämlich des britischen Kriegs- und Außenministers in GB 1945ff. Und ich habe da auch ähnliches in Berichten gelesen.

        Kid hat aber ganz recht. Die zitierten Äußerungen werden autorisiert sein. Man kann bei Berichten von Botschaftern an das Mutterland nicht so tun, als seien das irgendwelche irrelevanten Mitarbeiter oder nur dahingeschwätztes Getratsche. Und falls diese Äußerungen nicht authentisch sein sollten, warum ruft Clinton dann ihre Kollegen an, um den Schaden zu begrenzen?
        Republicans hate ducklings!

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          #94
          Zitat von endar Beitrag anzeigen
          Man muss da schon zwischen einem normalen Protokoll und einem Debattensitzungsprotokoll unterscheiden. Meines Wissens nach wird ohnehin nur bei öffentlichen Geschichten wörtlich mitstenographiert. In Deutschland fallen mir da auch nur die Parlamente ein, womöglich noch wenige Gerichtsprozesse (wobei ich das nur aus dem amerikanischen kenne).
          Normale kleinere Meetings werden wohl kaum mitstenographiert. Da bin ich voll bei dir. Völlig unpraktikabel. Im Grunde würde es auch reichen die jeweiligen Beschlüsse bzw. Nicht-Beschlüsse niederzuschreiben. Siehe z.B. diverse Gemeinderatsprotokolle. In der Privatwirtschaft werden ebenfalls soweit ich es kenne nur zusammenfassende (Nicht-)Beschlüsse festgehalten.

          Bandprotokolle gibt es zumindest in der Finanzwirtschaft bei denen Nachweispflicht herrscht. Bei Ministerialsitzungen kann ich mir die Bandprotokolle vorstellen um den Verlauf rückwirkend erfassen zu können. Eben wie gesagt durch Sekretärinnen oder ähnliches. Muss ich mal nachlesen ob es da was öffentliches dazu gibt. Vermute aber eher nicht. Naja, abgesehen von wikileaks.

          Warum sollte man wohl grundsätzlich alle Arbeitssitzungen irgendwelcher Ausschüsse auf Band aufzeichnen? Zum einen behindert es eine freie Arbeits- und Diskussionskultur, wenn sie grundsätzlich mitgeschnitten wird. Zum anderen: selbst wenn, vermute ich mal, dass zum anderen niemand wieder in diese Bänder reinhören würde. Was es nicht ins Protokoll schafft, ist auch nicht relevant. Alles relevante wird in das Arbeitsprotokoll, das auch gerne mal zehn Seiten haben kann, aufgenommen. Und was es da nicht reinschafft, ist auch nicht wichtig. Nein, das wird in der Regel sicherlich nicht wörtlich mitgeschrieben und auch nicht aufgezeichnet. (es würden solche Aufzeichnungen außerdem bestimmt auch öfter in den Medien auftauchen, wenn es sie gäbe).
          Es schmerzt fast einen solchen Vergleich zu bringen: In "The West Wing" konnte eine Sekretärin die für das Protokoll verantwortlich war den genauen Wortlaut des Vizepräsidenten in einem Meeting wiedergeben.

          Ob dies in der Realität auch so funktioniert ist zweifelhaft. Möglich wärs, ebenso das Band. Kommt wohl auf den Inhalt des Meetings an. Bänder können zum Beispiel "in Ruhe" nachträglich von einem Heer an Sekretärinnen abgetippt werden ohne dass wer im Meetingsraum sitzt und mitschreibt. Die Effizienzfrage ist sicher situations- bzw. branchenabhängig.
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            #95
            Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
            Naja, abgesehen von wikileaks.
            Wie kommst du darauf, dass es sich bei den zitierten Äußerungen um mündliche handeln würde? Ich habe nur ein, zwei Artikel dazu überflogen, aber nichts dazu gelesen und auch nichts, was darauf hindeuten würde. Ich habe keinen Zweifel daran, dass solche Beurteilungen sich in schriftlichen Berichten finden lassen.

            Bei Ministerialsitzungen kann ich mir die Bandprotokolle vorstellen um den Verlauf rückwirkend erfassen zu können.
            Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich ein Staatssekretär oder seine Mitarbeiter mehrstündige Audioaufzeichnungen anhören, um irgendeine Frage des Gesprächsverlaufs im Nachhinein zu klären, die sich nicht auch aus einem normalen Protokoll entnehmen ließen? Sowas dürfte wohl praktisch nicht vorkommen.

            Es schmerzt fast einen solchen Vergleich zu bringen: In "The West Wing" konnte eine Sekretärin die für das Protokoll verantwortlich war den genauen Wortlaut des Vizepräsidenten in einem Meeting wiedergeben.
            Wenn jemand mitstenographiert, ist das auch kein Problem, etwas wörtlich wiederzugeben. Oder wie meinst du, kamen die Protokolle von Sitzungen zustande, bevor es die Möglichkeit zu Tonbandaufzeichnungen gab?

            Ob dies in der Realität auch so funktioniert ist zweifelhaft. Möglich wärs, ebenso das Band. Kommt wohl auf den Inhalt des Meetings an. Bänder können zum Beispiel "in Ruhe" nachträglich von einem Heer an Sekretärinnen abgetippt werden ohne dass wer im Meetingsraum sitzt und mitschreibt. Die Effizienzfrage ist sicher situations- bzw. branchenabhängig.
            Wenn jemand mitstenographiert, sind Tonbandaufnahmen nicht notwendig. Wie gesagt: es gibt Sitzungsprotokolle nämlich auch schon aus der Zeit vor dem Tonband.

            Aber zurück zum Thema, wo das nämlich hier eigentlich nix zu suchen hat: Die von wikileaks zitierten Äußerungen / Beurteilungen sind sicherlich schriftlicher Natur und finden sich in dieserm Form in Aktennotizen, Berichten etc. Nix mit zufällig dazuprotokolliert oder ausversehen aufgezeichnet.
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              #96
              Zitat von endar Beitrag anzeigen
              Wie kommst du darauf, dass es sich bei den zitierten Äußerungen um mündliche handeln würde? Ich habe nur ein, zwei Artikel dazu überflogen, aber nichts dazu gelesen und auch nichts, was darauf hindeuten würde. Ich habe keinen Zweifel daran, dass solche Beurteilungen sich in schriftlichen Berichten finden lassen.
              Schriftlich ja. Von irgendwem abgetippt. Entweder live, nachträglich per Band oder nachträglich aufgrund Erinnerung. Tonbandaufnahmen werden sicher einen verschwindend geringen Anteil der Quellen darstellen. Wenn überhaupt.


              Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich ein Staatssekretär oder seine Mitarbeiter mehrstündige Audioaufzeichnungen anhören, um irgendeine Frage des Gesprächsverlaufs im Nachhinein zu klären, die sich nicht auch aus einem normalen Protokoll entnehmen ließen? Sowas dürfte wohl praktisch nicht vorkommen.
              Nein. Aber ich glaube, dass es vorkommen kann, dass die gesamten Bandaufzeichnungen eines Meetings im Nachhinein abgetippt werden. Daraus kann dann eine bestimmte Aussage herausgefiltert werden. Sicher nicht jedes einzelne Meeting aber einige wichtige durchaus.


              Wenn jemand mitstenographiert, ist das auch kein Problem, etwas wörtlich wiederzugeben. Oder wie meinst du, kamen die Protokolle von Sitzungen zustande, bevor es die Möglichkeit zu Tonbandaufzeichnungen gab?
              Natürlich. Damit wäre dies aber ein Beispiel, dass nicht nur in Parlamentssitzungen (oder Senat oder Kongress) das Gesagte wörtlich festgehalten wird sondern auch in normalen Meetings. Meine Intention war das situationsbedingte Beispiel.

              Wenn jemand mitstenographiert, sind Tonbandaufnahmen nicht notwendig. Wie gesagt: es gibt Sitzungsprotokolle nämlich auch schon aus der Zeit vor dem Tonband.
              Beides zeitgleich ist natürlich unsinnig. Band macht aber auch nur Sinn, wenn dieses nachträglich ausgewertet wird. Sonst kann man sich das gleich ganz sparen. Wie du schon sagst, nieman ackert ein Band durch nur um eine bestimmte Aussage die er jetzt in dem Moment braucht zu hören.

              Worin unterscheiden sich jetzt eigentlich unsere beiden Meinungen? Nur, dass ich Tonbandaufnahmen die nachträglich abgetippt werden für möglich erachte? Welche dann eben wikileaks zugespielt wurden. Zusammen mit Datenbankauszügen in denen formlos persönliche Erfahrungswerte eingetragen wurden.
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                #97
                Also bei uns im Bezirksparlament ist es so, dass sowohl die Sitzungen der BVV (Bezirksverordnetenversammlung, sozusagen die Parlamente der Berliner Bezirke) als auch der Ausschüsse auf Band aufgenommen werden. Daraus wird dann von einem Mitarbeiter ein Ergebnissprotokoll erstellt, auf Verlangen einer Fraktion kann auch ein Wortprotokoll von einzelnen Tagesordnungspunkten erstellt werden.
                Die Aufzeichnung werden dann eine bestimmte Zeit (ich glaube drei Monate) aufbewahrt und anschließend gelöscht.
                Das ganze funktioniert ja inzwischen nicht mehr mit Kasetten sondern digital, so dass sich sowohl der Aufwand als auch der Platzbedarf in Grenzen hält.
                Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013

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                  #98
                  Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                  Schriftlich ja. Von irgendwem abgetippt. Entweder live, nachträglich per Band oder nachträglich aufgrund Erinnerung. Tonbandaufnahmen werden sicher einen verschwindend geringen Anteil der Quellen darstellen. Wenn überhaupt.
                  Lol. Als "schriftlich" bezeichnet man Quellen, welche auch originär und speziell schriftlich sind: Berichte, Notizen, Zusammenfassungen etc. Abgetippte Interviews bezeichnet man trotzdem als "mündliche Quellen".

                  Nein. Aber ich glaube, dass es vorkommen kann, dass die gesamten Bandaufzeichnungen eines Meetings im Nachhinein abgetippt werden. Daraus kann dann eine bestimmte Aussage herausgefiltert werden. Sicher nicht jedes einzelne Meeting aber einige wichtige durchaus.
                  Das wird mir jetzt zu hypothetisch, darüber nachzusinnen, was theoretisch passieren könnte mit Audioaufzeichnungen, deren Sinn und Nutzen ich nicht sehe, bzw. deren Existenz und Effektivität ich bezweifle.

                  Natürlich. Damit wäre dies aber ein Beispiel, dass nicht nur in Parlamentssitzungen (oder Senat oder Kongress) das Gesagte wörtlich festgehalten wird sondern auch in normalen Meetings. Meine Intention war das situationsbedingte Beispiel.
                  Ich kenne diese Folge dieser Fernsehserie leider nicht, um mich detailliert dazu zu äußern. Ich habe da aber mal eine Folge Spongebob gesehen, die das genaue Gegenteil beweist.

                  Worin unterscheiden sich jetzt eigentlich unsere beiden Meinungen? Nur, dass ich Tonbandaufnahmen die nachträglich abgetippt werden für möglich erachte? Welche dann eben wikileaks zugespielt wurden. Zusammen mit Datenbankauszügen in denen formlos persönliche Erfahrungswerte eingetragen wurden.
                  Du vermittelst den Eindruck, zu glauben, als seien die zitierten Äußerungen spontane Faseleien, die von irgendwelchen Angehörigen der Dritten Garnitur auf irgendwelchen nebensächlichen Sitzungen gefallen wären.

                  Als ausgebildeter Historiker glaube ich das nicht. Hier wurden Äußerungen an die Öffentlichkeit gebracht wurden, welche ganz bewusst und wohlüberlegt verfasst wurden. Inhalt der Äußerungen sind ja nicht einfach Lästereien. Es wird stattdessen dem jeweiligen Chef ein unverblümter Eindruck wiedergegeben, mit wem man es zu tun habe. Da ist der Unterschied.
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                    #99
                    Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                    Schriftlich ja. Von irgendwem abgetippt. Entweder live, nachträglich per Band oder nachträglich aufgrund Erinnerung. Tonbandaufnahmen werden sicher einen verschwindend geringen Anteil der Quellen darstellen. Wenn überhaupt.
                    Lol. Als "schriftlich" bezeichnet man Quellen, welche auch originär und speziell schriftlich sind: Berichte, Notizen, Zusammenfassungen etc. Abgetippte Interviews bezeichnet man trotzdem als "mündliche Quellen".

                    Nein. Aber ich glaube, dass es vorkommen kann, dass die gesamten Bandaufzeichnungen eines Meetings im Nachhinein abgetippt werden. Daraus kann dann eine bestimmte Aussage herausgefiltert werden. Sicher nicht jedes einzelne Meeting aber einige wichtige durchaus.
                    Das wird mir jetzt zu hypothetisch, darüber nachzusinnen, was theoretisch passieren könnte mit Audioaufzeichnungen, deren Sinn und Nutzen ich nicht sehe, bzw. deren Existenz und Effektivität ich bezweifle.

                    Natürlich. Damit wäre dies aber ein Beispiel, dass nicht nur in Parlamentssitzungen (oder Senat oder Kongress) das Gesagte wörtlich festgehalten wird sondern auch in normalen Meetings. Meine Intention war das situationsbedingte Beispiel.
                    Ich kenne diese Folge dieser Fernsehserie leider nicht, um mich detailliert dazu zu äußern. Ich habe da aber mal eine Folge Spongebob gesehen, die das genaue Gegenteil beweist.

                    Worin unterscheiden sich jetzt eigentlich unsere beiden Meinungen? Nur, dass ich Tonbandaufnahmen die nachträglich abgetippt werden für möglich erachte? Welche dann eben wikileaks zugespielt wurden. Zusammen mit Datenbankauszügen in denen formlos persönliche Erfahrungswerte eingetragen wurden.
                    Du vermittelst den Eindruck, zu glauben, als seien die zitierten Äußerungen spontane Faseleien, die von irgendwelchen Angehörigen der Dritten Garnitur auf irgendwelchen nebensächlichen Sitzungen gefallen wären.

                    Als ausgebildeter Historiker glaube ich das nicht. Hier wurden Äußerungen an die Öffentlichkeit gebracht wurden, welche ganz bewusst und wohlüberlegt verfasst wurden. Inhalt der Äußerungen sind ja nicht einfach Lästereien. Es wird stattdessen dem jeweiligen Chef ein unverblümter Eindruck wiedergegeben, mit wem man es zu tun habe. Autor und Addressat sind sicherlich auch Personen von Relevanz. Da ist der Unterschied.
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                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Lol. Als "schriftlich" bezeichnet man Quellen, welche auch originär und speziell schriftlich sind: Berichte, Notizen, Zusammenfassungen etc. Abgetippte Interviews bezeichnet man trotzdem als "mündliche Quellen".
                      Begrifflichkeit. Wenn du es sagst glaube ich es dir. Ich habe in meiner vorherigen Argumentation auf jeden Fall die abgetippten Protokolle welche wikileaks zugesandt wurden zu den schriftlichen Quellen gezählt. Wenn das falsch ist, werde ich es in Zukunft anders betiteln. Das soll jetzt nun wirklich kein Hindernis darstellen.

                      Das wird mir jetzt zu hypothetisch, darüber nachzusinnen, was theoretisch passieren könnte mit Audioaufzeichnungen, deren Sinn und Nutzen ich nicht sehe, bzw. deren Existenz und Effektivität ich bezweifle.
                      Wes hat ja schon ein Beispiel aus der Realität genannt.

                      Ich kenne diese Folge dieser Fernsehserie leider nicht, um mich detailliert dazu zu äußern. Ich habe da aber mal eine Folge Spongebob gesehen, die das genaue Gegenteil beweist.
                      Ich habe extra darauf hingewiesen, dass man erst prüfen muss ob diese Situation auch auf die Realität umlegbar ist. Mir ist durchaus bewusst, dass Fernsehserien nicht unbedingt die Realität darstellen. Inwieweit sich West Wing und Spongebob von der Realität unterscheiden darf jeder selbst beurteilen.

                      Du vermittelst den Eindruck, zu glauben, als seien die zitierten Äußerungen spontane Faseleien, die von irgendwelchen Angehörigen der Dritten Garnitur auf irgendwelchen nebensächlichen Sitzungen gefallen wären.
                      Vermittle ich? Nun, möglich wäre es. Irgendwer (egal ob Minister, Botschafter, Sekretär, Assistent, wer auch immer hat einen entsprechenden Vermerk gemacht. In welcher Form auch immer. Entweder mündlich in einem Protokoll oder in einem Aktenvermerk, etc. Ich tippe allerdings eher auf eine direkte Kontaktperson der entsprechenden Politiker. Bzw. sind diese Vermerke zumindest in Auftrag einer solchen Kontaktperson entstanden.
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                        Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                        Inwieweit sich West Wing und Spongebob von der Realität unterscheiden darf jeder selbst beurteilen.
                        Nun, ich glaube, Westwing und Spongebob bilden die Realität jeweils auf ihre eigene Art und Weise ab: unrealistisch sind beide.

                        Vermittle ich? Nun, möglich wäre es. Irgendwer (egal ob Minister, Botschafter, Sekretär, Assistent, wer auch immer hat einen entsprechenden Vermerk gemacht. In welcher Form auch immer. Entweder mündlich in einem Protokoll oder in einem Aktenvermerk, etc. Ich tippe allerdings eher auf eine direkte Kontaktperson der entsprechenden Politiker. Bzw. sind diese Vermerke zumindest in Auftrag einer solchen Kontaktperson entstanden.
                        Also erstmal und erstmal und erstmal:
                        Das ist nicht irgendwer, sondern ganz viele irgendwers. wikileaks hat ja einen ganzen Blumenstrauß von Beurteilungen zu bieten, die wiederum aus einer ganze Reihe Botschaften stammen.
                        Ich persönlich halte Sachstandsberichte für wahrscheinlich, Vermerke weniger. Aber zu den Vermerken. Das wären keine Vermerke von Sekretären oder Assistenten (Staatssekretäre und hochrangige wissl. Assistenten ausgenommen). Wer nix zu melden hat, vermerkt auch nix in irgendwelchen Akten und schonmal gar nicht, dass Westerwelle eine Pfeife ist. Ein Vermerk ist auch nicht irgendeine Anmerkung (Kaffee war super!), Vermerke haben immer einen ganz speziellen Zweck und sind deswegen besonders wichtig (Vermerk: cybertrek bei Einreise in die USA verhaften!).

                        Wie auch immer, an diesen Charaktereinschätzungen ist nichts spontanes, unüberlegtes. Das widerspricht ihrem Sinn und Zweck. Ganz im Gegenteil: da diese in Washington für die weitere Planung berücksichtigt werden, sind sie besonders relevant und deshalb auch sicherlich besonders wohlüberlegt.
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                          Du hast das Talent Aussagen zu wiederholen um sie dann so zu formulieren als würde ich eine gegenteilige Aussage vertreten.

                          Ja wie gesagt, ich tippe auf direkte Kontaktpersonen (Botschafter, Minister, Handelsvertreter, etc.) der jeweiligen Politiker (Putin, Westerwelle, Merkel). Das sind auch die einzigen die sich derartige Meinungen bilden können. Irgendein untergeordneter Assistent der Botschaft kann höchstens beurteilen ob Merkel eine hübsche Frisur hat oder Westerwelle gut englisch kann. Die in den Medien zitierten Aussagen gehen hier aber deutlich weiter. Ob diese Beurteilungen dann auch selbst von den direkten Kontaktpersonen vermerkt wurden oder jemand anderer (Assistent, Sekretär, Stabsmitarbeiter, etc.) in dessen Auftrag es macht ist im Prinzip egal. Rausreden kann sich hier von den offiziellen Vertretern niemand.

                          Wobei ich die ganze Aufregung zu dem Thema nicht ganz nachvollziehen kann. Buhu, Politiker haben Meinungen über andere Politiker und halten diese schriftlich fest. Ist ja nicht wirklich was neues. Dass dies jetzt öffentlich gemacht wird ist peinlich für die Betroffenen, mehr aber auch schon wieder nicht. Da gibt es auf wikileaks weitaus gefährlicheres Material.
                          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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                            Zitat von endar Beitrag anzeigen
                            Aber zu den Vermerken. Das wären keine Vermerke von Sekretären oder Assistenten (Staatssekretäre und hochrangige wissl. Assistenten ausgenommen). Wer nix zu melden hat, vermerkt auch nix in irgendwelchen Akten und schonmal gar nicht, dass Westerwelle eine Pfeife ist. Ein Vermerk ist auch nicht irgendeine Anmerkung (Kaffee war super!), Vermerke haben immer einen ganz speziellen Zweck und sind deswegen besonders wichtig (Vermerk: cybertrek bei Einreise in die USA verhaften!).
                            Das entspricht nicht den Tatsachen. Es kommt nicht primär auf den Rang, sondern auf den Geist der jeweiligen Organisation und Hierarchiestufe an.
                            Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch Ränge, die nicht sonderlich weit oben stehen, gerne dazu neigen, subjektive Vermerke in Akten zu brettern, wenn sie davon ausgehen, dass nur ein fester, von ihnen persönlich auch einzuschätzender, Pesonenkreis die Akten überhaupt liest und das Kommentiere dem allgemeinen Korpsdenken entspricht.

                            Kommentar


                              Zitat von endar Beitrag anzeigen
                              Wie auch immer, an diesen Charaktereinschätzungen ist nichts spontanes, unüberlegtes. Das widerspricht ihrem Sinn und Zweck. Ganz im Gegenteil: da diese in Washington für die weitere Planung berücksichtigt werden, sind sie besonders relevant und deshalb auch sicherlich besonders wohlüberlegt.
                              grundsätzlich würde ich auch in diese richtung vermuten, allerdings deuten bezeichnungen wie "teflon merkel" auf einen eher niedrigen grad an professionalität.


                              mein eindruck bis jetzt ist, dass diese ganzen notizen, bemerkungen etc. nicht wertvoller/wichtiger sind, als irgendwelche kommentare in irgendwelchen renomierten zeitungen. wir erleben nur gerade ein ausloten: "pressefreiheit" vs. "streng vertraulich"

                              Kommentar


                                Zitat von cybertrek
                                Wobei ich die ganze Aufregung zu dem Thema nicht ganz nachvollziehen kann.
                                Nun, wie man jetzt liest, nehmen die meisten das nicht so ernst. Und diese Einschätzugnen sind auch üblich, das sagt jetzt auch der Herr Korngold, ehemaliger amerikanischer Botschafter. Trotzdem ist das nicht so schön, denn irgendwelche halbdemokratischen Staatschefs aus dem Osten könnten das schön persönlich nehmen.

                                Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
                                grundsätzlich würde ich auch in diese richtung vermuten, allerdings deuten bezeichnungen wie "teflon merkel" auf einen eher niedrigen grad an professionalität.
                                Ok, Teflon-Merkel klingt auch mehr nach Spitzname. Andererseits habe ich auch nicht behauptet, dass amerikanische Botschafter professionell seien müssten. Westerwelle ist ja auch Außenminister. Man müsste sich mal das Original von wikileaks angucken.

                                @Seether: Sind das irgendwelche Bundeswehr-Erfahrungen? Oder in welchem (Außen)ministerium arbeitest du denn, in dem irgendwelche Schreibkräfte lustige Sprüche vermerken, weil sie meinen, es sich erlauben zu dürfen?

                                Es gibt natürlich stets auch Ausnahmen und man findet manchmal sehr drollige Sachen, besonders in Personalakten. Von diesen seltenen Ausnahmen abgesehen stimmt, was ich geschrieben habe.
                                Republicans hate ducklings!

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